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Na, schönen Dank auch: Manche Gesten verfestigen männliche Machtstrukturen / dpa

Frauen in der Union - Überraschung, die CDU ist die Partei der Gleichberechtigung

Warum engagiert man sich ausgerechnet in einer konservativen Partei, wenn man für die Gleichberechtigung von Frauen kämpft? Nora Zabel schreibt in ihrem Gastbeitrag für „Cicero“, warum sie in der CDU ihr Mitspracherecht einfordert und zum Frauentag keine Blumen bekommen will.

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Autoreninfo

Nora Zabel ist 23 Jahre, CDU-Mitglied und Studentin der Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Rostock. Sie arbeitet zudem als Social-Media-Referentin in der CDU-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern.

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Nora Zabel ist 23 Jahre, CDU-Mitglied und Studentin der Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Rostock. Sie arbeitet zudem als Social-Media-Referentin in der CDU-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern.

Der 8. März 2020, internationaler Frauentag. Blumenhändler bereiten sich schon Wochen vorher auf diesen Tag vor, denn sie wissen: Am Frauentag müssen genug Rosen zur Verfügung stehen. Oder genug rote Tulpen. Denn wer sich in einer Partei engagiert weiß, dass rote Tulpen günstiger sind als Rosen. Und dann weiß man auch, dass es den Frauen egal ist, ob sie eine Rose bekommen oder eben eine billigere Tulpe.

Ob Frauen eigentlich wissen, weshalb sie am Frauentag eine Blume geschenkt bekommen? Ich weiß es nicht. Ich verstehe ja nicht einmal, warum man Frauen überhaupt Blumen schenkt. Aber das Ergebnis zählt: Sie lächeln höflich und denken vielleicht bei der nächsten Wahl daran, dass die CDU ihre Existenz mit einer Blume gewürdigt hat. Und dann hoffe ich, dass sie genau diese Geste nicht hinterfragen. 

Die CDU ist in der Pflicht

Ich möchte nicht falsch verstanden werden, jede Frau auf dieser Erde verdient eine Blume. An jedem Tag, außer an diesem. An diesem Tag sollte vielmehr daran erinnert werden, dass jede Frau auf dieser Erde vor allem eines verdient: Das Bewusstsein dafür, dass diese Geste Strukturen verfestigt, die ihre Potentialentfaltung verhindern.  

Jede Frau verdient es, ernst genommen zu werden. Sie verdient es, diejenige Person zu sein, die die Richtung angibt und nicht nur in die Richtung läuft, die meistens von Männern bestimmt wird. Und genau hier sehe ich die CDU in der Pflicht und lege gleichzeitig all meine Hoffnung in sie: Ist es doch die Aufgabe einer Volkspartei, Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft zu erkennen und beseitigen zu wollen. 

Eine naive Idee?

Zugegeben, man könnte sich fragen, wie eine junge Frau auf die fast schon naive Idee kommen kann, bei der Durchsetzung von Gleichberechtigung auf eine konservative Partei zu hoffen, sich dort sogar zu engagieren, so wie ich es tue. Die CDU rühmt sich zwar für den Zusatz im Artikel 3 des Grundgesetzes: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern.“ Denn diese Verfassungsänderung stammt aus dem Jahr 1994 und wurde damals, als CDU und FDP regierten, von Bundestag und Bundesrat beschlossen.  

Wir, die Union, sind also mitverantwortlich dafür, dass dieser Passus dort so verankert ist, wie er dort verankert ist. Im wertvollsten Konstrukt, das sich eine Gesellschaft geben kann, der Verfassung. Weit vorne, an dritter Stelle. Doch seitdem, seit über 25 Jahren, lässt sich meine Partei so viele Chancen entgehen, diesem Satz gerecht zu werden. Das erscheint mir widersprüchlich. 

Ich bin anders sozialisiert

Aber genau aus diesem Widerspruch entspringt mein Engagement im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter für die CDU: Ich will aufzeigen, dass Frauen eben immer noch nicht gleichgestellt sind. Und dann will ich aufzeigen, dass sie alles schaffen können. Sie können Vorsitzende, Ministerinnen und Kanzlerinnen werden. Zur Wahrheit gehört heute aber auch, dass sie es nur können, wenn sie lange genug opportun sind. Angela Merkel und auch Annegret Kramp-Karrenbauer wissen, dass Frau innerparteilich abgestraft wird, wenn sie mehr politische Mitsprache für Frauen fordert.

Bei einem Männeranteil von 75 Prozent in der Partei ist das auch nur die logische Konsequenz. Die gleiche Schlussfolgerung zieht man auch, wenn man sich den Altersdurchschnitt dieser 75 Prozent anschaut - er liegt bei 62 Jahren. Nun bin ich aber nicht nur weiblich, sondern auch jung. Und uns jungen Leuten hält man gerne Geschichtsvergessenheit vor. Wir sind uns aber sehr wohl dessen bewusst, dass die Zeit die Menschen prägt. Ich weiß also, dass ich anders sozialisiert bin, als meine männlichen, älteren Parteikollegen. 

Zuhören und Verständnis füreinander 

Deshalb verstehe ich es, wenn sie sich manchmal insgeheim fragen, ob die 23-jährige, fast schon belehrend klingende Frau sich gerade wirklich anmaßt, an der Diskussion teilnehmen zu wollen. Ich merke dann im Minutentakt, wie man mich, weil ich Wörter wie „whatever“ oder „hip“ benutze, immer weniger ernstnimmt. Aber auch das beruht auf Gegenseitigkeit: Wenn mein Gegenüber mir „das ist nicht Satzungskonform“ entgegnet, ordne ich ihn postwendend in die Kategorie „notorischer Veränderungsvermeider“ ein.  

So überzeugt ich von diesem Fakt bin, so erschreckend ist die Erkenntnis, wenn ich dieses Verhalten reflektiere: Ich bin nicht besser. Deshalb auch der Appell an mich: Kategorisierungen und der Versuch der sofortigen Widerlegung bringen weder mich, meinen Gesprächspartner, noch unsere Partei weiter. Was uns weiter bringt, ist, uns wieder zuzuhören und die Meinung des Anderen wertzuschätzen. Auch, und gerade dann, wenn wir sie nicht teilen. 

In ständiger Schockstarre

Ich bin dazu bereit. Und ich wünsche mir diese Bereitschaft auch von meinem Gegenüber. Nein, ich fordere sie ein. Denn auch, wenn meine Eigenschaften „jung und weiblich“ meine Position als die vermeintlich schwächere aussehen lassen, so tut meine Partei gut daran, sie anzuhören. Ganz im stoischen Sinne, die schwächere Sache zur stärkeren zu machen, um das Ganze in Bewegung zu halten. 

Denn genau das ist unsere Gesellschaft: Sie ist in ständiger Bewegung. Wohingegen sich die CDU seit längerer Zeit in einer ständigen Schockstarre befindet, weil sie es nicht wagt, in den Fluss dieser Gesellschaft zu steigen. Ein Beispiel, das in die Geschichte der sozialen Medien eingehen wird: Ein Youtuber kritisiert die CDU in einem Video: Schockstarre. Wir antworten darauf mit einer zwölfseitigen PDF-Datei, die wiederum kritisiert wird: Schockstarre.

Traditionen hinterfragen 

Der Inhalt dieses Dokuments war plausibel, sinnvoll und vernünftig. Nachdem ich es gelesen habe, konnte ich nur zur folgenden Erkenntnis kommen: Danke, CDU, dass du so unaufgeregt und standhaft auf deinen Grundprinzipien beharrst. Egal, wie hart der Gegenwind ist. Das einzige Problem dabei: Es liest sich vermutlich niemand außer mir durch. Und so sehr ich es gerne tun würde, so wenig kann ich jemanden, schon gar niemanden in meinem Alter, dafür einen Vorwurf machen. 

Wir tun uns immer noch schwer damit, uns von tradierten Verhaltensweisen zu lösen. Das betrifft auch die Tradition, am Frauentag Blumen zu verteilen. Mag dies eine schöne Geste in den 50er Jahren gewesen sein, ist sie heute überflüssig geworden, zur Folklore verkommen. Denn sie löst das Problem nicht, sondern verfestigt die Strukturen, die wir eigentlich aufbrechen sollten. Und ich glaube inständig daran, dass die CDU genau darauf abzielt. Sie will Frauen stärken. Für ihre Rechte kämpfen. Und diese Kernbotschaft müssen wir klarer kommunizieren.

Wenn sie das schafft, dann wirkt die CDU auch nicht mehr wie ein Wanderer, der, um das Ziel zu erreichen, eine Landkarte aus der vergangenen Zeit benutzt. Sie benutzt dann die Abbildung der heutigen Wirklichkeit, mit der sie neue Wege als solche anerkennt und sie beschreitet. Dazu braucht sie Männer wie Frauen, alte und junge Menschen um auch im 21. Jahrhundert als moderne und erfolgreiche Volkspartei bestehen zu können. Und das mag jetzt anmaßend klingen, aber vielleicht sollte meine Partei dann auch öfter 23-jährigen Frauen das Mitspracherecht gewähren. 
 

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Linda Martin | So., 22. März 2020 - 12:19

Der Internationale Frauentag war vor der Wende im Westen der Republik nahezu ohne Bedeutung. Das mit den roten Blumen gab es seinerzeit nach meiner Erinnerung so gut wie gar nicht. Da die Gleichberechtigung von Mann und Frau im real existierenden Sozialismus, ökonomisch bedingt, weiter fortgeschritten war, hakt die Argumentskette der Autorin an dieser Stelle. Ansonsten halte auch ich den Frauentag für entbehrlich. Aus denselben Gründen boykottiere ich übrigens seit Jahrzehnten auch den Valentinstag und den Muttertag.

Urban Will | So., 22. März 2020 - 12:48

Mitglied Ihrer Partei, habe mir aber den Artikel in Ruhe durchgelesen und frage mich nun, was er soll.

Welches Problem haben Sie?
Lässt man Sie nicht reden?
Hört man Ihnen nicht zu?
Hassen Sie Blumen?

Warum die Blumen?
Ist eine Frau, die Blumen mag und sich über einen Strauß davon freut in Ihren Augen weniger „gleichberechtigt“?

Ich verstehe diese Diskussion immer weniger. Eine der emanzipiertesten Frauen, die ich kenne, war meine Mutter. Reine Hausfrau im Winzerbetrieb. Hatte ihre Rolle, redete mit, arbeitete mit, bestimmte mit, erfüllte ihren Job mit Bravour.
In einer Zeit, wo Anpacken mehr gefragt war als Schwafeln.
Sie verwechseln gleichberechtigt mit „Gleichsein“.
Machen Sie einen guten Job und niemanden wird ihr Geschlecht interessieren.

Und hören Sie auf – so zumindest kommen Sie rüber – zu ignorieren, dass es zweierlei Geschlechter (den Gender – Blödsinn nehme ich zugegebenermaßen nicht ernst) gibt und die sich nun mal unterscheiden.
Blumen und Motorsägen...

Ihr Kommentar, Herr Will, erspart mir den Meinen. Ich betrachte mich durchaus als „emanzipiert“ und bin gerade darum des „Jammerns“ überdrüssig. „Machen Sie einen guten Job........“ Der Satz bringt es auf den Punkt und entspricht meiner persönlichen Erfahrung.

Hatte schon einen ähnlichen Kommentar wie Sie fast fertig, da sprang der Kater auf die Tastur und weg war er. Lese jetzt Ihren Kommentar und mag nur nochmal deutlich sagen. Wir älteren haben mit Frauen kein Problem. In der Arbeitswelt - ich hatte viele Mitarbeiterinnen im Team - war vor allem persönlich Kompetenz und Engagement gefragt. Im Beamtenrecht steht Beurteilung nach Leistung, Eignung und Befähigung. Da das Geschlecht dort nicht genannt wurde, war es auch nie Thema bei meinen Beurteilungen. Die Frauen die ich kenne, wollen eben keinen Frauenbonus, die wollen fair und anständig, respektvoll im Umgang behandelt werden. Mir geht es wie Herr Will. Wo ist eigentlich Ihr Problem?

es ist sehr zu begrüßen, dass sich junge Frauen in der Politik engagieren. Vielleicht sollte Frau Zabel aber ihren Schwerpunkt überprüfen, denn wie immer in unsicheren Zeiten besinnen sich die Menschen auf das Westliche. Unter dem Eindruck von Corona kommen Begriffe wie Gleichberechtigung, Genderlehrstühlte, Me-too-Bewegungen, schon fast wie aus einer fernen Welt. Denn die Aufrechter- haltung unseres Gemeinwesens wird z.Zt. zu einen Großteil von Frauen gemeistert. Tagtäglich versehen tausende Verkäuferinnen, Ärztinnen u. Krankenschwestern, Lieferantinnen von Essen auf Rädern, Pflegepersonal in Heimen ihren Dienst. Daher wäre es sinnvoll, innerhalb der Partei daran zu mitzuarbeiten, dass diese Berufe besser bezahlt und arbeitszeit-u. imagemäßig so aufgewertet werden, dass sie für
junge Leute eine gute und sichere Alternative darstellen. Das wäre im Diente von Millionen Frauen, die hier und jetzt 'anpacken'. Ich denke, über einen Blumenstrauss würden sich diese Frauen freuen.

der Anteil weiblicher Mitglieder in der Bundestagsfraktion der AfD bzw. der Gesamtpartei? Ach stimmt ja, die AfD ist die Partei der frustrierten, verbitterten alten Männer, deren Meinung im Grunde fast niemand interessiert.

Wilfried Düring | Mo., 23. März 2020 - 11:44

Antwort auf von Gerhard Lenz

'Wichtige' und engagierte Frauen in der AfD sind:
die Volkswirtin und Unternehmensberaterin Dr. Alice Weidel, die Juristin Beatrix von Storch, die Biologin, Veterinär-Medizinerin und Patente-Inhaberin Dr. Sylvia Limmer, die Ärztin Dr. Vera Kosova, die bayerische Landesvorsitzende Corinna Miazga, die niedersächische Landesvorsitzende Dana Guth.
Alle die genannten Damen waren und sind auch außerhalb des Politikbetriebes 'gestandene' Persönlichkeiten. Im Gegensatz dazu würde viele Ungelernte und Studien-Abbrecher MDB's außerhalb des Politik- und 'Demokratie-Erziehungs-' Betriebs eine Hartz-IV-Existenz führen.
Es darf gerne mehr Frauen in führender Verantwortung bei der AfD geben.
Ansonsten weiß ich nicht, was sie wollen.

Roland Völkel | Mo., 23. März 2020 - 18:48

Antwort auf von Gerhard Lenz

auf die Sprünge, da sie es wohl selber nicht in Erfahrung bringen können.
Der Anteil beträgt 17,1 %!
Mit "riesengroßen" Vorsprung liegen die CSU (20,7%) und die FDP (23,7) sowie die CDU (26,3%) "weit" davor.
Uneinholbar und knapp unter der Vollkommenheit natürlich die Grünen, mit sagenhaften, uneinholbaren 40,5%.
Die Zahl "der an...alten Männer Interessierten" Wähler liegt bei nicht erwähnbaren 6 Millionen. Ist ja nur eine absolute Minderheit.
Na ja, interessiert ja fast niemand!
No comment without her hobbyhorse AfD!

Eine 'konservative' Partei, in welcher Studenten und Politik-'wissenschaftler' auf dem Niveau von Frau Zabel das große Wort führen, hat ihre Existenzberechtigung verloren. Wenn Figuren wie Frau Zabel Mitarbeiter der Landtagsfraktion sind, muß man sich über bürgerferne Politik (Kreisreform, Gerichtsreform, Schließung von Landkrankenhäusern) nicht wundern!
Die CDU sollte sich auflösen!

sind es nicht Leute wie Sie, die darüber entscheiden, wer in einer (konservativen) Partei welche Ämter bekleidet.
Alleine Ihre Wortwahl (Wohlstands-Verwahrloster) disqualifiziert Sie mal wieder.

Bleiben Sie besser bei Ihren Lobhudeleien für die AfD. Da passen Sie besser hin. Und da bekommen Sie für Ihre wiederholten sprachlichen Entgleisungen sicher den gebührenden Beifall.

Benjamin Müller | So., 22. März 2020 - 13:45

Liebe Frau Zabel, Sie werden nicht ernstgenommen, nicht weil sie Wörter wie "whatever" oder "hip" verwenden, sondern weil sie offensichtlich den Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung nicht begriffen haben.

Brigitte Simon | So., 22. März 2020 - 17:19

Antwort auf von Benjamin Müller

Liebe Frau Zabel,
als gleichgeschlechtliche Partnerin gehe ich mit Ihnen in die Vergangenheit zurück, um unsere Vorkämpferinnen zu finden. Gemeinsam mit unseren amazonenhaften Freundinnen erscheinen wir in den griechischen, up to date in den deutschen, Mythen.
Uns steht die Welt offen. Männergleich ziehen wir in den Kampf, im Kampf gegen die
Männer. Das gibt ein Hauen und Stechen.
Denn wir sind das legendäre Frauenvolk in Nordafrika. Die Geschichte berichtet von Amazonenköniginnen und Stadtgründerinnen. Doch das ist Geschichte.
Heute leben und kämpfen wir in der Gegenwart, die geöffneten Türen in Brüssel warten auf uns. Ursula von der Leyen (kampferprobt), Christine Lagarde (kampfer-probt) erwarten uns mit Rosen. Warum? Das Europäische Parmalent macht sich für die Frauen, für uns Amazonen, stark.
Frau Merkel schleift bereits die Speere. Die Spitzen werden immer spitzer.

Jürgen Keil | So., 22. März 2020 - 17:27

Studentin der Philosophie und Politikwissenschaft. Schön, dass es noch Menschen gibt, die so etwas Wichtiges studieren. Nein, nicht persönlich nehmen. Mir sind auch Männer suspekt, die ihre Lebenszeit mit solcher Wissenschaft verschwenden. Sie haben aber recht! Es gibt noch viele Männer, die ein antiquiertes Frauenbild haben. Ob Sie diese mit solch eifrigen Beiträgen überzeugen, wage ich zu bezweifeln. Sie erwähnten Frau Merkel, Frau Kramp- Karrenbauer, ich ergänze Frau Glöckner, Frau von der Leyen. Wir sehen, es gibt noch viel zu tun. Den Frauen werden höhere Ämter nach wie vor verwehrt. Neulich las ich das Plakat einer Feministin, "Ich will keine Komplimente!" Ich mache folgenden Vorschlag: Steckt ihr jungen Frauen Euch einen Sticker an die Bluse, " Ich will keine Blumen und keine Komplimente"; dann werde ich, vorausgesetzt, dies ist mit solch großen Buchstaben geschrieben, dass ein alter weißer Mann wie ich das auch ohne Brille lesen kann, diesen Wunsch mit Freude respektieren.

Chris Doemges | So., 28. Februar 2021 - 13:03

Nun ist also bald wieder 8. März, der internationale Frauentag; globaler Kampftag einer (noch) benachteiligten Mehrheit, welcher aufgrund von rückschrittlichen Traditionen oftmals Wege versperrt bleiben. Parallel gibt's den Frauen-Gebetstag als christliche Alternative. Die alten weißen Männer sitzen noch immer am Hebel, auch wenn etwa Angela Merkel in der BRD beweist, dass es auch anders geht. Es ist zu sagen - die multinationalen Institutionen, Unternehmen, Wohlfahrt, Parteien, sind der lokalen Ebene auch in Deutschland bei der Diversifizierung schon einen großen Schritt voraus. Dort wird am wenigsten geschaut, ob Frau oder Mann. Wenn die fähigste CEO etwa aus Indien kommt, wird die Inderin genommen. Ist der plausibelste Generalsekretär Südamerikaner, dann eben so. Das hat etwas mit Metropolitanismus zu tun. Auch die USA ist nach der einseitigen Ära Trump wieder auf einem offeneren Weg.