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Unser Gesundheitssystem kann an seine Grenzen stoßen, mit Neoliberalismus hat das aber wenig zu tun / dpa

Coronakrise und Marktwirtschaft - Die Stunde der Staatswirtschaftler

In der Krise werden jetzt wieder jene Stimmen laut, die mehr Staat und weniger Markt fordern. Aber die Corona-Pandemie wäre mit den Rezepten der Etatisten auch nicht zu verhindern gewesen. Eher ist das Gegenteil der Fall.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Niemand weiß, wie lange die Corona-Pandemie unser Leben noch bestimmen wird. Niemand kann sagen, ob wir den Krieg gegen das Virus gewinnen. Vollständig besiegen können wir es ohne einen Impfstoff sicher nicht. Aber ein „Waffenstillstand“ wird uns hoffentlich gelingen. Den hätten wir dann erreicht, wenn sich die Ausbreitung deutlich verlangsamt und die Zahl der Geheilten die der Neuinfizierten mit zunehmender Geschwindigkeit übersteigt. 

Das Virus hat bereits vieles verändert und wird seine Spuren hinterlassen – gesellschaftlich, politisch und vor allem wirtschaftlich. Mit jedem Tag wächst ja die Zahl derer, die „die Globalisierung“ und „den Kapitalismus“ für den Ausbruch der Pandemie verantwortlich machen. Das muss man nicht weiter ernst nehmen. Kein vernünftiger Mensch will zurück in eine längst vergangene Welt, als andere Länder und Kontinente für die Masse der Menschen unerreichbar fern waren.

Vorhersagbare Argumente

Und was den Kapitalismus angeht, so wird niemand ernsthaft behaupten wollen, ausgerechnet das kommunistische China, das Mutterland des Virus, stehe für eine Wirtschaftsordnung mit Privateigentum an Produktionsmitteln und der Steuerung von Produktion und Konsum über den Wettbewerb. Nur wer den Kapitalismus mit seiner hässlichen Spielart des Manchesterkapitalismus gleichsetzt – nämlich Ausbeutung und Unfreiheit der werktätigen Massen – wird im Reiche Xi Jinpings fündig.

Nun gibt es aber durchaus seriöse Politiker und Ökonomen, die weder die Reisefreiheit noch das Privateigentum abschaffen wollen, gleichwohl aber „nach Corona“ bei uns einiges grundlegend verändern möchten. Die Richtung dieser „Staatswirtschaftler“ ist eindeutig: mehr Staat, weniger Markt, weniger internationale Arbeitsteilung. Die Diskussion darüber hat bereits begonnen. Man muss also kein Prophet sein, um sich auf eine scharfe ordnungspolitische Auseinandersetzung nach Überwindung der Pandemie einzustellen. Und man braucht keine allzu große Phantasie, um die Argumente derer vorherzusagen, die für eine grundlegend andere Politik eintreten. Hier die wichtigsten Vorwürfe der „Staatswirtschaftler“:

Der Markt hat versagt.“ 

Es trifft zu, dass es an Gesichtsmasken, an Schutzkleidung, an Beatmungsgeräten mangelt. Aber was hat das mit dem Markt zu tun? Wenn bereits vor zwei, drei Jahren mit dem Ausbruch einer solchen Pandemie zu rechnen gewesen wäre, hätte die deutsche Wirtschaft mühelos produziert, was wir brauchen. Aber niemand produziert mehr als er absetzen kann. Dem Markt ist ebenso wenig anzulasten, dass die staatlichen Stellen die Geschwindigkeit der Ausbreitung des Coronavirus und seine Gefährlichkeit noch im Januar völlig unterschätzt haben. Auch hat nicht „der Markt“ zugelassen, dass bis in die letzten Tage noch Passagiere aus Hochrisikoländern hier ungehindert landen konnten. Die völlig unzureichende Überprüfung von Einreisenden an Grenzen und Flughäfen hat ebenfalls mehr mit Staatsversagen als mit Marktversagen zu tun. Tatsache ist: Die Größe der Herausforderung ist von den meisten nicht erkannt worden – leider auch nicht vom Staat.

„Der Neoliberalismus hat das Gesundheitssystem beschädigt.“

Wir hoffen, dass es nicht so weit kommt. Aber unser Gesundheitssystem kann an seine Grenzen stoßen, wenn es nicht gelingt, die Zunahme der Zahl der Infizierten deutlich und anhaltend zu verlangsamen. Sollte die Katastrophe eintreten, dann ist aus linker Sicht bereits geklärt: Schuld war die Privatisierung im Gesundheitswesen. Das ist schon insofern irreführend, weil die meisten Krankenhäuser in öffentlicher Hand sind und kein Wirtschaftszweig so stark reguliert ist wie das Gesundheitswesen. Zweifellos ist in den Krankenhäusern in den vergangenen zwei Jahrzehnten kräftig gespart worden – in den staatlichen wie in den privaten. Doch geht es den vielen kommunalen und universitären Kliniken sicher nicht um Profitmaximierung. Deren Sparpolitik ist das Ergebnis politischer Vorgaben: Die Politik wollte den Anstieg der Kassenbeiträge dämpfen, und die Kassen gaben dies in Form strenger Auflagen an die Krankenhäuser weiter. Man kann der Meinung sein, der Staat habe es mit den Sparbemühungen im Gesundheitswesen übertrieben. Nur: Mit Marktversagen hat das nichts zu tun. Übrigens: Das verstaatlichte britische Gesundheitssystem wird mit Corona zweifellos nicht besser fertig als das deutsche.

Shareholder-Value

„Streben nach Shareholder-Value macht uns vom Ausland abhängig.“ Unsere Industrie ist aufgrund der Verlagerung von großen Teilen der Produktion ins Ausland, nicht zuletzt nach Fernost, verwundbar geworden. Eine Unterbrechung der Lieferketten, ganz gleich wo, stoppt schnell die Produktion. Auch wenn niemand mit einer Pandemie dieses Ausmaßes rechnen konnte, werden viele Unternehmen die Struktur ihrer Lieferanten überdenken und wohl ihre Abhängigkeit von einzelnen Ländern verringen. Aber wenn beispielsweise die Automobilindustrie schon jetzt mehr Vorprodukte und Teile aus anderen europäischen Ländern bezöge, müssten jetzt ebenfalls viele Bänder stillstehen. Bei einer weltweiten Pandemie bietet regionale Diversifikation nur bedingt Schutz. Die Abhängigkeit von ausländischen Produzenten wird gerade bei Medikamenten deutlich. Dass Deutschland schon lange nicht mehr die Apotheke der Welt ist und lebenswichtige Wirkstoffe fast ausschließlich aus China und Indien kommen, ist zweifellos das Ergebnis unternehmerischer Entscheidungen. Nur darf dabei nicht der Einfluss der staatlichen Gesundheitspolitik übersehen werden. Wenn die Krankenkassen aufgrund politischer Vorgaben bei Medikamenten die Preise ständig drücken, darf sich niemand wundern, dass die pharmazeutische Industrie immer stärker nach Fernost ausweicht. 

Arm gegen Reich

„Die Armen müssen am meisten leiden.“ Niemand kann übersehen, dass durch die Schließung von Produktionsstätten, kulturellen Einrichtungen und Gastronomiebetrieben diejenigen besonders zu leiden haben, die wirtschaftlich ohnehin nicht auf der Sonnenseite angesiedelt sind: Teilzeitbeschäftigte, Alleinerziehende, Mindestlohnbezieher. Auch kommen viele Kurzarbeiter in Bedrängnis, wenn der Arbeitgeber die 60 beziehungsweise 67 Prozent von der Arbeitsagentur nicht aufstockt. Der deutsche Sozialstaat hilft umfangreicher als andere Länder das können, nicht zuletzt deshalb, weil dank der seit 15 Jahren praktizierten soliden Haushaltspolitik erhebliche finanzielle Spielräume bestehen. Aber der Staat kann keine Wunder vollbringen. Jedenfalls geht es denen am unteren Ende der sozialen Skala in der „kapitalistischen Bundesrepublik“ besser als in anderen Ländern, wo der Staat noch mehr regelt als bei uns. 
Gleichwohl ist die Coronakrise für Sozialisten – ob mit rotem, dunkelrotem oder grünem Parteibuch – ein willkommener Anlass, eine Erhöhung sozialer Leistungen zu fordern. Da Hartz IV derzeit – aus guten Gründen – ohne Bedürftigkeitsnachweis bewilligt wird, wird es großer Kraftanstrengungen bedürfen, diese Tür wieder zu schließen. Auch steht zu befürchten, dass die Grundrente von Januar an ohne die beschlossene Einkommensprüfung ausgezahlt wird, weil die Behörden diese aufwendigen Berechnungen ohnehin kaum schaffen werden und die Folgen von Corona diese Großzügigkeit angeblich rechtfertigen.

Steuern erhöhen

„Die Steuern müssen erhöht werden.“ Noch wissen wir nicht, wie lange der unvermeidliche konjunkturelle Einbruch anhalten, welche sozialen Verwerfungen diese schwere Rezession mit sich bringen, wie lange die Erholungsphase dauern und wie hoch dann die Staatsverschuldung sein wird. Aber die „Staatswirtschaftler“ kennen schon die Lösung: höhere Steuern und vor allem eine Vermögensabgabe. Das freilich überrascht nicht. Niemals hat es eine Zeit gegeben, ob Boom oder Krise, in der staatsgläubige Politiker nicht nach einer höheren Besteuerung der „Reichen“ gerufen hätten. Bei allen Ungewissheiten, die mit der Pandemie verbunden sind, bleiben wenigstens die Rezepturen der „Staatswirtschaftler“ berechenbar. 

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Dr. Roland Mock | Mi., 1. April 2020 - 18:06

Zustimmung. Es war klar wie Kloßbrühe, daß jetzt wieder die Antikapitalisten aus ihren Löchern kriechen und „Arme“ gegen „Reiche“ aufhetzen. Klassenkampf ist das Geschäftsmodell aller Linken. Auch daß die „Reichen“ (für Linke reicht dafür, Facharbeiter oder Kleinstunternehmer zu sein) noch einmal kräftig zusätzlich blechen sollen war genau so vorhersehbar. Sie zahlen ja nicht schon genug Steuern und verlieren ja nicht schon genug in dieser Krise. Alles nach dem sozialistischen Grundsatz: Nehmen ist seliger denn Geben. Und dann die Behauptung, „Arme“ würden mehr unter der Krise leiden als alle anderen. Wie das? Die Klientel von LINKE und SPD (nach eigener Propaganda Staatsalimentierte und Geringstverdiener) bezieht ihre staatlichen Leistungen ohne einen Cent Einnahmeverlust. Sie wird in den Krankenhäusern nicht anders behandelt als all jene, die ihre Beiträge selbst zahlen. Und ihre Mieten werden ohnehin großenteils vom Staat übernommen. Wo also schlägt hier der böse „Kapitalismus“ zu?

Gerhard Lenz | Mi., 1. April 2020 - 19:16

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Herr Müller-Vogg streitet bereits um das Fell des Bären, obwohl noch nicht mal die Jagd begonnen hat. Kein Mensch weiss, wie das Nach-Corona-Deutschland aussehen wird. Vermutlich wird es, wie jedes andere westliche Land, hochverschuldet sein. Pandemien machen nun mal jeglicher Planung einen Strich durch die Rechnung.
Dennoch erscheint es dem Autor wichtig, für den Tag-X schon mal die anti-linke Kanone in Stellung zu bringen.
Richtig ist: Der Markt hat nicht versagt, als es darum ging, dass Einreisende schlampig kontrolliert wurden - trotz Corona. Aber der Markt hat dort auch nichts zu suchen - deswegen ist eine solche Aussage alleine schon höchst seltsam.
Der Markt hat auch nicht versagt, als es um die Planung der Krankenhausbetten ging - dennoch ist "marktwirtschaftliches Denken bzw. ist simple Kostenreduzierung dabei ein gewichtiger Faktor.
Der Markt hat garantiert versagt, indem er keine entsprechende Schutzkleidung bereitstellt - es lockten eben keine hübschen Gewinne.

Ihrer Argumentation kann ich in keinem Punkt folgen. Der Gesundheitsminister hätte Fieber messen und Quarantäne für Einreisende festlegen können. Hat er aber nicht. Also hat die Regierung hier versagt. Der Gesundheitsminister hat angeordnet, alle planbaren aber nicht dringlichen OP´s zu verschieben, um Intensivbetten frei zu halten und die Anzahl an Intensivbetten aufzustocken und bei Nichtbefolgung mit Strafe gedroht. Das ging dann wieder. Schutzmasken und -kleidung hätte der Staat rechtzeitig ordern müssen bzw. war noch ausreichend vorhanden, stattdessen hat Herr Maas die im Februar? nach China geschickt. Der Markt hat da überhaupt nicht die Hände im Spiel gehabt - zu keinem Zeitpunkt. Thema verfehlt - setzen!!! Meine Meinung.

Gerhard Lenz | Do., 2. April 2020 - 09:13

Antwort auf von Michaela 29 Di…

denn Versäumnisse öffentlicher Stellen bedeuten nicht, dass der Markt es besser machen würde. Der funktioniert nämlich nur, wenn es entsprechende Marktteilnehmer, verbunden mit Geldflüssen gibt. Zu deutsch: In Bereichen der Sicherheit beispielsweise kann der Markt nicht funktionieren, er wird immer nach Umsatz- bzw. Kostenprinzipien funktionieren. Ihre offensichtliche Abneigung gegen die Regierung ist da völlig irrelevant. Ehrlich gesagt glaube ich, dass Sie die Problematik überhaupt nicht verstehen.

Paul Liesner | Do., 2. April 2020 - 13:34

Antwort auf von Michaela 29 Di…

Genau am 18.02.2020 (!) schickte Herr Maas 8,7 Tonnen der jetzt in ganz Deutschland so dringend benötigten Schutzmasken und Schutzbekleidung. Nachzulesen im Internet auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Hier die Worte von Herrn Maas.
"Wir wollen China weiter nach Kräften bei der Bekämpfung des Corona-Virus unterstützen. Heute geht eine weitere Hilfslieferung von 8,7 Tonnen mit einem Wert von mehr als 150.000 Euro auf den Weg, um schnell und unbürokratisch zu helfen. Deutschland steht bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie fest an Chinas Seite und arbeitet mit den chinesischen Behörden eng und vertrauensvoll zusammen. Wir haben dabei allergrößten Respekt vor den Anstrengungen, die China bereits unternommen hat. Mein Dank gilt auch den Spendern, die sich an der Hilfslieferung beteiligen."
Das ist Staatsversagen pur, Herr Lenz. Im Übrigen handelte es sich dabei bereits um die zweite Lieferung nach China.

Seit den Sars-Viren, ab 2003 haben sich die Fachleute gründlich mit den Themen befasst, auch wenn ein Durchschnittsbürger dies nicht wusste. Seit 2013 gibt es eine umfangreiche Bundestagsdrucksache zum Thema. Notfallplanung für das was wir haben ist eine öffentliche Aufgabe - die nicht erfüllt wurde - deren Planung und Bevorratung über Sonderbudgets und Sondervermögen zu finanzieren wäre. Mit Kosteneffizienz im laufenden Betrieb von Krankenhäusern hat dies nichts zu tun. Bei transparenten, feststehenden und wissenschaftlich überwachten Qualitätsstandards für medizinische Versorgung aller Art ist Kosteneffizienz auch nicht schädlich. Außer für die nicht-vorhandenen Pfründe-Posten für Polit-Funktionäre.

Gerhard Lenz | Mi., 1. April 2020 - 19:19

Antwort auf von Dr. Roland Mock

so liest sich dieser Beitrag. Mit dem Thema selbst befasst er sich nur am Rande, verbreitet aber ganz gehörigen Unsinn.

Wähler von Parteien links der Mitte bekommen also Mietzahlungen erstattet?

Donnerwetter. Was man hier alles lernt.

@Herrn Lenz: Schauen Sie sich die verbliebene Klientel von SPD und die der LINKEN doch bitte an. Menschen, die n i c h t auf irgendeine Weise staatlich alimentiert werden finden Sie dort nur noch am Rande. Und ja: Es sind diejenigen, die sich um ihre Miete am wenigsten Sorgen machen müssen. Im Zweifel zahlt der Staat: Wohngeld, Mietzuschüsse....

Gerhard Lenz | Do., 2. April 2020 - 09:01

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Klar doch, bei der Beantragung von Wohngeld muss man seine politische Einstellung angeben, und nur wenn die stimmt, gibts Kohle...Das hsben Sie wohl in Ihrer DDR gelernt?
Dabei höre ich laufend, Grüne und Linke wären verwöhnte Bourgeois, also keineswegs klamm..
Stattdessen wäre jetzt oft die AfD die Partei der sozial Schwachen..
Aber typisch deutsche Rechte: Da wird einfach irgendetwas behauptet, und ein paar Schulterklopfer finden sich garantiert.

Heidrun Schuppan | Do., 2. April 2020 - 13:50

Antwort auf von Dr. Roland Mock

nur für Miete bis zu einer bestimmten Höhe – wenn die Wohnung zu teuer (weil ortsüblich) ist, muss die Differenz selbst getragen werden. Ganz nebenbei bin ich jedoch der Überzeugungen, dass sehr viele sich auf den Staat verlassen, weil sie sich auf eine Rundumversorgung verlassen – was aber auch daran liegt, dass der Staat seine Bürger lieber arm lässt, weil der sie dann mit Wohltaten versorgen kann, was jedoch auch Abhängigkeit bedeutet. Ich frage mich, weshalb ich es als allein Erziehende nicht geschafft habe, eine eigene Wohnung zu erwerben. Eine Sozialwohnung habe ich aber auch nie erhalten, weil mein Verdienst meist zu hoch war. Dafür habe ich in meinem Arbeitsleben so viel an Miete gezahlt, dass ich damit längst eine Wohnung hätte abbezahlt – allein es fehlte immer am Eigenkapital, um bei einer Bank überhaupt vorgelassen zu werden. Und Wohngeld habe ich auch nie bezogen, weil die Wohnungen stets zu teuer waren. Ja, ich weiß, man kann sich doch jederzeit eine billigere suchen ...

bei der Bekämpfung der Coronakrise? Noch dazu entdeckt von der NZZ?

Na, Herr Tröbner, fühlen Sie sich mal wieder bestätigt?

In Einem gebe ich ihnen recht Herr Lenz, links ist nicht gleich sozial. Beispiele: Agenda von rot - grün. Mindestlohn: Vorher als Beispiel 5€ Std. plus Aufstockung = 8,50€, nachher 8,50 €, mittlerweile natürlich etwas höher. Solidarrente: Beispiel meine Stadt MS. Sozialwohnung falls vorhanden 500 € warm + 424 € Lebensunterhalt macht 924 €. Extras: Ms Card für reduzierten Eintritt u. verbilligten Nahverkehr. GEZ Befreiung, Bewilligungsbescheid berechtigt zur Tafel u. zu Anträgen bei Stiftungen. ZB. Ersatz für defekten Kühlschrank, Waschmaschine ect. den kostenlosen Zahnersatz möchte ich auch noch erwähnen. Bei der geplanten Soli - Rente, falls sie überhaupt kommt, gibt es die Bonbons nicht, da bezahlt der Rentner das selbst. Heils Rente ist keineswegs besser, nur ein teuerer Flop.

Roland Völkel | Mi., 1. April 2020 - 20:05

Antwort auf von Dr. Roland Mock

besitzen die ja keine pragmatischen Lösungsvorschläge, Herr Mock. Werden ja selbst zu oft vom Staat alimentiert. Sitzen auch genug davon im BT.
Einen Manchester Kapitalismus oder einen Casino Kapitalismus braucht es auch nicht.
Einen geregelten (Rheinischen) Kapitalismus ist doch für die Menschen vom Vorteil.
Das Kurzarbeitergeld ist im Grunde eine gute Sache. Innerhin sind die von Ihnen genannten Facharbeiter...die Grundlage des Steueraufkommens. Und, schlappe 60% bzw. 67 % erhalten die vom Nettoeinkommen. Das sind 40% Nettoein-kommensverlust. Da sind wir das Schlußlicht in Europa s.a. WSI-Tarifarchiv.
Aber wir, also D. zeigt immer mit den Finger auch die Nachbarländer u.a. und rühmt sich, wie gut wir doch darstehen. Aber nicht fähig, ausreichend Schutzausrüstung vorzuhalten oder zu beschaffen.
„Grenzen zu, Regale leer,willkommen in der DDR“
Glück auf!

Yvonne Walden | Do., 2. April 2020 - 11:23

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Der "böse Kapitalismus" lauert bekanntlich überall. Da wollten Großkonzerne (Adidas, H&M, Deichmann etc.) frecherweise ihre Mietzinszahlungen einstellen, da auf den angemieteten Verkaufsflächen ja nichts mehr verkauft werden darf.
Die Finanzstarken sitzen also bereits in den Startlöchern, um am Ende der Krise in die staatlichen Fleischtöpfe zu greifen, sich also kräftig bedienen.
Hoffentlich bleibt da für die Kleinen und Finanzschwachen auch noch etwas übrig...

Klaus Funke | Mi., 1. April 2020 - 20:36

Wieder benutzt die LINKE eine Tragödie um ihre kruden Klassenkampf-Szenarien abzuspulen. Wenn ich Riexinger und die Pionierleiterin Kipping höre - nichts neues, als ihr übliches Gesülze. Natürlich kommt dann auch unser Herr Lenz zu Wort. Den kann ich nicht mehr lesen, ohne zu k.... - denn um all dieses Gelaber geht es gar nicht. Es geht darum wie tief unsere Gesellschaft durch Impotenz und Unfähigkeit der Regierenden weltweit zu Boden gerissen werden können. Mittlerweile ist durchgesickert, dass es sehr wohl ein Pandemie-Szenario seit 2012 gegeben hat. Vorbereitet hat sich keine Regierung. Man brauchte schließlich das Geld und die Kapazitäten für andere Spielchen wie z.B. für die schönen Manöver der NATO. Wenn man sieht, womit sich sogasr heute noch Regierungen beschäftigen, wird klar, dass es das Wohl ihrer Völker keineswegs ist, was sie interessiert. Mal sehen, wie und wo das alles hier endet. Eines ist klar, Herr Lenz & Konsorten werden überleben und weiter kläffen...

im Osten Europas scheint Sie ja ausserordentlich zu beschäftigen, Herr Funke..
Ich nehme an, unsere "Freunde und Verbündeten" sitzen in Russland..

Susanne Dorn | Do., 2. April 2020 - 03:23

Ein Markt, in den politisch nicht eingegriffen wird - Merkels Planwirtschaft tut dies seit 15 Jahren - kann nicht versagen, denn die Wirtschaft orientiert sich täglich neu an den Bedürfnissen des Marktes. Das führt automatisch zu einer vernünftigen Preisgestaltung und der Sicherheit, dass nachgefragte Produkte jederzeit dem Markt zur Verfügung stehen.

„Der Neoliberalismus hat das Gesundheitssystem beschädigt.“
Durch die Planwirtschaft der Neoliberalen wurde die freie Marktwirtschaft ruiniert, das Gesundheitssystem, Bankensystem, Rentensystem, Sparer werden täglich mehr enteignet, Vorsorge bestraft. u.v.a.m.
„Die Steuern müssen erhöht werden.“
Die Staatsquote muss drastisch gesenkt werden, damit endlich wieder Vermögen gebildet werden kann. Vermögensabgaben sind daher der falsche Weg, denn diese werden nur in NGO`s, Gendergaga und anderen Unsinn gesteckt, der wirtschaftlich gesehen völlig unproduktiv ist. Die ganze Welt mit deutschem Steuergeld versorgen

Susanne Dorn | Do., 2. April 2020 - 03:24

zu wollen, ist ein Ammenmärchen und funktioniert nicht, Ist von Steuerzahler so auch nicht gewollt. Und ein Sozialstaat funktioniert nur durch exzellente Bildung, Ausbildung und lebenslanges Lernen, Fleiß, kaufmännischem Wissen, und der Freiheit, SEIN Leben so zu gestalten, wie es sich jeder vorstellt. Ohne staatliche Bevormundung und planwirtschaftlicher Vorgaben. Ein sinnvolles Einwanderungsgesetz, aber nicht unkontrollierte Migranteneinreise ohne jegliche Bedingungen, würde personelle Engpässe in der Wirtschaft auffangen.

Es gibt viel zu tun und zu entscheiden: Planwirtschaft und Sozialismus oder FREIHEIT und Marktwirtschaft!

Norbert Heyer | Do., 2. April 2020 - 06:49

Es ist wie immer: Erst kommt die Feier, dann der Katzenjammer. Tatsächlich scheint Geld überhaupt keine Rolle zu spielen. Vollmundige Ankündigungen von schneller Hilfe für alle hat sich innerhalb einer Woche schon ziemlich relativiert. Große Handelsketten stellen Mietzahlungen ein, Kaufhof/Karstadt flüchtet wohl in ein Schutzschirmverfahren, um das Schlimmste zu verhindern. Jetzt zeigt sich in aller Deutlichkeit, wie mager die Eigenkapitaldecke der Unternehmen ist. Die Zahl der Kurzarbeiter wird in die Millionen gehen und mit weiterem Stillstand des Wirtschaftslebens noch stärker ansteigen. Am Ende der Krise wird dann abgerechnet und eines ist ganz klar. Nicht die Reichen und Schönen werden zur Kasse gebeten sondern alle, die noch produktiv arbeiten. Es darf nur nicht passieren, dass die komplett staatlich Alimentierten am Schluss besser dastehen, als die arbeitenden Menschen. Dann hätten wir nämlich den zerstörenden Sozialismus pur mit absehbarem Ende unserer Gesellschaftsordnung.

... wird nichts mehr sein wie vorher, sondern es wird dazu kommen, daß - ebenso wie in den Umbruchs-Zeiten der 20er-/ 30er-Jahre der vorigen Jahrhunderts - die Menschen schwierige u. weitreichende Entscheidungen werden treffen bzw. ihre Regierungen legitimieren müssen, diese zu treffen.
Damals hießen die Wahlmöglichkeiten: Demokratie - Kommunismus -
Nationalsozialismus.
Diesmal werden die Optionen lauten: EU-Zentralstaat (mit scheindemokratischem Mäntelchen) sozialistischer oder neo-liberal-kapitalistischer Prägung
o d e r Rückkehr zu den Demokratien der Nationalstaaten, d. h. zur eigentlichen Freiheit in Würde u. Selbstbestimmung, die sich - unter Verzichtauf raschen Erfolg u. viel Konsum - ihre Lebensumstände - so weit es eben möglich ist (!) - selber gestalten, aber wirtschaftlich u. kulturell engstens zusammenarbeiten.
Unsere Freiheit ist höchst gefährdet. Von unserem Wohlstand ganz zu schweigen.

Ja, der Katzenjammer ist vorprogrammiert.
Das Jahr 2020 markiert eine Wende.

Ernst-Günther Konrad | Do., 2. April 2020 - 06:52

Ich lese vor allem aus Ihrem Artikel heraus, dass sie an der ein oder anderen Stelle doch tatsächlich Politiker als Versager bzw. Verantwortliche nennen.
Ja, auch die haben eine gehörige Portion Mitverantwortung. Nein, nicht am Entstehen des Corona, das ist Quatsch. Aber sie haben versagt, als 2013 die BT-Drucksache 17/12051 von eben diesen Politkern ignoriert wurde und keine konkreten Planungen hieraus resultierten. Bei solchen Planungen wäre auch zu überlegen gewesen, staatlich verwaltete Notrationen und Katastrophenequipment ausreichend vorzuhalten. Dann wäre es vielleicht auch aufgefallen, dass hier in D zu wenige bis keine Firmen Medikamente, med. Ausrüstung und vieles mehr herstellen. Der Globalisierungswahn hat uns abhängig gemacht. Das nicht erst seit gestern. Ein Staat muss für seine Bürger für Notfälle lebenswichtige Dinge vorhalten. Wenn er das nicht tut, stattdessen vieles im Ausland "billig" einkauft und nur unbedingt das, was auf Sicht fahrend notwendig ist versagt er.

hat versagt, "wir" alle als Kunden, die den ganzen "Billigschrott" kaufen, lieber Herr Konrad. Wie oft muß ich mir anhören beim Einkaufen von Gebrauchsgütern (China-Müll),"Junger Mann, es gibt ja nichts mehr anderes "! Ich widerspreche dem immer und sage, dann muß man eben einen Euro drauflegen und suchen.
Wenn der Deutsche für 1 Liter Motoröl 20€ berappen muß-kein Thema! Aber wenn der 1/2 Liter Olivenöl 10 oder 12 € kostet, heißt es: "Das bekomme ich beim Aldi für 5€. Na ja, wenn schmeckt´s
Und der Staat bzw. der öffentliche Dienst macht da fleißig mit! Da ist bei Ausschreibungen, Beschaffungen etc. "allein" der Preis entscheidend. Qualität, Herkunft oder andere Kriterien fließen so gut wie nie oder gar nicht mit ein!
Von Nachhaltigkeit gar nicht zu sprechen. Es kommt nur auf das "Jetzt" an!
Kaufen sie teurer (Qualität u.ä.) ein, müssen sie das begründen & darlegen! Und da fängt das Problem schon an.
Man geht also den Weg des geringsten Widerstand. Da muß dringend "reformiert" werden.

Wir sind seit Jahren von den Billiganbietern in vielen Bereichen - außer bei bestimmten Lebensmitteln- abgerückt. Mein Fernseher, mein PC, mein Fahrzeug usw., kaufte ich im Ort oder in Fachgeschäften am Ort. Die haben noch Reparaturservice, kommen und holen und bringen das Gerät. Da kann auch komischerweise noch repariert werden.
Bei den Medienschreihälsen billig gekauft und noch billiger bei Reparaturen versagt. " Da können wir nichts mehr machen, da kommt Ihnen ja neu günstiger, wir reparieren nicht selbst, müssen es einschicken, sehe es nicht mehr wieder."
Ich nehme Handwerksmeister aus dem Ort, für das, was ich selbst nicht kann. Die kenne ich, die haben einen Ruf zu verlieren, die kommen, wenn es ein Problem kommt. Qualität, sie haben völlig recht, kostet etwas mehr, hält häufig länger und wird meistens noch gut repariert. So geht halt nachhaltig, auch wenn wir die Planeten Zerstörer sein sollen. Sie haben recht. Da muss umgedacht werden. Ich brauche kein Gerät aus Asien.