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Immun gegen jede Irritation des eigenen Weltbildes: Frank-Walter Steinmeier/ picture alliance

Frank-Walter Steinmeier - Standpauke mit Nasenstüber

Der Bundespräsident verbittet sich Kritik. Wer die Meinungsfreiheit für eingeschränkt hält, darf auf Frank-Walter Steinmeiers Verständnis nicht hoffen. So unterläuft er sein Amt und reißt neue Gräben auf

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Der Bundespräsident ist ein Spezialist für gesellschaftlichen Zusammenhalt. So sieht er sich, so steht es in der Stellenbeschreibung. Frank-Walter Steinmeier rechnet sich zu denen, die „genauer hinschauen“. So formulierte er es in einer Rede am vergangenen Montag. Und als er wieder einmal genauer hinsah, entdeckte er, dass Deutschland „viel von Afrika lernen“ kann. Zum Beispiel das strikte Verbot von Plastiktüten „in einigen Ländern“. Am selben Tag, in einer anderen Rede, schaute Steinmeier genauer auf Deutschland und sah dort viel Schlimmes, namentlich „Scharfmacher“ und „verantwortungslose Kräfte“, die die Meinungsfreiheit fälschlicherweise für eingeschränkt halten. Der Bundespräsident, ließe sich im Licht jüngster Umfragen sagen, sieht sein Volk im Bann gewiefter Demagogen. Die Deutschen sind laut Steinmeier ein Volk, das mehrheitlich irrt. Sie verdrießen ihn, seine gutgläubigen, desorientierten Deutschen.

Die Standpauke aus präsidialem Mund ist eine Erscheinung jüngsten Datums. Scharf hebt sie sich ab von der konventionellen Aufgabe des Staatsoberhaupts, unentwegt zu loben, zu ermuntern, Zuspruch zu spenden. Neuerdings hat das Prinzip „Klare Kante“ den Imperativ von der Allumarmung ersetzt. Steinmeier wagt zu schelten. Er schafft, was man zuvor bezweifelte, „seine Botschaften zuzuspitzen“.

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Ernst-Günther Konrad | Do., 21. November 2019 - 11:41

Uii, Sie schreiben da über etwas, was es laut BP nicht gibt und leisten also bereits mit diesem Artikel seiner Aussage Geltung: „Wer versucht, Verständnis aufzubringen für die angeblich gefühlte Freiheitsbeschränkung, die doch in Wahrheit nur eine massiv eingeredete ist, besorgt schon das Geschäft der Scharfmacher!“ Sind Sie jetzt ein Scharfmacher? Bin ich ein Scharfmacher, weil ich Ihren Artikel kommentiere. Immerhin schreiben wir über etwas, was es nicht gibt.
Der BP hat es nicht nur mit den Augen, sondern er hat es auch mit den Ohren. Sonst hätte er die Text von Feine Sahne Fischfilet gehört, die sie so über die "Bullen" bei ihren Konzerten unters Volk bringen. Oder gibt es das auch nicht? Leiden wir alle an kollektiver Wahrnehmungsstörung? Ein krankes Volk der eingebildeten Kranken? Ob er selbst seine Rde schreibt? Den Inhalt seiner Aussagen versteht er jedenfalls nicht. Da er nur hinschaut, aber nicht hinhört, erklärt dies auch den Umstand, dass er eben das Volk nicht versteht.

Sie bringen es gut auf den Punkt.

Es ist schon beunruhigend wie unsere (meisten) Medien u. immer wieder auch der BP bemüht sind zu verdecken, was nicht sein darf.

Gerade daher lese ich ja auch den Cicero...eine, wenn auch nicht immer, wohltuende Ausnahme.

Tomas Poth | Do., 21. November 2019 - 11:56

„strittige Themen mit offenem Visier zu diskutieren – und Unterschiede auszuhalten“. Ein performativer Selbstwiderspruch ersten Ranges.

So sind sie, unsere RotGrünen-Alt 68er-Bananenrepubliker. Mit denen ist kein Staat zu machen.
`Kopf-in-den-Sand-und-irgendwie-kommen-wir-da-schon-durch-und-sei-es-mit-dem-uns-gewogenen-medialen-Mainstreams-oder-Verbots-Politik.`
Politisch korrekte sprachweise, das war die NS-Zeit und die DDR-Zeit, herzlichen Glückwunsch Hr. Bundespräsident, willkommen bei den Alt-Vorderen.

Michaela Diederichs | Do., 21. November 2019 - 12:55

Antwort auf von Tomas Poth

Gelungener Konter, Herr Kissler. Haltung zeigen und Kasernenton gehören zusammen. Schäuble sattelte am Buß- und Bettag noch einen drauf und prangerte den Egoismus des Volkes an. Nie war Politik so weit weg von den Bürgern, wie heute. Die Politik beschimpft inzwischen das Volk. Zur Meinungsfreiheit in DE hat die NZZ eine schöne Analyse geschrieben.

https://www.nzz.ch/international/der-andere-blick-wie-unliebsame-meinun…

Danke für den Link. Es war schnell zu lesen.
Ich würde meinen, ein ausgezeichneter Artikel.
Gleichwohl hoffe ich, dass es jedenfalls meinem Bundespräsidenten darum geht, für ein offenes Meinungsklima einzustehen.
Habe mir auch die Darlegung von Herrn Höcke zu Thüringen durchgelesen.
Zuerst dachte ich, dass Herr Höcke bereit ist, sich selbst zu prüfen.
Dann las ich "Kärrnerarbeit" und meine Überlegung zu den Problemen um seine Person ist, dass er es EVTL. schlicht nicht begreift, aber ich kann irren. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Ich bin in jede Richtung sehr vorsichtig geworden PUNKT
Komme jetzt nicht dazu, die Rede des Bundespräsidenten zu lesen.

Die SPD bleibt sich treu.Wer soll SPD wählen?Was vermittelt diese Partei dem Bürger?Wenn die so weiter durch die Landschaft stolpern,haben sie sich im Schlafwagenmodus plötzlich illegitim gemacht...Germania,du großes Kind...Herr Steinmeier ist unbeliebt.Er weigert sich,etwas zu sagen.Er redet in eine Tüte.

Rob Schuberth | Do., 21. November 2019 - 20:01

Antwort auf von Wolfgang Sulzer

Stimme Ihnen zu Herr Sulzer,
und ergänze noch, dass Herr Steinmeier sich seine Unbeliebtheit als BP selbst zuzuschreiben hat.

Als AM war er m. E. wirklich gut.

Aber er hat es irgendwie nicht geschafft die nötige parteipolitische Distanz, die sein Amt von IHM verlangt, herzustellen.

Das war gleich zu Beginn so, als er die SPD wieder in die GroKo "zwang" und das zeigt auch seine m. E. unberechtigte Empörung über sein Volk, dass er nicht verstehen will.

Das Volk versteht gut wie schlecht die Politik ist die gemacht wird.
Und es versteht auch wie die Medien immer wieder versuchen das schön zu schreiben etc.

Ich nehme diesen BP nicht mehr ernst.
Dazu ist er viel zu einseitig unterwegs.

liebe Frau Diederichs für Ihre Sätze und NZZ-Hinweis. Noch einige dazugehörende Kommentare, wie wohltuend. Derzeit halte ich mich in Spanien auf. Zusammen
mit unseren spanischen Freunde lasen wir das Statement. So erleben sie und nicht nur sie Deutschlands Medien natürlich auch unser politisches Hungertuch.
L.G. Brigitte Simon

Auch von mir ein dickes Dankeschön für die NZZ,
unserem "Westfernsehen", liebe Frau Diederichs.
(wer war noch mal, der für diesen so passenden
Ausdruck arg gescholten wurde?).

Heidrun Schuppan | Do., 21. November 2019 - 13:32

Antwort auf von Tomas Poth

zu den Alt-68ern gehört – jedenfalls zählt er zu den Altlinken, was seine Wortwahl ("reaktionär") zeigt.

einzugruppieren ist, bei den Altlinken, wage ich zu bezweilfen!
Denn er war einer der Architekten der Hartz 4 Reform!

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 22. November 2019 - 10:12

Antwort auf von Roland Völkel

Herr Steinmeier ist im schönen Lipper oder Paderborner Land aufgewachsen.
Gibt es da einen einzigen "Altlinken"?
Ich würde das bezweifeln.
Die Detmolder oder Lipper waren die, die für die Fahrt zur Revolution 1848 Fahrkarten lösten, wie ein Witz verdeutlichen möchte.
Vielleicht war Herr Steinmeier eine Art "Architekt" bestimmter Entscheidungen wie Hartz 4 und noch einmal, die CDU-Vorschläge waren meiner Erinnerung nach durchgreifender.
Zur Zeit kann ich nur davor warnen, gegen einzelne Politiker mobil zu machen.
Ich befürchte eine niedrige Gewaltstufe.
Der Cicero steht für politische Kultur und nicht, mit Verlaub, für "politisches Auskotzen", egal in welche Richtung?
Ich werde mir auch die größte Mühe geben.

Altersmäßig nicht in der ersten Generation, aber im Geiste ...?
An der Uni Gießen war er in der Juso-Hochschulgruppe, im Asta, Redaktionsmitglied bei der Quartalszeitschrift Demokratie und Recht (DuR) des Pahl-Rugenstein Verlags, der unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand. (Wikipedia)

herbert binder | Fr., 22. November 2019 - 17:44

Antwort auf von Tomas Poth

Das einzig Positive im Zusammenhang mit diesem
"RepräsenTANTEn" betrifft aus meiner Sicht dessen
Privatsphäre: Die Nierenspende an seine vor Jahren
schwer erkrankte Frau. Das kann und will ich nicht
verdrängen. Dafür und davor verneige ich mich tief.

Heidemarie Heim | Do., 21. November 2019 - 12:07

Für mich hat Ihr "genauer hinhören" lieber Herr Kissler einen um 100% höheren Stellenwert! Pech für den Bundespräsidenten und seine Redenschreiber!
Alles Gute! MfG

Carsten Wolff | Do., 21. November 2019 - 12:14

Ein ausgezeichneter Kommentar über die "Meinungsfreiheit" und was unser Bundespräsident darunter versteht.
Ich kann es gar nicht oft genug sagen, dass ich es extrem schade finde, das Joachim Gauck nicht mehr Bundespräsident ist, da er tatsächlich Tacheles redete und keine Phrasen produzierte, so wie unser neuer Bundespräsident.

Gottfried Meier | Do., 21. November 2019 - 15:38

Antwort auf von Carsten Wolff

Aber Sie müssen zugeben, dass er schönere Phrasen drischt als Frau Merkel. So mit Schnörkel und allem Pipapo.

Rob Schuberth | Do., 21. November 2019 - 20:04

Antwort auf von Carsten Wolff

Kann Ihnen da gut zustimmen (Gauck) Herr Wolff.

Erst der Nachfolger zeigt mir wie viel Gutes wir an Herrn BP Gauck hatten.

Das hätte ich am Anfang seiner Amtszeit so nicht gedacht.

Stefan Jurisch | Do., 21. November 2019 - 12:23

Nein, natürlich nicht. Ob ER es besser gemacht hätte? Ich glaube kaum.
Aber davon abgesehen, wer diese Rede wirklich verfasst hat, so treibt eine solche das gesamte Volk doch erst recht auseinander. Wie kann ein Staatsoberhaupt allen Ernstes über die Hälfte seiner Bürger quasi als Spinner hinstellen, die sich das alles nur einbilden? Natürlich bedeutet Meinungsfreiheit auch, das Echo zu auszuhalten, wenn man etwas sagt. Aber dabei bleibt es doch nicht. Wenn man in bestimmten privaten Bereichen bestimmte Dinge anspricht, dann bekommt man nicht nur verbalen Widerstand sondern man ist u.U. seinen Job los oder erfährt sonstige Ächtungen. Das denken sich betroffene Menschen doch nicht alles nur aus. Ich habe doch selbst solche "Diskussionen" erlebt, in denen ich keine Gegenargumente bekam, sondern mich schlichtweg von oben herab als dumm bezeichnen lassen musste und gebeten wurde, diese Unterhaltung schlicht zu verlassen (was ich dann auch tat, da ich mich nicht beleidigen lasse).

Günter Johannsen | Do., 21. November 2019 - 12:33

wurde doch abgeschafft? Oder hat die Hochzeit der SPD mit den SED/LINKE-Kommunisten jetzt auch den Bundespräsidenten erreicht, der ja eigentlich seine Parteimitgliedschaft ruhen lassen wollte? Sein Amt hatte er längst beschädigt, als er es nicht lassen konnte, Werbung für eine linksextremistische Band "FeinesahneFischfilet" tätigen! Und 2.: Als er Menschen mit eigner Meinung (Z.B. AfD-Mitglieder, AfD-Wähler und Sympathisanten) als Rechtspopulisten bezeichnete und in die Nazi-Ecke stellte. Damit begab er auf undemokratischen Boden und beförderte damit die Gewalt gegen Andersdenkende!
Jetzt konnte er Kritik an seiner Person nicht gelassen hinnehmen. Das ist weder präsidial, noch des hohen Amtes würdig, das der bekleitet!

...was unser Bundespräsident zum Attentäter/Mörder von Weizsäcker sagt - das ... war ja offensichtlich ein gewaltbereiter "Linker", der noch dazu so "gestört" war, sich an dem Sohn(!) des früheren Bundespräsidenten zu rächen ...
Wäre das mal wieder ein "Rechter" gewesen. Eines sollten gerade die entsprechenden Politiker sowie Öffentlich-Rechtlichen registrieren: "Spinner" gibt es überall, ob links, rechts oder "oben" (damit meine ich die aus religiöser Überzeugung morden).

dieter schimanek | Do., 21. November 2019 - 12:45

...ist ungeeignet für sein Amt. Er ist völlig überfordet, ein Spiegelbild seiner Partei. Zum Kanzleramtchef bei Schröder hat es gereicht, zu mehr nicht.

Rob Schuberth | Do., 21. November 2019 - 20:08

Antwort auf von dieter schimanek

Ich fand Steinmeier als AM auch noch gut geeignet.

Das Amt BP wird durch ihn massiv geschädigt bis missbraucht.

Er kann anscheinend die Finger nicht von der Parteipolitik lassen, obwohl sein Amt genau das von ihm verlangt.

Ergo: ungeeignet.

Klaus Funke | Do., 21. November 2019 - 13:12

Wo kommt er her? Was sind seine Preferenzen? Das muss man zuerst einmal beantworten. In gewissem Sinne bleibt er sich treu, unser Steini - er ist und bleibt ein Altachtundsechziger. Und er ist einer der Paladine zum Machterhalt der ewigen Kanzlerin. Genauer besehen ist unser Bundespräsi leider ein Spießer und ein Kleinbürger ohne großes Format. Er hat Donald Trump nicht die Hand gegeben und ihm nicht gratuliert. Ist er etwa ein Held? Oder ein Widerständler? Nein, er gleicht in seiner Kleinteiligkeit dem Maßanzugträger Heiko Maas. Solche Leute dürfen uns führen! Wir sind Schuld, wir haben all das zugelassen, manche mit geballter Faust in der Tasche. Und jetzt kommt uns dieser Klemmi mit Vorgaben zur freien Meinungsäußerung - er sollte sich mal neben das Bild von Richard Weizäcker, dem König Silberlocke, stellen. Wie klein und erbärmlich er da erscheint, der Herr Steinmeier. Wenn Merkel geht oder stürzt, geht oder stürzt auch er, der Herr mit dem Silberhaar und dem Silberblick. Shame

Wolfgang Dewor | Do., 21. November 2019 - 13:12

sind uns doch seit Jahren darüber im klaren, dass nur unsere Vorturner die Welt wirklich verstehen und wir tunlichst gehalten sind, ihrem Weg zu folgen

Armin Latell | Do., 21. November 2019 - 13:37

den Bock zum Gärtner gemacht. Er ist und bleibt ein SPD Parteisoldat aus dem ganz linken Rand. Dieser Mensch hat weder Charisma noch einen besonderen Intellekt. Er kann sich mühen wie er will, einem Schröder kann er nicht ansatzweise das Wasser reichen. Als BP eine absolute Fehlbesetzung, maximal könnte er mit einem
R.Stegner um die Sympathimedaille konkurrieren.

Helmut Bachmann | Do., 21. November 2019 - 13:53

wirklich ein intellektuell dem Anlass Gebenden erschreckend hoch überlegender Konter. Ist dieser Franz-Walter Steinmann wirklich ein wichtiger Mann?

helmut armbruster | Do., 21. November 2019 - 13:55

für ausgezeichnetes "genauer Hinschauen", für mutigen Journalismus "vor Fürstenthronen"(Schiller), für Demaskierung abgehobener sogenannter Führungseliten.
Gleichzeitig plädiere ich, dass eine andere Person als unser BP ihm diese BVK verleihen möge, damit das BVK keine Entwertung erfahre.

Alice Friedrich | Do., 21. November 2019 - 14:14

„41 % der Ostdeutschen finden, dass es um die Meinungsfreiheit heute nicht besser bestellt ist als in der damaligen DDR.“ Mit dieser erschreckenden Tatsache setzte sich ein ZON-Artikel in der gleichen herablassenden Attitude wie jetzt Steinmeier zum Nationalfeiertag auseinander. Was Menschen so fühlen, kann man doch nicht ernst nehmen. Und man kann es deuten und interpretieren, ohne rückzufragen.Konträre Meinungen, die aber dann im Commentbereich gepostet wurden, hat man ziemlich lange nicht zugelassen, bis es offenbar den Diensthabenden aufging, dass es gerade bei einem solchen Thema nicht gut kam, dieses: Wir prüfen jeden Kommentar etc.
Haben alle diese Politiker und Journalisten die Grundmaxime nicht im Auge: Gefühle kann man nicht diskutieren, man muss sie ernstnehmen und schauen, wie sie entstehen konnten? Das lernt ein Psychologiestudent im ersten Semester, wenn er es denn nicht schon in einem guten Elternhaus in seiner Erziehung mitbekommen hat.

Petra Führmann | Do., 21. November 2019 - 14:29

ist mir noch nie durch intellektuelle oder rhetorische Leistungen aufgefallen; er will einen Anschein erwecken, den er nicht erfüllt. Ich nehme ihn nicht ernst; wie so viele andere auch nicht. Leider hilft (mir) das nicht, erzeugt aber Verdrossenheit, um kein schärferes Wort zu gebrauchen. Wer solche Reden vorliest, statt selbst zu denken... nun ja.

Manfred Sonntag | Do., 21. November 2019 - 15:49

Herr Kissler, ich bin begeistert! Solche Artikel sind in deutschen Medien fast ausgestorben.
Ich war im Leserbeirat einer größeren lokalen Zeitung. Dabei hatte ich beispielsweise im Nov. 2018 die Gelegenheit, mich bei den Redakteuren nach der Ursache des Verschweigens des Migrationspaktes in meinem Heimatblatt zu erkundigen. Ein Auszug der Reaktionen: "alles freiwillig", alles "Fake News", "soziale Medien". Nach dem Einwand, keine sozialen Medien zu nutzen, wurde ich angeschnauzt: "Woher haben sie dann die Informationen?". Meine Antwort, "Na, aus der NZZ!", verursachte Totenstille im Raum. Antworten bekam ich trotzdem nicht. Aber auch die Sitzungsprotokolle wurden nach Gutdünken vom Redakteur verfasst. "Ungeplante" Kritik verschwand in der Versenkung und ward nie wieder gesehen. Entnervt und maßlos enttäuscht habe ich dann im September 2019 das Handtuch geworfen.

Marianne Schad | Do., 21. November 2019 - 15:52

für mich der schlechteste Bundespräsident den wir je hatten. Über Lübke konnte man bei seinem Afrikabesuch zumindest lachen. Heute wäre er allerdings ein Rassist.

Markus Michaelis | Do., 21. November 2019 - 16:13

Unsere Politik braucht wieder klarere Aussagen, Haltungen, Ziele. Wir haben zu sehr so gelebt, als gäbe es die eine universelle Wahrheit, der sich ohnehin alle annähern, wenn man nur ehrlich nachdenkt und miteinander redet. Es geht aber auch bei ehrlichem Nachdenken und sich Kennenlernen eher bunt und widersprüchlich zu.

Insofern ist die klare Haltung des Bundespräsidenten ein Schritt in die richtige Richtung. Jeder Staat muss und wird immer Korridore begünstigen - der eigentliche Unterschied zu früher ist glaube ich erstmal, dass heute bunter gedacht wird und lange alle einig waren und das Bunte außerhalb der Landesgrenzen oder zumindest der etablierten Gesellschaft war.

Steinmeier vertritt eine starke Position, aber er wird auf absehbare Zeit nicht mehr wie früher den allergrößten Teil der Bürger hinter sich versammeln können. Dafür ist es zu bunt und widersprüchlich geworden.

Brigitte Miller | Do., 21. November 2019 - 18:46

Antwort auf von Markus Michaelis

und eine starke Position , wenn man die Realität negiert und den Bürgern ihre Wahrnehmung abspricht?

Brigitte Simon | Do., 21. November 2019 - 22:04

Antwort auf von Markus Michaelis

Meine Fragen an Sie, Herr Michaelis, was ist für Sie eine "universelle Wahrheit? Wenn ich Sie richtig verstehe, besitzt diese Bundespräsident Steinmeier? "Miteinander reden,
das wäre ein Ausgangspunkt für Steinmeier, aber das Nichtredendürfen verlangt er
vom deutschen Souverän. Das Angegriffenwerden des deutschen Bürgers scheint er,
so sein Charakter, fast gerne zu tolerieren. Keine Skrupel bereitete ihm, am 22.02.2019 dem iranischen Regime zum 40. Nationalfeiertag zu gratulieren". Fürwahr eine "starke Position des Bundespräsidenten".

Unter Schröder war Steinmeier als "Graue Maus" bekannt. Aus dieser Maus ent-wickelte sich eine kaninchenfressende Maus. Der Souverän mutierte endlich zum
Kaninchen.

Tülay Öncü-Tüncher | Do., 21. November 2019 - 16:45

Das Unglück,das manch einer aus den Reihen der Politiker herbeigezogen hat, lässt sich auch mit einem mahnenden "wahn-gesteuerten Zeigefinger", mit einer Überheblichkeit an "mimischem Ausdruck" oder einer "Moral-Predigt" eines Bundespräsidenten, die von vielen Bürgern als Fake-Moral-Ansprache empfunden werden dürfte, nicht aufhalten. Ein kritischer Blick im eigenen Umfeld der gefühlt vorgelebten "Fake-Moralisten" und der Wille zur Selbstkritik, wäre für das Wohl einer Gesellschaft dienlicher.

Worte von Peter Hahne, veröffentlicht in 2011, verlieren auch in 2019 nicht an Bedeutung: "Es nervt einfach, wenn Reden zum Gerede und Tun zum Getue wird. ... Wirklich wütend machen mich aber jene Gutmenschen, die Wasser predigen und Wein trinken, die andere zu Umkehr und Opfer mahnen, sich selbst jedoch einen Dreck darum scheren."

Inzwischen werden wir Bürger von Politikern mit "Worthülsen" überladen. Ich würde jedem Politiker anraten das Buch "animal farm" als Bettlektüre zu lesen.

Gisela Fimiani | Do., 21. November 2019 - 19:47

Man schaue auf den Mann Steinmeier, dessen Vita, dessen Karriere. Ein Parteisoldat reinsten Wassers, der weiß wem er alles verdankt. Nun zeigt er sich erkenntlich. Das ist der Stoff, aus dem unsere Aufsteiger gemacht sind. Diese „Eliten“ hat unser Land hervorgebracht. Wozu sollte sich die junge Generation noch anstrengen, wenn die richtige Gesinnung den Erfolg gewährleistet. Die Vorbilder sind überaus zahlreich.

Rob Schuberth | Do., 21. November 2019 - 19:54

M. E. hat sich unser BP viel zu weit parteipolitisch geoutet.
Das aber widerspricht seinem Amtsauftrag.

Erst zwingt er "seine" Partei (die SPD) zu dieser unsäglichen, von niemandem (außer Merkel nat.) gewollten GroKo, und dann lobt er eine Band (Feine Sahne Fischfilet) die dem linksradikalem Spektrum zuzuordnen ist und vom Verf.schutz auch so beschrieben wird.

Und nun ist er von seinem Volk (also dem Souverän) enttäuscht, dass es ihm nicht so auf den Leim gehen will, wie er es gerne hätte.

Bravo Herr Kissler u. bravo Cicero für solche Artikel.

Leider wird unser BP ihn wohl nicht lesen.

Lisa Werle | Do., 21. November 2019 - 21:00

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen - so werden wir seit vielen Jahren eingelullt von unseren sog. Politikern. In dieser kleinen Bundesrepublik mit einem XXL-Bundestag, der immer größer wird, werden die Ergebnisse immer winziger: Stillstand wird zementiert, offensichtliche Missstände nicht nur ignoriert, sondern geleugnet. Dazu passt dann auch ein BP, der ein Konzert von 'Feine Sahne....' in den höchsten Tonen empfiehlt, aber nicht in der Lage ist, zu lesen oder zu hören, was diese Typen auf der Bühne von sich geben. Diese Schreihälse dürfen mit Empfehlung unseres BP zu Gewalt gegen Polizei und Andersdenkende aufrufen - und uns Bürgern will Steinmeier verbieten, die Wahrheit zu benennen. Anfang 2012 gab es mal eine Demo gegen Christian Wulf. Die Demonstranten hielten aus Protest gegen das Verhalten von Wulf Schuhe in die Höhe als Ausdruck extremer Missbilligung. Ich sammle schon mal - gegen Steinmeier brauche ich eine Menge Schuhe.

So treffend geschrieben und dennoch einem Leser wie mir ein Lächeln gezaubert. Ich sammle gleich mit.

patricia mühl | Do., 21. November 2019 - 22:16

Von Beginn an hat der jetzige Bundespräsident sein Amt nicht richtig verstanden, nämlich der Präsident aller Deutschen zu sein. Dazu gehort eine gewisse Größe, die er nie erreicht hat. Er ist immer nur ein SPD Mann geblieben.

Susanne Dorn | Do., 21. November 2019 - 23:18

…haben es doch selbst in der Hand. Wir müssen dieser selbst ernannten „Elite“ gegenüber einfach klare Kante zeigen. Unseren Unmut nicht nur bei Wahlen zum Ausdruck zu bringen, sondern immer wieder fundierte, faktenorientierte Beschwerden an Kommunen, Landtags- und Bundestags-abgeordnete, Regierung, Ministerien und alle wichtigen Institutionen schicken und auf Antworten bestehen.

Sie glauben nicht, welch phrasenhaften und unqualifizierten Unsinn ich jedes mal von Politikern und deren Beauftragten zu lesen bekomme. Das spornt förmlich zur Gegenrede an. Meine Maxime ist: immer weiter bohren. Nichts ist lästiger für Politiker, als die WAHRHEIT auszuhalten.

Frau Merkel betonte dieser Tage, dass es in Deutschland Meinungsfreiheit gäbe. Nützen wir sie also aus…

Bertold Brecht stellte einmal fest: „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist bloß ein Dummkopf. Wer sie kennt, und sie Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“

Romuald Veselic | Fr., 22. November 2019 - 10:32

Mr B-President Frank-W S, wird nicht vom Volk gewählt, sondern von privilegierten Eliten. Straßenkehrer, Kassiererinnen, Hartz-4 Empfänger & Co. waren nicht dabei, als man ihn in sein Amt installierte. Die Gründe dafür sind mir unbekannt.

Günter Johannsen | Fr., 22. November 2019 - 12:55

Wie gewohnt ein sehr guter Artikel von Herrn Kissler, Danke! F. W. Steinmeier ist nicht mein Bundespräsident - er ist parteiisch und nicht demokratisch, dafür aber links-außen. Als Präsident muss er eigentlich seine Partei-Mitgliedschaft ruhen lassen! Aber er hat geduldet, dass die SPD mit der PDS/LINKEN eine Hochzeit unter deren „führender Rolle“ (sprich Platt-Walze) einging; er hat zugelassen, dass die SPD-Basis hinters kommunistische Licht geführt wurde. Und: er fördert sogar die schlimmsten linksradikalen „Kulturschaffenden“ Rotbraune S…eFischfilet, die zu Gewalt und Polizistenverprügeln aufriefen. Er duldet es auch, dass der deutsche Souverän schon wieder als unmündiges Stimmvieh gedemütigt wird und ein neues linksextremes „Betreutes Denken“ mit einer gewissen Stiftung Gesinnungsschnüffelei betreiben darf … da hört man leider keine Standpauke des Genossen Bundespräsidenten! Herr Steinmeier ist NICHT mein Bundespräsident - und auch nicht der Bundespräsident ALLER Deutschen!

Dietrich Bomm | Fr., 22. November 2019 - 15:32

Deutschland gemeint haben. Zitat eines englischen Wissenschaftlers deutscher Herkunft auf der 23. Internationalen EIKE Klima- und Energiekonferenz 2019, - 22. und 23.11.19 mit internationalen Wissenschaftlern- „es ist das erstemal seit der Nazizeit, dass ein wissenschaftlicher Kongress verhindert werden sollte“. Tatsächlich hat auf Druck interessierter Kreise das ursprünglich vorgesehene Tagungshotel die Veranstaltung des Kongresses mit internationalen renommierten Wissenschaftlern abgesagt. Der Bundespräsident und seine Helfer leben nicht in dieser Welt.

Franz Weiler | Sa., 23. November 2019 - 15:42

wir hatten schon immer mal einen nicht so guten BP, aber Steinmeier ist der absolut schlechteste .Mischt sich in die Tagespolitik ein,glaubt die Weissheit mit dem Schöpflöffel gefressenzu haben, ist linker Kriegstreiber,was er als Aussenmimister vielfach unter Beweis gestellt hat.
Findet die Antifa gut und ist dermassen indiktriniert und ideologisch verblendet, dass es einen Schande für Deutschland ist.
Wer den Ausdruck des , Mahnmal der Schande auf das Mahnmal bezieht, und nicht auf die Schandtaten der Nazis ,hat synaptische Störungen und und berücksichtigt nicht , dass die Nazis
Sozialdemokrataen waren,und keine Rechten.
Ausserdem hat er den Begriff Faschismus überhaupt nicht begriffen, aber da ist er in der Politszene nicht der Einzige.
Das ist die wirkliche Schande.