Das Coronavirus hat New York fest im Griff / picture alliance

Corona in den USA - Supermacht im Ausnahmezustand

Die Coronakrise überfordert auch die Vereinigten Staaten von Amerika. Während viele Städte unter Quarantäne stehen, droht dem desolaten Gesundheitssystem der Kollaps. Nur Trump ist überzeugt, alles unter Kontrolle zu haben.

Autoreninfo

Eva C. Schweitzer arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitungen in New York und Berlin. Ihr neuestes Buch ist „Links blinken, Rechts abbiegen“.

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New York ist eine Geisterstadt. Die weltberühmten Bühnen des Broadways sind zum ersten Mal seit 9/11 dunkel, und in der Stadt herrscht auch ein ähnliches Gefühl wie damals. Die U-Bahnen fahren zwar noch, aber fast ohne Passagiere – die U-Bahn-Gesellschaft MTA schickt dafür Reinigungstrupps durch die Wagen. Der menschenleere Times Square wirkt wie eine Zone aus einem Desasterfilm.

Alle Museen, vom Metropolitan bis zum MoMA sind zu, auch Büchereien und Kinos. Heute früh hat Bürgermeister Bill de Blasio angekündigt, dass alle Restaurants und Bars schließen müssen; nur noch Takeout ist erlaubt. Die Kaffeekette Starbucks verkauft ihre Getränke jetzt schon nur noch „to go“.

Die Krise schafft neue Kriminelle

Die Geschäfte sind leergekauft. Mancherorts bekommen Kunden weder Brot, noch Milch, noch Kartoffeln; einige Aldi-Filialen rationieren die Mengen, die sie abgeben. De Blasio hat nun Geschäftsleuten Strafen angedroht, die überhöhte Preise für Gesichtsmasken oder Hand-Desinfizierer verlangen. Auch die Gerichte haben Probleme; zwei Community Courts – in Midtown Manhattan und in Red Hook, Brooklyn – wurden designiert, um erst einmal alle Verdächtige festzuhalten.

Das ist ohne Anhörung aber nur für maximal sechs Tage möglich. Und auch die St. Patricks-Day Parade an der Fifth Avenue fällt aus. Das Großereignis, zu dem sonst mehr als eine Million Feiernde die Straßen und Bars säumen, war für Dienstag geplant.

Live-Übertragung des Gottesdiensts

Die Synagogen und Kirchen, von St. John The Divine in Harlem bis zur St. Patricks Cathedral neben dem Trump Tower haben ihre Gottesdienste ins Internet verlegt. Bei St. Luke's, einer lutheranischen Kirche am Times Square, spricht Pfarrer Arden Strasser, flankiert von zwei Messdienern, zu leeren Bänken und in sein Handy, das die Predigt live überträgt; den traditionellen „Peace"-Gruß teilen die Gemeindemitglieder auf Facebook – immerhin, ein paar, die es nach Deutschland, New Mexico oder Tansania verschlagen hat, können nun auch teilnehmen.

St. Lukes will seine wöchentliche Suppenküche für die Armen aufrechterhalten, aber die bekommen nun Lebensmittelpakete zum Mitnehmen. Ähnlich sieht es in anderen Großstädten aus. In Los Angeles machen nach den Theatern und Kinos auch die Restaurants und Bars zu.

Das Department of Homeland Security ist überfordert

In Chicago gibt es lange Schlangen am Flughafen O'Hare. Die US-Regierung hat verfügt, dass Reisende aus Europa nicht in die USA dürfen; das gilt inzwischen auch für Großbritannien und Irland. Amerikaner, Inhaber eine Green Card, Militärangehörige, deren Familien, sowie Wissenschaftler, die am Coronavirus arbeiten, dürfen einreisen, ihnen stehen aber nur durch eine Handvoll für Tests ausgerüstete Flughäfen offen.

O'Hare ist einer davon. Aber das Department of Homeland Security bekommt den Andrang nicht in den Griff. In Chicago standen Rückkehrer dichtgedrängt mehr als sechs Stunden in Gängen und auf Treppen. J. B. Pritzker, der Gouverneur von Illinios, beschimpfte die Bundesregierung auf Twitter, während der amtierende Behördenchef – einen permanenten Chef hat Trump noch nicht ernannt – versprach, das Personal zu verstärken.

Das öffentliche Leben steht still

Allerdings wird erwartet, dass der Flugverkehr abebbt; alleine American Airlines hat 75 Prozent der internationalen Flüge gestrichen. Viele amerikanische Fluglinien bangen um ihr Überleben. Ganz Amerika ist vollständig vom Coronavirus erfasst. Überall machen Schulen, Universitäten, Museen, Büchereien und Rathäuser zu, die Regierung in Washington empfiehlt den Bundesstaaten, Versammlungen von mehr als fünfzig Menschen zu verbieten.

Viele Flüge und die Acela-Schnellzüge zwischen New York und Washington wurden gestrichen; Vorwahlen wurden verschoben, Sportveranstaltungen, darunter die gesamte Saison der National Baseball League wurden abgesagt; Konzerte finden nur noch vor leeren Sälen im Internet statt. Disneyland ist geschlossen, auch viele andere Freizeitparks.

Ein Lichtblick?

Damit soll die Ansteckungsgefahr unterbunden werden, nun aber fürchten viele Ökonomen, dass die Wirtschaft einbrechen könnte. Die Federal Reserve hat den Leitzins bereits auf nahe Null gesenkt, um den freien Fall der Börsen abzubremsen. Das letzte Mal geschah das beim Börsenkrach von 2008.

Immerhin ein Lichtblick: US-Präsident Donald Trump erklärte, er sei Virus-frei. Er rief Amerika auf, sich zu entspannen und keine Lebensmittel zu horten. Der Kampf gegen den Coronavirus ist allerdings alles anderes als entspannt und er hat die Nation auch nicht unbedingt zusammengebracht. Viele demokratisch regierte Bundesstaaten streiten sich mit der Trump-Regierung um Hilfe und Gelder für die Corona-Fürsorge.

Ein desolates Krankensystem in Zeiten der Krise

Ein Problem ist ein Mangel an Krankenhausbetten. Andrew Cuomo, der Gouverneur von New York hat Trump aufgefordert, das Army Corps of Engineers zu schicken. Das Militär soll leerstehende Gebäude zu Krankenhäusern umbauen. Im Staat gibt es 729 Ansteckungsfälle, mehr als irgendwo sonst. In den Krankenhäusern, die nicht genug Notbetten haben, werden Eingriffe ausgesetzt, die nicht unbedingt nötig sind.

Das desolate amerikanische Gesundheitssystem verschärft die Krise. Die US-Regierung hat zwar nach langen Hin und Her erlaubt, dass Tests auf Corona für Verdachtspatienten kostenlos sein sollen. Das gilt aber nicht für die eigentliche Behandlung. Da es in den USA üblich ist, dass Kranke zuzahlen, kann das teuer werden.

Trump kürzt Hilfsprogramme

Unter dem Druck von mehreren Gouverneuren, allen voran Gavin Newsom in Kalifornien, wird Trump nun wohl auch einen einfacheren Zugang für Corona-Kranke zu dem Bundesprogramm Medicaid erlauben. Das übernimmt Kosten für Medikamente für ärmere, vor allem schwarze Amerikaner. Aber trotz Krise streiten sich die Gouverneure und die Bundesregierung noch über die Details.

Zu allem Überfluss versucht Trump seit einiger Zeit, Kürzungen im "Food Stamps"- Programm durchzusetzen – Lebensmittelmarken, die in den USA die Sozialhilfe ersetzen. Die Demokraten halten dagegen; wenn wegen der Coronakrise Arbeiter unbezahlt nach Hause geschickt werden, sollten sie wenigstens nicht hungern. Denn Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekommt in den USA nicht jeder, schon gar nicht Billigkräfte in Restaurants oder Supermärkten.

Krankheitstage werden gewährt

Die meisten Büroangestellten haben zwar einen Anspruch, dieser ist aber auf 10 bis 15 Tage im Jahr beschränkt. Nun hat der Kongress ein Gesetz verabschiedet, wonach Arbeitgeber den an Coronavirus Erkrankten weitere 14 Tage Lohnfortzahlung gewähren müssen. Das gilt aber nur für Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern.

Immerhin wollen viele größere Firmen – darunter der Burgerbrater McDonalds und die TexMex-Kette Chipotle – freiwillig zusätzliche „Sick Days", Krankheitstage, gewähren. Gleichwohl sind dies Ausnahmeregelungen nur für 2020. Wenig überraschend, stritten sich auch die demokratischen Kandidaten Joe Biden und Bernie Sanders bei ihrer neuerlichen Debatte – die in einem fast menschenleeren Saal stattfand – um die Coronakrise und den Zustand des Gesundheitssystems.

Biden vs. Sanders

Biden will das Militär zur Bekämpfung einsetzen, wobei er keine sonderlich präzisem Ideen präsentierte, wie und warum das geschehen soll. Sanders bekräftigte seine Forderung, alle Amerikaner über Medicare zu versichern. Medicare ist ein Bundesprogramm, das deutlich bessere Konditionen hat wie Medicaid, aber das steht nur Rentnern und Behinderten offen.

Derweil ist das Land immer noch politisch zerstritten darüber, wie gefährlich Corona wirklich ist. Die Kirchen der konservativen christlichen Evangelikalen sind nicht geschlossen; dort glauben viele, der Virus sei ein von Liberalen in die Welt gesetztes Gerücht, um der Reputation von Trump zu schaden.

Das Coronavirus als Verschwörung der Liberalen

Bei der Liberty University, eine Institution der konservativen Christen, sitzen die Studenten noch im Klassenraum. Es gibt Pfarrer wie den Tele-Evangelisten Jonathan Shuttlesworth, der die katholischen Kirchen in Italien beschimpfte, weil sie Gottesdienste ausfallen ließen – das sei das Werk des Satans; und Händewaschen mit Seife sei sowieso nur für Weicheier.

Ähnlich bizarr äußern sich auch rechte Medienvertreter. Trish Regan vom Sender Fox News, die Hauptinformationsquelle für Republikaner, erklärte, Corona sei eine von den Demokraten gesteuerte Massenhysterie, um Amerikaner dazu zu bewegen, Aktien zu verkaufen und den Präsidenten zu dämonisieren. Nach einer Welle von Protesten wurde ihre Sendung allerdings ausgesetzt.

Hauptsache Clicks

Und andere Fox-Anchors, wie der prominentere Tucker Carlson, forderten den Präsidenten auf, den Virus endlich ernster zu nehmen. Breitbart.com, das Sprachrohr der AltRight, lässt sogar einen Experten aus der Obama-Ära zu Wort kommen, der vor einer Million Tote warnt. Hauptsache Clicks.

Trump ließ sich derweil etwas Besonderes einfallen: Er hat versucht, die deutsche Firma CureVac in die USA zu locken, die an einem Gegenmittel für Corona arbeitet. Das Mittel will Trump exklusiv für Amerikanern horten – eine Idee, die dem Präsidenten viel Kopfschütteln einbrachte —–schon die Schließung der Grenzen war mit keinem anderen Land abgesprochen.

Letztlich hat Corona das Potential, die ideologischen Gräben in den USA zu vertiefen, aber auch, das Bewusstsein über die Mängel im Gesundheitssystem zu schärfen. Sanders Forderung nach Medicare für alle wird immer beliebter.

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Christa Wallau | Mo., 16. März 2020 - 22:40

Es wundert mich nicht, daß die USA auf eine
Pandemie weniger vorbereitet sind und chaotischer darauf reagieren als europäische Länder oder auch China, das mit diktatorischen Mitteln durchgreifen kann.

Ich habe mich schon immer gefragt, warum es in diesem großen und mächtigen Land nicht möglich ist, eine bessere Infrastruktur zu errichten, als sie dort vorherrscht. Bei jedem Wirbelsturm oder heftigem Schneefall bei großer Kälte versagen sofort alle Versorgungssysteme. Immer wieder.
Regelmäßig.
Warum also sollte das allgemeine Gesundheitssystem besser funktionieren?
Die Reichen in den USA betreiben umfangreiche, beste Eigen-Vorsorge, und die Mittelschicht sowie die Armen müssen sehen, wo sie bleiben.

Das ist eben auch das hochgelobte "land of the free and home of the brave" : - Hier k a n n jeder
reüssieren, aber wehe, er landet in der Armut!
Dann besteht seine Freiheit darin, zu krepieren oder sich bei einer der vielen Freikirchen in den Suppenküchen versorgen zu lassen.

Leider wahr, Frau Wallau. Die schlimmen Schattenseiten der USA sollten nicht geleugnet werden. Wirft man jedoch sein Schlaglicht gezielt auf das Negative, übersieht man leicht, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht. Die USA waren und sind ein Einwanderungsland, mit völlig anderen Voraussetzungen als Europa. Schauen wir nicht abschätzig auf „the land of the free, the home of the brave“. Schauen wir, wie „bravely“ wir unsere Zukunft als Einwanderungsland bewältigen werden. Schauen wir aber auch, wie „free“ wir dann noch sein werden. Vergleiche kann man anstellen. Man sollte jedoch erkennen, wo sie hinken. Gewiß dort, wo sie suggerieren, dass in Deutschland alles besser ist. Was für den Deutschen richtig zu sein scheint, sollte nicht zum Maßstab für andere Länder werden. Üben wir Kritik, bleiben wir aber selbstkritisch, sachlich und fair.

Stimme mit Ihrer Antwort 100% ueberein Frau Fimiani, habe selber 10 Jahre mit meinem amerikanischen Mann in den USA gelebt, kenne somit alle pros and cons, Germany gegen die Vereinigten Staaten. Die deutsche Ueberheblichkeit und der stete Glaube Deutschland waere der Mittelpunkt der Welt stört mich ganz gewaltig.

''Die Reichen in den USA betreiben umfangreiche, beste Eigen-Vorsorge, und die Mittelschicht sowie die Armen müssen sehen, wo sie bleiben.''

● Wir brauchen einen ökologischen Umbau der Weltwirtschaft!

Einen sozial-ökologischen Umbau unter Einbeziehung aller sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländer in Süd-Osteuropa, Nahost, Asien, Afrika und Lateinamerika.

Eine ökologische Weltwirtschaft auf der Grundlage des – demokratischen – Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln. Gemeineigentum an Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffen und Bodenschätzen, Tier – Natur - und Pflanzenwelt, weltweit.

Für eine gleichberechtigte Gesundheitsversorgung braucht es auch gleichberechtigte Handels- und Wirtschaftsbeziehungen, weltweit. Die sog. CORONA-KRISE ist also kein vorrangiges Problem der Wohlstands- und Reichtums-Weltmetropolen! Ohne gleichberechtigte Existenzgrundlagen keine humanistische Gegenwart und Zukunft! - auch für unsere Kinder!

Ihre Idee:
"Einen sozial-ökologischen Umbau unter Einbeziehung aller sozioökonomischen Schwellen- und Entwicklungsländer in Süd-Osteuropa, Nahost, Asien, Afrika und Lateinamerika".
Was wurden Sie dann tun, wenn die von Ihnen oben erwähnte Erdteile, sich nicht von Ihnen (Gleichgesinnten) einbeziehen lassen wollen? Wenn sie sich nicht vorschreiben lassen, was sie, als deutsch-sozialisierter Mensch (weißer [alter] Mann u. Wahrheitsbesitzer), ihnen aufzwingen möchten?
Es ist schlimm, dass Leute wie Sie, meinen, dass alle so leben wollen/müssen wie Sie. Unter Regeln, die Sie, für richtig halten.

Ich gehöre zu denen die besonders gefährdet sind aber in unserem Hochgelobten Deutsches Gesundheitssystem ist es mir nicht möglich mich gegen Pneumokokken impfen zu lassen.Ich glaube dass trotz der Medialen Unkerei dass die Amerikaner die ersten sind die Covit-19 wirksam und schnell bekämpfen können.Aus Sicht gutverdienender Privatpatienten mag unser Gesundheitssystem Spitze sein ob das auch bei Kassenpatienten so ist da habe ich meine Zweifel

Ich gehöre zu denen die besonders gefährdet sind aber in unserem Hochgelobten Deutsches Gesundheitssystem ist es mir nicht möglich mich gegen Pneumokokken impfen zu lassen.Ich glaube dass trotz der Medialen Unkerei dass die Amerikaner die ersten sind die Covit-19 wirksam und schnell bekämpfen können.Aus Sicht gutverdienender Privatpatienten mag unser Gesundheitssystem Spitze sein ob das auch bei Kassenpatienten so ist da habe ich meine Zweifel

Bernhard K. Kopp | Di., 17. März 2020 - 20:19

Antwort auf von Horst Kessler

Die GKV, und die damit verfügbaren Leistungen können nicht für ca. 75 Mio. Leistungsberechtigte Spitze sein, zumal es nur ca. 54 Mio. Beitragszahler gibt, von denen dann auch noch sehr viele, ungefähr die Hälfte, sehr geringe Beiträge bezahlen. Trotzdem, es wäre unsachlich das deutsche Gesamtsystem, im internationalen Vergleich, anders als mit "GUT" zu bewerten. Übrigens, Pneumokokken-Impfung steht im Leistungskatalog der GKV.

Maren Huwald | Di., 17. März 2020 - 22:00

Antwort auf von Horst Kessler

Das verstehe ich nicht. Nachdem mich vor Jahren eine Broschüre im Wartezimmer eines Arztes auf diese Impfung hingewiesen hatte, konnte ich mich sofort bei meinem Internisten impfen lassen. Manchmal muss man sich das Medikament auch vorher in der Apotheke holen. Vielleicht liegt es an den Bestimmungen Ihrer Krankenkasse.

Ernst-Günther Konrad | Di., 17. März 2020 - 08:52

liebe Frau Schweitzer. Ich las das auch überall:
...Er hat versucht, die deutsche Firma CureVac in die USA zu locken,...."
Gestern auf HR 3 und FFH in den offiziellen Nachrichten folgende Info. CureVac gehört zu 80% Dietmar Hopp. Er hat nicht vor, die Firma oder deren Wissenschaftler zu verkaufen. Auf Nachfrage erklärte er lt. HR3, er habe von solchen Ansinnen gehört, aber niemand aus Amerika oder sonstwo sei mit diesem Ansinnen an ihn heran getreten. Er würde dem auch vehement entgegentreten. Wenn ein Impfstoff entwickelt werden kann, dann soll er so Hopp, allen Menschen
helfen und wird nicht meistbietend "verkauft".
Sollte Trump tatsächlich so wie behauptet versucht haben, einen solchen Deal nur für "seine" Amerikaner einzufädeln, gehört er öffentlich geächtet. Wenn nicht, dann gehören diejenigen, die dies in die Welt gesetzt haben geächtet. Also äußerste Vorsicht bei allen Gerüchten, die inzwischen wachsen wie Wildkraut. Erstmal in Ruhe Corona überstehen, danach analysieren.

Nach Anfrage bei CureVav wußte man dort von nichts. Aber es passt so gut ins Trump Bild. Vor allem von Magazinen wie dem Cicero erwarte ich eine gewissenhafte Recherche, bevor man Behauptungen in die Welt setzt. Worauf gründet die Autorin die ihre? Der Cicero sollte um seine Glaubwürdigkeit bemüht sein und gut recherchieren. Hier geht es nicht mehr um „Meinung“.

Die USA haben offensichtlich sehr wohl CureVav entsprechende Offerten gemacht. https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/corona-curevac-und…
Das trübt natürlich den Jubel derjenigen, die den Schurken Trump als ewiges Opfer linksgerichteter Medien sehen, sich öffentlich oder insgeheim gar einen solchen "Typen" in Deutschland wünschen.
Denn öffentlich einen egoistischen, gewissenlosen Narzisten bejubeln, der sich ausser um seine eigene Wiederwahl für nichts und niemanden interessiert - schon gar nicht für die Deutschen - das geht natürlich nicht. Vorbei ist's mit dem Bild des idealisierten "Volkstribuns", der angeblich endlich auf die Menschen hört..und sich mit den verdorbenen Eliten und dem dekadenten Establishment anlegt....

"Für mich ist das selbstverständlich, es kann gar nicht sein, dass eine deutsche Firma den Impfstoff entwickelt und dieser in den USA exklusiv genutzt wird. Das war für mich keine Option.“ Er persönlich habe nicht mit Trump gesprochen. „ER [Trump] HAT MIT DER FIRMA GESPROCHEN [Hervorhebung von mir], und man hat mir das dann sofort gesagt und gefragt, was ich davon halte, und ich wusste sofort, dass das nicht infrage kommt.“

Dietmar Hopp, zitiert in: https://www.tagesspiegel.de/politik/streit-um-deutsche-impfstofffirma-c…

Ernst-Günther Konrad | Di., 17. März 2020 - 16:25

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Danke Herr Hügle für Ihren Link. Der bestätigt in etwa meine im Radio wahrgenommene Aussagen der Firma und von Dietmar Hopp.
" Das Unternehmen selbst dementierte etwaige Lockversuche bereits am Sonntag: „Wir wissen nicht, woher dieses Gerücht kommt“, sagte Franz-Werner Haas, Unternehmensvorstand von CureVac, dem Tagesspiegel. „Uns liegt kein Angebot vor."
( Quelle: Linkhinweis Herr Hügle)

Kai Hügle | Di., 17. März 2020 - 21:25

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Hopps Aussage ist vollkommen eindeutig. Die Tatsache, dass "kein Angebot vorliegt", heißt nicht, dass keines gemacht wurde oder besagte Gespräche nicht stattgefunden haben. Und wenn jemand wie Grenell sagt, an diesen "Gerüchten" sei nichts dran, dann muss man davon ausgehen, dass das Gegenteil zutrifft.

Kai-Oliver Hügle | Mi., 18. März 2020 - 04:27

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Es steht Ihnen natürlich frei, dem treuen (und überaus umstrittenen) Botschafter eines Präsidenten zu glauben, der die Ausdehnung eines Hurricanes per Filzstift verlängert, um zu beweisen, dass dieser auch Bundesstaaten erreichen sollte, für die die nationale Wetterbehörde ausdrücklich Entwarnung gegeben hatte oder der behauptet, er kenne einen - inzwischen unter Anklage stehenden- Mittelsmann (Parnas) nicht,der im Auftrag von Trumps Privatanwalt (Giuliani) in der Ukraine "ermittelte" - obwohl es es ein Tondokument gibt, in dem Trump mit Parnas die Entlassung einer missliebigen Diplomatin bespricht; ab Minute 1:15 auf:

https://youtu.be/hzSo6YfVYH0

So viel Misstrauen und Argwohn gegenüber Merkel und so viel Naivität gegenüber Trump? Für mich nicht nachvollziehbar...

Ernst-Günther Konrad | Mi., 18. März 2020 - 11:11

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Sie selbst geben Quellen an und interpretieren Sie dann sich so, wie sie es brauchen? Jetzt gehen Sie aber stark in Konkurrenz mit unserem AFD-Spezialisten. Ich habe in meinem Kommentar genau die Stelle eingestellt aus dem Link den Sie hier verbreitet haben. Jetzt glauben Sie Ihre eigenem Kommentar nicht: Immerhin wurde das gleiche in ör Radio gesendet mit der gleichen Aussage, wie ich sie wiedergegeben habe. Es geht nicht darum, ob ich Grenell glaube oder nicht. Ich glaube der Aussage des Herrn Hopp und des Vorstandes dort. Ob Grenell lügt, uminterpretiert oder was auch immer ist hier zweitrangig. Wenn Sie Trump und Grenell nicht glauben, ist Ihre Sache und Ihr gutes Recht. Wenn ich bestimmte Informationen für mich schlüssig und ehrlich halte ist das mein gutes Recht oder?
Bislang habe ich Sie durchaus als fair, auch wenn manchmal hart in der Wortwahl empfunden und ich habe Ihnen auch reglemäßig geantwortet, auch wenn nicht alles veröffentlicht wurde. Verdrehen Sie also nicht alles.

Die Hopp-Aussage lässt (im Kontext) keinerlei Interpretationsspielraum zu. Für die dazu vermeintlich im Widerspruch stehende Erklärung des Vorstandes habe ich eine plausible Begründung vorgelegt, die man aber nicht nachvollziehen muss, wenn man nicht will. Mit "verdrehen" hat das jedenfalls nichts zu tun.

"Harte Wortwahl", da musste ich schmunzeln angesichts der Gewaltfantasien und der entmenschlichenden Sprache (Merkel als "Schadinsekt"), die hier vereinzelt verwendet - und zumindest vorübergehend freigeschaltet - wird.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 18. März 2020 - 17:19

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Nochmal zur Klarstellung eine von mir recherchierte Twittermeldung der Firma
CorVac vom 16.3.2020:
„Um es noch einmal klar zu sagen: CureVac hat von der US-Regierung oder angegliederten Institutionen vor, während oder nach dem Task Force-Meeting im Weißen Haus am 2.März kein Angebot erhalten. CureVac weist alle Anschuldigungen der Presse zurück.”
Auf Englisch:
“To make it clear again on coronavirus: CureVac has not received from the US government or related entities an offer before, during and since the Task Force meeting in the White House on March 2. CureVac rejects all allegations from press”.
Natürlich können Sie jetzt behaupten, Trump habe sich mit dem Cure-Vac Mangager zum Golfen verabredet, zum Frauentausch oder zu sonst etwas. Da wir beide nicht dabei gewesen sind, weis keiner was dort gesprochen wurde oder nicht.
Was Sie hier machen ist der Versuch, eine Fake-News zu etablieren und beizubehalten, weil grundsätzlich die Möglichkeit für was auch immer bestanden hat.

Romuald Veselic | Di., 17. März 2020 - 10:43

Probleme in den USA weniger, denn man kann nicht dorthin verreisen.
Die Absurdität der Behauptung liegt darin, dass es immer eher um Donald T. geht, als um die USA. Es wird fließbandartig produziert, wie der US-Präs. unfähig ist, u. wie US-Nation zerstritten ist. Es ist für dt. Pro-Migranten-Sympathisanten (die ebenso zerstritten sind m. den dt. Anti-Migra-Sympathisanten) noch immer unerträglich, dass der alte, weiße Mann noch immer im Weißen Haus sitz, trotz gescheiterten Impeachment.
Anm: Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, sind meistens zerstritten. Nach welchen Kriterien sollen die Menschen nicht zerstritten sein? Und warum sollen alle die gleiche Meinung haben, wie zB in Nordkorea?
Es wird nie der Idealzustand auf dem Planeten herrschen. Man siehts daran, dass vorher nicht zu schließende Landesgrenzen, dennoch abgeriegelt werden. Obwohl einige km weiter, zwischen 2 Grenzübergängen, kann man unbeobachtet (Wald/Wiese/Feld), ins Land gelangen.

Christoph Kuhlmann | Di., 17. März 2020 - 11:03

Wenn wegen der Corona Krise Menschen in einem der reichsten Länder der Welt verhungern sollten, wäre dies doch ein Meilenstein einer atomaren Supermacht auf dem Weg in die Dritte Welt. Irgendwann hört jedes Verständnis auf.

Oliver Meier | Di., 17. März 2020 - 14:41

Donald Trump tat gut daran die Grenzen für Chinesen sehr schnell zu schließen. Er hat bloß vergessen daran zu denken, dass der Rest der Welt das nicht tat. Auch hat er nicht berücksichtigt, dass seine Amerikaner sehr reise-freudig sind. Er war inkonsequent. Er hat die Tragweite nicht erfasst.

Seit Wochen sehe ich in den deutschen Medien das übliche Trump-Bashing. Wir sollten vielleicht mal daran denken was wir alles falsch gemacht haben und kein blame-game spielen.
Hier wird seit Wochen behauptet Sars-CoV-2 würde vor Grenzen nicht halt machen. Das ist lächerlich. Gerade der unbegrenzte und weitgehend unkontrollierte Personenluftverkehr hat doch die Situation erst geschaffen. Asiatische Länder haben übrigens sehr früh ihre Grenzen für Chinesen geschlossen und zusätzlich jeden Passagier mit Temperaturmessungen kontrolliert. Das fand man hier nicht zielführend.
Seltsamerweise haben aber Japan,Südkorea und andere die Situation OHNE SHUTDOWN in den Griff bekommen.
Warum wohl ?

Martina Moritz | Mi., 18. März 2020 - 07:55

Auch in dieser aktuellen globalen Krise beweist die USA, das sie das Land der grenzenlosen "Möglichkeiten" ist. Sogar die Grenzen zwischen der mittelalterlichen und modernen Gesellschaft erscheinen aufgehoben bzw. äußerst fließend. Vorallem die geschilderte Haltung der evangelischen Strömungen im Land lassen losgelöst vom Rest der Zustandsbeschreibung eher den Eindruck zu, es handele sich um einen im 14. Jahrhundert verfassten Bericht eines Zeitzeugen.
Obgleich ich in den vergangenen Tagen und Monaten so manchehn Zweifel an der Kompetenz unserer hiesigen Gesellschaft hatte, so gelange ich nach Lektüre dieses Artikels zu der Feststellung, dass sie vielleicht doch aufgeklärter ist, als bisdato von mir wahrgenommen...