16.12.2018, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Der WDR Kinderchor der Chorakademie Dortmund singt beim nach Veranstalterangaben größten Weihnachtssingen Deutschlands im Signal Iduna Park. Es wurden 50.000 Sänger im Stadion des BVB erwartet.
Verzichtbarer Luxus oder wichtiger kultureller Bestandteil? Der WDR-Kinderchor / picture alliance

Gebührenverschwendung bei ARD und ZDF - „Unser Rundfunksystem krankt“

Wofür werden die Rundfunk-Beiträge eigentlich eingesetzt? Ob für Projekte wie den WDR-Kinderchor oder für die hohen Intendanten-Gehälter – die Kritik daran wird immer lauter. Im Interview mit „Cicero“ plädiert der Medienexperte Hans-Peter Siebenhaar für eine Zusammenlegung von ARD und ZDF

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Hans-Peter Siebenhaar ist Medienexperte und Autor des Buches „Die Nimmersatten“, das zur Bibel für die Kritiker des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks wurde, weil er darin Fälle von Gebührenverschwendung, Vetternwirtschaft und Missmanagement bei ARD und ZDF durchleuchtet. 

Herr Siebenhaar, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff hat WDR-Intendant Tom Buhrow aufgefordert, sein Gehalt an die Bezüge des Bundespräsidenten anzupassen. Steinmeier verdient 214.000 Euro im Jahr, Buhrow etwa 391.000 Euro. Finden Sie es gerechtfertigt, dass ein Intendant fast doppelt so viel verdient wie der höchste Mann im Staat?
Der Ministerpräsident nimmt den falschen Maßstab. Der Maßstab für die Bezüge von Intendanten sind nicht die Gehälter von Politikern, sondern die Bezüge von Managern. Der WDR beschäftigt über 4.000 Mitarbeiter und kassiert Einnahmen von 1,4 Milliarden Euro. Intendant zu sein ist ein Höllenjob. Zudem sitzt er auch noch in den Aufsichtsräten der ARD-Töchter. Vor diesem Hintergrund ist das Gehalt von WDR-Intendant Buhrow im Vergleich zur privaten Wirtschaft gemäßigt. 

Heißt das, Herr Buhrow müsste eigentlich noch mehr verdienen?
Statt einer Gehaltsdiskussion würde ich mir eine Diskussion über die Qualität des Managements wünschen. Bislang ist es so, dass die Kräfte an der Spitze von ARD und ZDF auf der ersten und zweiten Ebene in der Regel aus dem eigenen Haus kommen. Es wäre wünschenswert, dass künftig vor allem Spitzenkräfte aus der Wirtschaft in die Rundfunkanstalten kommen, um sie zu mehr Effizienz, zu schlankeren Strukturen und zu einem besseren Programm zu führen. Dafür braucht man natürlich auch angemessene Bezahlung. 

Die Intendanten schweigen sich über die Höhe ihrer Gehälter aus. Woher weiß die Öffentlichkeit, wieviel Tom Buhrow verdient?
ARD und ZDF weisen seit Jahren die Gehälter der Intendanten aus. Bei der Auseinandersetzung um die Einführung der Haushaltsabgabe entstand Druck zu mehr Transparenz bei ARD und ZDF. Mittlerweile können die Bürger die Entlohnung auch auf den Websites der Sender nachlesen. Der WDR ist die größte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt, deswegen verdient Tom Buhrow auch von allen Intendanten am meisten, gefolgt von Ulrich Wilhelm vom Bayrischen Rundfunk und Kai Gniffke vom Südwestdeutschen Rundfunk. 

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) kommt nach einer aktuellen Untersuchung zu dem Schluss, dass die Führungskräfte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu viel verdienen. Sie fordert, die Ausgaben für Personal zu kürzen. 
Nicht die Gehälter des Führungspersonals sind das Problem, sondern die Qualität des Managements. Die Schwierigkeiten von Spitzenkräften bei ARD und ZDF zu umfassenden Veränderungen, um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk effektiver und preiswerter zu machen, sind in der Praxis sehr viel teurer als ihre Bezüge. 

Und weil die amtierenden Intendanten nicht haushalten können, soll der Rundfunkbeitrag 2021 von 17,50 Euro auf 18,36 Euro steigen?
Mal abwarten. Die Erhöhung der Rundfunkgebühren ist noch lange keine beschlossene Sache. Es wird einen Vorschlag der Finanzkommission KEF geben, über den 16 Landtage abstimmen müssen. Ich erwarte, dass es dazu zu heftigen politischen Auseinandersetzungen kommen wird. 

18,36 Euro Monat sind eigentlich nicht so viel. Dafür bekommt man nicht mal ein halbes Tageszeitungsabo. Warum reagieren die Bürger trotzdem zunehmend aggressiv auf den ÖR?
Die Angriffe aus der rechtspopulistischen Ecke der AfD auf ARD und ZDF haben dazu geführt, dass eine ernsthafte und sachliche Diskussion über die Modernisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter kaum noch stattfindet. Der wachsende Unmut der Bürger speist sich nicht aus dem eigentlichen Beitrag. Am Ende des Tages sind selbst 18,36 Euro für die meisten Bürger nicht so unerschwinglich viel Geld.

Aber woher rührt der Unmut dann? 
Der medienpolitische Kardinalsfehler lag in der Umstellung von der Geräte- auf die Haushaltsabgabe im Jahr 2013. Sie hatte zur Folge, dass alle Bürger lebenslang den Rundfunkbeitrag zahlen müssen, auch wenn sie das Angebot von ARD und ZDF im Fernsehen, Radio und Internet gar nicht nutzen. Diese Absolutheit des Anspruchs verärgert und frustriert viele Menschen zutiefst. Das hat im Nebeneffekt auch zu einer populistischen Diskussion geführt, die in der Sache nicht weiterhilft. Die Äußerung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Rainer Haseloff kommt ja nicht von ungefähr.

Was meinen Sie damit?
Es ist eine Reaktion auf die Attacken der AfD, die im Osten besonders aggressiv ausfallen. 

Wieso ist die AfD eigentlich die einzige Partei, die die Probleme von ARD und ZDF thematisiert? 
Einspruch: Auch die FDP thematisiert beispielsweise andere Modelle der Rundfunkfinanzierung und legt ihre Finger in die Wunden. Es gibt kein Monopol der AfD für die Kritik an ARD und ZDF. 

Aber CDU und SPD halten sich sehr zurück. Ist das ein Indiz für die mangelnde Staatsferne, die Sie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in ihrem Buch vorwerfen? 
Ich glaube, allen Parteien ist bewusst, dass unser Rundfunksystem krankt. Sie haben aber noch nicht den Mut, die Reset-Taste zu drücken und den Rundfunk ins digitale Zeitalter mit einer neuen Struktur zu überführen, die im Dienste der Gebührenzahler steht und nicht im Dienste seiner selbst. 

Hans-Peter Siebenhaar / picture alliance
Hans-Peter Siebenhaar / picture alliance 

CDU und SPD profitieren am meisten von diesem System. Warum sollten sie den Ast absägen, auf dem sie sitzen?
Wenn sich der Druck der Bürger auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erhöht, müssen auch die beiden Volksparteien reagieren. Ministerpräsident Haseloff hat das mit seinem Angriff auf WDR-Intendant Buhrow gerade getan. Seine populistische Äußerung ist auch der Versuch, die Hoheit über die Stammtische wiederzugewinnen. 

ARD und ZDF sind mit Erlösen von 7,5 Milliarden Euro im Jahr der drittgrößte Medienkonzern in Europa. Können sie es sich leisten, Führungskräfte nach Parteibuch auszuwählen und nicht nach Management-Qualitäten? 
Das Personal wird vom Verwaltungsrat bestellt, dessen Mitglieder der Rundfunkrat entsendet. Derartige Aufsichtsgremien sind natürlich von politischen Interessen geprägt. Jedes Bundesland hat seine eigene Farbe. Es ist doch sehr bezeichnend, dass Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff die MDR-Intendantin Karola Wille dafür lobt, dass sie deutlich weniger verdient als Tom Buhrow. Das Sendegebiet des MDR umfasst schließlich sein Bundesland.

Karola Wille arbeitet immer noch die Folgen des Finanzskandals im Kinderkanal (Kika) auf. Ein Mitarbeiter hatte sich jahrelang Millionenbeträge in die eigene Tasche gesteckt. Ist der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk ein Selbstbedienungsladen für seine Angestellten? 
Wenig transparente Systeme laden zum Missbrauch geradezu ein. Das liegt an den Strukturen. Weil der Politik das Hemd näher ist als die Weste und ARD und ZDF an 16 Landtagen hängen, gibt es keine grundlegende Modernisierung. Doch die Intendanten sind nicht die Akteure. Die Verantwortung liegt bei Ministerpräsidenten der Länder. Und sie erweisen sich bislang unfähig zu tiefgreifenden Reformen. 

In Ihrem Buch „Die Nimmersatten“ kritisieren Sie, dass Geld fließe mehr in den Apparat als ins Programm. Fallen Ihnen besonders krasse Fälle von Verschwendung ein?
Es sind nicht die krassen Einzelfällen, sondern über Jahrzehnte entstandene Fehlentwicklungen, die viel Geld verschlingen. Schauen Sie sich die Altersversorgung an. Die hängt ARD und ZDF wie ein Mühlstein um den Hals. 

Gehört es zur Grundversorgung, dass sich der WDR einen Kinderchor leistet, der zu Konzerten bis nach Asien reist?
Der Begriff „Grundversorgung“ stammt noch aus der analogen Zeit. Heute ist er in seiner ursprünglichen Form überholt. Über Smartphones und Tablets haben wir jederzeit Zugang zu Informationen, Kultur, Bildung und Unterhaltung. Wir müssen aber unterscheiden zwischen dem Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seiner Funktion als Kulturträger. Es wird auch gerne Kritik an den Rundfunk-Orchestern geübt ...

... bis vor einigen Jahren leistete sich der MDR sogar noch ein Fernsehballett
Wenn Sie sich die Etats ansehen, sind die kulturellen Angebote der ARD nicht der entscheidende Posten. 

Um die verunglückte Umweltsau-Satire ist eine heftige Kontroverse darüber entbrannt, der damit endete, dass sich Tom Buhrow bei den Hörern für einen Song entschuldigte, der als Satire gedacht war. Hat der Streit darüber die Diskussion über eine Reform von ARD und ZDF befördert?
Es ist nur ein weiterer Imageschaden für die ARD entstanden. Und Intendant Buhrow hat dadurch einen Fehlstart für den ARD-Vorsitz hingelegt, den er als WDR-Intendant zu Jahresbeginn übernahm. Der Streit hat ihn nicht nur auf der öffentlichen Bühne beschädigt, sondern auch intern. Das ist fast eine albtraumhafte Situation für den Chef der größten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Deutschland. 

Dann hat die AfD ihr Ziel ja erreicht. Was halten sie von deren Forderung, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abzuschaffen?
ARD und ZDF gehören zur medialen DNA der Bundesrepublik. Die Balance zwischen privatem Wettbewerb und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat dem Land in den vergangenen Jahren gutgetan. Die Vergangenheit entbindet die Verantwortlichen aber nicht von tiefgreifenden Reformen. Denn im digitalen Zeitalter mit Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon ist eine völlig neue Herausforderung entstanden. Darauf müssen schleunigst Antworten gefunden werden.

In Ihrem Buch „Die Nimmersatten“ fordern Sie, die beiden Sender sollten zusammengelegt werden.
Die Fusion von ARD und ZDF wäre ökonomisch ein sinnvoller Schritt und ein großer medienpolitischer Wurf. Dass es das ZDF überhaupt gibt, ist ohnehin eine rundfunkgeschichtliche Fehlentwicklung. Es wurde anfangs verspottet als „Adenauer-Fernsehen“, weil der damalige Kanzler darauf drang, einen Gegenpol zur ARD zu schaffen. Diese Doppelstruktur ist ein Unikat in ganz Europa, an die wir uns gewöhnt haben. Im digitalen Zeitalter ist eine solche Doppelstruktur obsolet. Ein Verschmelzen von ARD und ZDF zu einer einzigen Rundfunkanstalt würde zeigen, dass Politik zu tiefgreifenden Reformen fähig ist.

Die Fragen stellte Antje Hildebrandt.

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Marianne Bernstein | Fr., 31. Januar 2020 - 09:01

dürfen sich ständig anhören, dass sie Steuergelder verschwenden und selbstverständlich zuviel kosten. Ein Tom Buhrow arbeitet eben nicht als Manager eines großen Konzerns, der sehen muss wie er zu seinen Einnahmen kommt, sondern er wird von der Allgemeinheit zwangsfinanziert.
Dann können eben die realitätsfernen Redakteure und das tolle "Oma-Lied" nicht mehr bezahlt werden, mich würde es freuen.

Haseloff hat Recht! Er spricht aber nur die Spitze eines Eisberges an. Angeblich benötigt der ÖRR viel Geld für die gute 'betriebliche Altersvorsorge' seiner festen Mitarbeiter. Es ist nicht einzusehen, warum (feste) Mitarbeiter des ÖRR bzgl. Altersvorsorge deutlich besser gestellt sind, als ihre 'Kunden', die im Öffentlichen Dienst arbeiten.
Das ganze System der ÖRR-Finanzen gehört ohne Tabus auf den Prüfstand!
Noch ein Beispiel:
Anne Will moderiert eine Sendung, die von der Will Media GmbH (deren Geschäftsführererin Frau Will ist) im Auftrage der ARD und für die ARD 'produziert' wird. Ich verstehe es so, daß Frau Will & Team KEINE Angestellten der ARD sind; sondern für die erbrachte Leistung eine Rechnung schreiben (oder einen Vertrag mit 'fester' Summe pro Sendung haben).
Die Sendung läuft etwa 40 mal im Jahr je eine Stunde.
Wills Firma beschäftigt 20 Leute (ohne Technik); nur in 'Redaktion' und Geschäftsführung.
Ich verstehe das nicht!

Hier ist der Link:
http://www.will-media.de/

Ist u.a. Herr Tom Buhrow etwa verbeamtet und zahlt von seiner Alimentation nicht für seine Altersversorgung ein? Wie viel muss bei Pensionierung noch der Steuerzahler jeden Monat zahlen? Ich schätze mal 270.000 Euro im Jahr x 20 Jahre= 5.400.000 EURO

Ist u.a. Herr Tom Buhrow etwa verbeamtet und zahlt von seiner Alimentation nicht für seine Altersversorgung ein? Wie viel muss bei Pensionierung noch der Steuerzahler jeden Monat zahlen? Ich schätze mal 270.000 Euro im Jahr x 20 Jahre= 5.400.000 EURO

wenn die Rundfunkräte nicht mit Politikern besetzt werden und die Beschäftigung von Familienangehörigen der Politiker untersagt wird wie z.B. Christine Strobl, Tochter von Wolfgang Schäuble als Programmdirektorin bei der ARD. Mit der Kumpanei und Lumpanei der Politik muss endlich Schluss sein, denn es ist nichts anderes als eine Abart der Korruption.
Außerdem verlange ich als Zwangsgebührenzahlerin, dass die Beschäftigten bei den öffentlich-rechtlichen Radio- und TV-Anstalten endlich selbst für ihre Pensionen sorgen, und auch nicht durch unsere Zwangsabgaben extrem hohe Gehälter und Pensionen erhalten.
Solange dies nicht der Fall ist, behaupte ich, dass diese Anstalten nur Erfüllungsgehilfen der Politik sind und nur das unters Volk bringen, was gewünscht wird und regierungskonform ist. Unabhängiger Journalismus ist es jedenfalls nicht.

Karsten Paulsen | Fr., 31. Januar 2020 - 09:28

Ohne die Angriffe aus der rechtspopulistischen Ecke der AfD auf ARD und ZDF hätte eine Debatte in dieser Breite um den öffentlich rechtlichen Rundfunk überhaupt nicht stattgefunden. Deshalb wird der Populismus immer populärer, er wirkt.

Max H. Thomas | Fr., 31. Januar 2020 - 16:12

Antwort auf von Karsten Paulsen

Stimmt. Selbst wenn auch von der FDP kritische Äußerungen zur Finanzierung des ÖR gefallen sein mögen, so doch ohne mediale Wirkung zu erzielen!

Ellen Wolff | Fr., 31. Januar 2020 - 09:34

„Sie sind Frei­berufler oder selbst­ständig und Ihre Betriebs­stätte befindet sich in einer privaten Wohnung, die bereits beim Beitrags­service an­ge­meldet ist? Dann ist die Betriebs­stätte anmelde­pflichtig, aber beitrags­frei. Jedes nicht aus­schließ­lich für private Zwecke ge­nutzte Kraftfahrzeug ist an­zu­melden. Hierfür ist jeweils ein Drittel­beitrag – monat­lich 5,83 Euro – zu zahlen.“
Es ist nicht wirklich viel Geld, das ich als Freiberuflerin zusätzlich zahlen muss. Dennoch ist nach meiner Logik nicht einzusehen, dass in einem System, in dem jeder Bürger grundsätzlich Beitragspflichtig ist, zusätzlich Betriebsstätten oder Fahrzeuge Beitragspflichtig sein sollen. Das sind krude verrenkungen um noch ein paar Euro mehr einzutreiben. Das System ist unredlich und kontrolliert sich weitgehend selbst, also eigentlich gar nicht.

Stefan Jurisch | Fr., 31. Januar 2020 - 09:37

zur ARD und sollte meines Erachtens erhalten bleiben. Nur weil man beides zusammenlegt, sinken die Kosten ja nicht zwingend, außer es müssten Leute gehen.
Davon abgesehen muss ich tatsächlich sagen: die Umstellung auf haushaltsbezogene Gebühren war und ist nach wie vor eine Ungerechtigkeit, die mir ebenso nicht in den Kram passt. Auch wenn ich selbst die Angebote der Öffis nutze und auch bereit bin, de Gebühren zu entrichten, so gibt es eben auch Menschen, die das weder möchten noch tun, die aber trotzdem gezwungen werden, für eine nicht beanspruchte Leistung zu zahlen. Man zahlt ja bei Mediamarkt auch nicht jeden Monat 18 Euro für DVDs, die man dann nicht mitnimmt.

... und damit ARD - ZDF sich selbst "vergleichen" lassen.
*) optimal wäre, soweit technisch machbar, wenn man dies nach Sendezeit regeln könnte ... ich bin den ÖR nicht gänzlich abgeneigt, schalte aber definitiv um bzw. ab, wenn ich wieder mal "erzogen" werden soll ... mit 67 hab ich diese Phase längst hinter mir - ich möchte einfach nur NEUTRAL informiert werden!

fände ich gut. Dann wäre endlich ein Wettbewerb da und wir müssten uns nicht ständig alten Schrott und zigfache Wiederholungen der Wiederholungen ansehen.
Auch müssten wir nicht dulden und mitfinanzieren, dass die ARD einen TV-Sender in arabischer Sprache betreibt, wo Migranten beigebracht wird, wie sie Schlupflöcher zur Duldung und Verbleib in Deutschland nutzen können.
Außerdem wären Finanzierungen diverser Chöre wahrscheinlich dann nicht mehr machbar, die unsere Omas als Umwelt- oder Nazisäue und Polizisten als Bullenschweine gesanglich beschimpfen. Die Öffentlich-Rechtlichen kassieren jährlich 8 Milliarden, damit sie Rundfunkräten, Intendanten und Mitarbeitern exorbitante hohe Gehälter zahlen können, von den ein normaler Mensch nur träumen kann. Sie sind unverschämt, gierig und unersättlich.

Ellen Wolff | Fr., 31. Januar 2020 - 09:46

Warum sollte die AFD auch das Monopol auf irgend etwas haben? Das ist doch auch nicht der Punkt. Der Punkt ist der, dass jegliche Kritik an was auch immer, die dem Mainstream/ denen, die über die Meinungshoheit verfügen, nicht genehm ist, in die rechte böse Ecke gestellt wird, um einen Diskurs möglichst im Keim zu ersticken. Ja, es ist richtig, jeder kann bei uns alles sagen, muss aber mit den Konsequenzen leben. Das ist grundsätzlich ok, wenn nur nicht die Konsequenzen mitunter nichts mehr mit Rechtstaatlichkeit zu tun hätten. Morddrohungen oder existenzvernichtende Diffamierungen sind heutzutage leider an der Tagesordnung. Und eine klare Ursachenforschung leider nicht in Sicht. Es geht halt um Macht und Geld und Pfründe. Es geht kaum mehr um Moral und Gerechtigkeit. Die Moral, bzw. Der Begriff Moral wird zunehmend missbraucht, vielleicht war das auch schon immer so.

Romuald Veselic | Fr., 31. Januar 2020 - 09:48

Seine (CDU-MP/ST-Rainer H.) populistische Äußerung ist auch der Versuch, die Hoheit über die Stammtische wiederzugewinnen.
Was ist Stammtisch? Ein Nest f. Coronavirus?
Diese Bemerkung ist tendenziös und unfreundlich/feindlich indiziert.
Stammtisch ist immer besser, als jede Ansammlung v. Hasspredigern.
Apropos: Ist es zulässig, mit Kindern Satire zu produzieren, solange sie (Kids) nicht erwachsen sind? Wenn Satire alles erlaubt, dann ists eine Angelegenheit f. Menschen über 18J. Nicht für Kinder.
Nicht mal in legalen Pornos, ist alles erlaubt, dennoch firmieren sie unter Only Adults.

gabriele bondzio | Fr., 31. Januar 2020 - 10:13

Ob es Spitzenkräfte aus der Wirtschaft richten könnten? Wenn ich lese, Deutsche Bank macht Milliardenverlust – Vorstand erhält Boni (welt.de). Solche Nachrichten waren in den letzten Jahren auch keine Ausnahme. Bezüge an den Erfolg/bzw. Misserfolg anzupassen, erscheint mir sinnvoller. Geld ist mit das Einzige was Umdenken auslöst.
Und nicht die Angriffe aus der AfD auf ARD und ZDF haben dazu geführt, dass Bürger zunehmend aggressiv auf Gebührenerhöhungen reagieren. Auf diese Zwangsabgabe gibt es schon länger Protest vom Bürger.
Wenn man aber geistig profitiert (siehe auch Artikel „Herrschaft der Kindsköpfe“) ist man dort wenig an Änderung interessiert. Zumal in den Gremien Parteibücher eine Rolle spielen. Auch wenn man sich bewusst wäre, dass unser Rundfunksystem krankt. Im Interview kommen einige typische Ausreden zum Tragen. Wo ein Wille, da ein Weg, sollte die Maxime sein. Aber da sehe ich schwarz!

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 31. Januar 2020 - 10:23

Unabhängig und überparteilich waren früher wichtige Merkmale jedes Informationsmediums, ganz gleich ob Zeitung, Rundfunk oder Fernsehen. In Zeiten, in denen die SPD an einem großen Zeitungsverlag hoch beteiligt ist, scheint dies für die Verlage keine Bedeutung mehr zu haben. Gleichzeitig wird ein Verlust von Abonnenten beklagt.
Die Bürger wollen auch heute unabhängig informiert werden. Dazu passen keine „Framing-Manuals“, sich parteiisch an pol. Diskussionen zu beteiligen oder nur Beteiligte mit ähnlicher Meinung einzuladen. Wird Berichterstattung mit Meinung vermischt, fühlt sich der Adressat schlecht informiert. Kommt dann noch Einseitigkeit hinzu, regt sich der Widerstand (aktuell wird groß über Gauland wg. Aufhebung der Immunität berichtet, über andere Abgeordnete wenig bis gar nicht – Windkraft ist nur positiv, über Risiken wird nicht berichtet).
Diesen als „populistisch“ zu bezeichnen ist gefährlich. Wie soll der Bürger seinen Unmut äußern?

Manfred Bühring | Fr., 31. Januar 2020 - 10:45

Vielleicht sollte man auch einmal über Inhalte reden. In der 20.00 Uhr Tagesschau vom 30.1. wird ausführlich und exponiert von der Aufhebung der Immunität des AfD-MdB Gauland wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung - so der Nachrichtensprecher - berichtet. Mit keinem Wort wird die auch vom BT beschlossene Aufhebung der Immunität der MdB der CDU Karin Stenz berichtet. Hier steht der Vorwurf der schwerwiegenden Korruption in Millionenhöhe im Zusammenhang mit ihren Kontakten zur autoritären Regierung in Aserbaidschan im Mittelpunkt der Ermittlungen.
Durch das gezielte Weglassen dieser Information bezieht die ARD entgegen ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag der unvoreingenommenen Information und Berichterstattung einseitig Stellung gegen eine im BT vertretene Partei. Ich bin keinesfalls Anhänger dieser Partei, aber die ARD missbraucht hier ihren ör Auftrag für eine politisch motivierte Information. Und genau das befördert die "Stammtischdiskussionen", wie es despektierlich heisst.

ErnstB | Fr., 31. Januar 2020 - 17:23

Antwort auf von Manfred Bühring

..jeder einigermaßen vernünftige und informierte Zuschauer durchschaut das doch - schon seit längerem!
Und das wird ihnen auf Dauer auf die Füße fallen, wetten!

Gerhard Weißenberger | Fr., 31. Januar 2020 - 11:31

Was die Gehaltsfrage angeht: der Rundfunkbeitrag ist eine Steuer und die
Mitarbeiter des ÖRR müssten entsprechend nach Beamtenrecht besoldet werden.
Es wird außerdem Zeit, die Intendanten an den Auftrag des ÖRR zu erinnern.
Herr Buhrow vom WDR z.B. hat ein gewaltiges Führungsproblem, wenn er Leute wie Danny Hollek, Sophie Passmann, Jochen Rausch, Georg Restle usw. beschäftigt, die den WDR als Agit-Prop-Anstalt zur Volksumerziehung benutzen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 31. Januar 2020 - 12:34

Antwort auf von Gerhard Weißenberger

Da haben Sie völlig recht. Das frage ich mich seit Jahren. Es heisst: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk, staatlich finanziert durch die GEZ. Mithin vergleichbar mit einer normalen Behörde. Deshalb sollten die dort tätigen Menschen analog dem Besoldungsrecht bzw. Tarif des öffentl. Dienstes bezahlt werden. Dazu brauchen sie keine Beamteneigenschaft. Esy müssen auch nicht soviele Landesrundfunkanstalten sein. Der Wasserkopf gehört auf zusammen gefasst. Warum muss in jedem Bundesöland etliche Radiosender betrieben werden. Für jedes Land ein Unterhaltungs- und ein Infosender reicht.
Was gar nicht im Interview vorkommt ist eine selbstkritische inhaltliche Betrachtung ihrer Sendungsinhalte durch die Journalisten der ör Medien. Die Politik gehört aus den Rundfunkanstalten heraus, keine Posten mehr über Parteibücher. Es gäbe da noch vieles, die Zeichen reichen nicht.

Volkmar du Puits | Fr., 31. Januar 2020 - 14:18

Antwort auf von Gerhard Weißenberger

muß sich doch jedesmal scheckig lachen, wenn in den Nachrichten mit sauertöpfigem Gesicht verkündet wird, daß die Schere zwischen Arm und reich sich immer weiter öffnet.

Wolfgang Tröbner | Fr., 31. Januar 2020 - 11:36

Ich habe meine Zweifel. Die AfD hat nur das aufgegriffen, was viele Menschen im Zusammenhang mit ARD und ZDF bewegt und was sie mittlerweile häufiger zum Ausdruck bringen. Wenn die Sender selbst und auch die anderen Parteien das nicht verstehen, haben sie einfach Pech gehabt. Mir ist klar, dass einige der etablierten Parteien den ÖR unbedingt brauchen. Aber brauchen wir Zuschauer, die alles bezahlen müssen, ohne irgendeinen Einfluss auf das Programm zu haben, das auch? Ich will die Berechtigung des ÖR nicht generell in Abrede stellen. Auf vieles, was z.B. die dritten Programme senden, möchte ich ungern verzichten. Vieles andere brauche ich aber nicht (und sei es nur das, was z.B. der WDR unter "Satire" versteht). Vielleicht hat der ÖR ganz früher mal zur politischen Bildung der Bevölkerung beigetragen. Das ist aber lange her. Dies nun zur Begründung für die Gebühren heranzuziehen, halte ich für sehr gewagt. Wer sich für Politik interessiert, hat heute andere Informationsquellen.

Joachim Baumeister | Fr., 31. Januar 2020 - 11:43

Wenn man sich den Abspann bei Talkshows oder bei kleinen Gesprächsrunden ansieht, fragt man sich: was machen die denn alle? Da scrollt eine Latte von zig Mitarbeitern runter, auch wenn nur zwei Gäste befragt werden. Das kostet! Oder ist da im Hintergrund der ÖR Vetternwirtschaft am Werk?

Andreas Zimmermann | Fr., 31. Januar 2020 - 11:56

Das ganze Interview ist der berühmte Eiertanz um die eigentlichen Probleme und den weißen Elefanten herum und tendiert damit in der Wertigkeit eher gegen Null. Diskussion? Ja na gut (wir müssen wohl), aber nicht so doll und nur darüber bitte und nicht da und da.
Schade Cicero, aber eigentlich wie zu erwarten. Nun schauen wir mal wie das alles irgendwann endet...

Kurt Walther | Fr., 31. Januar 2020 - 12:32

Die Aufforderung von MP Haseloff an WDR-Intendant Buhrow, sein Jahresgehalt in Höhe von 391.000 Euro zu senken, ist gerechtfertigt. Der WDR operiert nicht auf einem freien Markt, und sein Intendant Buhrow ist kein Konzernchef vergleichbar der freien Wirtschaft. Einkommensquelle des WDR sind die eingezogenen Zwangsgebühren von 17,50 Euro.monatlich pro Haushalt - für mich nichts weiter als eine Art "Haushalts-Steuer". Bitter ist dies zumindest für diejenigen, die ÖR-Medien gar nicht nutzen. Es gibt mittlerweile genug andere Möglichkeiten via Internet. Was die Qualität der ÖR-Medien angeht, so stört mich - wie viele andere auch - ihre Nibelungentreue zur regierenden GroKo sowie die Rund-um-die-Uhr-Attacken gegen Abweichler, die generell als "Rechte" , oft "rechtsextrem", in Bezug auf das Migrationsproblem "rassistisch", gar "nazi" deklariert werden. Das ZdF hat sich diesbezüglich besonders hervorgetan. Ab und zu gibt es auch noch Informatives - wie gestern bei Markus Lanz.

eigentlich eine "Haushaltssteuer" ist. Mit dieser Steuer zahle ich nicht nur die Gehälter der Intendanten und sonstiger hoher Bedienstete im ÖR, sondern auch deren Ruhegehälter. Sie zahlen selbst keine Beiträge hierzu ein, werden aber durch eine Art Steuer versorgt, und das nicht schlecht. Mit Steuern zahle ich für die Pensionen so Vieler, die selbst nichts dazu beitragen: Die Beamten, Politiker und eben die ÖR-Bediensteten. Da soll noch Geld übrig bleiben, um für die eigene Altersvorsorge gerade zu stehen?

Beate.weikmann | Fr., 31. Januar 2020 - 15:29

Das Programm des ÖR ist eine Zumutung. Keine neuen Filme nur Wiederholungen und nur Krimis. Wenn überhaupt, dann kommen die guten Dokumentationen zu einer Zeit, die für die arbeitende Bevölkerung nicht mehr möglich ist.

Brigitte Simon | Fr., 31. Januar 2020 - 20:52

Antwort auf von Beate.weikmann

Hallo Frau Weikmann,
Sie schreiben von Wiederholungen. Ein Vorausblick auf Weihnachten 2020. Traditio-
nelle Verwöhnung aus dem Jahr 1955:
Sissi
Sissi die junge Kaiserin
Sissi Schicksalsjahre einer Kaiserin
Nachdem mit 65 Jahren die "Rentnerzeit" beginnt, ist höchste Zeit für den 4.Teil
nämlich:
Sissi die schöne Rentnerin
Nicht zu vergessen der "Kleine Lord". Ich bin ganz stolz auf ihn! Und erst Pippi Langstrumpf. Gott geht die mir auf die Nerven. Dazu lade ich Herrn Buhrow ein.

Dietrich Bomm | Fr., 31. Januar 2020 - 16:22

Konzernchef und Intendant? Der Konzernchef, bleibe mal bei der Bezeichnung, muß rund „um die Uhr“ dafür sorgen, dass der Umsatz stimmt und Gehälter bezahlt werden können. Der Intendant muss gar nichts, er verfügt über eine Gelddruckmaschine ohne Verantwortung für Gehaltszahlungen und fetten Honorare.

Reinhard Atzbach | Fr., 31. Januar 2020 - 16:59

Dass man als Zuschauer/Hörer an vielen Stellen nicht neutral informiert wird, sondern Haltung vorgeführt bekommt und das Gefühle hat, erzogen werden zu sollen, ist an anderer Stelle schon belegt worden.

Was mir neuerdings auffällt, ist, dass ich im HR-Programm als Hörer_in (mit Pause) oder angesprochen und auf der Website als Hörer*in tituliert werde. Dass die taz das macht, stört mich nicht, die muss ich nicht lesen. Warum aber muss ich mir im ÖR, zu dessen Finanzierung ich gezwungen werde, solchen elitären sprachverhunzenden Quatsch anhören? Wer bezahlt, hat auch eine Recht auf Einhaltung allgemein akzeptierten Standards.

roromind | Fr., 31. Januar 2020 - 19:34

Der wuchernde Moloch der ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN (Staatsfernsehen?) mit seinen aberwitzig gut versorgten Zehntausenden von Mitarbeitern gebiert ständig neuen Aufgaben und Mitarbeiter. Dass Organisationen/Verwaltungen im Allgemeinen und unsere Öffentlich-Rechtlichen im Besonderen in ihrem latenten Bedeutungsglauben ständig neue "Aufgaben" für sich reklamieren, ist nichts Neues. Das ist systemimmanent und funktioniert auch beim Moloch "ineffiziente Bundeswehrverwaltung".
Problem: die Kontrollinstanzen (Politik) funktioniert nicht! Die Gehälter von Intendanten sind dagegen das geringste Problem.