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Geistiger Brandstifter oder Vorbild für einen Wahnsinnigen ? Björn Höcke / picture alliance

Anschlag von Hanau - Trifft die AfD eine Mitschuld?

Seit dem Anschlag von Hanau steht die AfD am Pranger. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat gesagt, sie sei mitschuldig an den Morden des Attentäters. Der war offenkundig psychisch krank. Aber entlastet das die Partei?

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

So erreichen Sie Antje Hildebrandt:

Der Mann, der in Hanau erst neun Menschen und dann seine Mutter und sich selbst getötet hat, hat Stimmen gehört. Er hat sich verfolgt gefühlt. Ein Geheimdienst habe sich in seinem Kopf häuslich eingerichtet, und schon deshalb, schreibt er in einem wirren Bekennerbrief, habe er tun müssen, was er getan hat – nicht nur um sich selbst zu befreien, sondern auch Deutschland. 

Der Massenmord als Akt der Wohltätigkeit? Man muss kein Psychologe sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass dieser Mensch gestört sein muss – vermutlich sogar psychisch schwer krank. Experten haben dem Attentäter eine „paranoide Schizophrenie“ attestiert. Es ist eine Ferndiagnose, die nicht mehr überprüft werden kann. Tobias R. ist tot. 

Die AfD und die Folgen der unkontrollierten Zuwanderung

In der AfD dürften viele darüber erleichtert sein. Schließlich muss sich die Partei jetzt die Frage gefallen lassen, ob sie mitverantwortlich ist – nicht für die Morde als solche, aber für das gesellschaftliche Klima, in dem sie verübt worden sind. Die Partei hat nur deshalb den Einzug in den Bundestag und in die Landesparlamente geschafft, weil sie mit der Inneren Sicherheit ein Thema besetzt hat, das die Bundesregierung seit Beginn der Flüchtlingswelle 2015 sträflich vernachlässigt hat.

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Urban Will | Mo., 24. Februar 2020 - 18:42

ist auch Ihr Artikel, Frau Hildebrandt.
Wenn Sie schon so wild im Raum herum stochern, dann müssen Sie auch andere Fragen stellen.

Zumal Sie selbst die Steilvorlagen geben („sträflich vernachlässigt“ „ohne Rücksicht auf die Bevölkerung“ beides bezogen auf die Bundesregierung)

So etwa, ob nicht auch die Kanzlerin aufgrund ihrer Politik Verantwortung trägt...
Oder ob sie sie getragen hat am Massaker vom Breitscheidtplatz?

Warum immer wieder solche Beiträge?
Was gedenken Sie zu erreichen außer rituelles Kopfnicken auf der einen und ungläubiges Kopfschütteln auf der anderen Seite?

AKK hat mit ihren Behauptung bewiesen, dass ihr politischer Horizont maximal breit genug ist für das Saarland und da sollte sie wieder hin.

T.R's Vater stand angeblich den Grünen nahe...
Man stelle sich vor, er wäre Sympathisant der AfD...

Bleiben wir sachlich...

ist ein gutes Stichwort, Herr Will. Nur scheint dies ein Fremdwort, in dieser hysterischen Republik, in diesen Tagen zu sein.
Unmittelbar nach dieser schrecklichen Tat wurde krankhaft, ja nahezu mantraartig versucht, eine "Verknüfung" zwischen der Tat und der AfD herbeizureden/herzustellen.
Das hat mich schon angewidert und ich fand es einfach pietätlos! Aber nicht nur AKK sondern alle üblichen Verdächtigen gaben ihr "Bestes". Für solches politisches Personal kann man sich nur schämen!
Hat irgendeine politische Partei in D. (egal welcher Ausrichtung) je zu Gewalt ausgerufen oder angestachelt? Steht das irgenwo in einer Agenda?
Man schafft es nicht, mit kluger Politik (gab es die in den 14 Jahren unter AM?) , den Gegner klein zu halten. Also werden jetzt schwere Geschütze ausgeholt.
Frage: Wußte der Attentäter überhaupt, dass es die AfD gibt? who the devil is B.Höcke?
Es lohnt einfach nicht, hier weiter auszuholen. Der Karren ist festgefahren & sinkt immer weiter im Morast!
Salute

Wenn man kaum noch unterscheiden kann zwischen den Formulierungen einer Frau Weidel ("Diese Schweine sind Marionetten...") oder der Herren Krah ("Wir schießen den Weg frei...") und Höcke auf der einen Seite und den Schriften der Attentäter von Kassel, Hanau und Halle sowie der (verhinderten) "Revolution Chemnitz" u.ä. Gruppierungen, dann muss man eigentlich nicht viel diskutieren; es sei denn, man hat ein Interesse, rechtsextremistische Gewalttaten zu verharmlosen oder mit dem Hinweis auf das sog. "Merkel-Regime" zu relativieren/entschuldigen.
War das "sachlich" genug für Sie?

Wilfried Düring | Mo., 24. Februar 2020 - 23:37

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Sind die folgende Zitate so viel besser?

'Die CDU in Thüringen ist so tief gesunken, weil sie nicht erkennen wollte, dass die AfD die CHOLERA ist, die Linkspartei aber nicht die Pest'.
Jasper von Altenbockum in der FAZ

'Die Gaulands, Höckes und Klonovskys ... haben BLUT GELECKT - die WOLLEN MEHR.' 'Die AfD muss entlarvt werden.'
Berthold Kohler ebenfalls in der FAZ

Entlarvt wurden: 'Reichs-FEINDE' (SPD und Katholiken unter Bismarck), 'Volks-FEINDE' (unter Hitler), 'Klassen-FEINDE' (DDR)!

'Politische Gegner mit Krankheiten zu vergleichen, hielt ich immer für eine Methode aus dem Giftschrank der Geschichte.'
Boris Reitschuster - Rußland-Korrespondent (Ex-Focus).

Ich stimme Herrn Reitschuster zu. Alle, die in einem Land mit einem totalitären Regime groß geworden sind, wissen, was aus solchen Worten jederzeit (bei Bedarf) werden kann! Diejenigen, die es nicht wissen: vgl. das Vokabular Andrei Wyschinskis (Ankläger in den Prozessen der 'Großen Säuberung' 1936-1938).

Und Sie glauben, man könne die Aussagen von gewählten Abgeordneten, die denken, schreiben und reden wie Reichsbürger oder Ulrike Meinhof, durch die Aussagen von Journalisten relativieren/entschuldigen?
Zur Erinnerung: Es geht hier um die Frage, ob die AfD zu einem Klima beiträgt, welches rechtsextremistische Gewalttaten begünstigt. Wenn Sie glauben, dass die Aussagen Weidels und Krahs das nicht tun, dann bitte ich um eine plausible Begründung und kein "What about..?"

Ines Schulteh | Di., 25. Februar 2020 - 09:41

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

"Achten wir auf unsere Sprache, auf der Strasse, in den Medien...."! Also fangen wir jetzt und gleich damit an, jeder an seinem Platz! Auch die Medien, denn schon vor 10 Jahren bei Sarrazin fingen auch Jornalisten an, zu verunglimpfen. War es nicht Denis Yücel der wünschte, 'der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten'? Und jüngst Jakob Augstein auf Twitter: "Die Wegbereiter der Gewalt haben Namen und Adresse: Sarrazin, Broder, Tichy und andere, die die Verrohung des Diskurses vorangetrieben haben". In Zeiten, wo polit-militante Fanatiker auch 'Hausbesuche' abstatten, keine kluge Äußerung. Ja, ganz klar, es besteht ein Zusammenhang von Worten und einem allgemeinen, respektvollen Umgang miteinander. Gegenseitige Aufrechnung der schlimmsten Entgleisungen bringt uns zwar nicht weiter, demonstriert aber, wie notwenig ein sofortiges Innehalten ist, um die Spirale zu durchbrechen!

..dass Ihnen in diesem Zusammenhang nur Personen einfallen, die der AfD kritisch gegenüber eingestellt sind.

Die AfD selbst bzw. deren Umfeld haben sich wohl keinerlei sprachlicher "Verfehlungen" schuldig gemacht?

Da ist ja selbst ein Herr Gauland weiter, als Sie es sind. Der räumte nämlich Ende letzter Woche ein, auch die eigene Partei habe es manchmal zu doll getrieben.

Gregor Kühn | Di., 25. Februar 2020 - 22:54

Antwort auf von Gerhard Lenz

Da mag ein Unterschied liegen: Gauland räumt seinen Fehler ein und hat auch die Wortwahl "Vogelschiss" mehrfach bedauert - von einem z.B. Laschet ("Bis aufs Messer bekämpfen") oder einem Elmar Brok ("Krebsgeschwür")usw. werden wir das nicht hören. Nehmen sie diesen Nazi-Sprech in ihrem Furor überhaupt wahr? Ist ihnen eigentlich aufgefallen, dass von den letzten 4 Parteitagen in 2019 nur der AFD-Parteitag von einem großen Polizeiaufgebot geschützt werden musste?! Vor wem und warum eigentlich? Kennen sie die Antwort? Nach aktueller Auskunft der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der AFD ist die AFD die Partei, die mehr als alle anderen BT-Parteien zusammen körperlichen Angriffen und Sachangriffen ausgesetzt ist. Wer übt diesen Terror aus und warum eigentlich? Und wer sind denn die geistigen Brandstifter dieser linken Gewalt? Kennen sie die Antwort, Herr Lenz? Wenn nur die "richtige" Meinung zählt und geduldet wird, nennt man das Diktatur.
Das hatten wir schon 2x und das reicht.

Ausserdem begehen Sie den chronischen Fehler, Ihre DDR-Erfahrungen ständig auf die Bundesrepublik zu übertragen. Solche Rhetorik, die DDR mit der BRD gleichzusetzen, ist bei einem Hoecke am rechten Rand mittlerweile üblich. Indem Sie dies übernehmen, zeigen Sie nur allzu deutlich, wie man Sie politisch einschätzen sollte.
Zum Thema: Es geht nicht um die Schlagzeilen irgendwelcher Journalisten. Die rechte Presse, von T.E. über J.F. bis hin zu irgendwelchen kuriosen Aufklärern im Internet, produziert noch weitaus unappetitlichere Phrasen.
Aber gut: Wieviele Morde sind infolge der von Ihnen (genüsslich) aufgeführten Titelzeilen bisher passiert? Dagegen kann man die Hetze der AfD durchaus als ursächlich für das Handeln so mancher "Vaterlandsretter" ansehen. Wer jeden Tag erzählt bekommt, das "deutsche Volk" werde ausgetauscht, wird sich - bei entsprechendem IQ - durchaus berufen fühlen, für "Deutschland" in den Kampf zu ziehen.
Mit Ihrer DDR hat das übrigens gar nichts zu tun.

Urban Will | Di., 25. Februar 2020 - 10:25

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Sehr geehrter Herr Hügle das so sehen und der AfD hier eine Mitschuld geben.
Man kann dann eben auch, wie oben geschrieben, die Dinge anders sehen.

So etwa, dass sich das politische und gesellschaftliche Klima seit Spätsommer 2015 rapide verschlechtert hat und dafür eben die Kanzlerin eine große Mitverantwortung trägt.

Und dann kann man recht schnell weiter fragen, wo sie denn verblieben ist, die politische Verantwortung. Es wurde eine „einsame“ Entscheidung getroffen und als Folge starben Menschen.
Ich erinnere an Rudolf Seiters oder Helmut Schmidt. Jener trat nach einem gescheiterten Zugriff zurück, der andere betonte mehrmals, dass er es getan hätte, wenn Mogadischu gescheitert wäre.

Die von Ihnen zitierten Aussagen von AfD - Politikern als „Ursache“ für Hanau zu sehen, ist sehr gefährlich. Man könnte eben den Bogen weiter spannen und Hanau als Folge komplett verfehlter Politik sehen.

Das führt zu nichts.

Daher der Ruf nach mehr Sachlichkeit.

Kai-Oliver Hügle | Di., 25. Februar 2020 - 12:54

Antwort auf von Urban Will

Angesichts der Ernsthaftigkeit dieses Themas muss ich darum bitten, korrekt zitiert zu werden. Ich sprach nicht von "Ursache", sondern davon, dass solche Aussagen zu einem Klima beitragen, welches rechtsextremistische Gewalt begünstigt. Im Übrigen: Weidels Tirade stammt aus dem Jahr 2013, also VOR der Flüchtlingskrise.
Ihren Versuch, Merkel eine "große Mitverantwortung" letztlich auch für von Flüchtlingen begangene Verbrechen zu geben und gleichsam die zitierten Aussagen zu relativieren, halte ich - vorsichtig formuliert: für unverantwortlich und absolut nicht "sachlich".

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 25. Februar 2020 - 13:42

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

nicht unbedingt erforderlich gewesen, ABER, kann man denn solche Taten unverknüpft im Raum stehen lassen, wenn doch die Täter sich ermutigt fühlen?
Ich sehe die Parteien auch in ihrem Umfeld und da unterscheiden sich schon die Grünen teils erheblich von meinem.
So sachlich wir m. E. auch hier im Forum miteinandersprechen und auch manchmal, vor allem in der Kritik an Frau Merkel "übereinkommen", wenn Herr Gauland Herrn Höcke für die Mitte der AfD hält, da muss doch schon fast jedem AfD-Wähler schwummerig vor Augen werden.
Sogesehen teile ich also Ihren Beitrag Herr Hügle.
Ich sehe allerdings nicht die Notwendigkeit eines antifaschistischen Kampfes, sondern die hoffentlich baldige Rückkehr zu für die zweifelnde Bürger überzeugender Politik seitens der CDU.
Ich glaube nicht, dass wir auf die CDU verzichten können.
Ich bedauere den Abgang von Frau Nahles und Frau AKK.
Im Übrigen habe ich nicht die Absicht, hier beim Cicero einen Sumpf trockenzulegen.
Der Cicero IST politische Kultur!

Sehr geehrte Frau Sehrt- Irrek, was Sie jetzt mit Sumpf trocken legen sagen wollen, verstehe ich nicht. Falls Sie aber auf das Zitat von Frau Hildebrandt aus der Höckerede in Dresden anspielen, darf ich der Sachlichkeit halber feststellen, das Höcke die Formulierung "Trockenlegen der Zivilgesellschaft" nach meinem Verständnis seiner Worte fiskalisch gemeint hat. Denn er hat dies im Zusammenhang mit seiner Kritik an den Millionen Euro staatlicher Zuwendungen für NGOs, für s.g. Projekte gegen rechts, formuliert. Ich beobachte in zunehmenden Maße, dass Zitate, sinnverfälschend oder mit dem Ziel einer anderen Deutbarkeit, aus ihrem Zusammenhang gehoben werden. Bei allem Eifer in der politischen Auseinandersetzung muss Sachlichkeit gewahrt werden!

der Täter wäre Mitglied der Grünen gewesen, wie sein Vater. Zumindest ist er im grünen Umfeld aufgewachsen. Sind das denn nicht linke Phantasien, die er aufschrieb?

...was wurde da im "grünen" Umfeld des Elternhauses falsch gemacht, dass dieser Mensch schon als Kind derartige Fantasien hatte: Da wurde vielleicht massiv Angst erzeugt aufgrund der Aufrüstung von Ost und West!
Jetzt mal ohne Übertreibungen:
Es ist schon mehr als fragwürdig, was momentan abgeht - zum Glück gibt es keine Hexenverbrennungen mehr ... alle sollten (in jede Richtung) "abrüsten"

Es bleibt allerdings immer die entscheidende Frage:
W e r hat mit der scharfen Bewaffnung eigentlich angefangen?

Und da gibt es nur e i n e richtige Antwort:
Es waren a l l e Altparteien und die Medien, die unisono eine neue Partei
(die AfD) von Anfang an verteufelt, scharf beschossen und mit
Unrat überhäuft haben.

Wer also jetzt von einer Verrohung u. Zunahme des Hasses in der Sprache redet, der
sollte dies immer im Hinterkopf haben.

Da bin ich derselben Meinung wie Sie (siehe meine bisherigen Beiträge - die größten "Schreihälse" sind für mich in den letzten Jahren eh die Grünen gewesen ... von der Qualität ihrer Aussagen ganz abgesehen) ... aber haben Sie nicht auch dass Gefühl, dass wir alle "abrüsten" sollten ;)

Man kann es natürlich aber auch für einen Zufall halten, dass die Zahl solch Menschen verachtender Gewalttaten in Deutschland angestiegen ist, seit die AfD eine bestimmte Rhetorik in die Parlamente gebracht hat. Auch die USA verzeichnete 2017, Trumps erstem Amtsjahr, einen Zuwachs von 17%.

Hierzu habe ich Ihnen im Prinzip oben schon geantwortet. Ob Trump "schuld" ist an diesen Gewalttaten, oder die Hetze gegen ihn, wissen Sie nicht.
Ich erinnere mich an den Tag seiner Wahl, als Trump - Gegner randalierten.
Es hieß in der Presse "Anti - Trump - Proteste". Ich darf erinnern: es war ein demokratische Wahl
Hätte Clinton gewonnen und Trump - Anhänger hätten randaliert:
Preisfrage: Wie hätte es geheißen in der Presse:
"Anti - Clinton - Proteste" oder "Trump - Anhänger..."
Eine zunehmend sich der Unabhängigkeit nicht mehr verpflichtet fühlende Presse kann auch viel beitragen zum Unfrieden.

Zurück zu D.
Die Rhetorik ist auf allen Seiten keine gute mehr. Dauerndes Ausgrenzen macht sie nicht besser, wir sollten lernen, wieder zu streiten und das geht nicht, wenn man demokratisch gewählte Parteien einfach "draußen" lässt, weil man sich das Recht zuspricht, sie einfach als "Nicht - Demokraten" zu denunzieren.

Kai-Oliver Hügle | Di., 25. Februar 2020 - 13:11

Antwort auf von Urban Will

Trump rief während des Wahlkampfes 2016 mehrfach dazu auf, Gegendemonstranten krankenhausreif zu schlagen ("knock the crap out of them!") und kündigte an, die Gerichts- und Anwaltskosten zu übernehmen. Außerdem sind Äußerungen dokumentiert, denen zufolge einige seiner Anhänger "sehr böse" werden könnten, wenn es hart auf hart käme. Beispiellose Äußerungen, über die wir hoffentlich nicht diskutieren müssen.
Mit Äußerungen wie denen von mir zitierten positionieren sich Weidel und Krah selbst außerhalb des demokratischen Diskurses. Die Bundesrepublik ist eine wehrhafte Demokratie und verpflichtet, gegen Kräfte vorzugehen, welche ihre Grundordnung ablehnen und bekämpfen. Das gilt für Links- und Rechts- wie für islamistische Extremisten.

Allerdings ist die Diskussion einer solchen Frage in einem Forum, in dem sich permanent mehr als 90% der Kommentatoren als AfD-Freunde ausweisen, natürlich wenig ergiebig. Selbstverständlich wird der Freispruch für die AfD allumfassend sein! Und selbstverständlich wird man dem politischen Gegner, also den demokratischen Parteien, übliche Lügen und Diffamierungen unterstellen. Höchstens ein wenig zaghafte Kritik an Hoecke und dem Flügel dürfte hier und da anklingen, mehr ehrliche Beschäftigung mit der AfD ist nicht zu erwarten!
Andernorts, an einem neutralen Ort, wäre das Urteil natürlich eindeutig! Selbstverständlich ist die AfD mitschuldig! Ein Parteichef stellt sich vor laufende Kameras und verkündet, in Deutschland "solle" ein Bevölkerungstausch (eine Umvolkung) stattfinden. Parteifunktionäre konstatieren, die Islamisierung Deutschlands sei in vollem Gange. Demokratisch gewählte Politiker werden in Nazi-Jargon als "Volksverräter" beschimpft.

Migranten werden pauschal als Messerimporte und Taugenichtse bezeichnet. "Rentner müssen hungern, Migranten werden reichlich alimentiert". Die Auflistung von Hetze und Pöbeleien ließe sich natürlich noch eine ganze Weile fortsetzen.
Wer sich da noch wundert, daß einige Schwachmaten oder schlichte Gemüter sich motiviert, ja legitimiert fühlen, zu handeln, ist entweder ein Heuchler, oder hochgradig naiv.
Natürlich werden diejenigen, die doch der AfD ihr "neu-patriotisches" Erweckungsgefühl verdanken, dies erbost von sich weisen. So wie man noch immer den rechtsideologischen Hintergrund der Morde in Kassel, Halle und Hanu bestreitet. Aber sicher war es reiner "Zufall", dass sich die Täter einen Verteidiger Merkel'scher Migrationspolitik (Kassel), Juden (Halle) oder jetzt Menschen mit migrantischem Hintergrund (Hanau) als Opfer aussuchten.
Wer da noch immer nur zufällige Opferwahl eines psychisch Durchgeknallten, aber kein rassistisches Motiv erkennt, ist zu bedauern.

Die einfache Einfachheit der Einfachen wird angesprochen und mobilisiert. Es ist die Einfachheit der verschlagenen Funktionäre in einer medialen Ausmerksamkeitsökonomie, die jedoch gar nichts anbieten, außer Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Es geht gegen das Andere, die Fremden, es geht gegen Personen. Es beginnt mit der Verrohung der Sprache, die Grenzen werden verschoben. Das Unsagbare wird sagbar. So wie man Papageien dazu abrichten kann, wird nachgeplappert. Kennzeichnend ist das sich derartige gesellschaftliche Positionen radikalisieren. So könnte man sagen, dass diese Partei eine Denkgemeinschaft bildet, die in Wirklichkeit eine radikale Gruppe ist. Die Zivilgesellschaft hat das inzwischen verstanden und steht auf. Jetzt ist der Staat gefordert den Verfolgungsdruck gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu erhöhen.

Urban Will | Di., 25. Februar 2020 - 11:31

Antwort auf von Bernhard Jasper

Ihre Beiträge hier sind doch nichts anderes als das, was Sie selbst kritisieren.

Sie klagen die Verrohung der Sprache „von rechts“ an. Das mag in Teilen seine Berechtigung haben, aber Sie zeigen sich komplett blind angesichts der Verrohung „nach rechts“.

Sie setzen Meinung und Fakten gleich.
Sie können weiterhin die Nazikeule schwingen und glauben, damit noch irgendwen zu erreichen.
Hier gewiss nicht.
In den meisten anderen Foren vielleicht, da steht es nun mal 10 :1 für die „Guten“.
Also nicht so gierig sein, es darf auch andere geben.

Beim politisch weniger engagierten Teil der Bevölkerung wirkt sie in der Tat auch, aber die lesen hier nicht mit, denke ich. Ich möchte Sie jedoch nicht „entmutigen“.

Allerdings sei angemerkt:
Die Nazikeule zu schwingen in heutiger Zeit ist eine Geschichtsklitterung solchen Ausmaßes, dass sich Gaulands „Vogelschiss“ als genau der im Vergleich hierzu ausmacht.

Kritik ist eine Sache, Hetze eine andere. Die AfD hat bewusst Provokation als Mittel der Auseindersetzung gewählt - jetzt erleben wir alle die Folgen.

Sie glauben, Nicht-Cicero-Kommentatoren wären politisch weniger "engagiert" und damit eher" anfällig für die Nazi-Keule? Schon mal darüber nachgedacht, dass Leute wie Sie für bestimmtes Gedankengut anfällig sein könnten?

Das politische „story telling“ war zunächst „Wir- die Anderen“. Das wurde zum Treiber für ein Erstarken der Neuen Rechte. Diese Art von „konservativer Revolution“ machte jetzt nationalistisches und antidemokratisches Denken salonfähig. Die „klassischen Konservativen“ wirkten zunächst hilflos angesichts dieser Entfesselung des Ressentiments und des Hasses, hatten sie es auch nie gelernt sich vom Faschismus abzugrenzen. Das begünstigte ebenso den Aufstieg der rechtspopulistischen Protestpartei. Die sind jedoch weder „Mitte“, „bürgerlich“ noch „konservativ“. Sie vergiften das gesellschaftliche Klima, ein schleichendes Gift. Nicht nur durch den Faschisten Höcke verursacht (der gibt die Stichworte), sondern durch die Vielzahl der Multiplikatoren.

Eine Partei als Biedermann verkleidet brandstiftet in unserer Gesellschaft. Das hat jetzt auch das Innen- und Justizministerium erkannt. Die größte Gefahr für die Gesellschaft geht von den Neuen Rechten aus.

Bernd Muhlack | Mo., 24. Februar 2020 - 19:07

Hallo Frau Hildebrandt!
Zitat:
"Experten haben dem Attentäter eine „paranoide Schizophrenie“ attestiert. Es ist eine Ferndiagnose, die nicht mehr überprüft werden kann. Tobias R. ist tot. In der AfD dürften viele darüber erleichtert sein."

Ich kann nicht für die AfD sprechen, da ich kein Mitglied, gar Funktionär bin.

Ich bin Jurist und genau anders herum würde ein "Schuh" daraus, Frau Hildebrandt!
Würde Tobias R. noch leben und verhandlungsfähig sein, gäbe es einen Strafprozess.
Gutachter ohne Ende.
Und genau das wäre das Beste, was der causa Hanau hätte passieren können!

Auf solche Wortspiele wie "Resettlement" = Umsiedlung oder "Umvolkung" einzugehen ist ob der normativen Kraft des Faktischen obsolet.

"Auch Mustafa kann Prinzessin sein!" heißt es in der KITA-Broschüre der "AA-Stiftung".

All dieses "Gender-WIR sind-alle- toll-Geschwätz" ist mMn genau so gefährlich wie ein Björn Höcke!

Frau Hildebrandt: ein Prozess "Tobias R." wäre sehr, sehr wichtig gewesen!
vgl. NSU...

Meine Frage ist genau so unangebracht-abstruse wie die Überschrift. Wir haben ein aufgeheiztes politisches Klima, aber sogar der GBA wusste, als er nur die " rassistische Gesinnung " betonte, dass der rassistische Wahn des Täters Jahrzehnte alt war, und dass sich seine Vernichtungspsychose, einschließlich der Bereitschaft seine Mutter zu ermorden, bestimmt nichts mit der AfD seit 2016 zu tun hat. Egal welche parteipolitische Meinungsmache und Emotionalisierung seit Tagen wie ein Stöckchen hingehalten wird, man muss nicht über alles springen. Zur Vollständigkeit habe ich auch Meuthen kritisiert, dass er gemeint hat er könnte Emotionalisierung gegen die AfD entschärfen indem er nur den psychotischen Wahn des Täters selektiv in den Vordergrund stellt. Alles böse Wortklaubereien.

würde der Täter von Hanau noch leben , er wäre ein Fall für die forensischen Psychiater. Ich weiß nicht ob Sie den offenen Brief des Prof. Meins kennen, er bescheinigt ihm jedenfalls eine handfeste Psychose. Seiner Meinung nach würde wohl kein Gericht einen Schuldspruch fällen. Ob solche ,im Wahn gefangene Menschen überhaupt noch von der Tagespolitik erreicht werden können? Genauso könnte man dann ja auch konstruieren, dass er ,wenn er schon so ein AfD-Sympathisant gewesen sein soll, nach dem Geschehen in Thüringen den Umgang mit der Partei rächen wollte. Da sieht man, es geht immer mehr ins Absurde.

Bernd Muhlack | Mo., 24. Februar 2020 - 19:11

Ich nochmals.
Bei Interesse sollte man die causa Hanau bei der NZZ, BAZ (Basler Zeitung) verfolgen.
In deutschen Medien wird fast nie erwähnt, dass Tobias R. auch ein "Frauen-Trauma" hatte, sich insoweit benachteiligt und - na klar! - "verfolgt" fühlte.
Das korreliert nicht so toll mit Rassismus, nicht wahr?
Wer will, kann sich ja selber informieren!

Frau Hildebrandt, ein sehr guter Artikel.
Warum?
Weil er zum Nachdenken, "Nachforschen", Überlegen anregt, also anregen sollte.
Zitat:
"In seiner Pegida-Rede in Dresden durfte Björn Höcke unwidersprochen die Forderung erheben, die „Zivilgesellschaft“ müsse „trockengelegt“ werden.

Frau Özuguz, damals Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, sprach sich immer für die Neuregelung, gar Abschaffung des Art 20 GG aus. Weder die Kanzlerin, noch ein Mitglied der Regierung hat je widersprochen.
Art 20 GG fällt gemäß Art 79 III GG unter die so genannte "Ewigkeitsgarantie"
Staatsfeinde unter sich, gell?
Ach ja …..

NA KLAR!
HELAU & ALAAF!

Hans Schäfer | Mo., 24. Februar 2020 - 19:14

Wie deuten Sie die seine Forderung: "die Zivilgesellschaft müsse trochengelegt werden?
In welchem Zusammenhang erfolgte diese Äußerung? Der Satz alleine ergibt keinen Sinn.
Warum,Wie, Weshalb soll die Trockenlegung erfolgen?
Ich sehe die Einleitung eines Verfahrens positiv. Dann erfahren wir ja was & wie es gemeint war. war.
Warum warten Sie den Ausgang dieses Verfahrens nicht ab. Unsere Werte erlauben keine Vorverurteilung.
Haben vielleicht noch mehr eine Mitverantwortung? Meine Lebenserfahrung lautet:
Einer alleine hat nicht Schuld!
Wenn! Die AfD propagiert die demokratische Grundrechte wie die Meinungs- oder Pressefreiheit abzuschaffen, ist das eine Sache. Dafür bedarf es, Frau Hildebrandt, aber Gesetze. Und, da die AfD über keine Mehrheit verfügt, um dies durchzusetzen, ist das gelinde gesagt, Blödsinn. Der Bürger ist vielleicht nicht so dumm, wie geglaubt wird und hat dies erkannt.
Jetzt kommt von Ihnen wohl der Hinweis;
Wehret den Anfängen. Auch da vertraue ich den Bürgern

Kann Ihnen leider nicht helfen, obwohl ich mir die ersten zehn Minuten der Pegida-Rede Höckes angetan habe. Sehr nebulöses Gestammel.
Er erwähnt die Demonstranten "jenseits der Absprerrung", von denen "nicht wenige" angeblich von "Millionen Euro Steuergeld genährt" werden. Keine Ahnung, was er damit meint - Abgeordnete oder Beamte wie ihn?
Dann geht es um freie Meinungsbildung, und einen Staat, der nicht als "Ideologieproduzent" auftreten dürfe, und deshalb, so Höcke weiter, werde man "diese sogenannte 'Zivilgesellschaft' leider trockenlegen müssen", wenn man Regierungsverantwortung übernommen hat.
Also ich tendiere zu der Annahme, er redet von den öffentlich-rechtlichen Medien, aber die werden ja nicht durch Steuern finanziert. Wie gesagt, ziemlich wirres Gerede.
Hat dieser Mann tatsächlich mal Kinder und Jugendliche unterrichtet?

Tomas Poth | Mi., 26. Februar 2020 - 12:31

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Es gibt Demo-Taschengeld aus dem Steuer-Pott Kampf gegen Rechts. Das war wohl damit gemeint.

Monique Brodka | Mo., 24. Februar 2020 - 19:27

Und wenn morgen die AfD verschwindet ist alles wieder gut? Die AfD ist die Reaktion auf Frau Merkels unüberlegte Aktionen! Am Anfang stand nicht die AfD! Merkwürdig, rastet ein Deutscher aus dann ist er Rassist, rechtsextremistisch, Nazi usw. das Urteil wird sofort gefällt innerhalb kürzester Zeit. Rastet ein Ausländer aus dann ist der Arme psychisch krank. Man soll nicht sofort Schlüsse ziehen. Der Mörder des kleinen Jungen am Bahnhof wurde nicht mal angeklagt! Das ist pervers. Auch wenn jemand jahrelang hier wohnt heißt es noch lange nicht dass er integriert ist.
Mir gehen die Worte eines Imams nicht mehr aus dem Sinn. Er meinte, bereits vor mehr als 20 Jahren: „Wir werden euch zu Tode gebähren.“ Was fängt man an mit solch einer Aussage?

Hans Krüger | Di., 25. Februar 2020 - 09:15

Antwort auf von Monique Brodka

Ihre Kommentar trifft auch meine Meinung . In den Kommentaren zu dem Artikel geht recht aufgeregt zu um die Deutungshoheit zu erlangen ,ob die AFD und speziell Herr Höcke hier eine Mitschuld tragen.
Der Täter von Hanau hätte nach seinen Schreiben an die Generalstaatsanwaltschaft überprüft werden müssen. Mein Mitgefühl für die Opfer .

Dirk Weller | Di., 25. Februar 2020 - 09:30

Antwort auf von Monique Brodka

Sie haben Recht.
Die AfD hat mit Sicherheit eine Mitschuld an Hanau.
Aber genau so schuldig ist die naive konzeptlose Migrations-Politik unserer Bundeskanzlerin, welche die AfD erst stark gemacht hat.
Wie sagte schon Helmut Schmidt :
" Als Mittel gegen die Überalterung komme Zuwanderung nicht infrage.
Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem."
oder
"Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen."

Wie vermisse ich diesen brillianten Mann und seine realistische Weltsicht.

dass Europa zumindest darüber nachdenken und zur Abstimmung stellen kann, es auch antesten kann.
Von "Verwerfungen" sollte man aber bitte Abstand nehmen.
Zuwanderung ist doch den weitläufigen und weltoffenen Europäern geläufig.
Deshalb verstehe ich den evtl. "politischen und theologischen Tanz" nicht, den Frau Merkel darum herum evtl. aufführte.
Politik kann man/frau im Allgemeinen darlegen und vernünftig organisieren.
Japan hat demgegenüber als Inselstaat evtl. eine abgeschottetere kulturelle Entwicklung durchgemacht?

Romuald Veselic | Mo., 24. Februar 2020 - 19:39

Worauf wird gewartet? Warum wird kein Strafverfahren eingeleitet, anstatt 100 unterschiedliche Abhandlungen über AfD in Sachen Mitschuld zu kolpoltieren, bis es wegen der Endlosschleife-Psychose, keinen mehr interessieren wird. Hat jetzt AfD Donald T. ersetzt, dem keine Straftat nachgewiesen wurde, und deshalb muss ständig einer im D-Polit-Raum, für den Sündenbock gerade stehen?

Horst Sulz | Mo., 24. Februar 2020 - 20:58

Es ist unredlich, die gesamte AfD auf die Herren Höcke und Gauland zu reduzieren. Man identifiziert ja auch nicht das gesamte amerikanische Volk mit Trump.Möglicherweise gibt es in der AfD nicht nur Demokraten. Das gilt aber auch für die etablierten Parteien. Wer, wie in Thüringen geschehen, demokratisch zustande gekommene Wahlergebnisse als unverzeihlich bezeichnet und annuliert, ist mit Sicherheit kein Demokrat.
Horst Sulz

Ulrich Mende | Mo., 24. Februar 2020 - 21:51

liebe Frau Hildebrandt. In den Tagesthemen konnte der Harvard-Prof. Yascha Mounk unwidersprochen erklären: "Wir wagen in D ein historisch einzigartiges Experiment, nämlich eine monoethnische Demokratie in eine multiethnische zu verwandeln. Das kann klappen, das wird vermutlich auch klappen, aber dabei kommt es natürlich zu vielen Verwerfungen." (YouTube)
Oder auch Szarkozy 2008 über Rassenvermischung, ebenfalls YouTube deutsche Untertitel.
Das ist die Agenda, ob wir es wollen oder nicht.

ich glaube, Sie wissen so gut wie ich, dass die Thesen von Yasha Mounk wissenschaftlich höchst umstritten sind. Zu behaupten, seine Thesen seien DIE Agenda, passt aber wunderbar in die Verschwörungstheorien,die die Hardliner in der AfD gerne verbreiten.War die Kanzlerin nicht in Wirklichkeit ein Reptiloid? 

 

Mit freundlichen Grüßen 

Antje Hildebrandt 

Verschwörungstheorien passen auch wunderbar in die heutige Zeit, die die AfD-Hardline-Hater gerne verbreiten. Die nehmen für sich aber in Anspruch über jedes gesagte Wort, die Deutungshoheit zu besitzen. Sollte dies mal schwierig werden, ändert man den Zusammenhang, in dem es gesagt wird. Dann passt es wieder. Das ist die Realität. Nochmal, ich habe bisher die AfD nicht gewählt, ob dass geglaubt wird, ist mir Sch... egal, ich habe nur etwas gegen offentsichtliche Ungleichbehandlung. Vor dem Gesetz haben alle gleich zu sein. Daran darf Hass nichts ändern. Das tut er aber zurzeit. Schuld sind beide Seiten! Man schaukelt sich gegenseitig hoch.
Nochmal nicht alles was die AfD sagt ist schlecht, nicht alles was von den Alt-Parteien kommt, ist gut. Punkt! Wer das Gegenteil behauptet lügt. Den nenne ich dann einen Lügner, wie andere Höcke einen Faschisten nennen.
Wege aufzeigen und nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer schütten. Das spaltet immer mehr. Oder wollen Sie eine Spaltung leugnen?

deshalb empfinde ich Ihre "Reptilien"-Replik als unangemessen.
Die Sache hat aber auch ihr Gutes: Ich weiß nun etwas besser, was und wie Sie denken.
Die Verschwörungstheorie-Keule ist nämlich- genau wie die Nazi-Keule - ein vortreffliches Instrument, sich nicht mit den Argumenten der anderen Seite auseinandersetzen zu müssen.
Zu Prof. Yascha (nicht Yasha) Mounk: Wenn seine Thesen so umstritten sind, warum wird er dem Zuschauer dann unwidersprochen gezeigt bzw. warum überhaupt?
Zu Szarkozy sagen Sie leider gar nichts.
Es gibt sehr viele weitere Hinweise darauf, dass eine (vorsichtig gesagt) schnelle und massive Änderung der ethnischen Zusammensetzung der europäischen Staaten von verschiedenen Akteuren gewollt ist. (Leider kann ich das aus Platzmangel nicht hier ausführen.) Aber viele Menschen, mit denen ich diskutiere, haben eine festen Standpunkt und wollen einfach nicht „mit Tatsachen verwirrt“ werden.
Freundliche Grüße
Dr. Ulrich Mende

und passen damit gut zum Cicero.
Ich bin also heilfroh aus Ihrer Feder zu lesen, dass Herr Prof. Mounks Thesen wissenschaftlich umstritten sind.
Ich würde das fast als Anlass nehmen, meinen eher unangenehmen Eindruck von diesem Professor kundzutun, herrührend von einem Presseclub, jedoch, was heisst hier wissenschaftlich?
Hat er ein Komma falsch gesetzt, geht er zu populärwissenschaftlich vor, wird er "von den Bösen" in den USA angegriffen und und und...?
Als Harvard-Professor hat man auch einen GUTEN RUF nicht nur zu verteidigen, man kann ihn auch verlieren.

Horst Kessler | Mo., 24. Februar 2020 - 23:57

Fridays for Politisches Klima in Deutschland ,diese Parole müsste nun ausgerufen werden denn die Politik und Medienlandschaft wird immer schmutziger.

gabriele bondzio | Di., 25. Februar 2020 - 08:10

Um es vorweg zu nehmen, ich kenne keine Partei, die nicht mit den Ängsten der Menschen spielt um ihre politischen Ziele durchzusetzen.Es ist richtig, dass sich die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger erhebliche Sorgen (auch Angst) um die Folgen der Zuwanderung und die Überforderung der Politiker macht. Und es sind ja auch viele Dinge im Land passiert, welche die Angst der Bürger untersetzen. Zumal auch die Einordnung von solchen Ängsten, von Bürger zu Bürger unterschiedlich ist.
Ängste kann man nicht erfinden, höchstens verstärken. Die richtige Frage wäre somit, warum haben so viele Bürger Ängste entwickelt.
Soweit mir bekannt ist, hat die AFD das Land, in dem solche Ängste entstehen, bisher nicht mitregiert.

Jan-Hendrik Schmidt | Di., 25. Februar 2020 - 09:06

Nein, es gibt keine Mitschuld der AfD, weil sie nicht zur Gewalt auffruft. Im Gegenzug müsste man die Frage stellen, ob die Altparteien schuldig sind am Breitscheidplatz oder den vielen anderen Morden durch Asylmigranten in den letzten Jahren (z.B. M. Ladenburger in Freiburg). Denn wer hat diese zum Teil schon vorher auffälligen Gewalttäter und Gefährder unkontrolliert ins Land gelassen? Der Auslöser von Hanau waren keine Reden mit "Vogelschiss" oder "180 Grad", sondern der Umstand, dass die westlichen Staaten seit Jahrzehnten eine Verdrängungsmigration betreiben, die nachweißlich Gewalt, Kriminalität und Islamimismus ins Land bringt und Diskussionen darüber tabuisiert und unterdrückt. Aus dieser Unterdrückung und Tabuisierung heraus, entlädt sich die Wut darüber in Amokläufen. Die Altparteien suchen verzweifelt nach Gründen, um von ihren historischen Fehlern abzulenken und die Schuld für Auswüchse der ungeliebten politischen Konkurrenz anzuhängen.

Hans-Jürgen Schulze | Di., 25. Februar 2020 - 09:07

Frau Hildebrandt, Sie erinnern sich sicher an die alte deutsche Welle "hier spricht der Hass"," ich bin der Hass"- la ,la, la, la …. die Melodie ist Ihnen sicherlich noch im Hinterkopf.
Sie stehen mit diesen Gedanken leider nicht alleine da, Schützenhilfe ist reichlich parallel positioniert.
Leider ist das der neue Zahn der Zeit meint
freundlichst und ohne Hintergedanken
Hans-Jürgen Schulze

Dieter Freundlieb | Di., 25. Februar 2020 - 09:58

Wenn Frau Hildebrandt behauptet, die AfD propagiere Forderungen, "die darauf hinauslaufen, demokratische Grundrechte wie die Meinungs- oder Pressefreiheit abzuschaffen", dann ist das schlicht falsch. Höcke fordert genau das Gegenteil davon. (Ab ca 9:20 Minuten bei YouTube)

Und wenn sie im Anschluss daran sagt: "In seiner Pegida-Rede in Dresden durfte Björn Höcke unwidersprochen die Forderung erheben, die 'Zivilgesellschaft' müsse 'trockengelegt' werden", dann zeigt das entweder eine unverzeihliche journalistische Nachlässigkeit, weil sie den Kontext des Gesagten ignoriert, oder sie lässt ihn absichtlich weg, weil das zeigen würde, was Höcke hier wirklich gemeint hat. Höcke bezieht sich auf die Gegendemonstranten als Teil der Zivilgesellschaft, die teilweise von Steuergeldern unterstützt werde. Und 'trocken legen' bedeutet hier, ihnen die Gelder zu entziehen. Es ist auch keine 'Forderung', sondern eine Ankündigung, für den Fall, dass die AfD einmal Regierungsverantwortung trägt.

Die linken Initiativen, die Sie meinen, werden von der Bundesregierung dafür bezahlt, dass sie Konzepte gegen „Rechtsextremismus“ entwerfen. Ob die in jedem Fall sinnvoll sind, darüber kann man sicher streiten. Wenn Herr Höcke aber ankündigt, er werde diesen Initiativen pauschal den Geldhahn abdrehen, wenn die AfD an die Macht kommt, dann tut er das mit Sicherheit nicht, um den kritischen Diskurs über die "drohende Afrikanisierung Europas" zu beflügeln, sondern um jede Kritik an seiner Politik auszuschalten. Eine Lanze für die Meinungsfreiheit bricht er damit nicht.

Sehr geehrte Frau Hildebrand. Welchen kritischen Diskurs meinen Sie denn? Wo gibt es denn "Diskurs"? Mag Höcke den Diskurs hassen. Seine Gegner sind da meist nicht besser.

Liebe Frau Hildebrandt,

Sie sprechen offen ein Ärgernis an. Ich will es auch tun.
Die von Bundes- und auch Landesregierungen finanzierten 'Initiativen' und 'Projekte' leben letztlich vom Geld der Steuerzahler. Auch AfD-Mitglieder und -Wähler zahlen Steuern (unter den männlichen Berufstätigen im nichtakademischen Bereich soll die AfD im Osten STÄRKSTE Partei sein).
Viele - NICHT ALLE ! - dieser Initiativen positionieren sich sehr weit 'links', während sie gleichzeitig auch vom Steuergeld der AfD-Wähler bezahlt werden. Die Grenzen zum Links-Extremismus sind fließend ... .
Verkürzt und zugespitzt dargestellt: AfD-Wähler dürfen mit ihrem erabeiteten Steuergeld (auch) diejenigen bezahlen, von denen Sie dann als 'Nazis' beschimpft, bespuckt und kriminalisiert werden. Sie dürfen auch diejenigen bezahlen, die Wirte bedrohen und sogar MIT GEWALT gegen die AfD vorgehen. Im Ergebnis müssen sogar Parteitage(Berlin) abgesagt werden.
Solche Zustände erzeugen Wut. Können Sie das verstehen?

Helmut Bachmann | Di., 25. Februar 2020 - 10:43

Ins Gefägnis würde der Täter nicht kommen, er käme in die forensische Psychiatrie, vermutlich für immer. All die Hobbypsychologen und Intrumentalisierer versuchen nun trotzdem auf Biegen und Brechen eine Schuld der AfD "festzustellen". Das ist unlauter und infam. Und einige Versuche auch richtig peinlich. Das Klima der Gesellschaft wurde in den letzten Jahren gerade auch von denen vergiftet, die vorgeben es zu schützen. Jedes neue Sprachtabu, jede "Alternativlosigkeit", die nichts weiter ist als Debattenverweigerung, führen zu Verschwörungstheorien und bieten den Stoff für Paranoia. Aber das ist wohl schwer zu verstehen, wenn man auf dem Kreuzzug ist und das Böse vernichten muss?

Walter Ranft | Di., 25. Februar 2020 - 11:59

Ich erinnere an Frank Lübberings Artikel vom 23.03.: "Die CDU kreist um ihren Fixetern AfD". Zitat: Tatsächlich ist die AfD eine Oppositionspartei, die in allen gesellschaftlichen Gruppen eine Minderheit repräsentiert. Sie ist keine Bedrohung für die deutsche Demokratie, sondern wird mittlerweile von ihren Gegnern als Mittel zur Durchsetzung ihrer eigenen politischen Agenda genutzt. Das Grundgesetz hatte nämlich noch nie den Sinn, einen politischen Feind im Sinne eines „antifaschistischen Konsens“ zu definieren. Es soll vielmehr die politischen Freiheiten aller Bürger gewährleisten."

Manfred Sonntag | Di., 25. Februar 2020 - 15:00

Frau Hildebrandt, das wichtigste ist, dass unser Staat wieder die Sicherheit aller Bürger gewährleistet. Ich weiß das es schwierig ist Einzeltäter welche vollkommen autonom handeln, vor der Tat festzusetzen. Aber, Anis Amri ermordete unbehelligt 12 Menschen. Die Behörden kannten seine Gefährlichkeit und taten nichts. Tobias R. ermordete 11 Menschen und die Behörden wussten offensichtlich von seiner paranoiden Schizophrenie. Sie taten wieder nichts. Und welcher Partei gehörten der Innen- und Justizminister an? Es wird immer von der Verantwortung der Politiker gesprochen. Warum wenn keine übernommen wird? 23 Menschen könnten noch leben, die Verletzten wären noch gesund, wenn wir nicht seit Jahren den Ideologien täglich Opfergaben überreichten und darüber die eigentlichen Pflichtaufgaben ignorierten.

Robert Friedrich | Di., 25. Februar 2020 - 15:14

Im Land gibt es schon lange keine offene, ehrliche tolerante Diskussion mehr. Manche wissen alles (besser), können zu jedem Thema passende Antworten geben, entrüsten sich stets (G.Lenz) und merken nicht, dass mit ihrer künstlichen Erregung kein Mensch zu überzeugen ist.
Wann kann man damit rechnen das sich die Anständigen im Land, frei von jedem Dogma, parteiübergreifend zu einer besseren Politik zusammenschließen? Ich selbst bin 83 Jahre, habe aber die Hoffnung noch nicht verloren.

Gern würde ich Ihre Hoffnung auf zivilere Umgangsformen, Anstand, Toleranz auch beim Gegner, Respekt und was sonst noch essentielle Bestandteile einer Debattenkultur ausmachen teilen lieber Herr Friedrich! Genau so, wie Sie es in einem langen und hoffentlich weiterhin gesunden Leben als wichtig und grundlegend erfuhren. Auch mich ängstigt mittlerweile, was an speziell im Internet, Medien,aber auch sonstigen Alltag an verbalen und sonstigen Grenzüberschreitungen stattfindet. Und oft genug wird auch bei mir aus Angst darüber Wut. Schon als Kind war ich allergisch gegen sogenannte "Machtworte", die mich ohne Erklärung der Sachlage einfach nur zum Schweigen bringen bzw. jegliche Diskussion einseitig beenden sollten. Doch dies geschah noch innerhalb eines liebevollen Rahmens und zielte nicht auf meine persönliche Integrität.
Heute ist man schon abgewertet, schuldig im Sinne der Anklage als z.B. politisch gegensätzlich geouteter Gesprächspartner bevor man den Mund aufmacht.
No mercy! MfG

Wolfgang Beck | Di., 25. Februar 2020 - 16:41

"Seit dem Anschlag von Hanau steht die AfD am Pranger. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat gesagt, sie sei mitschuldig an den Morden des Attentäters." 1. Kurzer Verweis auf den Fall Sebnitz; damals hatten sich die Medien mit Schuldzuweisungen überschlagen. Hinterher war alles ganz anders. Offensichtlich haben einige Leute nichts aus dieser Geschichte gelernt. 2. Im Zusammenhang damit Hinweis auf ein Rechtsstaatsprinzip: Artikel 6 Absatz 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention: "Die Unschuldsvermutung erfordert, dass jeder einer Straftat Verdächtigte oder Beschuldigte während der gesamten Dauer des Strafverfahrens als unschuldig behandelt wird und nicht er seine Unschuld, sondern die Strafverfolgungsbehörde seine Schuld beweisen muss." Irgendwie schon sehr komisch, daß diejenigen, die sich als die großen Demokraten aufspielen, dieses Prinzip nicht kennen.

Menzel Menzel | Di., 25. Februar 2020 - 17:02

In der DDR war die Satirezeitung Eulenspiegel ein Ventil für die Bürger die eben nicht auf der Linie des Staates waren. Zwischen den Zeilen und bei den Karikaturen konnte man dann etwas schmunzeln. Manchmal habe ich den Eindruck dass die Autorin und der Herr Frühling auch so ein Ventil erzeugen. Da kann man sich dran abarbeiten.
Ich möchte aber mal die Progamme in den Medien und die PC Spiel ansprechen. Unzählige Morde pro Tag, ganz im Detail und Ballerspiele ist der Inhalt. Wenn es uns nicht gelingt den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Perspektive zu bieten und ihnen das vorleben, werden wir noch mehr solche Fälle erleben. Da ist der Schritt vom Gesehene zur Realität noch kürzer.
Und auch. Die Vita des Täters ist voll von Ereignissen einer verkorksten Sozialisation. Das hat alles schon vor AM und AfD begonnen. Also bitte mehr Argumentation - oder geht es doch um die Deutungshoheit? Solange sich kaum jemand um das “Warum wählen Menschen so“ kümmert, ist alles nur Demagogie.

S. Bauer | Di., 25. Februar 2020 - 18:16

Vielen Dank für diesen (im Verhältnis zu anderen Artikeln zum Thema, in den Leitmedien) sachlichen und unaufgeregten Artikel. Es ist durchaus etwas daran, dass Aussagen der AFD den Täter inspiriert haben und es ist gut wenn die AFD dies zum Anlass nimmt Selbstanalyse zu betreiben (mal schauen ob es dazu kommt oder ob es nur Lippenbekenntnisse sind). Es ist aber auch wahr, dass viele Medien bei ihrer Schuldzuweisung übers Ziel hinaus geschossen sind, was Frau Hildebrandt ja auch durchaus verdienstvoll andeutet.
Apropos Selbstanalyse. Auch „den Medien“ würde es gut zu Gesicht stehen, etwas Selbstanalyse zu betreiben. Der Terrorist von Breitscheidplatz (der im Forum erwähnt wurde) befand sich ja nun auch nicht unbedingt im ideologisch luftleeren Raum, sondern hat sicherlich ideologische „Inspiration“ aus Quellen geschöpft, die dies anbieten. Und ich meine damit nicht ISIS alleine. Die deutschen Medien haben sich damals, jedoch mit solcher Quellenkritik vornehm zurückgehalten.

Da steht:"Die AfD" ist froh über den Tod des Täters"
Nein, erstens wäre das menschenverachtend, und zweitens hätte ein Prozeß die Wahrheit an den Tag gebracht. Der Täter wäre mit Sicherheit nicht als politischer Terrorist zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden (weder für die Morde, noch für rassistische Aussagen o.ä.), sondern er wäre als schwer Geisteskranker in die Psychiatrie eingeliefert worden. Nicht anders als der Eritreer, der in Frankfurt den Jungen vor den ICE gestoßen hat.
Medial geht man sogar noch weiter und suggeriert, die Beileidsbekundungen der AfDler seien nicht glaubhaft. Was folglich heißt, man unterstellt, sie würden sich über die Morde freuen, oder wie !?
Damit spricht man ihnen jedes Unrechtsbewußtsein, jedes Mitgefühl, im Kern somit nicht weniger als ihre Menschlichkeit ab !
Und wir reden hier nicht von Attacken auf Einzelne, die etwas getan hätten, um solche Unterstellungen zu rechtfertigen. Wir reden hier von völlig pauschaler Verfemung aller AfD-Anhänger.

Hans-Jürgen Stellbrink | Mi., 26. Februar 2020 - 10:31

Könnte Jürgen Klopp schuld sein? Schließlich hat er den Mann als Jugendlicher im Fußball trainiert. Kann er wirklich für sich in Anspruch nehmen, mit dem männerbündischen Gehabe im Fußball nicht den Grundstein für eine radikale Gesinnung gelegt zu haben?
Diese unsinnige Überlegung zeigt, wohin es führt, wenn man das Verbrechen immer weiter in das Vorfeld der Tat verlegt. Es gilt also schon als Mitschuld, wenn man nicht nachweisen kann, dass man an einer Tat nicht beteiligt ist, obwohl eine Mitwirkung nicht nachweisbar ist.
Solche Taten sollte man nicht durch den krampfhaften Versuch instrumentalisieren, den verachteten politischen Gegner zu kriminalisieren, indem man ihn als "geistigen Brandstifter" bezeichnet und eine Mittäterschaft insinuiert.