Leslie Mandoki
Leslie Mandoki ist der Meinung, dass niemand ohne Leidensdruck seine Heimat verlässt / Fotos: Florian Generotzky

Leslie Mandoki - „Integration ist eine Bringschuld“

Er ist Schlagzeuger, Produzent, Flüchtling: Leslie Mandoki spricht im Interview mit Cicero über Angela Merkel und Viktor Orbán, Anywheres und Somewheres – und eigene Versäumnisse

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

So erreichen Sie Christoph Schwennicke:

Leslie Mandoki, Sie sind ein bekannter Musiker und Produzent und ein politischer Mensch mit guten Kontakten in die Politik. Angeblich haben Sie sogar die Handynummer von Viktor Orbán, stimmt das?
Leslie Mandoki: Gerade als Freidenker ist mir der persönliche Austausch sehr wichtig. Ich kommuniziere mit einigen Politikern direkt über Handy, auch mit etlichen Ministerpräsidenten.

Nähe zu Angela Merkel wird Ihnen auch nachgesagt. Wie kann man Viktor Orbán und Angela Merkel gleichermaßen nahestehen?
Das ist sehr einfach. Die beiden stehen einander auch nahe.

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Stefan Jurisch | Mi., 4. Dezember 2019 - 10:35

objektive Anschauung und Klarheit. Das kann man wirklich nahezu ohne Beanstandung unterschreiben. Lediglich in Bezug auf das Verständnis gegenüber Politikern, die Wahlen gewinnen wollen, bin ich jedoch ganz klar anderer Meinung. Denn so nimmt bei vielen Entscheidungen dieser Wunsch immer mehr Raum ein, so dass Politik immer mehr den Eindruck des Selbstzwecks vermittelt. Wichtige Entscheidungen dürfen einfach nicht von anstehenden Wahlen beeinflusst werden. Das Beispiel Atomausstieg und Braunkohlestrom als Brückentechnologie ist wirklich ein treffendes Beispiel für Entscheidungen, die völlig verfehlt waren und nur getroffen wurden, um eine Wahl positiv zu beeinflussen.

Schneller als die Gletscher schmilzt das Vertrauen der Menschen in diese Art von Politik. Gleichzeitig schmelzen die Sozialsysteme, der gesellschaftliche Zusammenhalt, die Rechtsstaatlichkeit, der Glaube an Erneuerung und Aufbruch. Ein sehr gelungenes Interview.

… aber auch ein sehr gelungener Kommentar, der den Nagel genau auf den Kopf trifft, Frau Michaela Diederichs!
Das Vertrauen des Souverän in die deutsche Politik und in diese Merkel-Regierung (in den abscheulich-dominanten linken Zeitgeist) ist vollständig verloren gegangen. Die Politikverdrossenheit wächst ins Unermessliche ... und damit der Zorn, weil man den Eindruck hat, dass es diesen "Politikern" nur noch ums Klammern an den hochbezahlten Sesseln geht. Keine Vision, keinen Schneid, keinen Mut zur eigenen Meinung, keine Substanz, keine Kompetenz, keine Klasse! Lasst endlich Politiker mit Stil & Niveau, politischer Weitsicht und echter uneigennütziger Kompetenz ran und jagt diese GroKo-Dilletanten in die Wüste!

Christa Wallau | Mi., 4. Dezember 2019 - 10:46

... das täte der deutschen Politik sehr gut und könnte dazu beitragen, unser Land wieder auf einen Kurs der Vernunft zurückzubringen.
So wie dieser ungarische Musiker, Leslie Mandoki, sehen unzählige andere, die in Deutschland als politisch Verfolgte o. aus anderen Gründen eine neue Heimat gefunden haben, die gesamte Einwanderung r e a l i s t i s c h und sprechen deshalb von der "Bringschuld der Migranten", was deren Integration in die deutsche Gesellschaft anbetrifft.
Sie selber haben diese Leistung ganz selbstverständlich erbracht und stellten keine unmöglichen Forderungen an den deutschen Staat und seine angestammten Bewohner. Sie sind dankbar für die Aufnahme in unserem gut organisierten Wohlfahrts- und Rechtsstaat.

Kann mir bitte jemand erklären, warum unsere Regierung und die Mehrheit der Parlamentarier sowie der Journalisten dies nicht genauso sehen wie solch gut integrierte Ausländer, die doch wohl am besten beurteilen können, wie Integration funktionieren kann u. muß???

gabriele bondzio | Mi., 4. Dezember 2019 - 10:54

wie zum Beispiel Deutschland, für eine unkontrollierte und unbegrenzte Einwanderung ist,“...da scheiden sich schon die Geister! Die Bevölkerung von DE dürfte sie mehrheitlich ablehnen. Und weil das so ist, wird auch ein klärender Volksentscheid, nicht zum Zuge kommen.Schon allein die selbstherrlichen-alleinige Entscheidung einer BK zeigt das Problem auf. Und was Herr Mandoki über das Flüchtlingskrisen-Management in Europa, speziell DE sagt, deckt sich völlig mit meiner Meinung. Klare Ansagen im Vorfeld hätten viel Unmut in der Bevölkerung verhindert. Selbstverständlich gehört dazu der Satz: „Integration ist eine Bringschuld der Migranten“. Wer respektvoll mit den Gepflogenheiten und vor allem den Werten eines Landes (von allein) umgeht, wird keinen Integrationskurs brauchen. Der ist wohlgelitten. Natürlich macht die Masse und bereits vorhandene Parallel-Strukturen im Land, einen Strich durch die Rechnung. Weil der Mensch gerne den Weg des geringsten Widerstands geht.

Wolfgang Tröbner | Mi., 4. Dezember 2019 - 11:36

für dieses erfrischende Interview. Aus meiner Sicht wurden dem richtigen Mann die richtigen Fragen gestellt und Herr Mandoki hat aus meiner Sicht auch Antworten gegeben, die richtig und wichtig sind. Dafür die Daumen hoch. Ich erlaube mir dennoch ein "Aber". Nach meinem Dafürhhalten hätte es ein solches Interview schon 2016 geben können. Ob es zum jetzigen Zeitpunkt dafür nicht ein wenig zu spät ist, wird die Zukunft zeigen. Ich bin da eher skeptisch. Und noch etwas. Warum braucht es einen ehemaligen "Flüchtling", der zudem noch ein sehr bekannter Künstler ist, um diese Wahrheiten auszusprechen? Liegt es daran, dass das, was Herr Mandoki sagt, zwar richtig ist, aber von einem im Land Geborenen nicht gesagt werden sollte, weil er sofort von unterschiedlichen Seiten attackiert und stigmatisiert würde?

Maria Fischer | Mi., 4. Dezember 2019 - 12:03

Migrant ist nicht gleich Migrant.
Viele Menschen mit Migrationshintergrund passen nicht zum heutigen Zeitgeist.
Das „Opferschema“ ist ziemlich genau definiert.
Herr Mandokis klare Aussagen sind nachvollziehbar, aber auch er passt nicht in die gewünschte Migrations-Opferrolle.
Unbedingt lesenswert:
„Die Minderheit als Leitkultur:
Wer zum Durchschnitt gehört,ist plötzlich verdächtig“ von Jan Fleischauer 23.11.2019 Focus Kolumne

Markus Michaelis | Mi., 4. Dezember 2019 - 14:45

Ein gutes Interview, viel Interessantes, aber ein Punkt stößt mir doch auf. Herr Mandoki redet ein wenig so, als müssten die Anywheres mit dem Überblick die (zu braunen) Somewheres wieder einfangen. Ich weiß nicht, ob das der richtige Aspekt ist.

2015 war eine groteske Übertreibung, die aus meiner Sicht jede Gesellschaft gesprengt hätte - man müsste erstmal die Übertreibungen abklingen lassen und sehen, was dann an Standpunkten und Extremen übrigbleibt. Wenn das noch geht.

Die Anywheres kommen mit Leuten aus verschiedenen Weltecken aus (kommt das nicht jeder?), aber sie leben auch nur bestimmte Aspekte mit bestimmten Leuten. Was das ganze Zusammenhält wissen sie genauso wenig wie Somewheres.

Herr Mandoki war auch Flüchtling, aber in einem ganz anderen Kontext - das kann man in vielem nicht übertragen. Viele Anywheres gehen davon aus, dass ihre Werte universell für alle Menschen sind - was ganz offensichtlich für die meisten Menschen heute nicht gilt.

Das Interview geht mir nicht aus dem Kopf. Für Frau Merkel ist die Agenda 2030 offenbar voll umfänglich Völkerrecht, erfüllt somit Art. 25 GG. Darauf wird sie Herrn Seehofer wohl auch hingewiesen haben bei seiner Verfassungsklage. Es ist Soft Law, das auf Akzeptanz statt auf Zwang setzt. "Denn Soft-Law-Normen bedürfen keiner parlamentarischen Billigung oder – wie im Fall des Gewohnheitsrechts – langjährigen Staatenpraxis." Anstatt behutsam auszutesten, wie weit das deutsche Volk diese Agenda mit trägt, hat sie schlicht und ergreifend 2015 die Grenze des Zumutbaren überschritten. Bis heute soll Akzeptanz erzwungen werden. Die Quittung ist die AfD, die bei der nächsten Welle vermutlich deutlich an Zuspruch gewinnen wird. Dies könnte bereits im März 2020 soweit sein (Interview Frau Hildebrandt bei Cicero). Dann wird die Stimmung unumkehrbar kippen, Brückenbau unmöglich.
https://www.dandc.eu/de/article/die-agenda-2030-gibt-weiten-teilen-bere…

Michaela Diederichs | Do., 5. Dezember 2019 - 01:19

"Fluchtursachen mindern - Flüchtlinge unterstützen - aufnehmende Gemeinden stärken" heißt es in der Agenda 2030. Wer es bis zu uns geschafft hat, bleibt. Und es werden noch viele, sehr viele schaffen. Dass das Land gesellschaftlich längst überfordert ist, wird einfach nicht zur Kenntnis genommen oder es wird komplett verdrängt. Die Agenda 2030 ist m. E. die neue Weltreligion, der wir zu folgen haben - ob Sie es glauben oder nicht.
https://www.bmz.de/webapps/flucht/index.html#/de

Michaela Diederichs | Do., 5. Dezember 2019 - 04:01

Art. 25
1Die allgemeinen Regeln des Völkerrechtes sind Bestandteil des Bundesrechtes. 2Sie gehen den Gesetzen vor und erzeugen Rechte und Pflichten unmittelbar für die Bewohner des Bundesgebietes.
Die Agenda 2030 darf als völkerrechtlich bindend zu betrachten sein. Damit ist eine Änderung der Flüchtlingspolitik mit keinem Politiker möglich. Selbst nicht mit Herrn Gauland. Sie können und dürfen mich gerne widerlegen und mir widersprechen, lieber Herr Schwennicke. Es würde mich freuen, wenn ich das alles falsch interpretiere. Wir werden wohl diesen von Merkel eingeschlagenen Kurs dauerhaft beibehalten müssen.

dieter schimanek | Do., 5. Dezember 2019 - 14:08

falls Herr MANDOKI der Gewerkschaft Kunst angeschlossen ist, darf er jetzt auf eine Beförderung hoffen, eine Hinausbeförderung. Natürlich ist Migration eine Bringschuld, eine Bringschuld der schon länger hier Anwesenden. Wer etwas anderes behauptet ist ein NAZI!