fridays for future
Aktivistin von Fridays For Future in Frankfurt am Main / picture alliance

Fridays For Future - Warum ich am Freitag nicht für das Klima streike

Der menschengemachte Klimawandel muss zwingend mit allen Mitteln bekämpft werden, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Aber ich werde mich nicht einer Bewegung anschließen, der egal ist, wie das konkret zu machen ist

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Es wird wohl ziemlich viel los sein am Freitag. Eine rasant gewachsene ökoliberale Jugendbewegung mit viel Sendungsbewusstsein ruft zum Klimastreik auf und fast alle machen mit. Neben den üblichen Verbänden sind auch die Gewerkschaften im Boot und knapp 3.000 Unternehmen. Flixbus fährt die Streikenden kostenlos zu den über 500 Versammlungsorten und gibt auf Wunsch seinen Angestellten zwecks Teilnahme frei. Natürlich nicht den Busfahrern, die sind ja bei Subunternehmern beschäftigt. Zalando will sogar einige Filialen schließen, und der Lieferdienst Delivery Hero – bekannt für seine miserablen Arbeitsbedingungen – ist Feuer und Flamme für eine CO2-Steuer. Fehlen eigentlich nur noch Lufthansa, der VW-Konzern und die Dachverbände der Zement- und Aluminiumindustrie, bei denen vermutlich hochkarätige Thinktanks rund um die Uhr grübeln, wie man irgendwie auf den Zug aufspringen kann, ohne sich dabei allzu lächerlich zu machen.

Aber ich werde an diesem Freitag nicht streiken. Obwohl man sich das als prekärer Freiberufler sicherlich irgendwie einrichten könnte. Denn ich weiß einfach nicht, wofür oder wogegen ich da streiken und demonstrieren soll. Nein, ich bin ganz bestimmt kein „Klimaleugner“ und habe wenig Zweifel an den desaströsen, bereits jetzt spürbaren Folgen des Klimawandels. Ich bestreite auch nicht die Notwendigkeit einer schnellen, massiven und vor allem globalen Reduzierung der CO2-Emissionen, um möglicherweise irreparable Zerstörungen der menschlichen Lebensgrundlagen wenigstens verlangsamen zu können.

Alles richtig und wichtig

Ich habe auch nichts dagegen, dass ein wohlhabendes Hochtechnologieland wie Deutschland, obschon nur wenig an den globalen Emissionen beteiligt, dabei eine Vorreiterrolle einnimmt. Konventionelle Verbrennungsmotoren aller Art gehören ebenso auf den Prüfstand wie die Erzeugung von Strom und Wärme, die Massentierhaltung, der Verpackungsmüll, einige industrielle Fertigungsprozesse, bestimmte Auswüchse der konsumorientierten Überflussgesellschaft und vieles andere mehr. Ich sehe auch nicht ein, warum für unser Billigfleisch Regenwälder im Amazonas-Gebiet abgefackelt werden müssen.

Meinen persönlichen CO2-Fußabdruck würde ich als „deutlich gemäßigt“ bezeichnen. Ich besitze kein Auto und habe schon seit vielen Jahren keine Urlaubsreise mit dem Flugzeug mehr unternommen. Mein Fleischkonsum ist sehr gering, Strom- und Wärmeverbrauch weit unter dem Durchschnitt. Ich fühle mich deswegen aber keineswegs als besserer Mensch.

Fader Beigeschmack

Jedenfalls gehe ich nicht mit Gruppen zusammen auf die Straße, denen überwiegend vollkommen egal ist, wer die Zeche für wirkliche oder vermeintliche Klimaschutzmaßnahmen bezahlen soll. Ich empfinde auch eine tiefe Abneigung gegen sektenartige Weltuntergangsphantasien, mit denen sich scheinbar die gesamte Politik vor sich hertreiben lässt. Ich kann es mir ferner schlicht nicht leisten, wenn mein Hausbesitzer eine „Abwrackprämie“ für seine alte Ölzentralheizung und Zuschüsse für weitere Wärmedämmung bekommt, damit er – auch von meinen Steuern alimentiert – das Haus energetisch modernisiert und mir eine satte Mieterhöhung präsentiert. Und obwohl es mich nicht betrifft: Absurditäten wie höhere Benzinpreise bei gleichzeitig höherer Pendlerpauschale empfinde ich als Beleidigung des menschlichen Verstandes. Und solange nicht jede größere Gemeinde einen gut getakteten Bahnanschluss und jedes Dorf gute Busverbindungen oder ein Rufbus-System haben, weigere ich mich, über die Reduzierung des Autoverkehrs auf dem Land auch nur nachzudenken.

Ja, es kann und muss viel getan werden für eine CO2-Reduzierung. Durch Regulierungen, Anreize und in einigen Fällen auch durch Restriktionen und Verbote. Und man hätte bereits in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten bereits viel tun können – das Klimaproblem ist schließlich nicht neu. Aber es wurde kaum etwas getan getan, weil Lobbyisten es immer wieder verhindert haben und/oder unfähige Politiker und Manager untätig blieben. (Ich sage nur Bahn!) Gerne leiste ich meinen bescheidenen Beitrag zu einer klimafreundlichen Lebensweise. Aber ich bin weder willens noch in der Lage, die Rechnung für diejenigen zu bezahlen, die uns den Schlamassel eingebrockt haben.

Ich werde am Freitag jedenfalls zu meiner Datsche fahren, einen Fisch oder ein paar Lammkoteletts auf den Grill legen, am Abend den Ofen mit fossilen Brennstoffen beheizen und mich dabei hoffentlich ziemlich wohl fühlen. Den Fernseher werde ich nicht anschalten, denn ich kann diesen verlogenen Irrsinn rund ums Klima nur noch schwer ertragen.

 

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Tomas Poth | Mi., 18. September 2019 - 17:20

ist eine Mischung aus Glauben, Teilwissen, Rechenmodellen und Geschäftsinteressen, bei einigen sogar zur Religion geworden.
Klimaleugner ist auch so ein Fehlbegriff, der die Kritiker der CO2-Hypothese zum schweigen bringen will. Wer solche Begriffe braucht zeigt eigentlich nur wie schwach der substantielle Hintergrund der eigenen Position ist.
Die globale CO2-Reduzierung findet nicht statt. Die größten CO2-Emittenten kümmert das Pariser Klimaabkommen einen Kehricht.
Deutschland scheint sich hier auf den Weg eines National-Klimatismus machen zu wollen. Bis hin zum Endsieg?

Aber der Artikel ist trotzdem gut. Es gibt Einiges zu verbessern im Sinne des Umweltschutzes, Tierwohles usw und man hätte es früher angehen können. Ich finde das durchaus vernünftig, was der Autor dazu schreibt.
Das kann man auch unabhängig davon, ob man die schlimmen Prognosen aufgrund der Klimamodelle glaubt oder nicht, oder ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht, befürworten. Diese Gemengelage aus dem momentanen Aktivismus (FfF oder extinction rebellion eca) und der Reaktionen darauf aus der Politik (D) gruselt mich auch. Daher grundsätzlich volle Zustimmung zum Artikel.

Stefan Forbrig | Mi., 18. September 2019 - 17:39

"… Der menschengemachte Klimawandel muss zwingend mit allen Mitteln bekämpft werden, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten..."

Den Klimawandel können Sie nicht bekämpfen, auch wenn Sie sich noch so große Mühe geben. Das Klima hat sich immer schon gewandelt, Sie können sich nur daran anpassen. Die Bundesregierung hat etwa 400 Milliarden in den letzten Jahren für Klimaschutz(welches Sie nicht schützen können, da es ein chaotisches System ist) ausgegeben und das Resultat ist null. Der CO2 Gehalt ist sogar gestiegen. Wann begreift denn hier auch der Letzte, daß wir allein in Deutschland, NICHTS, aber auch gar nichts gegen den Klimawandel tun können.

Bernd Muhlack | Mi., 18. September 2019 - 19:07

Antwort auf von Stefan Forbrig

Herr Forbrig, das haben Sie gar trefflich formuliert!
Zitat:
"Den Klimawandel können Sie nicht bekämpfen, auch wenn Sie sich noch so große Mühe geben." Zitat Ende
Herr Forbrig, stellen Sie sich vor, Sie wären etwa der dritte Redner ("the very special-guest!") bei einem inzwischen aufgeheizten, gepushten FFF-Event und würden das obige Zitat raushauen, schreien und es mit "War es bei Don Quijote nicht ebenso!" ergänzen.
Die crowd würde toben, HALLELUJAH skandieren! Denn es wäre nicht mehr der Inhalt wichtig, sondern nur noch die Performance!
"EY du, der Forbrig war echt geil, oder? - Was hat der eigentlich gesagt? - Is doch egal, oder? Hauptsache wir warn dabei, gell!"

Miguel de Cervantes; sein Don Quijote, welcher zusammen mit dem treuen Sancho Pansa gegen Windmühlen kämpft.

Ja, lasst uns alle gegen den Klimawandel kämpfen! We shall overcome (encore une fois!)
Sollte es am Freitag angenehmes Wetter haben, werde ich (wir) den Gartengrill anwerfen und streamen...F-FFF … ok?

Christa Wallau | Mi., 18. September 2019 - 19:52

Antwort auf von Stefan Forbrig

... an Herrn Poth.
Sie haben fast alles gesagt, was ich zum Thema beigetragen hätte.
Was in punkto Klima-Hysterie in Deutschland abgeht, ist weltweit
einzigartig: Ein gigantisches Geld-Vernichtungsprogramm auf Kosten der deutschen Bürger und ein kontinuierlicher Angriff auf unsere Energie-Grundversorgung!

In 30 Jahren wird niemand mehr erkennen, welch hohes wirtschaftliches Niveau unser Land einst hatte. Wahrscheinlich haben es die Chinesen u. andere Großmächte dann längst aufgekauft und bestimmen die Lebens- und Umweltkriterien nach Maßstäben, die mit Sicherheit nicht diejenigen sind, nach denen die verhetzte heutige Jugend schreiend verlangt.

Die Stunde der teuren Endrechnung für Deutschland kommt - todsicher.
Und die Welt wird sich ruhig weiterdrehen - Klimawandel hin o. her.
Die Anpassungsfähigkeit der allermeisten Menschen ist ausreichend, um in jedem
Klima zu überleben. Das haben die Jahrtausende bewiesen, in denen der homo
sapiens auf der Erde herumläuft.

Robert Müller | Do., 19. September 2019 - 16:24

Antwort auf von Stefan Forbrig

Die Bundesregierung hat nicht CO2- Reduktion gemacht, sondern den Atomausstieg, weil ihr das bei den Grünen geholfen hat. Sonst war da nichts. Weder bei Gebäuden noch beim Verkehr hat sich irgend etwas verändert, höchstens zum Schlechteren.
Übrigens, in der USA wurde massig weniger CO2 produziert, trotz Trump, weil man dort billiges Erdgas hat und das statt Kohle in Kraftwerken verfeuert. Fracking-Erdgas wollte man hier aber auch nicht haben, wie so ziemlich alles andere, was man ablehnt, weil Änderungen "böse" sind.
Also, wir hätten schon CO2 reduzieren können, wenn es denn gewollt worden wäre. Ich bin mir auch sicher, dass das nicht unbedingt hätte sehr teuer sein müssen, aber VERNÜNFTIGE Politik ist halt nicht Merkels Sache. Es muss zeitgeistige Politik sein.

Tomas Poth | Mi., 18. September 2019 - 17:43

Aktivisten hatten wir auch in der Weimarer Republik, sowohl im Linken Spektrum (KPD, USPD, SPD) als auch bei den Rechten (NSDAP).
Das Ergebnis dieser "Demonstrationsrunden" ist bekannt, unser Land wurde in 12 traumatische Jahre der Zerstörung geführt.
Aktivist steht für Scheuklappen-Denken und Verhalten.

Stefan Jurisch | Do., 19. September 2019 - 10:56

Antwort auf von Tomas Poth

Und ja, genau das sorgt dafür, dass sie vor der breiten Maße Gehör finden. Das muss nicht immer das schlechteste sein, um auf etwas aufmerksam zu machen, aber danach ist es auch genug. Dann sollten die sachlich orientierten Menschen ganz objektiv an die Möglichkeiten heran gehen. Momentan ist es aber eher so, dass der Aktivismus/Extremismus wie eine Infektion um sich greift und auch die ansonsten kühlen Denker erfasst. Und der daraus resultierende Aktionismus kann ebenso wenig gut sein, wie die vergangenen Jahre Stillstand bzw. nur Reagieren und Regieren auf Sicht.

Wolf-Dieter Hohe | Fr., 20. September 2019 - 10:34

Antwort auf von Tomas Poth

... auch weil (man,er,sie,es) in der aktuellen Oberfläche sonst nichts wahrgenommen wird.

Reinhard Benditte | Mi., 18. September 2019 - 18:12

wenn ich lese: “menschengemachter Klimawandel”, “Klimastreik”, “CO2-Emissionen” usw. Es gibt eine Klimaveränderung, aber alles stürzt sich auf die CO2- Emissionen. Was ist mit all den anderen Faktoren, die das Klima beeinflussen? Milankovic Zyklen? Erdachsstellung? Veränderung des Salzgehalts der Meere? Was ist mit den Ergebnissen eines russisch-britischen Forscherteams, die einen erheblichen Temperaturrückgängen ab 2020 vorhersagen und dabei u.a. auf die Sonnenzyklen verweisen!

Der CO2 Gehalt der Luft liegt bei 430 ppm, der Beitrag der Menschen liegt bei ca. 10% ergo ca. 43 ppm! Und diese 43ppm geben den Ausschlag für die Veränderung der Klimas? Niemals! Und was soll der Nonsense mit Klimastreik? Ein Streik bedeuten etwas einstellen! Ist das Klima, wenn viele „Gläubige“ auf die Straße gehen, davon beeindruckt? Ich glaube nicht! Interessant ist, dass der Erfinder des Temperatur Hockeysticks, Prof. Mann, sein Gerichtsverfahren verloren hat! Grund: Er lieferte keine Daten als Beweis!

gabriele bondzio | Mi., 18. September 2019 - 18:46

Worum es geht, sagt ja der Rektor einer Schule. Deren Schüler eine Kreuzfahrt planen. Die Schule hat kürzlich den Umwelt-Preis erhalten und prasseln die Vorwürfe. Dabei fällt auch der Satz vom Rektor:..."hätten „Lehrer wie Schüler genau für 600 Kilo Umweltzertifikate bei atmosfair eingekauft“. Den Ablasshandel: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!...Die eine Hälfte der Einnahmen diente dem Bau des Petersdoms in Rom, während die andere sich der Erzbischof Albrecht von Brandenburg und der jeweilige Ablassprediger teilten. Der Bischof benötigte die Einkünfte, um seine gegenüber den Fuggern aufgelaufenen Schulden abzuzahlen."(Wiki)
Sagt uns die alte/neue Geschichte etwas? Man kann sich von ETWAS freikaufen, die Loser werden die sein die es nicht können! Und wer verwaltet die Kasse zu welchem Zweck? Abgesehen das sich nichts am Problem (sofern es Eines ist) ändert.

Andreas Zimmermann | Mi., 18. September 2019 - 19:03

Die unendliche Geschichte von CO² und seinem vermeidlichen Einfluss auf das Klima. Fast nichts ist von dieser Theorie inzwischen übrig geblieben außer fanatischem Glauben und handfeste Interessen von Wirtschaft und Politik. Schön dass Sie die richtigen Fragen stellen, aber es scheint so dass Sie es nicht aus den richtigen Gründen tun. Aus diesem Teufelskreis aus Lügen, Weltuntergang und Erlösung von Medien, Politik und Interessengruppen führt nur, wenn endlich wieder alles vom Kopf auf die Füße gestellt wird.
Eine ehrliche wissenschaftliche Auseinandersetzung ohne wissenschaftlich-politische Dogmen/Ideologie, ohne fast schon religiösen Fanatismus und Ausgrenzen von anderen Meinungen. Schlimm, das man so etwas überhaupt einfordern muss – es sollte eigentlich selbstverständlich sein. Das finstere Mittelalter lässt schon mal schön grüßen... demnächst kommt es wahrscheinlich selbst mal vorbei.

Ernst-Günther Konrad | Do., 19. September 2019 - 07:10

für ein Parteiamt bei den Grünen? Sie dürfen Ihre Überzeugungen haben, keine Frage. Es sind aber eben nicht meine. Und das alle Menschen in Deutschland glauben, Klimawandel könnte man aufhalten bezweifele ich genauso, wie die Aussage, er sei menschengemacht.
Die Menschen wollen eine saubere Umwelt? Dann müssen sie bei sich selbst anfangen.
Hier werden wieder sinnvoller und notwendiger Umweltschutz mit Klimahysterie vermischt. Ich schrieb hier schon oft. Kein vernünftiger Mensch bestreitet, das die Natur und die Umwelt, also unserer Lebensraum sauber und erhalten bleiben muss. Warum weniger CO² in D den Franzosen helfen soll?
Warum das "böse" CO² aus Belgien an der deutschen Grenze Halt machen sollte? Ich kenne Ihren Blog nicht und werde mir Ihr Buch auch nicht kaufen. Ich respektiere Ihre Sicht der Dinge. Bitte nehmen Sie aber zur Kenntnis, dass es Menschen gibt, die das Thema Klima anders sehen und bewerten. Fragen Sie sich mal, ob sie selbst nicht auch Meinung machen?

helmut armbruster | Do., 19. September 2019 - 07:35

Ihr werdet sein wie Gott, werdet Gut und Böse unterscheiden können (Eritis sicut deus sapientes bonum et malum).
Es war ein falsches Versprechen. Wir sind nicht wie Gott geworden, wir sind arme, kleine, irrende Menschen geblieben, die sich nur einbilden alles zu können und alles zu wissen.
Daher wäre meine Bitte an diese ganze Klima-Bewegung:
Seid ein bisschen bescheidener! Es könnte nämlich sein, dass auch auf euerm Zug der Irrtum mitfährt.

dieter schimanek | Do., 19. September 2019 - 07:42

.....wären nötig um den Klimawandel zu stoppen oder gar rückgängig zu machen. Das wurde von den Jüngern erkannt. Mit Medizinfrauen und Woodoo Zauber wird nun versucht Heilsbringer in der Politik zu finden. Dank der Medien und klammer Kassen ein voller Erfolg. Kirchen, NGOs, Finanzminister, Firmen, Forschung und nicht zuletzt die Heilsbringer profitieren. Das Klima leider nicht!

Benno Pluder | Do., 19. September 2019 - 08:42

Ich möchte mit einem Beispiel ergänzen.
In einem der vielen Berichte zu den Aktionen der FFF-Bewegung sah ich ein Plakat mit dem Appell an die Politiker: "Macht Ihr Euren Job, dann machen wir auch wieder Mathe!"
Die Kurzsichtigkeit und Naivität dieser Aussage ist kaum noch zu toppen.
OK, wir Alten tragen Mitverantwortung für die Beschleunigung des Klimawandels. Doch entgegen wirken können und müssen doch auch zukünftig die Jungen. Und das vor allem mit Mathe, wenn ich das mal so formulieren darf. Denn naturwissenschaftliches Wissen und Verständnis um die geophysikalischen Prozesse auf unserem Planeten nebst hohem ingenieurstechnischen Sachverstand sind Voraussetzung, will man eingreifen. Genau dieses sach- und fachkundige Eingreifen ist die Zukunft, von der die Streikenden behaupten, sie hätten diese nicht. Zukunft ist immer. Ihre Gestalt wird von den Gestaltern bestimmt.

Bruno Balscheit | Do., 19. September 2019 - 09:10

Merkst du eigentlich wie doppelmoralisch das ist? Besonders der letzte Satz, was soll das? Du sagst, dir sei ganz bewusst, welche Bedrohung die Klimakrise darstellt und dann sagst du, dass du aus Trotz und Prinzip trotzdem ganz bewusst all das das klimaschädliche Verhalten an den Tag legst, nur um dich gute zu fühlen?...
Viel mehr noch: Deine Analyse ist viel zu einseitig. Die Fridaysforfuture Bewegung ist voranging dazu da, die Dringlichkeit der breiten Masse bewusst zu machen und das schafft sie mit Bravour. Und wenn du wirklich daran interessiert bist, dass sich etwas ändert, dann würdest du das mit offenen Armen willkommen heißen, denn wie soll sich sonst etwas ändern, wenn es immer nur ganz kleine Teile der Bevölkerung sind, die diese Veränderung wollen. Und lässt du dich überhaupt auf einen Diskurs mit den Leuten von FFF ein? Dann würdest du bemerken,dass es nicht nur um leere Versprechungen geht und sehr wohl sich Gedanken gemacht wird-stets im Gespräch mit der Wissenschaft(S4F)

Romuald Veselic | Do., 19. September 2019 - 11:18

weil ich auf die Art Problemlösung nicht glaube.
Da ich wenig von der Klimarettung verstehe, eher der Opferhilfe der Kriminalstraftaten, und bin gegen die Altersarmut. Des Weiteren die Benachteiligung der kleinen Steuerzahler, die heutzutage ihr Erspartes, vor ihren Augen von Alpha-EZB-Wegelagerer verbrannt wird. Ich habe nichts davon, in perfektem Öko-Biotop zu leben, wenn ich in meiner Minimal- Existenz unter der Brücke friste.
Ich erwarte von den Teen-Profi(t)protestler Lösungen. Anstatt das Leben der nicht daran beteiligten zu stören, sollten sie einige Musterbeispiele zeigen, wie man in Dhaka/Bangladesch, die Abfälle beseitigt und die Abwasserkanäle reinigt.
Abgesehen davon, bin ich allergisch auf Massenansammlungen und bin gegen den dadurch erzeugten Lärm, der eine permanente, gesundheitliche Belastung bei mir hervorruft.

Dr. Georg Steger | Do., 19. September 2019 - 11:41

in dem die Deutschen schon immer stark waren: Negativseiten unseres Lebensstandards in andere Länder auszulagern:

- Energieerzeugung: Kohleverstromung hier abbauen und in Nachbarländern aufbauen lassen (gilt auch für die Kernkraft!)

- Handy-/Windrad-Produktion: benötigte Rohstoffe unter teils katastrophalen Bedingungen abbauen lassen. Atacamawüste/Li: Senkung des Grundwasserspiegels und dadurch bedingte Umsiedlungsnotwendigkeit ganzer Dörfer (von mir selbst gesehen).
Auf unser “Handy” möchten wir als Aktivisten nicht verzichten, denn wir benötigen es ja für flashmobs, shitstorms....

- Batterie-Produktion für E-Auto (das sich als der vermutlich größte Flop in unserer “Energiewende” erweisen wird)!

Solange Proteste mit solcher Verlogenheit organisiert werden, solange habe ich keine “Flugscham”!
Denn die CO2-Hysterie hat hier nur die einzige Aufgabe: für unsere überbersättigte Gesellschaft die “nächste Sau durchs Dorf zu treiben" - vielleicht um von anderen Problemen abzulenken.

Hans Schäfer | Do., 19. September 2019 - 13:02

<<Mein Fleischkonsum ist sehr gering.....ein paar Lammkoteletts auf den Grill legen>>

Für Sie alleine?????

Jürgen Scheit | Do., 19. September 2019 - 18:32

Um der durch ideologische & pseudowissenschaftliche Parolen hochgepeischten Energie dieser jungen Klimafanatiker eine sinnvolle Richtung zu geben, sollten alle politischen Verantwortungsträger - statt als hirnlose Beifallklatscher diesen irren Hype noch zu befeuern - dieser Bewegung eine CO2-neutralisierende Aufgabe erteilen und dies sogar - wieso eigentlich nicht?! - als 'Dienst an der Umwelt' obligatorisch vorschreiben, nämlich jeden zweiten Samstag wenigstens 10 Bäume pro Nase zu pflanzen. (Das Drittweltland Ätiopien kann hier als Vorbild dienen).
Solch eine ökologisch & gesellschaftlich sinnvolle und kostenschonende Massnahme würde zwar das Weltklima kaum beeindrucken, aber das gesellschaftspolitische Klima deutlich verbessern, zumal mit Sicherheit sich viele umweltbewusste Bürger, darunter ich selbst, einer solchen Bewegung mit Freude und Überzeugung anschliessen würden: statt hohlem FFF-Geblöke die Zukunft sinnvoll anpacken durch SFF = Saturday For Forest(ation)...

Andreas Baur | Do., 19. September 2019 - 21:35

Würden doch alle, die zum Thema Klima jetzt so laut krakeelen, so vernünftig, sachlich und analytisch mit diesem Problem umgehen. Ein toller Beitrag!