Ampelphase: Muss das erklärt werden?
Wie sagte einst Heinrich Heine? „Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht“ / picture alliance

Deutschland - Ein Land der Schlichter und Schenker

Ein Nanny-Staat nimmt den Bürgern zunehmend das Denken ab. Selbst die gelbe Ampelphase wird den Leuten noch erklärt. Man ist derart gefühlig geworden, dass man von Deutschland den Eindruck einer sozialpädagogischen Förderrepublik bekommt

Autoreninfo

Dr. med. Burkhard Voß ist Neurologe und Psychiater und Autor von „Deutschland auf dem Weg in die Anstalt“ (Solibro Verlag).

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Zwischen 2004 und 2011 strahlte der Sender RTL in 145 Folgen die Serie „Die Super-Nanny“ aus. Die auch im realen Leben als Sozialpädagogin tätige Katharina Saalfrank stand Eltern mit schwierigen Kindern mit Rat und Tat zur Seite. Als schwierig galt ein unangepasstes Verhalten jeglicher Couleur, vorlaut, aggressiv, lethargisch, ständig quengelnd, egoistisch, lärmend, hyperaktiv – die Bandbreite war groß.

Die Kritik an der Sendung war ebenfalls nicht gering, so wurde beispielsweise als problematisch gesehen, dass unangepasstes Verhalten per se als behandlungsbedürftig galt. Für die spätere Wortschöpfung „Nanny-Staat“ war jedoch nicht entscheidend, welches Verhalten von Kindern, aber auch von ihren Eltern, gezeigt wurde, oder ob das Eingreifen der Sozialpädagogin angemessen oder nicht angemessen war. Der entscheidende Punkt war, dass ab einem bestimmten Ausmaß von Lebensschwierigkeit Hilfe von außen unverzichtbar ist. Wobei „ab einem bestimmten Ausmaß“ im Auge des Betrachters liegt. Jedenfalls gibt es bei den meisten Lebensschwierigkeiten kein objektives Kriterium, wann Hilfe von außen erforderlich sein soll.

Die Super-Nanny im Großen

So wie bei der Super-Nanny im Kleinen, in der Familie, so auch bei der Super-Nanny im Großen, im Staat. Durch die Vagheit der Definition Lebensschwierigkeit ist der Staat nun in der Lage, Hilfe bei allen möglichen Problemen anzubieten. So beispielsweise beim Überqueren einer Straße. Das kann eine knifflige Angelegenheit werden, besonders in Düsseldorf, wo die Fußgängerampel nicht nur eine Rot- und Grün- sondern auch eine Gelbphase hat. Dies ist zwar schon seit über 50 Jahren so, aber auch an die jüngeren Einwohner oder Besucher der Stadt muss gedacht werden. So intensiv, dass die Stadtverwaltung auf acht Seiten mit Schautafeln erklärt, wie man´s richtig macht: „Die Ampel springt auf Grün, der ideale Zeitpunkt für alle Fußgänger, jetzt loszugehen“. Fast könnte man meinen, das sei eine Realsatire. Irgendwie ist es das ja auch, aber andererseits auch bitterer Ernst, von dem nicht nur die Einwohner Düsseldorfs betroffen sind.

Überall versucht der Staat, den Bürgern das selbständige Denken und die Eigenverantwortlichkeit abzunehmen. Der ehemalige Verkehrsminister Peter Ramsauer spielte schon mit dem Gedanken, eine Helmpflicht für Radfahrer einzuführen, ein Expertengremium empfahl eine Steuer auf gesättigte Fettsäuren, damit die Bürger statt Fleisch Gemüse essen, auf bayerischen Ausflugsdampfern ist das Rauchen unter freiem Himmel verboten, vom Veggi-Day der Grünen Ethikweltmeister ganz zu schweigen.

Sind Sie nicht förderungswürdig? 

Die Maxime des Aufklärungsphilosophen Immanuel Kant (1724-1804) „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ ist transformiert worden zu „sich leiten und einlullen lassen ist der Königsweg zur Merkelokratie“. Der Bürger als betreuungsbedürftiger Volltrottel. Packt der Staat ihn gar in Watte ein? Zumindest wird der Teil der Bürger, den der Staat zumeist finanziell oder durch Steuervergünstigungen fördert, stetig größer. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Je nach sozialpolitischer Stimmung, Eigenart des Daseins, tatsächlicher oder gefühlter Behandlungsbedürftigkeit werden derzeit folgende Bürger für förderungswürdig gehalten beziehungsweise stehen kurz davor es zu werden: Alkoholkonsumenten, Alleinerziehende, Allergiker, zu Dicke, zu Dünne, Erschöpfte, Sex- und Glücksspielsüchtige, zu Große, zu Kleine, nicht erkannte Hochbegabte, zu gut Hörende, zu schlecht Hörende, Impulskontrollgestörte, unerwünscht Kinderlose, Laktoseintolerante, Lernbehinderte, Väter mit abgesprochenem Sorgerecht, Medizingeschädigte, Gemobbte, tatsächlich oder geglaubt, ganz egal, Hauptsache authentisch, Opfer, Persönlichkeitsgestörte, Angehörige psychisch Kranker, Naturschützer, Denkmalschützer, Bienenzüchter, Hausbauer, Migranten, Filmschaffende, Besitzer von herausragenden Sportstätten, Auszubildende, Studenten, Verwitwete, Arbeitslose, Dumme. Wer nicht zu einem förderungswürdigen Personenkreis gehört, muss irgendetwas falsch gemacht haben. 

Angefangen hatte der Sozialstaat mit der Bekämpfung existenzieller Notlagen, nun scheint die Generalkompensation auch der merkwürdigsten Lebensformen und jeglicher Schicksale das irre Ziel zu sein. Doch es geht nicht nur um finanzielle und materielle Entschädigung oder Gesundheitsfürsorge. Seit geraumer Zeit versucht der Staat seine Bürger von der Wahrheit abzuschirmen, im Umkehrschluss natürlich auch, sich selbst vor dem informierten Bürger zu schützen. Schon Bismarck formulierte, dass der Bürger nicht wissen dürfe, wie Würste und Gesetze gemacht werden. Churchill meinte, dass die Wahrheit ein so kostbares Gut sei, dass sie durch einen Wall von Lügen geschützt werden müsse.

Deutschland, Land der Schlichter und Schenker

Zwei der heutigen Wälle heißen Inklusion und Quotenregelung. Inklusion, das gleichzeitige Unterrichten von Behinderten, insbesondere geistig Behinderten und nicht Behinderten, ist zunächst einmal gut gemeint, stößt in der Praxis jedoch auf mannigfaltige Hindernisse (zum Beispiel zu wenige und zu wenig ausgebildete Lehrer), auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. Entscheidend ist die Utopie, dass es Behinderung als solche nicht mehr geben soll. Das geht schon klar aus der Wortschöpfung „Menschen mit besonderen Eigenschaften“ hervor. Viele betroffene Eltern möchten dies gerne glauben, der Staat serviert es ihnen. Genauso die Quotenregelungen, die idealen Weichmacher des Leistungsprinzips. Anstelle der Qualifikation über Wissen und Erfahrung, gibt es nun die frech grinsenden Quotenregelungen, durch die Karriere durch Leistung zur Lüge wird.

Quote und Inklusion sind beliebte Lügenprinzessinnen des Staates, um seine Bürger vor der Wahrheit zu schützen. Gleichzeitig gibt es die Gesamtabfederung durch staatliche Fördermittel. Deutschland – früher das Land der Dichter und Denker, zwischen 33 und 45 der Richter und Henker, so soll es heute das der Schlichter und Schenker sein. Könnte zutreffen. Ganz sicher ist es das Land der Betreuer und Betreuten, der Therapeuten und Therapierten sowie der Trauernden und Trauerkümmerer. In der sozialpädagogischen Förderrepublik Deutschland wollen Helden einfach nicht mehr nachwachsen. Mimosen sprießen aus allen Ecken hervor, ebenso wie Achtsamkeits- und Empfindlichkeitsartisten.

Burkhard Voß hat kürzlich ein neues Buch veröffentlicht. Es heißt „Wenn der Kapitän als Erster von Bord geht: Wie Postheroismus unsere Gesellschaft schwächt“ und erschien im Verlag Solibro.

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Manfred Bühring | Fr., 13. September 2019 - 14:16

Die Verlagerung von normalen Erziehungsaufgaben auf die Allgemeinheit wird heute in der regionalen Presse (sh:z) auf abstruse Weise bestätigt (wörtlich):
"Wenn Eltern sich wegen eines "Ergo"-Rezeptes an ihren Kinderarzt wenden, geht es nach Ansicht von Experten oft um Alltagsfertigkeiten, die das Kind nicht beherrscht - wie zum Beispiel Schleifebinden, Rollerfahren oder beim Vorlesen zuhören..."
Wo sind wir eigentlich gelandet, wenn auf Kosten der Krankenkassen mittels Ergotherapie den Kindern Schleifebinden beigebracht werden soll.
Es fehlen einem wirklich die Worte.

Claudia Berle-Cvijic | Sa., 14. September 2019 - 07:12

Antwort auf von Manfred Bühring

"DAS EXAKTE GEGENTEIL IST DER FALL", Schule (von welchen die "Empfehlungen" z. Ergoth. stammen) & Staat mischen sich kräftig in Erziehungsfragen ein. Selbst in intimste & religiöse Belange.
Hier werden (wie gewohnt) die Opfer zum Täter stigmatisiert.
Aus Gründen der Vollzeitbeschäftigung beider Elternt. werden die Kids oftmals von der Kindergrippe an von"Fachkräften" [ver-]zogen. Ursprünglich hatte man spätestens in der Schule gelernt ruhig zu sitzen & zuzuhören ..etc. ..
Es ist vielmehr angebracht diese "Pädagogen" zu hinterfragen. Die Eltern haben nicht selten selbst ihre wahre Freude an den Auswüchsen der heutigen Schul-Erziehung. Selbst im politischen Sinne werden die Kids indoktriniert. U.a. mit Lockangeboten wie "Schulfrei" bei Teilnahme an einer Demo "für die Umwelt" o. "im Kampf gegen rechts". Gerade aktuell in der CO2 Debatte. Motto: "Maschiere mit, ganz Wurst um was es auch dreht. So lange dir auch nur ein kleiner Vorteil entsteht" BRAVO! Erzieherisch sehr wertvoll!

Bernd Muhlack | Fr., 13. September 2019 - 14:49

"Deutschland auf dem Weg in die Anstalt".
Dieses Buch ist ein must have! Ich habe es mehrmals gelesen und es liegt immer in Griffweite!

Um es mit Loriot zu sagen: etwas für die Dame, den Herren und das Kind, gell?

In dem von Herrn Voß offensichtlich idealisierten ent-therapeutisierten Staat braucht man natürlich weitaus weniger Psychiater oder Neurologen.
Herr Voß könnte also mit gutem Beispiel vorangehen und in das Lager umschwenken, in dem enthusiastische Idealisten, die auch ohne Erklärungsversuche funktionieren, gesucht werden, ins Handwerk. Nun kennt man ja Herrn Voß' Ansichten bereits aus diversen Schriften sowie von seinen Kommentaren auf der neu-rechten Belehrungsseite "Eigentümlich frei", sie überraschen also nicht. Genauso wenig wie die Tatsache, dass Herr Voß in Kollegenkreisen ziemlich kritisiert wird. Denn nur wer selbst kein behindertes Kind hat, kann so abfällig über Inklusion reden, wie Herr Voß. Und auch das in diesem Text mal wieder nur Merkel und die Grünen - wenn auch nebensätzlich- angeklagt werden, verwundert nicht. Vielleicht sollte Herr Voß, statt Resentiments öffentlich zu pflegen, mal darüber nachdenken, dass das "Zuviel" nur eine Reaktion auf die Gesellschaft ist?

Ebenfalls kurz und so ganz nebenbei, lieber Herr Muhlack:
Deutschland im Modus der finalen Vergluckung.

Manfred Sonntag | Fr., 13. September 2019 - 15:21

1989/ 1990 habe ich den allseits besorgten Staat hinter mir gelassen. Von der Wiege bis zur Bahre war alles festgelegt. Mit der Wende kam die Hoffnung auf Freizügigkeit. Aber was erleben wir jetzt? 30 Jahre nach dem Mauerfall. Wir haben uns jetzt schon daran gewöhnt das es wieder Forderungen nach Berufsverboten gibt oder genehmigte politische Versammlungen massiv gestört werden. Diskussionen sind meist nur noch nach Gender- und PC-Vorschrift erlaubt. Dazu die Schrecken der Identitätspolitik. Das habe ich mir 1989 nicht unter Freiheit vorgestellt! Wo sind die Kämpfer für Freiheit und Aufklärung geblieben? Ach ja, ich hatte es vergessen, sie werden wegen politisch festgestellter Behandlungsbedürftigkeit therapiert.

Hier spricht ein ebenso Betroffener. Mein täglicher Spruch zum grimmigen Trost: Es ist alles genauso, nur anders. Bitter ist nur die Erkenntnis, welch naiven Hoffnungen wir und hingegeben haben. Und sich wieder den gleichen Ohnmachtsgefühlen ausgesetzt zu fühlen, wie seinerzeit. Sich verachtet zu fühlen von einer politischen Kaste der Besserwisser und Rechthaber, die keinen Widerspruch dulden. Demokratie? Gelenkte Demokratie wäre besser. Aber das gibt es ja nur bei den anderen. Bei denen, über die wir uns glauben erheben zu dürfen.

Martin Reims | Sa., 14. September 2019 - 12:09

Antwort auf von Günter Linke

Die „fürsorgliche Belagerung“ des Bürgers durch einen allumfassenden Staat wird von Mehrheit der Bürger gewollt. Die Mehrheit möchte nicht selbst bestimmen und dann dafür die Verantwortung übernehmen und Konsequenzen tragen. Es ist bequem bevormundet zu werden. Folgerichtig werden auch die zaghaften Versuche aus der Politik zum Beispiel Unternehmer und Selbstständige weniger mit Steuern und Vorschriften zu gängeln gleich als „Neoliberalismus“ diskreditiert.

Wolfgang Sulzer | Mo., 16. September 2019 - 11:50

Antwort auf von Günter Linke

Die Besserwisser werden fallen.Das Land wird sich wieder erholen von dieser Wirrsal.Sie sind längst keine Mehrheit mehr,diese Nullitäten....Hauptschuldiger ist die SPD.Sie wird fallen.Für immer!

Die erloschene Deutsche Demokratische Republik (DDR) wurde vielfach auch als "Erziehungsdiktatur" charakterisiert. Die Staatsführung hatte es sich angeblich zur Aufgabe gemacht, das Staatsvolk in punkto Sozialismus zu erziehen.
Daß dies absolut mißlungen ist, wissen wir längst.
"Erziehung" ist eigentlich etwas Gutes und Erstrebenswertes, aber "Diktatur" hat in der Erziehung nichts zu suchen. Erziehung sollte stets auf der Basis von Einsicht und Erkenntnis vonstatten gehen. Aber diese Prämisse ist leider auch in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) noch nicht vollständig umgesetzt worden. Was nicht ist, kann ja noch werden...

Unsere Regierungschefin ist im sozialistischen System sozialisiert, war - außer Physikerin - ja wohl FDJ-Sektretärin für Agition - kann man sich da wundern, dass Deutschland heute so ist, wie es ist? Diesen bornierten Wessis kann man bestenfalls vorwerfen, dass sie zu verfangen,im Wohlgefühl ihres Wohlstandes überhaupt nicht realisieren, wohin sie längst geschliddert sind. Ich bezweifle, das die Befreiung aus dem Ist-Zustand so sanft wie 1989 erfolgen wird.

Hartmut Seinsch | Fr., 13. September 2019 - 16:07

Es scheint, als ob es ein "System Deutschland" gäbe, das im Wesentlichen darin besteht, alles richtig zu machen, das aber leider das genaue Gegenteil bewirkt. Es basiert auf dem Gedanken, alle Gegensätze zu eliminieren und einen Zustand allgemeiner Harmonie zu erzeugen. Dazu ist jedes Mittel recht. Das könnte ich jetzt durchdeklinieren, ist aber zu offensichtlich. Interessanterweise verherrlichen genau die Nannygruppen, die den Unterschied zwischen reich und arm, dumm und intelligent, behindert und nicht behindert, selbständig und unselbständig, etc. aufheben wollen, an den Stellen, an denen Anpassung eine Frage des kulturellen Überlebens ist, die kulturellen Unterschiede und propagieren eine multikulturelle Gesellschaft, also eine Gesellschaft unüberbrückbarer kultureller Unterschiede.

Werter Herr Seinsch, es ist richtig, dass das Gegenteil herauskommt. Man muss froh sein, nicht selbst in eine Persönlichkeitskrise zu stürzen, wenn man sich in die Sache reindenkt.

Bernd Hartke | Fr., 13. September 2019 - 16:14

Die Nanny-Analogie ist nicht nur ein netter Einsteiger, sondern evtl. auch ein Teil der Ursachen, siehe Lukianoff/Haidt "The coddling of the american mind" (merkwürdiger Titel, aber ein wichtiges Buch, auch für Deutschland): Wenn man Kinder überbeschützt und überbetreut erzieht, werden sie als Erwachsene einen überbeschützenden und überbetreuenden Staat haben wollen, der auch noch in allen möglichen Fragen für "Gerechtigkeit" sorgt. Dabei ist klar, daß das niemals funktionieren kann, selbst dann nicht, wenn man jedem der 80 Mio Deutschen einen persönlichen Betreuer an die Seite stellen würde, weil der Betreuer Dinge anders beurteilen könnte als der Betreute. Und mit schlechter werdendem numerischen Betreuungsverhältnis kann die Betreuungsqualität nur noch weiter sinken... Eine komplexe Welt aus 80 Mio (oder 8 Milliarden) Menschen kann eben nicht gleichzeitig zentral-diktatorisch und ultra-kleinteilig geregelt werden. Das geht nur dezentral, mit dann auch dezentraler Verantwortung.

Christa Wallau | Fr., 13. September 2019 - 16:31

... des Staates.
So ist es.
Man könnte auch sagen: Quote und Inklusion gehören zu den "Märchenkräften", mit deren Hilfe der Staat seinen Bürgern die mögliche Überwindung der Realität vorgaukelt.

Die WIRKLICHKEIT, so wie sie ist und immer bleiben wird - unberechenbar, hart, vor allem auch: ungerecht - soll/darf offenbar dem Menschen nicht mehr zugemutet werden.
Welch ein Schwachsinn!
Ein Behinderter bleibt ein Behinderter u. ein
Schwarzer ein Schwarzer, auch dann, wenn man ihm alle fünf Jahre neue Bezeichnungen gibt und
bei Strafe verbietet, ihn als das zu benennen, was er ist.
So ist es auch bei Strafe verboten, von klugen und dummen Schülern zu sprechen, zwischen fleißigen u. faulen Menschen zu unterscheiden und eingefleischte Mentalitätsunterschiede bei Völkern und Kulturen festzustellen.

All diese Unterschiede kann ein NANNY-Staat wie D selbstverständlich begradien! Er muß sich nur genügend Mühe geben, alle Kritiker mundtot machen u. wahnsinnig viel Geld dafür ausgeben.

Andreas Muchow | Fr., 13. September 2019 - 16:42

Soll man bei dieser Lektüre eher vor Verzweiflung weinen oder doch besser in ein hysterisch-wahnsinniges Lachen verfallen oder sich grämend kopfschüttelnd in die Ecke setzen?

Ich werde mir noch heute ein Buch dieses Autors bestellen!

Barbara Piele | Sa., 14. September 2019 - 02:06

Antwort auf von Andreas Muchow

lebt es sich ganz ungeniert. Was nun Deutschland angeht (unter Merkel und Konsorten) kann man es auch umtexten: Ist der Ruf erst ruiniert, REGIERT es sich ganz ungeniert. -- Für wie dumm, naiv, gutgläubig hält man uns eigentlich? Ich fass es jeden Morgen nicht wenn ich die Nachrichten lese. Was wir seit Jahren haben (wiederum unter Merkel und Konsorten) ist Gurken-Truppe 2.0. -- Herr Muchow, ich weiß auch nicht, ob man sich jeden Tag die Kante geben sollte, um das Desaster zu ertragen. Ist wahrscheinlich auch keine Lösung.

Carsten Wolff | Fr., 13. September 2019 - 17:54

bereits geworden ist, konnte man bereits 2015 sehen, als ein paar Selbstgerechte, Asylbewerber wie Popstars begrüßt hatten, indem Sie ihnen nach dem Grenzsturm applaudierten.
Etwas später, als sich die Schwierigkeiten mit dieser anders sozialisierten Menschenmenge häuften, applaudierte auf einmal niemand mehr, da offensichtlich das Gehirn zu arbeiten begann.

Hartmut Seinsch | Fr., 13. September 2019 - 18:26

Das Problem mit Artikeln dieser Art ist, dass es beim kritischen Bürger offene Türen einrennt. Die andern lesen eher etwas anderes als Cicero. Da alle Medien so oder ähnlich verfahren, wird sich das Meinungsbild in der Bevölkerung nie ändern. Jeder liest das, womit er seine Überzeugungen bestätigt sieht. Schade eigentlich; denn von Widerspruch leben Demokratie und Gesellschaft. Und das Schlimmste zum Schluss: Im Nanny-Staat lesen die meisten das, was den Schwachsinn am besten konsolidiert.

Jürgen Scheit | Fr., 13. September 2019 - 19:24

Gemäss der Erkenntnis von Albert Einstein wonach es nur zwei natürliche Unendlichkeiten gibt, nämlich das Weltall und die Dummheit der Menschen, dürfte in der BRD = Betreuungswahnsinns-Republik-Deutschland auch dieser typisch deutsche Wahnsinn der Unmündigkeit noch unendlich weitergehen: nach Betreutem Lesen, Betreutem Wohnen und Betreutem Wählen (für geistig Behinderte von Rot-Grün gefordert) kommt vielleicht bald das Betreute Kinderzeugen für Lernbehinderte, Armutsbedrohte und solche mit nicht identifizierbarem Geschlecht...
Wie wahr: Deutschland ist auf dem Weg in die Anstalt - die uns Regierenden sind dort bereits längst angekommen!!
Rette sich wer kann durch Abstimmung mit den Füssen ins Ausland - andernfalls droht gnadenloses steuerliches Abkassieren zur Finanzierung dieses Wahnsinns...

Tülay Öncü-Tüncher | Fr., 13. September 2019 - 20:49

Laßt wohlbeleibte Männer um mich sein,
mit glatten Köpfen, die des Nachts gut schlafen.
Der Cassius dort hat einen hohlen Blick.
Er denkt zuviel: Die Leute sind gefährlich.
Julius Cäsar I, 2. (Cäsar)

Damit das Lenken koordinierter von statten geht wurde - teils mit Hilfe der Medien / der Gleichschaltung zwischen Politik und Presse - der Rahmen engmaschig von "Interessengemeinschaften/Entscheidungsträgern" festgesetzt. Uns wird lediglich suggeriert, dass wir denken ohne zu merken, dass wir lediglich auf der Spur uns versuchen zu halten. Was ist, wenn wir aus unserer Lethargie aufwachen und merken, wir wurden missbraucht.

Andreas Zimmermann | Sa., 14. September 2019 - 09:47

1990 kam in den letzten Tagen der DDR ein Buch mit dem Titel "Der vormundschaftliche Staat" von Rolf Henrich heraus. Ein hervorragendes Buch zur Therapie des Staatssozialismus. Schon damals in Bezug auf die DDR, von den Ereignissen überholt. In seiner Essenz, nach dem heutigen wiederlesen allerdings erschreckend aktuell.
"Erzwungene gesellschaftliche Eintracht mündet stehts in einem Gehorsam, der durch Furcht veranlaßt ist."
oder
"Mit dieser pauschalen Bewertung des Leidens, die nichts mehr weiß vom alten protestantischen Durst nach Gerechtigkeit und ihrem Verzicht auf die unüberhörbare Verurteilung aller inhumanen Konsequenzen der Parteipolitik, haben die Landeskirchen selber erheblich dazu beigetragen, den von der christlichen Ethik her motivierten Wiederspruchsgeist gegen alles Unrecht mundtot zu machen."
Das alles bezog sich auf die Zustände in der unreformierbaren DDR und ist heute wieder genauso aktuell. Henrich ein Hellseher? Geschichte wiederholt sich? Oder sind wir dumm?

Ernst-Günther Konrad | Sa., 14. September 2019 - 11:29

genau meine Meinung und Sichtweise. Nur, wo kommt das her? Als Ende der 80er unsere Kinder in die Kita kamen, danach Grundschule usw. überall das gleiche. Meine Frau die zu Hause bleiben konnte und die Kinder hauptsächlich erzog berichtete von den zur Unselbstständigkeit geführten Kindern. Eltern ständig auf der Arbeit, nichts vorleben wollen/können, immer mehr Erwartung an Kita und Schule. Alltagsbefähigung sollen andere machen. Ob Grob- oder Feinmotorik, Sprache und Sozialverhalten, dass soll die "staatlichen" machen, muss arbeiten gehen.
Wenn ein Elternteil die Familie nicht ernähren kann, fehlt das zweite zur Erziehung ist doch klar und gewollt.
Ich wohne neben einer Grundschule. Was ich da täglich beobachte ist erschütternd. Eltern die ihre Kinder in den Klassenssaal mit dem Auto bringen wollen, kein Weg durch Regen, zu Fuß schon gar nicht, mit dem Rad ab der 3. Klasse, um Gotteswillen. Alles ist gefährlich, verdächtig, für "ihre" Kinder einfach nicht zumutbar. Kopfschütteln

Gisela Fimiani | Sa., 14. September 2019 - 16:02

Aus der Tatsache, dass die geschilderte Entwicklung widerstandslos geduldet, oder gern angenommen wird muss man wohl schließen, dass der Untertangeist der Freiheit und dem eigenständigen Denken den Rang längst abgelaufen hat. Wenn aber (nach Kants Verständnis) der Wert der Freiheit eng mit der menschlichen Würde verbunden ist..........Man mag hier nicht weiter denken......

helmut armbruster | Sa., 14. September 2019 - 18:12

Nur mit nicht freien Menschen ist so ein Nanny Staat möglich. Mit wirklich freien Menschen wäre er nicht zu schaffen.
Es ist kein Automatismus, dass wir frei sind. Wir müssen uns darum bemühen und es darf uns nicht gleichgültig sein, ob wir manipuliert oder instrumentalisiert werden für fremde Interessen.
Nach meiner Feststellung - ich kann mich natürlich irren - ist das den meisten Zeitgenossen ziemlich gleichgültig.
Und so geben sie die Verantwortung für sich selbst an den Staat ab, gerade so wie man den Mantel an der Garderobe abgibt.
Und damit haben wir, was wir haben. Einen Nanny Staat mit passiven Untertanen, die sich fast alles gefallen lassen bzw. es sogar noch gut finden, wenn sie behandelt werden wie Kinder.

Susanne Dorn | Sa., 14. September 2019 - 21:10

Würden nur jeweils 100.000 Bürger nach solchen Meldungen, die diametral zu unserem Rechtsstaat stehen, direkten Kontakt mit dem Bundestagspräsidenten Dr. Schäuble aufnehmen, (Anrufe, mails, Briefe), wäre er gezwungen zu reagieren und sich auch öffentlich dazu zu äußern.

Als „Hüter“ der Legislative muss er uns antworten (lassen), und das geschieht nach meiner Jahre langen Erfahrung, auch ziemlich rasch.

Frau Merkel will keine Gelbwesten-Demos in Deutschland. Also, jetzt erst recht, friedlich!!!! Zeigen wir endlich Gesicht!

Jammern, ist der falsche Weg!!!

Brigitte Simon | So., 15. September 2019 - 13:22

...ohne ein Formular auszufüllen, schenkt Innen-
minister Seehofer, incl.seiner restlichen Regierung,
uns, der deutschen Urbevölkerung, erneut 25 %,
(oder könnnen es auch ein bißchen mehr sein)" der in Italien landenden BOOTS-FLÜCHTLINGE.
Das spricht sich herum!
Und exakt dieses Geschenk können wir
an die folgenden Generationen weitergeben.
Haben wir es gut.
"Ihr kennt mich doch" so Frau Merkel.
Seehofer aber auch. Was für ein Verlaß!

Ernst-Günther Konrad | So., 15. September 2019 - 18:49

im Zuge schlechter Bildungspolitik und fehlender elterlicher Erziehung ist das doch nur die konsequente Folge dessen, was seit Jahren an Volksverdummung über die Medien verbreitet wird. Strom kommt aus der Steckdose, Kobolde sind ganz gefährlich, Menschen machen und sie vernichten auch das Klima, Geld kommt aus dem Bankomat, Kirche ist out, grüne Sektenideologie in. Für alles gibt es inzwischen eine App oder irgendeinen Erklärbar, ups heißen die nicht Influencer? Die Zeiten eines Peter Lustig sind endgültig vorbei und Seesamstraße ist doch uncool.
Wir haben doch Schnatterinchen und den fliegenden Robert, den langhaarigen Anton für's grobe, die scheinheilige KGE für das Seelenheil. Kleidung, Medikamente und Essen jeder Art kommt per Kurier. Der Home-Office-Platz wird zur neuen Arbeitsstätte. Bild, Focus die Taz oder andere Meinungsmedien, wenn die nicht, dann Rackete, Rezo oder die liebe Greta erklären uns schon, was sie alles für uns und die Welt tun und was wir zu denken haben.

Heidemarie Heim | Mi., 18. September 2019 - 17:14

Ich habe mindestens zwei der von Dr. Voß aufgeführten Symptome, die mich dauerhaft behandlungsbedürftig machen! Was ich allerdings vermisse, wie sieht es mit einer zeitgemäßen Flatrate aus bei den Förderprogrammen? Da bräuchte ich noch mal Betreuung/Beratung;-)!
Trotz dem ernsten Hintergrund, ich habe herzhaft lachen müssen. Vielen Dank und Liebe Grüße aus meiner Anstalt an alle Anwesenden!