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Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen / picture alliance

„Umweltsau-Debatte“ - Empörungszwang statt Erkenntnisdrang

Die „Umweltsau-Debatte“ hat gezeigt, wohin es führt, wenn Empörung zum Selbstzweck wird. Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen fordert, dass auch Medien-Konsumenten lernen sollten, ihre Empörung zu dosieren

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

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In jeder Debatte kommt wie in betriebsinternen Konferenzen einmal der Zeitpunkt, an dem man denkt: Es ist doch jetzt wirklich alles gesagt, nur eben noch nicht von jedem. Beim morgentlichen Interview heute Früh im Deutschlandfunk zur „Umweltsau-Debatte“ mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen konnte einen anfänglich dieser Gedanke durchzucken: Jetzt ist doch aber auch mal gut.

Doch die „Umweltsau-Debatte“ um den WDR-2-Kinderchor und sein sogenanntes Omagate kochte nicht ohne Grund tagelang so hoch. Klar, das waren einerseits die sonst nachrichtlich eher ruhigen Feiertage. Anderseits war die Debatte ein Kristallisationspunkt zahlreicher Polarisierungen unserer Gesellschaft: Der öffentlich-rechtlicher Rundfunk muss sich immer häufiger hinsichtlich seines eigentlichen Auftrags rechtfertigen, ein Generationenkonflikt zwischen Älteren und Jüngeren in der Klimadebatte, rechts gegen links, Ökonomie gegen Ökologie, und viele weitere. Aber hat uns diese Debatte nun weitergebracht?

Die Grundzutat für überschießende Empörung

Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörsken brachte es mit dieser Antwort auf den Punkt: Die „Umweltsau-Debatte“ sei für ihn ein „Beispiel für weitgehend sinnlose, plötzlich hervorschießende Empörung, die große Gereiztheit, die dann dazu führt, dass sich am Ende des Tages alle übereinander aufregen und die Empörung über die Empörung der jeweils anderen Seite gleichsam zum kommunikativen Normalfall wird.“

Für ihn gebe es zwei unterschiedliche Formen der Polarisierung. „Es gibt eine durchaus erkenntnisträchtige Polarisierung: Gegensätze werden auf einmal greifbar, Alternativen des Denkens und des Handelns werden auf einmal sichtbar. Und es gibt etwas, was man die populistische oder die Spektakelpolarisierung nennen könnte, die nutzlose, sinnlose, absolut nicht erkenntnisfördernde Konfrontation.“ Dabei sei die Grundzutat für eine überschießende Empörung „die pauschale Abwertung einer ganzen Gruppe von Menschen“. Sie sei das Eskalationsmittel schlechthin.

Dass sich in der Debatte um einen Kinderchor und dessen mutmaßliche Instrumentalisierung sogar ein CDU-Ministerpräsident Armin Laschet und der WDR-Intendant Tom Buhrow einschalten, zeigte, wie groß einerseits der Zwang zur Empörung zu sein scheint und wie gering der Drang zur Erkenntnis sein muss. Für Pörksen offenbart sich hier eine Grundsatzfrage, nämlich die Frage, „was ist wirklich wichtig, was ist tatsächlich bedeutsam“. Und in dieser Debatte, wurde diese Frage „auf eine denkbar, aus meiner Sicht, vorsichtig formuliert, denkbar mickrige und sinnlose Art und Weise beantwortet“, so Pörksen.

Medienkompetenz der Medien

Eben weil es im Zeitalter der Digitalisierung längst nicht mehr nur Journalisten und Politikern vorbehalten ist, einzuordnen, was von Relevanz ist, stehe die gesamte Gesellschaft vor einer großen Aufgabe: „Wir müssen Techniken der Abkühlung trainieren unter den gegenwärtigen Bedingungen. Wir müssen uns – und zwar jeder Einzelne – mit der Frage beschäftigen, was ist tatsächlich wichtig, was verdient es, geteilt, gelikt und kommentiert zu werden und was nicht. In gewissem Sinne gilt es, die Grundfragen, die in einer anderen Zeit nur Journalistinnen und Journalisten vorbehalten waren, nämlich, was ist relevant, diese Grundfragen müssen heute zu einem Element der Allgemeinbildung werden.“ Ziel sei es deshalb, uns zu einer „redaktionellen Gesellschaft“ zu entwickeln, in der jeder Einzelne in der Lage ist, zu bewerten, zu prüfen und auszusortieren. Dafür aber brauche es eine Medienerziehung, die bereits in der Schule beginnen müsse.

Es war ein erkenntnisreiches Interview, bei dem man sich am Ende fragte, warum es nicht viel früher geführt wurde. Dann hätte man sich etliche Kommentare nämlich sparen können.

Das ganze Interview zum Nachhören beim Deutschlandfunk.

 

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Hans-Jürgen Stellbrink | Do., 2. Januar 2020 - 15:04

Die Umweltsau-Debatte war nie eine, sondern nur die polemische Überspitzung einer Debatte über die Einschränkungen des täglichen Lebens zugunsten des Klimaschutzes, die aber auch eigentlich keine ist, da die Maßnahmen alternativlos ohne Gegenposition als Monolog dem staunenden Volke verkündet werden.
Es stimmt, wir müssen verbal abrüsten. Das gilt aber ebenso für die Partei, die mit den Medien, FFF und der Regierung die "waffentechnische" Oberhoheit über die Auseinandersetzung hat.
Wenn verbale Abrüstung so verstanden wird, dass die Kritiker des alternativlosen Rückbaus der Gesellschaft ihren Mund halten oder die Kritik der Macht- und Einflusslosen so artig formulieren sollen, dass sie keine Wirkung mehr hat, ist dieser Appell in den Wind gesprochen.

Robert Hans Stein | Do., 2. Januar 2020 - 17:09

Antwort auf von Hans-Jürgen St…

und es kann schon Unverständnis, wenn nicht Zorn erzeugen, was da erwartet wird.
Man tritt auf einer Personengruppe herum und sagt ihr dann noch, sie möge sich doch nicht aufregen, es war ja nur Satire. Ich probiere das demnächst in meiner Stammkneipe aus. Im Ergebnis werde ich mir wohl einen Satz Ohrfeigen einhandeln und das berechtigt. Buhrow hin oder her, das Herumgehacke auf ihm ist übelst. Er hat das einzig Vernünftige getan - in diesem Falle.

Bruno Weizen | Fr., 3. Januar 2020 - 09:33

Antwort auf von Robert Hans Stein

Liebe Kommentatoren. Ich kann diese pseudo-aufgeregten Debatten über die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit durch „linksgrüne Mainstream Medien“ nicht mehr hören. Wir haben doch wichtigere Themen als uns an einer (schlechten) Satire abzuarbeiten.

Allerdings: Der menschengemachte Klimawandel ist eine wissenschaftlich verifizierte Tatsache, die nur noch von Donald Trump oder der AfD geleugnet wird.
Unser Verhalten im Umgang mit unserer Umwelt in Satire zu verpacken, ist Teil unserer offenen Gesellschaft und soll wachrütteln, löst aber keine Probleme.
Dies müssen wir uns schon selbst erarbeiten (falls wir vor lauter aufgeregter Debatten noch den Willen und die Kraft dazu haben)

Bettina Jung | Fr., 3. Januar 2020 - 13:59

Antwort auf von Bruno Weizen

Wieder jemand mit absoluter Deutungshoheit. Ich liebe es, wenn sich jemand aus der Masse erhebt und zu allen spricht spricht.

Kai-Oliver Hügle | Fr., 3. Januar 2020 - 23:06

Antwort auf von Bettina Jung

...und ein Klassiker unter Cicero-Foristen: Für sich selbst (die angeblich ach so bedrohte) Meinungsfreiheit einfordern und anderen, die Ihre Meinung äußern, vorwerfen, sie beanspruchten die "absolute Deutungshoheit".
Es muss Sie ja ganz schön verunsichern bzw. verärgern, dass hier im Forum eine Handvoll Leser nicht einstimmen in den Chor der Merkel-Habeck-Thunberg-... Hasser.

Thomas Fischer | Fr., 3. Januar 2020 - 14:48

Antwort auf von Bruno Weizen

Mit Verlaub, Her Weizen, der menschengemachte Klimawandel ist mitnichten eine wissenschaftlich verifizierte Tatsache. Ebenfalls gibt es keinerlei Beleg für den maßgeblichen Einfluß von Kohlendioxid auf die Klimaveränderung. Sollten Sie belastbare Quellen liefern können, bei denen ein Eigeninteresse an den Darstellungen des "menschengemachten" Klimawandels nicht oder nur marginal vorhanden ist, sehe ich mir diese gern an. Verschonen Sie mich jedoch mit Quellen ala PIK und IPCC, diese sind klar von wirtschaftlichen oder politischen Interessen geleitet. Man schaue, wer diese finanziert...

Michael Sachs | Fr., 3. Januar 2020 - 15:29

Antwort auf von Bruno Weizen

Ja mehr Gelassenheit wäre gut! Aber sollte man dann nicht für einen freien und offenen Diskurs plädieren. Das Wort Klimaleugner in Verbindung mit Trump und AFD trägt sicherlich nicht dazu bei. Zudem ist er ergänzungsbedürftig, da sie die üblichen Verdächtigen nicht aufgeführt haben. Bolsonaro e.c.c.! Ihre Aussage ist auch insofern nicht richtig, da bei den meisten „Klimaleugnern“ der fast vollständige Anteil des Menschen am antropogen Klimawandel bezweifelt wird. Vor noch wenigen Jahren konnte man in den ÖR noch hierüber kontrovers diskutieren! Da gibt es heute nur noch ein „ Basta“.

Andreas Zimmermann | Fr., 3. Januar 2020 - 15:29

Antwort auf von Bruno Weizen

mmmh, können Sie nicht mehr hören. Kann ich verstehen, naja wenn man sich das linke Ohr zuklebt um nicht mehr das zu hören was uns andere alles aufregt, dann ist das Rechte um so empfindlicher. So einfach ist das wohl. Und bezüglich ihrer wissenschaftlichen Tatsachen zum Klimawandel scheinen sie ebenso zu verfahren. Ich schätze mal in all diesen Fragen, müssen sie wahrscheinlich noch eine Menge an sich arbeiten (falls sie vor lauter aufgeregter Bestätigung des Mainstream noch den Willen und die Kraft dazu haben).

britta stoll | Fr., 3. Januar 2020 - 15:32

Antwort auf von Bruno Weizen

Sachstände erhellt man nicht mit Gelassenheit, sondern mit triftigen Argumenten, die auf n allgemeingültigen anerkannten gesellschaftlichen, publizistischen und rechtlichen Regeln ruhen. Pauschalierende Annahmen und Sprecherauftritte für -wie beispielsweise “Wir haben doch wichtigere Themen ..“ mögen vielleicht für Absender maßgebend sein, sie sind anmaßend, verweisen auf mangelnde Begründung und Voreingenommenheit.
Nur aus strittiger Erörterung und Problembenennung können bereinigende Resultate geschaffen werden. Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen ist meist dann zur Stellen, wenn fehlgeleitetes mediales , politisches und wirtschaftliches Establishment, schönrederische Unterstützung bedarf. Er leistet damit der Wissenschaft und Zivilgesellschaft einen Bärendienst. Die Entgleisung der WDR-Organe und ihrer Unterstützer, wie hier, ist einfach niveaulos und kann nicht als Satire verharmlost werden, z. B. » Meine Oma fährt mit 'nem SUV beim Arzt vor, überfährt dabei zwei Opis ...«

Herr Pörksen will uns also zu einer redaktionellen Gesellschaft „entwickeln“ und schlägt eine „Medienerziehung schon in der Schule“ vor. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber nur dann, wenn man eine Erziehung zu Höflichkeit und Respekt und dazu, dass man niemanden als „ Sau“ tituliert, nicht vernachlässigt. In meiner Kindheit haben diese Erziehung die Eltern übernommen, und die Schule hat diese Erziehung bestätigt. Mich beschäftigt der Gedanke, welche Gesellschaft wir „entwickeln“, wenn wir zwar “redaktionell“ kompetent werden, jedoch ohne Anstand und Sitte sind. Ich finde, Herr Pörksen macht es sich sehr einfach. Der Mensch Ist nämlich mehr, als eine Summe von Kompetenzen.

Manfred Sonntag | Do., 2. Januar 2020 - 15:10

Das ganze Theater wird doch seit Jahren von der linksliberalen Elite im Rahmen einer totalitären Identitätspolitik Tag für Tag auf die Spitze getrieben. Wenn die Attacke dann nach hinten losgeht, wie hier beschrieben, werden ganz schnell solche medialen "Abklingbecken" vorgefahren. Ich empfehle, um das gegenwärtige Desaster besser verstehen zu können, das Buch "Wahnsinn der Massen" von Douglas Murray.

Richtig, eine grüne Medienelite (n. d. Autor) holt das ganz große Holz raus, mobbt und hetzt unter dem „Deckmantel Satire“ gegen Omas, um zu diskreditieren und wundert sich darüber, dass sich die Alten in einem Shitstorm im Netz äußern. Statt kleine Brötchen zu backen, verteidigt man unsensibel das Vorgehen und schimpft jetzt, dass die Alten nicht Ruhe geben.
So sehr man jedes räuspern von der falschen Seite an den Pranger stellt, so sehr will man jetzt Konsequenzen vermeiden. So stellt sich der Journalistenverband vor den Autor, der alle Alten einfach zu Nazis macht. Wie können Medienwissenschaftler so frei von Sensibilität sein. Das zeigt doch nur, wie abgehoben diese Elite ist.
Fazit: Es wird keine Ruhe geben!

Manfred Sonntag | Do., 2. Januar 2020 - 22:06

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen fordert, dass auch Medien-Konsumenten lernen sollten, ihre Empörung zu dosieren. Na klar, was sonst. Suchen Sie mal im Netz nach "Chemnitz napalm video". Dort finden Sie garantiert Maria Clara Groppler und das Video vom Auftritt am 03.06.2019 bei Nightwash (ÖR).
Maria Clara Groppler: ..... "Deswegen mein Vorschlag: Wie nehmen einfach Löschflugzeuge. Füllen die mit Zitronensaft und lassen die über Chemnitz fliegen. Und wenn das nicht funktioniert: Napalm. Ist jetzt ein bisschen hart. Punkt.". Und jetzt die Empörung dosieren. Herr Pörksen ist ein Traumtänzer.

Lieber Herr Sonntag, vielleicht haben Sie den Wissenschaftler Pörksen auch einfach nur falsch verstanden. 'Die Empörung dosieren' - sollen Sie und ich. Frau Groppler darf selbstredend weitermachen. Ihr satirisches Videos war doch ('staatspolitisch wertvolle') 'Kunst'. Fanden Sie es etwa nicht witzig? 'Kunst' ist in Deutschland (zumindestens für eine selbsternannte und angebliche 'Linke') bekanntlich frei. Die Freiheit von kreativen 'Künstlern' und 'Kulturschaffenden' wie Groppler gilt es zu schützen und AUSZUBAUEN. Sie können doch hier nicht einfach so gegen 'Kunst-Freiheit' polemisieren.
Oder sind Sie etwa eine 'Nazi-Sau'?

Bernhard Pörksen ist kein unwissender und unschuldiger Traumtänzer.
Von Beruf "Medienwissenschaftler", agiert Pörksen in den Medien als typischer aktivistischer Linksintellektueller.
Auf der Klaviatur der öffentlichen Meinungsbildung spielt er meisterhaft.
Themen setzen, Skandalisieren und Hypen , sowie Bagetellisieren, Abwiegeln und ins Lächerliche Ziehen beherrscht er aus dem Effeff.
Er ist selbstverständlich alles andere als ein unvoreingenommener "unparteiischer" Schiedsrichter. Er hat eine Mission, und diese ist, die linksgrüne kulturelle, auf angeblicher moralischer Überlegenheit beruhende Hegemonie zu erhalten und weiter auszubauen.
Plumper hingegen schreibt Stefan Winterbauer auf meedia.de : Der WDR hat ein harmloses Quatsch-Liedchen veröffentlicht, in dem ein Kinderchor das olle Lied ” umgetextet hat zu “Meine Oma ist ne alte Umweltsau”. Kann man machen, muss man nicht machen. .. Der Vorwurf der bösen Instrumentalisierung von Kindern sei lachhaft.

Wilfried Düring | Fr., 3. Januar 2020 - 13:42

Antwort auf von Petra Horn

Ein grosses DANKE, liebe Frau Horn für Ihren Beitrag. Ich unterschreibe jeden Satz! Pörksen ist ein wortgewandter Lobbyist und Agitator; seine 'Wissenschaftlichkeit' nur ein glitzender Mantel. Auf Leute wie uns, blickt er mit Verachtung herab!

Ob GEZ-Service-Einzugszentrale oder von "Kindern freitags lernen", wie Herr AUGSTEIN als Besitzer des SPIEGEL nimmer müde wird, ein Märchen an das andere zu reihen.

Sogar der PONTIFEX wackelt: "Vielleicht ist die Gretl von Schweden gar nicht ein IKEA-Bücherregal, sondern ein heiliger Stuhlgang?"

Und: pure Dichtung - FRANZISKUS ruft seine SCHWEIZER Garde, man sollte auf KLIMA-AKTIEN setzen für weltweiten Katholizismus!

Unsere Jesuiten werden mit den Mohammedanern sich einigen.
Maria trug auch Kopftuch!

Gerhard Schwedes | Do., 2. Januar 2020 - 15:23

Etwas spät habe ich kapiert, was mit postfaktisch im Grunde gemeint sein könte. Erst jetzt begreife ich, dass es da Menschen in meiner Umgebung gibt, die zwar die Realität sehen, für die es aber dennoch wichtiger scheint, ihre rechte Gesinnung zu pflegen. Wer kann sich so etwas eigentlich leisten? Doch wohl nur jene, die in weiche Watte gebettet sind, denen ein gewisses Maß an Wohlstand zu eigen ist. Ihr Überschuss an materieller Abgesichertheit wird dann zur Manövriermasse, mit dem sich gut und gerne Gesinnung pflegen lässt. Und so kommt es, dass gerade die Fettaugen in der Gesellschaft oft die überzeugtesten Links-Grünen sind. Ein reines Luxusphänomen. Wer dagegen im harten Alltag steht, um seine Scherflein besorgt sein muss, der kann diese Spielchen nicht treiben. Aus diesem Grunde trifft man unter den Malochern, die um ihre materielle Basis ringen, nur selten Links-Grüne an. Sie wissen nämlich: die Fakten zu verkennen, bedeutet, sich ganz böse die eigene Haut zu verbrennen.

Zitat: "die rechte Gesinnung pflegen".

Das ist wohl etwas missverständlich, doppeldeutig. Um es mit meinem ollen Prof. Dr. Kirchhof zu sagen: "auslegungsbedürftig und auslegungsfähig"

Sie meinen sicherlich "rechte Gesinnung" im Sinne von "richtiger Gesinnung" und nicht als poltisch rechts stehend.
Nein, ich bin kein Erbsenzähler, Korinthenkacker, jedoch sind es oft solche "Feinheiten" die aus dem Zusammenhang gerissen und zitiert werden.
Dazu gibt es beispiele ohne Ende, zumals im postfaktischen Zeitalter!

Herr Schwedes: "die Fettaugen der Gesellschaft" ist eine gar treffliche Formulierung!

In meiner Nachbarschaft wohnt solch ein Exemplar. Näheres würde jetzt ausufern!

... und Fett schwimmt bekanntlich immer oben...
(nach einer Nacht im Kühlschrank kann man es sehr gut entfernen!)

ein gutes 2020 für Sie!

Klaus Decker | Do., 2. Januar 2020 - 15:25

Seit ich Cicero lese, wird in zahlreichen Kommentaren
der "Haltungs-Journalismus" des ö.r.Rundfunks kritisiert. Schnee von gestern? Frau Hildebrand und
Herr Poerksen erkennen die eigentliche "Pointe" des
ganzen Geschehens nicht: Ein Scharfrichter in Sachen Political correctness erlaubt sich auf dem Weg angeblicher Satire genau das, was er unnachgiebig beanstandet! Hat man je von Herrn
Poerksen einen Kommentar zur "Dauereregung" des medialen Mainstreams gehört? Diese Doppelzüngigkeit ist es doch, die uns ciceroleser und viele andere empört. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Cicero Farbe bekennt. Wenn diese beiden
Kommentare das letzte Wort gewesen sein sollten,
bin ich bitter enttäuscht!

Ihre Frage "Hat man je von Herrn Poerksen einen Kommentar zur "Dauererregung" des medialen Mainstreams gehört?" ist sehr berechtigt.
Seit Jahren betreiben die Vertreter der "political correctness" übelste Empörungskultur, indem sie jedes Wort, das ein angeblich "Rechter" äußert, auf die Goldwaage legen. Es fing damit an, daß man den Begriff "Bodensatz" im Zusammenhang mit abgehängten Menschen in einer Gesellschaft, das der
untadelige Herr Prof. Dr. Lucke benutzte, zu einer Ungeheuerlichkeit hochstilisierte.

Jetzt auf einmal, da sich die Empörung auch mal gegen das arrogante links-grüne Establishment richtet, soll plötzlich "abgerüstet" bzw. "abgekühlt" werden!

Dabei hat man vorher genau das getan, was Herr Poerksen als schlimm beschreibt: "Die pauschale Abwertung einer ganzen Gruppe von Menschen ist d a s
Eskalationsmittel überhaupt", indem man z. B. die PEGIDA-Leute oder
die Menschen in der AfD komplett herabgewürdigt hat.

W e r hat hier also mit dem "Empören" angefangen?

Da empört sich "jemand" über die, die sich empörten. Über AfD und Pegida, letztere angeführt von einem u.a. wegen Volksverhetzung vorbestraften Bachmann. Wo auch schon mal mit dem Namen von Politikern verzierte Galgen gezeigt werden. Wo alles auftritt, was "rechtsaussen" Rang und Namen hat. Dazu soll man wohl eher schweigen, nehme ich an. Da ist Empörung scheinbar nicht erwünscht.

Und der AfD gebührt zweifellos das wenig schmeichelhafte Kompliment, Empörung mit oftmals unterirdischer Qualität in die Parlamente getragen zu haben.

Immerhin: Die Kommentarin zeigt mit zunehmender Offenheit, was man bereits mit Ihrer Unterschrift unter den Stuttgarter Aufruf annehmen durfte: Das sie dem Flügel nahesteht, möglicherweise angehört.
Ach so...im Stuttgarter Aufruf ging es ja nur um die Verteidigung der "Meinungsfreiheit". Soll heissen: Das Recht auf Hetze, Antisemitismus (Gedeon) und Extremismus.

Ich bin nicht enttäuscht, denn als freies Pressemedium muß der Cicero nicht das schreiben und die Meinungen abbilden die meiner Weltsicht entsprechen! Dafür gibt es inzwischen massenhaft andere Onlinemedien und Blogs, in denen man zu 99 Prozent auf "Gesinnungsgenossen" trifft und ich meine das nicht sarkastisch. Ich lese dort u.a selber. Aaaber!!! Ich habe kurz auf den DLF geschaut und und in den Podcast reingehört! Es gibt einen wesentlichen Punkt im Interview der dort nicht integriert wird und der mich und so vermute ich viele Andere auf die Palme bringt!

Die Nummer kommt eben nicht von irgendeiner freien drittklassigen Kabarettbühne sondern von den von uns allen zwangsfinanzierten, so oft moralisch hochtrabenden öffentlichen Medien. In einem von uns allen zwangsbezahlten Medium diese Twitter-Aroganz ertragen zu müssen, das ist wirklich unverschämt!
Daher vielleicht doch

https://www.steinhoefel.com/2019/12/neujahrsgruesse-an-den-beitragsserv…

Andreas Zimmermann | Do., 2. Januar 2020 - 15:28

Aha, es braucht also eine weitere Erziehung der Gesellschaft um solche Vorfälle abzukühlen. Na dann ist ja alles klar, oder? Wir sind also alle einfach noch zu dumm um mit solchen Beleidigungen richtig umzugehen. Ein WDR, ein Buhrow, ein Holleck, die haben alle alles richtig gemacht! Meine Verwandten, meine Bekannten und ich selbst nehmen das einfach viel zu wichtig was da seitens des zwangsfinanzierten ÖR verbreitet wird. Wir müssen noch an uns arbeiten um in dieser neuen Gesellschaft anzukommen. Wir müssen die alten Werte über Bord werfen, wie Anstand, Ehre und Achtung für Lebensleistungen älterer Menschen – alles Selbstzweck. Die Entscheidung darüber welche Werte eine Gesellschaft als richtig und allgemeingültig ansieht, dies obliegt einfach nicht mehr der Mehrheit sondern den Medien, einigen Parteien und den von ihnen berufenen NGO´s. Wir müssen es einfach akzeptieren, dass Demokratie jetzt eben einfach anders funktioniert. Was ist denn daran auch so schwer zu verstehen? Klar?!

Ellen wolff | Do., 2. Januar 2020 - 16:15

Antwort auf von Andreas Zimmermann

Jo.

Robert Hans Stein | Do., 2. Januar 2020 - 17:24

Antwort auf von Andreas Zimmermann

den Medien, einigen Parteien, NGOs UND, nicht zu vergessen, den Kindern, die eingeladen sind, an der Erziehung des ach so unreifen alten, weißen Mannes und der zugehörigen Oma mitzuwirken. Antiautoritär endet nun wohl bei einem grölenden Meier und Kindern an die Macht. Ich würde das jetzt gern als Satire verstanden wissen, damit der Veröffentlichung nichts im Wege steht. Danke

Joachim Kopic | Do., 2. Januar 2020 - 17:27

Antwort auf von Andreas Zimmermann

zumal in der Mehrzahl (...älteren BürgerInnen) von genau den "Umweltsäuen" zwangsfinanziert. Es wäre wirklich an der Zeit, dass sich der "Staatsfunk" (und mit ihm der Bundespräsident ... Feine Sahne Fischfilet... siehe Silvestervorgänge in Leipzig) ihrer NEUTRALITÄT rückbesinnen würden ... Wünsche fürs neue Jahr kann man ja mal äußern, auch wenn man kaum an eine Besserung glaubt.

Gregor Kühn | Do., 2. Januar 2020 - 19:00

Antwort auf von Andreas Zimmermann

Was für ein Glück, dass wir einen Herrn Pörksen haben, der uns sagen kann, wann eine Empörung gerechtfertigt ist und wann nicht! Jede Entgleisung der AFD wird wochenlang zelebriert, ohne dass Herr Pörksen oder Herr Brauns ein Abkühlbecken fordern. Gauland wird heute noch für seine dämliche Vogelschiss-Äußerung zitiert, obwohl er sich mehrfach dafür entschuldigt hat! Es ist diese unerträgliche Einseitigkeit, dieses dreiste Messen mit doppelten Maßstäben, das für viele Bürger unzumutbar geworden ist. Was ist das für ein Niveau, dass man die so augenfällige Einseitigkeit nicht bemerkt?! Wie weit soll denn die Verhöhnung konservativer Bürger noch getrieben werden - ist die Spaltung im Volk noch nicht tief genug und muss sich ein Cicero wirklich daran beteiligen? Wie gut, dass die Mainstreammedien
ihre Deutungsmonopol verloren haben und der Bürger durch die alternativen Medien sein Informationsspektrum erheblich erweitern kann.

gabriele bondzio | Do., 2. Januar 2020 - 15:35

dass es an Anstand/Bildung an verantwortlicher Stelle fehlt.
Man hat die Kindliche Pietät bewußt ausgehebelt, dereren wesentlicher Inhalt sich in der Liebe/Achtung der Kinder zu ihren Eltern und hier...Großmutter begründet.

Als zertifizierter 'alter weißer Mann', 'Dunkeldeutscher' und 'Nazi-Sau' (bin in dem Alter) werde ich mich ab sofort genau so verhalten, wie es der selbsternannte grüne Adel dieser Besser-Menschen-Republik offenbar von mir erwartet! Kein Vergeben - Kein Vergessen! Herr Pörksen kann seinen guten Ratschläge gerne an Regierende, 'Aktivisten' und Zwangsrundfunker richten - ich bin ab sofort für diese Ermahnungen taub.
Ich werde meine Feinde nicht ent-täuschen!
Von der DDR hätte man lernen können. Dort wurde viele harmlose Menschen solange als 'Staats-Feinde' bezeichnet und wie solche behandelt - bis sie eines Tages tatsächlich welche waren. Dieser faszinierende Mechanismus funktioniert offenbar auch in Bundes-Besser-Land.
Und Herr Buhrow: 'Nein, 'WIR' müssen nicht wieder zur Besinnung kommen' - das können Sie einem Volksverhetzer wie Herrn Hollek predigen, nicht uns. Und wer solche Figuren beschäftigt, der hat das Recht verwirkt von anderen Menschen 'Respekt' und 'Anstand' einzufordern!

was ich denke. Kein Vergeben - kein Vergessen. Jetzt erst recht. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Andreas Bitz | Fr., 3. Januar 2020 - 15:48

Antwort auf von Wolfgang Tröbner

Es geht nicht nur um die Oma-"Umweltsau", sondern um den letzten Satz des Videos und insbesondere die "Nazisau"-Twitterei des freien WDR-Mitarbeiters D. Hollek. Wie konnte dieser ungelernte Antifa-Kämpfer als Student eine wohldotierte Stelle bekommen, durch wen? Wer trägt die Verantwortung für das Chor-Video? Solches Personal darf sich gerne auf die Meinungsfreiheit berufen, kann jedoch hieraus NICHT das Recht ableiten, diese Meinung über den WDR verbreiten zu dürfen und hierfür auch noch durch die Beschimpften mit Zwangsgebühren alimentiert zu werden.

Josef Olbrich | Do., 2. Januar 2020 - 16:17

Entkleidet man diese Aussage, so bleibt wieder eines übrig: Sozialisten können den Menschen nur als Objekt betrachten, den man betreuen muss, damit er die Welt versteht. Das ein Individuum selbst denken kann, ist in dieser Ideologie ein Fremdwort.
Dieses "Lied" von Kindern gesungen, doch Erwachsene haben sie dazu veranlasst, erinnert mich an eine Zeit, da gab es eine Zeitschrift, der "Stürmer" genannt, das in diesem Jargon seine Leser verunreinigte.

Klaus Funke | Do., 2. Januar 2020 - 16:29

Wenn ich den Artikel und die Kommentare lese, so ergibt sich für mich: No comment! Das ist hochtouriger Leerlauf!

Jacqueline Gafner | Fr., 3. Januar 2020 - 15:07

Antwort auf von Klaus Funke

frage mich höchstens, weshalb Sie es dann trotzdem nicht lassen konnten, einen Kommentar zu schreiben, selbst wenn er kurz ausgefallen ist. Ich interpretiere Ihre Kurzbotschaft so, dass Sie für sich offenbar beanspruchen, über den Niederungen solch "hochtourigen Leerlaufes" zu stehen. Nun denn, schön für Sie, ich tue es nicht, sondern rege mich regelmässig über das Selbstverständnis mancher Medienschaffenden auf, die es leid sind, sich mit Pro- und Contra-Argumenten zu einem bestimmten Problem oder Sachverhalt zu befassen, und es vorziehen, dem allgemeinen Publikum stattdessen gleich die "Postordnung" durchzugeben. Nicht zuletzt wohl auch in der Meinung, dass besagtes Publikum ohnehin nicht über die erforderliche Kompetenz verfüge, sich eigenständig ein adäquates Urteil bilden zu können. Dafür, zu erkennen, welche Anmassung in einer entsprechenden Haltung liegt, reicht die Kompetenz der meisten Medienkonsument/-innen immerhin gerade noch. Und das ist doch auch schon etwas, oder nicht?

Alfred Kastner | Fr., 3. Januar 2020 - 18:36

Antwort auf von Klaus Funke

Nicht zuletzt seit einem Erlebnis heute morgen beim Bäcker glaube ich, dass Politik und Medien die Bürger nicht unterschätzen sollten. Der Laden war brechend voll. Hauptthema war zunächst die nach Meinung aller Beteiligten völlig unsinnige Bon-Pflicht seit Beginn des neuen Jahres. Der Frust und Ärger konzentrierte sich jedoch sehr schnell auf die Politiker im allgemeinen und im speziellen auf den in Deutschland um sich greifenden linksgrünen intoleranten „Öko- und Klimafaschismus“. Ich war über die Politisierung dieser Menschen sehr erstaunt, zumal ich angenommen hatte, dass diese Republik unter der "Merkel-Dynastie" den Schlaf der Gerechten gefunden hatte. Mein Einwand, dass in Deutschland eh niemand, ähnlich wie in Frankreich oder anderen Ländern, hinter dem warmen Ofen hervorzulocken sei, provozierte heftige Gegenreaktionen wie „der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht“ oder „die Deutschen kommen im Gegensatz zu den Franzosen langsam, aber gewaltig“.

Gisela Fimiani | Do., 2. Januar 2020 - 16:30

Indem Herr Pörksen sich anmaßt zu entscheiden, wann Empörung dem Selbstzweck dient und dass er offenbar das „Omalied“ in diese Kategorie einreiht, zeugt von zeugt von schulmeisterlicher Arroganz seinerseits. Die tendenziöse Relativierung (mit Satire ist vor Kritik geschützt), die überhebliche Entscheidung darüber, was Menschen medial gefälligst zu akzeptieren haben, da sie anderenfalls nicht medienkompetent seien und nicht die Bildung von Journalisten besitzen, Relevantes zu erkennen. Ich erkenne hier wieder die Sebstüberhebung derer, die uns zum „Richtigen“ in ihrem Sinne“erziehen wollen. Der wirklichen und empörenswerten Frage, sehr junge Kinder „in Satire“ machen zu lassen, die in diesem Alter noch nicht verstanden werden kann, stellt man sich nicht. Ebensowenig der Frage, wie Bürger, denen ÖR Mediales nicht gefällt, sich diesem entziehen können, indem sie ihren Beitrag kündigen.Insofern ist der Vergleich mit anderen Medien unredlich.Verschlagene Spektakelpolarisierung á la Pörksen.

"sehr junge Kinder „in Satire“ machen zu lassen, die in diesem Alter noch nicht verstanden werden kann" ist in meinen Augen ein Mißbrauch von Kindern und gehört wie die Kinderpornografie strafrechtlich geahndet. Mißbrauch von Kindern ist und bleibt Mißbrauch, egal ob aus sexuellen oder aus politischen Motiven. Beim sexuellen Mißbrauch von kleinen Mädchen verstehen diese in diesem Alter zumeist auch nicht, was mit Ihnen für welchen Zweck gemacht wird, genauso wie beim Absingen von den von Erwachsenen formulierten Texten mit beleidigendem Inhalt!

Gisela Fimiani | Do., 2. Januar 2020 - 16:39

Hier zeigt ein „Medienwissenschaftler“ was er von Sprache versteht. Offenbar Nichts. Dieser Mann fordert, jenseits jeden Selbstzweifels, den unwissenden Bürger zu „erziehen“. Es mutet grotesk an, ist aber womöglich durch selbstüberhebende Eitelkeit zu erklären.

Jürgen Keil | Do., 2. Januar 2020 - 16:43

Die Erregung ist groß. Zu groß? Sie zeigt mir zumindest, dass es viel mehr Menschen gibt, viel mehr als Politiker, Medienmacher und Journalisten denken, denen die grüne Gängelei, die Manipulierung unserer Jugend, die hysterischen Volkserziehungsversuche einfach mal zu viel sind. Da reicht dann eben der Tropfen eines weiteren, als Satire verkleideten, dümmlichen Erziehungsversuches aus, das Empörungsfass zum Überlaufen zu bringen. Und die Verursacher dieser Empörung lernen nicht daraus, wie man u.a. an der Reaktion der neuen SPD- Vorsitzenden sieht. Wissen die eigentlich noch was den Normalbürger bewegt. Das über Jahre mühsam aufgebaute höhere Umweltbewusstsein der meisten Bürger wird mit diesen Übertreibungen beschädigt, es werden Trotzreaktionen provoziert. Ist es überhaupt noch möglich, über das Klimaproblem auf sachlicher Ebene zu reden?

Petra Führmann | Do., 2. Januar 2020 - 16:43

ständig, übertrieben und über jeden Kleinkram, oft künstlich herbeigeredet, echauffiert, um nicht empört zu sagen, dann sind das ausschließlich und immer Linke und Gutmenschen. Ich sage das jetzt so platt, ohne drumherum zu reden. Und wehrt sich mal zu recht die andere Seite, wird herumgeschrien und verlangt, dass Leute wie die vom WDR unterstützt werden müssen, anstatt zur Ordnung gerufen. Es ist ohnehin jedes Maß abhanden gekommen, aber bitte nicht nur dann aufregen und maßregeln, wenn es von angeblich Rechten, in meinen Augen Normalen, kommt, von Links aber ist alles wohlgetan. Es macht mich nur noch wütend!

Konrad Kugler | Do., 2. Januar 2020 - 18:39

Antwort auf von Petra Führmann

ich hab ´s geahnt. Mein Dank an Sie für die präzise Darstellung der ganzen Situation, in der wir stecken. Mein Dank auch an die anderen 99,5 % Kommentatoren.
Die Verlogenheit ist in DE schon lange Staatsräson.

Wilfried Düring | Fr., 3. Januar 2020 - 11:23

Antwort auf von Petra Führmann

Ich würde mir von Leuten wie Herrn Pörksen gerne erklären lassen, warum man sich im gebührenfinanzierten 'Haltungs-Rundfunk' über die unangenehmen Tatoos des CDU-Kommunalos Möhring mehr erregt hat, als über die 'Connewitzer Blutnacht' incl. der von linksautonomen Gewaltverbrechern versuchten Polzistenmorde.
Ja, ich finde diesen Zustand einfach nur empörend! Das staatliche und polizeiliche Gewaltmonopol gehört durchgesetzt - immer und überall!

Ronald Lehmann | Sa., 4. Januar 2020 - 17:47

Antwort auf von Petra Führmann

Ach wenn Sie nicht an Gott glauben, so lese ich Ihre Beiträge sehr, sehr gerne. Sie schreiben mit Herz & Verstand. 100%-ige Zusage von meiner Person zum Inhalt ihrer Aussage.
Lassen Sie aber keine schlechten oder wütende Gedanken aufkommen, denn dies "verfärbt ihre guten Werte". Nehmen Sie es mit Humor, das ist wie "Energie".
Bereiten Sie sich auf das schlimmste vor, hoffen auf das Beste & nehmen es an, wie es kommt.
Alles Gute in diese Jahr :-)

Gerd Möller | Do., 2. Januar 2020 - 17:42

Herr Braun / Herr Pörksen;
Hier geht es immerhin um den ö/r Rundfunk, der stets mit Gebührenerhöhungen die "Qualität" verbessern will!
Diese Schmähung hat kein zugedröhnter Rapper bei RTL plus von sich gegeben!
Das öffentlich/rechtliche TV betreibt den youtube- Kanal "Funk"; die Zielgruppe ist nach der homepage junge Menschen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren.
Wenn man sich dieses Video anschaut, wird es jedem schnell klar, warum die Polizei -und Rettungssanitäter, Feuerwehr, usw.- im täglichen Einsatz behindert, geschmäht und bedroht werden!
https://youtu.be/XM1JVF9leyk

ZDF-Intendant Wilhelm äußerte sich kürzlich zum Thema Gebührenerhöhung, dass man die Qualität ohne Erhöhung nicht wird halten können. Angeblich vorhandene Qualität muss erhalten bleiben – erhöhen will er sie nicht. Das nur nebenbei.

Nun jeder hat ja andere Vorstellungen von Qualität. Und wenn ich mir die Kommentare hier durchlese, ist da wohl geradezu ein Quantensprung an Qualität nötig um uns alle wieder einzufangen. Die Richtung ist da wohl gleichgültig, es muß ein richtig großer Wurf sein... :-)

Auch für dieses Lied würde ich mich sicher nicht instrumentalisieren lassen. Trotzdem sehe ich da einen Unterschied zur "Umweltsau": Hier handelt es sich um ein Video, das in einem größeren Zusammenhang steht, nämlich, dass in einem Experiment ziemlich üble Rap-Verse in eine klassische Hintergrundmusik gekleidet werden, was das Ganze letztlich absurd macht und deshalb doch noch als Satire erkennen lässt. Mich erinnert das ein Stück weit an Mozarts vertontes "Götz-Zitat". Die Sängerinnen und Sänger sind hier definitiv nicht dem Antifa-Spektrum zuzuordnen und wissen im Gegensatz zum den Kindern des "Umweltsau"-Kinderchors, was sie machen. Letztlich hinkt der Vergleich der beiden Videos dann eben doch.

Hermann Geisbusch | Do., 2. Januar 2020 - 17:44

Leider kann man nicht ein anderes Programm bei den öffentlich rechtlichen Sendern auswählen wie die Zeitung am Kiosk um die Ecke. Die einfachste Lösung wäre eine Art Bezahlfernsehen, dass man nur für das zahlt, was man sich auch gerne anschaut. Die Zwangsabgabe für die linksgrünen Senderbeiträge würden dann kein Geld mehr in die Kassen spülen und die "Meinungsmacher" bekämen das im Portmanie spüren.
Jedes normale Geschäft muss nach den Wünschen der Kunden sein Sortiment ausrichten. Ladenhüter bringen keinen Umsatz.
Linke Umweltschutzhetzer würden so aussortiert.

Hermann Geisbusch | Do., 2. Januar 2020 - 17:45

Leider kann man nicht ein anderes Programm bei den öffentlich rechtlichen Sendern auswählen wie die Zeitung am Kiosk um die Ecke. Die einfachste Lösung wäre eine Art Bezahlfernsehen, dass man nur für das zahlt, was man sich auch gerne anschaut. Die Zwangsabgabe für die linksgrünen Senderbeiträge würden dann kein Geld mehr in die Kassen spülen und die "Meinungsmacher" bekämen das im Portmanie spüren.
Jedes normale Geschäft muss nach den Wünschen der Kunden sein Sortiment ausrichten. Ladenhüter bringen keinen Umsatz.
Linke Umweltschutzhetzer würden so aussortiert.

R.M.Petersen | Do., 2. Januar 2020 - 18:09

Da gibt es verschiedene Seiten, die sich - bei gleichem Anlass - über unterschiedliche Dinge aufregen:

Die Einen sehen in dem WDR-Hass-Lied eine weitere Eskalationschraube der links-grünen Umerziehung, bei der nach totalitärem Muster Kinder instrumentalisiert und - durch ordinäre Beschimpfung der Oma - die Familie demontiert werden soll.

Die Anderen sehen sowohl den Klimarettung als auch das Öff.-Rechtliche System als sakrosankt; wer dagegen das Maul aufreisst, kann nur ein Rechter sein. Dass die Kitiker dann gleich mit "Oma = Nazisau" genau dies noch übergebraten bekommen, illustriert das im "Rotfunk" herrschende Feindbild.

Diese Konfliktlage wird von Prof. Pörksen geleugnet, für ihn liegt das Problem in den frei flottierenden Neuen Medien, in denen sich Empörung unvehältnismässig aufschaukele. Dass diese Meinung im Deutschlandfunk dargelegt wird, also in einem "Systemsender", passt "wie die Faust".

Die Freie Rede im Internet stört die Etablierten.

Bravo!!!

Tomas Poth | Do., 2. Januar 2020 - 18:10

Es sind die Medien-Produzenten in vorderster Linie die den Hype, die Empörung produzieren.
Medienerziehung, da höre ich aber die NS- und Sozialismus Nachtigallen trapsen.
Spiegelt die Themen in allen Facetten wieder, dann kann sich jeder sein eigenes Bild machen.
Der derzeitig einseitige Journalismus, den wir Mainstream nennen spiegelt genau diese Erziehung der Medien wider, Einseitigkeit für eine vorgegebene Richtung.

Gerlinde Sinn | Do., 2. Januar 2020 - 18:32

Der Auftritt des WDR-Kinderchors zeigte zwei Dinge. Zum einen wird die jüngere Generation ermutigt, die „Oma“, Stereotyp für das Gute in Familien, zu verunglimpfen. Unglaublich das Ende des Videos, als die kleine Sängerin (ca. 8 Jahre alt), die Greta-Worte nachspricht „we will not let you get away with this“. Das ist keine Satire, sondern erinnert an die Instrumentalisierung von Kindern gegen ihre Familien während der chinesischen Kulturrevolution. Zum anderen bin ich sprachlos über die vulgäre Sprache, die Kinder mit fröhlichem Gesicht trällern. Welch eine Schizophrenie, wenn überall in den Medien über die Verrohung im Internet geklagt und dann das Wort die „Sau“ benutzt wird. Steht nicht eine „Sau“ für ein Tier, das man bei Bedarf auch schlachten kann? Bevor Cicero die „Empörung“ zum Oma-Lied bagatellisiert, könnte man diese Aspekte auch einmal bedenken.

Brigitte Miller | Do., 2. Januar 2020 - 18:52

von Herrn Bernhard Pörsken kommen aus einer hochtheoretischen Vogelschau.
Selbstverständlich muss man sich empören, wenn die „Haltung“ zeigenden, von ihrem Erziehungsauftrag an der Bevölkerung überzeugten Medienleute sich dermassen vergaloppieren.
Ist es etwa nicht relevant. wenn zu diesem Zweck Kinder instrumentalisiert werden, siehe z.B.
Zeljo Davutovic im Deutschlandfunk:
„„Mir persönlich liegt viel daran, diese Offenheit der Kinder zu nutzen. Den Kindern kann man alles präsentieren, wenn sie jung sind, wenn sie im ersten, zweiten, dritten Schuljahr sind. Das nutzen wir positiv.“
um ihre einzig richtige Sicht der Dinge durchzusetzen.
Nein, diese Vorgänge sind weitaus umfassender und gravierender als nur eine „sinnlose plötzlich hervorschiessende Empörung“ in der Sauregurkenzeit der Feiertage. Das hat System und die als Satire bemäntelte Beleidigung der älteren Generation ( die ja eine Spaltung erst recht befeuert) ist ja nicht bei Umwelt-Oma geblieben, eine Nazioma ists geworden.

Gerhard Reinelt | Do., 2. Januar 2020 - 20:22

hätte der Medienwissenschaftler dann wohl auch den „Stürmer“ im Grunde nur als satirische Zeitschrift gesehen, der unnötige Aufregung verursacht?

Wilfried Düring | Fr., 3. Januar 2020 - 14:35

Antwort auf von Gerhard Reinelt

Genauso! Da haben sich irgendwelche 'Defaitisten' und 'Drückeberger' künstlich über so ein bisschen - sicher verwerfliche aber eben gerade in Kriegszeiten völlig nebensächliche - Hetze usw. eines Perversen (Julius Streicher) aufregt; anstatt mit klarer Haltung für Führer und Endsieg zu arbeiten. Unverantwortlich und beschämend, diese kleinliche und egoistische Verschiebung der Prioritäten!

Marianne Bernstein | Do., 2. Januar 2020 - 21:42

Da sollte man lernen, dass es einen Unterschied macht, was man privat sagt, singt oder auch schreibt und was man an die große Glocke hängt. Der WDR-Chor ist eben nicht privat und mich würde schon interessieren wo denn angedacht war "das nette Liedchen" zu singen?
Dass man jetzt eine Schuldumkehr durch alle Medien hetzt und den zu recht verärgerten Bürger zum Problem erklärt wird die Sache weder beruhigen, noch wird es ihr gerecht.

Walter Claassen | Do., 2. Januar 2020 - 22:50

Dieser Kommentar ist doch wohl selbst Satire, oder?
In einem Interview mit dem DLF (mit dem DLF...) fordert ein Medienwissenschaftler, die Menschen mögen ihre Emotionen zügeln. Hat er denn zur Kenntnis genommen, was die Profis so von sich gegeben haben?
Für mich klingt das nach einem (weiteren) Versuch, die Öffentlich-Rechtlichen zu schützen.

Jürgen Pötzl | Do., 2. Januar 2020 - 23:45

...Pörksens Statement, es brauche eine "Medienerziehung" der Gesellschaft, um überschießende Empörungen zu angeblich unwichtigen Dingen zu verhindern. Beide Herren des Mediengewerbes ignorieren, dass es hierbei nicht um die Nichtigkeit eines törichten Liedgutes geht, sondern um den tatsächlichen(!) Zustand dieser unserer Gesellschaft. Wer von Überreaktion redet negiert den tatsächlichen politischen Handlungsbedarf zur Überwindung der zunehmenden Dysfunktionalitäten in unserem Gemeinwesen. Herr Pörksen und der DLF sollten dem Cicero und seinen Lesern nicht die Messlatte anlegen...

Norbert Heyer | Fr., 3. Januar 2020 - 07:28

Ich habe eine ganz einfache Frage: Hätte man auch die Aussagen vom „Denkmal der Schande“ und den „Vogelschiss“ nicht auch genauso leicht und locker als Satire bezeichnen können? Nein, wäre nicht möglich gewesen, denn hier kamen diese Aussagen - die ich persönlich ablehne - von der falschen Seite. Alles, wirklich alles, was von links kommt, wird relativiert, von rechts wird aufgeblasen. Jüngstes Beispiel sind die Angriffe auf die Polizei zu Silvester. Solange keine einheitliche Beurteilung von grenzwertigen Handlungen und Aussagen möglich ist, wird die Spaltung unserer Gesellschaft weitergehen. Da ist
es angebracht, offene und faire Diskussionen zu fördern - etwas, wovon sich unsere Medien meilenweit entfernt haben. Hoffentlich setzt sich die Erkenntnis durch, dass nur Diskussionen ohne Diffamierung des politischen Gegners unsere Demokratie stärken. Die Diskriminierung einer legalen Partei ist dabei der total falsche Ansatz, die Verweigerung von zustehenden Ämtern fatal kleingeistig.

Luigi | Fr., 3. Januar 2020 - 07:53

Das Video hab ich nie gesehen. Meine Empörung stützte sich auf die Schlagworte Oma, Umweltsau, ÖR. Spätestens als Morddrohungen in Richtung der Redakteure ausgesprochen wurden,war es mit der Empörung über diesen Sturm im Wasserglas vorbei. Unser Steinzeitinstinkt kommt nicht klar mit der heutigen Informationsflut. Ja wir werden zum Spielball von Manipulateuren die trefflich auf der Klavitatur des Internets spielen können. Wir sind der Heringsschwarm den die internethaie vor sich her treiben Ich werde intensiver die Printmedien nutzen und auf vorschnelle Schlüsse verzichten.

Kein Kommentar, auch nicht der blödeste, von einem Herrn Holler sollte zu Morddrohungen führen! Da werden Sie wohl hier kaum jemanden finden der das anders sieht. Wenn sie allerdings diese Tatsache zum Anlaß nehmen, den Herrn Holleck nun als armes bemitleidenswertes Opfer zu sehen, dem man doch nun bespringen muß, dann sind sie dem Mainstream mal wieder auf den Leim gegangen.

Daniel W. | Fr., 3. Januar 2020 - 07:55

.... aber ich habe den Sinn von Satire so verstanden, daß man in einem geschützten Format gegen die Regierenden wettern konnte ohne dafür belangt zu werden. Dies hat ja in einer Demokratie durchaus einen Sinn, denn es ist auch ein Mittel um der Regierung auf den Zahn zu fühlen.
Leider ist das Ganze in Schieflage geraten :
Inzwischen ist Satire ein Mittel eines Kartells aus Politik und Medien geworden, dem Volk die Leviten zu lesen. Hier kann man sich ungehemmt über die dummen Steuerzahler lustig machen und die Menschen in seinem Sinne erziehen.
Diese Tendenzdeds ÖRR, den Informationsauftrag mit einem Umerziehungsprogramm zu verwechseln, ist der wahre Hintergund der Empörung. Diese Empörung ist berechtigt und längst überfällig.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. Januar 2020 - 08:30

lese ich aus dem Artikel heraus. Aha. Jemanden öffentlicht zu beleidigen, immerhin ist der Begriff "Sau" in welcher Wortkreation auch immer als Betitelung von Menschen per se bislang strafbar gewesen, wenn es öffentlicht und in ehrverletzender Weise geschieht. Inzwischen sind ja je nach politischer Sichtweise Schimpfwörter der "guten" eben Satire, notwendige Notwehr gegen "räächts", während Begriffe aus der braunen Zeit,egal in welchem Zusammenhang geäußert, per se "Nazi" ist. Diese sprachliche Gemengenlage und deren Auslegung hat zur Empörung auf allen Seiten in den letzten Jahren geführt. Auf jeder Seite wird ausgereizt, was noch sagbar ist. Jeder "Depp" kann im Netz irgendeine Provokation verbreiten und ja, inzwischen jeder regt sich auf. Kritik an kriminellen und ill. Eingereisten ist angeblich "Ausländerhass". Omas und Opas als "Umweltsäue" zu titulieren, das ist eben Satire. Dazwischen oder gar anders bewerten geht also nicht Herr Pörksen? Ich rege mich nicht auf. Warum auch?

Stefan Jurisch | Fr., 3. Januar 2020 - 09:10

einmal selbst klar machen, dass die „neuen Medien“ nichts mit der redaktionell gesteuerten Medienlandschaft der Altzeit zu tun haben. Facebook, Twitter und Co sind dafür geschaffen worden, dass Menschen miteinander kommunizieren und nicht vorgekaute Nachrichten erhalten. Ja, Leute, ob Euch das gefällt oder nicht, aber so unterhält und streitet sich das Volk untereinander. Das war früher in den Glas-Bier-Chatrooms (Kneipe) im privaten oder an sonstigen Orten, wo sich Leute trafen, ganz genau so. Nur hat das die auch damals schon der Wirklichkeit entrückte Elite das nicht so mitbekommen.

Die Kinder zur „Medienkompetenz“ zu erziehen, heißt für mich nichts anderes als einen Teil von früher Erziehung zur Staatshörigkeit. Das hatten wir doch schon dreimal nacheinander, und es hat nur sehr bedingt formuliert.

Wann kommen die ersten Bestrebungen zu staatlich finanzieren Freizeitaktivitöten mit Erziehungscharakter?

Johannes Renz | Fr., 3. Januar 2020 - 09:58

Leider gab es keine Replik auf den Betrag von Frau Hildebrandt, sondern nochmals eine Reprise. Hätte ich gerade vom Cicero anders erwartet. Ulrich Reitz, Jan Fleischhauer und Alexander Kissler wären dafür prädestiniert gewesen. Dazu war das Lied übrigens "perfekt" platziert, denn der Einsendeschluss für Vorschläge zum Unwort des Jahres war bereits der 31.12. - "Umweltsau" wäre für mich nach heutigem Ermessen jedenfalls der klare Favorit gewesen. So wird man sich vermutlich wie in den letzten Jahren wieder einseitig bei den Rechten bedienen. Nächstes Silvester ist das vermutlich schon zu viel Gras drüber gewachsen.

Robert Schmidt | Fr., 3. Januar 2020 - 10:18

Selbstverständlich geht es in der Debatte um die Oma-Umweltsau nicht primär um feinsinnigen Erkenntnisgewinn, sondern tatsächlich um die Formation von Widerstand gegen die - gelinde gesagt - Unausgewogenheit des ÖR.
Auch der Vorwand der "Freiheit der Satire" ist natürlich ziemlich an der Haaren herbeigezogen. Denn wenn nicht schon Text und Ton den Ernst betonen - dann tut es spätestens der Schlusssatz "damit lassen wir Euch nicht davonkommen!"
Die Leute wehren sich auf breiter Front, einer schwachen Bevölkerungsgruppe platt die Schuld zu geben.
Ich kann den Autor verstehen, dass er sich mit einer Gruppe identifiziert und Angriffe gegen diese Gruppe abwehren will.
Aber diese Gruppe ist nicht unsere Gruppe, wir sind die Medien Konsumenten und wir haben an die Medien Macher unsere Ansprüche!

Daneben möchte ich noch bemerken, dass es eine Frage der Lesetechnik ist - mit Querlesen und anhand Bewertungen - auch aus einem Schwall von Leserkommentaren viele Erkenntnisse zu ziehen!

Markus Michaelis | Fr., 3. Januar 2020 - 11:05

Zitat: "Wir müssen uns – und zwar jeder Einzelne – mit der Frage beschäftigen, was ist tatsächlich wichtig, was verdient es, geteilt, gelikt und kommentiert zu werden und was nicht."

Vielleicht, aber steht dahinter nicht der Glaube, dass wir uns am Ende auf jeden Fall auf eine (richtige?) Sicht der Dinge einigen können? Es kann aber auch so sein, dass (jenseits von Hitzköpfen, die es sicher gibt) auf allen Seiten sehr wohl intensiv nachgedacht wurde, aber dass man verschiedene Dinge als wichtig ansieht, die Lage verschieden einschätzt, Gefahren von anderen Seiten sieht - gerade weil jeder nachgedacht hat.

In einer Partnerschaft wäre da vielleicht der Punkt gekommen besser getrennte Wege zu gehen. Das Problem wäre dann, dass das in einer Gesellschaft nicht möglich ist.

Tina Wiegand | Fr., 3. Januar 2020 - 11:43

Laut singt unser #Ferkelchor
Der bösen Welt ein Liedchen vor
Der #WDR der klatscht dazu
Doch klatscht zurück das Volk im Nu
Dank WDR und #OmaGate
Ist das Land noch mehr entzweit
Vielleicht droht uns ein #Bürgerkrieg
Die #Antifa sieht das als Sieg
Weil sie sich gern kloppen will
Drum ist sie jetzt auch noch nicht still
Und kippt das Öl, so wie es kommt
Ins Feuer, bis es richtig brummt
Der Schäuble und das Steingemeier
Erheben laut Moralgeseier
Hayali und die Rackete
fliegen in weg mit einem Jette
Labern, bis die Balken biegen
und wir einen Vogel kriegen
Doch ich sag euch seid ganz still
Weil uns das was sagen will
Die #Zeit die will #Satire haben
Damit wir schön uns daran laben
Reimen bis die #Schwarte kracht
Nein, was haben wir gelacht.

Frei nach Schiller

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. Januar 2020 - 13:16

Antwort auf von Tina Wiegand

Und liest man solchen Kommentar,
dann ist uns allen hier doch klar,
mit etwas Busch oder auch Goethe,
entschwindet sie die Zornesröte
ersetzt ein Lachen laut und hell,
die schlechte Laune schwindet schnell.
Die Moral von der Geschicht,
vergeßet den Humor mir nicht.

bruno leutze | Fr., 3. Januar 2020 - 13:45

Antwort auf von Tina Wiegand

würde er sich im Grab umdrehen, so die DDR ihn nicht entsorgt hat.
Dichterin Tina, Guteste, nicht die Antifa schüttet Öl ins Feuer sondern der Redakteur des Cicero, wenn er ironsierend den Herrn Pörksen kolportiert und ihn der nach Gerechtigkeit lechzenden AfD-Kommentatorenschaft zum Fraß vorwirft.
Was ihre Schüttelreimdichtung angeht, na ja, dürfte eher der lieben Kommentatorin Frau W. gefallen, weil faschingsredetauglich.
Aber zuguterletzt eine Wahrheit: noch ist - Gottseidank - die AfdGemeinde nicht das "Volk", und außer dem CICERO kümmert sich keine andere mediale "Sau" um die "Umweltsau- Oma", die - nach vorheriger Abgabe oder nie im gewesenen Besitzes eines Führerscheins - nur im Hühnerstall Motorrad fährt, was ja wirklich eine Sauerei wäre in Hinblick auf die Reinheit der Eier oder dem Stalllos entronnenem Huhn als Schlachtvieh.

Schönes neues Jahr!

Nur mit einer sehr verschobenen Wahrnehmung ist es eigentlich möglich der Antifa keine Brandbeschleunigung von Konflikten zu unterstellen. Bitte besuchen Sie doch mal deren Portale und Online-Auftritte, da werden Sie ganz schnell fündig werden. Aber das werden Sie natürlich nicht tun, denn dann müssten Sie sich ja eingestehen, was Sie hier gerade für einen riesen Unsinn geschrieben haben. Übrigens der von Ihnen bestimmte hochverehrte Herr Holleck kommt genau aus dieser Ecke. Inklusive einer verurteilten Straftat, steht er genau für diese politischen Akteure und seinen Postings sprechen ja eine deutliche Sprache. Um das nicht wahrzunehmen ist, wie ich schon anfangs erwähnte, eine äußerst verzerrte Wahrnehmung nötig. Oder eine Agenda... Aber das wissen Sie ja bestimmt bestens.

Uwe Dippel | Fr., 3. Januar 2020 - 14:48

Wäre zu schade. Verschiedene Meinungen sind in meinem Interesse, eine pseudo-intellektuelle Diskussion, wie ich sie auch bei ZON lesen könnte, nicht.

Es wäre schade um den Cicero sich für so etwas herzugeben!

Carl Heinz Bickerle | Fr., 3. Januar 2020 - 15:28

Die Kritik an den öffentlich rechtlichen Sendern ist berechtigt, denn allzu oft werden uns Meinungen und nicht Erkenntnisse als Tatsachen verkauft.
Oma-Beispiel:
Man kann sagen: Oma hat zittrige Hände, sie hat den Kaffee verschüttet, es ist eine Sauerei einstanden. Das ist eine Nachricht, sie ist nachprüfbar und könnte falsifiziert werden. Das ist es, was ich als Gebührenzahler erwarte. Wenn daraus allerdings wird, Oma ist eine Sau, dann ist das biologisch falsch, es ist eine Meinung, es ist diskreditierend. So etwas ist, liebe Mitdiskutanten, einfach schlechter Journalismus. Und wenn dieser vorgebliche Journalismus – als Satire kaschiert - auch noch belehrt, dann ist das kritikwürdig und schwer erträglich. Es wird unerträglich, wenn es von denen kommt, deren Wohlstand Oma erarbeitet hat. Immerhin, Oma hat ein Leben hinter sich, ereignisreich, oft schwer, oft hart.
mfg
Carl Heinz Bickerle

Sie treffen - besser als ich - den richtigen Ton! Bitte einmal Copy+Paste und dann diesen Beitrag - so wie er ist - in einer langen Mail-Liste an die Verantwortlichen des WDR: Intendant Buhrow, Redaktion Aktuelle Stunde, Rundfunkrat usw.
Auf der Web-Seite des WDR finden Sie alles, was Sie brauchen.
Und ganz großen Dank an Sie, daß Sie an harte und entbehrungsreiche Jahre und Lebensumstände erinnern, die sich eine wohlstandverwahrloste, oft selbstgerechte und durch und durch verwöhnte Jugend heute nicht mehr vorstellen kann und will (Stichwort: Geschichtsvergessenheit).
Prima!