Der Kabarettist Urban Priol tritt am Samstag (20.01.2007) in der ZDF-Show «Wetten, dass...?» in Friedrichshafen am Bodensee auf.
Wünscht sich bissigere Journalistenfrage,:

Urban Priol - „Saskia Esken zieht den Mundwinkel genauso hoch wie Herbert Wehner“

Schlechte Zeiten in der Politik sind gute Zeiten fürs Kabarett. Doch nach fast 40 Jahren auf der Bühne ertappt sich sogar Urban Priol dabei, dass ihm zur Weiter-So-Partei CDU kaum noch etwas Neues einfällt. Dabei, sagt er, sei Kritik an der Regierung so wichtig wie noch nie. Denn viele Journalisten biederten sich der Kanzlerin an

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

So erreichen Sie Antje Hildebrandt:

Herr Priol, Sie sind „Randbayer“ mit fränkischem Migrationshintergrund. Bereiten Sie sich in Ihrer Heimat  schon auf den politischen Ernstfall in Gestalt eines neuen bayerischen Bundeskanzlers vor? 
Nein, den Ernstfall hatten wir schon mit Leuten wie Strauß, Streibl und Stoiber. Das waren wirklich finstere Zeiten. Momentan würde ich fast sagen, dass wir in Bayern eher in einer gemäßigten Zone leben. 

CSU-Chef Markus Söder sägt immer ungenierter an Merkels Thron. Beunruhigt Sie das nicht? 
Ach, da bin ich sehr gelassen. Wenn man die möglichen Konkurrenten Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Schwarzfeld-Merz sieht, ist Söder fast schon die glimmende Leuchte unter den Teelichtern. 

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Dorothee Sehrt-Irrek | So., 26. Januar 2020 - 12:16

von Urban Priol hier nicht, denn ich liebe das an ihm, was ihm Narrenfreiheit sichert, anderen den Spiegel vorzuhalten.
Er ist sehr gut darin!

Leider ist Urban Priol einer der letzten wirklichen Kabarettisten, die auf dem Niveau eines Dieter Hildebrandt den Politikerinnen und Politikern ihren Spiegel vorhalten können.
Georg Schramm, aber auch Volker Pispers, treten kaum noch öffentlich auf, so daß es in dieser Hinsicht leider "wenig zu lachen gibt".
Echter Nachwuchs? Fehlanzeige. Lassen wir uns dennoch überraschen...

Michaela Diederichs | So., 26. Januar 2020 - 12:25

"Was Frisches auf jeden Fall" wünschen sich wohl sehr viele Menschen in der Politik. Danke für dieses erfrischende und erheiternde Interview, liebe Frau Hildebrandt.

"Hirngreise" gibt es offensichtlich auch bei den Kabarettisten.
Was soll man auch von einem in der Wolle gefärbtem Linken, wie
Urban Priol, schon Neues erwarten?
Sie haben so lange jede "Bürgerlichkeit" in Grund und Boden lächerlich gemacht und
als unmöglich in der Luft zerrissen, daß sie selber ein Opfer ihres Furors geworden sind. Jetzt geht ihnen die Luft aus; denn die heutigen Zustände in der Politik sind u. a. auch ihrem jahrelangen Wüten zu verdanken.
Da haben es Leute wie Dieter Nuhr besser, die immer versucht haben, a l l e s zu
hinterfragen. Seine ätzende Kritik an den Fehlentwicklungen im deutschen Schulwesen vor einiger Zeit war vom Feinsten - genau das "Frische", was wir brauchen!

Christoph Kuhlmann | So., 26. Januar 2020 - 12:35

nach wie als Avantgarde der Moderne präsentieren und dabei immer noch nicht gemerkt haben, dass wir längst in der Postmoderne leben. Die Kriterien von denen diese Wahrnehmung lebt sind nun gute 50 Jahre alt und haben sich bei vielen, ohne die geringste kritische Reflexion, in Reinkultur erhalten.

Klaus Funke | So., 26. Januar 2020 - 12:46

Ich bin ein langjähriger Verehrer von Urban Priol und seinen TILT-Vorträgen, die ich mir jedes Jahr anschaue, so wie ich ihn begeistert in der "Anstalt" angesehen hatte, damals, als dort noch echte politische Kabarettisten wie Georg Schramm und Volker Pispers aufgetreten sind und noch nicht der Klaumauk wie jetzt triumphierte. Auch mein guter Freund Uwe Steimle ist ja in der Anstalt häufig zu sehen gewesen. In diesem Jahr aber hörte ich bei Priol wohlfeile Passagen wider die AfD und Björn Höcke. Das gefiel mir nicht und minderte meinen Genuss. Ich schaltete weg. Ich denke, wir werden Priol nun auch nicht mehr lange hören und sehen. Zum einen droht Wiederholungsgefahr, zum anderen kann er mit Passagen, mit denen nur die Politik und der Meanstream ruhig gestellt werden soll, damit er ein paar deftige Einschübe bringen kann, kaum noch Staat machen - da ist er auf der schiefen Rutsche hin zur Comedy. Merkel & Co. lieben das Kabarett nicht. Das pol. Kabarettist ist im Niedergang. Schade

Wer weiß, wo Angela Merkel heute wäre, gäbe es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht. Wir hätten zumindest ihre Mantras in der Euro- und Flüchtlingskrise nicht so oft unwidersprochen gehört. Die Merkel-freundlichen Journalisten produzieren Informationen mit vielleicht sogar gutgemeinter Schlagseite, die eine Welt zeigen, die der Wunschvorstellung Merkels und der ihr nahe stehenden Politiker und Journalisten entsprechen mag, deren Realität aber eine andere ist. Diejenigen, die unter der Folgenlast der plan- und kopflosen Politik der Bundeskanzlerin ächzen und beinahe zusammenbrechen, wird die Rolle der Querulanten zugeschrieben. Oder sie geraten gleich in den Verdacht, mit ihren Einwendungen Rechtsextremen in die Hände zu spielen. In dieser Republik kann sich gesellschaftspolitisch erst dann wieder etwas zum Besseren wenden, wenn Frau Merkel bundespolitisch Geschichte ist.

...Die SPD,welche dieses Dream-Team der Realitätsleugner wie ein Atlas auf beiden Schultern trägt.Keiner weiß es (alles?) besser!

Helmut Bachmann | So., 26. Januar 2020 - 13:44

Warum muss man jemanden, der genug damit zu tun hätte witzig zu sein mit Fragen nach Politik überlasten? Inhaltlich linksextrem und pubertär schlicht kann doch nun wirklich jeder.

Mag ja alles lustig sein, ich wiederhole mich gerne, aber einen Herbert Wehner in einem Satz mit Saskia Esken zu erwähnen, ist zuviel Ehre für eine Frau Esken, für Herbert Wehner entschieden zu wenig. Herbert Wehner war ein lautschreiender stilvoller Kommunist. Und das empfand ich immer wieder als Franz-Josef Strauß Bewunderin. Die Rededuelle Strauß auf der Bühne und Wehner auf der Oppositiansbank, ein wahrhaft intelligenter Schlagabtausch. Das war für mich begeisternd und zum Lachen!

Bernd Muhlack | So., 26. Januar 2020 - 17:57

Herr Priol, ich war just investigativ-forensich tätig, like Prof. Dr. Karl Friedrich Boerne aus Münster.
Ich habe Bildmaterial von Herrn Wehner mit solchem von Frau Esken verglichen.
In der Tat gibt es vereinzelt Gleichhaltungen der rechten Mundwinkel; beim linken Mundwinkel gehen die Kongruenzen jedoch eher gegen Null.
Allerdings ist das Entscheidende, was zwischen dem rechten und linken Mundwinkel den Mund verlässt, geäußert wird.
Spätesten jetzt verbietet sich jedweder Vergleich zwischen Wehner und Esken!

Hier im Forum sind ja etliche weibliche Autorinnen vorhanden; sie alle könnten eine Frau Esken oder AKK locker ersetzen.

"Die Anstalt" habe ich nur ab und an gekuckt; die "heute-Show" seit Jahren nicht mehr.
Mein Favorit war immer Hanns Dieter Hüsch, das schwarze Schaf vom Niederrhein.
Wir haben ihn dutzende Male live erlebt; er war voll klasse!
"Der Niederrheiner hat von nix, aber auch gar nix eine Ahnung, aber er kann alles erklären!"

Wie auch bei Politikern, nicht wahr?

so einen wie Hüsch wünsche ich mir beim heutigen Kabarett auch wieder. Er war geistreich ,nie verletzend und außerdem ein gläubiger Christ. Wenn man sich da das momentane Kabarettpersonal dagegen anschaut... Beifall für Frau Merkels Migrationspolitik, manchmal sogar Antisemitismus -getarnt als " Israelkritik " -Antiamerikanismus, überzogenes AfD -Bashing. Dafür Begeisterung für grüne Gehirnfürze.

Mein Favorit war (leider zu früh verstorben) u.a. Matthias Beltz.
Es gibt von ihm ein wundervolles Zitat zu Politiker:
" Es gibt ja Leute, die sagen, unsere Politiker, dass sind alles Verbrecher. Das ist natürlich Unsinn. Das wirklich organisierte Verbrechen, dass arbeitet auf höherem Niveau. Da werden Menschen auch mal zur Verantwortung gezogen"
Salute

Stefan Jurisch | Mo., 27. Januar 2020 - 10:11

Gelungenes Interview, wie ich finde.
Nur den Satz "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht seit dem Streit über die Umweltsau-Satire unter Beschuss von rechts." kann man so eigentlich nicht stehen lassen. Der Beschuss kam nun durchaus auch deutlich aus der Mitte, sonst hätte sich ein Herr Buhrow sicherlich nicht dafür entschuldigt. Das jedenfalls ist mein Empfinden, denn in meinem Umgang befinden sich keine Rechten, und dennoch herrschte dort Unmut über die "Umweltsau". Und ja, diese Menschen haben durchaus verstanden, dass es nicht um deren Großeltern sondern teilweise um sie selbst oder ihre Eltern ging, also Menschen zwischen 50 und 60, und nicht die .über 80-Jährige Nachkriegsdame.

Günter Johannsen | Mo., 27. Januar 2020 - 13:35

"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht seit dem Streit über die Umweltsau-Satire unter Beschuss von rechts." Das kann ich leider nicht nachvollziehen. Schauen wir auf Leipzig. Da ist man im ÖR auf den linken Auge blind und man könnte meinen, die ÖR sind links unterwandert. Kein Wort im ÖR über diesen "nette Aufruf" der Linksextremisten: „Die direkte Konfrontation mit den Bullenschweinen an diesem Tag war vorprogrammiert, und gezielt von uns gewollt. … Hierfür rufen wir alle emanzipatorischen und militanten Kräfte auf, am Tag (((i))), den 25.01.2020, gemeinsam das alte Leipziger Pflaster aufzuwühlen und die neue Welt zu erkämpfen!“
Die "neuem Welt" ist nach deren Überzeugung und Methoden SED/MfS-Links! Ist man mit Fleiß auf den linken Auge blind?
Über diese Fragen muss man JETZT in den ÖR reden. Doch leider sind die ÖR nicht nur nach meinem Eindruck gegenwärtig stark links eingetrübt … ?!

Werner Kahl | Di., 28. Januar 2020 - 21:13

Herbert Wehner hat es nicht verdient im Zusammenhang mit dieser Frau erwähnt zu werden.

Heiner Thiel | Mi., 29. Januar 2020 - 09:53

die einzigen echten Kabarettisten - sorry, neudummdeutsch heißt es ja jetzt "Kabarettist*innen" sind Monika Gruber und Lisa Fitz - anscheinend zu "gefährlich" für's weichgespülte Unterhaltungsfernsehen...

Schade

Armin Latell | Mi., 12. Februar 2020 - 10:20

aber für ernsthafte Fragen der falsche Ansprechpartner. Für Problemlösungen auch. Also:
besser politischen Klamauk nur auf der Bühne.