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Endphase der SPD? Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken / picture alliance

SPD und Migration - Vom Zeitgeist überrollt

Wer in der Vergangenheit der SPD sucht, findet eine Partei, deren Mitglieder einst sehr wohl verstanden hatten, wie man die Themen Migration und Integration handhabt. Erst in den Neunziger-Jahren brachten als Vordenker gefeierte Wissenschaftler die SPD dorthin, wo sie jetzt steht

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Erinnert sich noch jemand an Martin Neuffer? Neuffer war ein linker Sozialdemokrat. Und ein prominenter dazu. Von 1974 bis 1980 war Neuffer Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR), zudem lange Jahre Kommunalpolitiker in Hannover. In den 60ern entwarf er dort Konzepte für eine lebenswerte Innenstadt, die heutzutage zum kommunalpolitischen Einmaleins gehören. Wer den Niedergang der SPD verstehen möchte, der ist gut beraten, sich eines Mannes wie Martin Neuffer zu erinnern.

So veröffentlichte der Sozialdemokrat im Jahr 1982 ein noch heute lesenswertes Buch: „Die Erde wächst nicht mit. Neue Politik in einer übervölkerten Welt“, erschienen in der berühmten Beck’schen schwarzen Reihe. Darin befasste sich Neuffer mit prognostischer Klarheit mit den Folgen des Bevölkerungswachstums von damals etwa 4,5 Milliarden Menschen auf 12 Milliarden im Jahr 2100. Manche Ausführungen Neuffers sind aus heutiger Sicht dem damaligen Zeitgeist geschuldet. Umso beeindruckender sind jedoch die Kapitel über das Kernproblem: Überbevölkerung, Migration, Integration. Wer diese Abschnitte liest, versteht, weshalb die SPD nicht mehr über 40 Prozent der Wähler erreicht (wie in den 70er Jahren), sondern derzeit allenfalls 13 Prozent.

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Günter Johannsen | Sa., 1. Februar 2020 - 10:15

zwischen der LINKEN und der AfD fest. Gefangen in einer Großen Koalition der Verlierer schlagen die hochbezahlten Partei-Funktionäre um sich und fürchten um ihre Sessel. Wenn man sich auf die brachiale Gewalt von Antifa-indymedia stützt, muss die Not schon groß sein, denn es ist nur für in Panik geratene Verlierer typisch, dass sie genau in die Gefahr hineinlaufen, vor der sie eigentlich weglaufen wollen! In Bayern argumentiert die SPD-Führung mit der Wohnungsnot, die sie in 20 Jahren SPD-Regierung unter OB Ude in München selbst geschaffen hat. Waffenlieferungen an die Türkei, Saudi-Arabien und Katar – alles Kriegsführende Länder – konnten nur unter Zustimmung der an der Regierung beteiligten SPD-Spitze verwirklicht werden. Die beispiellos-ignorante Asylpolitik – Mutter aller Probleme – die unser Land lähmt, wurde hauptsächlich von SPD (unter Mithilfe der Grünen) durchgepeitscht. Wenn man den Souverän auf Dauer ignoriert, verliert man die Glaubwürdigkeit und die Wählerzustimmung!

Auch Sozialdemokraten gewinnen in Europa wieder (hin und wieder) Wahlen. Erst in Dänemark (Mai 2019). Am letzten Wochenende holte die SPÖ im österreichschen Burgenland unter Doskozil die absolute Mehrheit. Das Burgenland war das einzige Land mit einer SPÖ-FPÖ Koalition!
Im November 2019 hatte Doskozil im Interview mit der 'Presse' geäußert: '... Ob linke Eliten gut finden, was wir machen, ist mir wurscht. … Wir brauchen kein Elitendenken, wir sollten mit Hausverstand die notwendigen Dinge für die Bevölkerung regeln.'
Es zeigt sich, daß Sozialdemokraten in Europa Wahlen (nur) gewinnen (können), wenn sie mit einer profilierten 'dänischen Agenda' antreten:
* linke Sozialpolitik (Rente, Pflege, Niedriglöhner)
* 'rechte' bzw. restriktive Migrations- und Innen-Politik
* 'Realismus' und Ausgleich in Wirtschaft-, Steuer-, Haushalts- und Umweltfragen.
* Bürgernähe und Abwehr von Spinnereien (Welten-Rettung, Gendersprech, Bonpflicht)
Gesucht: der/die 'deutsche' Mette Frederiksen

<<Wir brauchen kein Elitendenken, wir sollten mit Hausverstand die notwendigen Dinge für die Bevölkerung regeln.'
Es zeigt sich, daß Sozialdemokraten in Europa Wahlen (nur) gewinnen (können), wenn sie mit einer profilierten 'dänischen Agenda' antreten:>>

Die Dänen sind eben schlau! Sie haben erkannt, wem gegenüber sie verantwortlich sind. Denen, die alles am Kacken halten.

Herr Düring! Nur wo soll die dt. Mette Frederiksen herkommen? Die Partei ist doch ausgeblutet von fähigen Frauen. Und wenn es doch noch welche gäbe, kämen sie doch gar an die Schalthebel. Das würde ja das ganze Konstrukt der heutigen SPD zum Einsturz bringen.
Ehrlich! Ich weiß auch nicht weiter. Macht aber nichts denn "diese" SPD ist dem Untergang geweiht. Der Letzte macht das Licht aus!
Salute

Christa Wallau | Sa., 1. Februar 2020 - 10:23

Ja, lieber Herr Grau, bevor Realismus u. Vernunft
völlig im Hintergrund verschwanden, war die SPD noch eine Partei, die man wählen konnte. Die Darlegungen der Sozialdemokraten Neuffer, die Sie uns dankenswerterweise ins Gedächtnis zurückgerufen haben, belegen dies eindrucksvoll.
Als die "linke Allianz", die Peter Glotz forderte,
in der BRD verwirklicht war, brauchte es nur noch eine Kanzlerin, die in einem total linken Staat sozialisiert worden war, um die "kulturelle Hegemonie" der vereinigten Linken bzw. nach links Geschwenkten (CDU/CSU + FDP) in Deutschland zu vollenden. Den "Salat" haben wir nun!
Es wäre nur dann nicht so weit gekommen, wenn wenigstens die Journalisten ihre Aufgabe, nämlich k r i t i s c h e s Hinterfragen jeder Regierung (!),
noch ernst genommen hätte. Stattdessen schworen auch sie sich (da selbst zu 90% links-grün eingestellt) auf Regierungslinie ein.

Es waren Pegida u. die AfD, die dann endlich mal eine Bresche in die linke Beton-Mauer geschlagen haben.

Kai Hügle | So., 2. Februar 2020 - 17:04

Antwort auf von Dr. Dino

1) Was hatte dieser Beitrag denn mit einer "Analyse" zu tun? Eine CDU-Kanzlerin (ein Echsenmensch?), die die "kulturelle Hegemonie" der "vereinigten Linken" vollendet und eine Danksagung an einen Verein, dessen Führungspersonal wegen Volksverhetzung, Körperverletzung u.a. sehr unschöner Delikte vorbestraft ist?! Dazu an anderer Stelle apologetische Abhandlungen über die Ursachen rechtsextremer Morde und Morddrohungen, die mich stark an die Relativierungen seitens der RAF-Sympathisantenszene in den 70er, 80er und 90er Jahren erinnern. Mir scheint, rechts von Frau Wallau ist nicht mehr viel Platz.
2) An die Redaktion: Was ist eigentlich aus der guten alten Klarnamenpflicht geworden? In letzter Zeit tummeln sich hier Foristen vermehrt nur noch unter ihrem (vermeintlichen) Vornamen oder mit Kürzeln wie "Dr. Dino".

Die längst als Flügel-Unterstützerin bekannte Kommentatorin findet mal wieder lobende Worte für die von einem wegen Volksverhetzung und Drogenhandel verurteilen Bachmann angeführten Radikalen von Pegida. Aber sie hat ja auch schon lobende Worte für die extremistische Identitäre Bewegung gefunden. Und die ständige Werbung für ihre Partei, die AfD, ist ja nun auch nicht neu, und sicher keine Werbung für dieses Forum.
Was ihre Interpretation der politischen Verhältnisse in Deutschland angeht, kommt weder Neues noch Überraschendes, sondern typische AfD-Realität: Alle Etablierten natürlich nur noch links, CDU/CSU sowieso, selbst die nicht völlig von nationalistischen Einsprengseln freie FDP.
Sowas muss man angesichts seiner vollständigen Substanzlosigkeit nicht kommentieren.
Das ist nur noch billige Propaganda, im Stile von Rechtaussen.

Das sagen Sie, lieber Herr Lenz, und kommentieren dann doch, natürlich auf Ihre Art, mit dem Tunnelblick. Warum äußern Sie sich nicht zum Themas - und das ist die SPD? Das umgehen Sie infolge "Beißhemmung" ganz elegant. Warum leben Sie hier Ihren Hass auf die Frau Wallau so aus? Hat Sie die mal abblitzen lassen? (Pardon, Frau Wallau - rein rhethorisch) In der Sache hat Frau Wallau indes Recht. Wer Verstand hat, weiß das auch. Ich weiß, sofort wie in einem Reflex werden Sie auch mich sofort als Rechtssaußen, AfD-Liebhaber und Wallau-Unterstützer abqualifizieren. Ihre Argumentation - Pardon - ist so billig und primitiv wie von einem Sonderschüler. Können Sie nicht mal intelligenter argumentieren? Frau Wallau sei eine Flügel- Unterstützerin!? Das ist das neue Totschlagargument der Gewalt-Linken: Der Flügel! Gemeint ist Höckes Flügel. Doch, auch wenn Sie es 100 Mal wiederholen, es ist absoluter polemischer Quatsch. Welchem "Flügel" gehören Sie denn an? Dem schwarzen Block der Antifa???

Gegen die "Grünen" als die tatsächliche Gefahr für die SPD,wird überhaupt keine inhaltliche Konfrontation gesucht,von Seiten der SPD.Gegen die CDU auch nicht wirklich.Und so weiter und so fort.Die AFD wird momentan im Vorfeld des geplanten Verbots,einer totalitär,scharfen Hetze,verschärften Ausgrenzung und vermehrter Todesdrohungen der kriminellen Flügel der "Altparteien"unterzogen.Das Regime des organisierten Unrechts schlägt und schlägt auf den Sack,bis es nicht mehr geht.Für die SPD wird auch hier nichts herausspringen.AFD wird verboten,SPD geht unter.

Hallo Herr Lenz,
haben Sie schon "Frühlingsgefühle", ach ja, der" Lenz" ist da. In ungewohnt, für mich jedenfalls, sanftem Tenor liest sich Ihr Kommentar. Das Thema bietet sich an, Ihnen nochmals meine Frage zu stellen. Wie analysieren Sie, die Ihnen möglicherweise nicht so unangehme "linksunten.intermedia" Bewegung.Die Beantwortung meiner 1. Anfrage blieben Sie schuldig.

Ganz anders Ihre Kommentare Gutester, die sind eine Bereicherung an Substanzlosigkeit. Ich finde es auch anmaßend für die AfD zu werben.
Gutester, ich finde Neues in diesem Forum bringen nur Ihre Kommentare. Sie sind wirklich belustigend und bereichernd.
Und den Slogan nicht ver gessen: Nicht verzagen Schäfer fragen

Ja, lieber Herr Lenz - dann nehmen sie ihren eigenen Rat doch ernst und lassen es einfach sein mit ihrem völlig substanzlosen Kommentieren

Wo Sie doch schreiben, dass man so etwas (den Komm. von Frau Wallau) nicht komm. müsse, komm. Sie ihn dennoch.

Sie bemerken hoffentlich Ihren Widerspruch.

Ich stimme übrigens Frau Wallau, wie so oft, in Ihrer Analyse gerne zu.

<<Es waren Pegida u. die AfD, die dann endlich mal eine Bresche in die linke Beton-Mauer geschlagen haben.>>

Aber zu welchem Preis! Die Mainstream Nazikampagnen werden noch lange so weiter gehen. AfD´ler müssen eine dicke Haut haben. Ich bleibe dabei, die Hauptschuld der Spaltung in unserem Land tragen die Staatsmedien und der vergangenheitsbezogene Abschreibejournalismus des Mainstreams.
Die Meinungsmachungsindustrie mit ihren alleswissenden von ihnen bezahlten Experten und den hinter ihnen stehenden Kapital machen Gewinner und Verlierer. Noch stützen sie die von ihnen gemachten politischen Gewinner -trotz der gem. Fehler- aber die Front bröckelt.

gabriele bondzio | Sa., 1. Februar 2020 - 10:40

Herr Grau. Wenn heute ein Linker SD, Sätze wie:“... die Einwanderung von Türken in die Bundesrepublik „scharf“ zu drosseln und auch das Asylrecht „drastisch“ auf Europäer zu beschränken“. Loslassen würde, was ja noch über Sarrazin läge, würde ein Sturm über ihn herreinbrechen,wie selbst Sturmerprobte ihn nicht erlebt haben.
Einzelne oder wenige, sprachlich und kulturelle Umsiedler würden sich anpassen müssen. Aber diese Menge, welche auch noch ein religiöses Problem mitbringt, sicher nicht. Hier wird ohne Zweifel (an vielen Beispielen nachvollziehbar) eine Quelle von Instabilität und Unfrieden freigeschaufelt. Und das für lange geschichtliche Zeiträume. Integrations- und Eingliederungsbemühungen, mögen sie auch noch so intensiv betrieben werden, stoßen an Grenzen, die kaum überschreitbar sein dürften. Es hat sich in der BR (z.B) schon längst ein türkisch-islamisches Subproletariat gebildet. Als Auffangbecken für Nachrückende, die immer noch in großer Zahl kommen.

Klaus-Peter Götze | Sa., 1. Februar 2020 - 11:15

Bitte, liebe Redakteure, überlasst die Rechtschreibprüfung nicht Programmen,schaut nochmal selber drüber. Einem alten Leser tut das weh.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 1. Februar 2020 - 11:55

Vielleicht auch, in erster Linie aber erfolgreich umgesetzt zum Wohle der Bundesrepublik Deutschland, Europas, von mir aus der Welt.
Ein Willy Brandt kann vielleicht als aussergewöhnlicher Politiker eingeschätzt werden, "Macken" hatte er aber auch, wie die meisten von uns, ein Mensch also.
Insofern und eigentlich betrifft es auch Willy Brandt, bzw. sein Zurückdrängen, überrollt vielleicht, aber sicher nicht von Geist.
Vielleicht eher etwas erschöpft ob der guten Impulse in der Großen Koalition.
Ich trage meinen Kopf ganz oben!

denn das verstehe ich nicht: "Ich trage meinen Kopf ganz oben!"???
Natürlich sind alle nur (?)Menschen. Es gibt aber Menschen mit außergewöhnlichem Mut und Charisma, die heute in der SPD - aber eben nicht nur in der SPD - nicht mehr zu finden sind.
In Ermangelung von großartigen Persönlichkeiten mit Vision, Niveau und Kompetenz greift man zu "Strohhalmen", die nur Kreisklasse spielen. Danach sieht leider unser Land inzwischen auf allen Ebenen aus!

Die SPD ist mein Handlungs- oder Orientierungsrahmen "seit" ich geboren bin.
Ich kann Ihnen nicht alles erklären, vielleicht weil es mir zu geläufig ist.
Die CDU habe ich von weitem mitbekommen.
Von daher meine ich, dass die SPD geradezu eine hervorragende Politik gemacht hat, auch weil sie versuchte Hartz 4 zu korrigieren.
Da wiederum war Frau Merkel evtl. knallhart CDU, weshalb sich da wenig geändert haben könnte, was ständig der SPD vorgehalten wird.
Ansonsten empfand ich Frau Merkel kaum als CDU und in manchen Fragen die SPD eher """links""" - eigentlich würde ich das anders nennen - überholend.
In dieser m.E. politisch orientierungslosen und im schlechten Sinne chaotischen politischen Situation war die SPD auf klarem Kurs, der Ihnen Herr Johannsen sicher nicht schmecken muss, den Sie aber evtl. auch nicht einschätzen können.
Sie glauben doch nicht, dass in der SED SPD´ler das Sagen gehabt hätten?
Wenn etwas relativ gut gelang, dann gehe ich nicht gebückt.
Merkel ist Kanzlerin

Günter Johannsen | So., 2. Februar 2020 - 14:20

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

… ich esse gern griechisch oder Thai oder italienisch, auch sehr gern bayrische Küche. Aber das ist nicht das Thema. Mein Thema: wie kann man "den Kopf oben" haben, wenn man sich für die gegenwärtige SPD-Politik - am Volk vorbei immer weiter nach SED-links - schämen muss? Die Quadratur des Kreises habe ich jedenfalls noch nicht geschafft! Es gibt eben nicht nur den Nazi-Faschismus. Ignaz Silone, selbst Sozialist, formulierte es so: „Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der ANTFAschismus.“ Auch haben die meisten Politiker aller Couleur noch nicht realisiert, dass linksfaschistische Antifa-Truppenteile von Revanchisten der SED (und deren Nachfolger???)instrumentalisiert werden. Man kann diesen Sumpf nur austrocknen, in dem man die rot-grauen Eminenzen im Hintergrund als solche endlich wahrnimmt und denen die steuerlichen Zuschüsse ("gemeinnützige Vereine") entzieht! Dem steht aber leider ihre Kopf-nach-oben-SPD im Weg!

Günter Johannsen | So., 2. Februar 2020 - 19:39

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Nicht die Wahrheit verschleiern: Harz 4 ist eine Erfindung der SPD mit G. Schröder!
Sozialdemokraten und Kommunisten reichten sich 1946 in Ostberlin die Hände: zur Gründung der unheilige Allianz SED!
Sozialdemokraten, die sich der Zwangsvereinigung widersetzten, wurden in Internierungs-Lager gesperrt, die sie noch kannten. Nur der Name am Eingangstor hatte sich geändert! Wiederholt sich jetzt Geschichte? Wie kann man darauf stolz sein und den Kopf erheben??? Das bekomme ich nicht zusammen!

die CDU/CSU und die FDP arbeitsmarktpolitisch und sozialpolitisch umsetzen wollten.. deshalb sahen sie sich auch nicht veranlasst, etwas daran zu ändern.
Auch Frau Merkel bezieht sich gerne auf diesen Meilenstein der Wirtschafts- und Sozialpolitik, den andere Länder noch nicht vollzogen haben.
Nicht alles war richtig, aber es war ein konstuktiver Schritt in die richtige Richtung, der die Einnahmen des Staates in ungeahnte Höhen trieb.
Wenn dann Staatshandeln ausbleibt oder `Weltrettung´ finanziert wird, dann werfen sie dies bitte nicht der SPD vor.
Irritiert hat mich nur, dass Ökonomen diese gewaltige Verschiebung zugunsten des Staates auf Kosten der Arbeitnehmer nicht sehen konnten oder etwa wollten?
Das hätte korrigiert werden MÜSSEN.
Genauso wie die Veränderungen durch die Eurorettung durchstrukturiert hätten werden müssen.
Das wurde gerne abgeblockt, Hauptsache man konnte weiter zocken?
Die SPD war wundervoll und die wenigen Stimmen mit denen Frau Merkel gewann, woher kamen die?

Die SPD, seit vielen Jahren mit Merkel in der Regierung, hat es nicht korrigiert!
Ein Münchner OB-Ude hat es in über 20 Jahren Amtszeit nicht geschafft, bezahlbare Wohnungen bauen zu lassen. Die Mieten sind in´s Unermessliche gestiegen. Nun jammert die SPD über die böse Wohnungsnot …. die AfD hat die nicht geschaffen!
Das ist zynisch und nicht vermittelbar! Kopf ganz tief nach unten, würde ich empfehlen einige Jahre politische Abstinenz zur Selbstbesinnung! Und dann aber wirklich echte Wandlung durch Einsicht in die eigenen demokratie-vernichtenden Fehler! Nur so geht´s!

den großen Schröder gewann, kamen evtl. von denen, die Frau Merkel evtl. wirklich einschätzen konnten, Herr Gysi stand meiner Erinnerung nach gerne an ihrer Seite und denen, die von der CDU/CSU und FDP Schröder zwar in seiner Größe erkannten, dann aber lieber eine evtl. unbekannte Größe wählten.
Ich vergass die Frauen, die leider zu selten wirklich Ahnung von Arbeitsmarktpolitik, Finanzwirtschaft etc. Ahnung haben, aber einen Frauenstandpunkt wünschten.
Ich bin nicht böse darum.
Ich kann es nachvollziehen, teils verstehen.
Ich kann auch nachvollziehen, dass Schmidt der CDU/CSU und FDP zu stark wurde, man wählte lieber um, Helmut Kohl.
Die Geschichte braucht manchmal Jahrhunderte und Jahrtausende, um den Schleier von den historischen Ereignissen zu ziehen.
Mein Kopf ist oben, so lange habe ich nämlich nicht Zeit.
Was Politik ist oder sein könnte, wird der Osten ganz sicher noch (wieder) lernen.
Das alles kann ich verstehen.
Ich muss es aber nicht gutheissen.
Kompetenz erkenne ich an.

Ronald Lehmann | Mo., 3. Februar 2020 - 11:31

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Wo ich bei Ihren Kommentaren nicht klar komme, ist die Tatsache, dass Sie den "Wimpel-Trägern" hinter her laufen, obwohl die Spitze schon lange die Marschroute verlassen hat & auch das Ziel ein ganz anderes ist. Als Vergleich: Ich habe eine Bildungsreise nach Jerusalem gebucht, aber der Veranstalter disponierte aus wirtschaftlichen Gründen um & lande in Istanbul. Ich bin zwar flexibel den verschiedenen Argumenten gegenüber, aber wenn ich mich für ein Essen entschieden habe, möchte ich auch "dieses" gerne essen. Zumal wenn ich nicht bei einer Änderung gefragt werde. Und gerade Sie mit Ihren Schatz an Lebenserfahrung müssten doch bei dieser unguten Entwicklung mehr wie Ihre Antennen ausfahren & sich vehement dagegen wehren, zumal Sie die ältere Geschichte zeitnahe gehört/ miterlebt haben.
Wie Herr. Joh. schrieb: "Wer in der Demokratie schläft & diese tagtäglich nicht einfordert, wacht in der Diktatur auf.
Und man sollte bedenken: Ein Untergang lässt nicht automatisch was gutes wachsen.

hat es lange gedauert, bis ich jetzt hier Mitkommentatoren einigermassen einschätzen kann.
Vorneweg, meinen Respekt für das ungewöhnlich gute Debattenklima, wenn auch Herr Lenz sehr scharf angegangen wird.
Er ist ein scharfer Kritiker der AfD, so wie manche hier scharfe Kritiker der SPD.
Die CDU/CSU wird eigentlich nicht kritisert, dafür Frau Merkel umsomehr.
Liege ich richtig, dass Sie in der DDR aufwuchsen?
Jedenfalls würde ich wohl zugestehen, dass auf die DDR zutreffen könnte, wovor Ignazio Silone warnte.
Ich bin zugegeben auf dem linken Auge immer etwas kurzsichtig gewesen, vor allem wegen deren Weltrettungsgedanken, bin aber sehr gerne SPD und möchte es bleiben.
In der Bundesrepublik Deutschland kann nicht eintreten, was viele Millionen DDR-Bürger evtl. erleiden mußten, eine Art linke "Diktatur".
Diese Ängste werden so schnell nicht vergehen, sind aber übertrieben.
Niemals hätte es oder wird es auf dem Boden der Bundesrepublik eine GEWÄHLTE "Dikatur des Proletariats" ge/geben.

Markus Michaelis | Sa., 1. Februar 2020 - 17:18

Ich denke, dass ist das, was ich schon öfters als die "Stärke der universellen Werte", nicht nur der SPD, sondern des Bildungsbürgertums, zumindest großer Teile davon, bezeichnet habe. Man versteht sich nicht mehr als einen Teil der Welt, der sich irgendwie im Gefüge der anderen Teile platzieren muss, sondern man versteht sich als Motor der einen, universellen Welt. Da der Anspruch global gedacht wird und die Werte als absolut und damit auch widerspruchsfrei, lässt man sich zunehmend seit Jahrzehnten von jedem Widerspruch vor sich hertreiben. In der festen Erwartung irgendwann auf diesem Weg auf die wahre, universelle, widerspruchsfreie Welt zu stoßen. Die SPD ist in dieser Richtung progressiv und avantgardistisch - manchmal mehr als die Grünen, die immerhin das Klima als Maßstab haben und denen es daher leichter fällt, weite Teile der Welt auch abzulehnen, wenn die eigene Sicht zu sehr verletzt wird.

Markus Michaelis | Sa., 1. Februar 2020 - 17:26

Noch eine Anmerkung zu "allein dafür bekäme Neuffer heutzutage ein Parteilausschlussverfahren an den Hals": das gehört zwar nicht eng zum Artikel, passt aber in die aktuellen Diskussionen, wie man mit der Vergangeheit umgeht - etwa Hindenburg.

Die SPD ist auf ihre 150 Jahre Geschichte stolz und hat z.B. ihre Stiftung nach Friedrich Ebert benannt. Vieles in der 150-jährigen Geschichte würde man aber heute rundheraus ablehnen, etwa die mitgetragene Kriegszustimmung 1914. Friedrich Ebert würde mit seinem politischen Vorgehen und seinen Einstellungen glaube ich heute auch eher mit dem Parteiausschluss zu kämpfen haben - man schaut eben nur auf die Teile, die genehmer sind.

Vielleicht würde eine tiefere Beschäftigung der SPD mit der eigenen Geschichte sie wieder mehr an ein Leben in einer Welt voller Widersprüche heranführen. Oder man würde wenigstens ein mögliches Parteiende besser verkraften, weil man mit der SPD von 1900 oder 1920 oder 1950 ohnehin nur noch begrenzte Schnittmengen hat.

Ronald Lehmann | Mo., 3. Februar 2020 - 11:59

Antwort auf von Markus Michaelis

Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit dem Thema 1.Weltkrieg & sammelte nur Fakten & auch Aussagen von den Vertretern der Schwarz - Weiß Fraktion, die von den unterschiedlichen Siegermächten gemacht worden sind. Wenn man auf der Grundlage aller heutigen noch vorhandenen Quellen-Angaben & ich als Ökonom mir die Zahlen an sehe, komme ich mir Innerlich wir Herr "Sarazin" vor.
Aber selbst für einen Herr Helmut Schmidt würde es heutzutage politisch für Ihn mehr wie eng werden & er würde auf die "Schwarze Liste" wie Buschkowsky, Sarazin oder anderen Querdenkern gesetzt werden.

RMPetersen | Sa., 1. Februar 2020 - 18:11

Ob die SPD mit Neuffer- bzw Sarrazin-Haltungen eine Mehrheit oder auch nur 35% bekäme? Wohl nicht. Der vorpolitische Raum (- der natürlich nicht vorpolitisch ist, aber nicht direkt von Berufspolitikern besetzt ist, sondern von Redakteuren, ARDZDF-Schreibern, den Bessermenschen bei den NGOs, in den Kirchen und Schulen) prägt die Denk- und Sprechschablonen.

In ihnen steht, dass Deutschland Afrika und die Welt retten und sich dabei auflösen sollte. Als Neuffer sein Buch veröffentlichte, 1982, war die SPD schon in den Fängen der Linken - es war das Jahr, in dem Helmut Schmidt gestürzt wurde, weil ihm linke SPD-Abgeordnete die Gefolgschaft versagten.

Und trotz aller kritischer Aussagen auch Schmidts zu dem "Ausländerproblem": Unter seiner Kanzlerschaft wurde nichts unterneommen, um die von Neuffer genannten Entwicklungen zu stoppen.

(Hier gibt es einen Ausschnitt aus dem Neuffer-Buch: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14344559.html)

ein paar Jahre Kanzler.
Entwicklungen kritisch sehen heisst doch aber auch, sie kritisch in ihren Zusammenhängen sehen.
Wo wären denn damals die großen Migrationsbewegungen nach Europa zu sehen gewesen oder gar die Idee, es gebe keine Grenzen für jemanden, der etwas möchte?
im Gegenteil gab es damals noch die Mauer, während man in der Bundesrepublik in einem Hochtechnologieland lebte, Arbeitskräfte also immer auch ein Thema waren.
Merkels Emphase kann man doch nun wirklich NICHT dem Handeln Schmidts zugrundelegen, auch nicht ihre evtl. starke politische Beziehung zu jemandem wie Herrn Erdogan, eher China.
Ich würde für die Zeit immer noch von Politik sprechen und deshalb konnte man zwar Befürchtungen wie die von Herrn Sarrazin aussprechen, sie waren aber m.E. kontraproduktiv, WEIL ES NOCH STAATLICHES HANDELN GAB.
Nur angenommen, dies gebe es so nicht mehr, dann ist dennoch nicht Migration das erste Thema, sondern Frau Merkel und "NoBorder" und evtl. die Bundesrepublik als "Leerfläche"

Gisela Fimiani | Sa., 1. Februar 2020 - 18:41

Das „Zu-Ende-Denken“ hat hier zur Weitsicht geführt. Darüberhinaus scheint der Mann über Bürger-Achtung verfügt zu haben. Das „deutsche Volk“ schien ihm nicht gleichgültig zu sein. Er empfand es, seinem Politikerauftrag folgend, als schützenswert. Nicht nur die SPD ist solcher verantwortungsbewussten Politiker-Pesönlichkeiten verlustig gegangen.

Bernd Muhlack | Sa., 1. Februar 2020 - 19:12

Er war der offiziell eine millionste Gastarbeiter in D; bekanntlich schenkte man ihm zur Begrüßung ein Moped!
Er starb in 1979 in seiner Heimat Portugal, schlappe 53j jung!
Nein, das ist natürlich kein jederzeit vorhandenes Wissen, sondern gegugelt.

Es gibt Dokumente ob der Behandlung, Untersuchung der "Gastarbeiter" in ihrer Heimat: die komplette Analyse; bei der kleinsten Macke war man "unnütz".
Sehenswerte s/w-Berichte.
(Dr. Mengele lässt grüßen!)

Was ich im nach hinein niemals begreifen werde:
D brauchte Arbeitskräfte ob des Wachstums, so weit so gut.
Wieso ging man davon aus, dass diese "Gastarbeiter" alle wieder nach Hause gehen?
Das wäre ja gleich bedeutend mit "kein Wachstum mehr", oder?
Mit Kanzler Dr. Helmut Kohl setzte sich diese Politik ja bekanntlich fort.
Damals gab es noch nicht diesen "Integrations-/Inklusions-Hype", dieses "Wir sind alle gleich und alle toll" - Syndrom.
OK, Zeitgenossen mit wallenden Gewändern, eher veränderten Pupillen waren natürlich vor Ort...

Im Stillen dachte ich auch an Probleme bei einer möglichen Wiedervereinigung.
Menschen sind keine Manövriermasse, das dürfte auch der Politik klar sein und deshalb wunderte mich nicht, dass Frau Merkel sehr schnell das Wort Neubürger benutzte, wenn die Meldung richtig war.
Merkels ...... würde ich nur nicht als Politik bezeichnen wollen.
Ich weiss nicht was es war und ist.

sehe ich Ansätze besonders kritisch, die Migration zum Motor der menschlichen Geschichte machen wollen.
Die Überfälle von Nomadenvölkern z.B. nach Europa, waren evtl. deren Form von praktischer Bereicherung. Machtstrukturen folgten daraus nicht, auch weil sie agewehrt wurden.
Die kulturelle und geistige Blüte Europas verdankt sich sicher ganz vielen verschiedenen Einflüssen durch den Nahen Osten, Afrika und Asien, in einem guten Sinne, dann durch Handel und auch Migration.
Herr Trump ist mir in seinem politischen Gebaren ein Ärgernis, seine marktwirtschaftlichen Ansätze schmecken vor allem Demokraten nicht, mir also auch nicht, aber sein Versuch, Migration und Aussenpolitik zu einer kontrollierten Weltinnenpolitik und einem Weltinnenhandel zu machen, das kann ich teils nachvollziehen.
Wiewohl in einem historischen Rahmen in jedem Fall angezeigt, ist mir Frau Merkels Gebaren ein politisches und in diesem Sinne Moral "missbrauchendes" Ärgernis.
England ist draussen, was sollte das?

Bernd Muhlack | Sa., 1. Februar 2020 - 19:16

Natürlich sind die meisten hier geblieben, holten die Familie nach. Warum auch nicht!
Es lief in überschaubaren Zahlen ab und diese Menschen waren auf eine gewisse Art natürlich integriert.
Italiener, Spanier, Portugiesen, Griechen, Türken, etc.
Lediglich marginale Probleme, nicht wahr?
Irgendwann wurde es jedoch "anders, zu viel".
Um es mit Helmut Schmidt zu sagen: "D ist kein melting-pot, nein fürwahr nicht!"
Abi 81. Den Knaben fand ich prima!
Jedoch war Rainer Barzel auch klasse; ein sehr guter, intellektueller Redner!
Es lohnt sich, diese Reden nochmals anzuhören!

Die SPD und das Bild oberhalb des Artikels!
Zur SPD äußern sich ja mehr oder weniger alle Foristen im gleichen Sinne, folglich von mir nur eine Bestätigung.
In Brexit-Night habe ich des Öfteren mit Tochtern in London skyped. Das war sehr beeindruckend!
ES GAB KEINEN ZORES!
Saskia Esken & Dingeskirchen hätten Freibier verteilen können, es wäre niemand hingegangen!
Es ist nur peinlich, oder?
Neulich bei der Heilsarmee!

Hans Page | Sa., 1. Februar 2020 - 20:01

Zwischen diesen beiden Jahren liegt 1989, das Jahr des Mauerfalls. Ich erinnere mich dass namhafte Linke auch die Ex-DDR sich selbst überlassen wollten (ich denke Lafontaine gehörte dazu) und sie vehement gegen die Wiedervereinigung kämpften. Es kam anders und wahrscheinlich sahen die SPF Linken alle Felle davon schwimmen; vielleicht war das Auslöser für die Idee einer neuen Linksfront. Hat ja letztlich such geklappt mit der SPD-Grünen Koalition obwohl Schröder verglichen mit der heutigen CDU-SPD-Grüne-Linke ein Pragmatiker war wie man ihn heute vergeblich sucht, auf allen Seiten. Es wäre interessant zu wissen wann die SPD ihren Kipppunkt überschritten hat, vielleicht mit dem Abgang Münteferings und dem langsamen Aufstieg von Nahles.

Roland Völkel | So., 2. Februar 2020 - 19:30

Antwort auf von Hans Page

Nee, Herr Page! Lafontaine hatte nur vor einer überhasteten ("blühende Landschaften") Wiedervereinigung gewarnt, mit all den negativen Folgen die damit verbunden sind.
Millionen Arbeitsplätze gingen verloren, Betriebe (VEB) wurden von heute auf morgen abgewickelt (Treuhand)oder für nen Appel & Ei verscherberlt. Der Umtauschkurz wurde bis 6.000 DDR-Mark Eins zu Eins umgetauscht. Der "Rest Eins zu Zwei.
Man könnte ein Buch damit füllen, was alles schiefgelaufen ist!
Ich begrüßte damals, die Wiedervereinigung sehr. Nur die Umsetzung war diletantisch & vollkommen desolat. Ein Helmut Schmidt hätte diese Angelegenheit sicher Professioneller angegangen. Aber ein Helmut Kohl? Na ja. Ist ihm vor die Füße gefallen-war ja so nicht geplant.
Salute

Heiner Hannappel | Sa., 1. Februar 2020 - 20:08

Diesem erhellenden Artikel ist nichts mehr hinzuzufügen, denn alles Geschriebene ist richtig, richtig,richtig,richtig,richtig,richtig,richtig,richtig.
Und wir alle wissen das und müssen solch eine realitätsferne Politik der SPD/UNION, genannt GROKO ertragen.

Norbert Heyer | So., 2. Februar 2020 - 06:44

Die SPD der Vergangenheit war geprägt von Politikern, die Krieg, Not und Elend kannten. Sie wollten den Menschen eine bessere, sozialere und gerechte Welt schaffen. Das ist in weiten Teilen
gelungen, da die damaligen Politiker von der Realität und der Arbeitswelt geprägt waren. Sie waren an den „Brennpunkten“ der sozialen Ungerechtigkeiten unmittelbar tätig und konnten für ihre Klientel viel verbessern. Diese Praktiker des Lebens sind völlig aus der heutigen SPD verschwunden. Ideologen, Studienabbrecher und eine unfehlbare Elite steuern heute diese Partei in die Bedeutungslosigkeit. Die Agenda, wofür die SPD eigentlich steht, existiert nicht mehr. Aus Gründen des Machterhalts haben sie den Kurs der Union bedingungslos befürwortet und jetzt biedern sie sich den Grünen an, denen sie nur als Mehrheitsbeschaffer dient. Die SPD wird abgewickelt, die neue peinliche Doppelspitze zeigt überdeutlich, dass Realität durch Ideologie und Beliebigkeit ersetzt wird, linksradikal anstatt
sozial.

Ernst-Günther Konrad | So., 2. Februar 2020 - 07:15

Da gab es damals viele SPDler, die das auch so sahen. Hoffentlich lieber Grau, wird der 2004 verstorbene SPD-Verwaltungsjurist nicht noch posthum aus der SPD ausgeschlossen. Immerhin hat er eine "böse" Wortwahl gewählt. Bei der SPD gilt inzwischen der Werbespruch: " Nichts ist unmöglich."

dieter schimanek | So., 2. Februar 2020 - 08:00

...dann sind die Probleme auch nicht mehr da. Diese Vogel Strauß Politik ist mittlerweile ein Markenzeichen der SPD. Verdrängung, Beschwichtigung u. pseudo soziales hat die SPD die letzten 17 J. geprägt. Vordenker wie Kevin Kühnert, Menschen die noch nie etwas auf die Reihe bekommen haben, bestimmen heute die Richtung. Unterstützt von Gewerkschaft, Kirchen, NGOs und Medien geht es in eine strahlende Zukunft.
" Verstand der bleibt im Staube liegen, die Träume aber können fliegen."

helmut armbruster | So., 2. Februar 2020 - 08:08

der Artikel zeigt am Beispiel von Martin Neuffer welche Wirkung Tabus und Sprachregelungen in einem Zeitraum von 30 bis 40 Jahren haben. Wenn es unerwünscht ist gewisse Dinge deutlich bei ihrem richtigen Namen zu nennen, so erhalten die Begriffe und Worte mit der Zeit einen anderen Sinn oder werden ersetzt durch andere.
Das Ergebnis ist, dass um den heißen Brei herum geredet wird und dass das eigentliche Thema vernebelt ist und so nicht fassbar wird.
Genau das ist bei uns passiert.
Nur wer steht dahinter, wer hat das so gewollt?
Schließlich leben wir in einer freiheitlich demokratischen Ordnung mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Und trotzdem spürt man, dass man längst nicht alles so sagen kann wie man es eigentlich sagen müsste.
Auch halten sich alle wichtigen Medien an diese Vorgaben.

<<Das Ergebnis ist, dass um den heißen Brei herum geredet wird und dass das eigentliche Thema vernebelt ist und so nicht fassbar wird.>>

Und, dadurch der Deutungshoheit Tür und Tor geöffnet wird. Diese Deutungshoheit liegt bei Politik, die sie durch die Mainstreammedien verbeiten lässt. Die Folge ist, dass durch ein Viedeo von 20 Sek. eine rechtsmotivierte Hetzjagd stattgefunden hat.
Wer dieses in Frage stellt wird niedergeschrieben. Jedes gesagte Wort auf die Goldwaage gelegt und mit der braunen Vergangenheit in Verbindung gebracht.

Bereits 1982, als die SPD noch keine untergangene "Spaßpartei" war, prophezeite Neuffer die Abwärtsentwicklung Deutschlands incl. anderer europäischer Länder. Die gutgemeinte, aus den Rudern gelaufene, Integrationspolitik der Bundesrepublik, führt zu untragbaren Belastungen für deutsche Kinder und Lehrer in den Schulen. Die Wohnungsschwerpunkte der Ausländer ist die Verdrängung der eingesessener
deutscher Bevölkerung aus ihren Stadtvierteln. Damals bereits rechnete er bis 1990 einen Anstieg der ausländischen Hauptschüler bis zu 70 Prozent. Und das vor Merkels Grenzöffnung 2015. Er befürchtete politische Auseinandersetzungen radikaler Ausländergruppen, insbesondere der Türken, diese führten zu unüberschaubaren Krawallen, zur Beeinträchtigung der Sicherheit und des Friedens. Was vollbrachten die Regierungen bisher? Außer Schuldzuweisungen an die Bevölkerung? Der Rufer im dunklen Wald war 1982 Martin Neuffer. Er galt damals und wäre es auch heute noch d e r "linke Sozialdemokrat".

"Ergebnis ist, dass um den heißen Brei herum geredet wird und dass das eigentliche Thema vernebelt ist und so nicht fassbar wird. Genau das ist bei uns passiert."
Sehr gut beschrieben, Herr Armbruster. Die Vernebelung ist nicht zufällig, sondern von einer grün-linken Moral-Clique gewollt und produziert, die jetzt in einigen Schlüsselpositionen der Justiz und Journaille hockt und alles nach links zwingt! Meinungsfreiheit zersetzt … Betreutes Denken dominiert, wohin man schaut!

Um diese Frage zu beantworten, lieber Herr Armbruster, ein Zitat Merkels in einer Rede am 16. Juni 2005 zum 60-jährigen Bestehen der CDU in Berlin.
"Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale
Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit".

Vielleicht hilft uns das etwas weiter:
"Willst du wissen wer dich beherrschen will, frage einfach danach, wen du nicht kri-
tisieren darfst": Das rät uns Voltaire.
Und Benjamin Franklin brachte es auf den Punkt: "Wer immer die Freiheit einer
Nation abschaffen möchte, muß damit beginnen, die Redefreiheit zu unter-
drücken". Das erleben wir schon lange.

Nicht weil ich der AfD auch nur irgendetwas abgewinnen könnte, zu sehr wird sie getragen von Enttäuschten im Westen und Menschen im Osten, denen man jahrzehntelang und das direkt nach Adolf fast alles entzog, das m.E. zu einem guten Teil ihre Menschenwürde ausmachte, SAPERE AUDE, sondern weil es gute demokratische und parlamentarische Tradition ist, in einer Demokratie auf Augenhöhe mit allen zu sprechen.
Ich weiss nicht, wie lange ein Cicero wirtschaftlich überleben kann, wer später noch von ihm oder durch ihn sprechen wird, aber er war ganz sicher ein Ort, an dem ich leben konnte und wollte.
Wenn das wieder überall möglich ist, wird er vielleicht seine derzeitige Ausnahmestellung verlieren, aber wäre das nicht der schönste Sieg?
Bedeutungslos zu werden, weil es nicht mehr NÖTIG ist, sondern allüberall mannigfach gelebt werden kann. In diesem Sinne war die SPD GROß , notwendig und wurde geliebt.
Ich bin stolz SPD-Mitglied zu sein

Günter Johannsen | Di., 4. Februar 2020 - 16:13

"Ich bin stolz SPD-Mitglied zu sein" Dazu fällt E. Roth ein:
"Ein Mensch sitzt stolz, programmbewehrt,
In einem besseren Konzert,
Fühlt sich als Kenner überlegen –
Die anderen sind nichts dagegen.
Musik in den Gehörgang rinnt,
Der Mensch lauscht kühn verklärt und sinnt.
Kaum dass den ersten Satz sie enden,
Rauscht er schon rasend mit den Händen
Und spricht vernehmliche und kluge
Gedanken über eine Fuge
Und seufzt dann, vor Begeisterung schwach:
„Nein, wirklich himmlisch, dieser Bach!“
Sein Nachbar aber grinst abscheulich:
„Sie haben das Programm von neulich!“
Und sieh, woran er gar nicht dachte:
Man spielt heut abend Bruckners Achte.
Und jäh, wie Simson seine Kraft,
Verliert der Mensch die Kennerschaft."