In Beirut fordern Anhänger der mit dem Iran verbindeten Hisbollah Rache für den Mord an General Soleimani
Rache für Soleimani: Mit dem Mord haben die USA auch die Hisbollah im Libanon gegen sich aufgebracht / picture alliance

Militäraktionen der USA gegen den Iran - Trumps Pyrrhussieg

Mit der Tötung des Generals Soleimani durch eine Drohne hat US-Präsident Donald Trump die Lage im Nahen Osten eskalieren lassen. Denn der Anschlag folgte keinem klaren Kurs. Europa ist gut beraten, sich von dem Angriff zu distanzieren

Porträt Michael Lüders

Autoreninfo

Michael Lüders ist einer der profiliertesten deutschen Nahostexperten. Der promovierte Islamwissenschaftler war viele Jahre Redakteur bei der Zeit und ist heute freier Publizist und Politikberater. Lüders, geboren 1959 in Bremen, hat zahlreiche Bücher über den Nahen Osten verfasst, zuletzt „Armageddon im Orient“ (C. H. Beck, München 2018)

So erreichen Sie Michael Lüders:

Vordergründig mag die Regierung Trump die Ermordung des iranischen Generals Qassim Soleimani als „Erfolg“ ansehen. Tatsächlich aber hat Washington die Kunst, die Hardliner im Iran auf Kosten der Pragmatiker zu stärken, bis zur Perfektion gesteigert. Sowohl bei den iranischen Parlamentswahlen im Februar wie auch bei den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr werden die Gegner von Augenmaß und Kompromiss in Teheran einen Kantersieg einfahren.

Ihre Argumente, Verhandlungen mit dem Westen seien Zeitverschwendung, Verträge mit Washington das Papier nicht wert, auf denen sie geschrieben stehen, sind nicht einfach von der Hand zu weisen. Seit der einseitigen und rechtswidrigen Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran im Mai 2018 durch die Regierung Trump, gegen den erklärten Willen der übrigen Signatarstaaten – das sind die Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat plus Deutschland – eskaliert die Lage im Nahen und Mittleren Osten mittlerweile fast täglich.

Der Iran, das letzte Bollwerk im Nahen Osten 

Der Iran ist das letzte verbliebene Land im weiten Raum zwischen Marokko und Indonesien, dessen Politik  sich nicht an den Interessen der USA orientiert. Das gilt auch für Syrien unter Assad, doch spielt das Land, kriegszerstört, geopolitisch keine Rolle mehr. Die USA beanspruchen, gemeinsam mit ihren regionalen Verbündeten Israel und Saudi-Arabien, die Vorherrschaft im Nahen und Mittleren Osten.

Der Iran ist hier das Bollwerk, das es zu schleifen gilt – um gleichzeitig Teherans Verbündete Moskau und Peking auf Distanz zu halten. Das ist der Kern des Konfliktes, der sich gegenwärtig gefährlich zuspitzt – vor allem infolge US-amerikanischer Selbstüberschätzung und einer zunehmend aus Vernichtungsphantasien bestehenden Rhetorik seitens Präsident Trumps gegenüber Teheran, die offenbar fehlendes strategisches Denkvermögen überspielen soll. 

Irans Führer sind keine „fanatischen Mullahs“

Man mag von der iranischen Führung halten, was man will, doch anders als von westlicher Politik und hiesigen Medien meist dargestellt, besteht sie keineswegs aus „fanatischen Mullahs“ und irrationalen Brandstiftern. Gerade in der Außenpolitik hat sie, nicht zuletzt im Zuge der Atomverhandlungen, Verhandlungsgeschick ebenso bewiesen wie Verlässlichkeit.

Nach Washingtons Aufkündigung des Atomabkommens und der Einführung völkerrechtswidriger Sekundärsanktionen, mit denen die USA auch Drittstaaten jeden Handel mit dem Iran unter Strafandrohung untersagen, hat Teheran sich ein Jahr lang, bis zum Mai 2019, weiterhin an das Atomabkommen gehalten. Doch die iranische Hoffnung, die E3 Staaten Deutschland, Großbritannien und Frankreich würden den wirtschaftlichen Schaden der Sanktionen zumindest teilweise kompensieren oder auf die USA einwirken, sie wenigstens abzuschwächen, erfüllte sich nicht. 

Der Kurs der USA verfolgt kein klares Ziel  

Daraufhin änderte Teheran seine Strategie und reagierte auf die Politik des „maximalen Drucks“ der USA mit „maximalem Gegendruck“. Das Ergebnis war die Eskalation der Spannungen im Persischen Golf bis hin zum Angriff auf die größte Erdölförderanlage der Welt im saudischen Abqaiq im September, wahrscheinlich ausgeführt von einer pro-iranischen Miliz. 

Die amerikanische Linie des „maximalen Drucks“ verfolgt allerdings kein klar benanntes Ziel, abgesehen von der stillschweigend erhofften „Kapitulation“ Teherans. Ernsthafte Verhandlungen jenseits unerfüllbarer Forderungen hatte die US-Regierung nicht im Sinn, abgesehen von gelegentlichen und vagen Gesprächsangeboten Trumps, die sich meist tags darauf selbst karikierten durch die Verhängung immer weitreichender Sanktionen. 

Die Europäer sollten sich von Trump distanzieren

Wie geht es nun weiter? Selbstverständlich wird die iranische Führung auf die Ermordung Soleimanis reagieren, die in hiesigen Medien gerne beschönigend als „gezielte Tötung“ oder „Luftschlag“ bezeichnet wird. Dabei steht sie nicht unter Zeitdruck. Es mag Wochen oder Monate dauern, bis die Reaktion erfolgt. Vermutlich nicht mit einem großen Knall, sondern mit wiederholten Nadelstichen und Angriffen auf amerikanische Interessen. Vor allem der Irak droht zum Schauplatz direkter militärischer Auseinandersetzungen zwischen den USA und dem Iran zu werden.

Deswegen auch hat das irakische Parlament die Regierung aufgefordert, alle ausländischen Truppen des Landes zu verweisen. Die Reaktion Trumps war eine erneute Drohung, dieses Mal gegenüber Bagdad: In dem Fall werde man den Irak mit Sanktionen überziehen, die noch härter wären als die gegen den Iran verhängten. Dass dergleichen imperiale Arroganz und Anmaßung dem langfristigen Ziel Irans, die USA militärisch aus der Region zu verdrängen, überaus entgegenkommt, dürfte jedem einleuchten, der Politik nicht verwechselt mit rauchenden Colts. 

Und die Europäer? Wären gut beraten, sich von der US-Politik deutlich und unmissverständlich zu distanzieren. Sollten die iranischen Gegenreaktionen den Amerikanern massiv schaden, werden sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den NATO-Bündnisfall ausrufen.  

Und dann?

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Jürgen Lehmann | Mo., 6. Januar 2020 - 13:36

Wer die Bücher von M. Lüders aufmerksam gelesen hat konnte feststellen, dass diese eine voll zutreffende Analyse der Zustände im NAHEN OSTEN wiedergeben.
Auch der jetzige Beitrag zeigt die Fehleinschätzung der USA, die wieder einmal, in ihrer bekannten Arroganz, nicht mehr kontrollierbare Konflikte erzeugen.

Die Tötung des Generals Soleimani, mit einer Drohne, war ein terroristischer Vorgang und nur Fantasten können darin einen notwendigen Akt sehen.
Wie geht es nun weiter?
Das steht leider in den Sternen und eskaliert weiter, wenn sich der unkontrollierbare US-Präsident Donald Trump weiterhin wie ein Elefant im Porzellan Laden gebärdet.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 6. Januar 2020 - 13:53

hat der Cartoonist heuer ins Schwarze getroffen:
Genauso haben die USA agiert.
Schon vergessen Herr Lüders, dass die USA etc. im Irak Krieg geführt haben?
Dass der Iran nun glaubt, die Früchte dieses Krieges ernten zu können, nämlich die Machtübernahme durch die Shiiten, finde ich mindestens unüberlegt.
Nehmen wir vage Deutschland nach dem 2. Weltkrieg.
Der US-amerikanischen Dominanz in Europa auch durch den "Kalten Krieg" konnte nur durch einmal Adenauers klare Westeinbindung und damit einhergehend einer Stärkung Europas, dann Brandts osteuropäischer Entspannungspolitik etc. begegnet werden.
Solange die turk/arabische Welt keinen Selbst/erhaltungs/bestimmungswillen aufbringt, sondern sich in je Großmachtfantasien auslebt, sich gegenseitig bekriegt, solange wird der `Irak´ gewissermassen von den USA "besetzt" bleiben.
Die Aktivitäten des Generals liefen der "Besatzungsmacht" zuwider, er wurde ausgeschaltet.
Der Iran ist gut beraten, Selbsterhaltungswillen zu zeigen und zu deeskalieren.

dass die gezielte Exekution des Generals für mich in Ordnung ginge.
Vielleicht sollte sich der Iran hauptsächlich auf Selbstverteidigung verlegen.
Es ist ja nun evtl. nicht so, als ob er im eigenen Lande sicher vor den USA wäre oder sicher vor anderen Kräften des eigenen Landes.
Ich empfinde Herrn Rohani schon als starke Verbesserung gegenüber Chomeini, tue mich aber im Nahen Osten sehr schwer mit einer Einschätzung.
Bedauerlicherweise empfinde ich vorbehaltlich Herrn Erdogan als eine Schlüsselfigur des aufgewühlten Nahen Ostens und zumindest Nordafrikas.
Bedauerlich, weil die Türkei eigentlich ein Stabilisator sein könnte.

nach 2 Weltkriegen als die unangefochtenen Herrscher der freien Welt, das will ich gar nicht in Anführungszeichen setzen, die Russen/Chinesen als die Weltmacht der sozialistischen Internationale, sofern wir in säkularen Welten leben.
Evtl. besonders seit Chomeini gibt es Anwärter auf Führer des "politischen Islam"?
Das politische Christentum war evtl. Kennzeichen des europäischen Kolonialismus.
Nun gibt es nicht wenige Moslems, eine Tatsache, die mich immer wieder erstaunt, jedenfalls könnte evtl. Herr Erdogan sich einen Weltmachtanspruch des "politischen Islam", den ich vor allem auf die religiöse Intensität mitsamt Durchsetzungswillen zurückführe, zugeordnet haben,
will sagen, das ehemals osmanische Reich könnte der kleinste geografische Raum sein, auf den hin sich evtl. Herr Erdogan bezieht und wenn nicht mehr an der Macht, dann vielleicht ein anderer religiös-muslimischer Führer.
Es reicht, wenn europäische Politiker Macht-Dimensionen einschätzen lernen...und realistisch werden.

Manfred Bühring | Mo., 6. Januar 2020 - 14:41

.... ist die Kuh auf dem Eis. Dann wird sich bitter rächen, dass die EU kein eigenes außenpolitisches Profil entwickelt hat, kein Konzept, keine Strategie, wie man sich zwischen Trump, Putin und China/Asien positioniert. Die Zeit für eine von den USA losgelöste Wirtschafts- und Sicherheitspolitik mit Blick auf den eurasischen Wirtschaftsraum und MIT Russland/Putin ist überfällig. Dazu gehören aber „Cojones“; es reicht nicht aus, maasgeschneiderte Anzüge und Schuhe mit größer machenden Einlagen zu tragen.

Romuald Veselic | Mo., 6. Januar 2020 - 14:53

dass die Tötung von einem militärischen Verbrecher keinem klaren Kurs folge? Konsultiert Donald T. mit Ihnen sein Vorgehen?
Seit wann wird das Töten von Kriminellen und Schwerstverbrecher durch einen politischen Kurs begründet?
Was meinen Sie, warum gewann Iwan der Schreckliche, die Kriege gegen die Osmanen, nur weil er sich um rechtliche Belange der Kriegsführung kümmerte?
Warum die Moslem kuschen, wenn die Chinesen gegen die Uiguren so vorgehen, wie sie dies aktuell tun?
Ich verrate Ihnen, weshalb; weil die Moslem Angst vor Chinesen haben... Denn übermorgen würden die chinesischen Volksarmisten Teheran besetzen und die Moscheen schleifen lassen, so, wie sie es im Tibet mit deren sakralen Gebäuden machten. Ohne sich um die Weltmeinung zu interessieren. Denn sie sich das leisten können. Darum fliegt jährlich die BK Angela M. nach China, um dort Kotau zu machen, um dem Fußtritt vorzubeugen. Soviel zu heldenhaften D-Politikern und Medien.

sie gehören nicht zur AfD-Anhängerschaft in diesem Forum. Aber das macht ihren Beitrag nicht besser. Die Aufforderung in die USA auszuwandern um dort die wahre USA in ihren Gegensätzlichkeiten kennen zu lernen halte ich für nicht erforderlich + erinnert mich an früher: geh doch nach drüben, wenns dir hier nicht gefällt. Gleichwohl ist ihr Beitrag von einer gewollt blinden oder blauäugigen Kritik an dem Artikelverfasser. Die Zustände im Nahen Osten spiegeln das Interesse der USA, die als Weltmacht Nr.1 sowohl ökonomisch als auch militärisch bestimmt, wer Freund oder Feind ist. Und dabei sind sie nicht zimperlich. Sowohl unter Obama als nun unter Trump. Dieser treibt amerikanische Interessen weniger elegant voran.
Das mit den Chinesen und Uiguren und der Angst muslimischer Staaten ist wirklich ihrerseits erklärungsbedürftig. Da reicht die Merkel nicht aus. Also Argumente. Und keine Angst vor Dummheit, davor sind wir alle nicht gefeit.

dass war der Herr Bosel, der mir die Auswanderung empfohlen hat, und ich schickte ihm sein eigener Auswanderung-Text zurück. Hr. Bosels Kommentar bezogen auf die gleiche Meinung, die ich schon postete, wurde inzw. gelöscht, und deshalb ist Ihnen der Zusammenhang abhanden.
Natürlich keiner der Islamstaaten protestiert gg. der Umgang mit den Uiguren in China. Ist's Ihnen nicht aufgefallen?
Am meisten protestieren die Deutschen, sonst kaum jemand. China ist nicht Myanmar. Dennoch auch Myanmar pfeift auf die deutsche Meinung, denn außer Buh-Buh, kommt nichts mehr. Schon Heiko M. als AM, ist eine nicht ernstzunehmende Witzfigur.
Das Angela M. jährlich nach China fliegt, ist ein Fakt. Sie fliegt zum Rapport. Denn es ist üblich, dass sich die Spitzenpolitiker/Staatsleute abwechselnd in ihren Ländern treffen. Für mich ist die BK nur ein Satrap.
Nur die Tributzahler können sich das nicht leisten.
Tut mir leid, für die unterschiedliche Wahrnehmung zwischen uns, Herr Leute.

Wirklich, ein demokratisches Magazin, der CICERO. Wer hätte das gedacht. Polemik muss scharf sein, sonst ist sie nur ein laues Lüftchen. Aber mit der selbstverordneten Nettiquiette kann man (fast) alles begründen. Meinen Dank. Indes, gesagt ist gesagt. Da gibt es nichts zurückzuholen. Und meine Meinung ist ungebeugt.

Danke bin ganz be ihnen. Über eins sollten wir uns im klaren sein, es geht bei dem Desaster das die USA im Nahen-Osten angerührt haben weder um Religion, noch Demokratie, noch Menschenrechte oder Werte es geht ganz knallhart um Geopolitik und Einfluß und Resourcen in dieser Region. Die USA hat jetzt das Problem, dass die Domino-Theorie (fällt der Irak fallen alle anderen Staaten einschließlich Iran) nach hinten losgegangen ist die Steine sind in die falsche Richtung (aus US Sicht) gefallen. Man sollte auch klar sagen, dass der IS ein Produkt des völkerrechtswidrigen Überfalls im Irak ist. Paradoxerweise dient jetzt der IS als Vorwand und Rechtfertigung um weiter in diesen Ländern agieren zu können.

Karl Kuhn | Mo., 6. Januar 2020 - 15:20

Um die Qualität dieses Experten einzuschätzen, bedarf es nur dieses Satzes: "Der Iran ist das letzte verbliebene Land im weiten Raum zwischen Marokko und Indonesien, dessen Politik sich nicht an den Interessen der USA orientiert."

Klar, die ganze übrige islamische Welt ist ein Lakai amerikanischer Interessen. Algerien? Libyen? Die kleinen und großen Schurken am Golf? Pakistan? Afghanistan?

Herr Lüders versteht da etwas falsch. Die Amerikaner erniedrigen sich, leider, zu den Bodyguard-Lakaien allzu vieler vorgeblich pro-westlicher Schurkenstaaten in dieser Region. Weil man sich nicht alle gleichzeitig zum Feind machen möchte.

ihre Analyse ernst genommen und gedanklich verlängert:

JA, die USA sollte sich nicht erniedrigen und sich zum Deppen machen für diese Pseudo-Lakaien, die sie nur ausnutzen, und alle Mann zurück in die USA befördern, sich um nix andres auf der Welt kümmern als mit den selben ökonomischen und militärischen Mitteln, mit denen sie die Welt in Freund und Feind sortieren, weiterhin ihren Hinterhof sauber halten, was für diese staatlichen Souveräne und deren Volk zwar keine Freude darstellt aber auch keine andere Erfahrung.
Für die restliche Welt, die anderen staatlichen Souveräne, alle die, die nicht mit Krieg überzogen wären, entstände eine geteilte Freude, denn es gibt auch wirkliche Nutznießer us-amerikanischer Weltherrschaft, bsw. EU. Für die Menschen jedoch, die als Volk staatlicher Herrschaft dienen, wäre es kein Gewinn, nur der Bock eben als Gärtner.

Heidemarie Heim | Mo., 6. Januar 2020 - 15:22

Nun macht es zumindest für mich persönlich Sinn, weshalb Trump dem stärksten militärischen nah am Geschehen positionierten Nato-Partner Türkei freie Hand gab in syrisches Staatsgebiet einzudringen.
Um die russischen Verbündeten Assads zu beschäftigen, die sich blöderweise dadurch nicht provozieren ließen und Freundschaft mit Towarischtsch Erdogan schlossen? Wer blickt da noch durch? Die Reaktionen darauf der Rest-NATO? Dröhnendes Schweigen,null Handeln,nach dem man eiligst die Paragraphen durchforstete und sich versicherte, das Erdogan nicht den Bündnisfall ausrufen kann. Das Gleiche könnte ich mir vorstellen, sollte die USA in die selbstverschuldete Nah-Ost-Bredouille kommen. Final wird es aber m.E. sollte der Iran und Verbündete Anstalten machen Israel wie angekündigt von der Landkarte zu tilgen.
Und dann? Hoffentlich gibt es noch ein paar Denkfähige im Pentagon und im Kreml, die diesen Wahnsinn zu verhindern suchen, der uns alle hier im Westen mit in den Abgrund reißen würde! FG

Josef Olbrich | Mo., 6. Januar 2020 - 16:02

Obama hatte eine Rote Linie am Anfang des Syrienaufstandes gezogen: "Wenn Giftgas, dann...… - es geschah nichts. Aus der Geschichte wissen wir, dass Unbelehrbare dieses als Schwäche auslegen. So geschah es. Trump hat auch eine Rote Linie gezogen: Tötet ihr einen Amerikaner, dann hat er gehandelt und den Terroristen liquidiert, der für die Anschläge verantwortlich war. Nun ist das Geschrei groß. Ich frage mich in der letzten Zeit, wie man den Begriff der Freiheit hier interpretiert. So wie wir uns verhalten werden wir sie bald aus Angst verspielt haben.
Hoffen wir, dass es nur ein Hinweis für manche Leute im Iran ist, damit auch sie nicht sicher sein können, sollten sie weiter Unruhe stiften.

Urban Will | Mo., 6. Januar 2020 - 18:33

Antwort auf von Josef Olbrich

da kann ich Ihnen nur zustimmen.
Ich bin gewiss kein Nahost – Experte, aber es gibt Zeiten, da muss man Position beziehen, klare Zeichen setzen.
Wer findet klare Grenzen zwischen „richtig“ und „falsch“?

Ich denke auch, dass Trump genau dieses Zeichen setzen wollte – und sicher nicht als Schuss aus der Hüfte, sondern nach Konsultationen mit seinen Beratern – und denke, dass die Gegenseite, sollte sie denn ein gewisses Maß an „Vernunft“ haben, sich gut überlegen wird, wie die „Rache“ aussehen soll.

Den Großteil der deutschen Medien kann ich auf diesem Gebiet nicht mehr ernst nehmen. Sie sind längst ins „Erzieherische“ über gewechselt, folgen ihrem Gesinnungsgebot, das in Zeiten Trumps klar und deutlich fest steht.

„Freiheit“

Wo bitte im Land mit der so hoch gelobten „tausendjährigen“ Kultur, finde ich sie noch?

Der unaufgeklärte Islam wird weiterhin eine Geisel der Menschheit bleiben, und es gibt nur wenige Nationen, die sich ihm entgegen stellen, D gewiss nicht.

Ich stimme Ihren beiden sachlichen Darstellungen zu. Ich persönlich glaube nicht daran, das die Tötung des Generals einen Krieg auslöst. Das ist am Ende in keinem Interesse einer der beteiligten Parteien. Ja, der Iran wird versuchen mit neuerlichen Anschlägen "Rache" zu üben. Die Gefahr bestand bereits vorher und etliche Anschläge in Verantwortung des Irans haben wir zur traurigen Kenntnis nehmen müssen.Ich frage mich nur: " Wo ist eine gemeinsame europäische Außenpolitik, die sich klar positioniert?

Für einige Mitforisten habe ich die dringende Bitte, sprachlich abzurüsten. Wir kritisieren hier alle, aus welchem politischen Blickwinkel auch immer, die Verrohung der Sprache, das ständige provozieren, andeuten, umdeuten und skandalisieren. Wir sollten selbst uns am Riemen reißen und die Meinung eines jeden hier respektieren. Ich teile nicht alle Meinungen und erwarte das auch nicht für meine, nur Wertungen wie "erbärmlich" gehören sich nicht.
Warum? Nun, das hat mit Anstand zu tun.

Christoph Kuhlmann | Mo., 6. Januar 2020 - 18:18

daran schuld, das Teheran immer wieder tausende seiner Bürger tötet, einkerkert und foltert wenn diese gegen Korruption, Willkür und Unterdrückung aufbegehren. Wobei diese religiöse Unterdrückung tief in das Privatleben der Betroffenen eingreift.

Das eigentliche Problem ist ja der Versuch Teherans eine Atombombe zu bauen. Dies würde die atomare Bewaffnung mehrerer anderer Länder nach sich ziehen, mit unabsehbaren Folgen. Bereits bei Abschluss des Vertrages monierten Kritiker, dass a) das 15 jährige Moratorium beim iranischen Atombombenbau das Problem nur verlagert und b) die Einhaltung dieses Moratoriums kaum zu überprüfen sei. Insofern ist die Kündigung des Vertrages durch Trump nicht verwunderlich. Nur ein Wirtschaftsboykott ist eine legitime und friedfertige Methode, ein Land davon abzuhalten Atombomben zu bauen. Ein Mittel der Politik. Terrorismus ist dies nicht. Alles was Trump tat war, nach einer Reihe von Anschlägen, den obersten Terroristen zu töten. Auch das ist legitim.

man staunt doch immer wieder, mit welcher Unverfrorenheit manche "Experten" deutsche Interessen unreflektiert mit europäischen gleichsetzen und eine Realität konstruieren, die ausserhalb von Deutschland kaum wer so wahrnimmt. Da wird aus dem iranischen Mullah-Staat, der - nach China - die meisten Todesurteile gegen eigene Staatsangehörige weltweit ausspricht und vollstreckt, sich in diversen nahöstlichen Drittstaaten rund 10'000 Milizionäre hält, die nicht ihrer eigenen Regierung, sondern der des Irans verpflichtet sind, und als Terrorismus-Finanzierer bekannt und berüchtigt ist, auf einmal die "letzte Bastion" in der Region gegen die skrupellosen USA, die dem selbsternannten Exportweltmeister wirtschaftlich vor der Sonne stehen. Unglaublich, wäre das Konstrukt nicht so durchsichtig, könnte man glatt am eigenen Verstand zu zweifeln beginnen.

Klaus Peitzmeier | Mo., 6. Januar 2020 - 18:35

Der Nahe Osten ist nach 3.000 Jahren wieder auf der Weltbühne erschienen, weil dort Öl gefunden wurde. Der Islam hat an Einfluß gewonnen, weil er durch die Öl-Billiarden finanziert wird. Mit der abnehmenden Bedeutung des Öls wird auch die Bedeutung des Nahen Ostens wieder einschlafen und damit des Islam. Das kann, wenn man Optimist ist, in den nächsten 15 - 20 Jahren spürbar werden. Eine Region, die alles auf einer rückständigen Religion u einem Rohstoff aufbaut, kann keine Zukunft haben. Sollen Sunniten u Schiiten doch die nächsten 1.000 Jahre darum kämpfen, wer der bessere Moslem ist. Es lohnt sich nicht wegen dieser versandeten Gegend den Weltfrieden auf`s Spiel zu setzen. Europa wäre gut beraten sich aus den nahöstlichen Machtspielen um den Rohstoff der Vergangenheit rauszuhalten und sich auf den digitalen und KI basierten Wettbewerb mit den USA, China, Indien und Russland vorzubereiten.

Wolfgang Luf | Mo., 6. Januar 2020 - 19:17

Gestern im ZDF, heute im DLF ("Kontrovers") - man bekam den Eindruck: Trump ist der Terrorist und der Iran ist der Hort des Friedens auf der Erde.
Appeasement-Politik hat schon einmal zur Katastrophe geführt.

Wollen Sie Krieg, Herr @Luf? Wollen Sie die Ächtung des amerikanischen Kriegsgegners, so wie es AH schon mit der halben Welt praktizierte? Wer ist hier der Gute, wer Böse? Ist die USA etwa der Hort der Guten und des Humanismus? Ein einfach gestricktes, von den gleichgeschalteten, hörigen Medien vorgekautes Weltbild.

bruno leutze | Di., 7. Januar 2020 - 14:58

Antwort auf von Wolfgang Luf

die dafür nötige Gewalt besitzt definiert wer Terrorist ist oder anerkannter Freiheitskämpfer.
Bei der Bereinigung "feindlicher", ungewollter Staatenlenker im us-amerikanischen Hinterhof mischte stets die CIA mit. "Terroristen"? Mitnichten. Schützer der freiheitlichen Ideale als moralischer Titel für militärische Intervention und Vernichtung solcher Politischer Herrschaft, die den eigenen Staatsinteressen im Wege standen oder - ganz aktuell Venezuela - stehen.
Aber es ist schon interessant, wie Sie aus den partikularen Staatsinteressen ein gemeinsames Weltinteresse konstruieren, dem sie sich machtvoll zuordnen können , damit das "Wir sind betroffen" zur moralischen Rechtfertigung omnipotenter kriegerischer Handlung taugt.
Abschließend gefragt: was haben Sie für ein Interesse am Iran, was hat er Ihnen getan, haben sie dort Grundbesitz, Wohnung mit Familie, die unter den Mullahs leidet? Nein? Was kümmert sie dann der Iran, der Nahe Osten als braver dt. Bürger? Islamfeindlichkeit?!

Jesper Jensen | Mo., 6. Januar 2020 - 22:53

"Irans Führer sind keine „fanatischen Mullahs“" - das öffentliche Henken von minderjährigen Homosexuelle, das Auspeitschen und danach Henken von 17jährigen Frauen, die ihren Vergewaltiger erstochen haben.... keine fanatischen Mullahs.
Der getötete General führte eine Unternehmung, die größte Ähnlichkeit mit der Mafia hat. Er unterhielt 125.000 Kämpfer im Libanon, Syrien, Irak, Yemen; wahrscheinlich waren sie nur zur Erholung dort. - Die amerik. Botschaft in Teheran wurde 444 Tage besetzt, ich glaube, Trump wollte dies in Bagdad verhindern. General Yamamoto hatte den Überfall auf Pearl Harbour geplant und befehligt. Er starb wie der Iraner - nur einige Jahrzehnte früher.

Da sind sie sich doch treu geblieben, die gottesfürchtigen Amerikaner. Indes, ein neues Pearl-Harbour wird kommen. Da arbeiten die USA mächtig drauf hin.

Hubert Sieweke | Di., 7. Januar 2020 - 14:20

durch den lieben Barack Obama eine so herrliche Sache gewesen sein soll, warum dann jetzt Geschrei, wenn Trump den Auftrag gibt, den um ein vielfaches gefährlicheren Chef der Terrorbanden im Iran zu töten. Osama war bereits ein alter Greis ohne echte Machtbasis, weggelaufen nach Pakistan, gedeckt durch dortige Militärs, Suleimani dagegen ist ein Terrorist gewesen, der im Inland Iran für viele Morde verantwortlich ist und im Ausland durch seine Proxy Armeen wie Hisbollah, Hamas, etc. die Welt seit Jahren terrorisiert.
Warum sich Europa, außer UK, nun auf die iranische Seite stellt, ist wirklich witzig.
Läuft man den irrsinnigen Demokraten in den USA nach? Glaubt den jemand, Fr Clinton hätte nicht längst mehrere Pulverfässer in der Welt angezündet, wie ihr damaliger Chef Barrak, der ca. 25.000 Menschen mit Drohnen tötete. Und die MSM in den USA haben in deswegen gefeiert....

Hubert Sieweke | Di., 7. Januar 2020 - 14:23

durch den lieben Barack Obama eine so herrliche Sache gewesen sein soll, warum dann jetzt Geschrei, wenn Trump den Auftrag gibt, den um ein vielfaches gefährlicheren Chef der Terrorbanden im Iran zu töten. Osama war bereits ein alter Greis ohne echte Machtbasis, weggelaufen nach Pakistan, gedeckt durch dortige Militärs, Suleimani dagegen ist ein Terrorist gewesen, der im Inland Iran für viele Morde verantwortlich ist und im Ausland durch seine Proxy Armeen wie Hisbollah, Hamas, etc. die Welt seit Jahren terrorisiert.
Warum sich Europa, außer UK, nun auf die iranische Seite stellt, ist wirklich witzig.
Läuft man den irrsinnigen Demokraten in den USA nach? Glaubt den jemand, Fr Clinton hätte nicht längst mehrere Pulverfässer in der Welt angezündet, wie ihr damaliger Chef Barrak, der ca. 25.000 Menschen mit Drohnen tötete. Und die MSM in den USA haben in deswegen gefeiert....

Hubert Sieweke | Di., 7. Januar 2020 - 14:30

aber, wenn der Autor Lüdes uns nun die iranische Führung als "nicht so schlimm" verkaufen will, dann beginnen Zweifel an der Seriosität. Ein sogenannten Kirchenstaat, dessen Führer sich mit äußerst roher Gewalt gegen das Volk stellen, Demonstranten und Gegner brutal umbringenlässt, jegliche demokratische Tendenzen seit Jahrzehnten erstickt und für den Terror in der Welt zuständig ist?
Die dortigen Reformer wurden bereits seit Jahrzehnten herbeigebetet, von Iraner am warmen Ofen in Europa, aber der Führer Ali schickt seit Jahren seine Leute wie Soleimani aus.
Allerdings verstehen die Iraner die Sprache von Trump, ebenso wie sie die der Chinesen verstehen. Beide spaßen sich, wie die EU-Weichmänner. IRAN hat schon vor 30 Jahren wütend gegen die USA gezündelt, das wird sich nicht ändern, es sei den, die Alphabetisierung nimmt zu.