Tornado über 10 Downing Street: Der britische Premierminister David Cameron erklärt nach dem Brexit seinen Rücktritt
Tornado über 10 Downing Street: David Cameron erklärt seinen Rücktritt / picture alliance

David Cameron - Ein verheerendes Vermächtnis

David Cameron hat hoch gepokert – und alles verloren. Nicht nur die EU könnte seinetwegen auseinanderfliegen, sondern auch das britische Königreich

Tessa Szyszkowitz

Autoreninfo

Tessa Szyszkowitz ist Londoner Korrespondentin des österreichischen Wochenmagazins Profil. Im September 2018 erschien „Echte Engländer – Britannien und der Brexit“. Foto: Alex Schlacher

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Man muss noch einmal an diesen Tag erinnern, an dem David Cameron die Weichen für den Brexit legte. Es war der 23. Januar 2013, der britische Regierungschef hielt seine berüchtigte Europa-Rede im Londoner Hauptquartier von Bloomberg. „Unsere Geografie hat unsere Psychologie geprägt“, sagte er damals. „Wir sind eine Insel-Nation – unabhängig, geradlinig, leidenschaftlich, und wir verteidigen unsere Souveränität.” Geradezu prophetisch führte Cameron dann aus: „Wir können diese britische Sensibilität genauso wenig ändern wie wir den englischen Kanal trockenlegen können.“

Hätte er das ernst gemeint, vielleicht hätte er dann nicht so leichtfertig ein Referendum über die Mitgliedschaft seines Landes auf die politische Tagesordnung gesetzt. Jetzt geht der 23. Juni 2016 als jener Tag in die Geschichte Großbritanniens ein, an dem die Briten sich selbst mit 52 zu 48 Prozent der Stimmen bei einer hohen Wahlbeteiligung von 72 Prozent aus der EU herausgewählt haben.

Bittere und populistische EU-Kampagne

„Ein neuer Tag bricht an für ein unabhängiges Vereinigtes Königreich“, triumphierte Nigel Farage, Chef der EU-skeptischen UKIP-Partei bereits um vier Uhr früh am Freitagmorgen. Alle, die dachten, Großbritannien sei schon seit Jahrhunderten ein unabhängiges Land gewesen, wunderten sich dabei vielleicht ein wenig. Doch in der heftigen, bitteren und populistischen EU-Kampagne der vergangenen vier Monate haben manche Aktivisten die Wahrheit etwas aus den Augen verloren.

Es stimmt schon: Die Briten traten 1975 einer Wirtschaftsgemeinschaft bei, die heute ihrer Meinung nach einen zu starken politischen Charakter angenommen hat. Jetzt ist geklärt, dass Großbritannien nie Teil einer politischen Union werden wird.

Doch wie wird das Verhältnis zur Welt in Zukunft aussehen? Es wird Jahre dauern, bis die britische Regierung herausgefunden haben wird, was sie von den 80.000 Seiten Regulierungen, die in EU-Abkommen festgelegt wurden, behalten oder abschaffen will. Und Jahre über Jahre, bis das Land jene Handelsabkommen, die es heute via EU mit anderen Wirtschaftsmächten geschlossen hat, neu ausgehandelt hat.

Die Hälfte der Bevölkerung fühlt sich betrogen

„Ich verstehe überhaupt nicht, wieso wir überhaupt ein Referendum über unsere EU-Mitgliedschaft haben müssen“, empörte sich Nina Jacqueline Sutcliffe aus Penzance in Cornwall noch knapp vor der Abstimmung: „Wir Jungen sind mit der EU aufgewachsen.“ Fast die Hälfte der britischen Bevölkerung, die für den Verbleib in der EU gestimmt hat, fühlt sich jetzt um die Zukunft betrogen.

Das Referendum dürfte außerdem noch der Anfang vom Ende der „anderen“ Union sein, der England angehört: dem Vereinigten Königreich. Denn die streitbare schottische Nationalistin Nicola Sturgeon verschwendete keine Zeit und verkündete schon: „Es ist demokratisch nicht vertretbar, dass Schottland gegen seinen Willen aus der EU gerissen wird.“ Es wird also bald ein zweites Unabhängigkeitsreferendum geben. Das erste hat die SNP-Chefin 2014 knapp verloren. Nach dem nächsten dürfte Großbritannien zu Little Britain schrumpfen. 

In Nordirland könnte es brenzlig werden

England bliebe dann mit Wales und Nordirland zurück. Nordirland? Hier könnte es überhaupt brenzlig werden, wenn zum ersten Mal in der Geschichte eine echte Grenze zwischen Nordirland, das Teil Britanniens ist, und dem unabhängigen Staat und EU-Mitglied Irland gezogen wird. „Wir müssen den Friedensvertrag schützen, so gut es geht“, sagte Tony Blair am Freitag in kleiner Runde: „Selbst, wenn wir kreative Lösungen suchen müssen.“ Der ehemalige britische Premierminister war eine der zentralen Figuren, die am Zustandekommen des historischen „Good-Friday“-Abkommens 1998 beteiligt waren. Eine der Grundlagen der historischen Einigung war nicht zuletzt die Tatsache, dass durch die EU-Mitgliedschaft eine grenzfreie Zone des Friedens existierte, die eine Perspektive des Wohlstands in sich barg.

Dieses Projekt ist jetzt, da der Brexit einen Präzedenzfall schafft für den Austritt eines Mitgliedsstaates aus der EU, nicht nur in Großbritannien und seinen Einzelteilen gefährdet. Die ganze EU könnte in der Folge des Briten-Austritts auseinanderfliegen. Brexit, Frexit, Nexit – der Dominoeffekt ist nicht abzuschätzen.

Im Vergleich dazu erscheint es schon kaum mehr erwähnenswert, dass David Cameron am 24. Juni 2016 sein persönliches Waterloo erlebte. Der Tory-Chef hat hoch gepokert und alles verloren. Statt seinen europhoben Hinterbänklern in den eigenen Reihen den Wind aus den Segeln zu nehmen, weht ihm jetzt der xenophobe Tornado aus 10 Downing Street entgegen.

Camerons Vermächtnis: „Zwei Unionen zerbrochen“

Vor dem Sitz des Premierministers wartet bereits Boris Johnson, Londons Ex-Bürgermeister, der nicht nur wegen seiner Frisur oft mit Donald Trump verglichen wird. Der 52-jährige wortgewaltige Populist hielt sich am Freitag noch bedeckt. Doch selbst enge Freunde haben keinen Zweifel daran, dass er seinem Parteifreund David Cameron nicht aus Überzeugung, sondern aus karrieristischem Kalkül in den Rücken gefallen war.

David Cameron, der sozialliberale, fiskal strikte Chef der konservativen Partei kann jetzt knapp vor dem 50. Geburtstag in Frühpension gehen. Und bekommt zum Schaden noch den Spott. Harry-Potter-Autorin JK Rowling twitterte: „Camerons Vermächtnis wird sein, dass er zwei Unionen zerbrochen hat. Das hätte in beiden Fällen nicht passieren müssen.“

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Peter Bigalk | Fr., 24. Juni 2016 - 22:52

Unverschämt, dass die BREXIT Befürworter als alt, dumm und vom Land bezeichnet werden. Nur gut, dass am deutschen Gutmenschentum die Welt genesen wird. Für alle, die es noch nicht kapiert werden: Die Briten haben nicht Europa abgewählt, sondern diese Art der EU, die sich um alles einmischt und sich nicht um den Wohlstand der einfachen EU Bürger kümmert. Frau Merkel hätte zurücktreten müssen, die mit ihrer idiotischen Flüchtlingspolitik die entscheidenen 5% beigetragen hat.

Die Alten haben es vermurkst, nämlich die Alten in Brüssel.
Sie haben es versaut. Die Eurokraten der Brüsseler Bonzokratie, haben Europa versaut.
Und es soll "jung" sein, einen Apparat mit über 30.000 Mitarbeitern der sich jeder parlamentarischen Kontrolle entzieht u. ungefragt ein von selbstherrlichen Bürokraten geführtes Großreich aufbaut, zu unterstuetzen?
21.000 EU-Verordnungen u.Richtlinien gibt es, sie sind niedergeschrieben in 24 Amtssprachen u.würden damit die Regalreihen ganzer Bibliotheken füllen, wollte man sie alle an einem Ort vereinen.
Früher waren die Jungen diejenigen die sich gegen das Alte auflehnen.
Heute sind sie es die am "alten" festhalten egal wie falsch es ist.
Das nenne ich "alt "dumm, provinzionell.
Der Brexit ist unter anderem auch eine Flucht vor den tumben Bürokraten in Brüssel, ihrem Größenwahn u. ihren Zwangsbeglückungsideen. Falls die britische Regierung sich an das Wählervotum gebunden fühlt: Farewell, Ihr Briten, und bleibt Euch weiter treu.

hans jürgen laumann | So., 26. Juni 2016 - 23:45

Antwort auf von Emma W. Broakulla

Sehr geehrte Frau Broakulla,
haben Sie schon mal nachgedacht wieviel
Parlamente und Ministerien nebst Mitarbeitern in Bund und Ländern tätig sind?
Wie groß das Regelwerk " Verordnungen und Gesetze" in Bund und Ländern
sind ?
Es gibt vieles zu kritisieren, aber Ihr Sprachgebrauch ist sehr befremdlich........

Jens Heth | So., 26. Juni 2016 - 00:02

Antwort auf von Peter Bigalk

Die von Ihnen erwähnte Politik hat nicht viel mit der EU zu tun. Die Vernachlässigung des unteren Drittels ist im Königreich auf die nationale Politik zurückzuführen. Nur hat Cameron, wie andere EU Staatschef, über Jahre die Verantwortung für alles schlechte auf die EU geschoben. Auch wird der Elefant im Raum ignoriert. NIcht die EU ist Schuld, dass die Arbeiter die Verlierer des 21. Jahrhunderts sind, das ist auf die Globalisierung zurückzuführen. Klar wird diese von der EU vorangetrieben. Das ist aber kein marktradikalismus sondern Realpolitik. Die Globalisierung ist nicht aufzuhalten, entweder man macht mit oder geht an ihr zugrunde.

Sonia Doffagne | Fr., 24. Juni 2016 - 23:16

Wie kann man seine eigene Kinder dermaßen in Unsicherheit bringen? Wie egoistisch ist denn diese Generation ? Dass Ältere ängstlicher sind vor der Zukunft ist normal. Dass man in zunehmender Alter "konservativer" ist, auch normal. Aber, man sollte nie vergessen : wer nicht vorwärts schauen kann, schafft sich ab; geht rückwärts; stirbt !!! Nur an sich denken ist der größte Fehler von den "alten politische Generationen".

Menschen ab 65 machen?

Ich weise Sie freundlichst darauf hin, das auch Sie eines Tages mal eine Fünfundsechzig Jahre alte Frau sein werden.

Sie würden natürlich dann solch eine "unsachliche Kritik" natürlich akzeptieren, als "Weltbürgerin" sowieso.

Wo waren dann im übrigen die restlichen jungen Leute , die bei einer Wahlbeteiligung von knapp 72 Prozent lag, um den Brexit zu verhindern?

Na wo waren sie denn?

Ich suche sie nicht, vielleicht Sie?

Sonia Doffagne | So., 26. Juni 2016 - 08:56

Antwort auf von Bernd Fischer

"Wo waren dann im übrigen die restlichen jungen Leute , die bei einer Wahlbeteiligung von knapp 72 Prozent lag, um den Brexit zu verhindern?" : hier stimme ich Ihnen zu ! Es ist schade, dass so viele Bürger sich nicht für ihre eigene (politischen) Zukunft interessieren.

Bitte fühlen Sie Sicht nicht angefriffen. Was ich meine : sich heutzutage abschotten sehe ich grundsätzlich als falsch. Alle westliche Länder sitzen im gleichen Boot. Unsere "Gegner" (bzw. "Feinde") freuen sich riesig über ein Zerfall der Union. Daher denke ich, dass es besser ist, wenn wir uns einigen, statt uns gegenseitig bekämpfen. Übrigens : von der 65 Generation bin ich nicht mehr soweit entfernt. Und deren Ängste und Sorgen teile ich. Ich verweigere mich nur, ganz verbittert zu werden; und denke auch an die jüngere Generation. Ist aber auch nur meine Meinung. MfG. SD.

Die alt und verkrustet gewordene europäische Union ist ein in Teilen hässlicher Problemfall geworden.
Es ist ein nicht zu unterschätzendes Positivum des jetzt beschlossenen Brexits, dass die falschen Eurokraten, dass die falschen Eliten und die verkrusteten und wenig demokratischen EU-Strukturen einmal auf eine substanziellere Art, als es bisher möglich war, hinterfragt und verbessert werden können.
Sie sollten froh sein das die " über 65jährigen" genau das getan haben:
Nämlich an die Zukunft ihrer Kinder und Enkel zu denken.
Das ist das genaue Gegenteil von Egoismus.

Sonia Doffagne | So., 26. Juni 2016 - 16:00

Antwort auf von Emma W. Broakulla

"Es ist ein nicht zu unterschätzendes Positivum des jetzt beschlossenen Brexits, dass die falschen Eurokraten, dass die falschen Eliten und die verkrusteten und wenig demokratischen EU-Strukturen einmal auf eine substanziellere Art, als es bisher möglich war, hinterfragt und verbessert werden können.". Wenn es Ziel der Sache war, dann gerne. Fangen wir neu an, besser und demokratischer, gerechter auch. Aber friedlich bitte, und Pflichtbewusst. Ich bin auch nicht zufrieden mit dem, was aus der EU geworden ist. lch möchte jedoch betonen : mit Hass und Abschottung wird man nichts positives bauen können. MfG. SD

Christa Wallau | Sa., 25. Juni 2016 - 00:52

Warum sehen Sie nicht die Chancen, die sich nach dieser Entscheidung ergeben, sehr geehrte Frau Szyszkowitz?
Wenn der Wählerwille dafür vorhanden ist, dann könnte es z.B. in Irland zu dem kommen, was viele schon lange herbeisehnen: Die staatliche Einheit auf der Insel! Das wäre doch prima.
Und wenn die Schotten selbständig werden, dann ist das auch kein Beinbruch, sondern die
Verwirklichung eines lange fälligen Abnabelungsprozesses.
Im übrigen: Da Sie offenbar vom Wert der EU
so überzeugt waren bzw. sind, hätten Sie mal besser statt Ihrer kindischen #hugabrit-Aktion
argumentativ und ernsthaft als Journalistin
versuchen sollen, die Briten zu überzeugen.
Offenbar kennen Sie die Mentalität der meisten Leute auf der Insel schlecht. Sonst hätten Sie
gewußt, daß die sich von solchem Kinderkram
eher auf den Arm genommen fühlen. Da wären Sie in Deutschland besser mit angekommen.

Karola Schramm | Sa., 25. Juni 2016 - 01:13

Manchmal fällt es mir schon schwer, einen Artikel zu Ende zu lesen. Dieser ist so einer.
Soll man doch erst einmal abwarten und Tee trinken, wie sich was weiter entwickelt.

Tony Blaier wurde wieder zitiert, dabei war er es, der das gesellschaftliche Leben mit seiner neoliberalen Angenda, die strikt FÜR die Wirtschaft geschaffen wurde - Privatisierung, Schwächung der Arbeitnehmerrechte, Gewerkschaften, Entlassungen, u.v.m. zerrissen hat- ein Hartz 4 Programm, welches Schröder begeistert aufnahm & noch einiges drauf setzte. Die ganze EU - ein neoliberaler wirtschaftlicher Moloch der die Menschen ärmer machte & sie eben nicht an Wohlstand & Gerechtigkeit partizipieren ließ - wie es versprochen war.

Genau dieser neoliberale Druck macht die Menschen in GB u.a.Teilen der EU mürbe. Sie wollen weg von diesem nimmersatten Monster.

EU ja, aber ohne die Macht der Diktatur der Märkte, die alle sozialen und demokratischen Errungenschaften unser Vor-Väter verschlungen hat.
So ist das.

Nicolas Linkert | Sa., 25. Juni 2016 - 05:58

David Cameron hat dem Souverän seine Würde zurückgegeben, indem dieser in freier Selbstbestimmung über sein Schicksal entscheiden durfte. Der Souverän hat sich entschieden: Für Großbritannien, gegen die EU. Diese Entscheidung ist zu respektieren, auch wenn sie z.T. für Briten und EU schmerzhaft sein wird.

Ich persönlich habe Hochachtung für diesen mutigen Schritt Camerons und wünsche mir, dass ich auch die Möglichkeit bekomme, über derartig essenzielle Fragen abzustimmen. Mein Vertrauen in die sog. Eliten des deutschen Staates ist schwer erschüttert, und ich sehe nur in der direkten Demokratie eine Zukunft für die westlichen Demokratien.

Leider ist die Mehrzahl der westlichen Staatsführer feige und orientiert sich eher an dem russischen Modell der gelenkten "Demokeatue". Die Wirtschaft wird gepäppelt - sobald aber der Souverän entscheiden möchte, vertröstet man ihn auf die nächste Wahl in ein paar Jahren, in der er dann seine Stimme wieder abgeben kann. Wenn überhaupt.

Stephan Clauss | Sa., 25. Juni 2016 - 07:59

Gut gemacht, auf den Punkt. Was fehlt ist der Hinweis auf die nationalistische Propaganda. Denn die Lügen von Farrage und Johnson und der SUN haben die Rentner zum Brexit getrieben. Die Jungen müssen jetzt rebellieren... Für ein neues Europa.

Emma W. Broakulla | So., 26. Juni 2016 - 11:09

Antwort auf von Stephan Clauss

Dass die senilen Alten gegen die progressive Jugend gewonnen haben, analysieren Schreiber, die selber kurz vor der Pensionierung stehen.
Den DAX-Absturz als Menetekel malen Autoren an die Wand, die nicht einmal Charts lesen können – die zeigen einen Wochenverlust, inkl. Brexit, von unter einem Prozent.
Von einem Sieg der Angst wird gefaselt, obwohl die einzigen, die wirklich Angst haben, schlotternd in Brüssel und leider auch in Berlin sitzen.
Angst vor Nexit, vor Fünf Sternen, vor Podemos. Und Angst vor dem Wähler, welche Sprache er auch spricht.

Bleibt der neidische Blick auf das Mutterland der modernen Demokratie und die Erkenntnis, dass unsere Jung-Demokraten – Jahrgang 45 – leider immer noch zu rotgrün hinter den Ohren sind, als dass sich etwas zum Guten wenden könnte.

Aus Blackbox KW25

Markus Werner | Sa., 25. Juni 2016 - 08:18

Ein britischer Twitter-Nutzer brachte es so auf den Punkt:
" Wenn du mal einen schlechten Tag bei der Arbeit hast, dann denk immer daran:
Du bist nicht David Cameron und du hast auch nicht gerade aus Versehen Großbritannien aus der EU geführt..."

Alexander Scherf | Sa., 25. Juni 2016 - 09:37

Dem Artikel ist schlciht falsch.

Cameron wird als Politker eingehen , der ein demokratisches Votum ermöglichte, welches GB aus der EU führte .

Die EWG war ein herausragendes Projekt, die EU oder gar die Eurozone und deren politische Verfechter , haben das Unheil angerichtet!

Barbara Kröger | Sa., 25. Juni 2016 - 10:42

Herrlich, wie sich Möchtegern Engländer/innen zu Wort melden und der Welt das Denken und Handeln der englischen Bevölkerung erklären wollen.

Ich bedaure auch, dass das englische Volk sich gegen eine weitere Mitgliedschaft in der EU entschieden hat.
Wir brauchen mehr kritischen, rebellischen und demokratischen Geist in Europa. Aber ich respektiere diese Entscheidung.
Und ich rechne es David Cameron hoch an, dass er dieses Referendum gestellt hat. Damit hat er gezeigt, dass er das Volk als eigentlichen Souverän des Landes anerkennt. Bravo!

Gerdi Franke | Sa., 25. Juni 2016 - 10:44

Die Haltekräfte der EU sind ja auch total überzeugend. Regelung der Gurkenkrümmung, Duschköpfe, Staubsaugerleistung, Ölkännchen beim Italiener usw. Oder diese "Geheimverhandlungen" zum Thema TTIP. Die EU hat seit langem ihre Ziele verfehlt und ist dem Gründerauftrag nicht nachgekommen. Heute wird die EU nur nach Leistung und Kosten beurteilt. Und da sieht es leider nicht besser aus!

Die Gurkenkrümmung ist seit Jahren nicht mehr geregelt. Die Gurkenverarbeiter halten sich trotzdem dran. Die Qualität von Staubsaugern ist erbärmlich. Die luftführenden Teile werden immer undichter, was mit stärkeren E-Motoren wieder ausgeglichen wird. Die neuen Sauger sind hochwertiger verarbeitet, leiser und stromsparend ohne weniger zu leisten. TTIP wird von unseren gewählten Regierungen eingeführt wenn wir nicht Widerstand dagegen leisten. Von Euch rechten Dösköppen kommt diesbezüglich aber rein überhaupt nix.

peter hauser | Sa., 25. Juni 2016 - 18:00

Es geht, wie es gegeangen ist. Ein Gefühl hat sich sichtbar genacht,,,und Befindlichkeit offebart.

Unsichrheit ist politisch Fakt. Perspektive, nicht zu erkennen und deshalb wird Sicherheit, wie und wo auch immer, gesucht.
"Führung", in vermitlbarer Vision ist angemahnt.....merkeln ist zu Ende.

Petra Wilhelmi | So., 26. Juni 2016 - 09:57

Ich finde diese Schaum-vorm-Maul-Artikel immer lustig. Wenn es so wäre, dass nur alt und dumm den Brexit gewählt hätte und somit der Jugend die Chance für ihre Zukunft genommen hätte, dann frage ich mich, welche Chancen hat die Jugend heutzutage innerhalb der EU. Sie tendiert gegen Null. Ich frage mich, wie schlecht es den Jugendlichen denn in der Schweiz oder in Norwegen dann gehen müsse, die keine EU-Mitglieder sind. Die dort müssten ja total am Boden liegen. Weiterhin, warum ist alles populistisch, was nicht dem Mainstream zugerechnet wird. Wenn man schon dieses dumme Wort benutzt, so ist der Mainstream doch der populistischste Verführer der Menschen und eine Facebook-Jugend geht diesen dummen Phrasen auf den Leim. Die jetzige EU ist ein Finanzkapitalprojekt. Alles andere sind Randerscheinungen, auch die sogenannte Freizügigkeit, die es so ja auch nicht in GB zum Schengenraum gab. Auch die - wie auch immer gearteten Sozialleistungen in GB, gab es so nicht für Nichtinsulaner.

Gerdi Franke | So., 26. Juni 2016 - 10:13

Da sehen schon wieder einige Politiker Argumente dafür, warum man den ach so dummen Bürger nicht zu solchen Entscheidungen befragen darf. Denn der Bürger sieht das ja garantiert anders als die Politik. Die ihr Wissen eben nur nicht artikulieren kann. Oder darf! England war hinsichtlich EU, deren Aufgaben, Kosten und Demokratie schon immer weiter als die Gründungsstaaten der EU.