Meyers Blick auf... - ...die Zukunft Deutschlands in Europa

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler über die mangelnde Begeisterung der Bundeskanzlerin für Westeuropa

Frank A. Meyer findet, es braucht wieder mehr Begeisterung

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Maria Fischer | Fr., 15. November 2019 - 14:16

„Kopfdemokraten“ und „Westdeutschland- Repräsentanten" wie Merkel, Habeck, Annalena, AKK.... sind für mich als Westeuropäerin das größte Problem. Diese unglaubliche herablassende Arroganz gegenüber anderen europäischen Staaten, von der Flüchtlingskrise bis zur Energiewende ist schwer erträglich.
Sie drängen sich in ihrer ungemein schlichten Provinzialität in eine europäische und moralische Führungsposition, die ihnen einfach nicht zusteht.
Ja, es fehlen Personen wie Brandt, Schmidt und Kohl die selbstbewusst reale demokratische Lösungsansätze für Deutschland und Europa suchen und nicht Personen die erneut dem deutschen "Größenwahn" erliegen, dieses Mal als „Rettung der Welt“.

ist eine beliebte Gangart.

"Am deutschen Wesen soll die WELT genesen!"

... von FFF-Kindern gegen AfD sind alle derselben Meinung!

Demokratisches DENKEN sieht anders aus: WER eine Oppositionspartei nicht für verträglich hält, sollte zugeben, daß er/sie/es nicht das Mindeste von Meinungsfreiheiheit für erlaubt halten ...

Christa Wallau | Fr., 15. November 2019 - 14:24

Dies hat tatsächlich in den letzten 14 Jahren eine viel stärkere Rolle gespielt als die meisten Bürger ahnen.
Ich habe stets darauf hingewiesen, besonders auch darauf, daß Merkel auf Grund ihres Aufwachsens im Sozialismus keinen Bezug zum Privateigentum hat. Sie weiß nicht, daß gerade d a r a u f die Unabhängigkeit beruht, die einen Bürger erst wirklich frei macht.

Ja, Herr Meyer, weder die meisten Deutschen noch das Ausland wünschen sich ein "anderes" Deutschland, ein Land mit gegängelten, politisch immer korrekten, umweltfanatischen, besserwisserischen Bewohnern, die nur noch "Menschen" u. keine speziellen deutschen Mitbürger mehr kennen.
Es sind nur Linke und Grüne, die dies fordern, und SPD und CDU laufen hechelnd hinterher. Einzig FDP und AfD möchten explizit das "alte", in allem freie Deutschland erhalten, das sich orientiert an anderen westlichen Demokratien - natürlich technisch auf dem neuesten Stand u. unter Einbeziehung integrations- und leistungswilliger Einwanderer.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 15. November 2019 - 14:55

ich schlafe bestimmt nicht ein.
Ich bin in Westdeutschland aufgewachsen, durfte heranwachsen, lernen, lieben, leben etc. und wenn ich etwas bin, dann verbunden denjenigen, die mir das ermöglichten.
Übrigens auch ein Grund, weshalb ich mit Frau Merkel wenig anfangen kann, da bleibt alles irgendwie gelernt, wenig verbunden.
Ich hänge doch mehr an den Ostdeutschen als sie ihnen Ehre erweist.
Egal, ein für mich unerfreuliches politisches Kapitel, ansonsten aber Herr Meyer wird Deutschland wieder mehr werden als nur Westdeutschland und genau das, das Ganze vertrat auch Brandt, Adenauer begann nach 45 NEU und das ging nur im Westen, bei allem Respekt an den Osten.
Der Osten wählte die Wiedervereinigung und jetzt geht es gemeinsam weiter.
Es sollte mich wundern, wenn dabei nur Westdeutschland herauskäme.
Und auch da, in Bezug auf Osteuropa empfinde ich Frau Merkel als "Fail".
Da fällt doch selbst mir mehr ein.
Westeuropa hat jetzt die Chance, wirklich mit Osteuropa zusammenzuwachsen...

Ich meine den Umstand, dass es in der Politik mittlerweile die vielfältigsten offiziell "inoffiziellen" Kanäle gibt, die die Kanzler vor Merkel erarbeiteten.
Deshalb bezeichne ich ja Helmut Schmidt auch gerne als "Schattenkanzler". Er hatte alle Kanäle zur Verfügung, sicher riss man sich darum, seine Expertise zu erfahren, die er als ZEIT-Herausgeber in Ruhe ausarbeiten konnte, fußend auf jarzehntelanger politischer Arbeit und komplexer Erfahrung.
Er war ein wacher politischer Kopf, auch noch in hohem Alter.
Gleichwohl schätzte ich diese Arbeit "im Stillen" nicht, es machte die ZEIT zudem zu einer Art Regierungsbulletin, nicht "Postille".
Kurz, Frau Merkel muss keine Verhandlungsnächte durchmachen, schon gar nicht durch die verabredete enge Zusammenarbeit der beiden Regierungen.
Nur, Regierungsarbeit "im Stillen" geht m.E. gar nicht, besonders nicht, wenn Frau Merkel politische Positionen nicht nach vorne bringen oder kommunizieren kann.
Das politische System arbeitet aber.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 15. November 2019 - 15:13

und wer sagt es Merkel und erklärt ihr das? Sie hat es geschafft, sich mit allen und jedem zu überwerfen. Ihr Zaudern und nichts sagen, ihre einsamen Entscheidungen hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind. Ein zutiefst verunsichertes, ängstliches, links-grün ideologisiertes etwas. Sie hat alles wass vor ihr aufgebaut wurde, mag man da das ein oder andere kritisieren wollen, sie hat uns Deutschen die Heimat genommen und die eigene Identität, die sicher nicht perfekt, noch ängstlich von Geschichte beeinträchtigt, aber dennoch eine eigene Identität war. Sie will Deutschland abschaffen und nur noch Europa sein. Ihr Volk ist ihr egal. Ja, sie hat eine DDR-Biografie und deshalb keine Ahnung, was es heisst, sich in den Staaten des Westens zu bewegen und die von ihren Vorgängern etablierten Freundschaften zu pflegen. Nein, es war auch davor nicht alles perfekt, aber man miteinander geredet,gestritten und sich geeinigt. Nicht mal mehr das geht, weil ihre Entscheidungen alternativlos sind.

Hans-Jürgen Salza | Fr., 15. November 2019 - 15:24

... dieser Herr Meyer. Danke!
Danke auch, das Sie mich wieder an meine "pol. Wurzel" erinnert haben. Ja, auch mich hat Willy Brandt begeistert. Für ihn habe ich mit meinem Käfer in HH Wahlkampf-Touren gemacht. Schmidt habe ich auch so erlebt. Und Kohl für seine Leidenschaft geschätzt. Ich merke gerade, wie mir heute sowas fehlt, denn AM, auch wie er sie richtig beschreibt, macht mich nur mutlos. Und so mache ich mir langsam Sorgen, wenn ich an die Zukunft für meine Kinder und 5 Enkel denke.

Tomas Poth | Fr., 15. November 2019 - 17:41

kann nicht nur ein Westdeutschland sein. Deutschland ist auch gleichzeitig Knotenpunkt/Drehscheibe/Scharnier zu Osteuropa, das dürfen wir nicht vergessen!
Wir können/dürfen nicht nur nach Westen schauen.
Unsere geopolitische Lage, verbunden mit unserer Leistungskraft ist für ganz Europa wichtig, nicht um Gegensätze zu zementieren, sondern um dem ganzen Europa beim friedvollen Miteinander zu helfen.

Romuald Veselic | Fr., 15. November 2019 - 18:54

Westdeutschland.
Ich sah eine kleine Parodie - "Para-Terminator 1", mit dem Thema, wo man verhinderte, dass sich Vater + Mutter von Angela M. je begegneten. Auch ein (lustiges) Wunschdenken.

Fakt 1 aber ist, dass Dt. auf dem besten Weg ist, als K.u.K Monarchie zu enden, mit dem identischen Finale des Zerfalls, was aber nicht friedlich ablaufen wird. Fakt 2 wird dazu führen, dass die östlichen Nachbarländern Dt. besetzen, denn keiner will Bundeskalifat an seiner Grenze haben. Fakt 3 die Klimarettung wird dadurch nicht mehr stattfinden.

Kurt Walther | Sa., 16. November 2019 - 14:43

Frank A. Meyer hört und liest sich immer gut, denn da geht es um Substanz, sozusagen um das Eingemachte. Diesmal bedrückt mich seine mehrfach wiederholte, aber durchaus richtige Feststellung, dass Europa das seit 1990 vereinigte Deutschland nur in der Art des alten Westdeutschlands mag. Ja, gewiss, als Zahlmeister für alle und jedes, und ansonsten sich immer und überall kleinmachen. Seit 2015 aber dieser mit der Migrations- und Klimahysterie neu entstandene Hypermoralismus, eine von Links-Grün initiierte und forcierte Moral mit totalitären Zügen. Die Deutschen möchten unbedingt die gesamte Welt retten. Das gefällt so nicht allen, auch nicht unseren Nachbarn, zumindest dann nicht, wenn man sie arrogant belehrt. Und wenn unter dem Deckmantel von mehr an "Grün" nur noch mehr an "Sozialismus" angestrebt wird, vielleicht sogar wieder eine DDR 2.0 "Diktatur des Proletariats", dann heißt es nur noch: aufgepasst. Man sollte schon schauen, wie viel Rot sich hinter Grün verbirgt.