Ricarda Lang, Sprecherin der Grünen Jugend, steht bei einer außerordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen.
Ricarda Lang wird permanent auf ihr Äußeres reduziert / picture alliance

Ricarda Lang - Grüne Hedonistin

Nach Omid Nouripour gibt es nun eine weitere Bewerbung für den Parteivorsitz der Grünen: Die bislang stellvertretende Chefin Ricarda Lang hat ihre Kandidatur bekannt gegeben. Lesen Sie hier unser Porträt aus der Cicero-Septemberausgabe von 2019. Ihre Partei müsse mehr Genuss wagen, sagt sie darin – und wehrt sich gegen Anfeindungen wegen ihres Körpergewichts.

Autoreninfo

Yves Bellinghausen ist freier Journalist, lebt und arbeitet in Berlin und schreibt für den Cicero.

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Ricarda Lang hat kein Idealgewicht. Das täte eigentlich nichts zur Sache, wenn sie nicht permanent darauf angesprochen würde. Lang fordert eine europäische Staatsbürgerschaft für Menschen, deren Heimat durch den Klimawandel unbewohnbar wird. Aber die Leute kommentieren ihr Gewicht. Ihr Kernthema sei eigentlich der Feminismus, sagt sie. Aber in den sozialen Medien geben ihr wildfremde Menschen Ernährungstipps.

Ricarda Lang ist Bundessprecherin der Grünen Jugend und damit gewissermaßen das, was Kevin Kühnert für die SPD ist und Paul Ziemiak für die Union war, bevor er CDU-Generalsekretär wurde.

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Bettina Jung | Mi., 18. September 2019 - 16:27

Staatsbürgerschaft für Menschen, deren Heimat durch den Klimawandel unbewohnbar wird.. Liebe Frau Lange, die Klimaexperten sagen für Deutschland Dürre und Überschwemmungskatastrphen voraus, macht es da Sinn die Menschen hierher zu holen? Nur so ein Gedanke. Ansonsten, geniessen Sie die Freuden des Lebens. Genussmenschen sind mir generell sympathisch

Sie scheinen dabei die grundsätzliche Tatsache zu übersehen, dass der Klimawandel in Deutschland viel weniger gefährlich ist als in anderen Teilen der Welt, wie Sie hier nachlesen können: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-wo-er-am-gefaehrl…
Zudem sind viele Staaten, die besonders stark vom Klimawandel bedroht sind, für weitaus weniger CO2-Emmissionen verantwortlich als etwa Deutschland. So stößt etwa der am meisten bedrohte Staat Vanuata lediglich 0,49 Tonnen C02 pro Person aus (https://www.worldometers.info/co2-emissions/vanuatu-co2-emissions/), Deutschland dagegen 9,44 Tonnen (https://www.worldometers.info/co2-emissions/germany-co2-emissions/). In diesem Sinne könnte man Langs Vorschlag also als einen Akt der Fairness verstehen.

Bettina Jung | Fr., 20. September 2019 - 13:24

Antwort auf von Yves Bellinghausen

Herzlich willkommen, hereinspaziert

Armin Latell | Fr., 20. September 2019 - 15:28

Antwort auf von Yves Bellinghausen

m.E. vergleichen Sie Äpfel mit Birnen. Habe nachgeschaut, es gibt auf Vanuata keine Industrie, der wenige Strom wird hauptsächlich mit Dieselaggregaten erzeugt. Von der fragwürdigen Schuld am menschengemachten Klimawandel und seiner Gefährlichkeit und dass man dort auch vom Tourismus (wie genau soll der da hinkommen?) lebt, einmal abgesehen: die größte Gefahr sind doch dort die Erdbeben, Zyklone und die vulkanische Tätigkeit. Aber natürlich, wie sonst sollte man dann argumentieren, wenn De alle Bewohner solcher fragilen Gegenden aufnehmen soll? Die Insel Tuvalu im Südpazifik sollte auch klimawandelbedingt untergehen, das Gegenteil ist der Fall, https://www.spektrum.de/news/tuvalu-geht-nicht-unter-im-gegenteil/15445….
Die größten Verursacher von anthropogenen CO2 schreren sich nicht im Geringsten um das Klima. Aber wir werden es retten. Für die ganze Welt. Wir schaffen auch das.

Bernd Muhlack | Mi., 18. September 2019 - 17:19

Das ist inzwischen Standard, da unsere Jugend ob unseres weltweit mit galaktischen Vorsprung führenden Bildungssystems immer intelligenter wird; q.e.d.!
Es ist natürlich wichtiger sich im Asta und anderem Unsinn zu engagieren, als sich um das Studium zu kümmern; inzwischen 14 Semester ohne Abschluss, das ist mal ne klare Ansage. Aber so sind so sie eben die Grünen; Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das gilt übrigens auch für die ebenfalls erwähnten Herren Zimiak und Kühnert. Ausbildung und Abschlüsse sind doch unnötiger, hindernder Ballast!
Ob Frau Lang für ihr Gewicht zu klein ist, kann ich nicht beurteilen; das ist iÜ kein Alleinstellungsmerkmal ihrerseits. Wenn man sich etliche Zeitgenossen in diesen "Kaufland-Malls" in Jogginghosen Ekel-Essen verzehrend betrachtet, dann ist Frau Lang doch gar ein Fels in der Brandung, oder?
Frau Lang schließen Sie ihr Studium ab! Es muss ja kein s.c.l. sein, gell?
Ab 4 Punkten hat der Jurist "gewonnen"; das reicht locker für den Bundestag!

Tomas Poth | Mi., 18. September 2019 - 17:56

Antwort auf von Bernd Muhlack

ohne Abschluss scheint wohl ein Standard-Qualitätsmerkmal bei den Grünen zu sein.

Tonicek Schwamberger | Mi., 18. September 2019 - 18:23

Antwort auf von Tomas Poth

... ich verstehe es auch nicht. Ist das jetzt der neue Trend, von der Uni ohne Abschluß in die Politik, natürlich gleich auf Bundesebene, zu gehen?
Zählen die Erfahrungen, die man im täglichen Arbeitsleben, zusammen mit verschiedenen Kollegen macht, gar nichts mehr?
Manchmal verstehe ich das System nicht mehr . . .
Und ja, ein Abi mit 1,1 abzulegen, ist heute tatsächlich Standard, man lese dazu Berichte des ehem. Präsidenten des Lehrerverbandes, Herrn Josef Kraus.

Yves Bellinghausen | Mi., 18. September 2019 - 18:50

Antwort auf von Tomas Poth

Beschränkt sich der Sinn eines Studiums wirklich auf Abschlüsse?

Gerhard Lenz | Mi., 18. September 2019 - 19:37

Antwort auf von Tomas Poth

Kalbitz ein, der angab, er habe Informatik studiert. Tatsächlich hat er, nach eigenen Angaben, mal mit einem Professor "gesprochen." Die Uni hat ihn dann wohl exmatrikuliert, weil er Vorlesungen systematisch ignoriert hat. Verständlich: Vermutlich war er gerade mit Rechtsextremisten unterwegs, um Deutschland zu retten. Egal. Um AfD-Landeschef zu werden, bedarf es scheinbar keiner Qualifikation.

Ronald Lehmann | Do., 19. September 2019 - 11:07

Antwort auf von Tomas Poth

Man sollte etwas zu Ende machen, was man angefangen hat. Man zeigt auch Respekt & Demut, in dem ich nicht mit meinen Sachen aus dem "Kohlenkeller" Sonntags zum Geburtstag gehe. Oder etwas angezogen wird, wo ich meinen persönlichen Typ unterstütze, wo man nicht wie ein "Michelinmännchen" aussieht, wie diesen Sonntag auf der Prager Str. in Dresden. Und bitte nicht die Ausrede, ich habe kein Geld. Respekt, Demut, Sauberkeit & Ordnung hat nichts mit dem Lohnzettel zu tun. Eigentlich nicht einmal mit dem Bildungsstand. Aber heutzutage wird ja "alles hoffähig" geredet.
Ich bin auch ein Genießer, weil dadurch das Leben freudiger & intensiver ist, egal was man tut. Jedenfalls sind es die Werte, Demut & Respekt (in meinen Fall die christlichen), die man hoch halten sollte, egal von welchen Tellerrand man die Welt sieht.
Ich glaube, es ist von Platon: Der Mensch (& die Natur) ist das Maß aller Dinge, denn auf das Maß kommt es an, ob Gift Medizin oder Medizin Gift ist. Darüber nachgesinnt
MfG

Wilfried Düring | Fr., 20. September 2019 - 00:34

Antwort auf von Tomas Poth

Die Mehrheit der Deutschen arbeitet.
Sie arbeitet für ein vglw. bescheidenes Entgeld ca. 40 Wochenstunden.
Und sehr viele Deutsche machen genau das, so oder so ähnlich ca. 40 Jahre lang.
Frau Lang hat noch keinen einzigen Tag ihres Lebens wirklich gearbeitet.
Ich wünsche ihr, daß sie wenigstens noch einige Jahre hart arbeiten muß, bevor sie in der Politik 'durchstartet' und anderen Menschen Vorschriften machen kann.

dietmar thorhauer | Do., 19. September 2019 - 09:06

die "viel, laut und sehr schnell redet und die, mit einem Eis bewaffnet, auch mal öffentlich den Stinkefinger zeigt. Ach ja, in ihrem Studium pausiert sie jetzt, ist aber "scheinfrei". Berufsausbildung, Arbeit? Fehlanzeige. Sonstige Fähigkeiten? Grüne Feministin und Weltverbesserin, das muss reichen. Woraus speist sich eigentlich das ihr attestierte Selbstbewusstsein? Oder handelt es sich auch hier wieder nur um die brandflächenartig um sich greifende Hybris? Brauchen wir von solchen Leuten wirklich noch mehr?

Romuald Veselic | Do., 19. September 2019 - 11:52

stets das Gefühl habe, die B90/Grünen - Leute auf der Basis des Unsympathischen, als Parteimitglieder aufgenommen werden.

Bin ich etwa voreingenommen, denn ich an die Thesen dieser Leute nicht glaube? Und das mit dem Aussehen verbinde?

Carsten Wolff | Do., 19. September 2019 - 13:55

"Ihre Partei muss mehr Genuss wagen, findet die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Ricarda Lang – und wehrt sich gegen Anfeindungen wegen ihres Körpergewichts"

Jetzt wird also schon Fettleibigkeit mit "Genuss" verbrämt - soweit ist die Deformation der Gesellschaft also schon fortgeschritten?

Aber ich verstehe, dass sich eine Partei jetzt mit allen Mitteln rechtfertigt, die doch für "gesundes Leben" steht?

Tomas Poth | Do., 19. September 2019 - 18:04

Möge unser Land vor solch einer nachkommenden Politiker-Generation beschützt werden.

Andreas Baur | Do., 19. September 2019 - 21:15

höre und lese ich bei den Grünen sonst nie etwas. Autofahren, Fliegen, Kreuzfahrten, ja selbst das Essen von Fleisch soll nicht individuell nach eigenen Vorlieben, sondern nach gesellschaftlichen Notwendigkeiten bestimmt werden. Aber wenn es den politischen Funktionär persönlich betrifft, dann gilt plötzlich ein anderer Masstab. Die junge Frau bringt die besten Voraussetzungen für eine politische Karriere in Deutschland mit!

Ulf Müller | Fr., 20. September 2019 - 11:42

Keinen Abschluss, keine Berufstätigkeit, jede Menge irre Ideen und Politik als Lebensziel. Genau an dieser Art Mensch bzw. dieser Art Politiker krankt unser politisches System. Dass ihre Körperlichkeit thematisiert wird ist jedoch unakzeptabel. Ausserdem gibt es viele pfundige Grüne, Hofreiter, Roth, Göring-Eckhard usw.!
Wenn sie etwas für Frauen tun möchte, dann sollte sie sich dafür einsetzen, dass unsere Gesellschaft, welche in Fragen Gleichberechtigt zwar auf einem guten Weg ist, jedoch bei Weitem noch nicht am Ziel, nicht unaufhörlich mit Männern nachgefüllt wird, die zur Frage der Gleichstellung der Frau grundsätzliche Bedenken haben. Und damit meine ich kein Verbot für männliche Nachkommen in den Regionen Ober- und Niederbayern (kleines Spässle gäh). Mit freundlichen Grüßen Ulf Müller

Armin Latell | Fr., 20. September 2019 - 13:22

hat sie jemals eigenes Geld verdient, irgendwo wirklich gearbeitet? Eine grüne Karriere, die sehr wahrscheinlich genau so, fernab der wirklichen Realitäten, der Arbeitswelt, weitergehen wird. Das körperliche Gewicht dieser Frau ist mir so ziemlich völlig egal. Sollte es allerdings nicht krankhaft bedingt sein, muss sie sich die Frage stellen lassen, ob sie als Grüne nicht zuviel dem kapitalistischen Konsum frönt. Das unangenehm laute Lachen, ich kenne das, zeugt von dem Gefühl fehlender Beachtung. Das Unvernünftige anerkennen gilt in ihrem Fall doch wohl nur dann, wenn es ihre eigene Unvernunft betrifft. Eine bei Grünen weit verbreitete Moral. Da lässt es sich leicht Genussmensch sein. Auch hier: Wasser predigen, Wein trinken.