anschlag-hanau-trauer-bundespolitiker-reaktion-heiko-maas-angela-merkel-christian-lindner-saskia-esken
Tötliche Schüsse in Hanau/ picture alliance

Reaktionen auf Anschlag in Hanau - Zwischen Trauer und Wut

Am späten Mittwochabend sind bei einem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag in Hanau elf Menschen ums Leben gekommen. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdachts. Bei Twitter zeigen sich Bundespolitiker bestürzt.

Cicero Cover 04-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Im hessischen Hanau sind nach Schüssen am Mittwochabend elf Menschen getötet worden. Der mutmaßliche Täter Tobias R. und seine Mutter sollen ebenfalls unter den Toten sein. Ein angebliches Bekennerschreiben weist auf einen rassistisch motivierten Terroranschlag hin. Der Täter eröffnete nach ersten Erkenntnissen zunächst gegen 22 Uhr das Feuer in einer Shisha-Bar am Heumarkt und später in einem Lokal in dem Stadtteil Kesselstadt. Unter den Opfern sind laut den Sicherheitsbehörden vor allem Menschen mit Migrationshintergrund. Bundespolitiker zeigten sich auf Twitter entsetzt über die Gewalttat. 

Außenminister Heiko Maas (SPD), spricht seine Bestürzung und Genesungswünsche aus:

Regierungssprecher Stefan Seibert spricht auf Twitter über das weitere Vorgehen der Kanzlerin:

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, spricht sich für ein gemeinsames Vorgehen gegen rechtsextreme Gewalt aus:

Lars Kingbeil, SPD-Generalsekretär, ruft zu einer Mahnwache am Brandenburger Tor auf, um ein Zeichen zu setzten:

Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), teilt sein Entsetzen auf Twitter:

Die Co-Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, bekundet ihr Mitgefühl für die Opfer und Angehörigen:

Katharina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, ordnet der Tat ein klares rechtsradikales Motiv zu und appelliert an Deutschland:

Sawsan Chebili (SPD) mahnte davor, vor dem Terror von rechts zu kapitulieren:

Christian Lindner, Vorsitzender der FDP, fordert in seinem Tweet zu Entschlossenheit gegen Rechtextremismus auf:

Die CO-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, tweetete von der Scheu, rechten Terror zu benennen:

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

gabriele bondzio | Do., 20. Februar 2020 - 12:45

Man weiß noch fast nichts. Der Man (angeblicher Täter) war davon überzeugt, in allen möglichen Lebensphasen und -bereichen überwacht zu werden. Somit eher von wirren, radikalen und paranoiden Ideen besessen.

Gregor P. Pawlak | Do., 20. Februar 2020 - 13:40

Trauer und Beileid für die Angehörigen.
Endlose Verachtung für die winzigen Vorsitzenden ehemals großer Parteien, die - wie üblich - nichts als politisches Kapital schlagen wollen unter Inhaftungnahme völlig Unbeteiligter...

Heidemarie Heim | Do., 20. Februar 2020 - 14:01

Was auffällt, das man das wenige, was man bisher über den Täter und seine Motivation zu seiner schrecklichen Tat veröffentlicht hat, von der Mehrzahl der SPD-Twitterer sofort genutzt wird, um zu Demonstrationen gegen rechts aufzurufen. Es ist nichts dagegen zu sagen, sich in gemeinsamer Trauer und Gedenken an die Opfer von Hanau am Brandenburger Tor zu treffen. Aber
Schilder Omas gegen rechts und sonstige Kampfaufrufe fände ich fehl am Platz. Trauer sollte sich m.E. nicht unter dem Überbau Kampf gegen egal was ausdrücken oder sonst wie instrumentalisiert werden. Der Tweet von Herrn Cem Özdemir hebt sich dahingehend wohltuend ab. Was ich bisher über den Täter erfahren konnte, auch aufgrund seiner völlig wirren Verschwörungstheorien auf you tube,
litt er sehr wahrscheinlich an einer paranoiden Störung. Man sollte abwarten was sich an Erkenntnissen, auch aus seiner medizinischen Vita ergibt bevor man vorprescht.
"Mein Beileid gilt allen Opfern dieser schlimmen Tat!" MfG

Ernst-Günther Konrad | Fr., 21. Februar 2020 - 07:56

Antwort auf von Heidemarie Heim

Wer als aufmerksamer Bürger einen Querschnittbetrachtung in der deutschen Presselandschaft vornimmt, findet wenig sachliche und aber viel reißérische Berichterstattung. Einige Medien haben da geradezu eine ekelhafte Art und Weise, durch Mutmaßungen und merkwürdige Interviews die öffentliche Meinung in eine Richtung zu lenken. Das Politiker wieder einmal versuchen ihr ideologisches Süppchen zu kochen, war zu erwarten. Twitter ist mir persönlich wurscht. Hat aber leider inzwischen eine Bedeutung gewonnen, die offenbar den Großteil öffentlicher Meinung bestimmt. Bin mal gespannt, ob tatsächlich politische Aussagen via Transparente und Redner diese Demo kennzeichnen. Obwohl, meine Spannung ist weg, natürlich wird das so passieren. Der Täter war zu allerst ein "Rechter". Das er offenkundig psychisch krank war und eben eine krude Weltverschwörungstheorie entwickelte und sich dabei natürlich auch des Hasses rechtsextremer Spinner bediente, wird versucht auszublenden. So verhindert man nichts.

Hubert Sieweke | Do., 20. Februar 2020 - 15:39

die Kurve zur AFD aufzuzeigen, wie immer. Sie schreibt, AKK spricht von Brandmauer und im nächsten Satz, der Täter habe drei Pistolen gehabt... Die Brandmauer, die sie zieht, soll vor den vielen CDU Wählern schützen, die früher jahrelang CDU gewählt haben, eigenartige Logik.

Hans-Jürgen Stellbrink | Do., 20. Februar 2020 - 17:42

Wer diesen Amoklauf eines jungen Einzelgängers mit wirren Verschwörungsphantasien der AfD in die Schuhe schiebt, nutzt die Ermordeten skupellos für politische Propaganda. Wenn man nach der Meldung von 10 an rückwärts zu zählen begann, bis die AfD für diesen mörderischen Einzelgänger in Haftung genommen wurde, kam nur bis zu "9", als AKK dies als Anlass für eine "Brandmauer", also eine parlamentarische und politische rückhaltlose Ausgrenzung der AfD und ihrer Wähler betrachtete.
Die propagandistische Instrumentalisierung ist beschämend für die Parteien, die vorgeblich die Demokratie verteidigen und sich doch als ihre Totengräber erweisen könnten.

Urban Will | Do., 20. Februar 2020 - 20:39

an die Redaktion vom CICERO, dass Sie hier Reaktionen von Vertretern a l l e r demokratischen Parteien aufgeführt haben. Der Inhalt der einzelnen Meldungen sei dahingestellt.

Ich werte dies als Zeichen.

Ein kleiner Schritt hin zur Normalität und Vernunft, in diesem Land, die so sehr vermisst werden in diesen verwirrten Zeiten.
Und die es so dringend braucht, dass dieses Land endlich einmal wieder zur Ruhe kommt.