
- Implodiert der „gärige Haufen“ AfD?
Die Führung der AfD nutzt die Beobachtung durch den Verfassungsschutz, um den völkisch-nationalistischen „Flügel“ mit Björn Höcke an der Spitze zurechtzustutzen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Partei das aushält - oder zerbricht.
Das letzte Jahr schien wie ein unaufhaltsamer Durchmarsch für Björn Höcke, Landeschef der Thüringer AfD und Galionsfigur des völkisch-nationalistischen „Flügels“: Zuerst wurde die AfD in den drei ostdeutschen Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Thüringen zweitstärkste Kraft mit jeweils deutlich über 20 Prozent - das ist Volksparteistärke.
Eine beispiellose Torpedierung
Auf dem AfD-Parteitag Ende November flogen dann mehrere Gegner des „Flügels“ aus dem Bundesvorstand, die sich im Sommer öffentlich gegen Höcke positioniert hatten. Und zuletzt gelang Höcke mit der Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten in Thüringen eine beispiellose Torpedierung der „Altparteien“. Von so viel Einfluss auf das politische System können die Landesverbände im Westen der Republik nur träumen.