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Wer hat was in Sachen Integration geschafft? / picture alliance

Cicero im Oktober - Merkels ewiges Erbe

Vier Jahre ist Angela Merkels „Wir schaffen das“ inzwischen her. Aber was haben wir geschafft? In der Oktober-Ausgabe haben wir uns dem Stand der Migration und Integration in Deutschland gewidmet

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Es war ihre vorletzte, womöglich sogar letzte große Rede in der sogenannten Generaldebatte über den Kanzleretat im Bundestag. Doch zu dem Thema, das für immer mit ihrer auslaufenden Kanzlerschaft verbunden bleiben wird, sagte Angela Merkel kein einziges Wort – sieht man einmal davon ab, dass sie gegen Rassismus ist und die Ablehnung anderer Menschen ablehnt.

Das politische Rad hat sich längst weitergedreht, alle Welt redet heute nur noch übers Klima, die Kanzlerin auch. Dabei wäre schon wissenswert, wie sie die Lage vier Jahre später einschätzt. Vier Jahre nach dem sprichwörtlichen „Wir schaffen das!“ und der darauffolgenden unkontrollierten Zuwanderung von mehr als einer Million Menschen aus dem muslimischen Raum der arabischen Halbinsel und Nordafrikas innerhalb weniger Monate nach Deutschland.

Keine politische Steuerung

Was also ist in Sachen Integration geschafft? Oder: Wer hat was geschafft? Wenn sich die Bundeskanzlerin dieser Frage nicht stellt und sie aus ihrer Sicht nicht beantwortet, dann tun wir es eben selbst. Dafür haben sich meine Kollegen Antje Hildebrandt und Alexander Marguier an Orte und zu Menschen begeben, die auf diese Frage eine Antwort geben können: in ein Ankerzentrum im Saarland, zu einem Bürgermeister in Niederbayern, zu einem Flüchtling in Berlin. Ihr Befund: viel Schatten und nur wenig Licht. Aber es gibt auch Erfolgsbeispiele. In jedem Fall liegt noch ein langer Weg vor uns.

Über einen langen Zeitraum ist diese Migration nach Deutschland einfach passiert, aber nicht politisch gesteuert worden. Ein Zustand, den die politische Linke verklärt und den die Regierung hinnimmt, kritisiert Dieter Rulff. Er plädiert in seinem Essay für eine rationale und zugleich humane Einwanderung, für die er gute Beispiele in anderen Ländern findet.

Kurz vor Redaktionsschluss erreicht uns dann doch noch dieses Kanzlerinnenwort von der IAA aus Frankfurt: „Wir können das schaffen, als Deutschland vorne mit dabei zu sein.“ Das nächste merkelsche „Wir schaffen das“, diesmal zum klimafreundlichen Kraftfahrzeug. Vor dem Erfahrungshorizont des ersten sollten die deutschen Autobauer auf alles gefasst sein.

Die Titelgeschichte des aktuellen Cicero lesen Sie hier.

Cover

Dieser Text ist in der Oktober-Ausgabe des Cicero, die Sie am Kiosk oder direkt bei uns portofrei kaufen können

 

Ebenfalls in dieser Ausgabe:

 „Zwischen Merkel und Maaßen“ – Die Thüringer CDU will mit einer Strategie der „freundlichen Distanz“ zu Berlin zurück an die Regierung

„Mehr China wagen“ – Shinzo Abe ist der am längsten regierende Premierminister Japans – und betreibt eine Abkehr vom Pazifismus

„Die Visionen von Visegrád“ – Bislang waren die V4-Staaten eine politische Kraft – sind Ungarn, Tschechien, Polen und die Slowakei auch bald eine Wirtschaftsmacht?

„… Da bleibt er mir ein Rätsel“ – Ein Gespräch zum 200. Geburtstag Theodor Fontanes

 

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Christa Wallau | Mi., 25. September 2019 - 18:12

Ja, sie hat es tatsächlich "geschafft", Deutschland nachhaltig zu schaden und seinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Niedergang zu initiieren -
kaltlächelnd und ohne einen einzigen Funken von
Selbstkritik.
Wer eine solche Kanzlerin hat, braucht sich um die
Zukunft keine Gedanken mehr zu machen: Sie
wird mit tödlicher Sicherheit immer schlimmer!

Und man weiß ja auch: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Also wird uns Deutsche - so richtig in der "Tinte" sitzend - das schadenfrohe Gelächter unserer Nachbarn gellend laut in den Ohren klingen.

Dazu fällt mir ergänzend die vor einiger Zeit geäußerte Meinung eines Foristen ein, die sinngemäß lautet: Frühere Staatsoberhäupter haben Deutschland die Gegenwart zerstört, Frau Merkel vernichtet unsere Zukunft.

Es ist - so weit ich weiß - nie geklärt worden, wer denn von der Frau Merkel mit "wir" gemeint war. Die "hier schon länger Lebenden" wohl nicht - denn denen ist sie alles andere als zugetan. Und da fällt mir wieder ein Spitzname für sie ein, den ich bei jenen Deutschen gehört habe, die schon länger mit ihr zusammenlebten/leben mussten:
"Erichs U-Boot". Ob sie und Erich wohl gemeint waren?
Dann ist die Warnung an die Autoindustrie - und nicht nur die - wahrlich berechtigt!

Karla Vetter | Mi., 25. September 2019 - 18:18

war ein Versprechen von Frau Merkel das sie selbst ,ohne die ehrenamtlichen Helfer, nicht im Ansatz hätte einlösen können. Es war ein Blankoscheck auf die Gutwilligkeit unsere Landsleute. Dass diese Gutwilligkeit und Hilfsbereitschaft Unmengen von ehrenamtlicher Arbeitskraft gebunden hat, diese fehlte dann halt wo anders, war ihr nicht bewusst. Traf ja in der Mehrzahl sowieso nur die schon länger hier Lebenden

Wolfgang Schneider | Mi., 25. September 2019 - 23:51

Vielleicht kann mir irgendjemand aus dem Kreis der hiesigen Foristen einen rational nachvollziehbaren Grund nennen, warum weiterhin unkontrolliert eine Masseneinwanderung unbekannter Männer aus dem afroarabischen Raum stattfindet. Jetzt wird dank Seehofer auch auf die Unterscheidung zwischen Migranten und Asylbewerbern verzichtet. Geschehen jüngst auf Malta. Was bezweckt die Regierung oder die EU damit? Wenn umgesiedelt werden soll, warum nicht nach Südamerika ? Platz ist dort genug. Warum nicht nach Mittelamerika? Canada ist riesig. Warum sollen Millionen Moslems unbedingt nach Europa und dann natürlich nach Deutschland kommen? Welcher Plan verbirgt sich dahinter? Alles nur, um den Katastrophenfehler der Kanzlerin aus 2015 zu rechtfertigen?

Tülay Öncü-Tüncher | Do., 26. September 2019 - 22:16

"Von heute an werde ich Eure Interessen wahren, treffe ich für euch die Entscheidung" (George Orwell) so Gott will, dachte sich Frau Merkel und handelte im Namen einer Nation ohne das Parlament einzuberufen " in ihrer Flüchtlingspolitik Herbst 2015" Eine Trennung zwischen Täter und Opfer wurde dank des Verzichtes auf eine gewissenhafte Identitätsfeststellung nicht vorgenommen. Kam es dann zu einer brutalen Tat wurde der Notfall-Plan abgearbeitet: "Psychisch Krank, Schizophrenie, Freispruch, Deutsche sind auch kriminell, Deutschland war noch nie so sicher wie heute" Die Verantwortlichen/Entscheidungsträger begnügten sich mit der Rolle der drei Affen. Dabei konnte es zu diesen Verbrechen nur kommen, da die Regierung seit Herbst 2015 unter einer massiven, dennoch politisch gewolltem, Ordnungs- und Sicherheitsverlust litt/leidet. Manch einer zahlte für die Fehler der Regierung mit seinem Leben. Und die Frage nach dem: WARUM, ist einfach zu beantworten: Animal Farm