fleischsteuer-tierische-mogelpackung
Der Frühstücksbacon könnte bald teurer werden / picture alliance

Fleischsteuer - Die tierische Mogelpackung

Experten empfehlen der Regierung, eine Steuer auf Fleisch und andere tierische Produkte zu erheben. Diese zusätzliche Verbrauchersteuer soll angeblich das Tierwohl verbessern. Dabei kämen die Einnahmen weniger den Tieren als vielmehr der Bundesregierung zugute.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

So erreichen Sie Rainer Balcerowiak:

Jetzt kommt die Katze langsam aus dem Sack. Das im April 2019 von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) als offizielles Beratergremium eingerichtete „Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung“ schlägt die Einführung einer Sondersteuer für Fleisch und tierische Produkte vor, wie die Neue Osnabrücker Zeitung am Donnerstag berichtete. Demnach könnte der Preisaufschlag für Fleischprodukte bei 40 Cent pro Kilogramm liegen. Auch für Milch, Milchprodukte und Eier würde es Aufschläge geben.

Die zusätzlichen Einnahmen sollen laut den Autoren der Vorlage genutzt werden, um den Bauern „die höheren Kosten tiergerechter Haltungsverfahren [...] zu einem hohen Anteil von insgesamt 80 bis 90 Prozent auszugleichen“, zitiert die Zeitung aus dem Entwurf. Der Vorstoß kommt nicht überraschend und war auch bestens vorbereitet. Seit Monaten wird auf allen Kanälen darüber lamentiert, dass Fleisch „zu billig“ sei. Bilder von in engen Käfigen gequälten Scheinen werden effektvoll mit Preisschildern kontrastiert, auf denen ein Kilo Schnitzel für 3,99 Euro offeriert wird.

Ein flächendeckendes Schwarze-Peter-Spiel

Zwischen Politikern und Lobbyisten ist ein flächendeckendes Schwarzer-Peter-Spiel entbrannt. Je nach Interessenlage und politischer Ausrichtung werden entweder die Bauern, der Handel, die Verbraucher oder die Politik als Schuldige für diese Zustände benannt. Deren Vertreter weisen natürlich jedwede Verantwortung ihrer eigenen Klientel postwendend zurück und zeigen mit dem Finger auf die anderen Akteure. Es ist offensichtlich, dass sich Teile der deutschen Landwirtschaft in einer schweren, teilweise bedrohlichen Krise befinden und der Agrarmarkt dramatische Verzerrungen und Schieflagen aufweist.

Einseitige Schuldzuweisungen helfen da nur bedingt weiter. Natürlich klagen viele Bauern zu Recht darüber, dass sie ihre Produkte nicht kostendeckend vermarkten können. Ungern wird von deren Verbänden allerdings darüber geredet, dass beispielsweise über die Hälfte der deutschen Schweinefleischproduktion mittlerweile in den Export geht, auf teilweise äußerst volatile Märkte mit stark schwankenden Preisen und Abnahmemengen.

Marktlogik steht gegen Tierwohl

Man kann also mit Fug und Recht von einer tendenziellen Überproduktion sprechen, die absurderweise auch mit Subventionen der EU befeuert wird und den Preiskampf auch auf dem Binnenmarkt anheizt. Dass die großen Handelsketten diese Steilvorlage dankend aufnehmen und ihre Marktmacht als Ankäufer gnadenlos ausnutzen mag man verwerflich finden, aber es entspricht schlicht der Marktlogik. Wie auch das Verhalten vieler Verbraucher, die zwar gerne mehr „Tierwohl“ hätten, aber beim Einkauf dennoch in erster Linie auf den Preis achten. Zumal Millionen Menschen im Niedriglohnsektor oder Beziehern von Transferleistungen gar nichts anderes übrigbleibt, als stets nach den billigsten Lebensmitteln zu suchen.

Unbestreitbar sind auch die desaströsen Folgen der industrialisierten, hochproduktiven Landwirtschaft für Umwelt und Natur, angefangen von der Nitratbelastung durch Düngemittel bis hin zum übermäßigen Einsatz von Pestiziden. Und auch die Belange des Tierschutzes haben angesichts der Rahmenbedingungen nur eine untergeordnete Rolle, vor allem als Kostenfaktor Es ist bekannt, dass die Regeln für den Agrarmarkt und auch für die landwirtschaftliche Produktion vorwiegend auf EU-Richtlinien basieren.

Politische Spielräume werden nicht genutzt

Dennoch verbleiben der deutschen Politik noch genug nationale Spielräume, um zumindest teilweise regulierend einzugreifen. Die werden aber nicht oder nur sehr zaghaft genutzt, weil sich die Parteien nicht mit den mächtigen Lobbyverbänden anlegen wollen. Also will man in Form einer neuen Steuer jetzt den bequemsten Weg einschlagen, ungeachtet seiner äußerst zweifelhaften Lenkungswirkung. Ohnehin wäre eine „Fleischsteuer“ zunächst einmal ein dreister Etikettenschwindel. Denn zweckgebundene Steuern gibt es in deutschem Fiskalsystem nicht.

Alle Einnahmen kommen in den großen Topf und ihre Verwendung obliegt der jeweiligen Regierung beziehungsweise dem Parlament, dessen „Königsrecht“ die Verabschiedung des Haushalts ist. Doch selbst wenn das Geld durch entsprechende Haushaltstitel in die artgerechte Umrüstung der Stallhaltung flösse, wäre es eine „Rasenmäher-Steuer“. Denn es gibt bislang abgesehen vom Bio-Label keine verbindliche Kennzeichnung der Haltungsform bei Fleischprodukten.

Ausreichend viele Stellschrauben

Die Steuer müsste also pauschal erhoben werden, unabhängig von der Produktionsweise des jeweiligen Erzeugers. Und während die Steuer so schnell wie möglich erhoben werden soll, liegt deren vermeintliches Ziel in weiter Ferne. Laut dem Vorschlag sollen im im Jahr 2040 alle Nutztiere in Ställe leben, die deutlich mehr Platz bieten und möglichst Kontakt nach Außen haben. Die geplante Steuer ist also offensichtlich eine Mogelpackung, die vor allem zu höheren Staatseinnahmen und höheren Verbraucherpreisen führen wird und kaum Effekte für Tier- und Umweltschutz hätte.

Dabei gäbe es wesentlich zielgenauere Stellschrauben. Wie etwa deutlich verschärfte gesetzliche Mindeststandards bei der Fleischproduktion und eine umfassende Kopplung der ja schon jetzt reichlich fließenden Agrarsubventionen an artgerechte Tierhaltung. Bestimmte Geschäftsmodelle der industrialisierten Massentierhaltung wären dann möglicherweise unrentabel – ein Nebeneffekt , den man getrost in Kauf nehmen sollte. Und ja, das Kilo Schnitzel für 3,99 Euro und zehn Eier „aus Bodenhaltung“ für 99 Cent gäbe es dann vermutlich nicht mehr. Na und?

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Sebastian Niemeyer | Fr., 7. Februar 2020 - 14:53

Steuern helfen doch nie dem Verzicht, jedenfalls nicht in fairer demokratischer Weise.
Steuern sind der Verzicht der ärmeren.
Erinnert sich noch jemand an diesem Kommentar in den Tagesthemen?
https://www.sniemeyer.de/tagesthemen-macht-fleisch-auto-fahren-und-flie…

Mich hat es irgendwie daran erinnern.
Eine Farce, wenn Gutverdiener Steuern zur Regulierung des Konsums fordern. Dieselben Menschen bezichtigen dann die liberalen als antisozial.

sollte so besteuert werden, dass man für sie extra Tafel aus dem Nährmittel Abfall organisieren würde, um daraus Mülltonnenkaviar zu kreieren, für diese ewigen Heuchler, Besserwisser, Moralperfektionisten und Miesmacher.

Und wenn zu viele Menschen sich trotz jahrelanger Dauerbeschallung sperren, dann werden eben die steuerlichen Daumenschrauben angezogen.
Denen, die das so verabschieden, ist es persönlich schlicht egal. Die Parlamentarier verdienen monatlich so viel Geld, so viel Fleisch können die gar nicht (fr)essen.
Und der Rest der Bevölkerung wird sparen müssen, aber irgendwo, nicht unbedingt beim Fleisch !!
Man greift letztlich einfach Kaufkraft ab und schadet der Wirtschaft und dem allgemeinen Wohlstand.
Genau wie bei Strom- oder Spritpreisen, blutet man dann halt in Deutschland unnötig. Aber dafür hat man natürlich den moralischen Gegenwert, etwas ach so Gutes zu unterstützen, bla bla...
Ablaßhandel ist das, nichts weiter!
Aber solange linksgrüne Ideologen einen derartigen Einfluß in den Medien haben, so lange lenken sie die öffentliche Meinung. Denn viele glauben ihnen, und der Rest schweigt lieber. Wer schwimmt schon gerne offen gegen den Strom?
Andere Meinungen sind ja böööööse.

Detlev Bargatzky | Fr., 7. Februar 2020 - 15:51

Glaubt wirklich jemand, dass diese Steuer, wenn sie denn beim Landwirt ankommt, den Tieren in Form einer besseren Haltung zugute kommt?

Ich gehe zunächst einmal davon aus, dass ein Teil der Steuer dem Handel in Form eines Preisnachlasses beim Erzeuger hängen bleibt.

Danach gehe ich davon aus, dass der geübte Landwirt seinen einmal eingeübten extrem niedrigen Haltungskosten treu bleibt. Und wenn das nicht reicht, dann wird er einfach Fleisch importieren und über diese Steuer subventionieren lassen.

Und letztlich wird der Landwirt weiter jammern, weil er ja dadurch nur gewinnen kann.

Wir sollten dieses Spielchen die einen gegen die anderen, Verbraucher gegen subventionierte "Jammerbauern" usw. nicht mitmachen. Denn nur so kann sich die Politik und die Lebensmittelindustrielobby einen schlanken Fuß machen und sich sozusagen freikaufen aus ihrer Verantwortung. Wir müssten m.E. im Gegenteil den "aufgeklärten" Endverbraucher in die Lage versetzen, sozusagen mit den Füßen abzustimmen, was den Erzeugern ein faires Entgelt sichert und sie in die Lage versetzen ihre Tiere entsprechend zu halten. Doch genau wie bei den Inhaltsstoffen und sonstigen Deklarationen verhindert man genau DIE Transparenz, die der Verbraucher bräuchte. Ich sträube mich wie viele gegen Eingriffe Dritter bzw. der Politik in meine Lebensführung und esse im Schnitt etwas weniger Tierisches, dafür
aber qualitativer. Ich wuchs allerdings noch zu einer Zeit auf, wo nicht jeden Tag Fleisch und Wurst auf den Tisch kam, aber Vegetarier oder Veganer auch noch eine seltene Spezies waren;-) Alles Gute! MfG

Warum wird eigentlich NIE der Exportanteil der deutschen Fleischproduktion thematisiert? Wo dind die Hinweise auf EU-Subventionen (kann man sich im Internet durchlesen, es braucht nur Postleitzahl der entsprechenden Gemeinde, alle Empfänger werden mit vollen Summen aufgeführt.Wäre vielleicht interessant für manche, diese Tatsachen zu kennen. An der Tierhaltung wird sich durch "Zuschläge" in D nichts ändern.

Heidrun Schuppan | Sa., 8. Februar 2020 - 09:04

Antwort auf von dora nolde

nicht zweckgebunden sind – der Staat kann Einnahmen ver(sch)wenden wie er will. Alles kommt in einen Topf.

Heidemarie Heim | Fr., 7. Februar 2020 - 16:07

So wie bei der Entscheidung noch jahrelang die Kastration männlicher Ferkel ohne Betäubung zu zulassen? Oder die amtstierärztlichen Stellenbesetzung so niedrig zu halten, das man die Einhaltung schon bestehender Mindeststandards noch nicht mal kontrollieren kann, was die immerwährenden Skandale in der Lebensmittelindustrie oder die schockierenden Tierschützer-Aufnahmen aus deutschen Ställen und Schlachthöfen immer wieder dokumentieren?
Oder die Tatsache, das ich mich durch die Eierregale dieser Republik akribisch durchkämpfen muss, um eine Packung Eier zu finden wo die männlichen Küken nicht geschreddert werden?Oder wie wäre es mit einer europaweiten Kontroll-Verordnung für Tiertransporte, bevor die armen durch halb Europa gekarrten, völlig entkräfteten Viecher trotz Elektroschocker mit dem Kran in den Schiffsbauch Richtung Arabien gehievt werden müssen? Nach der Dokumentation solch einer eindrucksvollen "Exportvariante" aß meine Schwester nichts mehr mit Augen im Kopf. Standards?

Leider, Frau Heim, beweisen sich - ich sage das ohne jedwede persönliche Abwertungen - auch in diesem Forum die dsbzgl. Einordnungen/Ranglisten der allgemeinen/öffentlichen Wertestrukturen.
Unabhängig von unbeschreiblichem Tierleid ist es doch so, dass - in etwa - für 1Kg Fleisch 30kg Futtermittel verfüttert werden. Von den dadurch unablässig verursachten Öko- und Enteignungsschäden, die durch Menschen/Länder entstehen, die -im Auftrag- ihre Wälder abholzen, ihre Flüsse vergiften, ganz zu schweigen. Wobei das besitzanzeigende Wort "ihre" Wälder&Wiesen&Flüsse reinster Zynismus ist, da dieser, der dortigen Allgemeinheit "gehörende"Besitz, auf >politischen< Pfaden Finanzkonzernen übereignet wurde. So, nur 1 Beispiel für Landnahme, VW riesigen Landbesitz in südamerikanischen Längen&Breiten sein eigen nennt = den Menschen dort ihr selbstbestimmtes Dasein genommen wurde. U.a. für hiesige Massen-Mästung benötigte Futtermittel, deren "Fleischertrag" zu 50% exportiert wird.

Vielen Dank für Ihre ergänzenden Anmerkungen! Ich erinnere mich auch noch an Butterberge und Milchseen, während man uns hier im TV die fürchterlichsten Bilder aus z.B. in Biafra verhungernden Babys und ihren völlig ausgezehrten Müttern präsentierte. Bilder, die es auch noch heute gibt! Allerdings aus dem Jemen, wo man anhand eines der zahllosen Stellvertreterkriege aktuell u.a. die Folgen eines ganz anderen Exportschlagers von uns am Werk sehen kann! Man möge mir meinen Zynismus verzeihen, aber ich frage mich gerade, für welcher Art Export wir uns und die von uns gewählten Politiker eigentlich mehr schämen müssten. Aber kein Problem! Wir Deutsche haben ja immer das dickste Scheckbuch und die größte Wirtschaftsdelegation dabei. So es die Regierungsmaschine schafft abzuheben!
Alles Gute! MfG

Liebe Frau Heim,
nicht nur das Schreddern der männlichen Küken entsetzt mich grauenvoll. Noch grauenvoller jedoch ist für mich das jüdische und islamische Schächten der Tiere. Ohne Betäubung erfolgt der rituelle Kehlschnitt. Nun kann das gequälte und geschändete Tier ausbluten.
Diese Schächtung war bis vor einiger Zeit in Deutschland verboten. Warum? Von wem? Für wen? Wer kann diese Erlaubnis oder ist willens, sie außer Kraft zu setzen?!

Eine überzeugte Landwirtschaftsministerin muß ihr Herz für die Tierwelt öffnen.
Frau Klöckner ist nicht geeignet, Bundeskanzlerin Merkels Faible für das Schächten
zu zerstören. Loyalität gegenüber Merkel hat Priorität. Landwirtschaftsministerin
verleiht ein kleines bißchen Macht.

Die deutsche Politik macht die Tiere zum Freiwild. Man gibt sie zum quälenden Ab-schuß frei. Die Landwirtschaft muß blühen, Konkurrenzdenken erlaubt Alles.

Norbert Heyer | Fr., 7. Februar 2020 - 16:53

Fleisch auf Steuer ist für den Staat die leichteste Methode, um die Bauern ruhig zustellen und die Lebensmittel-Lobby zu schonen. Wir haben in fast allen Bereichen die höchsten Steuern, nur eben die Lebensmittel sind billiger als in den anderen EU-Staaten, weil wir ja auch die größten Abnehmer sind. Es scheint unseren Politikern völlig egal zu sein, wie hoch schon die Steuerbelastung für die Bürger ist, sie legen immer noch eine Schippe drauf. Strom am teuersten, Mieten sehr hoch, Renten im Vergleich niedrig, Vermögen gering und trotzdem noch etwas draufsatteln. Wenn die Menschen sich hier nicht langsam wehren, wird dieses Spiel immer weiter getrieben. Wenn die Konjunktur nachlässt, die Einwanderung von Migranten weiterhin hoch bleibt, die Belastungen durch die EU durch den Brexit weiter ansteigen, muss der Staat zusätzliche Einnahmen erzielen. Dadurch wird die Armut weiter ansteigen, die Menschen, die auf die Tafeln angewiesen sind, erreicht auch neue Rekorde. Die Volksseele kocht ..

Tomas Poth | Fr., 7. Februar 2020 - 18:44

Ein Staat der sich aufbläht sucht immer nach neuen Steuerquellen.
Er nimmt dem Steuerzahler aus der Tasche und gibt ihm etwas geringeres zurück. Die Differenz verschwindet in diversen Kanälen und in einer Verteilung von Unten nach Oben, wie schon vielfach dokumentiert.
Ein Staat der mit seinen finanziellen Zusagen und Verpflichtungen die ganze Welt beglücken möchte muß zwangsläufig die Steuerlast anheben.
Die Frage ist wie das nach außen kommuniziert und dargestellt wird.
Hier wäre die Funktion der Medien kontrollierend auf die Finger zu hauen. Aber wenn diese Weltbeglückungsarie auch in den Medien gesungen wird haben Herr und Frau Mustermann das Nachsehen und müssen den Hamsterkäfig schneller drehen.
Mit Verblödungsfernsehen wird dann die Erholung für die nächste Runde Hamsterkäfig geliefert oder so ähnlich!?

dieter schimanek | Fr., 7. Februar 2020 - 18:54

"Laut dem Vorschlag sollen im im Jahr 2040 alle Nutztiere in Ställen leben"
Ich befürchte nicht nur Tiere! Mehr Miete als für einen Stall, werden sich dann nur noch wenige leisten können.

Ingo frank | Fr., 7. Februar 2020 - 19:10

Ich lache mich kaputt.Wird dann der Anteil für Argentinisches Rindfleisch nach Argentinien oder für Fleisch vom Känguru nach Australien überwiesen?
Wenn schon eine CDU Ministerin für Landwirtschaft auf solche Ideen kommt, was hecken dann die Grünen aus wenn’s an‘s regieren geht.
Deutschland als Vorbild für alle anderen. Na klar.
Für das Tierwohl..... Ha ha ha
Aber im Ernst. Nur wieder eine Möglichkeit Geld für den nimmersatten Staat einzutreiben um das dann mit der Gießkanne wieder umzuverteilen.
Übrigens ist Deutschlands größer Verbraucher von Unkrautvernichtungsmitteln die Bahn die damit die Gleisanlagen Unkraut frei hält.
Gruß aus Thüringen

Bernd Muhlack | Fr., 7. Februar 2020 - 19:24

"Fleisch ist ein Stück Lebenskraft!" lautete früher eine Werbung.
Das ist unbestritten richtig, so lange das Fleisch noch "im Verbund" des lebenden Körpers ist.
Danach teilen sich bekanntlich die Meinungen.

Auch diese Aktion fällt wieder in die Rubrik:
"Wir sind alle toll, lasst uns einen Reigen, Rondo tanzen!"
Die Existenz eines "gute TierHALTUNG-Gesetz" ist das eigentliche Ziel; ob es Sinn macht ist irrelevant.
Hauptsache es wurde beschlossen, man kann sich gegenseitig auf die Schultern klopfen!
Booo ey, sind wir toll!
Ja gut, es gibt Einnahmen; das hat sich just zufällig so ergeben. Aber die sind ja für die Tiere, Ställe, gell?
Tiere u Kulleraugen kommen immer gut an!

Ich/wir haben keinerlei Problem mit dem Fleischkonsum, es ist ja keine halbe Sau/Rind in der Woche.
Machen nicht Pilawa/Nowitzki Werbung für Fleisch?
"Junge bist du groß geworden!"
Was sagt denn Clemens Tönnies dazu?

Diese Bevormundung, Betreuung ist schlicht überbordend, unsäglich.
Mit dem Zweiten isst man besser!

S. Cresswell | Fr., 7. Februar 2020 - 19:51

Ich würdige die Erzeugnisse jedes Bauern, der seine Produkte unter möglichst tier - und umweltfreundlichen Bedingungen herstellt.
Der Verbraucher MUSS dafür mehr zahlen.
Aber nicht durch eine Steuer, sondern als Ergebnis höherer Erzeugerpreise zugunsten von Natur, Tier und Mensch. Diese Rahmenbedingungen muss der Gesetzgeber JETZT vorschreiben, auch wenn er sich augenscheinlich lieber vor solch klarer Haltung drückt
Aber IMPORTE, die unter niedrigeren Umweltstandards erzeugt wurden, sollten durch eine Abgabe künstlich verteuert werden, die bestenfalls direkt der inländischen Konkurrenz zufließen muss. Wenn dies rechtlich nicht geht, dann eben in allgemeine Naturschutzprojekte o. ä.

Andreas Johanning | Fr., 7. Februar 2020 - 19:52

"Und ja, das Kilo Schnitzel für 3,99 Euro und zehn Eier „aus Bodenhaltung“ für 99 Cent gäbe es dann vermutlich nicht mehr. Na und?"

Genau, die ärmeren Schichten der Bevölkerung interessieren einen Dreck. So ist das wenn Journalisten einen Artikel in ihrem Lieblingsrestaurant schreiben. Wenn es nur das Fleisch wäre. Nur ist die politisch gewollte Kostenexplosion auf allen Ebenen zu finden. Strom wegen der Energiewende, Heizkosten und Benzin/Diesel wegen CO2 Klimaweltrettung. Selbst der Gemüsepreis ist zu niedrig, da nicht alles biologisch angebaut wird. Früher trat die Linke für die Ärmeren ein. Das ist vorbei. Im Grunde genommen hat das untere Drittel unserer Gesellschaft keine politischen Ansprechpartner mehr. Auch das zweite Drittel sollte überlegen wo das Ganze hinführen wird. Das obere Drittel ist und kann links sein. Die können es sich leisten.

Tomas Poth | Sa., 8. Februar 2020 - 13:06

Antwort auf von Andreas Johanning

Die Schickimicki-Schicht die sich links gibt und die Drehzahl des Hamsterades der unteren Drittel dann erhöht oder die Kalorien für die Hamster reduziert, dick ist nicht schick. So geht R2G Politik.

Petra Meier | Sa., 8. Februar 2020 - 09:52

Dass die Verbraucher immer nur zum billigsten Fleisch greifen, wird durch Wiederholung nicht wahrer. Egal, bei welcher Supermarktkette man nach Biofleisch fragt, man erhält belustigte Blicke und wird als Ökofreak abgekanzelt. Bei Aldi erhält man wenigstens Biohackfleisch, wobei sich hier die Frage stellt, wie "bio" das nun tatsächlich ist. Ich würde schon gern Fleisch kaufen, das nicht aus Qualhaltung stammt und möglichst frei von Belastungen durch Hormone und Antibiotika ist. Aber offenbar ist das kein Mainstreamprodukt, sondern muss in Spezialgeschäften erworben werden, die ich meide, weil Bioläden entsetzlich links-elitär sind.

Simone | Sa., 8. Februar 2020 - 11:27

...bin ich gegen die Steuer.
Das die Steuer nicht dem Tierwohl zugute kommt muss wohl jedem klar sein. Ich glaube jedoch, dass das Tierwohl noch mehr darunter leiden wird, weil nun wahrscheinlich versucht wird noch billiger zu produzieren, um die Massen zu erreichen.
Schließlich kann in Rumänien das Fleisch um einiges günstiger produziert werden, und das Tierwohl spielt in diesen Ländern kaum eine Rolle...
Sollte diese Steuer kommen, wird das meiner Ansicht nach ein trauriger Tag für die Nutztiere.

W.D. Hohe | Sa., 8. Februar 2020 - 11:47

Die dsbzgl. Einordnungen/Ranglisten der allgemeinen/öffentlichen Wertestrukturen,
beweisen sich - ich sage das ohne jedwede persönliche Abwertungen - auch in den Beiträgen dieses Forums.
Unabhängig von unbeschreiblichem Tierleid ist es doch so, dass - in etwa - für 1Kg Fleisch 30kg Futtermittel verfüttert werden. Von den dadurch unablässig verursachten Öko- und Enteignungsschäden, die durch Menschen/Länder entstehen, die -im Auftrag- ihre Wälder abholzen, ihre Flüsse vergiften, ganz zu schweigen. Wobei das besitzanzeigende Wort "ihre" Wälder&Wiesen&Flüsse reinster Zynismus ist, da dieser, der dortigen Allgemeinheit "gehörende"Besitz, auf >politischen< Pfaden Finanzkonzernen übereignet wurde. So, nur 1 Beispiel für Landnahme, VW riesigen Landbesitz in südamerikanischen Längen&Breiten sein eigen nennt = den Menschen dort ihr selbstbestimmtes Dasein genommen wurde. U.a. für hiesige Massen-Mästung benötigte Futtermittel, deren "Fleischertrag" zu 50% exportiert wird.

Werner Terhaag | Sa., 8. Februar 2020 - 12:50

Morgen sind es die Billigkartoffeln
Übermorgen sind es die Billigeier
danach folgen Billigobst und Billiggemüse

Zum Schluß landen wir alle auf der Wiese und fressen Gras - STOP - NEIN - nur die Geringverdiener und Rentener.

Alle die jenigen, die jetzt höhere Preise für Lebensmittel verlangen (Wertschätzung), können diese ja auch bezahlen und sind gar nicht betroffen.
Auch die "armen Produzenten" sind nicht betroffen, die können das selbst Produzierte ja auch selbst verzehren.

Hinzu kommen für Otto-Normal die Mieterhöhungen, höhere Energiepreise und sonstige Nebenkosten, Dieselbetrug (Verlust beim Autoverkauf und notwendige Anschaffung anderer Autos), Nullzinsen (kein Inflationsausgleich, Ersparnisse und Versicherungen zur Altersvorsorge bringen nichts mehr), ... usw.
Die Umverteilung von Arm zu Reich schreitet immer schneller voran.