Annalena Baerbock
Was steckt hinter Annalena Baerbocks kometenhaftem Aufstieg bei den Grünen? / picture alliance

Annalena Baerbock - Kneift nicht

Unter Annalena Baerbock steuern die Grünen erstmals in ihrer Geschichte auf das Kanzleramt zu. Aber wo will die 38-Jährige eigentlich hin? Und wo kommt sie her? Ein Porträt

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

So erreichen Sie Moritz Gathmann:

Turnschuhpartei, das war mal. Rote High Heels, dazu schwarze Pluderhose und Hemd, so tritt Annalena Baerbock an einem Tag im November auf die Bühne des Arbeitgebertags im Berliner Estrel-Hotel. Das ist kein Heimspiel für die 38-Jährige: Grüne Politik und ihre Vertreter, gerade im Energiebereich, sehen viele deutsche Unternehmer auch im Jahr 2019, vielleicht gerade im Jahr 2019, als Gefahr. Und dann steht links von der Grünen-Chefin auch noch der riesige CSU-Generalsekretär Markus Blume und daneben FDP-Chef Christian Lindner, Darling der Arbeitgeber. Aber Baerbock wird ihrem Ruf gerecht als eine, die auch dorthin geht, wo sie nicht mit Sonnenblumen empfangen wird.

Lindner will vor der versammelten Unternehmerschaft ein paar leichte Punkte machen und schiebt der Grünen-Chefin die Schuld am Scheitern der Jamaika-Koalition zu. Baerbock zieht die Augenbrauen hoch und hat mit einem kurzen „Das Trauma steckt tief“ erst die Lacher auf ihrer Seite und dann auch noch den Applaus, als sie nachlegt: „Kein Mensch interessiert sich für solche binnenpolitischen Streits. So was muss geklärt werden, wenn man an Verhandlungstischen sitzt.“

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Wolfgang Tröbner | Do., 12. Dezember 2019 - 10:23

Wenn das ein Grüner über Baerbock sagt, sagt das viel über die Kompetenzen oder besser gesagt "Nichtkompetenzen" der Grünen aus. Denn wenn die Allgemeinheit etwas über Baerbock weiß, dann ist es gerade ihr bemerkenswertes Nichtwissen und ihre Naivität in den eigentlich zentralen Themen der Grünen. Ihr Spruch "Das Netz ist der Speicher" ist mittlerweile legendär. Ebenso ihre Aussage, dass es"Batterien gebe, die auf Kobold verzichten können", und zwar sei das "auch wieder in China", um dann gleich nachzulegen "Kobold – wo kommt das eigentlich her? Wie kann das recycelt werden?". Und wenn man dann noch liest, dass sie ihr Abi mit Bravour bestanden habe, dann muss man sich schon fragen, in welcher Lotterie sie eigentlich gespielt und das Abi gewonnen hat. Oder ist das Bildungssystem mittlerweile schon so schlecht, dass jemand wie Baerbock als Vorbild hochgejazzt werden soll?

Wilfried Nauck | Do., 12. Dezember 2019 - 10:30

Nach diesem Artikel könnte Deutschland nichts besseres passieren als Baerbock als Bundeskanzlerin. Da habe ich schwere Zweifel. Von wegen immer gut informiert. Ihr wird der Satz nachgesagt: "Das Netz (Stromnetz, meine Anmerkung) ist der Speicher". Und ähnliche haarsträubende Unrichtigkeiten bez. Elektromobilität. Da stehen dem promovierten Elektroingenieur (und nicht nur diesem) die Haare zu Berge!

Günter Johannsen | Do., 12. Dezember 2019 - 10:46

Meine Einschätzung: Grün-Linke Arroganz und eine gewaltige Portion Selbstüberschätzung, die sich für den Mittelpunkt der Erde hält. Wenn diese Einstellung zu ihrem Ziel gelangt, landet man letztlich bei "lebensunwertem Leben" und den hässlichen Folgen: Hass macht hässlich!

Jürgen Keil | Do., 12. Dezember 2019 - 11:00

Ich bemühe mich um einen sachlichen Kommentar. Frau Baerbock habe ich bisher als eloquente, sehr schnell sprechende, anderen Diskutanten ins Wort fallende Person wahrgenommen. Über technische und naturwissenschaftliche Sachverhalte spricht sie unbefangen, obwohl sie dort offenbar Wissenslücken hat. Sie ist sicher intelligent und hat politisches Talent. Intelligenz, taktisches Geschick, sowie Fleiß und damit erarbeitete Detailkenntnis haben unsere Kanzlerin aber nicht vor folgenschweren Fehlentscheidungen bewahrt. Eine Mischung aus Frau Merkel und Frau Roth als Kanzlerin, kann unserem Land nicht guttun.

gabrieleb bondzio | Do., 12. Dezember 2019 - 11:22

Wo doch allein ihr Vorname schon Bedeutungsschwanger ist. Die Begnadete (Anna) Sonnengleiche (Lena).
Manchmal aber doch nicht so glänzend vorbereitet. Wenn man die erzeugte Energie aus Windkraft im Netz speichern will. „An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet.“ ...War sie auch der „Rechenkünstler“?

Norbert Heyer | Do., 12. Dezember 2019 - 12:42

Eine sehr beachtliche Beschreibung von Frau Baerbock und ihrer politischen Agenda. Ehrlich gesagt - wenn sie in fast jeder Talkshow erscheint - schaue ich lieber nicht zu. Diese Frau und ihre Art der Diskussion mit Zwischenrufen und schwieriger Abstellung ihres Redeschwalls macht sie in meinen Augen nicht zu einer Anwärterin auf den Kanzlersessel. Detailwissen? - ich erinnere hier nur an das Speichern von Energie in Kabeln und die lustigen Kobolde. Es besteht tatsächlich die Gefahr, dass die Grünen bei weiter wohlwollender Begleitung durch (fast) alle Medien bei der nächsten Bundestagswahl die stärkste Fraktion stellen und dann ... dann werden sie in erster Linie versuchen, eine G2R-Regierung hinzubekommen. Damit würden dann die allerschlimmsten Befürchtungen Realität werden und unser Land wird das Tempo des unsäglichen Untergangs noch mehr erhöhen. Damit wäre dann auch die Strategie der Noch-Kanzlerin voll in die Hose gegangen ... so mal vom Ende her gedacht, wie Frau Merkel sagt.

Bernd Muhlack | Do., 12. Dezember 2019 - 16:44

Das ist ein sehr schönes Bild von Frau Baerbock. Man sieht, dass sie einen Spannschuss vorhat und die Haltung ist fast perfekt.
Ich habe Kanzler Kohl damals bei einem Kinderfest gesehen als er auf eine Torwand schoss. Im Stehen und voll der Spitzkick; immerhin ist die Torwand nicht kaputt gegangen!

Ich mag weder Frau Baerbock noch Herrn Habeck.
Jedoch grenzt der Vergleich mit Frau Merkel und insbesondere mit Frau Roth fast an eine Beleidigung, schon vom Äußerlichen her!

Sie hat ein abgeschlossenes Studium und ist wohl der englischen Sprache mächtig; das ist ein solides Fundament, auch und gerade für Kobolde.

Was mich so sehr stört ist diese hypermoralische "Nur WIR sind die Guten, nur WIR wissen Bescheid"-Haltung.
Das ist jedoch kein Alleinstellungsmerkmal der Grünen.
"Wen würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?" Merkel - Roth - Slomka - Baerbock?

"Ähem … es gibt keine einsamen Inseln!"

(Sicherlich ist Sie weder Vegetarierin noch Veganerin, wenn ihr Mann Holefleisch heißt).

Bernd Muhlack | Do., 12. Dezember 2019 - 16:58

Frau Baerbock ist des Abends bei Frau Illner zu Gast.
Thema: Brauchen Deutschland/die EU Putin/Russland?
Ich bezweifle, dass Frau Baerbock eine ausgewiesene Russlandkennerin ist; dabei sein ist wichtig!
Unser aller Heiko ist auch dabei.
UND STOIBER!
Allein wegen ihm, werde ich ausnahmsweise zuschauen.
Von Null auf Hundert in 0,2 Sekunden; er kann sich so schön stotternd in etwas hinein steigern, in Wut reden.
Und seit einigen Jahren gebe ich ihm meistens Recht!
"Wenn Sie, äh, wenn Sie in München äh, wenn Sie in München in Hauptbahnhof einsteigen, dann, dann sind Sie quasi schon am Flughafen, äh..."
Die geniale Transrapid-Rede!
(Aber das haben wir ja damals auch vergurkt, nicht wahr?)

Frau Baerbock wird in Fachkreisen auch "Schnatterinchen" genannt, ob ihrer "Tsunami-Rhetorik".
Jedoch: Schnelligkeit und Menge beim Reden ist in der Regel ein Kennzeichen für die mindere Qualität des Inhalts.

Apel, Christian | Do., 12. Dezember 2019 - 21:41

Antwort auf von Bernd Muhlack

Sehr gute Analyse von Schnatterchen. Und dies sehr wohlwollend. Für mich eine Göre ohne Sachkunde. Der Artikel ist peinlich.

Tomas Poth | Do., 12. Dezember 2019 - 18:24

Der Beitrag ließt sich in Teilen wie eine Rotgrüne Laudatio.
Soll mit Fußballschuhen, Highheels und ein bißchen Glamour vergessen gemacht werden dass Annalena Strom in der Cloud speichern möchte.
Reicht ein Politikstudium, um so wichtige Fragen wie Energieversorgung und Wachstumswirtschaft richtig zu beurteilen?
Führt der vorgestellte "Grüne" Weg in eine schöne neue Zukunft, wenn die Bäume statt wegen der Kohle nicht fallen, sondern Wald, Feld und Wiese für Windräder geopfert werden?
Da kommen doch erhebliche Zweifel auf.

Apel, Christian | Do., 12. Dezember 2019 - 21:29

Diesem Beitrag fehlt es doch an der notwendigen Distanz zu den Inhalten. Weiterhin wird alter Wein in neuen Flaschen verkauft. Die grüne Ware ist trotzdem abgestanden. Grüne Verbotspolitik in Verbindung mit sozialistischer Kommandowirtschaft. Die Wirtschaft wird in der Wirtschaft gemacht. Die E-Mobilität ist eine grüne Lebenslüge. Kommandoanweisungen zur Ernährung und Landwirtschaft. Die Energiewende ohne ökologischen Wert soll durchgepeitscht werden.

Karla Vetter | Fr., 13. Dezember 2019 - 20:22

hat uns Frau Baerbock aber mit einem Doppelnamen verschont. Baerbock-Holefleisch wäre wohl auch der politischen Karriere abträglich gewesen.

Gert Bartmann | Fr., 13. Dezember 2019 - 23:50

Dass diese Grünen Politikerin so gehypt wird, hat sicher etwas damit zu tun, dass in den Medien ganz allgemein kein kritischer Kommentar mehr zu den Grünen zu lesen oder zu hören ist. Das ist umso peinlicher, als dass ich z.B. in diesem Artikel im CICERO zumindest (!!) erwartet hätte, dass ein klarer Verstoß dieser Politikerin gegen die freie Meinungsäußerung erwähnt wird. Sie hatte in diesem Mai ARD und ZDE aufgefordert, "Klimaskeptiker" aus den Programmen zu verbannen. Diese Forderung hatte sie dann im Herbst dieses Jahres noch mal beim Korngress des Verbandes der deutschen Zeitungsverleger wiederholt. Redaktionen sollten "Klimaskeptiker" konsequent ins Abseits tellen. Das ist eine dermaßen unverschämte versuchte Einflussnahme auf die freie Meinugsäußerung, dass ich einen Verstoß gegen das Grundgesetz erkenne. Aber was wird in diesem Artikel berichtet? Nebensächlichkeiten und die Informationen für die ausgeprägte Profilierungssucht dieser grünen Politikerin. Einfach nur erschreckend

dieter schimanek | Sa., 14. Dezember 2019 - 16:48

.....habe ich einen völlig anderen Eindruck von Baerbock. Wenn man bei ihren Reden nicht auf den Inhalt achtet mag es ja kompetent klingen. Beim Inhalt denke ich an Nietsche: "Man darf nur nicht darüber nachdenken."

Heinz Maier | Mi., 18. Dezember 2019 - 21:38

ist die Dame vor allem. Ihr Auftritt auf dem Parteitag der Grünen war schlechtes Theater.
Wahrscheinlich ist sie aber machthungrig.