Eine Säule, in die Asche von Auschwitzopfern eingegossen worden sein soll, steht vor dem Reichstag. Das Objekt ist Teil eines Kunstwerkes der Künstlergruppe Zentrum für Politische Schönheit.
Aktion auf dem Rücken der Überlebenden: das etwas andere Holocaust-Mahnmal vor dem Bundestag / picture alliance

Zentrum für Politische Schönheit - Hybris kommt vor Holocaust

Das Zentrum für Politische Schönheit ist dafür bekannt, dass es die Zuschauer seiner Inszenierungen zu Akteuren macht. Jetzt setzen sich Betroffene zum ersten Mal zur Wehr. Hat das Zentrum mit der Instrumentalisierung von Holocaust-Opfern eine Grenze überschritten?

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschienen von ihm das Buch „Die Öffentlichkeit und ihre Feinde“ bei Klett-Cotta und „Identitätspolitik“ bei Matthes & Seitz (2023).

So erreichen Sie Bernd Stegemann:

Das Zentrum für politische Schönheit ist ein zuverlässiger Kunstproduzent paradoxer Ereignisse. Erfolgreich war die Aktion, als es unter dem Logo des Familienministeriums die „Kindertransporthilfe des Bundes“ ins Leben rief. Tausende Kinder sollten aus dem Bürgerkrieg in Syrien gerettet werden, wenn sich genügend Paten in Deutschland finden würden. In kurzer Zeit wurde das Ministerium von einer Anfrageflut von Hilfswilligen überschwemmt. Allein, dort wusste niemand von einer solchen Aktion, und so musste die damalige Ministerin in die Öffentlichkeit treten, um klar zu stellen, dass es keine Kindertransporthilfe gibt. 

In dieser Aktion sind alle Zutaten vorhanden, mit denen seither das Zentrum immer neue Aufgüsse versucht. Die Mittel sind eine gefakte Realität, eine Inszenierung des öffentlichen Raumes – und vor allem eine Handlungsprovokation, bei der die Zuschauer zu Akteuren werden. In diesem Fall waren es die vielen hilfsbereiten Mitbürger, die durch ihre Anfrage die Ministerin zu ihrer Aussage gezwungen haben. Die Methode besteht also darin, die Öffentlichkeit so in Erregung zu versetzen, dass dadurch latente Bruchlinien und Widersprüche hervortreten. Menschen wollen helfen, die Ministerin will das nicht. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christa Wallau | Fr., 6. Dezember 2019 - 12:53

Lernen aus eigenen Fehlern?
Raus aus der "hochmütigen Blindheit"?
Beim "Zentrum für politische Schönheit"?

Da glaube ich dann doch lieber an das Christkind, das in der Heiligen Nacht den Weihnachtsbaum
schmückt und seine Geschenke liebevoll darunter
plaziert.

Nein, allen Ernstes: Wer sich derart verrannt hat,
wie diese politischen "Künstler", der kann erst
wieder zur Vernunft kommen,wenn er viele Jahre
erzwungener Besinnung (Demütigung) hinter sich gebracht hat - wenn überhaupt.
Sind etwa gläubige Sozialisten/Kommunisten wie Honnecker und seine Margot jemals zu der Erkenntnis gelangt, daß sie vollkommen "schief gewickelt" waren?
Fanatiker sind hochgefährlich - ob Linke, Rechte,
Religiöse oder Umweltfreaks.
Man muß sich ihnen f r ü h z e i t i g mutig entgegenstellen. Am besten wirkt:
Lächerlich machen!

Wolfgang Henning | Fr., 6. Dezember 2019 - 15:07

Antwort auf von Christa Wallau

Liebe Frau Wallau, wenn's so einfach wäre! Das Lachen gefriert einem im Gesicht. Diese Aktionskünstler sind linke "Aktivisten", die ihre politischen Ansichten, von Steuergeldern gestützt, allgemeinverbindlich in die Öffentlichkeit tragen wollen. Unter Leitung des "Philosophen" Philipp Ruch wollen die "Innovativen" reizen und "weh tun". Ihr erklärtes Ziel war ein "Zapfenstrich gegen die AfD". Die ganze Aktion wird bis heute von den Medien mit einem gewissen Wohlwollen begleitet, da es doch der "guten Sache" dient. Sie gerieten nur in einen Konflikt, weil sie sie in ihrer Pietätlosigkeit die falschen Opfer ausgesucht und damit den Zentralrat der Juden gegen sich aufgebracht haben. Man stelle sich einmal vor, rechte Gruppierungen hätten ein derartiges "Denkmal der Schande" aufgestellt. Der Aufschrei hätte die Welt erschüttert. So aber kommen Strafrechtsexperten zu dem Ergebnis, dass die Aktion "keine Störung der Totenruhe" darstellt. "Es ist die Kraft, die stets das Gute will..."

Klaus Ramelow | Fr., 6. Dezember 2019 - 19:03

Antwort auf von Wolfgang Henning

wurde auch diese Aktion des ZPS (Zentrum für Politische Schönheit) geführt.
Dass die Aktion eine Störung der Totenruhe darstellt, muss UNABHÄNGIGEN
Instanzen zur Beurteilung überlassen werden.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 6. Dezember 2019 - 15:14

Antwort auf von Christa Wallau

Danke Frau Wallau, wieder einmal ins Schwarze getroffen. Ich gebe zu, ich kannte das ZPS nicht, musste erst einmal recherchieren und nachlesen, wer und was das überhaupt ist. Nun, danke auch an Herr Stegemann, der zumindest mir diese merkwürdige Vereinigung und deren Ausrichtung erklärt hat und auf diese sinnbefreiende Aktion hinwies. Das ist Berlin 2019.
Angeblich sollen die sich "nur" durch Spenden und "Gönner" finanzieren. Mich sollte es nicht wundern, wenn bei den "Spendern" auch Parteiorganisationen und andere "Künstler" aus der Politszene involviert sind.
Ja, man muss Fanatikern aller Coleur entgegen treten. Das tun wir schon mal durch unsere Kommentare hier im Cicero und Herr Stegemann mit diesem informativen Artikel.
Allein die Idee und die Durchführung ist dermaßen abstrus und krude, dass es eigentlich bei gesundem Menschenverstand zu erwarten war, das diese Aktion nach Hinten losgeht. Naja, Künstler denken da eben anders und möglicherweise mit etwas anderem.

Dr. Stockinger | Fr., 6. Dezember 2019 - 18:14

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Da das "DENKEN" äußerste KOMPLEXITÄT als Mindest-Maß an REFLEXION beansprucht, ist es genauso wahrscheinlich, dass mit KEVIN K. der nächste NIKOLAUS auch keine Neuwahlen beschert hat.

Nicht unwahrscheinlich ist hingegen, dass Genosse Kühnert mit GRÜNEN und der LINKE nach der nächsten Bundestagswahl politisch zwei Stufen höher geklettert ist ...

Wilfried Düring | Fr., 6. Dezember 2019 - 23:19

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

In diesem Land bleiben Verbrecher - sofern sie sich vornehm als 'Künstler' definieren - straffrei und können nach Herzenslust machen, was immer sie wollen!
Diese Taktik ist so genial und so einfach, daß da über 60 Jahre lang niemand drauf gekommen ist!
Wann verliert das ZPS endlich seine Gemeinnüzigkeit?

Manfred Sonntag | Fr., 6. Dezember 2019 - 15:29

Antwort auf von Christa Wallau

Frau Wallau, Ihr Kommentar ist hervorragend! Wer den Roman "Farm der Tiere" von G. Orwell noch nicht gelesen hat, sollte es jetzt tun. Diese selbsternannten "Künstler" sind darin sehr gut beschrieben (z.B.: Schwatzwutz).

Dr. Stockinger | Fr., 6. Dezember 2019 - 22:55

Antwort auf von Manfred Sonntag

ist leider nicht zum LACHEN ...

"sie würfelten um seine KLEIDER" - ist immerhin mal aufgeschrieben geworden.

Ob Katholische oder Evangelische des Lesens (noch) mächtig sind?

Jedenfalls gebe ich gern Einblick auch in mein KORAN-Buch.

Da steht viel über Krieg & Heilig. ...

nackt mit Würfeln ist DADA-Ismus nolensvolens wie Blutwurstschmieren an Leinwände wäre oberste KUNST ...

Heiner Thiel | Fr., 6. Dezember 2019 - 17:26

Antwort auf von Christa Wallau

Danke, Frau Wallau für Ihren Kommentar! Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund!
Diese sogenannten "Künstler" mit ihrer grenzenlosen Überheblichkeit werden niemals in der Lage sein, zu lernen...

Beste Grüße,
Heiner Thiel

Roland Völkel | Fr., 6. Dezember 2019 - 18:33

Antwort auf von Christa Wallau

für diese Truppe wäre eine Namensänderung, liebe Frau Wallau:
"ZENTRUM FÜR POLITISCHE BLÖDHEIT"
Damit gäbe es auch keine Diskussionen mehr, hinsichtlich ihrer "Aktionen"
Ihr Name wäre dann Programm!
Basta & Salute

Gerhard Lenz | Fr., 6. Dezember 2019 - 20:01

Antwort auf von Christa Wallau

von Künstlern sind nun mal oft provokativ. Schlimmer jedoch, weil entlarvend, sind auch diesmal die Reaktionen derer, die auf Aktionen gegen Rechtsextremismus und Nationalsozialismus üblich allergisch reagieren. Und der Künstlertrupp verweigert sich auch noch d e r Einsicht, wie sie ausgerechnet eine der üblicherweise schärfsten Kritikerinnen an solchen Initiativen in diesem Forum in alltäglicher Entrüstung einfordert?
U n g l a u b l i c h! Glaubt der Autor, der ja mal in einer linken Sammlungsbewegung aktiv war, dass er besonders glaubwürdig wirkt, wenn er ausgerechnet linke Künstler attakiert? Natürlich kann man die jüngste Aktion kritisch sehen. Aber es kommt immer darauf an, wie Kritik geübt wird.

Wilfried Düring | Sa., 7. Dezember 2019 - 16:32

Antwort auf von Gerhard Lenz

ZPS ist weder links noch sind es Künstler. Für 'linke Kunst' im weiteren Sinne stehen in Deutschland Böll und Grass, Stefan Heym, Dieter Hildebrandt, Wecker und Wader usw. - um nur einige wichtige Namen zu nennen. Und wenn man diese Leute kritisch sieht (auch das 'darf' man), kommt es natürlich auf darauf an, 'wie Kritik geübt wird'.
ZPS aber sind politische 'Aktivisten', die ihre kriminellen Provokationen als angebliche 'Kunst' drapieren, um sich selber wichtig zu machen!
Hemmungsloser Agit-Prop ist eben keine Kunst - sonst müßte man einen Hanns Johst mit seinem Schlageter-Drama (nur ein Beispiel, es gibt noch VIEL Schlimmeres) ja als 'Künstler' und 'Dichter' bezeichnen.
Um Tote sollte man trauern. Tote sind wehrlos. Es ist verwerflich, Tote in Dienst zu nehmen für eigene Wünsche, Ziele, Zwecke und Träume. Das ist Mißbrauch! Und, ja, diese Aussage gilt grundsätzlich und für alle Seiten - und aktuell daher AUCH für ein in dieser Form völlig mißratenes 'Denk-Mal' in Bytom/Beuthen.

Rob Schuberth | Sa., 7. Dezember 2019 - 19:59

Antwort auf von Christa Wallau

Wrette Frau Wallau,

gerne stimme ich Ihrem Beitrag zu.

Ignorieren würde wohl auch helfen.

Es ist der Hype, den einige Medien um so etwas machen, der diese Fanatiker "groß" macht...leider.

gabriele bondzio | Fr., 6. Dezember 2019 - 13:03

Sie haben ja in Ihrem Artikel, Herr Stegemann, schon alles reingepackt, was dazu zu sagen wäre. Die Akteure möchten sich ins Zentrum heben. Schon allein die Namensgebung zeichnet dies. "Schön" ist ein Begriff, den jeder für sich bestimmen wird. In diesem Fall war die Betrachtung von Ramona Ambs ganz in meinem Sinne:„Nehmt unsere Toten, grabt sie aus, stopft sie in eine Säule und beleuchtet sie, damit die Nachfahren der Täter mal wieder moralische Selbstbesoffenheit feiern können.“ Und endet: "Ihr habt se doch nicht alle!"...Hochmütige Blindheit bekommt auch noch den Zugriff auf öffentliche Gelder, welch Verschwendung!

... sondern bei seinen Gedankengängen den Kern vergessen. Er tanzt förmlich klug drumherum und scheut trotzdem die entscheidende Schlußfolgerung:
Es handelt sich beim Zentrum schlicht nicht um eine Künstlergruppe. Die segeln unter falscher Flagge.
Das sind lediglich linksideologische Politaktivisten, die dreist das Deckmäntelchen der Kunstfreiheit mißbrauchen, um ihre oft illegalen Aktionen ungestraft durchführen zu können. Darum geht es.
Wie wäre es, wenn sich eine AfDnahe Künstergruppe zusammenfindet, die z.B. gefälschte Befehle und Presseerklärungen der Bundespolizei versendet, wonach Grundgesetzartikel 16 jetzt doch nicht mehr mißachtet werden soll?
Wäre auf die Richtigstellung der Regierung, daß er weiter mißachtet wird, gespannt...
Ich fürchte allerdings, bei „rechten“ Aktionen würde man keine „Kunst“ gelten lassen, sondern sofort maximal mit Strafanzeigen wegen Urkundenfälschung, Amtsanmaßung etc. draufhauen.
Was insofern natürlich auch wieder einmal entlarvend wäre...

ist ein "Künstler", so Joseph B. damals in KASSEL.

Ob "Der Tod in Salzburg" existiert oder auch nicht, ideologisch und preiswert bleiben seine Kunstprojekte stets. Medial betrachtet ist die Entfernung "von Fett" eigentlich auch einen Schönheitspreis wert ...

Andreas Zimmermann | Fr., 6. Dezember 2019 - 13:19

...Überlegenheit ist nichts Neues bei diesem Zentrum für politische Schönheit. Die Arroganz liegt schon im Namen, denn was schön ist liegt immer beim Betrachter. Politik ist selten, zumal in diesem Land, zumal in dieser Zeit etwas Schönes. Als Bürger ist man schon zufrieden wenn Politik keinen Schaden anrichtet und zusätzliche Belastungen schafft - auch diese Momente sind sehr rar.
Dieses Zentrum hat ebenso wie die (anderen) Medien unsere Staatspolitik flankiert und haut zusätzlich noch mit der moralischen Keule auf Ottonormalverbraucher ein. Und da wir Steuerzahler ja auch nix besseres zu tun haben, als den Aktionen dieser Erleuchteten zu folgen, den darin wohnenden Wahrheiten zu vertrauen und uns am besten permanent Asche auf Haupt zu streuen, kann man sich die reale Reichweite dieses großzügig steuerlich finanzierten Konstrukts ausmalen. Ich spare mir hier mal die passende Charakterisierung von Organismen aus dem Tierreich als Vergleich aufzuführen, sonst wird das nix mit Kommentar.

Stefan Jurisch | Fr., 6. Dezember 2019 - 13:31

Bande von Hypermoralisten, die versuchen, durch verquere Aktionen den ihrer Ansicht nach dummen Durchschnittsbürger davon zu überzeugen, wie moralisch verkommen er doch ist. Für mich sind das realitätsferne Fanatiker und kein Stück besser als die extremen Spinner die uns von rechts oder in Sachen Klima oder aus Richtung der Religionen irgendwelchen (un)moralisch aufgeladenen Unfug ins Hirn packen wollen.

Auch, wenn ich die verständliche Empörung der Betroffenen dieses "Projekts" teile, so muss ich doch zugeben, dass es mich doch auch erfreut, dass das ZPS durch ebendiese endlich mal eine Grenze aufgezeigt bekommen hat.

Andreas Zimmermann | Fr., 6. Dezember 2019 - 13:50

Weil ja momentan die Durchlässigkeit von Kommentaren mal wieder unterirdisch ist, zur permanenten Erinnerung:
Auszug aus Artikel 5 des Grundgesetzes
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

Insbesondere den letzten Satz solltet ihr einigen Mitarbeitern mal vor die Mattscheibe pinnen!

aus genau diesem Grund habe ich auch keine Lust mehr.

Andreas Zimmermann | Sa., 7. Dezember 2019 - 21:06

Antwort auf von Wolfgang Brauns

Kann ich verstehen, und da ich Zensur nicht noch finanziell unterstütze werde aus diesem Grunde zum Januar mein Abo kündigen.

Meine letzten Kommentare zu einem Artikel von Frau Hildebrandt wurden gar nicht veröffentlicht. Auch meine Kritik hierzu nicht. Das passiert mir aber meistens nur bei ihr. Deshalb kommentiere ich ihre Artikel nicht mehr. Sie kann mit Kritik offenbar schlecht umgehen. Obwohl ich dies immer sehr warmherzig schreibe und niemand persönlich angreife. Sie haben natürlich recht Herr Zimmermann, So schafft man sich keine weiteren Abonennten.

Markus Michaelis | Fr., 6. Dezember 2019 - 15:15

Das ZPS instrumentalisiert den Holocaust zur Durchsetzung der eigenen Weltsicht. Auch hier schafft es das ZPS eine gesellschaftliche Bruchlinie sichtbar zu machen, da diese Problematik auch über das ZPS hinaus besteht.

Die deutsche Gesellschaft ist in Umbruchszeiten. Verschiedene Gruppen sind in Aufregung, weil Werte, die man als universell und unverhandelbar ansieht, in Frage gestellt werden - einfach dadurch, dass es jetzt in D verschiedene größere Gruppen gibt, mit verschiedenen Werten, die oft wenig kompatibel miteinander sind.

Eine Strömung dabei ist es, die "wirklich universellen" Werte durch die Berufung auf den Holocaust als höchste Instanz zu verteidigen. Zu oft franst das aber aus in Einstellungen zu Europa, Migration, nationaler Souveränität und vielen anderen Themen. Je mehr Themen aber die richtige Einstellung aus der Berufung auf die Abwendung der letzten, höchsten Gefahr beziehen, desto mehr entgleitet die politische Diskussion.

Kurt Walther | Fr., 6. Dezember 2019 - 15:22

Gut von Bernd Stegemann im "Cicero" über die Machenschaften dieser Truppe von "Kunstproduzenten" etwas ausführlicher informiert zu werden. Mir war bislang nur die Aktion des ZPS vor 2 Jahren vor Björn Höckes Haus in Bornhagen bekannt.
Die im Artikel beschriebene aktuelle Aktion vor dem Reichstag erregte vor allem deshalb meine Aufmerksamkeit, genauer: Empörung, dadurch, dass die Säulen die Asche der im KZ Auschwitz ermordeten Juden enthielten. Dies war jedoch nur vorab, also Fake-News. Richtig ist: Die Säulen enthalten keine Asche. Nun, da bin ich ja etwas beruhigt.
Aber: Was ist das für ein geschmackloses Spielchen, welches das ZPS hier unter "Kunst" subsumiert? Ich kann und will über Kunst und die Rolle von Kunst und Künstlern gar nicht diskutieren, aber hier sehe ich weit und breit nichts weiter als einen hemmungslosen Kampf fanatischer linker Hypermoralisten gegen die normalen Bürgerlichen, besonders gegen die National-Konservativen - und das mit allen Mitteln.

Hans-Jürgen Stellbrink | Fr., 6. Dezember 2019 - 15:56

Die Deutschen kämpfen umso entschlossener gegen die Nationalsozialsmus, je länger dieser zurückliegt und je weniger Nazis es noch gibt.
Was das ZPS produziert, hat mit Kunst nichts zu tun, es ist Aktivismus. Kunst kommt von "Können", käme es von "Wollen", hieße es Wulst.
Diese Aktionen sind Wulst.

Jürgen Keil | Fr., 6. Dezember 2019 - 16:00

Ich denke es ist richtig, und es war schon immer so, das sich junge Menschen gegen Überholtes, Eingeschliffenes, Verkrustetes und Falsches in der Gesellschaft aufgelehnt haben. Sie haben dazu einen frischeren, unbefangeneren Blick, schätzen aber auch die Folgen ihres Handelns nicht immer ab. Wenn sie früher über das Ziel hinausschossen, wurden sie von den Alten gebremst. Ich habe den Eindruck, dass heut zu Tage die, die sie bremsen sollten, selbst von hypermoralischen Infantilismus befallen sind, somit eine Versachlichung ausbleibt und einer Vielzahl von jungen Leute ein moralisches Selbst- und Sendungsbewusstsein anerzogen wurde, welches mit ihrem bisher erworbenen Wissen nicht korreliert. Bitte Herr Ruch, wir brauchen Ihren Volkserziehungseifer, Ihr Zentrum für linke politische Schönheit nicht. Wohlmöglich wird noch ein Zentrum für rechte politische Schönheit gegründet. Genug ist genug!

Josef Olbrich | Fr., 6. Dezember 2019 - 17:09

Wenn sich die Moral über das Recht erhebt, gerät die Demokratie auf die schiefe Bahn. Was also wollen diese Künstler - so es welche sind.
Herr Stegemann, nur zur Erinnerung, in dritten Reich herrschten die Nationalsozialisten, die die Endlösung der Juden brutal ausführten, keine Faschisten, diese waren in Italien beheimatet.

Hans Krüger | Fr., 6. Dezember 2019 - 19:02

Diesem ZPS und ihrer unter dem Mäntelchen von moderner Kunst versteckter Ultra linker Gesinnung ist in einer wiederwertige Aktion gelungen für Aufsehen zu sorgen.Nur die Hinterbliebenen der Betroffenen finden die Aktion nicht künstlerisch wertvoll und ich auch nicht . Ich bin gespannt auf die nächste Nummer vom ZPS um Herrn Ruch . Hoffentlich geht das Geld aus und es kommen keine Spenden und Fördermittel von öffentlichen rechtlichen Stiftungen.Deutschland ist zum auswandern !