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Radikalisiert in der Filterblase: Wohin will Hans-Georg Maaßen? / picture alliance

Hans-Georg Maaßen - Billig getrickst

Seit er seinen Job als Chef des Verfassungsschutzes verlor, unterstellt Hans-Georg Maaßen der Bundesregierung Politikversagen. Seine Kritik an der Flüchtlingspolitik ist berechtigt. Warum er für viele in der CDU trotzdem persona non grata ist, offenbarte sein Auftritt bei Markus Lanz

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

So erreichen Sie Antje Hildebrandt:

Er hat sich entlarvt. Es war nur ein Satz, der ihm herausgerutscht ist, als das Gespräch schon kein Gespräch mehr war, sondern eher einem Verhör glich. Hans-Georg Maaßen ist zu Gast bei Markus Lanz im ZDF. Ausgerechnet jener Mann, der das öffentlich-rechtliche Fernsehen am liebsten abschaffen würde. Er hat seinen Gastgeber bis dahin so cool auflaufen lassen, dass man sich schon dabei ertappte, dass man ihn für die Chuzpe bewunderte, mit der er die Fragen an sich abperlen ließ. Ob er Fehler gemacht habe. „Sie meinen Chemnitz? Nein.“

Dieser Satz war erwartbar. Doch dann passiert etwas, was man von Maaßen bislang so nicht gehört hatte. Es geht um Flüchtlingspolitik. Ein Thema, zu dem er jetzt, da er im vorzeitigen Ruhestand ist, gerne und häufig Stellung nimmt – besonders auf Twitter, dem Kurznachrichten-Kanal für die Unverstandenen, die die große Bühne suchen. Warum er von einem Shuttle-Service nach Europa rede, wenn es doch darum gehe, Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu bewahren, will Lanz wissen. Und er spricht mit ihm wie ein Grundschullehrer mit einem uneinsichtigen Schüler.

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Alice Friedrich | Fr., 20. Dezember 2019 - 12:50

Dem Artikel kann ich zustimmen, er lässt mich aber nachdenklich zurück.
Auf der einen Seite denke ich an Nuhrs Jahresblickblick, der sinngemäß sagte, man solle doch um Gottes Willen Menschen auch wieder etwas Unbedachtes sagen lassen, erst recht im Eifer des Gefechts, ohne sich gleich an seine Fersen zu heften,um ihn festzunageln.
Das linke Framing "Seenotrettung" provoziert geradezu den "Shuttleservice", und irgendwo in der Mitte sollte man das eben wirklich differenzierter ausdrücken. Aber wo ist denn die Mitte? In der Mitte gibts Feuer von beiden Seiten, es ist ein sehr ungemütlicher Ort geworden.

Michaela Diederichs | Fr., 20. Dezember 2019 - 15:00

Antwort auf von Alice Friedrich

Das haben Sie sehr gut beschrieben. Weil es für die Mitte Feuer von beiden Seiten gibt, geht der Mitte langsam die Puste aus. Wie wollen wir diesem Dilemma auf Dauer entkommen?

Ich kann, wie Sie selbst Frau Diederichs, auch nur zustimmen, was der Komm. zuvor geschrieben hat.

Ein Dilemma ist wenn es KEINE gute Lösung gibt.

Die meisten unserer Politiker wissen das m. E. auch u. daher tun sie mehr so als ob, anstatt wirklich etwas an der Misere zu ändern.

Denn wenn sie das machen würden dann vergraulen sie sich ihren zukünftigen Koalitionspartner (die Grünen).

Es gäbe so vieles was geändert werden muss. Z. B. eine Begrenzung der Amtszeiten der sogn. Staatsoberhäupter B.Präs u. BK).

Aber das wird nie geschehen, denn das können nur die Betroffenen selbst so ändern.

Das Sprichwort mit dem Ast auf dem man sitzt u. ihn daher besser nicht absägt, kennen Sie ja sicher.

Hierfür ist das Sprichwort ein gutes Bsp.

Echte Veränderungen werden wir erst dann erhalten wenn es einer "Strömung" gelingt die absolute Mehrheit im Parlament zu erhalten.

indem wir die extreme Linke und die extreme Rechte weg pusten, bevor uns die Puste ausgeht. Die chronisch gewählte Regierung liebäugelt allerdings ständig mit Links, was die Sache bedeutend erschwert.

Michaela Diederichs | Fr., 20. Dezember 2019 - 22:12

Antwort auf von Alfred Werner

Herr Schuberth, Herr Werner, der Artikel 25 stellt Völkerrecht über das GG. Mit der Agenda 2030, die als Soft Law quasi Völkerrecht geworden ist, sind wir hilflos ausgeliefert für alle Zeiten. Das müsste auch ein Herr Maaßen wissen. DE stellt damit in der Welt eine Ausnahme dar. Weder eine AfD noch ein Herr Maaßen können daran etwas ändern. Für eine Änderung des Art. braucht es m. W. eine 2/3 Mehrheit im Bundestag. Die wird es aber nicht geben. Wir müssen alle nehmen, die da kommen. Der ermordete Herr Lübcke hat das schon richtig formuliert: "„Und wer diese (christlichen) Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er will.“ Ich möchte ergänzen: Und sollte es auch tun und zwar so schnell wie möglich.
https://www.cicero.de/innenpolitik/walter-luebcke-kassel-fluechtlingskr…

Rob Schuberth | Sa., 21. Dezember 2019 - 13:30

Antwort auf von Michaela Diederichs

Werte Frau Diederichs,

danke für Ihren Hinweis, auch wenn dieser sehr erschreckend für mich war.

M. kz. Recherche fand aber auch diese Quelle:https://www.bundestag.de/resource/blob/424166/010e45ac3e9b0a73b59f69599…

Eine lesenswerte BT-Drucksache.

Es ist eben nicht ganz so eindeutig wie es uns die Hyper-Moralisten Glauben machen wollen.

Ob sich nun, da das o. g. BT-Druckstück aus 2016 stammt, durch die Unterzeichnung der beiden UN-Pakte (Migration u. Flüchtlinge) im Dez. 2018 etwas gravieredn verändert hat weiß ich nicht.
Staats- u. Verfassungsrechtler, also echte Experten, die müssten uns das aber beantworten können.

Vllt. eine Idee für einen neuen Artikel lieber Cicero.

Ich arbeite dran. Aber bislang hat Cicero mich nicht erhört, obwohl ich schon massiv bin. Hier noch ein sehr lesenswerter Link. "Akzeptanz statt Zwang" ist der Titel. Mein persönlicher Eindruck: wir werden gezwungen - gewaltfrei zwar, aber indem unabänderliche Tatsachen geschaffen werden. Und es wird noch krasser. Afrophobie nennt sich das. Vielleicht lässt Frau Hildebrandt mir diesen Kommentar noch durchgehen. Eine Liebe ist sie ja. :-)

https://www.dandc.eu/de/article/die-agenda-2030-gibt-weiten-teilen-bere…
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/afrophobie-entschluss-a…

Manfred Sonntag | Fr., 20. Dezember 2019 - 15:36

Antwort auf von Alice Friedrich

Ihrem Kommentar stimme ich zu, Frau Friedrich. Leider ist das linke Framing eine Katastrophe für unsere Gesellschaft. Beispiel: 2018 Rededuell Herr Tellkamp mit Durs Grünbein. Herr Tellkamp sagte sinngemäß, 95% der Migranten müssten wegen fehlendem Flüchtlingsstatus wieder zurück. Eine Hetzjagd, ohne eigene Zahlen, begann durch die Mainstreammedien. Daraufhin bat ich einen Journalisten um eine Zahl zum Problem. Er schrieb, er schätze die Zahl auf ~60% ohne Flüchtlingsstatus. In der Antwort teilte ich ihm mit, dass das 10jährige Mittel bei 77,.% liegt (laut BAMF Unterlagen). Beide lagen also ~17% vom Istwert entfernt und ich bat ihn, den Vorwurf der Lüge gegen den Schriftsteller zurückzunehmen. Die Antwort war schrecklich. Es wäre eine Lüge! Der Buchautor würde die Bevölkerung mit dieser Zahl weiter verunsichern. Übrigens waren es von Jan. bis Juni 2018 84,5%. Wirtschaftsflüchtlinge, laut BAMF Unterlagen. Wir schaffen das! Aber WAS?

Hans Jürgen Wienroth | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:03

Antwort auf von Alice Friedrich

Seenotrettung und Shuttleservice treffen beide nicht wirklich zu, aber wie benennt man die Wahrheit? Ich bin überzeugt davon, dass die Migranten im überwiegenden Teil nicht nach Deutschland kommen, um hier von der (guten) Sozialhilfe zu leben, sondern um hier zu arbeiten und viel Geld zu verdienen. Leider sind die Voraussetzungen (schulische Vorbildung etc.) für den qualifizierten Arbeitsmarkt oft unzureichend. Das wird allerdings nicht nach Hause kommuniziert, um nicht als Verlierer dazustehen. So steht man mit wenig qualifizierten, schon länger hier Lebenden in Konkurrenz.
Dass sich die Migranten wenig darum sorgen, wie die Situation auf der Fluchtroute oder im Zielland ist, ob es dort Unterkunft, Lehrer oder Ausbildung gibt, das zeigt die Situation seit Jahren. Als bei uns Turnhallen zu menschenunwürdigen Unterkünften umgebaut wurden, Ernährung und Kleidung Probleme bereiteten, war es der Grenzschließung Ungarns zu verdanken, dass es in unserem Land nicht zur Katastrophe kam.

Alfred Werner | Fr., 20. Dezember 2019 - 20:34

Antwort auf von Alice Friedrich

Wie wäre es mit "Provozierte Seenot-Shuttleservice" ?

Jürgen Keil | Fr., 20. Dezember 2019 - 13:01

Nun hat die Journalistin dann doch noch eines der drei goldenen Haare des Teufels gefunden. "Wir sind in Deutschland leider an einem Punkt, wo man solche billigen Tricks verwenden muss. Weil die Leute nicht mehr miteinander reden und die Probleme nicht mehr beim Namen nennen“. Den Satz kann man so oder so verstehen! Aber nein, wir verstehen uns wirklich nicht mehr. Es gibt die, die wollen immer nur das Gute tun, auch wenn dabei manch Schlechtes gefördert wird. Und dann gibt es jene, die dieses Verhalten kritisieren, und damit die eigentlich Schlechten, weil eben nicht die Guten sind. Es ist zum Haare raufen. Was ist eigentlich eine Filterblase? Eine Diskreditierungsmetapher für die Menschen, welche die Welt so sehen wie sie ist, sich nicht ins Wunschdenken abdrängen lassen, sich nicht an das bequeme Geländer eines befriedigten Moralismus klammern. "Zu Gut sein, ist dumm und liederlich", hat meine Tante Lotte früher oft zu mir gesagt. Lebte sie auch schon in dieser rechten Filterblase?

Alfred Kastner | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:10

Antwort auf von Jürgen Keil

„Zu viel Gutmütigkeit ist liderlich“. Diesen Spruch habe ich, lieber Herr Keil, in meiner Kindheit ausgerechnet von jenen Menschen vernommen, die, wenn es darauf ankam, Menschen in Not immer geholfen haben. Eine Volksbefragung zur Flüchtlings- und Migrationspolitik wäre meines Erachtens der richtige Weg. Die Parteien CDU/CSU, SPD, Grüne und Linke sollten den Mut haben, die Menschen direkt zu fragen, ob sie deren Kurs weiter mitgehen wollen. Das Ergebnis einer solchen Befragung würde zwar rechtlich nicht bindend sein. Aber die Parteien würden erfahren, was die Menschen in dieser hochbrisanten gesellschaftspolitischen Frage wirklich denken. Ich bin überzeugt, in einigen Jahren, wenn unser Sozialsystem kollabieren sollte, wird die Migrationswelle von ganz alleine deutlich abebben, weil Deutschland anschließend nicht mehr attraktiv genug ist. Übrigens auch nicht mehr für zunehmend mehr Einheimische, die sich bereits jetzt Gedanken über einen potenziellen „Fluchtort“ im Ausland machen.

Lieber Herr Kastner, diese Tante Lotte, deren Spruch ich zitierte, war eine Freundin meiner Mutter. Sie hat mich als Kind mehrere Wochen bei sich aufgenommen, als meine Mutter, eine Alleinerziehende, in den Fünfziger Jahren ins Krankenhaus musste. Sie hat in der Not geholfen. Das bestätigt Ihre Erfahrung. Lotte hatte einen gesunden Menschenverstand und hat gespürt wann ihre Hilfe erforderlich war. Sie hat aber auch bemerkt, wenn sie ausgenutzt wurde. Diese gesunde Einstellung ist in unserer heutigen, eifernden Moralwelt Vielen verloren gegangen. Eine Volksbefragung zur Migrationspolitik halte auch ich für sehr wichtig und sie wäre für unsere Regierenden wohl erhellend!

...Menschen in Not geholfen zu haben, lieber Herr Kastner. Das ist Güte.
Meine Eltern warnten mich vor Gutmütigkeit. Für sie war Gutmütigkeit
Dummheit.
Unser Sozialsystem beginnt bereits zu kollabieren. Die Geschwindigkeit zu
erhöhen, passiert spätestens 2021 unter der Mitregierung der GRÜNEN.
Wir verlieren den Status der "bereits hier Lebenden". Diesen Status erhalten
die"Hinzugezogenen".

Rob Schuberth | Fr., 20. Dezember 2019 - 18:38

Antwort auf von Jürgen Keil

Werter Herr Keil,

so wie ich es bislang mitbekommen habe, ist eine Filterblase die Umschreibung dafür, wenn Menschen sich - bewusst - anderen Meinungen/Ansichten verschließen, indem sie nur noch die Medien nutzen, die ihre Meinungen/Ansichten verbreiten.

Der Vorwurf (Denunzierung finde ich zu stark, aber das sei hier Nebensache) ist für beide politischen Positionen (re u. li.) anwendbar.
D. h. man macht sich gegenseitig diesen Vorwurf, ohne Int. daran dem Anderen zuzuhören.

Die Linke Seite der "Gutmenschen-Fraktion" schwingt sehr schnell die Rassismus- u- Nazikeule, und die andere eher konservative Seite ist zwar um Dialog u. Diskussion bemüht, wird aber oft einfach niedergebrüllt.

Ich pers. bewege mich z. B. extra auch in besonders linken Foren u. versuche dort zum Dialog zu kommen, da ich mir den Vorwurf einer Filterblase nicht machen lassen will.
Aber ich werde dort oft gesperrt u. viele Komm. "verschwinden". Man wird auch ausgegrenzt (niemand antwortet einem).

Wilfried Nauck | Fr., 20. Dezember 2019 - 13:32

Laut Duden: Shuttle - im Pendelverkehr eingesetztes Fahrzeug. Was sind denn die Migranten-Rettungsschiffe anders als im Pendelverkehr eingesetzte Fahrzeuge? Wer gesehen hat, wie Lanz Maaßen bedrängt hat, kann nachvollziehen, das Maaßen an dieser Stelle nicht so sauber argumentiert hat, wie es nach nüchternem Duden-Studium möglich gewesen wäre. Ich habe Maaßen insgesamt wegen seiner Gelassenheit angesichts der aggresiven Vorgehensweise von Lanz bewundert. Lanz verkörpert den unsachlichen ZDF-Stil vorbildlich. An Maaßens Stelle wäre ich gegangen.

Ja Herr Nauck,

auch ich hatte den Eindruck, dass es nicht mehr normal war, wie Herr Lanz das "Interview" führte.
Es hatte etwas von Tribunal, zudem der Gast zur linken (der als "Experte" gepriesene Journalist, noch als Verstärker diente.

M. E. hatten es die beiden (oder auch nur Lanz alleine) darauf angelegt den vorzeitigen Abgang von Herrn Maaßen zu provozieren.

Ich habe Herrn Maaßen regelrecht die Daumen gedrückt, dass er genau diesen Wunsch nicht erfüllt, sondern durchhält.
Hat ja auch geklappt.

Andreas Schulte | Fr., 20. Dezember 2019 - 13:34

Ich denke, dass die Lanz-Sendung aufgezeigt hat, dass ein so brisantes Thema nicht angemessen in einem "Talk" behandelt werden kann. Das Video geht gerade auf Youtube viral und die Kommentafunktion ist nicht einmal ausgeschaltet. Der Gewinner des Streitgesprächs sei Lanz, so oder ähnlich lauteten unisono die Überschriften in den Tageszeitungen. Das Problem ist, dass man bei Betrachtung des Videos auch einen anderen Eindruck haben kann. Dem Populismus wird durch solche Sendungen Vorschub geleistet, weil ein wichtiges Thema wie die Migration nicht von einem Talkmeister in der Öffentlichkeit breit getreten werden sollte. Da muss er scheitern und genau das ist passiert. Da hilft auch kein nachträgliches Zurechtrücken, leider!

Bettina Jung | Fr., 20. Dezember 2019 - 14:10

Antwort auf von Andreas Schulte

Sehr geehrter Herr Schulte,

es gab mal eine Sendung, in der führte der Journalist Günter Gaus Interviews mit sehr unterschiedlichen Menschen. Ich war damals noch ein kleines Kind und es hat mich natürlich nicht interessiert, aber auf YouTube kann man diese Perlen des politischen Talk noch erleben. Ob Wehner, Kohl, Schmidt oder Rudi Dutschke - sie alle wurden professionell befragt und konnten überlegt antworten. Man erfährt über deren Gedanken, auch wenn man diese nicht teilt. Dutschke hatte überigens Gedanken, die würde Land AfD-Sprech nennen. Die heutigen Talker sind nur noch auf Krawall aus, um die Bevölkerung gezielt weiterhin zu spalten.
ich kann diese Sendungen allen empfehlen, die Sehnsucht nach intelligentem Journalismus haben oder erfahren wollen, wie das geht.

Bettina Jung | Fr., 20. Dezember 2019 - 14:55

Antwort auf von Bettina Jung

.... Dutschke hatte übrigens Gedanken, die würde LANZ AfD-Sprech nennen.

Hans Schäfer | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:06

Antwort auf von Bettina Jung

Günter Gaus war auch ein Journalist, der das Fach von der Pike auf gelernt hat.
"l"anz ist kein Journalist. Er ist ein Moderator und in "meinen Augen" ein schlechter noch dazu.
Um mir seine Sendung sehen anzusehen ist mir meine Zeit zu schade.

Ich halte Herrn Lanz in erster Linie für einen Selbst-Darsteller. Die Hälfte der Sendezeit redet der Herr selber - seine Monologe sind ermüdend.
Unerträglich ist es auch, daß er seinen Gästen regelmäßig in Wort fällt! Wenn er Antworten nicht hören will, soll er doch keine Fragen stellen. Wäre ich sein Gast - ich würde ausrasten.
Bei Frau Jung möchte ich mich für den Tip 'G. Gaus' bedanken. Dessen alte Talks (60-er Jahre) kenne ich gar nicht. Ich werde reinhören. Und beginne mit Franz-Josef Strauß!

Joachim Kopic | Fr., 20. Dezember 2019 - 19:02

Antwort auf von Wilfried Düring

... nämlich sein Einfädeln eines sog. "Kreuzverhörs" hatte - was für eine Freude für mich - diesmal nicht funktioniert, weil Herr Maaßen dieses Thema sofort ansprach und damit für alle NEUTRAL Denkenden entlarvte - da half auch nicht das "billige" Geklatsche - meist ist es ja anders (z.B. das damalige "Kreuzverhör" zwischen Lanz - Wagenknecht - Jörges ... für mich eine Schande, was da ein Moderator - man beachte die Bedeutung des Wortes - ablieferte - für mich damals der 1.Schritt weg von Lanz!)

Carsten Lübbert | Fr., 20. Dezember 2019 - 13:44

In der Sache ist Ihr Artikel völlig korrekt Frau Hildebrand. Herr Maaßen pointiert seine Aussagen und auch das ist mit etwas bösen Willen als Framing zu verstehen.
Aber der Schwerpunkt der Diskussion wird durch ihren Beitrag aus meiner Sicht völlig verzerrt. Denn die Kernaussage, dass es sich bei den Afrikanern eben nicht um Flüchtlinge, sondern um Migranten handelt fällt fast unter den Tisch.

Auch halte ich es für einen erheblichen Unterschied, ob einer Privatperson und um eine solche handelt es sich bei Herrn Maaßen, Pointierungen verwendet, oder ob ein zur Neutralität verpflichteter öffentlicher Rundfunk mit Framing agitation betreibt .

Somit steuert Ihr Beitrag leider am Ziel vorbei.

Thomas Wagner | Fr., 20. Dezember 2019 - 13:46

Ich teile nicht die Meinung der Autorin. Selbst der talentierteste Skifahrer kommt nicht ohne die gleiche Technik-Ausstattung aus wie seine Konkurrenten, die sich dadurch Vorteile erhoffen. "Billige Tricks", die gleichen Waffen des Framings, kann man sich als der Talentierteste solange aneignen, solange die Konkurrenz sich damit billig nach vorne schieben will. Ergo: Warum sollte reaktiv auf rhetorische Waffengleichheit verzichtet werden?

Norbert Heyer | Fr., 20. Dezember 2019 - 14:47

Zuerst bewundere ich den Mut von Herrn Maaßen sich der Inquisition zu stellen. So wie in unseligen Zeiten eine als „Hexe“ gebrandmarkte Frau ihrem „göttlichen Urteil“ nicht entkommen konnte, ist ein Verfechter von Recht und Gesetz in dieser aufgeregten Gemengelage gegen moralisch-religiöse Verblendung völlig machtlos. Es kommen keine Flüchtlinge, es kommen Migranten. Sie werden nach Durchqueren mehrerer EU-Staaten irgendwann hier bei uns ankommen, wo die soziale Absicherung am besten ist. Das - nur das - ist die ganze Wahrheit und keine vorgeschobenen Kriegs- und Klimagründe. Das in einer solchen Diskussion jede auch noch so kleine Abweichung von der politischen Korrektheit durch Gutmenschen ohne Weitblick verurteilt wird, führt dann auch zum gewünschten Ergebnis: Man hält sich mit seiner Meinung zurück und genau das führt zu einer weiter fortschreitenden Spaltung unserer Gesellschaft. Eine Fortführung dieser Politik wird zweifellos in einer Katastrophe enden, die wohl keiner will ...

"Das darf man jetzt nicht mehr sagen" - diesen Satz habe ich inzwischen -zigfach gehört und er erschreckt mich jedes Mal wieder. Es ist wirklich so, als tobe sich da eine neue Inquisition aus. Das wird zwangsläufig in einem Desaster enden. Frieden stiftend ist die Agenda 2030 ganz bestimmt nicht - eher im Gegenteil. Gut gedacht, schlecht gemacht. Das ist mein Fazit.

Brigitte Miller | Fr., 20. Dezember 2019 - 15:07

dann noch einen Schritt zurück gehen, hinter das "Sie treten den Trip trotzdem an. Sie haben alles verkauft und ihr Leben riskiert, um so weit zu kommen" Warum sind die Migranten überzeugt, hier ein besseres Leben zu finden?
Sie werden angelockt durch verschiedene Faktoren: durch die Lobgesänge jener, die schon hier sind, durch Tweets , bedachten und unbedachten, Äusserungen von Politikern, die blitzschnell die Runde machen Werbefilme wie den vom BAMF und durch die Lügen der Schlepper.
Es i s t ein Shuttle-Service, ein Zusammenspiel zwischen NGO's und Schleppern.

Klaus Bieselt | Sa., 21. Dezember 2019 - 11:58

Antwort auf von Brigitte Miller

Herrn Norbert Freier und Frau Brigitte Miller kann ich nur völlig beipflichten! In besagter Senndung wurde besonders klar, wie tendenzieller Journalismus geht. Es ist m.E. höchste Zeit, dass solche Formate mit Zwei oder Drei gegen Einen sowie mit gecasteten Beifallsklatschern, wie man selbige auch als GEZ-Pflichtgebührenentrichter an mindestens 2-3 weiteren Wochentagen erleben kann, der Vergangenheit angehören. ZDF und ARD sollten sich nicht wundern, wenn immer mehr Zuschauer sich pay-TV zuwenden. Herr Maaßen hat den Finger voll in die Wunde des Betreuten- Denkens - TV der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten gelegt. Dreimal Daumen hoch!

Gerhard Schwedes | Fr., 20. Dezember 2019 - 15:09

Ich habe den Artikel von Frau Hildebrandt kritisiert und gesagt, dass Sie die Hände aus den Hosentaschen nehmen solle, wenn es darum geht, dass sich das Land in Not befindet. Da helfen keine Spitzfindigkeiten. Mal sehen, ob jetzt mein Kommentar der zweiten Ordnung veröffentlicht wird. Ein Autor sollte Kritik schon ein bisschen aushalten können. Oder fühlt sich Frau Hildebrandt irgendwie bloßgestellt und durchschaut? Die Qualität von "Cicero" bestand immer auch darin, dass es hoch kritische Kommentare akzeptierte. Ich hoffe nicht, dass die Redaktion nun auch der Spur des ehemaligen Justizministers Maas mit seinem unseligen Netzwerkdurchsetzungsgesetz folgt. Eine scharfe Kritik ist noch lange keine Beleidigung.

Felix Augustin | Fr., 20. Dezember 2019 - 15:33

mit Ihrem Artikel betreiben Sie, ohne es offenbar zu merken, die angeprangerte Spaltung selbst.
Zugespitzt zu formulieren, um sich Gehör zu verschaffen, ist heutzutage von Nöten und Herr Maaßen beherrscht das ausgesprochen gut. Es spricht für ihn, dies frei zuzugeben. Entlarvend ist dabei gar nichts. Vielmehr ist es bedenklich, dass Sie Ihre Argumentation darauf aufbauen, um dann Empörung, Hass und entmenschlichte Sprache vorzuwerfen. Abschließend von der Tragik eines Mannes zu fabulieren und dann auch noch Sundermeyer zu zitieren, Maaßen habe sich "in seiner rechten Filterblase radikalisiert" und "jedes Maß verloren", grenzt an Schäbigkeit.
Frau Hildebrandt, Ihre Zeilen beweisen nur dass der Spalt noch viel tiefer gehen muss, damit sich in diesem Land etwas ändert.

Da man in der Redaktion offensichtlich glaubte, meinen Kommentar zensieren zu müssen, sehe ich mich gezwungen, mich auf indirekte Weise zu äußern. Ich mache dies dadurch, indem ich erkläre, dass ich Ihrem Kommentar, lieber Herr Augustin, ebenso wie den anderen kritischen Kommentaren voll und ganz zustimme. Mit Herrn Maaßen hat man einen Menschen vor sich, der Rückgrat zeigt, der riskiert, von den Altparteien und Medien - wie hier etwa von Frau Hildebrandt - in die Zange genommen zu werden, der sich niemandes Meinung billig unterwirft und standhaft bleibt. "Hier stehe ich und kann nicht anders, Gott helfe mir Amen." - Das hat einst, wie jedes Kind einmal wusste, Luther gesagt. Wir brauchen Menschen, die gebildet sind, geradlinig ihren Weg gehen, sich für unsere Gesellschaft verantwortlich fühlen, keine Pedanten und Griffelspitzer sind, sondern die großen Linien erkennen. Aber was haben wir heute in den Parlamenten bis auf wenige Ausnahmen sitzen? Karrieristen, Katzbuckler und Schleimis

Frau Hildebrandt, nicht nur die ÖR überqueren in meinen Augen eine rote Linie, Sie gehören leider mit dazu & immer nur kurz & unterschwellig. Ob Herr Maaßen gerne diesen Weg beschreitet, den er gerade geht, bezweifle ich sehr stark. Zumal ich ein sehr gespaltenes Verhältnis zu "Horch & Guck" aus der Vergangenheit habe. Frau Jung & Herr Augustin haben völlig Recht:
"Krawaller & Spalter".
Ich bete zu Gott, dass aus diesen "Sturm" kein Orkan oder was größeres wird. Aber halt:
"Ich sage nur die Wörter: Hilfe & Solidarität, Flüchtlinge (vor was geflohen), Gleichberechtigung, Vielweiberei, Mohnanbau, junge Frauen mit Kindern und deren großen Augen, wir (D.!!!) benötigen Facharbeiter, Seenot-Rettung, Traumatisiert, Not auf den afrikanischen K. u.v.m. :(
An Tankstellen steht: "Kein offenes Feuer !!!!
PS: Herr Lanz ist im Ansehen bei mir persönlich unter die Gürtellinie gelangt.

Allen ein frohes, gesegnetes & friedfertiges Weihnachtsfest mit viel Zeit zum Nachdenken & Erinnern. Nimmerklug

Dieter Freundlieb | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:03

Was sich die Migranten bei Schleusern kaufen, ist ein Ticket für eine Seereise nach Europa mit Umsteigerecht nach wenigen Kilometern. Mit Seenotrettung hat das Umsteigen überhaupt nichts zu tun. Jedenfalls dann, wenn man den Begriff 'Seenotrettung' so versteht, wie er ursprünglich ein mal gemeint war. Der Ausdruck 'shuttle service' wurde von Maaßen etwas leichtfertig gebraucht, weil der Aufschrei bei den links-grün orientierten Medienvertretern und anderen Gutmenschen zu erwarten war. Aber er ist durchaus nicht unzutreffend.

Brigitte Simon | Sa., 21. Dezember 2019 - 17:19

Antwort auf von Dieter Freundlieb

Hallo Herr Freundlieb,

warum soll der Tatbestand eines "shuttle service" von Herrn Maaßen "etwas leichtfertig gebraucht" worden sein? Wegen des Aufschreis von links/GRÜN
usw.? Recht hat Herr Maaßen, ich schreie mit ihm! Dieser shuttle service
muß sehr teuer sein, woher kommt das Geld?!
Ein fröhliches Weihnachtsfest
mit freundlichen Grüßen
Brigitte Simon aus München

Dr. Peter Eberl | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:15

Man mag von Herrn M. halten was man will, muss aber zugestehen, dass er den hypermoralisierenden und geradezu verzweilfelten Moderator souverän hat abfahren lassen. Herr L. hat sich bemüht, seine Argumentation mit allen Mitteln hinzubiegen, um Herrn M. eins auszuwischen. Tatsächlich hat sich L. in seinem Sessel nur immer weiter verbogen, interessante Körpersprache. Zum Begriff eines shuttle service fällt mir nur die Frage ein, worum es sich sonst handeln soll (an Land stellen die Spanier dazu Busse bereit, um die Migranten schrurstracks nach D zu verschicken). Daraus eine Äffäre zu machen, auch seitens der Autorin, lenkt nur vom Kern des Themas ab. Im Übrigen: die Reaktion Herrn M.s auf den erwähnten Artikel Im Bonner GA ist bei weitem kein Hinweis darauf, dass er jedes Maß verloren hätte. Dieser Artikel ist ein Erguß des typischen, nicht nur von Herrn M. zurecht kritisierten Problemleugnungsjournalismus (dem wir zu einem großen Teil die sog. Spaltung unserer Gesellschaft verdanken).

Hans Pagel | Fr., 20. Dezember 2019 - 18:52

Antwort auf von Dr. Peter Eberl

Ich stimme Ihnen zu.
Es ist mittlerweile im Journalismus die Unart geworden sich auf Triggerbegriffe zu stürzen, diese nach eigener Ideologie zu verstehen, bzw. missverstehen.
Das lenkt zumeist vom eigentlichen Inhalt ab.
Das war bei Lanz gut zu erkennen, wenn er sachlich nicht parieren konnte spielte er den Empörten. Man könnte ja, wenn ein Begriff nicht zu passen scheint, einfach mal um Klärung bitten.
Das ist mittlerweile bei den meisten Talkshows so. Und immer öfter entsteht der Eindruck eines Tribunals.
Vielleicht schreibt mal jemand ein Buch über das was man nicht sagen sollte.
Früher reichte dazu der Knigge, aber mittlerweile traut man sich ja kaum noch was zu sagen. Das sehe ich als Hauptgrund für die viel gescholtene Spaltung.
Und die meisten zeigen auf den Anderen, den Spalter.
Der Klarheit der Sprache dient das Verschwurbelte nicht.

Hans-Jürgen Stellbrink | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:15

Die Wortwahl Shuttle-Service ist überspitzt, aber nicht menschenfeindlich, denn sie bezieht sich nicht auf die Migranten und die Gefahr, der sie sich aussetzen, sondern die Transportkette, die von Schleusern begonnen, durch die systematische Herbeiführung von Seenot zur moralischen Erpressung Europas weitergeführt und von NGOs vervollständigt wird.
Jemanden vom Format Maaßens aufgrund dieses Begriffs und seiner Aufforderung zum Boykott einer Zeitung zu unterstellen, er radikalisiere sich, und ihn damit aus dem politischen Diskurs ausschließen zu wollen, zeugt von einer erheblichen Voreingenommenhrit der Autorin.

Heinz Maier | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:16

sauber am Thema vorbei. Wer gehört zu den Anhängern der unbegrenzten, ungesteuerten, unkontrollierten Zuwanderung und wer ist Gegner.
Das sind die beiden Lager und jeder sollte sich hier
offen zuordnen. Der Rest ist Propaganda, Vertuschung, Übertreibung, Framing eben.

Werner Gottschämmer | Sa., 21. Dezember 2019 - 10:10

Antwort auf von Heinz Maier

Kurz, knapp, richtig,

Die geistige Atmosphäre ist belastet. Schreibt Herles heute vollkommen richtig.

Soll sich doch jeder dieser Frage stellen. Dafür oder dagegen. Damit ließe sich einiges, wenn nicht alles klären! Und würde wertvolle Wahlempfehlungen bringen.

Michaela Diederichs | Sa., 21. Dezember 2019 - 22:16

Antwort auf von Werner Gottschämmer

Dafür oder dagegen - genau das spaltet das Land.

Gerhard Schwedes | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:25

Wer unbedingt ein Härchen finden will, findet es auch. Sie kommen mir vor wie ein Feuerwehrmann, der beim Löschen eines Hauses trotzig seine Hilfe verweigert, weil er vom Feuerwehrhauptmann etwas barsch angeherrscht worden ist. Auf solche Weise lamentieren Lanz, Sie und Tausende andere seit 2015 herum, obwohl das Haus Deutschland brennt und immer mehr Schaden nimmt. Aber Sie und Ihre Gesinnungsgenossen stehen mit den Händen in den Hosentaschen herum und betreiben Stilkritik und Wortklauberei und schreien "Haltet den Dieb!" Natürlich bestreiten Sie nicht, dass das Haus "brennen könnte". Aber für Sie sind beide Seiten im Recht, sowohl der Feuerwehrmann als auch der Hauptmann. Ich würde Ihnen raten: Nehmen Sie endlich die Hände aus den Hosentaschen und packen Sie mit an, damit das Haus noch gelöscht werden kann. Und fallen Sie nicht ständig Leuten in die Arme, die noch zu retten versuchen, was noch zu retten ist. Sie lieben es lau, lieben die Schiedsrichterrolle mit Mainstreamtendenz.

Dass mein Kommentar nun doch noch, wenn auch im Nachhinein, veröffentlicht wurde, verdient meinen Respekt. Dazu gehört schon innere Größe, sein Verdikt wieder zurückzunehmen. Ich habe keine Probleme damit, mich dafür zu bedanken und mein ins Wanken geratene Bild des "Cicero" wieder zurechtzurücken. Ich will auch keineswegs verhehlen, dass ich von vielen Ihrer Beiträge, liebe Frau Hildebrandt, sehr angetan bin. Ihr letztes Interview mit einem Betroffenen des Anschlags vom Breitscheidt-Platz hat mich z. B. äußerst erschüttert zurück gelassen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass sie bisweilen der fatalen links-grünen Frömmelei, die blind für die eng gesetzten Grenzen einer funktionierenden Gesellschaft ist, in die Falle tappen und deren Lied mitsingen. Ihr Artikel über Maaßen ging in diese Richtung. Ich bin zutiefst aufgewühlt, dass in unserer Gesellschaft die geistigen und materiellen Resourcen so leichtfertig und dilettantisch verspielt werden, ob in Sachen Euro oder Migration.

Herr Schwedes, Ihr Kommentar findet meine Zustimmung. Ihre Feuerwehrmetapher hat mich erfreut, sie war mir ein prosaischer Genuss.

Henning Magirius | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:30

Artikel, sehr geehrte Frau Hildebrandt, bestätigt ein weiteres mal, dass es eine gute Entscheidung war, mein Jahres-Abo Cicero zu Anfang nächsten Jahres zu kündigen. Da waren der Artikel über Maaßen bei Lanz wesentlich objektiver und sachlicher, geschweige denn der Artikel bei TE. Beides Journalismus im Sinne HaJo Friedrichs. Maaßen war einfach zu gut bei Lanz und hat ihn und den ÖR sehr, sehr alt aussehen lassen. Er hat sich damit als der neue Bundeskanzler empfohlen, niemand in den Parteien links der AfD hat sein Format und diese politische Präzision.

Per L. Johansson | Fr., 20. Dezember 2019 - 18:57

Antwort auf von Henning Magirius

Persona non grata ist er, weil der zwangspensionierte Spitzenbeamte eine Politikkarriere gestartet hat und Sachkenntnis mit analytischem Verstand und rhetorischem Talent kombiniert.
Entsprechend paßt er natürlich auch (sinnvollerweise!) seine Sprache an.
Und wenn die Presse es für nötig hält, überall zu "verkünden", Maaßen habe bei Lanz verloren, dann dürfte genau das Gegenteil der Fall sein. Nachdem er im Studio offensichtlich weit besser "rüberkam "als dort von den Meinungsmachern „eingeplant“, will man nun wenigstens den Kampf um jene gewinnen, die die Sendung gar nicht gesehen haben.
Schließlich kontrollieren die Merkelisten mit ÖR und Tagespresse in Deutschland die klassischen Lautsprecher der öffentlichen Meinung.
Ein Glück, daß ein wachsender Teil der Bevölkerung das Internet nutzt. Dort kann sich jeder mündige Bürger selbst seine Meinung über das Interview/Verhör bilden.

Nebenbei. Wäre Maaßen gegangen, hätten Lanz u. Co das lediglich als Sieg gefeiert.
Er hat es gut gemacht.

Dr. Peter Eberl | Fr., 20. Dezember 2019 - 16:43

Man mag von Herrn M. halten was man will, muss aber zugestehen, dass er den hypermoralisierenden und geradezu verzweifelten Moderator souverän hat abfahren lassen. Herr L. hat sich bemüht, seine Argumentation mit allen Mitteln hinzubiegen, um Herrn M. eins auszuwischen. Tatsächlich hat sich L. in seinem Sessel nur immer weiter verbogen, interessante Körpersprache. Zum Begriff eines shuttle service fällt mir nur die Frage ein, worum es sich sonst handeln soll (an Land stellen die Spanier dazu Busse bereit, um die Migranten schrurstracks nach D zu verschicken). Daraus eine Affäre zu machen, auch seitens der Autorin, lenkt nur vom Kern des Themas ab. Im Übrigen: die Reaktion Herrn M.s auf den erwähnten Artikel Im Bonner GA ist bei weitem kein Hinweis darauf, dass er jedes Maß verloren hätte. Dieser Artikel ist ein Erguss des typischen, nicht nur von Herrn M. zurecht kritisierten Problemleugnungsjournalismus (dem wir zu einem großen Teil die sog. Spaltung unserer Gesellschaft verdanken).

Hans-Joachim Buth | Fr., 20. Dezember 2019 - 17:02

Ich habe die Sendung verfolgt. Mein Eindruck: Herr Lanz ist in dem Interview herumgeflattert wie ein aufgeregtes Huhn. Es war eines seiner schlimmsten Interviews.
Zur Sache:Wenn selbst die beiden deutschen Kirchen für die sogenannte Seenotrettung Gottesddienste abhalten, dann kann man es Herrn Maaßen nicht übelnehmen, wenn er dieses unmenschliche Management der von geldgierigen Schleusern verkommenen Seenotrettung einen Schuttleservice nennt.

Bernd Muhlack | Fr., 20. Dezember 2019 - 17:09

Sehr geehrte Frau Hildebrandt, wir haben wohl unterschiedliche Interviews gesehen.
Ich habe das nicht live gesehen, vielleicht wurde mir ja eine "getürkte Version" untergejubelt?
Da sprach Herr Maaßen also von Art 16a GG und erwähnte sichere Drittstaaten die das Asylrecht nach Art 16 GG "aushebeln".
Und darauf erwidert dieser Herr Lanz, das sei "AfD-Sprech"!
Art 16a GG ist also AfD-Sprech?
Für wen oder was halten sich eigentlich diese Talkgestalten!
Sind Sie Götter?
Meine Ärzte sagen ja immer, ich solle jedwede Aufregung vermeiden!
Frohe Weihnachten allerseits!

Christa Wallau | Fr., 20. Dezember 2019 - 18:18

Antwort auf von Bernd Muhlack

lieber Herr Muhlack!
Das sind die "Talkgestalten" und ihre Gläubigen nicht wert.

Wir brauchen einen sehr langen Atem, bis sich an der Einseitigkeit (der Linkslastigkeit bzw. der bodenlosen Naivität, gepaart mit Arroganz) bei den Medienschaffenden etwas ändert. Die Älteren von uns werden es vielleicht gar nicht mehr erleben. Es muß vielen Leuten erst wirtschaftlich schlechter gehen in Deutschland, dann beginnen die meisten sich wieder auf ihren gesunden Menschenverstand zu besinnen.

Bis dahin: Bleiben Sie gesund! Schonen Sie Ihr Herz und Ihre Nerven.
Irgendwann werden Sie noch dringend gebraucht in der Gesellschaft.
Ich wünsche Ihnen auch: Frohe Weihnachten!

kommt darin um?! Wenn man seine Menschenwürde von einem Möchtegern-Journalisten nicht in den linken Schmutz ziehen lassen will, sollte man sich nicht freiwillig in eine solche Farce hineinbegeben. Dies war vorher abzusehen. Herr Dr. Maaßen war sehr mutig … hat dann aber eine sehr gute Figur gemacht. Vorgeführt wurde nicht er, sondern der arrogante Lanz, der offensichtlich an Selbstüberschätzung leidet!

Bernd Windisch | Fr., 20. Dezember 2019 - 17:29

Die Kommentatorin spielt auf keiner anderen rhetorischen Klaviatur wie Herr Maaßen. " Warum er von einem Shuttle-Service nach Europa rede, wenn es doch darum gehe, Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu bewahren, will Lanz wissen." Beide haben Unrecht! Es gibt weder einen Shuttleservice noch geht es darum Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Man erinnere sich an Carola Rackete. Gespalten wurde unser Land durch die verquaste Migrationspolitik von Angela Merkel. Ich würde mir wünschen das die Autorin einmal mit Angela Merkel ähnlich Schlitten fährt wie Sie es im Zusammenhang mit Herrn Maaßen für unerlässlich hält. Aktuell wird Herr Scheuer streng verhört. Wo ist der Untersuchungsausschuss "Merkel"? Auch ich habe meine Regionalzeitung nach 25 Jahren abbestellt. WDR 5 und Deutschlandfunk seit Monaten nicht mehr eingeschaltet. Dafür brauchte es keinen Herrn Maaßen. Heiko Maas (Synonym für Mainstreampolitiker) und seine Protges in den Medien haben völlig ausgereicht!

Bernd Muhlack | Fr., 20. Dezember 2019 - 17:33

Ich habe mir soeben die Mühe gemacht und nach damaligen Rede von Frau Dr. Merkel gesucht; das war der CDU-Parteitag 2003 in Leipzig.
Zitat:
„Da muss man natürlich darüber sprechen, dass es den Missbrauch des Asylrechts gibt. Da muss man natürlich sagen, die Folge kann nur sein, Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung. Alles andere wird keine Akzeptanz in der Bevölkerung finden.“
„Manche unserer Gegner können es sich nicht verkneifen, uns in der Zuwanderungsdiskussion in die rechtsextreme Ecke zu rücken, nur weil wir im Zusammenhang mit der Zuwanderung auf die Gefahr von Parallelgesellschaften aufmerksam machen. Das, liebe Freunde, ist der Gipfel der Verlogenheit, und eine solche Scheinheiligkeit wird vor den Menschen wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrechen.“
Nicht erkannt? Aus einer Rede vom Bundesparteitag der CDU - Leipzig 2003 - von Angela Merkel

Ist das nicht bemerkenswert?
Thats like "Mein dummes Geschwätz von Gestern!"; Dr. Konrad Adenauer

Gerhard Schwedes | Fr., 20. Dezember 2019 - 17:39

Ehre, wem Ehre gebührt. Lanz würde natürlich jede Olympiade, bei der es um Zungenfertigkeit geht, auf einem Treppchen beenden. In Sachen Zugenfertigkeit ist er wahrer Meister. Er weiß das sehr wohl mit "Schirm, Charme und Melone" zu verbinden. Einen so gewinnenden, ehrlichen, zuweilen selbstkritischen Bub wünscht sich doch jede Mutter zum Schwiegersohn. Und ein taktischer Rheotriker der ganz feinen Art ist er auch. Und doch und doch und doch! Er weiß natürlich sehr wohl, wo und wie die Bandbreite seiner Thematik zu liegen hat, weiß genau, wessen Brot er isst, weicht deshalb auch niemals von den vielen Fäden und Fädchen ab, an denen er hängt. Man trägt schließlich seinen inneren Zensor im Kopf. Warum hat er sich wohl nicht ernsthaft über die Folgeschäden der Migration eingelassen? Die Shuttle-Bus-Thematik ist doch nur Ablenkungsmanöver. Die Taktik: Bloß weg vom Elefanten der Migration. Man redet über Pediküre und der Elefant steht einem schon jahrelang auf dem Fuß. Ablenkungsmanöver.

Rob Schuberth | Fr., 20. Dezember 2019 - 18:20

Sorry Frau Hildebrandt, aber der Satz auf den Sie von Herrn Maaßen - als ihn entlarvend - anspielen, der entlarvt die Medien, aber nicht Herrn Maaßen.

Selbst der Duxxschwätzer des ZDF, Herr Lanz, musste ja im Laufe des Verhörs (eine normale Unterhaltung war das nicht mehr, vermutl. auch nie so gedacht) einräumen, dass es sich nicht um echte Seenotrettung handeln würde uvm.

Die Situation war vom ZDF, durch Herrn Lanz u. den selbsternannten, als "Experten" gepriesenen Journalisten (der politisch aber keineswegs neutral ist) wie ein Tribunal gestaltet worden.

Inkl. Klatschpublikum, ja nur für die "richtige" Seite.

Die Stimmen derer, die bereit sind ihre Fehler, gerade in der einseitigen Berichterstattung u. der Ausgrenzung der AfD, offen einzuräumen werden mehr.

Lange wird sich das Meinungsmachende Kartell aus Politik u. rd. 70 % der Journaille (den Cicero nehme ich hier aus) nicht mehr halten können.

Die Menschen sind nicht so dumm wie mancher im ÖRR immer noch glaubt.

Manfred Sonntag | Fr., 20. Dezember 2019 - 18:35

Mir wäre es eine Freude wenn Frau Hildebrandt einen gleichartigen Artikel zu dem Sprengstoffattentat vom Januar 2019 in Döbeln schreiben würde. Die Attentäter nahmen den Tod bzw. die Verletzung von Menschen billigend in Kauf. Die Täter sind bekannt, gehören möglicherweise dem linken politischen Spektrum an und befinden sich immer noch auf freiem Fuß.
https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/doebeln-rochlitz/explosion-doebeln-…
Im Gegensatz dazu wurde der Attentäter von Dresden (Moschee - September 2016) auf seiner Arbeitsstelle verhaftet und gerechterweise zu knapp 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Bei seinem Verbrechen kam ebenfalls zum Glück kein Mensch zu Schaden.

Margaretha Graf | Fr., 20. Dezember 2019 - 19:14

Geht‘s vielleicht eine Nummer kleiner, sehr geehrte Frau Hildebrandt?
Wenn ein Jurist, wie Herr Maaßen, einen juristischen Sachverhalt schildert, und er weiß wovon er spricht, dann hat das nichts mit Entmenschlichung zu tun. Was für ein Unsinn. Noch sind wir ein Rechtsstaat, auch wenn dieser an vielen Ecken durch Moralisten und Ideologen für die vermeintlich gute Sache bereits ausgehebelt wird. Das macht mir Angst. Und nur so nebenbei, auch eine Partei wie die AfD hat in unserem Rechtsstaat Anspruch auf anwaltliche Vertretung, auch wenn Sie das vielleicht verwerflich finden; warum hätten Sie sonst darauf hingewiesen?

Lisa Werle | Fr., 20. Dezember 2019 - 19:27

"Er hat sich entlarvt." Wer hat sich entlarvt?
Lanz hatte sich keinen 'Gast' eingeladen, sondern ein 'Opfer'. Die Inquisition war geplant und hatte nur ein Ziel. Fairness war definitiv nicht vorgesehen. Es war wirklich widerlich und hat bei mir zu der Entscheidung geführt, nun auch noch die letzte Talk-Sendung der ÖR's nicht mehr einzuschalten. Vergeudete Zeit. Was mich an Ihrem Artikel stört, Frau Hildebrandt: dass Sie sich nicht den unfairen Inquisitor vornehmen, sondern den eingeladenen 'Gast', der von Anfang an herunter gemacht wurde in einer wirklich üblen Art. Das hätte ich im Cicero anders erwartet.

Joachim Kopic | Fr., 20. Dezember 2019 - 21:22

Antwort auf von Lisa Werle

Auch ich bin der Meinung, dass man hier nicht Maaßen maßregeln, sondern ihm dankbar sein sollte, dass er das "Framing" der ÖRlichen bloßstellt! Deshalb bin ich ganz Ihrer Meinung, Frau Werle. Noch kauf ich Cicero im Geschäft, überlege aber immer mehr bzgl. Abo ... dieser Artikel lässt mich leider wieder etwas zweifeln :(
*) "witzigerweise" spielen die Kirchen und hier v.a. die evangelische(!) ja indirekt eine immer stärker werdende Rolle...

Markus Michaelis | Fr., 20. Dezember 2019 - 19:30

Aus meiner Sicht liegen Sie hier daneben, Frau Hildebrandt. Dass solche Aussagen "Tricks" sind, ist doch klar. Billig sind sie allerdings nicht - billig wäre es, wenn dahinter ein Kalkül steckt und Maaßen eigentlich etwas ganz anderes will. Es sind hier von allen Seiten aber recht offen unterschiedliche Welt-, Gesellschafts- und Menschenbilder, die emotional vertreten werden.

Der von Ihnen hervorgehobene Satz zeigt für mich wenig Neues - außer der Sehnsucht, dass sich bestimmte Personen oder Aussagen hoffentlich klar und für alle sichtbar disqualifizieren - auf der einen wie der anderen Seite. Nüchtern betrachtet würde ich sagen, dass das eine Hoffnung bleiben wird.

Im Gegenteil: im Moment streiten im Wesentlichen zwei "biodeutsche" Lager - das dürfte in Zukunft noch komplexer werden, mit noch verschiedeneren europäischen und anderen Welt-, Gesellschafts- und Menschenbildern.

Markus Michaelis | Fr., 20. Dezember 2019 - 19:48

Ich glaube nicht, dass sich die Spaltung der Gesellschaft an der Frage aufhängt, ob man alle Menschen mit oder ohne Prüfung der Identität in die Gesellschaft aufnimmt - das ist ein wichtiger Punkt, aber letztlich ein Detail.

Der Begriff Shuttle-Service suggeriert glaube ich kaum, dass die Leute bequem angereist kämen - ich denke, dass wirklich jeder weiß, wie grausam das Ganze ist.

Ich würde mir von Frau Hildebrandt ein Beispiel wünschen in welcher Sprache man konkrete Maßnahmen beschreiben sollte - und dann in welcher Sprache man mit den Reaktionen umgehen sollte, die folgen. Wie in diesem Artikel allgemein zu konstatieren, dass es berechtigte Punkte gibt, aber im Konkreten ganz bei der emotionalen Betroffenheit zu bleiben, ist menschlich, überzeugt aber nicht alle, ob das weiterführt. Ich denke wir haben hier Probleme, die sich nicht einfach dadurch auflösen, dass alle nett miteinander reden. Die Widersprüche sitzen tief.

Heiner Hannappel | Fr., 20. Dezember 2019 - 21:43

Wie immer, wenn ein Regierungskritiker in einer dieser Talkshows sitzt, gerät diese zu einem Tribunal. Diese Zuschauer im Studio haben anscheinend immer noch nicht begriffen, dass sie bald wegen dieser verkorksten Politik Merkels noch länger als Mitte Juli eines Jahres für Abgaben arbeiten müssen und ihr Kinder sich in einer anderen als einer überwiegend deutschen Gesellschaft zurechtfinden müssen. Herrn Maaßen zuzuhören, war schon erquicklich, insbesondere, da er sich verbog und trotz dieser teils unqualifizierten Fragen und Unterstellungen, üblich in so einer Sendung zu seinen Ansichten stand. Bravo, mein tiefer Respekt.

Gabriele Pohl | Fr., 20. Dezember 2019 - 22:29

Häufig schadet Frau Hildebrandt mit ihren tendenziösen "Analysen" dem Ansehen des Cicero. Wäre nicht Herr Lanz, ganz geifernder Jakobiner, eher zu kritisieren gewesen? Sein Verhalten war einfach nur zum Fremdschämen!

Thomas Teichmüller | Fr., 20. Dezember 2019 - 22:55

Wer in Seenot gerät hat das Recht, daraus gerettet zu werden. Aber nach internationalem Recht nur zum nächsten Hafen und nicht zur Wunschdestination, i diesem Fall Europa. Oder wer sich mutwillig in Seenot begibt, darf nicht davon ausgehen nach Europa einreisen

Thomas Meyer | Sa., 21. Dezember 2019 - 08:19

Justizminister Maas schrieb für die Broschüre der „Amadeo-Antonio-Stiftung“ zum Umgang mit „Hate Speech“ das Geleit- und die Ex-Stasi-IM Anetta Kahane das Vorwort. Im Vorwort heisst es:

„Und weil Hass sich niemals verbraucht, nie aufhört oder von allein verschwindet, macht er immer so weiter, genau wie ein Tier, das zwar keinen Hass kennt, aber seinen Reflexen ausgeliefert ist. Menschen also, in denen ein tiefer Hass brennt, dessen eigentliche Ursache sie aber nicht verstehen wollen, sind am Ende dieser Kette eher animalisch als human. Das ist auch so, wenn sich dieser Hass politisch ausdrückt.“

Der Andersdenkende wird von Kahane pathologisiert, kriminalisiert und schließlich entmenschlicht, mit einem Tier gleichgesetzt. Das ist Nazi-Jargon, die perfekte Definition von Hassrede: Die Entmenschlichung durch den Vergleich mit Tieren, oder anderen nicht-menschlichen Dingen. Man findet Hassrede in einer steuerfinanzierten Broschüre gegen Hassrede, die noch online steht.

Lars Freudenberg | Sa., 21. Dezember 2019 - 09:46

Ich finde es erstaunlich wie wir uns um das richtige Framing sorgen, während sich an der Problemlage quasi nichts ändert. Die Tatsache das unsere Regierung die Situation anscheinend nicht unter Kontrolle bekommt, lest sich auf Dauer auch nicht mit Framing kaschieren. Die Folge ist einfach Stärkung der Ränder und ein Verschwinden der Mitte des Parteienspektrums. Der soziale Frieden geht den Bach herunter, da die Politischen Systeme (Polizei, Justiz,und Sozialsysteme)über kurz oder lang nicht mehr mithalten können. Unsere Politik hat vor 5 Jahren Fehler gemacht, sie hat zu kurz gedacht, und die Schwierigkeiten die daraus entstehen absolut unterschätzt. An den Folgen werden wir alle noch eine menge Freude dran haben. Ich erinnere kurz was die Aufgabe unserer Politik ist. Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen... (werde). Und so weiter.

Wolfgang Tröbner | Sa., 21. Dezember 2019 - 10:20

Wenn jemand billig getrickst hat, dann mit Sicherheit nicht Herr Maaßen. Lanz schon, aber von dem hat man auch nichts anderes erwartet. Dafür ist dieser Fernsehdarsteller berüchtigt. Seriös geht jedenfalls völlig anders. Im Zusammenhang mit Lanz würde ich zwar liebend gern ein ganz anderes Wort verwenden, aber das verbietet die Contenance. Ja, und entlarvt hat sich der Herr Maaßen auch nicht. Im Gegenteil. Herr Maaßen hat seine Meinung, die im Übrigen von vielen im Lande geteilt wird, klar geäußert und so ganz nebenbei Lanz vorgeführt. Das war mehr als entlarvend für Lanz, aber auch für das ZDF. Man lese das kürzliche Interview mit dem ZDF-Chefredakeur Frey und weiß spätestens jetzt, was man davon zu halten hat. Nämlich nichts.

Rob Schuberth | Sa., 21. Dezember 2019 - 13:37

Leibe Cicero-Redaktion,

ich muss sagen, es wundert mich doch sehr, dass ausgerechnet hier nun (auch) Kritik nicht gezeigt wird.

ich habe gestern der Autorin Frau Hildebrandt geschrieben, dass Sie sich mit Ihrer Analyse (Maaßen hätte sich entlarvt) geirrt hat.

M. E. hat sich der ÖRR entlarvt.

Ich bitte darum wenigstens diese kz. Zus.fassung nun zu veröffentlichen.
Danke

Hallo Herr Schubert,
ich halte Ihren Zensur-Vorwurf gegenüber der Redaktion nicht für angemessen. Gerade in den Leserbriefen zu den "heißen Themen" wie Migration, Meinungsdiktatur, Energiewende usw. gibt es zu fast jedem Artikel eine Vielzahl von mitunter recht scharfer Kritik (was ich für gut halte), wenn sich der Autor konträr zum Lesermainstream (den ich teile) dieses Blogs positioniert. Die Redaktion erscheint mir souverän genug, um mit ihren mündigen Lesern wertschätzend umgehen zu können. Wenn ein Leserbrief mal nicht veröffentlicht wird, unterstelle ich der Redaktion keine Entmündigung ihrer Leser - es mag auch ganz profane Gründe geben

Lieber Herr Schuberth, gerade Frau Hildebrandt arbeitet Kommentare sehr schnell und sorgfältig ab. Parallel führt sie Interviews oder bereitet diese vor, muss recherchieren - wir wollen schließlich sauberen Journalismus - und muss sich in der Redaktion einbringen. Außerdem hat sie auch noch Familie und Privatleben. Wenn unsere Kommentare da mal untergehen, sollten wir eines tun - es nicht tragisch nehmen.

Frohe Weihnachten!!! und ich freue mich auf eine Wiederlesen im neuen Jahr.

M.Bartels | Sa., 21. Dezember 2019 - 14:34

Shuttle Service ist schon eine passender Name.
Um das für Jedermann zu verdeutlichen möchte ich ein Beispiel benennen.
Die Seenotrettung ist so, als wenn ein Bademeister ein Kind aus dem Schwimmbecken holt und es 50 Km weiter weg in ein anderes Spaßbad bringt, weil da die Rutschen schöner sind.

Ich kann die Ignoranz der Herrschenden nur noch mit niveauvoller Lächerlichkeit ertragen.

Hans-Jürgen Schulze | Sa., 21. Dezember 2019 - 19:12

Ein Vergleich mit der erlebten Diktatur in der DDR zur heute gelebten Demokratie, sei mir erlaubt mit folgendem "Neu - spech" zu antworten.
Sagt ein Stasi - Offizier zu einem untergebenen Zuträger (IM):
" wie denken Sie so über unserem Staatsrats- Vorsitzenden Herrn Honecker?"
Prompt die Antwort des IM: "ja eigentlich denke ich genau so wie Sie, Herr Oberleutnant"
Kurzes räuspern, na dann muß ich Sie sofort in Haft nehmen lassen.

-Gleichnis-
Nehmen Sie die gleichen Worte mit der heutigen Situation und betroffenen Personen, dann, ja dann haben wir wieder eine Diktatur!
So einfach ist dass, so schnell haben wir wieder eine "Diktatur des Proletariats" so im altem DDR Jargon gesprochen.
Schöne Feiertage wünscht den Lesern
H.-Jürgen Schulze aus Dunkeldeutschland

Klaus Funke | Sa., 21. Dezember 2019 - 19:36

Für die MSM ist Herr Maaßen der neue Lieblingsgegner. Auf ihn haben sich alle eingeschossen: Frau Illner - Frau Will - Herr Lanz - die Printmedien der Funke-Mediengruppe - ARD - ZDF.
Über Herrn Lanz muss man sich nicht erregen, er ist der kleinste und mieseste der famosen Gilde, der sich noch dazu etwas auf sein Dressmangesicht einbildet. Maaßen hat souverän auf seine Provokationen reagiert. Er stand sozusagen drüber. Wahrscheinlich wusste er wie derartige stereotype "Fernseh-Verhöre" ablaufen. Man kann die Uhr danach stellen, wann welche Frage kommt. Maaßen ist einer der letzten Ehrenmänner aus der höheren Beamtenliga. Lanz` Interview hat genauer betrachtet dem Herrn Maaßen eher genützt als geschadet, was Lanz natürlich in seiner selbstspiegelnden Eitelkeit nicht mtgekriegt hat. Ich bedaure, dass Frau Hildebrandt wieder einmal parteiisch kommentiert. Sie beschädigt dadurch auch das integre Ansehen des CICERO. Egal. Wir kennen sie ja mittlerweile.

Wilfried Düring | So., 22. Dezember 2019 - 13:54

Antwort auf von Klaus Funke

Ich würde mir wünschen, daß wir Foristen auf persönliche Angriffe und (Ehr-) Verletzungen verzichten ('beschädigt Ansehen des CICERO'). Als profilierte Journalistin hat Frau Hildebrandt das Recht - AUCH (nicht nur !) -, Ihre persönliche Sicht einzubringen, und sich 'parteiisch' zu äußern. Wir Kommentatoren machen bzw. versuchen das doch auch!
Wichtiger ist für mich etwas Anderes. Bei einem so kontrovers angenommenen Beitrag, wie dem über Lanz/Maaßen, sollte Diskussion im Forum ermöglicht werden und sich entwickeln können. Wer bereit ist, diesen Denk-Ansatz zu akzeptieren, kann sich diesmal nicht beschweren - ich lese aktuell 74 Kommentare (mit mehrheitlich kritischer Tendenz). Der Beitrag von Frau Hildebrandt hat also zu Diskussion, Kritik und Widerspruch eingeladen - und wir Leser haben diese Möglichkeiten ausgiebig genutzt. So soll es sein!
Ich wünsche dem Cicero-Team und allen Lesern Frohe, Gesegnete und Friedliche Weihnachten!