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Trauerbekundungen am Marktplatz in Hanau /dpa

Rassistischer Terror in Hanau - „Ey Alter, was geht hier ab?“

Vor einem Jahr herrschte nach den tödlichen Schüssen von Hanau in der Stadt Ausnahmezustand. Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier warnte, die Politik müsse rechtsextremistischen Anfängen wehren. Die Bürger waren schockiert, traurig und wütend. So war die Stimmung damals.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Warum gerade Sedat? Die Frage geht Tarik nicht mehr aus dem Kopf. Er steht vor dem weiß-roten Tatortband, das die kleine Seitenstraße in der Innenstadt absperrt, in der etwas geschah, worüber jetzt alle sprechen, nicht nur in Hanau, auch im Rest der Republik. Sein Blick ist auf die Shisha-Bar gegenüber gerichtet, in der Polizisten noch immer Spuren sichern.

Hier, im „Midnight“, wurde Sedat getötet. Ein Kopfschuss habe ihn getroffen, während er auf dem Sofa saß, so hat Tarik es auf Facebook gelesen. Opfer Nr. 9 eines Verbrechens, das immer noch als „Schießerei“ durch die Medien geistert, obwohl es nach allem, was man über den Täter und sein Motiv weiß, ein rechtsextremistischer Terroranschlag war. Tarik ringt nach Worten. Sedat war sein Freund, Familienvater, zwei kleine Jungs. Das „Midnight“ war seine Bar, sein Wohnzimmer. Tarik schluckt. Er sagt, wer weiß, was passiert wäre, wenn er am Mittwochabend nicht zu müde gewesen wäre, um nach der Arbeit noch eine Shisha bei Sedat zu rauchen. Er sagt: „Es hätte jeden treffen können.“

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dieter schimanek | Fr., 21. Februar 2020 - 13:06

Lassen sie sich von einem Psychiater oder Psychologen über Geiseskrankheiten informieren, sie reden dann nicht mehr von "suggerieren."
MfG.

Gerhard Lenz | Fr., 21. Februar 2020 - 13:27

Antwort auf von dieter schimanek

In der Tatnacht war in AfD-nahen Foren ganz schnell die Rede von "Opfern eines Bandenkrieges" in Hanau.
Nicht zum ersten Mal "ermittelten" eifrige Parteianhänger schneller als die Polizei und kamen zu den gewünschten "Ergebnissen".
Als dann mehr über den Täter bekannt wurde, schwenkte man auf den üblichen Erklärungsversuch um, nachdem es sich um einen psychisch kranken Einzeltäter handelte - unpolitisch, versteht sich. Rechtes Weltbild, Rassismus? Kommt in den Kommentaren von AfDlern zur Tat nicht vor.
Es ist auch diese W e i g e r u n g , - als angeblich "bürgerlich-konservative" Partei - eindeutig zu rechtsextremistischen Gewalttaten Stellung zu nehmen, die die AfD so verdächtig macht.
Damit wird eine Beobachtung der Gesamtpartei durch den Verfassungsschutz immer wahrscheinlicher.
Ob bei einer solchen Beobachtung wohl "Interessantes" entdeckt werden würde? Darüber kann man nur spekulieren....

Meine leider verstorbene Lebensgefährtin Hat lange Zeit in der Psychatrie als Dipl. Psych. gearbeitet. Ich hätte ihnen sehr gerne ein kostenloses Wochenend Seminar zukommen lassen, vielleicht wäre ihre Sicht auf die Realität eine Andere.
MfG.

Gerhard Lenz | Fr., 21. Februar 2020 - 14:59

Antwort auf von dieter schimanek

Von welcher Realität reden Sie? Von Ihrer etwa? Oder meinen Sie Ihre Interpretation von Realität?

Viele Medien und Politiker versuchen, aus einem Kranken einen politischen Terroristen zu machen. Weil der so nützlich wäre? Die Nazi-Vorwürfe sind ausgereizt, jetzt braucht man mehr. Und wenn die AfD keine Morde begeht, dann muß wohl der Amoklauf eines Psychopathen herhalten.
Oder wollen sie abstreiten, daß der Täter krank war?
Die FAZ zitiert eine forensische Psychiaterin, die von paranoid-halluzinatorischer Schizophrenie spricht. Auch die Ermittler äußern sich derart.
Kein Wunder. Er hörte Stimmen, die sich bei ihm "einklinken", fühlte sich seit der Kindheit permanent beobachtet, glaubte an eine Geheimorganisation, die Menschen per Gedankenkontrolle fernsteuert. Wollte den Planeten per Zeitreise (!) zerstören etc.
Daß der in sein wirres Weltbild allerhand eingebaut hat, inklusive Rassismus, bestreitet niemand. Auch Antiamerikanismus. Erst kürzlich hat er aufgerufen, dort Militärbasen zu stürmen, weil unterirdisch der Teufel verehrt und Kinder gefoltert würden.
Ein Nazi ???

..warum der Täter genau diese Opfer aussuchte? An genau diesen Standorten? Warum entschied er sich nicht einen bürgerlichen Stammtisch aus? Oder eine Versammlung von Hooligans?

Den fremdenfeindlichen Aspekt können Sie nicht abstreiten. Die ganzen Versuche, den offenkundig rechtsextremistischen Hintergrund gegen die geistige Verfassung des Täters aufzurechnen, deutet nur auf eins: Die AfD und deren Umfeld ist weder bereit, noch fähig, sich mit rechtsextremistischer Gewalt auseinanderzusetzen.

Diese Frage wird keiner beabtworten können. Die Frage ist, wenn einer so ein Krankheitsbild aufweist, handelt der rational & überlegt? ich behaupte: Nein!
Ähnlich wie bei Ihnen, wenn Sie AfD hören, ist Ihre Denkweise ja auch sofort eingeschränkt und negativ ausgerichtet.

@ Gerhard Lenz. Nein. Es deutet momentan alles auf eine Psychose hin und solche Täter sind nicht steuerungsfähig. Sie werden auch von jedem Gericht als nicht schuldfähig anerkannt.
Und solche Taten politisch zu instrumentalisieren geht wirklich nicht. Man verrennt sich da gerade völlig und begreift auch nicht, was man tut.
Man baut eine - ohnehin fragwürdige Kampagne, eine Partei für etwas verantwortlich zu machen, wo gar keine echten Verbindungen bestehen - an einem Ereignis auf, dass in Wirklichkeit etwas ganz anderes war.
Glaubt man wirklich so bekämpft man die Rechten und rettet die Demokratie?
Das tut man nicht, sondern man begibt sich auf ein ganz fragwürdiges Pflaster -und wir wollen glauben, aus mangelnder Sachkenntnis. Es ist schwer sich das Ausmaß von Realitätsverlust in einer Psychose vorzustellen. Nur darauf darf man nicht stehen bleiben.

Die Bundesrepublik hat eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgegeben, weil das BKA eine Stellenanzeige mit einem Foto des AfD-Twitter-Kanals bebildert hatte. Damit verhalte sich der Staat nicht neutral, so die Anwälte der Partei.
Staatliche Organe bei ihrer Qualitätsarbeit!!! Sie beteiligen sich an der Diffamierung und Dämonisierung und haben bei Ihnen Erfolg.

Gerhard Lenz | Fr., 21. Februar 2020 - 15:01

Antwort auf von Tomas Poth

mit den offenkundig fremdenfeindlichen Motiven des Täters zu tun? Und der "Öffentlichkeitsarbeit" der AfD, von der sich so mancher Verwirrte möglicherweise zu solchen Gewalttaten angespornt fühlt?

Denn es geht ja darum, die Umvolkung zu bekämpfen. Die da droht von Messerimporten und anderen Taugenichtsen. Ironie Ende

Tomas Poth | Sa., 22. Februar 2020 - 09:37

Antwort auf von Gerhard Lenz

Fragen Sie nach den Ursachen, die Politik des Aufbürdens von Lasten, die Sie so schätzen, spielt hier eine wesentliche Rolle. Was soll da Ironie?

Könnte es sich nicht einfach um eine Kombination von Psychose und unterstützt von einem Weltbild handeln? Leiden anarchistische, kommunistische und religiöse Attentäter/Mörder nicht immer aus einem Weltbild heraus das dann durch eine Psychose enthemmt wird? Gibt es einen Unterschied zwischen einem/mehreren Mördern die Menschen bestialisch abschlachten oder nur einfach ermorden weil sie ungläubig sind, weil sie was Anderes glauben oder anders aussehen? Wahnideen sind immer noch Wahnideen und speisen sich aus allen möglichen Quellen. Schon mal Lenins Staat und Revolution gelesen, dem Vater der Soviet-Union und aller Marxisten-Leninisten? Gegen Menschen mit Wahnideen gibt es kaum Schutz außer man schränkt viele Freiheiten ein und überwacht sich gegenseitig systematisch oder sperrt „potentielle Täter (Islamisten/Faschisten)“ vorsichtshalber ein. Das gab es doch schon zweimal auf deutschem Staatsgebiet Ist es das was wir wollen? Mein tiefstes Beileid für diese und alle Opfer.

die wahrscheinlich nicht so einfach zu beantworten ist. Ist ein Täter nur rechtsextremistisch motivierter Gewalttäter, oder ist er nur psychisch gestört? Kann er nicht beides sein, oder schafft vielleicht gerade die Verbindung beider Charakterzüge eine erhöhte Bereitschaft zur Gewaltausübung?
Man könnte sogar noch weitergehen und fragen, ob Extremismus nicht grundsätzlich auf eine bestimmte psychische Entwicklung hinweist.
Bei Leuten, die unter Verfolgung leiden oder Verschwörungstheorien entwickeln, ist sowas durchaus naheliegend. Wobei es gerade bei den Verschwörern natürlich unterschiedliche Schweregrade einer solchen Entwicklung gibt.

Bekanntlich saß dieses Gedankengut mit einem Anteil von mehr 30 Prozent früherer NSDAP-Mitglieder auch nach 1949 im westdeutschen Bundestag und stellte die Mehrzahl der westdeutschen Staatsbeamten. Nur gegen eine kleine Minderheit an der Spitze von vormals zwischen 8 und 9 Millionen NSDAP-Mitgliedern wurden strafrechtliche Verfahren eingeleitet. Auch die Kapitalfaschisten aus führenden Wirtschaftskreisen und Konzernvorständen blieben nicht belangt, allenfalls nach kurzer Inhaftierung fanden sie sich wieder in alten Machtpositionen und an der Spitze der Wirtschafts- und Monopolverbände Westdeutschlands [siehe doch auch nur Hanns Martin Schleyer: SS, SD, Jurist, NSDAP, Industriemanager, Verbandsfunktionär, CDU].

Wer an einer Paranoia leidet, sucht sich ein Feindbild, von dem er sich bedroht sieht. Er lebt nicht im luftleeren Raum, sondern mitten in unserer Gesellschaft. Er kann sich von den konkret existierenden Nachbarn durch Löcher in den Wänden und durchs Schlüsselloch bespitzelt sehen. Nach der Wende war es die Stasi, der viele sich ausgeliefert sahen, davor der KGB. D.h. in dieser Erkrankung spiegeln sich die gesellschaftlichen Strömungen wider, für Hanau bedeutet das das Gedankenschlecht der rechtsextremen Neonazis . Allerdings in ver-rückter Form. Im vorliegenden Fall ist die Ver-rückung so exorbitant, dass es schon megalomane Formen annimmt.
Was die AfD dazu meint, kann ich mir denken, ohne mich speziell dazu zu informieren. Aber auch die anderen Parteien sind ausnahmslos alle dabei, diese Wahnsinnstat eines Wahnsinnigen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

weigern Sie sich nicht auch Fakten wahrzunehmen? Zitiere hier noch mal den Satz aus dem Artikel "Eine Kollektivierung des Amoklaufes", in dem Herr Böckle sagt: "Pauschal gegen bestimmte Menschengruppen zu wettern, ist der Nährboden, auf dem auch Extremismen keimen können."...gut durchdenken, Herr Lenz!
Und auch einen Blick auf diesen Artikel werfen: "Offener Brief an den Generalbundesanwalt Dr. Peter Frank zum Attentat von Hanau" von Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. W. Meins

henriette schmitt | Sa., 22. Februar 2020 - 06:10

Antwort auf von dieter schimanek

Herr Schimanek, bitte sehen Sie sich die unter legitim.ch gespeicherten und
n o c h erreichbaren Videos zu demschrecklichen Ereignis an. Dann b ekommen Sie ein neues Verhältnis zu dem Worft "suggerieren"!

Helmut Bachmann | Fr., 21. Februar 2020 - 13:12

Die Schuldfähigkeit wird weder von Politikern bestimmt, noch von Journalisten. So weit sind wir noch nicht. Aber wie können sie allen Ernstes den Wahnsinn in seinem Leben und Denken in Frage stellen? Ist es so schwer, zu akzeptieren, dass es solche Grausamkeiten jederzeit geben kann, ohne das man etwas tun kann? Ich vermute, genau das ist es. Und dann tut es gut einen Sündenbock zu finden.

helmut armbruster | Fr., 21. Februar 2020 - 13:56

es ist jedes Mal dasselbe. Wenn so eine Ungeheuerlichkeit geschehen ist, stehen die Politiker vor Ort und geben in einer ritualisierten Schau ihre standardisierten Phrasen zum besten.
Ich kann sie nicht mehr hören.
Aber nichts Konkretes hört man wie so eine Untat in Zukunft verhindert werden soll.
Die Politiker führen das Land, die Zustände, die wir haben, haben sie mit zu verantworten. Sie stehen in der Pflicht das Land so zu führen, dass ein friedliches Zusammenleben Aller möglich ist.
Dazu wäre freilich mehr erforderlich als Phrasendrescherei.

H. Stellbruch | Fr., 21. Februar 2020 - 14:26

Die Zweifel daran, dass es sich um einen psychotischen Menschen handelte, dürften mittlerweile geklärt sein. Diese Täter bauen wie Breivik ein in sich geschlossenes wahnhaftes Weltbild auf, das nicht nur, aber auch rechtsradikale Motive beinhaltet. Es war also ein Amoklauf eines im wahrsten Sinne Wahnsinnigen, der seine Mutter einschloss. Was das mit der Gegnerschaft weiter Teile der Bevölkerung zur Migrationspolitik und zur Euro-"Rettung" zu tun haben soll, wie sie sich in der AfD manifestiert, kann wohl nur ein latent wahnhaftes linkes Weltbild oder pure Propaganda erklären. Wer das zum Vorboten eines Vierten Reichs erklärt, dokumentiert mangelnde Urteilsfähigkeit.
Eine solche auf der Hand liegende parteipolitische Instrumentalisierung dient eher der einsamen Radikalisierung dieser Einzelgänger als der Prävention dieser schrecklichen Taten, die wir ohnehin leider nie ganz werden verhindern können.

Norbert Heyer | Fr., 21. Februar 2020 - 14:29

Es war mir immer bei derartigen Gewaltverbrechen egal, welche mögliche politische Gesinnung dahintersteckt. Menschen, die zu solchen Taten fähig sind, stehen immer - wirklich immer - völlig außerhalb jeder demokratischen Partei und ihrer Grundsätze. Wenn eine Partei angeblich undemokratisch ist, muss das nachgewiesen werden und dann wird sie verboten. Ansonsten müssen die etablierten Parteien versuchen, die verhasste Partei fachlich und sachlich zu entzaubern. Das ist bis heute nicht gelungen. Die unsinnige Diskriminierung der Linken und der AfD ist solange durchzustehen, wie ihre Wählerschaft gering ist. Wenn diese Parteien wegen des kollektiven Versagens der Altparteien Rückenwind erfahren, ist diese unsinnige und undemokratische Handlungsweise sehr schädlich für den notwendigen Zusammenhalt der Gesellschaft. Die Ausgrenzung von Millionen von
Wählern führt zur Zersetzung. Jetzt auch noch dieses Verbrechen einer Partei anzulasten, ist falsch und verschärft die sich zuspitzende Krise

Brigitte Miller | Fr., 21. Februar 2020 - 16:16

Menschen, die an Psychosen leiden, sind nicht abgekoppelt von Geschehnissen in der Realität, vom Zeitgeist.
So kann z.B. das Internet die Wahnidee des verfolgt werdens verstärken, da wir durch das Internet in gewisser Weise tatsächlich "beobachtet und verfolgt" werden, allerdings zu Marketingzwecken.
Der Paranoide jedoch glaubt sich ganz persönlich verfolgt und bedroht . Dies nur als Beispiel. Dieser Täter war offenbar schon viele Jahre krank und Weidels Frage ist ganz berechtigt.
(Siehe auch ntv "Hanauer Täter fühlte sich als "Genie")

Wolfgang Borchardt | Fr., 21. Februar 2020 - 16:37

Ich habe ein Problem damit, dass Ursache und Symptom, Ross und Reiter regelmäßig verwechselt werden. Ob AfD oder Linksextreme, es sind Symptome einer schwachen Mitte. Eine schwache Mitte erzeugt starke Ränder. Es hilft nicht, gegen die Ränder anzuschreien. Auseinandersetzung wäre nötig, sieht aber anders, vor allem anders als Abgrenzung um jeden Preis aus.

Klaus Peitzmeier | Fr., 21. Februar 2020 - 17:32

An Tagen wie diesen spüre ich eine Meinungsgleichschaltung, die jegliche kritische Hinterfragung verbietet. Kann es denn richtig sein, daß man von den vielen sich jetzt zurecht betroffen zeigenden Muslimen gar nichts hört, wenn islamistischer Terror seine Opfer fordert? Oder Türken sich dieser Tage in DE beschweren, daß sie hier nicht sicher leben können, sich aber gleichzeitig nichts dabei denken zu mehr als 60 % AKP zu wählen, deren Partei in der Türkei u zunehmend auch in anderen Ländern Kriege führt, Menschen umbringt, einsperrt u vertreibt. Ist es nicht mal an der Zeit zu überdenken, ob nicht vielleicht eher die intensive Zuwanderung (die ich seinerzeit auch befürwortete)der vergangenen Jahre den Riß durch unsere Gesellschaft u Parteienlandschaft verursachte? Wenn über 70 % bei einer "CIVEY" Umfrage auf die Frage "Machen Sie sich Sorge über die Zuwanderung nach DE?" mit "Große oder Einige Sorgen" antworten, hat das doch Folgen für das Denken u Tun der Menschen.

Eckart Härter | Fr., 21. Februar 2020 - 18:07

Auch unter dem Eindruck einer so grauenhaften Tat sollte der Rest der Bevölkerung versuchen, sachlich zu bleiben. Dass nach den Morden in Hanau reflexartig ertönen würde: "Das ist die Schuld der AfD", musste man erwarten - leider ist es so. Und dass sich führende Politiker*innen wie Frau Kramp-Karrenbauer u.a. daran beteiligen, ist die Instrumentalisierung des Verbrechens zu parteipolitischen Zwecken. In der Demokratie eine ungeheuerliche Entgleisung. Ich habe Auszüge aus den Verlautbarungen des Täters gelesen. Der Mann war zweifellos geistesgestört, er hat ja auch seine Mutter umgebracht. Auch der Mörder in Halle war unzurechnungsfähig. Dass es ihm im Grunde nicht unbedingt auf die Juden ankam, sieht man daran, dass er ersatzweise eben wahllos andere erschossen hat. Wenn diese Tat jetzt ernsthaft dazu benutzt wird, die Kritiker von Frau Merkels ungeregelter Migrationspolitik mundtot zu machen und schuldig zu sprechen, ist unsere Demokratie endgültig am Ende.

Bernd Muhlack | Fr., 21. Februar 2020 - 18:59

bitte haben Sie etwas Geduld -Dubidabaduuu-immerhin Sinatra!

Sehr geehrte Frau Hilbebrandt, wenn ich Sie nicht ab und an kritisieren würde, bräuchte ich Sie ja im Umkehrschluss auch nicht des Öfteren zu loben, nicht wahr?
Zitat: "obwohl es nach allem, was man über den Täter und sein Motiv weiß, ein rechtsextremistischer Terroranschlag war." Ende

Diese unsägliche Aktion ist jetzt 3 Tage her.
Wie lange dauerte der NSU-Prozess?
Ich habe damals alle Wetten gewonnen!
Wie lange sind die NSU-Akten unter Verschluss?
Richtig: 120 Jahre!
Frau Hildebrandt, wenn Sie und ich uns richtig ernähren, erleben wir das noch, kucken uns diese Akten gemeinsam an!
Immer wieder: es gibt Terror und Gefahr von RECHTS, unbestreitbar!
Ich poste ja des Öfteren, es ist wohl erkennbar, dass ich kein Hasser, Hetzer, Gedöns bin.

Nur soviel: Ein Prozess Tobias X. wäre sehr erkenntnisreich gewesen, mMn.
Es geht mir nicht um "Relativierung" sondern um erreichbare Objektivität.

Genau das ist die Crux in D!
Leider...

Dieter Freundlieb | Fr., 21. Februar 2020 - 19:09

Mir geht es wie einigen anderen Kommentatoren und Kommentatorinnen hier. Ich kann die immer gleichen Phrasen von Politikern nicht mehr hören.

Wenn sie sich wenigstens ein rudimentäres Wissen über Schizophrenie aneignen würden und was diese schreckliche Krankheit mit einem Menschen machen kann, wenn er oder sie nicht behandelt wird, bevor sie mit ihren Phrasen Stellung nehmen!

Jetzt wird die AfD einer Mitschuld angeklagt für die Erkrankung dieses Täters, die offenbar viele Jahre vor der Gründung der AfD begonnen hat.

Ich bin mir sicher, dass der Täter, hätte er sich nicht selbst erschossen, von keinem rechtsstaatlich verfahrenden Gericht schuldig gesprochen worden wäre. Jemand, der an einer derart schweren paranoiden Schizophrenie leidet, ist nicht schuldfähig. Man hätte ihn in eine psychiatrische Klinik zwangseingewiesen, um die Allgemeinheit zu schützen und ihn zu behandeln.

Das macht seine Taten nicht weniger schlimm, aber die Instrumentalisierung der Taten ist schändlich.

Gerhard Schwedes | Sa., 22. Februar 2020 - 11:07

Hier tobt immer ein Kampf der Kommentatoren, ob Merkel, die AfD, die Altparteien, die Linken, verschiedene Pathologien wie Hysterie oder Schitzophrenie die Verantwortung für das mit Händen zu greifende Chaos in unserer Gesellschaft tragen. Was sich schlicht und einfach hinter diesem Kampf der Geister austobt, ist der Kampf von grundverschiedenen Menschenbildern. Für die Linken und Genderisten ist der Mensch eine tabula rasa, eine leere Tafel also, auf der die Gesellschaft beliebig Einträge vornehmen kann. Also sagen sie sich überschlau, können wir den Menschen auch nach unserem Bilde, dem sozialistischen, umformen. Konservative und traditionellerweise auch Christen halten dagegen und sehen den Menschen gefangen in seinen Trieben, seinen Traditionen, denen er sich nicht einfach mir nichts, dir nichts entheben kann. Machbarkeit und überoptimistische Formbarkeit steht gegen das Wissen um Begrenztheit, die Einsicht, dass eine Gesellschaft nicht im Hauruckverfahren geändert werden kann. FF

Ingo Kampf | Sa., 22. Februar 2020 - 12:11

Ich bin der Redaktion dankbar, daß diese Diskussion zugelassen bzw. veröffentlicht wird. Ich war 4 Wochen in Australien und habe erlebt, wie sachlich dort über das Feuer in Victoria und NSW diskutiert wurde. Hier - 20.000 km entfernt wurde der Weltuntergang postuliert. Aus Australien zurück empfing mich nicht nur die latente Aggressivität im Straßenverkehr sondern die hyperventilierende politische Szene im Zusammenhang mit Thüringen. Das Land ist aufgewühlt. Wer hat daran schuld? Die 12,5% AFD Wähler? Das ist doch lächerlich! Und dann diese Schreckliche Tat eines Wahnsinnigen in Hanau. Der Reflex dauerte keine 12h , dann waren die Schuldigen ausgemacht. Das war eine inszenierte Betroffenheit der „Guten“ von AKK bis Frau Illner, die ihre Gäste so richtig aus der linken Blase zusammengesetzt hatte. TV und Rundfunk überboten sich geradezu in direktem und indirektem AFD-Bashing. Das hat mit wirklicher Hilfe, Empathie und Demut nichts zu tun. Hier wird nur der pol. Gegner fertig gemacht.

Reinhard Oldemeier | Sa., 22. Februar 2020 - 15:01

Die Aufgeregtheit die nun wieder entsteht, ist für die Aufklärung eher hinderlich. Viele Medien versuchen in den verwirrten Videos eine rechte Gewalttat zu vermuten. Der Täter hat sich durch einen Freitod der Befragung entzogen und die Polizei versucht nun den Fall aufzuklären Das sind die Fakten.
Auf der anderen Seite sind die rechten Biedermänner die durch ihre Rhetorik labile Menschen zu solchen Taten animieren, weil sie suggeriert bekommen, das sie für eine gute Sache eintreten.
Aber auch die Medien trifft eine Mitschuld, Sie verstärken nur die rechte Rhetorik, ohne diese zu analysieren und die Ursache zu benennen

Hubert Sieweke | So., 23. Februar 2020 - 00:18

einen nicht zu erklärenden Massenmord und offensichtlich ja noch geistig normal denkende Menschen bringen dies in die Ecke der Parteipolitik. Warum sollen den die ehemaligen CDU Wähler, die heute das Gros der AFD stellen, dafür verantwortlich sein.
Ich finde diese Art von Massensuggestion einschließlich der Ansage eines nichtssagenden SPD Politikers, alle ANSTÄNDIEGN müssen nun zusammenhalten irre! Ist er etwa Unanständig, weil er versucht, das Land zu spalten. So
Wird Deutschland bald zugrunde gehen, mitsamt der fragwürdigen EU und ihrer Kanzlerin.