
- Der grüne Onkel Scrooge
Der menschenverachtende Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens‘ Weihnachtsgeschichte wäre mit seinen Einstellungen heute wahrscheinlich kein Kapitalist, sondern eher ein radikaler Umweltaktivist. Denn im ökologischen Denken findet sich heute viel elitäre Verachtung gegenüber der Bevölkerung
Als am 19. Dezember 1843 die Erzählung „A Christmas Carol“ („Eine Weihnachtsgeschichte“) des englischen Schriftstellers Charles John Huffam Dickens erschien, traf sie den Nerv der Zeit: Der nahe der südenglischen Stadt Portsmouth in einfachen Verhältnissen geborene Dickens lenkte mit seiner heute weltweit bekannten Erzählung die öffentliche Aufmerksamkeit auf die zum Teil menschenunwürdigen Lebensumstände der armen Bevölkerung in den englischen Städten des 19. Jahrhunderts.
Geistreich gegen Menschenhass
Die Geschichte handelt vom Schicksal des herzlosen und inhumanen Geschäftemachers und Geldverleihers Ebenezer Scrooge, der Weihnachten als „kommerziellen Humbug“ genauso verabscheut wie die Menschen, die sich ihm trotz seiner offenen Ablehnung in unerschütterlicher Menschlichkeit zuwenden. An Heiligabend wird Scrooge vom Geist seines vor sieben Jahren verstorbenen und noch geizigeren Geschäftspartners Marley heimgesucht und aufgefordert, sein Leben grundlegend zu verändern, um nicht dasselbe grauenhafte Schicksal zu erleiden. Noch in derselben Nacht erscheinen Scrooge drei weitere Geister, die ihn mit seiner eigenen armseligen und unmenschlichen Existenz konfrontieren.