
- Kapitulation zum Jahrestag
18 Jahre nach dem 11. September 2001 ist es Zeit, dass sich der Westen eingesteht: Der Afghanistan-Krieg ist verloren. So unausweichlich sein Beginn war, so unausweichlich ist der baldige Abzug der Truppen vom Hindukusch
Der 11. September 2001 ist in den ewigen Kalender der westlichen Welt eingraviert. Ein traumatisches Ereignis, live verfolgt an Bildschirmen rund um die Welt. Es waren hunderte Millionen Menschen rund um den Globus, die den Einschlag der zweiten Maschine in den zweiten Turm des World Trade Centers in Echtzeit miterlebt haben. Ein traumatischer Tag, ein Tag, der die Welt in ein Gestern und Morgen eingeteilt hat wie nur wenige im Zeitalter der Moderne.
Massenmord, live übertragen bis ans andere Ende der Welt: Ein Flugzeug, das sich in den Turm bohrt, als wäre der aus Watte, eine Explosion, weißer dicker Qualm, der vom Einschlagsort im oberen Viertel der Türme aufsteigt, winzige Punkte vor der Fassade, die sich bei genauerem Hinsehen als fallende Menschen erweisen. Dann der Niedergang beider Türme wie in Zeitlupe, Stahlskelette, die hinterher wie makabre Skulpturen aus einer Trümmerlandschaft herausragten. Jeder, der das gesehen hat, weiß noch, wo er fassungslos vor dem Fernseher saß.