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Ausgelassen und angekommen: Die Grünen feiern mit dem Bundespräsidenten / picture alliance

Grünen-Jubiläum - Piep, piep, piep

Bündnis 90/Die Grünen haben in Berlin gemeinsam mit dem Bundespräsidenten ihr 30- und 40-jähriges Bestehen gefeiert. Die rot-rot-grüne Harmonie überwog. Selbst Joschka Fischer wirkte wenig grummelig. Doch ausgerechnet der wahrscheinliche Koalitionspartner in spe hat gekniffen

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Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

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So vergeht Jahr um Jahr,
Und es ist mir längst klar,
Dass nichts bleibt,
Dass nichts bleibt, wie es war

Als die Band im Motorwerk in Berlin-Weißensee, angeführt vom Annenmaykantereit-Sänger Henning May den alten Hannes-Wader-Klassiker „Heute hier, morgen dort“ anstimmt, liegen sie sich alle in den Armen: Robert Habeck, Claudia Roth, Annalena Baerbock, Michael Kellner und viele mehr singen vor den zahlreichen Kameras lauthals mit. „Zeiten ändern sich – Wir ändern sie mit“, ist in großen Buchstaben auf einem Banner über der Bühne zu lesen.

Die Grünen, die große Partei der Veränderung, und alle haben sich lieb, die altgewordenen Gründer der Partei und jene, die die Fackel weitertragen. Es passt alles an diesem Abend. Alles passt so gut, dass es etwas langweilig wirkt, fast arriviert.

Westdeutsche Dominanz

Da ist der Parteivorsitzende Robert Habeck, der nicht vergisst, sich vor den mutigen Ost-Bürgerrechtlern von Bündnis 90 zu verneigen, mit denen sich die Grünen vor 30 Jahren vereinigten. Für alle, die es vergessen haben: Die Partei heißt bis heute Bündnis90/Die Grünen. Doch trotz aller Verneigungen (der Politikansatz der Ostler, „aus dem Zentrum der Gesellschaft denken“, hätte sich grundsätzlich von dem der Grünen unterschieden, wie Habeck lobt), kann auch an diesem Abend auch der Auftritt der ehemaligen Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes Marianne Birthler, nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Partei westdeutsch dominiert ist. Immerhin schlägt sie vor, dass die Partei ihren langen Namen verkürzt in „Bündnis Grüne“.

Aber an diesem Freitagabend in Berlin dominiert die gutgelaunte Nostalgie: Man witzelt über das Chaos der ersten Jahre, und da dürfen sie alle gönnerhaft lachen, die Joschka Fischers und Fritz Kuhns und Jürgen Trittins in den ersten Reihen. Selbst der Konflikt um die Zustimmung zum Kosovo-Einsatz 1999 ist nur noch eine Anekdote aus einer Zeit, die eine ganze Ära zurückzuliegen scheint. Als sich später der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede auf den internen Streit der Grünen bezieht, spricht er von einer „schmerzhaften Erfahrung für die Grünen“, Realpolitik machen zu müssen. Joschka Fischer, dem damals ein roter Farbbeutel ans Ohr geworfen wurde und das Trommelfell reißen ließ, verzieht keine Miene. Nur seine Arme verschränkt er Fischer-typisch und klemmt sie unter seine Achseln.

Kaum Platz für Selbstkritisches

Ein wenig Kritik muss dann aber doch sein, weshalb die Parteivorsitzende Annalena Baerbock daran erinnert, dass beim Gründungsparteitag erst der 12. Redner einer Rednerin war. Aber auch da ist die Partei ja inzwischen auf den Trichter gekommen.

Keine Erwähnung findet an diesem Abend, was für krude Vögel die Grünen am Anfang in ihren Reihen hatten, von denen sie sich im Laufe des ersten Jahrzehnts freimachen mussten: Zum einen die Fraktion, die für eine Legalisierung sexueller Beziehungen mit Minderjährigen eintrat, zum anderen rechte Ökobauern wie Baldur Springmann oder Nationalisten wie August Haußleiter. Letzterer wurde 1980 zum Grünen-Sprecher gewählt und zog noch 1986 als Abgeordneter für die Partei in den bayerischen Landtag ein.

Luisa trifft auf Ströbi

Amüsant ist der Auftritt des körperlich sehr gealterten aber geistig hellwachen Christian Ströbele, der die 60 Jahre jüngere Luisa Neubauer, Sprecherin von Fridays For Future und Grünen-Mitglied, freundlich daran erinnert, worin der große Unterschied zwischen den Protesten seiner Generation und den heutigen Klimaprotesten besteht: „Wir hatten in den 60er Jahren alle gegen uns: die Polizei, die Medien, die Politik, die Menschen an den Straßenrändern. Heute ist die ganze Welt für euch.“

Ströbele, den Robert Habeck nur Ströbi nennt, mahnt sie und die anderen Demonstranten zur Geduld. Man könne nicht nach vier oder fünf Demonstrationen darüber verzweifeln, dass sich nichts geändert habe. „Langer Atem“, das ist es, was die Jungen von den Alten lernen könnten. Neubauer kommt übrigens gerade von Gesprächen mit der Siemens-Führung, bei denen CEO Joe Kaeser ihr einen Posten im Aufsichtsrat anbot. Den sie aber brüsk zurückweist: „Wir haben keine Zeit für so ein Postentheater.“ Am Montag wolle sie sich zur Kaeser-Offerte nochmal ausführlich äußern.

Der ambivalente Ex-Außenminister

Joschka Fischer, der in der Partei heute keine Rolle mehr spielt, fühlt sich dann in seiner knorrigen Altherrenart dazu bemüßigt, den Saal dafür zu begeistern, Verantwortung zu übernehmen. Weiß er überhaupt, mit wem er da redet? In diesem Saal gibt es niemanden, an den sich diese Mahnung richten könnte. Die Grünen regieren in elf Bundesländern mit, und die zwei Bundesvorsitzenden sind so heiß darauf, auch in Berlin in Regierungsämter zu kommen wie sonst keine Parteichefs in diesem Land.

Doch obwohl das Verhältnis zu seiner Partei immer viel gelitten hat, was er auch offen zugibt, begeistert er noch. „Verdammt noch mal. Es reicht nicht zu fordern: 'Wir haben keine Zeit mehr'. Es ist eine Verpflichtung für seine Forderungen auch Mehrheiten zu gewinnen“, knarzt er ins Mikrofon und bekommt Applaus.

Rot-rot-grüne Gästeschaft

In der zweiten und dritten Reihe sitzen Saskia Esken und Kevin Kühnert, ohne Norbert Walter-Borjans. Eingeladen von ihrem einstigen Juniorpartner. Sie selbst liegen in Umfragen längst abgeschlagen hinter den Grünen. Kühnert und Esken überreichen den beiden Grünen-Chefs einen Präsentkorb mit roter Paprika und grünen Gurken, mit Tofu- und richtigen Würsten. „Das beste aus beiden Welten“, soll es sein. Das wichtigste Gimmick aber ist eine hölzerne Grillzange mit der Aufschrift „Damit es nicht schwarz wird“ ist. Zwinker Zwinker.

Die SPD ist ohnehin stark vertreten: Vizekanzler Olaf Scholz ist da, Fraktionschef Rolf Mützenich und natürlich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Für die Linke sitzen Petra Pau und Dietmar Bartsch auf Ehrenplätzen. Durch Abwesenheit hingegen glänzt die eingeladene FDP-Führung (nun ja, auf die sind die Grünen seit dem Jamaika-Debakel eh nicht mehr gut zu sprechen). Richtiggehend peinlich ist dagegen das Fernbleiben der CDU.

Man hört, Annegret Kramp-Karrenbauer hätte kurzfristig abgesagt, angeblich soll Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig dagewesen sein. In Erscheinung tritt er aber nicht. Er hätte ja nicht gleich mit Präsentkorb kommen müssen, aber von Selbstbewusstsein der Volkspartei CDU hätte ein Paul Ziemiak gezeugt, der aus der zweiten Reihe heraus gönnerhaft die Party des möglicherweise zukünftigen Juniorpartners beklatscht hätte.

Steinmeier mit letzter Leidenschaft

In ausgiebigem verbalem Klatschen übt sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, bei dessen Rede man zuweilen den Eindruck gewinnt, er hätte seinen unterschriebenen Mitgliedsantrag schon in der Tasche. „Die Grünen haben das Land verändert – und das Land hat die Grünen verändert. Deutschland ist offener geworden und vielfältiger, menschlicher und moderner in diesen 40 Jahren“, sagt er. Und dass es den Grünen gelungen sei, das Bild dessen zu verändern, was eine politische Partei ist und sein kann. Doch mit dem Erfolg wachse auch die Verantwortung, die Gesellschaft zusammenzuhalten, sagt er.

Freilich, Steinmeier beeilt sich, seine Überparteilichkeit zu betonen, parteiisch sei er nur „für die Demokratie.“ Allen, die vor dem Untergang der Demokratie warnen, rät er: „Schaut auf diese Partei!“ Olaf Scholz in der ersten und Saskia Esken in der zweiten Reihe mögen sich gefragt haben: Wann hat Frank-Walter Steinmeier wohl zuletzt mit solcher Leidenschaft über die deutsche Sozialdemokratie gesprochen?

Das Protokoll hätte es ihm erlaubt noch länger zu bleiben, heißt es aus Kreisen der Grünen. Doch noch bevor die Party wirklich losgeht, ist Frank-Walter Steinmeier verschwunden. Vielleicht wird er der letzte SPD-Bundespräsident gewesen sein. Nichts bleibt wie es war.

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Christa Wallau | Sa., 11. Januar 2020 - 11:12

Welch ein schöner Auftakt ins Wochenende!

Ihr launig geschriebener Artikel über die Jubel-Feier der GRÜNEN ist das Beste, was ich in dieser Hinsicht seit langem gelesen habe, sehr geehrter Herr Brauns und sehr geehrter Herr Gathmann.
Ab und zu muß man ja auch wirklich mal etwas schreiben und lesen dürfen, das einem so richtig Spaß macht, nicht wahr?

Genau s o geht eine distanzierte Berichterstattung.

Ansonsten genügt schon das Foto, das Sie so wunderbar passend ausgewählt haben, um zu zeigen, mit welch himmelschreiender Naivität diese - jetzt immerhin 40 Jahre alte Partei - in Deutschland politisch Furore machen konnte und weiterhin kann.
Zum Schluß schreiben Sie: "Nichts bleibt, wie es war."
Ich möchte hinzufügen: "Ja, leider kann es immer noch schlimmer kommen."

Ich wünsche Ihnen und allen Mit-Kommentatoren
ein schönes Wochenende!

Städtler Michael | Sa., 11. Januar 2020 - 14:10

Antwort auf von Christa Wallau

Was war das für ein Affen Theater als die Grünen in die Politik gingen. da müßte heute der Bundespräsident nicht die Feier noch einrahmen. Den die Grünen haben Deutschland bis heute verändert und das wird uns noch teuer zu stehen kommen.
Wer heute die AfD beschimpft war damals noch zu jung oder hat ein schlechtes Gedächtnis,außerdem würde es die AfD gar nicht geben hätten die Grünen nicht Deutschland so negativ verändert.

Barbara Piele | So., 12. Januar 2020 - 07:41

Antwort auf von Christa Wallau

... schlimmer kommen, liebe Frau Wallau. Mir gruselt's langsam vor Deutschland.
Und: Das Foto spricht Bände. - Mir ist leider selbst das Schmunzeln vergangen.

Christa Wallau | So., 12. Januar 2020 - 22:18

Antwort auf von Barbara Piele

Ich sehe die Zukunft für Deutschland genauso düster wie Sie, falls die Grünen -
worauf alle Zeichen hindeuten - demnächst noch viel mehr mitbestimmen, was bei uns geschieht.

Und dennoch: Wenn wir das Lachen verlernen, lassen wir uns von
Leuten wie Claudia Roth, Katrin Göring-Eckardt, Clemens Hofreiter und Co. völlig unsere Lebensfreude rauben.
So viel Macht dürfen wir ihnen nicht einräumen.

Denken Sie immer daran: HUMOR ist, wenn man t r o t z d e m lacht!
Und es gibt ja auch noch Ironie und Sarkasmus...
MfG C. W.

Bernd Windisch | Sa., 11. Januar 2020 - 11:21

Zitat: "Weiß er überhaupt, mit wem er da redet? In diesem Saal gibt es niemanden, an den sich diese Mahnung richten könnte. Die Grünen regieren in elf Bundesländern mit, und die zwei Bundesvorsitzenden sind so heiß darauf, auch in Berlin in Regierungsämter zu kommen wie sonst keine Parteichefs in diesem Land."

Und genau dieser Sachverhalt sollte uns Angst machen. Angela Merkel regiert seit vielen Jahren allein um des Regierens willen. (Oder weil sie nicht gern zu Hause ist) Die grünen Spitze hingegen ist vom persönlichen Ehrgeiz zerfressen und traut sich in ihrer Hybris jedes Amt zu. Kevin Kühnert lässt aus der Ferne grüßen. Wie ist es um ein Land bestellt, dass solche "Eliten" hat?

Georg Czech | Sa., 11. Januar 2020 - 16:26

Antwort auf von Bernd Windisch

Die Führungsspitze der Grünen sind Leute, die die guten Absichten anderer Leute für ihr eigenes Wohlergehen ausnutzen.
Sie wollen:
die Industrie abschaffen - leben aber von den werktätigen Steuerzahlern.
das Klima retten - sind aber Vielflieger.
den Weltfrieden - schüren aber Neid und Wut in der Bevölkerung.
die Freiheit der Menschen - kommen aber mit immer neuen Verboten.
den Welthunger bekämpfen - feiern sich aber mit Champagner und Kaviar in Berlin.

Joachim Kopic | Sa., 11. Januar 2020 - 16:48

Antwort auf von Bernd Windisch

kann garnichts passieren - ist alles nur zum Wohl des Volkes.
Spinner gibt es nur rechts und die gilt es zu verhindern; auf der linken Seite sind es "etwas über die Stränge Schlagende" und bei den religiösen Fanatikern führt die ihr Glaube sicherlich noch zu einem guten Ende.
So sehen es die meisten unserer PolitikerInnen (und mit Ihnen die Öffentlich-Rechtlichen), von den Kirchen ganz zu schweigen. Oder irre ich mich da?

Heidrun Schuppan | Sa., 11. Januar 2020 - 17:33

Antwort auf von Bernd Windisch

sind untereinander austauschbar. Ich kenne Grüne, die natürlich vor 40 Jahren gegen so vieles waren – nur: sie wollten es anders, besser machen. Das fing bereits im Alltag und im Arbeitsleben (es waren nicht alles Studenten). Man hatte es sich auf die Fahne(n) geschrieben, "anders miteinander umzugehen" – allein wie J. Fischer damals die damalige Gesundheitsministerin A. Fischer abservierte, war unter aller S... Wie in allen anderen Parteien auch, kam bzw. kommt nur der nach "oben" , der es schafft, andere wegzubeißen (mir fällt kein anderes Wort ein. Dass Paradiesvögel wie ein H.-C. Ströbele oder eine C. Roth immer noch da sind – man braucht sie für das, wofür sie immer gebraucht wurden: um ganz bestimmte Wähler bei der Stange zu halten, sie bringen Stimmen.

Wilfried Düring | So., 12. Januar 2020 - 12:40

Antwort auf von Heidrun Schuppan

Bei Jubelfeiern ist es üblich, 'Dissidenten' zu verschweigen, und bewußt zu vergessen. Prominenter Mitbegründer der Grünen und (zweiter) Spitzenkandidat für die EU-Wahl 1980 war der konservative Naturschützer Herbert Gruhl (seinerzeit berühmtes Buch: 'ein Planet wird geplündert'). Auch der spätere SPD-Innenminister Otto Schily engagierte sich in den Anfangsjahren bei den Grünen. Während der Regierung Schröder/Fischer wurde Andrea Fischer 'abserviert'; später verließen die Wirtschaftsexpertin Margareta Wolf und der Finanzexperte Oswald Metzger (heute bei 'The European' und 'Tichy Einblick') die Partei.
In Dunkel-Deutschland zählen die Ex-MdB Konrad Weiß und Vera Lengsfeld, das ehemalige 'Gesicht' der sächsischen Grüne Ex-MdL Antje Hermenau, der Güstrower Bürgerrechtler Heiko Lietz, und die Ex-Umweltministerin Heidrun Heidecke (S-Anhalt) zu denen, die durch 'innerparteiliche Streitkultur' 'entsorgt' wurden.
Die Grünen sollten Character zeigen und den Namen 'Bündnis90' ablegen!

Wilfried Düring | So., 12. Januar 2020 - 13:31

Antwort auf von Heidrun Schuppan

Wenn an 40 Jahre 'Geschichte der Grünen' erinnert wird, sollte die Mit-begründerin der Partei Petra Kelly nicht vergessen werden.
Kelly war Spitzenkandidatin der Grünen für die EU-Wahl 1980. Als 'Aktivistin' der Friedens- und Umweltbewegung war sie in den 80-er Jahren zeitweise 'das Gesicht' dieser Bewegung im Westen Deutschlands.
Eine besondere Bedeutung hatte Petra Kelly für die entstehende Opposition in der DDR. Da Frieden und Menschenrechte für Kelly 'unteilbar' waren, unterstützte sie 'die Szene' mit all ihrer Kraft und Phantasie. Mit einigen Ost-Bürgerrechtlern war sie persönlich befreundet. Zuverlässig war sie immer bereit, im Westen Öffentlichkeit und Hilfe zu 'organisieren': für Inhaftierte, Bedrohte, Verfolgte. Die Freiheit der Menschen in der DDR, der Völker Ost-Europas und des tibetischen Volkes war ihr ein ernsthaftes Anliegen; nie 'Verhandlungs-Masse'! Das gefiel nicht allen in 'Friedensbewegung' und grüner Partei.

Ich erinnerte an Petra Kelly in Dankbarkeit. RIP

Bernhard K. Kopp | Sa., 11. Januar 2020 - 17:45

Antwort auf von Bernd Windisch

Die Grünen haben ihre Positionen immer ideologisiert, emotionalisiert und moralisiert. Sie quälen uns damit seit 40 Jahren. Von Fischer-zu-Stücklen bis zur Bombardierung Serbiens ( und der nachfolgenden Gründung eines souveränen Staates zugunsten von Terroristen und Mafia ) wird alles zur politischen und humanitären Großtat umgemünzt. Man muss die Themen nicht einzeln durchgehen - die Grünen haben immer gespalten um des Spaltens willen. Am besten, wie im Bild, mit weit aufgerissenem Mund.

Stefan Bosel | Sa., 11. Januar 2020 - 18:29

Antwort auf von Bernd Windisch

Keine Ahnung, aber das mit ganzer Inbrunst, so fühlen sich die plötzlich auf die Schilder Gehobenen. Ja, es gibt eine "Grüne Gefahr". Sollten diese Enthusiasten, Studienabbrecher und Halbgebildeten jemals in Regierungsverantwortung kommen, gibt es ganz abrupt und plötzlich das jähe Erwachen für ein ganzes Volk. Doch dann ist es zu spät. Erst wenn wir nicht mehr Autofahren dürfen und Strom und Energie unerschwinglich teuer werden, wenn die Landwirtschaft am Boden liegt und das Fahrrad zu dem geworden ist, was in Indien die Kühe sind, wenn Koranschulen landesweit das Normale sind, wenn Kiffen die Norm ist und Mütter im Bundestag zur Generaldebatte ihre Kinder stillen, wenn die Polizei keine Uniform mehr tragen darf und die Kinder in der Schule ihre Lehrer duzen, wenn die Sozialfonds aufgebraucht sind und wir den Strom für die Wirtschaft importieren müssen - dann werden wir merken, was die Grünen angerichtet haben und dass wir CO² nicht essen können.
Etwas mit Galgenhumor sage ich...

Ronald Lehmann | So., 12. Januar 2020 - 21:26

Antwort auf von Stefan Bosel

Für mich persönlich sind die Grünen & alle die anderen von SPD/CDU-CSU sowie Kirchen & Gewerkschaften mit voll in der Verantwortung, was politisch heutzutage passiert. Nicht die AFD Herr Lenz & auch die FDP stellen die heutigen Weichen für die Zukunft D. Es ist aber mehr wie heuchlerisch, wenn die d. Börsennotierte Wirtschaft (nicht die Selbstständigen & kleinen-mittleren Familienbetriebe! ) expandiert zum Wohle Einzelner & der Mächtigen auf Kosten der Umwelt der Erde, der Ressourcen-Verschwendung der Erde, der Ausbeutung der Menschen & der Rohstoffe in Asien & Afrika. Über 500 neue Kohlekaftwerke alleine China. Für Indien liegen keine feste Zahlen an. Containerschiffe haben sich innerhalb 3 Jahren verdoppelt. Müll wird produziert, weil was lange hält, bringt kein Geld!!! Selbst deutsche Großunternehmen erleben einen stetigen wachsenden staatlichen Druck, so daß darunter auch die Qualität & Langlebigkeit der Verbrauchgüter leiden.
Alles zum Wohle des Volkes - Wir schaffen das!

Klaus Peitzmeier | Sa., 11. Januar 2020 - 13:27

DIE GRÜNEN haben es sich als Partei verdient, obwohl ich ihre Politik nicht teile. Sie haben es geschafft rechts- u linksradikale Strömungen zu eliminieren u Realpolitik durchzusetzen. Ströbeles Aussage: "Wir hatten alle gegen uns. Die Menschen an den Straßenrändern, die Polizei, die Medien , die Politik", kommt einem irgendwie bekannt vor.
Genauso, wenn nicht besser, hätte es auch bei der AfD laufen können. Sie hatte nur die Presse u die Politik gegen sich. Hat es aber nicht geschafft sich von den Radikalen zu lösen.
Im Gegensatz zur AfD sind die GRÜNEN locker geblieben u hatten oft sympathisch, populistische Aktionsideen. Die AfD macht genau das Gegenteil. Verbeißt sich u verkrampft.
Vielleicht gibt es nochmal einen neuen Anlauf zu einer besseren Alternative f Deutschland. Konsequent konservativ-liberal, locker, völlig frei von neonazistischem u rechtsradikalem Gedankengut u nichts am Hut mit Antisemitismus. Das wär ein Träumchen u ganz schlecht f CDU/CSU, die GRÜNEN u die FDP.

Wo, bitteschön, soll es Antisemitismus bei der AfD geben? Klären Sie mich da bitte auf. Bei der Jüdischen Hauptversammlung der JAfD in Heidelberg trat Weidel auf und wurde mit großem Beifall für ihre Rede bedacht. Der Antisemitismusvorwurf ist eine reine Lüge, der Sie nicht aufsitzen sollten. Glauben Sie doch nicht allen Ernstes, dass es jüdische Unterstützer und Wähler der AfD gäbe, wenn die Partei antisemitisch wäre! Aber womit man der AfD schaden kann, das wird allein schon dadurch legitimiert. Der Zweck heiligt die Mittel.

Günter Johannsen | Sa., 11. Januar 2020 - 14:11

Bei einer Gedenkstunde zum Mauerfall nutzte der Liedermacher Wolf Biermann 2014 die Chance, die Linkspartei im Bundestags-Parlament mit deftigen Worten zu attackieren: "da sitzt ihr nun … der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden wurde." Es ist Strafe genug für die SED-Linken, „dass sie hier sitzen müssen und sich das anhören müssen." Er (Biermann) sei eingeladen worden, "um der Linken ein paar Ohrfeigen zu verpassen ... aber das kann ich nicht, ich war ja Drachentöter ... ein Drachentöter kann nicht mit großer Gebärde die Reste der Drachenbrut tapfer niederschlagen.“
Das gleiche muss für die früheren Linken Steinewerfer APO-Jünger und RAF-Sympathisanten (und Aktivisten?) in der BRD gelten, die sich jetzt unter "GRÜN" tarnten, um das freiheitlich-demokratische System zu stürzen. Ja, auch da sitzt der elende Rest im Bundestag - vom SPD-Bundespräsidenten hofiert - und starren auf den Drachentöter, der unaufhaltsam an ihrer Tarnkappe knappert!

Günter Johannsen | Sa., 11. Januar 2020 - 15:19

"Wie ist es um ein Land bestellt, dass solche "Eliten" hat?" Antwort: es ist am Ende!
Das geht wohl gar nicht - oder doch? Zum Sinnbild grüner Doppelmoral avanciert im Netz die Gute-Laune-Schleuder der bayrischen Grünen mit einem Urlaubsfoto aus den USA: Wegwerf-Eisbecher mit Einweglöffel in der Hand … Zu Hause verbietet man dem Dieselfahrer die Einkaufsfahrt zum Lidl-Markt, aber man selbst fliegt am Wochenende mal so eben um den halben Erdball in die USA? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Oder auch wenn ein ehemaliger Grünen-Politiker jetzt bei´m Chemiekonzern Bayer als Lobbyist für Glyphosat in Lohn und Brot steht, führt mit Bertold Brechts Lebensweisheit seine Haltung vor: „erstens kommt das Fressen, dann kommt die Moral!“ Ein SPD-Bundespräserv ...sorry präsident schlägt dabei die Trommel?

Heinz Maier | Sa., 11. Januar 2020 - 17:47

Steinmeier freut sich, dass die Grünen auf dem (langen) Marsch durch die Institutionen (unbeschadet) oben angekommen sind. Aber ist es nicht umgekehrt? Die Institutionen sind vom langen Marsch der Grünen unbeschadet geblieben.
Jetzt gehören die Grünen zum Establishment und haben vor allem die Sorge, dass nicht noch einer (AFD) nach oben kommt. Die Grünen können jetzt zeigen, wie man Kritik unterbindet und die Macht absichert.

helmut armbruster | So., 12. Januar 2020 - 09:15

das ist die Rolle eines jeden BP. Er muss sich zurück halten, soll über den Parteien stehen.
Heraus kommt dann oft ein Grüßonkel, womöglich noch mit erhobenem Zeigefinger, der aus weit entfernten Sphären das Volk belehren soll/will.
Vielen Dank! Diesen Job wollte ich nicht machen, denn er grenzt allzuoft ans Lächerliche.
Vielleicht sollte man die Rolle des BP neu definieren.

Ernst-Günther Konrad | So., 12. Januar 2020 - 09:17

Dieser Gedanke kam mir sofort in den Sinn als ich das Bild dieses kurzweiligen und guten Artikel las. Da war Steinmeier ja Hahn im Korb. Ich könnte jetzt boshaft fabulieren, das sie über die Dummheit grüner Wähler lachen, die nicht merken, wie ihnen die eigene Partei künftig das Leben in Bahnen lenkt, das sie selbst nicht so wollen, wenn sie denn mal betroffen von Verboten und wirtschaftlicher Not sein werden.
Vielleicht lachen sie auch darüber, weil das Lichtbild für den "neuen" Parteiausweis des "ergrünten" Steinmeier so lustig aussieht. Vielleicht lachen Sie auch über die SPDler in der zweiten Reihe, denen sie zeigen wie Feiern geht mit über 20 % lt. Umfragen.
Vielleicht lachen sie auch über die FDP, die bockig fern geblieben ist, weil sie eh keine große Rolle spielt. Vielleicht sind sie erfreut darüber, das ihre linken Ideengeber Pau und andere neidisch zuschauen, weil Schnatterinchen und der Paradiesvogel neben dem BP sitzen dürfen. Oder sie haben ihre Gehaltszettel verglichen?

Heinrich Niklaus | So., 12. Januar 2020 - 10:36

Zu Steinmeier kann man nur feststellen: Es ist nun mal schön, auf der Woge der politischen Tagessieger mitzusurfen. Dafür muss man doch Verständnis aufbringen.
Außerden hatte er vermutlich auch wieder viele SPD-Stimmen im Gepäck, die nun bei den Grünen landen. Der Hang zur Selbstzerfleischung bei der SPD scheint ungebrochen.

Wilfried Düring | So., 12. Januar 2020 - 12:06

Antwort auf von Heinrich Niklaus

Keine Feier ohne (Stein-)Meier! Bald feiern die guten Freunde in Teheran ja auch wieder ihren Revolutionsgeburtstag. Da könnte er doch auch ein bisschen mitfeiern, die 'Glückwünsche in unserem Namen' persönlich überbringen und natürlich Gespräche 'für den Frieden' führen - nicht ohne den pösen 'Haßprediger' in Washington, 'für die Eskalation verantwortlich' zu machen.

Norbert Heyer | Mo., 13. Januar 2020 - 10:00

Stand der Dinge ist zu befürchten, dass die Grünen an der nächsten Bundesregierung beteiligt sind. Schon schlimm genug als kleinerer
Partner, vernichtend als Wahlsieger. Diese Partei wird allen Bereichen unserer Gesellschaft ihren unverwechselbaren, zerstörenden Stempel aufdrücken. Nehmen wir nur die Energiewende, ihr „Frühwerk“ aus der ersten rot/grünen Koalition, in der zumindest Herr Schröder noch nicht alles willenlos akzeptierte. Die Stromkosten haben die avisierte „Kugel Eis“ an Mehrkosten mehr als gestoppt. Der Krieg auf dem Balkan wurde von ihnen bedenkenlos mitgetragen - das als „Friedenspartei“. Wenn heute die Führungskräfte nicht mal die Entfernungspauschale genau definieren können, während gleichzeitig der Strom in Kabeln gespeichert wird, wissen viele Deutsche, wo die Reise mit diesen „Kobolden“ hingehen wird. Auch das ein Werk der Frau an der Spitze, die grün zum eigenen Machterhalt in allen Punkten bedingungslos entgegen gekommen ist. Jetzt gibt es die Quittung dafür.