EKD
Ein Boot der Evangelischen Kirche / picture alliance

Evangelische Kirche - Seenotrettung statt Seelsorge

Die evangelische Kirche hat angekündigt, ein Schiff zu kaufen, es umzubauen und auszurüsten und sich an der Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer zu beteiligen. Dabei sollten sich Politik und Religion nie vermischen

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Eine der zentralen Einsichten Luthers ist die Zwei-Reiche-Lehre. Sie unterscheidet scharf zwischen der Welt des Evangeliums und der Politik. In der Politik, so Luther, gelten andere Gesetze als im Verhältnis des Einzelnen zu Gott. „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist” (Mt 22,21). Deshalb auch gelten in politischen Organisationen, zwischen Völkern und Staaten andere Regeln als in christlichen Gemeinschaften. Damit markiert Luther nicht nur wirkungsmächtig den Unterschied zwischen privat und öffentlich, sondern zugleich zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik. Erstere hat in der Politik nichts zu suchen.

Und weil das Reich Gottes nicht in dieser Welt ist, sondern „inwendig in Euch“ (Luk 17, 21), also in jedem Einzelnen und seiner Beziehung zu Gott, ist der Mensch gerechtfertigt allein durch seinen Glauben, nicht aber durch gute Taten. Hierin liegt die Gerechtigkeit Gottes: dass der Sünder ebenso gerechtfertigt ist wie der Heilige. Wer meint, durch gute Taten die Gnade Gottes zu erlangen, verfällt der Werkgerechtigkeit – also einer anthropozentrischen Anmaßung.

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Zimmermann Dirk | Fr., 13. September 2019 - 17:31

Ich bin exakt heute aus der evangelischen Kirche ausgetreten; nach 58 Jahren dien geistige "Heimat" zu verlassen, tut mir echt weh. Aber es ist nicht mehr meine Heimat... von grünlinks unterwandert und übernommen. Allzeit gute Fahrt also dem von Piraten übernommenen Kirchenschiff.

Christa Wallau | Mo., 16. September 2019 - 15:55

Antwort auf von Zimmermann Dirk

Der Schmerz wird sich bald legen; denn Ihren Glauben können Sie ja getrost behalten und weiter danach leben. Dazu brauchen Sie keine Mitgliedschaft in einem Verein, der sich über das Zahlen der Kirchensteuer definiert. Bitte, vertrauen Sie mir: Sie werden sich bald viel freier fühlen. Ich spreche aus Erfahrung.
Herzliche Grüße
Christa Wallau

Barbara Piele | Di., 17. September 2019 - 11:12

Antwort auf von Zimmermann Dirk

Ich frage mich wirklich, welche "Schäfchen" will die Kirche eigentlich noch erreichen?!
Herr Bedford-Strohm war/ist für mich ein "Pfarrer-Selbstdarsteller". Eitel, extrem von sich eingenommen, rechthaberisch, über den Dingen stehend. -- Ein unangenehmer Zeitgenosse. -- Spätestens jetzt wäre ich ausgetreten. -- Das hält man nicht mehr aus.

... Grinsekasper: weil er alle Probleme weggrinst … er schadet nicht nur der Kirche, sondern auch dem christlichen Glauben. Ist er ein von den SED-PDS-Genossen eingeschleuster Maulwurf? Jedenfalls talent- und skrupellos arrogant!

dieter schimanek | Fr., 13. September 2019 - 17:48

...ist eine Möglichkeit, zu zeigen was man von solchen Aktivitäten hält. Ich bin schon längst nicht mehr in diesem Verein. Jeder Kirchensteuerzahler sollte darüber nachdenken, ob er sich an der Schlepperhilfe beteiligen möchte.

Klaus Peitzmeier | Fr., 13. September 2019 - 18:14

Spätestens seit er sein Kreuz vor dem Betreten des muslimischen Felsendoms in Jerusalem niederlegte, wissen wir, daß Herr Bedford-Strohm naiv u einfältig ist.
Während unser Ex-Bundespräsident Gauck u evangelischer Pfarrer noch die diplomatische Formel fand: "Unser Herz ist weit, doch unsere Möglichkeiten sind endlich" u eine breite gesellschaftliche Debatte forderte, um "Spannungen zwischen Neuankömmlingen u Alteingesessenen" zu vermeiden, überspringt Bedford-Strohm die Diskussion in Gesellschaft u Kirche. Ihm fehlt einfach das Fingerspitzengefühl. Dachte man eher, das Kreuz sei mit ihm geradezu verwachsen, als daß man sich eine Situation vorstellen konnte, daß er dieses ablegen würde. So unvorstellbar ist es nun, daß er nicht die Diskussion führt, sondern sich auf eine Seite der Gesellschaft stellt u Kirche u Öffentlichkeit spaltet. Ein Kardinalfehler, dessen Langzeitspuren sich in Austritten u Anfeindungen widerspiegeln wird.

Christa Wallau | Fr., 13. September 2019 - 20:30

muß jeder selber ziehen, der Mitglied dieser Kirche ist. Ähnlich wie die evangelische Kirche hat sich die katholische von der Heilsverkündung für alle Menschen verabschiedet u. teilt sie stattdessen jetzt ein in wertvolle und minderwertige Zeitgenossen. Zu letzteren gehören jene, die sich der Kirchendoktrin nicht unterwerfen, die da lautet: Was kümmern uns Vernunft u. unser
Auftrag, Auferstehung und ewiges Leben zu verkünden: Wir wollen das Paradies auf Erden schaffen; für alle gleich - ob Muslime, Hindus oder Anhänger von Naturreligionen! Wir machen jetzt Politik!
Speziell AfD-ler u. alle, die ähnlich denken, werden als Ketzer von der Kirche gebrandmarkt. Als Mitglied der katholischen Kirche u. gleichzeitig Mitglied der AfD mußte ich mich seit Jahren eindeutig von meiner Kirche diskriminiert fühlen u. habe sie daher letztes Jahr verlassen.
Dies kann ich nur allen anraten, die sich angesichts des Handelns ihrer "Oberhirten" fragen, was das eigentlich noch mit der Bibel zu tun hat.

Ingo Kampf | Fr., 13. September 2019 - 21:23

Ich habe eine sehr christlich eingestellte Frau, der aber seit längerem die Haltung von Frau Kässmann und ihren Nachfolger auf den Keks ging. So etwas braucht eine Weile, wenn es gärt.
Aber als dann noch auf dem Kirchtag das Malen von Vulven in einem der vielen Seminare angeboten wurde, lief das Faß bei meiner Frau über. Schweren Herzens aber entschlossen verließ sie die Kirche als zahlendes Mitglied mit weit über 100 k € zu versteuerndem Einkommen. Wenn die Vulvenmalerei nicht bereits der berühmte Tropfen gewesen wäre, wäre nun das Rettungsschiff der Grund für die endgültige Trennung. Ich selbst, auch mal ev. getauft, habe mich schon vor Jahrzehnten von diesem besserwisserischen Verein verabschiedet. Meine allgemeine Skepsis gegenüber Religionen verstärkt sich zunehmend.

Vulvenmalerei macht mich nicht sonderlich an, aber das naive Treiben von Herrn v. Bedford-Strohm und die Darbietungen der früher einmal von mir durchaus geschätzten Frau Kässmann zeigen mir, daß mein schon vor Jahrzehnten erfolgter Kirchenaustritt nicht so falsch gewesen sein kann.

Tülay Öncü-Tüncher | Fr., 13. September 2019 - 21:27

Mein Mann hatte vor seiner XXX nach bestem Wissen und Gewissen gelebt: Sich im Spiegel anschauen zu können ....

Wenn unter dem Deckmantel "Moral und Religion" das herrschende Recht - ohne rechtliche Konsequenzen - außer Kraft gesetzt werden darf, wohin führt uns der nächste Weg?

Ferner würde ich mich als "Gläubiger" fragen: Will ich in ein sogenanntes Paradies in der auch die "Sünder" wohlwollend aufgenommen werden? Dieser Gedanke entspricht fast unserem Rechtssystem auf Erden: Täterschutz über dem Opferschutz.

Mein Vorschlag an die evangelische Kirche: zahlt die Mieten und das Essen für Obdachlose. Diese haben niemandem was getan und brauchen ebenfalls die Hilfe von uns Bürgern. Sorgt für mehr an Wohnraum für Frauen mit Kindern, die Gewalt erfahren haben. Sorgt für die Rentner, die im dunkeln bei Flaschen sammeln gehen. Sorgt für die einsamen Menschen, die niemanden zum sprechen mehr haben .... Aber warum in die politisch nicht opportune "Nähe schauen???

Ulrich Jarzina | Fr., 13. September 2019 - 22:10

G.K. Chesterton hatte bereits vor 100 Jahren erkannt, dass man sich aus dem christlichen Tugendkanon nicht einfach eine herauspicken und für absolut erklären kann. Barmherzigkeit ist zwar ohne Zweifel wichtig, es gibt aber auch andere christliche Tugenden wie Redlichkeit, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit, die genauso wichtig sind. Von Klugheit ganz zu schweigen.

Alle diesen Tugenden lässt die EKD hier vermissen. Es ist einfach nicht wahr zu behaupten, dass die Migranten nur in Europa einen sicheren Hafen fänden. Die ev. Seenotrettung ist zudem unredlich, da die Folgekosten dieser Entscheidung nicht allein von der EKD getragen werden. Sie ist ungerecht gegenüber den Armen in unserem Land, die jetzt schon kaum noch bezahlbare Wohnungen finden und bei den Tafeln vor leeren Regalen stehen. Vor allem aber ist es unklug und kurzsichtig. Je mehr "Retter" unterwegs sind, desto mehr Menschen machen sich auf den Weg, desto mehr Menschen ertrinken. Diesen hilft ein "gut gemeint" auch nicht.

Markus Michaelis | Sa., 14. September 2019 - 00:38

"Wenig subtil wird hier zwischen erwünschten und weniger erwünschten Gläubigen unterschieden. "

Ich denke der bedenklichere Punkt ist, dass die EKD sich daran beteiligt zwischen guten und schlechten Bürgern zu unterscheiden - also etwas, was nicht nur den Aspekt des Glaubens betrifft, sondern die gesamte Existenz von Menschen in diesem Staat.

Die Kirche (und mit ihr weite Teile der Gesellschaft) machen das aus (für sie) gutem Grund, weil es um die Verteidigung höchster Werte geht.

Die schwierigen Seiten an diesem Handeln will man nicht sehen.

Alexander Mazurek | Sa., 14. September 2019 - 01:55

… sollen die deutschen Evangelen nun den Shuttleservice übernehmen, aber bitte unbedingt zu den WASP USA, der Erstursache dieses Elends.

Hans Krüger | Sa., 14. September 2019 - 08:46

Nun wird Herr Bedford Strohm also auch auf hohe See und Menschen retten die illegale ein vermeintlich besseres Leben in der EU suchen.
Deutsche Bürgermeister wollen auch diese Menschen aufnehmen die da aus dem Wasser geholt werden hab ich gelesen.Die Bleib Perspektive dieses Menschen ist gering nach dem Asylrecht .Eine Lösung zu finden wie es mit der Seenot Rettung weiter geht ist Aufgabe der Politik in EU ,der UNO und nicht von privaten Organisation.
Das Drama ist das keine klare Linie zu erkennen ist ,wie dieser Art der Migration zu begegnen ist.

Romuald Veselic | Sa., 14. September 2019 - 09:26

die gerettet werden sollten. Sie sollte man in den Vordergrund stellen. Wie Obdachlosen oder traumatisierte Opfer als Folge der alltäglichen Kriminalität, die zwar (laut Propaganda & Agitation Konglomerat ARD/ZDF + X) gesunken ist, aber die Zahl der Opfer steigt, als Summe der wenigen Verbrecher auf unserem Gebiet. Evangelische Kirche ließ sich politisieren, bis irgendwann ihre Glaubenscommunity auf unterste Promillezahl sinkt, etwa auf Nivea der Feministischen Partei - Die Frauen. Exklusiver Klub der Bedeutungslosen Geistlichen.

Ingrid Gathmann | Sa., 14. September 2019 - 09:55

Wie immer, kann ich auch dieses Mal Herrn Dr. Alexander Grau voll zustimmen. Als ich von den Plänen der EKD erfuhr, ein eigenes "Schlepperboot" zu bauen, war ich froh, dass ich schon im Frühjahr aus der evangelischen Kirche ausgetreten bin. Die Politisierung der Kirche hat mich dazu gebracht. Wieviel Schulen könnte man in Afrika für das Geld für diesen "Flüchtlingsmagneten" bauen?
Dieser Bootbauplan veranlasst Leute aus meinem Freundeskreis diesen Schritt ebenfalls zu tun.
Die Welt wird immer verrückter, im wörtlichen Sinn.

gabriele bondzio | Sa., 14. September 2019 - 10:14

dem Zeitgeist an den Hals..."...und klammert alle die aus, die mit dem Zeitgeist nichts anzufangen wissen. Aber auch die, welche den Zeitgeist huldigen, sind nicht bereit persönliche Opfer zu bringen. Man fordert nur ETWAS... von einer imaginären Gesellschaft ein. Ob das nun die Rettung im Mittelmeer oder die Klimarettung ist. Gerettet und gut ist! Man schaut nicht weiter auf die "Geretteten", weil schon die Nächsten gerettet werden müssen. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum nicht auch die wirtschaftliche und organisatorische Hauptlast geschultert wird.„NesT“ bietet ihnen ja eine Möglichkeit. Da geht aber bisher wenig. Da sieht man von den Kirchenleuten,Prominenten, Journalisten, Lehrer, Professoren, Wirtschaftsbossen, welche sonst eifrig mit dem Mund vorweg sind, keinen Andrang. Flächendeckende Heuchelei und Gesinnung über Vernunft, sind hier eher Motivationen.

Christoph Kuhlmann | Sa., 14. September 2019 - 10:40

auf Erden ihre als ewige Wahrheiten postulierten Positionen wechseln. Vom Feudalismus zum Faschismus bis hin zum unreflektierten Gutmenschentum in einer komplizierten Welt. So hat zum Beispiel der ehemalige Innenminister Italiens Salvini, wahrscheinlich mehr Menschen vor dem Ertrinken bewahrt als sämtliche NGOs und Kirchen mit ihren Rettungsschiffen, indem er den Schleppern das Geschäft verdarb. Die Halbwertzeit religiöser Dogmen und Werte ist jedenfalls von Jahrhunderten auf Jahrzehnte geschrumpft. Wenn es in dem Tempo weiter gleicht sie sich der Politik an. Nach dem Motto: "Was interessiert mich mein dummes Geschwätz von Gestern."

Günter Johannsen | Sa., 14. September 2019 - 11:04

Das Dilemma der verfassten Kirche ist heute, dass die Boten die Botschaft selber nicht mehr glauben! Der evangelische Bischof und EKD-Vorsitzende ist SPD-Mitglied. Die SPD ist seit der Hochzeit mit der SED/LINKEN in Thüringen unter deren "Führender Rolle" zum linkspopulistischer Verein mutiert. Das macht dem Genossen Bischof nichts aus. So kommt es dann auch, dass er gegenüber dem dominanten Islam sein „christliches Glaubenslicht unter den Scheffel stellt" - sein Bischofskreuz versteckt, weil es ihm offenbar nichts bedeutet. Auch Seelsorge für Christen, die sich Sorgen ob der jetzt schon überbordenden Dominanz der Muslime in Deutschland, bedeutet ihm nichts. Aber das „Schärflein der Witwe“ dieser Christen nimmt er gern her für die Finanzierung eines Seenot-Rettungsbootes, damit die Schutzbedürftigen, die oftmals keine sind, in unsere Sozialkassen einwandern können. Verkehrte Welt? Genosse Bischof: treten sie endlich zurück!“

Sie haben mit allem recht. Nur ihre Forderung ist nicht erfüllbar. Bedford-Strom steht mit dem Rücken an der Klippe und sie fordern seinen Rücktritt. Also wirklich Herr Johannsen. Was haben Sie denn für ein chrsitliches Menschenbild.:)

anderer schrieb ,,Deutschland schafft sich ab." Verrückte Welt!

Günter Johannsen | Mi., 18. September 2019 - 04:47

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

sagte vor langer Zeit: der Kapitalismus ist gleich einer Lokomotive, die auf den Abgrund zurast, und wir … wir werden sie überholen, ja Genossen!
Wie gesagt: der Sozialismus siecht … da hilft auch kein Gregor!

Günter Johannsen | Mi., 18. September 2019 - 05:18

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Als bekennender evangelischer Christ erwarte ich von (m)einer Kirchenleitung, dass sie sich nicht einseitig-staatstragend gegen Menschen mit eigener Meinung positioniert. Kirche muss, wenn sie in der Nachfolge Christi stehen will, ein offenes Ohr für Andersdenkende haben und sich hinter diese Menschen stellen. Wenn ein Bischof seine herausgehobene Stellung dazu missbraucht, einer parteipolitischen Position (als SPD-Mitglied) zur Dominanz zu verhelfen, macht er nicht nur sich selbst, sondern auch die Kirche unglaubwürdig. Eine Kirchenfunktionär in dieser Stellung (Bischof & EKD-Vorsitzender!) darf sich nicht zum Gürtel fremder Hosen(anzüge) machen. Staatsnähe ist keine zuträgliche Aufgabe der Kirche, bestenfalls eine Einträgliche! Ich erwarte allerdings von einer Kirchenleitung, dass sie deutlich kritische Worte in der Öffentlichkeit findet, wenn eine Bundesregierung mit der SPD in der GroKo modernste Waffen an kriegsführende Länder liefert. Da schweigt der Genosse Bischof lieber!!!

Herr Bedford-Strohm ist im Zivilberuf ein Theologieprofessor mit SPD-Parteibuch. Viele solcher Professoren versuchen seit 1945 zu beweisen, daß die 'fromme Fraktion' der eigenen Pastoren jeden Sonntag 'rückständiges', 'veraltetes' und zweifelhaftes Zeug predigt. Welchen Artikel des Glaubensbekenntnissen kann Herr Bedford-Strohm frohen Herzens mitbeten?
'Schöpfer des Himmels und der Erden' - von Darwin widerlegt; 'geboren von der Jungfrau Maria' - von Frau Kollegin Bischöfin Jepsen bezweifelt; 'Vergebung der Sünden' - haben selbstgerechte Pharisäer nicht nötig (denn 'Sünder' sind im Zweifel die Anderen); 'Auferstehung der Toten, ewiges Leben' - hält 'die Wissenschaft' für 'unmöglich'.
Eine Kirche, deren führende Vertreter, die eigenen (durch die Jahrhunderte formulierten) Glaubensaussagen bezweifeln, relativieren und weichspülen, gibt sich selber auf. Leider!

Der sechste Artikel der berühmten Theologischen Erklärung von der Bekenntnis-Synode von Barmen (1934) lautet:

Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt 28,20). Gottes Wort ist nicht gebunden. (2. Tim 2,9)
Der Auftrag der Kirche, in welchem ihre Freiheit gründet, besteht darin, an Christi Statt und also im Dienst seines eigenen Wortes und Werkes durch Predigt und Sakrament die Botschaft von der freien Gnade Gottes auszurichten an alles Volk.
Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne die Kirche in menschlicher Selbstherrlichkeit das Wort und Werk des Herrn in den Dienst irgendwelcher eigenmächtig gewählter Wünsche, Zwecke und Pläne stellen.
>> Zitat Ende <<

Bedford-Strohm und die EKD-Funktionäre machen genau das.
Sie stellen die 'Frohe Botschaft' in den Dienst einer 'fremden Sache' - immer wieder. Der politisierende Kirchenadel benutzt und verzweckt die 'Frohe Botschaft' für eigene (politische) Wünsche und Ziele!
Das ist Mißbrauch.

Habe über alle diese Themen eine E-Mail an die EKD geschickt. Man hat mir zwar geantwortet (sogar mit Antworten hin und her dreimal), aber es war kein Verstehen seitens der EKD zu erkennen. Ob es um's Vulven malen, Kreuz ablegen, Seelsorge, politisch einseitige linksgrüne Positionierung usw. ging, es wurde alles für richtig empfunden bzw. relativiert. Ich habe die ev. Kirche verlassen, nachdem Bischof Bedford-Strohm und Kardinal Marx in Jerusalem ihr Kreuz in vorauseilendem Gehorsam (Unterwerfung) gegenüber dem Islam abgelegt haben.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 14. September 2019 - 12:09

lieber Herr Grau. Darum ging es bei Kirche schon immer. Sie müssen auch ihre eigene Existenz sichern. Den Kirchen laufen die Zahler weg. Warum? Es fehlt eine realitätsnahe Glaubensvermittlung, die Aufarbeitung kirchlicher Schweinereien jeglicher Art, insbesondere des Kindesmissbrauchs. Wenn man keine zahlenden Gläubigen generieren kann, dann Spender für ein Schiff der Moral. Das ist im Moment Zeitgeist, da bekommen wir Zuspruch, da gibt es Förderungen, da kommen Spenden. Kirche tut etwas Gutes und der Mainstream befeuert es. Was wäre los, wenn die Kirche Werbung für eine AFD machen oder eine derer Aussagen protegieren würde? So aber ist man mit dem Moralanspruch Leben zu retten wieder im eigentlichen Thema. Gilt das Kirchenasyl auch auf einem Schiff im Mittelmeer?
Dem katholischen Italien wird auf diese Weise ein erheblicher moralischen Druck verpasst. Warum machen das die Evangelischen, wir Katholiken wollen auch helfen. Wann schickt der Papst sein Papamobil oder baut eine Arche?

Günter Johannsen | Mi., 18. September 2019 - 04:49

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

... müssen gesundschrumpfen und sich ihrer Bedford-Marxens entledigen, sonst wird dat nix!

Eberhard Rademeier | Sa., 14. September 2019 - 13:56

vor rd. 48 Jahren aus der Evangelischen Kirche ausgetreten - spätestens jetzt wäre der passende Zeitpunkt gekommen. Damals hatte die Hessen-Nassauische Landeskirche Rebellen unterstützt, die das von der Bundesrepublik mitfinanzierte Staudammprojekt Cabora Bassa (heute: Cahora Bassa) in Mosambik sabotiert haben.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie viele Mitglieder der ev. Kirche Herrn BS den symbolischen Stinkefinger zeigen und ihre Kirchensteuer sinnvoller anlegen, beispielsweise in die eigne Altersversorgung, von der ja nach momentanen Stand nicht allzu viel übrig bleiben dürfte. Konsequenterweise hätte Herr BS auch sagen müssen, dass die ev. Kirche auch die Folgekosten für die so geretteten "Flüchtlinge" übernimmt. Aber so weit reicht das logische Denken dann wohl doch nicht.

Gisela Fimiano | Sa., 14. September 2019 - 13:59

Die eitle, sich moralisch überhebende Geltungssucht treibt diese Kirchenoberen. Aus sicherer, wohl versorgter und gefahrloser Position giert der klerikale Stolz nach Machtausübung, indem er, paradoxerweise, „schlechte“ Machtausübung anprangert. Diese klerikale Arroganz hat längst ihre christlichen Wurzeln verloren, sie verleugnet und in nachgerade blasphemischer Weise verraten. Die Selbstdeutung der Kirchen in Deutschlands unverwechselbarem
Staat-Kirche-Arrangement
rechtfertigt ihre Staatssubventionierung indem sie zu „Moralagenturen“ verkommen. Ihr pauschaler Anspruch der moralischen Höherwertigkeit dient vor allem der eigenen Selbstsakralisierung.
Matthäus 23, 4:
„Sie bürden den Menschen große Lasten auf, doch sie selbst rühren keinen Finger, um diese Lasten zu tragen. Mit allem, was sie tun, stellen sie sich zur Schau.“ .....vom verachteten Volk sich schamlos versorgen lassende „Kirchenfürsten“, die die Formel für ihren Deal mit dem Staat gefunden haben.

Ingo frank | Sa., 14. September 2019 - 20:09

Das finde ich aber von der evangelischen Kirche ganz toll wenn sie mit der „Seenotrettung“ dann auch alle weiteren Kosten der Integration der Geflohenen übernimmt; notfalls auch die Sozialleistungen.
Denn ...“ wer die Musik bestellt der zahlt. „

Brigitte Simon | Sa., 14. September 2019 - 20:35

Der Staat zahlt die Kirchengehälter, lediglich die Pfarrer werden aus der Kirchensteuer entlohnt.
Die Zahlungspflicht des Staates geht auf das Jahr
1803 zurück. Die bisherigen Kosten für Flüchtlinge
werden den Kirchen ebenso vom Staat zurücker-
stattet.
Eine Trennung zwischen Kirche und Politik ist somit
nicht gegeben.
Vor ca. 2 Jahren hatte ich brieflichen und persön-
lichen Kontakt mit dem Ratsvorsitzenden der EKD
Bedford-Strohm. Über seine Sekretärin erhielt er
meine Einladung für ein Treffen in einem nichtvor-
zeigbaren Altersheim. Ich hoffte auf seine publi-
kumswirksame Öffentlichkeit. Keine Antwort.
Mein Versuch, auf die blutige Christenverfolgung
im Nahen Osten hinzuweisen, weckte keine Empa-
thie. Die lakonische Antwort seiner Sekretärin:
"Es werden Andersgläubige auch ermordet". Ich
erinnerte an Erzbischof Msrg. Jeanbart aus Aleppo vom 15.11.2016 zur weltweiten Bischofskonferenz
in Nancy. Dieser warf den europäischen, den deut-
schen Würdenträger vor:

Brigitte Simon | Sa., 14. September 2019 - 20:49

"Warum schweigen Sie trotz einer Gefahr, die auch Sie betrifft, um gleich sich selbst die Antwort zu geben:
"Weil Sie die politisch Korrekten machen müs-
sen"! Oder haben die Bischöfe Angst vor Geldent-
zug"?

Sein Appell, besonders an die deutschen Kirchen,
endlich ihren Einfluß zu nutzen, ihre Augen zu öffnen für die tägliche Ermordung der Christen.
Die weltweiten Ermordungen steigen täglich.

Öffentlichkeitswirksam sticht nunmehr das
EVANGELISCHE KIRCHENBOOT zur See.
Vermutlich gibt Bischof Bedford-Strohm die
Richtung an. Gibt es auf dem Schiff auch Platz
für verfolgte Christen? Das ist keine Polemik,
das ist traurige Wahrheit.

P.S.: 1989 trat ich, trotz Abmahnung, aus der
protestantischen Kirche aus.

Reinhard Benditte | So., 15. September 2019 - 10:06

Zitat: „Die evangelische Kirche hat angekündigt, ein Schiff zu kaufen, es umzubauen und auszurüsten und sich an der Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer zu beteiligen.“!

Das ist eine oberflächliche Wiedergabe! Haben Sie irgendwo gelesen, wieviel Millionen die Kirche aus Ihrem eigenen Säckel in die Hand nehmen wird, um ein Schiff zu kaufen? Und auch die finanzielle Verantwortung für das Betreiben das Schiffes (Crew, Öl, Gebühren, Erste Hilfe und Ärzte, Verpflegung usw.) übernehmen wird?

Nein, dazu wurde nichts gesagt, das würde ja bedeuten, das Vermögen zu reduzieren! Was hat Bedford-Strohm denn tatsächlich gesagt? ! Zitat aus Welt Online: „Bedford-Strohm zufolge wird die EKD das Rettungsschiff nicht selbst kaufen und betreiben. Dies solle über einen Trägerverein „in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis“ geschehen“!

Was heißt das nun? Trägerverein bedeutet, dass viele andere für die Finanzierung gesucht werden. Damit bleibt das Vermögen der Kirche erhalten!

Dieter Freundlieb | So., 15. September 2019 - 15:22

Um Seenotrettung, so wie man diesen Begriff früher gebraucht hat, geht es doch eigentlich gar nicht mehr. Eher um eine Mittelmeer-Überquerung mit Umsteigen.

Natürlich nicht immer. Aber es ist so vorgesehen.

Stefan Bosel | Mo., 16. September 2019 - 13:30

Die Kirchen, besonders die evangelische, aber auch die katholische, die mit ihrem Bischof Marx den rechten Namen hat, sind wieder richtige Staatskirchen geworden. Die evangelischen waren es im 3. Reich und auch zu DDR-Zeiten. Mir fällt als ex-DDR-Bürger der Bischof Mitzenheim ein, der den Beinamen "Der rote Moritz" trug. Bedform-Strohm ist ein Parteigänger von Merkel & Co., Bischof Marx wird wohl bald seine Hand auf den Koran legen, wenn er predigt. Sie merken nicht, wie sie sich abschaffen, die beiden Kirchen in D. - denn der Islam (siehe den Roman "Die Unterwerfung") wird nicht kleinbeigeben, er wird in D. sicherlich bald eine dominierende Rolle einnehmen. Den Kirchen laufen die Gläubigen davon wie den ÖR die Zuschauer. Das kümmert sie indes wenig, der Staat (zumindest bei den Evangelen, aber auch in bestimmtem Umfang bei den Katholen) alimentiert sie schließlich genau wie er auch den ÖR alimentiert. Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing - und sei es ein Kirchenlied.

Tomas Poth | Mo., 16. September 2019 - 13:40

Konsequent wäre es dann, wenn die Kirche auch nach der Rettung die volle Verantwortung für die Menschen übernimmt, also die Kosten für Wohnung, Nahrung, Kleidung, Ausbildung etc. trägt.
Aber wahrscheinlich werden die Geretteten nur dem Steuerzahler vor die Tür gesetzt und kirchliche Hilfsorganisationen damit finanziert. Denn die Einnahmen durch Kirchenaustritte sind ja stark rückläufig.

Die Kirchen erhielten 2018 an sogenannten Staatsleistungen

Euro 314 Millionen evangelische Kirche
Euro 224 Millionen katholische Kirche
zu den Kirchensteuern
Wo bleibt das Geld aus dem Klingelbeutel?

Wofür die Kirchen diese Staatsleistungen ausgeben müssen sie nicht
offengelegen.

Lisa Werle | Mo., 16. September 2019 - 21:55

Wäre ich nicht schon ausgetreten - übrigens genau aus den Gründen, die sich nun ständig weiter verschärfen -, beim letzten Kirchentag wäre es spätestens soweit gewesen.
Was soll man noch erwarten von einer Evangelischen Kirche, die beim Kirchentag Frauen auffordert, ihre Vulva zu malen. Geht's noch geschmacksloser? Ich konnte es zunächst kaum glauben. Übertroffen wird diese Geschmacklosigkeit nur noch von den Frauen, die dieser absurden Aufforderung folgten.
Was soll man erwarten von einer Kirche, die im Vorfeld dieses unsäglichen Kirchentages Menschen ausschließt, weil sie eine andere politische Meinung vertreten. Was halten von einer Kirche, die selbst keine Integration verantwortet und sich offensichtlich auch nicht verantwortlich fühlt für die Verbrechen der hierher Verschifften. Wir brauchen dringend einen neuen Luther, der diesen Bedford-Strohm endlich vom Hof jagt - und einen Herrn Leyendecker gleich mit.

dietmar thorhauer | Di., 17. September 2019 - 17:08

Sollte sich die Kirche tatsächlich am Tranfer von Migranten beteiligen, trete ich aus und ich bin sicher, nicht der einzige zu sein.