
- Drohen mit Pogrom
Die AfD ist bemüht, sich als bürgerliche Partei zu geben. Doch der Auftritt des Freiburger AfD-Stadtrats Dubravko Mandic bei einer Demonstration vor dem SWR-Gebäude in Baden-Baden lässt diese Selbstbeschreibung wie Hohn erscheinen
Es war wohl eine Art Vermächtnis, was AfD-Gründer Alexander Gauland, im grünen Pullunder, Fischgräten-Sakko und Hundekrawatte, beim Parteitag in Braunschweig zu seinem Abschied vom Parteivorsitz sagte: Die AfD müsse „den Weg einer patriotischen, demokratischen und bürgerlichen Volkspartei weitergehen. „Wir stürmen keine Bastille, und wir sind nicht gut in Revolutionen,“ gab er den Delegierten mit auf den Weg, die dort in großer Mehrheit in Anzug und Krawatte vor ihm saßen. Unter ihnen war auch Dubravko Mandic, zur Bundestagswahl 2017 Direktkandidat der AfD in Tübingen und seit diesem Jahr Stadtratsmitglied in Freiburg. Auch er ganz fein im blauen Anzug und gelber Krawatte, für den Parteitag hatte er sich einen Oberlippenbart zugelegt.
Am vergangenen Samstag erlebte man dann aber einen ganz anderen Dubravko Mandic. Der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple hatte zu einer Demonstration vor der Redaktion des öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunks in Baden-Baden aufgerufen. Anlass war das „Umweltsau“-Lied des WDR-Kinderchors.