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„Handschlag der Schande“: In Thüringen haben FDP und CDU die Brandmauer zur AfD eingerissen / picture alliance

Gute Zeiten für Tabus - Dämonisieren hilft nicht weiter

Tabus haben wieder Konjunktur. Als das größte Tabu gilt derzeit eine Zusammenarbeit mit der AfD. Dabei konnte die Partei nur deshalb so stark werden, weil viele auf ihre Provokationen eingehen. Ein Plädoyer für die Rückkehr zur Sachlichkeit.

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen von ihm das Buch „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“ bei Klett-Cotta und „Identitätspolitik“ bei Matthes & Seitz (2023).

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Tabus gehören zu den ältesten Machtmitteln der Menschheit. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie zwei Verbote gleichzeitig realisieren. Sie verbieten einen Sachverhalt, und sie verbieten, dass das Verbot in Frage gestellt wird. In archaischen Kulturen wurden mit Tabus das Sexualleben, die Herrschaft und die Religion organisiert.

Tabus leben als Rudimente einer früheren Zivilisationsstufe auch noch heute, sind aber wegen ihrer Methode umstritten, klare Verhältnisse schaffen zu wollen. Der maximale Schutzwall, den ein Tabu um ein Thema zieht, kann manchmal sinnvoll sein, Öfter verhindert er aber Fortschritt und bewirkt sogar das Gegenteil des Gewünschten, indem er Widerstand provoziert. Die Aufstände der 68er speisten sich vor allem aus der Rebellion gegen die ihrer Meinung nach falschen Tabus einer spießbürgerlichen Gesellschaft. Tabus reizen, sie zu brechen. 

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Helmut Bachmann | So., 16. Februar 2020 - 09:41

In einem Punkt möchte ich widersprechen:"Früher hatten Tabus ihre Ursache in der Religion oder in allgemeinen Moralvorstellungen". Die Tabus hatten immer und haben noch ihren Ursprung im Machtwillen einiger über viele. Und je unberechtigter dieser Machtwille, umso mehr Tabus werden errichtet. Das Entstehen der AfD war eine Reaktion auf den Niedergang der Demokratie und den Aufstieg der Durchregierer. Sie ist Symptom und nicht Ursache der Probleme. Das Tabu von, wie sie richtig sagen, Dummen und Scheindummen errichtet, erfüllt noch seinen Zweck, doch der Preis ist hoch. Noch ein Widerspruch: Höcke hat "geschafft" die real vorhandene Dummheit vorzuführen. Das ist keine dämonische Großtat. Das war und ist leicht. Es ist ihm in den Schoß gefallen.

Bernhard K. Kopp | So., 16. Februar 2020 - 11:01

Antwort auf von Helmut Bachmann

Kemmerich/Höcke ist ähnlich wie Hindenburg/Hitler. Das muss einem erst einmal einfallen. Die Dämonisierer scheinen nicht zu wissen wie lächerlich sie sich machen.

Hans Jürgen Wienroth | So., 16. Februar 2020 - 11:18

Antwort auf von Helmut Bachmann

Vollkommen richtig, Herr Bachmann.
Die AfD hat sicher für viele Fragen keine Antworten und ist „populistisch“ unterwegs. Allerdings höre ich auch von den anderen Parteien nur leere Worthülsen einer „alternativlosen“ Politik. Wer ohne Alternative vorgeht, fordert „Murphys Gesetz“ heraus: Es geht alles schief, was schief gehen kann. Man sollte immer mehrere Alternativen durchspielen und hat dann wahrscheinlich auch für alle Fälle einen Ausweg.
Die sogenannte Politik der Mitte unterscheidet sich heute kaum mehr von dem, was früher das linke Klientel ansprach. Große Veränderungen werden ohne Legitimation durch den Wähler vollzogen, weil sie angeblich alternativlos sind. Die AfD bietet hier eine Alternative an und wird sogar von einem Teil der Bevölkerung dafür gewählt.
So lange die etablierten Parteien diesen Wählerwunsch weiter ignorieren, linke Aktivisten diese Wähler gar bedrohen, solange wird die AfD wachsen. Hier ist auch der starke Rechtsstaat gefordert.

Manfred Sonntag | So., 16. Februar 2020 - 12:39

Antwort auf von Helmut Bachmann

Herr Bachmann, ich stimme Ihnen zu. Es wird behauptet, wir hätten eine sogenannte repräsentative Demokratie. Also wählen wir unsere Repräsentanten, also jene Politiker welche solche Ziele verfolgen die unseren persönlichen Zielen am nächsten liegen. Aber was passiert seit 20 Jahren? Die ehemalige Friedenspartei (Grüne) zieht 1998 mit dem obersten Steinewerfer der Nation in einen völkerrechtswidrigen Krieg. Sozialdemokraten erfinden nach der Wahl Hartz4. Und die CDU, ehemals als wirtschaftsnahe Partei bekannt, verlängert nach der Wahl erst die Laufzeiten der AKW's um sie dann noch schneller abzuschalten. Ganz zu schweigen von den Geschehnissen seit 2015. Und die Linken, die kuscheln derweil mit den Islamisten, den Todfeinden jeder Demokratie. Wer repräsentiert hier wen? Mit den Tabus wollen diese Parteien von ihrem eigenen Unvermögen ablenken!

gabriele bondzio | Mo., 17. Februar 2020 - 10:14

Antwort auf von Helmut Bachmann

im Machtwillen einiger über viele."... in dem Zusammenhang der Satz von Walter Ulbrichts (DDR-Staatsratvorsitzender), der sagte: „Wir müssen alle Fäden in der Hand halten, aber es muss immer demokratisch aussehen.“

Dieter Freundlieb | So., 16. Februar 2020 - 10:00

Ich kenne Herrn Stegemann nicht. Seinen Aufruf, mit der Dämonisierung der Afd aufzuhören und das Aufrichten von Tabus zu unterlassen, schien mir zunächst sehr vernünftig zu sein. Insgesamt, nach der Lektüre seines Artikels, war ich dann aber sehr enttäuscht. Er scheint nämlich viele von den Gegnern der AfD und den Mainstream-Medien verbreiteten Klischees zu glauben und empfiehlt eigentlich den Politikern nur, eine bessere Strategie gegen die AfD zu verfolgen.

Die ständig in den Medien wiederholte Behauptung, die AfD wolle sich als Opfer darstellen, ist eine von diesen absolut irreführenden Klischees. Wenn Stegemann kritisiert, dass man Frau Wagenknechts Rat, man müsse sich doch mal mit den Ursachen für das Erstarken der AfD befassen, nicht annimmt, hat er recht. Aber zu dieser Einsicht passt seine Aussage nicht, "[d]ie AfD [wolle] provozieren und sich dann als Märtyrer darstellen." Die Gegner der AfD FÜHLEN sich provoziert, weil die AfD deren Versagen sichtbar macht.

wird als solche keinen Gewinn für unsere deutsche Demokratie bringen - weder theoretisch noch praktisch. In diesem Punkt gebe ich Ihnen völlig recht, lieber Herr Freundlieb.
Wenn man nicht endlich grundsätzlich die Klischees hinterfragt, die man dieser neuen Partei angeheftet hat (AfD = rechtsradikale Provokationspartei, die sich in ihrer Opferrolle wohlfühlt), dann kommt man keinen Schritt weiter.

Kurz: Die anderen Parteien müssen sich e h r l i c h machen, was die Motive anbetrifft, aus denen heraus relativ viele Bürger die AfD wählen.
Die kluge Frau Wagenknecht hat das erkannt. Entscheidend ist die Frage:
"W a r u m wird denn die AfD gewählt?"
Es kann in der Politik nicht um Tabus und Dämonisierung gehen, sondern immer nur
um eine realistische Sicht auf die menschliche Natur, die Gesellschaft und deren Probleme.
Also muß man sich s a c h l i c h auseinandersetzen.
Das ist der einzig vernünftige und angemessene Weg für das Finden von Lösungen in einer Demokratie.

Frage: Was macht denn die AfD besser? Oft, siehe Rente, hat sie ja noch nicht mal einigermassen rationale, geschweige denn durchdachte Voschläge zu bieten. Dafür ist man prinzipiell "dagegen" und wählt Provokation als Politikersatz. Die selbstgewählte Opferrolle der rechtsextremen Provokateure verfängt höchstens bei jenen Problembürgern, die sich gleichfalls als ewig Benachteiligte empfinden, nebst den üblichen Unbelehrbaren vom rechten Rand. Und nein, die AfD hat mit der früheren CDU weniger als Nichts gemeinsam. Obwohl man das gerne behauptet, um von der eigenen, völkisch-rechtsnationalen Ideologie abzulenken.

Die Angst der Ausgrenzen besteht darin, dass sie keine "greisen, weißen Männer" gegenüber zu sitzen haben, sondern sich ggf. unbequeme Wahrheiten anhören müssen, die ihrem Weltbild nicht entsprechen. Es mag durchaus sein, dass die AfD in der politischen Auseinandersetzung provozieren will - als Märtyrer will sie sich keinesfalls sehen. Das bleibt religiösen Eiferern vorbehalten!
Erfurt beweist nur die Dummheit der anderen Parteien, indem sie in der Widersprüchlichkeit ihrer Tabupolitik vorgeführt werden. Selbst wenn Ramelow bei der erneuten Wahl in undemokratischer Weise, durch Absprachen mit dem politischen Gegner, gewählt werden sollte, bleibt die Unsicherheit einer Minderheitsregierung, die vom Wahlverhalten der AfD-Abgeordneten abhängig ist.
Der Wähler der AfD erwartet sich keine Wunder, sondern möchte einige, ihm wichtige Positionen, in einer bürgerlichen Koalition wiederfinden können. Diese demokratische Willensbildung wird ihm durch die Tabuisierung vorenthalten.

Jürgen Keil | So., 16. Februar 2020 - 10:01

Dem, was Herr Stegemann zur Tabuisierung der AFD schreibt, kann ich im wesentlichen zustimmen. Natürlich thematisiert er, wie links üblich, auch die „AFD- Opferrolle“. Wenn aber versucht wird eine Partei aus dem politischen Leben völlig auszugrenzen, wenn ihr praktisch schon die faschistische Machtergreifung unterstellt, und sogar die Freundlichkeit ihrer Abgeordneten als faschistische Taktik bezeichnet wird, darf sie sich doch wohl über diese Dummheiten beklagen. Dies dann als Pflege einer Opferrolle zu benennen, ist auch eine Form der Stigmatisierung. Ich befürchte, dass eine weitere Dämonisierung und Ausgrenzung der AFD, einer zunehmenden Anzahl ihrer Mitglieder, insbesondere am rechten Rand, die Teilnahme an demokratischer Politik zunehmend als sinnlos erscheinen könnte und nur eine tatsächliche Radikalisierung bewirken wird. Damit haben die Moralisten zwar wieder die Berechtigung zu mehr Dämonisierung. Aber eine kluge und verantwortungsvolle Strategie ist das keinesfalls!

Jürgen Waldmann | So., 16. Februar 2020 - 11:20

Antwort auf von Jürgen Keil

"Wenn jemand der Meinung ist, dass eine der zu unseren Wahlen zugelassenen Parteien nicht demokratisch sei, dann möge er zum Verfassungsgericht gehen und das Undemokratische dieser Partei dort einklagen. Dieses aber zu unterlassen, dafür auf der anderen Seite in einem Wahlkampf davon zu profitieren, dass man eine Partei pauschal als undemokratisch bezeichnet, halte ich für keinen sauberen Weg. Das ist weder intellektuell noch moralisch, noch politisch sauber".

Altbundespräsident Richard von Weizsäcker im "Tagesspiegel" Anfang November 1995 zum politischen Umgang mit der --- PDS !

Das gleiche gilt heute für die AfD , die nur entstanden ist , da die CDU unter Merkel einen Linkskurs einschlug . Dazu kam dann noch die Energiewende ins NICHTS , Ausstieg aus der Kernenergie , Eurorettung auf Kosten der Sparer , Altersarmut , Flüchtlingskrise , Verlust der inneren und äusseren Sicherheit !

Georg Czech | So., 16. Februar 2020 - 12:07

Antwort auf von Jürgen Keil

Stimmt, eine weitere Dämonisierung und Ausgrenzung der AFD, wird bestimmt viel Trotzverhalten bei den Wählern hervorrufen.
Die Afd (Wirtschafts-Professorenpartei) ist als Gegenpol zu der Merkel-Politik der Altparteien entstanden, mit einer für mich sehr wichtigen Forderung: Mehr direkte Demokratie! Leider haben sich auch einige wenige Wahnsinnige dieser Partei angeschlossen, leider. Aber was soll man stattdessen wählen? Die Linke mit ihren vielen Wahnsinnigen (Antifa und Linksfaschisten) oder ein "Weiterso" mit der vorgegauckelten Konkurrenz der Altparteien und ihren Tabuthemen.
In der Politik muss es um Themen gehen und nicht um Tabus!

Christa Wallau | So., 16. Februar 2020 - 12:11

Antwort auf von Jürgen Keil

Ausgrenzung u. Dämonisierung treibt die betroffenen Menschen in die Enge und bewirkt damit genau das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte:
Statt Stärkung guter Kräfte bekommt man immer mehr Polarisierung und
Radikalisierung.

In gewisser Weise ist ein Staatsvolk vergleichbar mit einer großen Familie.
Auch hier gibt es sehr unterschiedliche Kinder: vielfach u. wenig begabte, brave u. aufmüpfige, liebenswerte u. weniger liebenswerte, hübsche u. weniger hübsche ... Die schwierige, aber unerläßliche Aufgabe der Eltern ist es, die Stärken u. Fehler der einzelnen Geschwister nicht gegeneinander auszuspielen, sondern sie a l l e zu integrieren, um den Zerfall der Familie zu verhindern und ein gutes Verhältnis untereinander zu erhalten. Wenn Eltern ein Kind verstoßen, kommt es oft dazu, daß dieses - gekränkt u. wütend - seine Aggressionen entweder an sich selbst (Drogenkonsum!) oder an der Familie ausläßt, indem es ihr Schaden zufügt.

Regierungen sollten handeln wie kluge Eltern.

Petra Führmann | So., 16. Februar 2020 - 11:01

und nicht nachvollziehbare Schlussfolgerung:

..."deshalb so stark werden, weil viele auf ihre Provokationen eingehen."

Wer provoziert denn? Wollen auch Sie ausblenden, dass die AfD Folge einer unsäglichen Politik ist? Und wachsen tut sie, wenn sie es denn tut, ich habe da Zweifel, weil sich alle anderen Parteien und das meiste Wahlvolk psychologisch so unsagbar dumm anstellen. Wenn ich etwas absolut ablehne, dann ist es betreutes Denken.

Ernst-Günther Konrad | So., 16. Februar 2020 - 11:05

Bravo Herr Stegemann. Ich kann alles unterschreiben, was Sie in ihrem glänzenden Artikel analysieren. Natürlich provoziert Höcke. Das steht doch außer Frage. Und was machen die etablierten Parteien daraus. Jahrelanges vorhalten von irgendwelchen Begriffen, die auch von Nazis benutzt wurden. "Tabus reizen, sie zu brechen."
Genauso ist es. Wer hat nicht am Weihnachtsabend versucht ins Wohnzimmer zu schauen, was der Weihnachtsmann bringt, obwohl das Zimmer doch "tabu" für uns Kinder vor der Bescherung war.
Sie haben völlig recht. Würde mit AFD-Politikern, auch einem Herrn Höcke inhaltlich diskutiert, konkrete Umsetzungsvorschläge abverlangt werden, dann würde sich zeigen, was die letztlich drauf haben oder nicht. Nur, es findet ja keine inhaltliche Auseinandersetzung statt.
Stattdessen reibt man sich daran auf, die real dargestellten Problemfelder zu tabuisieren. Bloß nicht drüber reden.
Sie haben völlig recht, Herr Altmaier hat nichts begriffen. Auch die CDU nicht. Wer weis es? Sarah.

Ellen wolff | So., 16. Februar 2020 - 12:06

„Wenn Sahra Wagenknecht in der Talkshow von Anne Will darauf hinweist, dass man die AfD-Wähler solange nicht erreicht, wie man den Grund ihres Protestes nicht zur Kenntnis nimmt, und wenn ihr daraufhin von Peter Altmaier vorgeworfen wird, sie hätte damit Werbung für die AfD gemacht, so muss man befürchten, dass die anfängliche strategische Dummheit inzwischen zu einer realen Verdummung geführt hat. Denn welche Logik steckt hinter dem Fehlschluss von Peter Altmaier?“ Damit ist im wesentlichen alles gesagt, was zum Thema zu sagen ist.

Günter Johannsen | Mo., 17. Februar 2020 - 19:00

Antwort auf von Ellen wolff

"... muss man befürchten, dass die anfängliche strategische Dummheit inzwischen zu einer realen Verdummung geführt hat ... "
Eine zutreffende Schlussfolgerung! Dem Altmaier hätte ich mehr zugetraut, aber …. ist weit fortgeschritten !

Maria Fischer | So., 16. Februar 2020 - 12:30

Das willkürliche Auswahlverfahren von Menschen in Gute und Böse ist Deutschland noch nie gut bekommen.
Es scheint aber nach wie vor eine Lieblingsdisziplin zu sein.
Es ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht.

Markus Michaelis | So., 16. Februar 2020 - 12:35

Ich glaube nicht, dass es eine Gesellschaft ohne Tabus geben kann. In früheren Jahrhunderten war man recht tolerant gegenüber Rassismus, Diskriminierung und Gewalt - das sind heute ganz starke Tabus. Der Unterschied ist, dass wir heute versuchen Tabus aufzustellen, die universell, im absoluten Sinne menschlich sind (dachte man aber früher auch). Die Suche läuft tastend und mit offenem Ergebnis. Niemand weiß, ob es den absoluten, universellen und "guten" Menschen gibt.

In D hatte man weniger Tabus, weil sich in den 90ern (fast) alle einig wahren und das Modell sehr erfolgreich. Beides ist vorbei, daher auch mehr neue Tabus. Zur AFD: konstituierend für die deutsche Gesellschaft ist das Verhältnis zu den Nazis. In einer offenen Welt und Gesellschaft kommt das Problem, das den meisten Menschen in der Welt das Verhältnis zu den Nazis egal ist. Dieser Grundkonflikt, dass die einen Dinge dürfen (oder einfach machen), die die anderen nicht dürfen, nagt an jedem Tabu.

Dr. Roland Mock | So., 16. Februar 2020 - 13:01

„Indem die CDU ihre Wähler vor allem in der Mitte gesucht hat“. Falsch: Sie hat sie links gesucht. Und das Agieren der AfD ist nicht nur durch Provokation bestimmt. Gauland (der leider wirklich keine Ahnung von Wirtschaft hat) ist ein schlechtes Beispiel. Ein besseres ist Frau Weidel. Wenn die einem aus der Vereinigten Front der Befürworter der „Energiewende“ gegenübersitzt (die im übrigen auch seltenst wirtschaftliche Zusammenhänge in ihrer Komplexität verstehen) kommen von ihr Sachargumente. Immer. Provokationen kommen meist zuerst von der anderen Seite. Oder ist das Lamento der Gäste am Beginn jeder Talkshow, daß man mit den „Rechten“ eigentlich gar nicht diskutieren wolle, keine Provokation? Aber das sagt sinngemäß auch der Autor dieses Artikels, und in diesem Punkt hat er zweifellos Recht.

Andreas Zimmermann | So., 16. Februar 2020 - 13:18

nach der tatsächlichen Dummheit bedingen einander. In Parteien, welche zu aller erst Karriereparteien sind, mit Führungsetagen in welchem die Studienabbrecher und Praktikanten des eigenen Politikbetriebes eine nicht zu unterschätzende Masse bilden, welcher realpolitischer Sachverstand & Volksnähe ist denn da zu erwarten? Abgehobene Elfenbeinturmpolitik ist quasi zwangsläufig! Die Reaktion auf eine Partei welche ihnen durch die Beantwortung (oder auch nur das Aufwerfen) von tunlichst vermiedenen Fragen und Politikfeldern die Wähler abspenstig macht, ist in dieser Form zwangsläufig. Ein Vierjähriger dem ich den Lolli wegnehme, nachdem er damit in Hundekot gerührt hat, fängt auch an zu krakeelen und zu toben. Und da diese Parteien substanziell nicht einmal mehr in der Lage sind diese Defizite mit einem charism. Anführer zu kaschieren, werden sie so weiter machen. Das die AfD dies ausnutzt kann man ihr wohl kaum vorwerfen, mom. gibt es keinen anderen Spielraum. Thematisch stellen? Haa haaa

Günter Johannsen | So., 16. Februar 2020 - 13:31

Danke für diesen guten Artikel. Demokratie ist am Abstürzen, wenn es so weitergeht. Schluss mit der Verteufelung anderer Meinungen!
" ...dass sie zwei Verbote gleichzeitig realisieren. Sie verbieten einen Sachverhalt, und sie verbieten, dass das Verbot in Frage gestellt wird." In jeder Diktatur war das bisher so. Es wird uns verboten, über Verbote zu diskutieren. Hat Merkel das eingeführt? Es ist in ihrer Amtszeit entstanden und man könnte annehmen, es hat etwas mit ihrer Sozialisation als FDJ-Sekretärin im SED-Unrechtsstaat zu tun. Wer sich als Gesinnungspolizist in unser aller Leben einmischen will, sollte wissen: kein denkender Mensch braucht in einer echten und ehrlichen Demokratie "Betreutes Denken" (MfS)!
Die AfD ist eine Demokratische Partei, bis das Gegenteil vor Gericht bewiesen ist, denn diese Partei wird von einem großen Teil des Souveräns gewählt: Die Macht geht vom Volke aus!

gabriele bondzio | So., 16. Februar 2020 - 13:38

sichern sie doch das soziale Miteinander in einer Gesellschaft ab.Ist es konstruktiv, Herr Stegmann, einerseits den Finger bei Kindern zu heben, wenn sie Schimpfwörter gebrauchen. Andererseits sie Selbige öffentlich singen zu lassen? Tabus, die Respekt vor Identität und Privatsphäre unserer Mitmenschen verlangen sollten beibehalten werden. Sonst verroht unsere Gesellschaft weiter. Hier immer nur die AFD ins Feld zu führen, wird der Sachlage nicht im Mindesten gerecht. Aber manche Tabus, da gebe stimme ich zu, sind nicht zeitgemäß bzw. führen in die Irre, weil anderer Wege zielführender wären.
Die Vorgänge im Thüringer Landtag haben aufgezeigt, was unsere hochgelobte Demokratie noch wert ist. Das Mauern auf die stürzen, welche sie errichtet haben.

Brigitte Miller | So., 16. Februar 2020 - 13:58

"Denn gewählt wird die Partei, weil sie den Nimbus des Nichtnormalen hat."

Wenn man sich so in den Foren umschaut und liest, hat man eher den Eindruck, die Partei wird gewählt, weil man über die Entwicklung unter Merkel verzweifelt ist und sonst keine Möglichkeit sieht. Also aus Notwehr.

Joachim Kopic | So., 16. Februar 2020 - 18:59

Antwort auf von Brigitte Miller

... und er wiederholt sich nur seit "Pegida" - auch dort war es ein Fehler von Gabriel, die Menschen - ohne wirklich zu unterscheiden - als "Pack" zu bezeichnen!

Christoph Kuhlmann | So., 16. Februar 2020 - 14:47

wie eine Partei mit mittelmäßigem Personal die politische Landschaft derart verändern kann. Dabei fährt sie noch einen Wahlsieg nach dem anderen ein. Während SPD und CDU sich selbst demontieren und den Grünen die Bewährungsprobe noch bevor steht. Sie haben sie ja auf Landesebene bereits mehrfach bestanden. Ich frage mich, ob die Politik der Ausgrenzung in dieser Partei immer noch Bestand hat, wenn sie auch Bundesebene zum Juniorpartner der Grünen degeneriert ist. Die AfD wird weiter wachsen, genauso wie der rechte Terror. Denn eine durch Tabuisierung erzwungene Einwanderungs- und Umweltpolitik ruft Widerstände hervor, die sowohl parlamentarisch als auch außerparlamentarisch Folgen haben werden. Hier aber ist das eigentliche Problem, Konflikte werden durch Tabus immer weniger in den demokratischen Institutionen ausgetragen. Der zivilisatorische Prozess der Gewalthemmung durch Verlagerung der Konflikte von der Straße in die Parlamente und Gerichte wird gestört.

Gerhard Schwedes | So., 16. Februar 2020 - 15:16

Der Artikel ist erhellend - ganz zweifellos. In einem Punkt liegt er allerdings falsch. Der Autor vermittelt nämlich den Eindruck, dass die AfD mit besseren Argumenten relativ einfach gestellt werden könne, was natürlich das Apriori voraussetzt, die AfD habe hinter einer bloßen Fassade nichts anzubieten. Aber genau so ist es eben nicht. Die Regierungen unter Merkel haben solch augenfällige Fehler in zentralen Politikfeldern gemacht, dass die beiden Volksparteien gar keine Argumente in ihrem Köcher zurückbehalten haben. Insofern ist es höchst rational, wenn man da den letzten Trumpf voll auszuspielen versucht - ich meine den Trumpf der braunen Gott-sei-bei-uns-Partei. Ließe man sich auf eine echte Diskussion ein, könnte man nur verlieren. Also bleibt doch nur noch die Nebelkerzen-Wurf-Strategie. Wenn man nicht den Bruch mit der eigenen Vergangenheit wagt, bedeutete ein Tabubruch doch nur, sich selber die Hosen auszuziehen. Das ist das Dilemma der ehemaligen Volksparteien.

Gisela Fimiani | So., 16. Februar 2020 - 16:08

Es geht um mehr als Tabus, Herr Stegemann. Die von Ihnen erwähnte „Aufklärung“ hat für weit mehr als die Meinungsfreiheit gekämpft. Um die „Sachdebatte“ führen zu können, muß ein kritisches und rationales Denken vorangegangen sein. Wir können zu keiner Sachlichkeit „zurückkehren“, wenn das aufgeklärte Denken den Menschen ausgetrieben wird. Instrumentalisierte Gretas und Kinderchöre zu verteidigen passt eher zur Etablierung einer neuen romantischen moralischen Horde, die sich über die Aufklärung überhebt, das nicht konforme Individuum verachtet und desavouiert. Mut und Mühe, sich des eigenen Verstandes zu bedienen sind hier überflüssig, verhindern sie doch das imperium paternale, welches der Aufklärer Kant als „größten denkbaren Despotismus“ bezeichnete. Die Tabuisierung ist lediglich die Begleiterscheinung einer fortschreitenden gelenkten Demokratie, die die den Geist Aufklärung verrät und durch ein neues romantisches, moralisch zweifelhaftes Heldentum ersetzt.

Urban Will | So., 16. Februar 2020 - 17:09

durchaus zustimmen kann, was das Thema „Tabus“ angeht, so spielen Sie doch das gleiche Spiel, wie die „Tabu – Setzer“ auch, Herr Stegemann.

Sie stellen die Blauen als eine Art Vereinigung von „Hohlköpfen“ (das ist jetzt meine Interpretation) hin, die man nur mit ins Boot holen muss und dann werden sie sich schon selbst entzaubern.

Sie tun so, als hätten die gar kein Programm, außer dem, zu provozieren.
Aufgehängt wird das an einem Interview mit dem „müden Greis“ Gauland.
Das wirkt schon ziemlich lächerlich, gerade angesichts der zunehmend sich dem politischen Mainstream andienenden Medien, die gegenüber Altparteilern (ganz vorne weg die Kanzlerin) schon kaum mehr ein kritisches Interview zustande bringen.
Der „müde Greis“ heizt ihnen mit brillanten Reden ordentlich ein im BT...

So reihen Sie sich ein in die Runde derjenigen, die die noch recht Neuen im Politikgeschäft pauschal in eine Ecke schieben, tabuisieren also, dass aus der blauen Ecke auch Sinnvolles kommen könnte.

Stefan Jurisch | So., 16. Februar 2020 - 17:53

So ähnlich habe ich gestern versucht, die Situation zu erklären und warum Die Leute AfD wählen. Aber bei den meisten, die genau an dieses Tabu glauben, kommt man damit nicht weiter. Die gestrige Antwort meines Gegenübers war jedoch nicht, ich würde damit indirekt für die AfD werben, sonder sie war noch viel sturer: „Ich will diese Leute gar nicht verstehen. Probleme kann man anders lösen und nicht, indem man Nazis wählt. Wer Nazis wählt, ist selber einer!“
Und das im Brustton der Überzeugung. Da hilft keine Diskussion oder der Verweis auf kluge Artikel wie diesen hier.
Und ich fürchte, dass die meisten Politiker eben genau diesem Denkmuster unterliegen. Die WOLLEN sich gar nicht mit den Ursachen beschäftigen, mit den Sorgen und Wünschen jener Wähler.

dieter schimanek | So., 16. Februar 2020 - 21:56

ZB. wegen eines fehlenden Rentenkonzepts. Die regierenden Parteien haben seit Jahrzehnten kein zukuftsfähiges Rentenkonzept. Das trifft auf alle z.Z. relevanten Themen zu. Europa, Klima, Wohnen, Migration, Wirtschaft, usw. usw. Wo sind die Lösungen unserer Regenten? Wie also die AFD stellen, wenn man selbst keine Konzepte hat? Da bleibt nur madig machen, mit Omas gegen rechts u. bildungsfernen Kids plus deren Eltern. Die Grünen Wähler sollen ja die Schlausten sein, ich habe da erhebliche Zweifel.

Hubert Sieweke | So., 16. Februar 2020 - 22:35

Die ganzen Diskussionen, ob nun Tabu, Ausgrenzung oder strikte Beleidigung, wie von Altmeier, sind im Kern doch an der Sache vorbeigehend.
2013 haben sich Konservative der CDU, auch einige der FDP und versprengte der SPD, zusammen gefunden und eine neue Partei gegründet.
Man hatte die bisherige Merkel/SPD Politik satt, weil sie keine Konzepte mehr bieten konnte. Als dann noch die Rechtsbrüche der Grenzöffnung passierten und Seehofer von der "Mutter aller Probleme" sprach und BVG Richter Gutachten schrieben, waren die erbosten Bürger zu tausenden in die neue Partei gelaufen, die die Politik der CDU 2010 verfolgte.
Das Problem liegt doch daran, dass die CDU ihre Politik nicht mehr erklären kann und deswegen lieber von Nazis, Tabus, Schandtaten etc spricht. Man hat panische Angst, dass die AFD dabei ist, die CDU auf den zweiten Platz zu verweisen. Der grösste Teil der AFD sind ehem. CDU Wähler...alles Nazis? den Unsinn glaubt keiner mehr. Und Merkels Fehler sind täglich in BILD.

gabriele bondzio | Mo., 17. Februar 2020 - 09:55

hat der Bürger eine Option, die Politik zu verhindern, welche er nicht möchte. Vordem hatte er keine Wirkliche. Es blieb ihm nur die Variante des Nichtwählens. Was auch erklärt, warum die Wahlbeteiligung (mit der AfD) gestiegen ist.
Damit wurde jedoch den Altpartein das Heft, die politischen Themen untereinander abzusprechen und regierungsfähige Mehrheiten zu bilden, aus der Hand genommen. Solange die AFD im unteren Prozentbereich dahindümpelte, konnte man sie tolerieren. Am Maß des Zugewinns an Wählern, konnte man auch die Zunahme von Anfeindungs-Strategien (Politiken/Presse) gegen die AfD beobachten.
Was sich in Thüringen ganz besonders heftig abgebildet hat. Schließlich ging es um Mandate (Macht), die den Altpartein verloren gingen. Die Strategie der Altpartein auf der Moral-Schiene geht so nicht auf. Zumal auch zunehmende Gewalt (wörtlich und tätlich) ins Spiel kommt. Und der Bürger sehr wohl in der Lage ist, hinter die Kulissen zu schauen.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 17. Februar 2020 - 10:11

Da haben die grünen CDUler nicht zu Enbde gedacht, obwohl AM doch angeblich alles vom Ende her denkt. Neben der AFD werden jetzt auch FDPler und Teile der CDU diffamiert, in die "ecklige" Ecke gestellt. Nur, was würde passieren, wenn die konservativen Kräfte der Werteunion sich von dieser CDU lossagen. Etwas eigenes machen. Die nehmen viele Wähler mit. Nein, die müssedn nicht mal zur AFD wechseln, etwas Eigenständiges liberal-konservatives mit Rückbesinnung auf die ureigensten Werte reicht schon. Mancher AFD-Wähler könnte sich von denen angezogen fühlen. Auch FDP-Wähler könnten dorthin tendieren. Zwar wird immer von Brok und anderen behauptet, man könne auf das "Krebsgeschwür" verzichten. Wirklich. Sind ja nicht nur 4000 CDU-Mitglieder, sondern vor allem auch deren Wähler. Will man die CDU wirklich so spalten? Was glauben die eigentlich, wohin ihre Dämonisierung führt und bereits geführt hat. Auch die SPD wollte nicht auf ihre Klientel hören und muss nun fühlen. Der CDU steht das bevor

Clara Schwarze | Mo., 17. Februar 2020 - 10:52

Vieles an dem Artikel ist sehr interessant - dennoch geht der Autor auf den eigentlichen Punkt nicht ein. Es gibt natürlich schon einen Gründe, warum die tabuisiert wird und weil man mit ihr nicht über den Komplex Euro, Europa und Zuwanderung sprechen will. Täte man das, würde sie sich auch nicht entzaubern, sondern würde vielen Leuten deutlich machen, dass einiges Fragwürdiges hinter der Fassade ist wie zB die Euro-Rettungsschirme.
Darum belegt man diejenigen die es aussprechen mit einem Bannfluch - der auch wirksam sein kann, weil er auf die Politiker zielt, nicht die Wähler. Die AfD soll sich auflösen und damit kein "Angebot" mehr in diesen Themen bieten.
Das Problem ist, dass das natürlich fast schon "gelenkte Demokratie" ist, darum ist man auch so nervös. Nun ist auch noch das etwas, was im Grunde "nicht rauskommen" darf.

Günter Johannsen | Mo., 17. Februar 2020 - 10:55

… um die eigenen Ziele als die unangefochtenen und moralisch saubersten darzustellen. Wer Tabus aufbaut, hat etwas zu verdecken ... zu verstecken … ? Wer allein das Denken in eine bestimmte Richtung mit Tabus belegen will "Empörung: wie kannst du nur im Ansatz daran denken, AfD zu wählen… !", hat ein riesiges Problem mit der Demokratie, die mehrere Meinungen gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen kann! Das nennt man übrigens auch Toleranz. Bei den Grün-Linken hat man ständig den Eindruck, sie verstehen unter Toleranz und Meinungsfreiheit nur eines: jeder darf frei und offen MEINE Meinung äußern!

Heidemarie Heim | Mo., 17. Februar 2020 - 14:06

Wie soll ich das verstehen? Als eine mildere Form der Faszination des Bösen? Was die Provokation durch eine rechte Konkurrenzpartei betrifft und die wenig geschickten Antworten/Strategien der so bedrängten Parteien gebe ich Ihnen recht! Doch so einfach lassen sich Wählerwanderungen oder die Aktivierung von ehemaligen Nicht-mehr-Wählern m.E. nicht erklären. In einem ersten Kommentar zum Artikel (nicht freigeschaltet)versuchte ich anhand von Fakten und Personen ein Hauptmerkmal dieser Kampfstrategie, deren Wirkung auf mich als Wählerin zu beschreiben. Nämlich die allumfassende und entlarvende Heuchelei aller daran beteiligten Akteure. Als Beispiel benannte ich Herr Kahrs, erster Kämpfer der SPD gegen rechts, der im BT nicht mit Nazis spricht, aber laut TV "Panorama"
mit einem Cum ex Banker mit Tagebuch, der gerade vor Gericht steht weil er die Steuerzahler
um Millionenbeträge betrog. Auch unser FM Scholz war involviert. Ganz normal, nicht normal, sch...normal/egal vor der HH-Wahl? MfG