Friedrich Merz, Vizepräsident des Wirtschaftsrates der CDU e. V.
Friedrich Merz: „Agenda für die Fleißgen“ / picture alliance

Friedrich Merz - „Es müsste eine 'Agenda für die Fleißigen' geben“

Der Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrates, Friedrich Merz, sieht Deutschland vor der größten industriellen Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Zur drohenden Rezession komme ein nie da gewesener Strukturwandel. Höhere Abgaben und Steuererhöhungen seien völlig fehl am Platz

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

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Herr Merz, Deutschland droht eine Rezession. Was macht die Regierung falsch?
Wirtschaftspolitisch sind die letzten Jahre im Großen und Ganzen ja gut gelaufen, wir sind nicht zuletzt durch die seinerzeitigen Entscheidungen der Bundesregierung gut und sehr schnell durch die Finanzkrise gekommen. Gleichzeitig hat die deutsche Wirtschaft vor allem im Export viel Erfolg gehabt. Allerdings gab es für diesen Erfolg neben der Qualität der Produkte eine ganz wesentliche Ursache: Wir haben sehr davon profitiert, dass die EZB den Euro künstlich immer weiter geschwächt hat, damit wurden unsere Exporte immer wettbewerbsfähiger.

Und dieser Vorteil besteht nicht mehr?
Dieser Vorteil neigt sich jetzt dem Ende zu, da andere Industrieländer, vor allem China und die USA, aber auch viele kleinere Länder, aufholen. Hinzu kommt, dass wir uns im zyklischen Abschwung der Konjunktur befinden. Auf diese Herausforderung hat die Bundesregierung erkennbar keine Antwort. Im Gegenteil, die Große Koalition beschließt weitere Ausgaben und diskutiert Steuererhöhungen in den Abschwung hinein. Das löst bei Verbrauchern und in der Industrie gleichzeitig sehr große Verunsicherung aus.

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helmut armbruster | Do., 29. August 2019 - 08:28

anders gesagt: Wie viele leben von selbst erwirtschafteten bzw. erarbeitetem Einkommen und wie viele beziehen Unterstützungsleistungen ganz oder zum Teil?
Ich weiß es nicht und muss raten. 50% produktiv, 50% unproduktiv? Man erfährt solche Dinge ja nicht aus den Nachrichten.
Ich weiß aber bestimmt, dass eine Gesellschaft kollabiert, wenn immer weniger Produktive heran gezogenen werden müssen um immer mehr Unproduktive zu alimentieren.
Deshalb hat Friedrich Merz recht mit seiner Forderung.

gabriele bondzio | Do., 29. August 2019 - 08:33

eine -Agenda für die Fleißigen- geben."...hier stimme ich Merz vollkommen zu. Die fiskalischen Folgen einer deutschen bzw. europäischen Politik waren absehbar. Allein, wie von Brüssel praktiziert, im großen Umfang neues Geld zu drucken, löst Probleme nicht dauerhaft.
Und wenn im Land die Kosten auch für die Ministerien rapide steigen, von den Kosten für Zuwandererer, in schwindeleregender Höhe, abgesehen. Kommt man automatisch auf die Leute, wo noch Geld in der Tasche vermutet wird. DE mit seinem zweithöchsten Steuersatz, lockt doch keine gut ausgebildeten Fachleute an. Mit einer immer mehr schwächelnden Infrastruktur in jeder Hinsicht, sowie sich weiter aufbauenden Sicherheitslücken. Muß eher froh sein, dass bei der derzeitigen Situation (Negativzinsen, Grundsteuer, Vermögenssteuer, Mietdeckel usw.) nicht noch der letzte Leistungsträger seine Blicke schweifen läßt, wohin er "flüchten" könnte.

Karsten Paulsen | Do., 29. August 2019 - 08:47

Auch einem Herrn Merz glaube ich nichts mehr. Ich habe 47 Jahre gearbeitet, davon 35 Jahre als Angestellter (überwiegend BAT IVb) in die Rentenkasse eingezahlt und bekomme jetzt eine Grundrente (nach Abzügen) von 874 EUR. Hätte ich mich nicht erfolgreich selbsständig gemacht, wäre ich jetzt bitter arm.

Lisa Werle | Do., 29. August 2019 - 17:54

Antwort auf von Karsten Paulsen

Wenn man das liest, dann wird die politische Alimentierung - ungeprüft - von allen und jedem, die noch nie etwas in irgendwelche Renten- oder Sozialsysteme in diesem Land eingezahlt haben, immer unverständlicher und ärgerlicher.

Juliana Keppelen | Fr., 30. August 2019 - 11:59

Antwort auf von Karsten Paulsen

und stellen sie sich jetzt vor sie waren nicht in BAT IVb sondern Paketzusteller, Putzfrau, Fließenleger, Fleischereifachverkäuferin, Bäcker, LKW Fahrer, Gärtner, Bankangestellte uw., usw. was glauben sie wie viel Rente diese Menschen nach 45 Jahren Arbeit an Rente bekommen. Wenn ich mir jetzt das Geschrei der CDU/CSU und nicht nur die anschaue das veranstaltet wird bei dem Gedanken diese Menschen vom Soli zu befreien frage ich mich schon wen die CDU/CSU eigntlich meint mit den "Fleißigen".

Yvonne Pfeiffer | Do., 29. August 2019 - 09:00

Altmeier entdeckt den Mittelstand und Merz die Fleissigen - Glückwunsch ! Sonntagsreden und Geschwätz. Beide Herren müssten eigentlich als Vergnügungssteuer pflichtig eingestuft werden, sie haben mich tatsächlich zum Lachen gebracht. Mehr gibt's nicht zu kommentieren. Aber sich mit den USA anlegen...das wird uns zusätzlich auf die Füsse fallen.

Heidemarie Heim | Do., 29. August 2019 - 11:13

Sind wir, obwohl augenscheinlich mal wieder die Uhr auf fünf vor zwölf steht, noch immer im politischen Konjunktiv-Seminar/Training? "Agenda für deutschen Fleiß"? Wie wäre es mal mit einer "Wir machen uns ehrlich-Agenda"? Oder das "Wie kriegen wir aus der fleißigen Zitrone noch mehr gepresst-Gesetz"? §1: Für Bürger mit einem Einkommen von mehr als 9168€, die somit der Steuerpflicht unterliegen, wird das Renteneintrittsalter,gestaffelt nach Steuererlös bzw. Wertschöpfung auf Dauer verschoben.
Als rechtskräftiger Nachweis und Berechtigung zu der getroffenen Maßnahme reicht als Begründung die sogenannte Alternativlosigkeit seitens des Staates aus.
Verrückt geworden!? Möglicherweise. Aber angesichts der Herausforderungen unseren Sozialstaat einigermaßen am Leben zu erhalten und als Wirtschaftsfaktor weiterhin Geltung zu behalten in diesen Umbruchszeiten,wird es zu Maßnahmen kommen müssen,die sich Viele aktuell nicht mal vorstellen möchten. Also MACHEN statt weiter schwadronieren!

Günter Johannsen | Do., 29. August 2019 - 11:26

Merz hat Recht: die Merkel-Regierung ist für den AfD-Aufstieg verantwortlich! Aber die AfD wurde auch von links-außen mit Dreck beworfen und in die Nazi-Ecke gestellt. Das hatte schon 1989 die PDS/LINKE und ihr SED-Hinüberretter Griesgram begonnen. Er kommt nett und volksnah ´rüber, aber man darf sich nicht täuschen lassen: den Wolf im Schafspelz gibt´s leider nicht nur im Märchen. Die SED-Linken erkennt man an ihrem Habitus: wir allein haben die Wahrheit gepachtet. Wir sind DIE LINKE. Wer nicht für uns ist, ist nicht Links. Und die Rechnung scheint aufzugehen: die SPD ist dank ihrer substanzlos- inkompetenten Führung darauf ´reingefallen! Nun steht kein charismatischer Willi Brandt oder Helmut Schmidt mehr im Weg, um die zweite Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD zu verhindern! Habt ihr SPD-Genossen vergessen, dass Willy schon 1948 warnte: „Wer sich auf die kommunistische Einheitsfront einlässt, geht daran zugrunde!"
Ihr müsst nur DARÜBER nachdenken, sonst ist euer Ende besiegelt!

Genauso ist es Herr Johannsen. Nicht zu vergessen, dass man mit Kritikern, wie z.B. Sarrazin genauso verfährt, wie die CDU mit Maaßen. Buschokowsky ließ heute einen raus und meinte in Bild, Berlin bräuchte einen Nietenspiegel, ich musste köstlich lachen. Nur, ergeht es ihm demnächst auch wie Sarrazin? Bosbach hat sich zurück gezogen. Ein Palmer bei den Grünen wird von der eigenen Partei gedisst.
Die Linke hat ihre Sarah fertig gemacht und aussortiert, weil sie auch reale Probleme kommentierte, die einer Linken "unwürdig" sind.
Überall das gleiche Muster. Eine wuillfährige Presse schlägt zum Linksruck den Takt. D 2019.

Günter Johannsen | Do., 29. August 2019 - 14:06

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

muss ich mir holen. Den Begriff muss ich mir ausborgen: "Nietenspiegel" ist super und treffend. Danke, Herr Konrad!

Ernst-Günther Konrad | Do., 29. August 2019 - 11:33

Ich weis, das einige in Herrn Merz einen möglichen Heilsbringer sehen. Ich nicht. Das hat nichts mit seiner Tätigkeit bei Black Rock zu tun oder das er Millionär ist. Das wird er sich verdient haben und das er Fachkompetenz hat steht außer Frage. Mein Problem mit ihm ist, seine Aussage "Klimaziele" zu erreichen. Ich bin für Umweltschutz und auch dafür, alles was die Umwelt wissenschftlich nachweisbar nachteilig beeinträchtigt so gut es eben geht zu vermeiden.
Herr Merz hat sicher kluge Ansichten, aber er ist letztlich auch auf die Merkelianer angewiesen und weicht jeder Konfrontation mit dem links-grünen CDU-Klientel aus. Ich erwarte nicht, das er sprachlich vom Leder zieht, aber das er die Verantwortlichen benennt und diesen klare Ansagen macht. Er will aber wieder alle umarmen und niemand so richtig weh tun. Auch bei diesen Aussagen allgemeine Phrasen, keine Aussagen darüber, wie es konkret anzupacken ist. Er will sich irgendwie durchschlängeln. Genau aber das hatten wir gerade.

Was macht Merz eigentlich bei BlackRock? Meiner Ansicht nach taugt das was er da sagt nicht als Wirtschaftsanalyse. Bsw nennt er als Gründe für den Exporterfolg: Qualität der Produkte und den billigen Euro. Das Wort China fällt nicht. Was er da macht ist Politik, die aber im Gewandt einer Wirtschaftsanalyse daherkommt. So nennt er z.B. als Grund warum der Erfolg jetzt ausbleibt, dass die Anderen aufgeholt haben. Die politische Aussage ist klar: Man hat "geschlafen", was ich für zutreffend halte. Nur der tatsächliche Grund für das Ende des Exportbooms - alles andere ist ja weiterhin super - liegt beim Handelskonflikt USA-China, Brexit, und dem Wirtschaftsabsturz in der Türkei. Vlt ist das ein Zeichen für seine politischen Fähigkeiten, dass er in dem Interview keine Wirtschaftsanalyse macht, jedenfalls keine zutreffende, sondern Politik, nur kann ich so nicht erkennen, dass er Wirtschaft kann. Mich überzeugt Merz mit diesem Interview nicht.

Teil 2 @ Konrad
Zumal auch man bedenken sollte, das nicht eine gerader kleiner Teil der Bevölkerung direkt & indirekt das Geld von Steuernzahlern bekommt. Und man kann auch sagen, um so kleiner, um so besser wird er "zentrifugiert", bis kein "Pfennig" mehr heraus kommt. Und so mehr Rechtsanwälte & "Beratungsfirmen (öffentlich moderne Söldner) für Großbetriebe ( GmbH, AG & Co.KG usw.) sich arrangieren, um so weniger fallen die Steuerlasten aus. Und dies Global! Deswegen eine globale, zentralistische EU (Neuautteilung des Kuchens).
Denn die garantiert 100% Zuwachsraten bei den Puppenspielern. Das "Wahlvolk" ist "Attrappe & Kulisse" zugleich.
Weiterhin vertrete ich die Auffassung, dass diejenigen Menschen, die dem Fortschritt & Wohlstand der Menschheit was brachten, meisten mit ein "Apfel & ein Ei" abgespeist wurden.
Seit der Einführung des Euro wurde die "normal verdienende Bevölkerung" auch "abgespeist" & bei den gesparten werden wir mal in die Zukunft schauen, was sie so parat hält.MfG

Gisela Fimiani | Do., 29. August 2019 - 12:27

Die Phrasen des Herrn Merz. „Wer es gut meint mit Deutschland...“ darum geht es. Was aber bedeutet der Satz? Herr Merz klagt, wo aber sind seine konkreten Vorschläge, wo seine Agenda für die Zukunft dieses Landes? Sich allenthalben über die AfD zu beschweren ist nicht nur wohlfeil. Es dient immer wieder als Ablenkungsmanöver, um die eigenen Schwächen, Fehlentscheidungen, die Ignoranz und Inkompetenz einer arroganten Politoligarchie zu verschleiern. Auch Herrn Merz fehlt offenbar der Mut zur Bestandsaufnahme. Wir stehen,in der Tat, vor der größten Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg. Sie ist weitreichender Natur; sie ist von profunder politisch gesellschaftlicher Natur. Mir scheint, dass auch Herr Merz diese Herausforderung nicht annehmen will oder kann. Kissinger zu zitieren reicht nicht. Sich an dessen analytischer Denkkraft zu orientieren, ist empfehlenswert, jedoch ungleich anstrengender. Sein Freund Helmut Schmidt hatte auch die Kraft und innere Unabhängikeit zum Agenda-Denken.

Friedrich (Fritz) Merz spricht von einer Belohnung der Fleißigen. Wer sind denn diese "Fleißigen"?
Etwa diejenigen, die über Millionen- oder gar Milliardenvermögen verfügen, sich also etwas geschaffen haben?
Die ganz große Mehrheit dieser Superreichen gehört der Erbengeneration an, hat also keinerlei Fleiß für das eigene Großvermögen aufwänden müssen.
Aus meiner Sicht zählen diejenigen zu den Fleißigen, die unter nicht gerade erstrebenswerten Voraussetzungen und Bedingungen ihr Geld im wahrsten Sinne "verdienen", weil sie zu (Arbeits-)Diensten verpflichtet sind.
Sie sind die wirklichen Leistungsträgerinnen und -träger unserer Gesellschaft und nicht die Leitenden Angestellten, die willig und hörig die Interessen der Kapitaleigentümer durchsetzen helfen, also vornehmlich Mitglieder von Konzernvorständen.
Herr Merz sollte stets und ständig "dem Volks aufs Maul schauen", um volksnahe Politik zu gestalten.
Als jemand, der mehr als eine Million EURO jährlich bekommt, dürfte dies schwer sein.

Leider - oder besser Gott sei Dank - kann und will ich ihrer merkwürdig kommunistisch anmutenden Neid-Debatte nicht folgen:
"Sie (die Arbeits-Dienstler) sind die wirklichen Leistungsträgerinnen und -träger unserer Gesellschaft". Jetzt muss ich sie daran erinnern:
Es waren ihre SED/PDS/LINKE-GenossInnen, die Andersdenkende in Arbeitslager steckten (1967/1968 in den Leipzig-Kitzscher Tagebau). Schon vergessen? Oder will man kommunistische Geschichte deshalb nicht mehr "aufwärmen"?
Die linke Doppelzüngigkeit ist wohlbekannt unter den früheren DDR-Bürgern, deshalb versucht DIE LINKE und ihre grünen APO/RAF-Freunde aus den 68ern, Sachsen und die anderen neuen Bundesländer in den Nazi-Schmutz zu zerren. Es ist leicht durchschaubar, wenn man genau hinschauen will!
Aber noch einmal: letztlich wird sich das Gute immer wieder durchsetzen gegen das Menschenverachtende!

Ronald Lehmann | Di., 3. September 2019 - 14:51

Antwort auf von Günter Johannsen

Herr Konrad, wie ist immer mein Spruch: 10 Fragen, 11 unterschiedliche Meinungen.
Auch wenn ich Ihnen bei der Bewertung von Frau Walden recht gebe, das zentralistisches Denken von links-grün ist der falsche Ansatz für "Gerechtigkeitsformeln" ! So wie bei der Mietdebatte, wo H.Johannsen so wunder schön erklärte, dass man dieses Problem nicht mit Mietpreisbindungen klären kann, sondern mit Sozialen Mitteln, wofür früher die SPD stand, um die erfolgreiche Ernte gerecht zu verteilen. Früher!!!!
Ich werde nicht vergessen, wo ich mich zum ersten Male mit H.Merz beschäftigt habe, in wieviel Aufsichtsräten er mehr wie gutes Geld bekommen hat. Das hat nicht mit Neid zu tun, sondern mit Fairness & Gerechtigkeit. Zumal nach der Finanzkrise auch nicht ein einziges Aufsichtsmitglied zur Verantwortung gezogen wurde, wie 1989 das Unrechtsregime.
Ach so, Sorry, nur die AFD wird mit Unrecht wie zur NSDAP gleichgesetzt. Und deshalb reden auch alle "Braven" nicht mit den "Bösen", zumal ......Teil 1

Hubert Sieweke | Do., 29. August 2019 - 12:57

zunächst sagen, wie Unwohl sich man fühlt, sobald man an AFD denke.
Die AFD vertritt in weiten Teilen, sicher in der Wirtschaftspolitik, die Thesen der CDU 2003... und damit Merz' Thesen. Da fühlt er sich nicht wohl, dies zu akzeptieren, weil seine Kameradinnen einen linken Irrweg verfolgen und nun die vielen CDU Politiker und Wähler eben anders wählen.
Seine These zu Europa und zur Wirtschaft sind sehr flach. Der Anteil dessen, was D zukauft und anderswo bearbeiten läßt, beträgt ca. 60-70%. Man denke an die Autoindustrie, MB, BMW, AUDI.
Das eigentliche Problem aber, das spricht er besser nicht an, dass nämlich D seit 40 Jahren seine Schulden nicht zurückzahlt - wie etwas Bayern - sondern seine fälligen Zinsen mit neuen Schulden begleicht, dazu noch Steuerfrei für seine Gläubiger über LUX.
Nun druckt die Bundesbank kein Geld mehr, sondern die EZB läßt drucken, überall in den 27 Staaten, ohne Gegenwert.
Den Sparkassen etc. geht es nun an den Kragen, keine Marge mehr. Der € fliegt!

Kampf um CDU-Parteivorsitz verloren. Auf dem Wirtschaftsministeriumssofa
sitz der gesättigte Peter Altmeier. Nun also mit Gabriel. Gabriele damals zu
feige, sich als Kanzlerkanditat aufstellen zu lassen, verhinderte als Wirtschafts-
minister nicht, den Ausverkauf der Augsburger Firma KuKa an China zu verhin-
dern. Und Merz?
Bei Merz weiß man, was man bekommt:
Einen Mann, der sich in Sachen Transparenz und beim Umgang mit Interessen-
konflikten in der Vergangenheit nicht vorbildlich verhielt. So klagte er erfolg-
los vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Offenlegung von Nebeneinkünf-
ten. Angesichts seiner Vita und vielen Jobs und Lobbytätigkeiten in der Wirtschaft
sind Interessenskonflikte fast vorprogammiert. Auch wenn er seine Posten nieder-
läge, bleiben sein Netzwerk und seine Unternehmensnähe. Er hat hochbezahlte Jobs
in zum Teil umstrittenen Konzernen. Inwiefern hatte er als Aufsichtsrat und Anwalt
mit dem Cum-Ex-Skandal zu tun?

dass nämlich Merz seine Kompetenz als Mann der Wirtschaft und des Rechts - damals Merkels Kollege in Leipzig 2003 - bis heute nicht eingebüßt hat. Vergleicht man ihn mit Altmeier - meine Güte - oder dessen Vorgängern, vergleicht man ihn mit anderen sogenannten Spitzenpolitikern, z.B. AKK oder Merkel, dann kann festgestellt werden, Merz hat die Aura und das Niveau eines auf dem Boden des Rechts stehenden Politikers. Wer, wie die CDU, auf diesen Wissensfundus verzichten will, offenbart doch, dass in den Reihen zweitrangigen trüben Tassen und Speichellecker die panische Angst um den Job ausgebrochen ist. Ein Kanzler Merz dürfte sich mit komplett anderem Küchenkabinett umgeben, als seine damalige Konkurrentin, der derzeit die Scherben ihrer Politik um die Ohren fliegen. Der Sachverstand in der CDU hat arg gelitten, wir spüren es bereits und es wird noch schlimmer.

Frau Simon, besorgen Sie sich bei Interesse einmal Material zu dem entsprechenden "cum ex"- Untersuchungsausschuss, insbesondere die Aussagen von Dr. Wolfgang Schäuble.
Er hat ja viel später quasi verklausuliert zugegeben, dass die Behörden diese Angelegenheit verbockt hätten, bzw. die Sachlage "extrem komplex, undurchsichtig und nicht zeitnah lösbar sei..."
… änd denn isch over!
(das sagte er allerdings in Bezug auf Griechenland, passt jedoch auch hier, gell?

Doch er hat! Schäuble wußte von" cum und ex" seit Längerem.
Warum äußerte sich Dr. Wolfgang Schäuble verklausuliert erst sehr viel später? Spä-
testens ab diesem Zeitpunkt war dies seine Bejahung. Daß die anderen Behörden
dies verbockt haben ist wie immer, in gewohnter Manier, Schnee von gestern. Fakt
bleibt: Schäuble trug die Verantwortung. Er hätte nach den zuständigen Behörden
sicherlich nicht lange suchen müssen. Diese stecken, leicht aufzufinden, in seinen
unteren Schubladen.
Tja, die Letzten beißen immer die Hunde bzw. schuld sind immer die Anderen.....

Herr Muhlack, sollte Sie die" heutige Aktualität" interessieren, steht nunmehr
erneut fest, daß Schäuble und Steinbrück lange - bevor dieser Skandal an die
Öffentlichkeit kam - informiert waren. Steinbrück ist für mich neu, paßt ge-
nau zu ihm.

MfG Brigitte Simon aus dem sonnigen München

Mit seinem Nichtwissen befindet er sich in bester Gesellschaft. Der damalige
Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble wurde von diesem Skandal völlig über-
rascht. Auch er hatte keine Ahnung. Doch zurück zu Merz. Last not least, oder
doch noch nicht last not least: Es wirft kein gutes Licht auf Merz, daß er Auf-
sichtsrat der Privatbank HSBC Trinkhaus war, die in den größten Steuerraub
Geschichte verwickelt war.

Oder sind dies alles nur Breuers Deutsche Bank Peanuts , im Vergleich zur Bun-
deskanzlerin Angela Merkel? Auch sie weiß nichts von ihrer DDR-Vergangenheits-
tätigkeit in Form Agitation und Propaganda. Forget it!

Ernst-Günther Konrad | Do., 29. August 2019 - 15:04

Auch diese Sicht auf Friedrich Merz bestätigt mein Skepsis gegenüber seiner Person. Er mag scheinbar integer herüber kommen und hat sicherlich ein konsiliantes Auftreten. Der Mann berrscht seinen Job, keine Frage. Nur, will er seine Fähigkeiten nur für das Volk einsetzen oder ist da doch auch Eiegninteressen dahinter? Sie haben recht Frau Simon, er dürfte in egal welchem Amt, doch erhebliche Interessenskonflikte bekommen und diese nicht einfach weg wischen können.Ehemailge Mitarbeiter und gleichgestellte Vorstandsmitglieder könnten ihn durchaus versuchen zu nutzen, weil sie eben auch vieles von ihm wissen. Er wäre angreifbar, auch wenn er es ehrlich meinen will. Ich habe mit ihm Bauchweh.

Hubert Sieweke | Do., 29. August 2019 - 15:29

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

denn niemand sonst, als Politiker mit Laufbahnen von 20-30 Jahren in Ämtern ist angreifbar, Glauben Sie denn, die vielen Politiker, die in die Wirtschaft gewechselt sind, z.B. Pofalla, von Stetten, Schäfer-Gümbel und viele mehr würde ihre Kontakte zu den Ministerien fallen lassen? Die Verquickungen zwischen langgedienten Politikern und Industrie quellen doch aus jeder Pore. Reuel, Brok, Juncker, Wörhl, und viele mehr.

Wie Sie richtig aufzählen, lieber Herr Sieweke, haben wir bereits jede Menge
angreifbarer Politiker. Alle aufzuzählen, würde den Platz in Cicero sprengen.

Aber benötigen wir in Merz - unbestritten hochintelligenten Mann - einen weiteren angreifbaren Politiker? Vor der Wahl für den CDU-Parteivorsitz war Merz sogar mein
Kanzlerwunschkanditat. Ein erneuter angreifbarer Kanzler nach Merkel wird zuviel.
Und der Wunsch nach frischer Luft immer größer.

L.G. und ein sonniges Wochenende, Brigitte Simon

Ronald Lehmann | Do., 5. September 2019 - 11:55

Antwort auf von Brigitte Simon

Erquickend, Frau Simon:
Ja, frische & saubere Luft brauchen wir ;-)

Brigitte Simon | Do., 29. August 2019 - 18:35

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Diesen, meinen vorstehenden Kommentar, zu schreiben fiel mir nicht leicht. War
ich doch immer ein "Fan" von Merz. Mental wählte ich ihn zum Sieger des CDU-
Parteivorsitzenden. Er ist doch intelligent genug um zu wissen, daß Merkel ein Ele-
fantengedächtnis besitzt?

Sein demutsvolles und anbiederisches Verhalten nach der Wahlniederlage gegenüber
Merkel und Kramp widerte mich an. Konnte ich mich so täuschen lassen, all die Jah-
re? Ein Vertiefen in seine Vita bestätigte meine Täuschung. Oder war es keine Täu-
schung? Möglicherweise wollte ich nur das sehen, das ich sehen wollte. Da bin ich
mir sicher, befinde ich mich in großer Gesellschaft und "errare humanum est" trö-
stet uns.

dieter schimanek | Do., 29. August 2019 - 15:34

...ist ein 200% Neoliberaler. Wenn der von Fleiß redet, meint er mit Sicherheit Einkommen von 100 000 € aufwärts. Alle die weniger verdienen sind eben nicht fleißig genug. Neoliberale hatten wir unter Schröder. Reiche reicher, Arme ärmer, den Erfolg kann man an Pfandflaschensammlern und dem Zustand der SPD ablesen. Das in verschärfter Form von Merz, brauche ich wirklich nicht!

Brigitte Simon | Fr., 30. August 2019 - 12:34

Antwort auf von dieter schimanek

Hallo, Herr Schimanek,

Sie haben völlig Recht. Es wird noch schlimmer!!! Wie im Betreff genannt, verring-
ern sich für die einheimischen (deutschen) Bettler sogar ihre angestammten Bet-
telplätze. Gut versorgte ausländische "Bettler", teilweise beschirmt von Hunden,
dominieren. Die Pfandflaschensammler aber werden immer deutscher.

Berthold Gross | Fr., 30. August 2019 - 16:57

Antwort auf von dieter schimanek

Der Wohlstand, der in Deutschland durch den neoliberalen Schröder entstanden ist, hat dazu geführt, dass viele Menschen ihre Pfandflaschen in Müllcontainer entsorgen.
In sozialistischen Ländern kann sich niemand leisten, Pfandflaschen wegzuwerfen.

Juliana Keppelen | Fr., 30. August 2019 - 19:46

Antwort auf von Berthold Gross

schon Pfandflaschen eingesammelt das war für uns Kindern eine Selbstverständlichkeit zusammen mit den ehrenamtlichen Ordner oder ebenfalls mit Rentnern und das ist schon ziiiiiiiiemlich lange her (auch die ersten Zigaretten wurden mit Pfandflaschen bezahlt das war aber eine totale Fehlinvestition). Also ist Pfandflaschensammeln schon eine ältere Geschichte.

uns mitsammeln!

In der Nähe meines Elternhauses stand ein US-Flugzeug-Wrack. Wir sammelten
Eisen-, Metallstücke und die Buben Teile, um etwas zusammenbauen zu können.
Darunter leiden mußten unsere Knie, Hände... . Was soll´s. Für uns war es aben-
teuerlich. Wir waren damals keine Außenseiter, es ging uns Allen gleicht schlecht
oder gleich gut. Ein toller Zusammenhalt. Ich denke gerne zurück!

dieter schimanek | Fr., 30. August 2019 - 20:10

Antwort auf von Berthold Gross

Dieser Wohlstand von den sie reden, ist erkauft von Minilöhnen, ausufender Leiharbeit und Sozialabbau. Das zu Gunster derer die schon genug hatten. Ich rede aber auch von der Abschaffung kommunaler Steuern oder von entfesselnden Banken, denen erst Schröder den Weg freigemacht hat. Zudem wird von vielen bekannten Ökonomen angezweifelt, in welchem Maß die Agenda zum Aufschwung beigetragen hat. Unumstritten ist dagegen, daß danach die Hälfte der SPD Wähler und die Hälfte der Mitglieder das Weite gesucht haben. Die hatten natürlich alle keine Ahnung, zumindest haben sie von den Reformen nicht profitiert.

Hubert Sieweke | Fr., 30. August 2019 - 23:57

hat niemanden sonst im Köcher, der Politik deutlich vorgeben könnte, wie Merz, der ja eine lange Parlamentskarriere hinter sich hat und FV war. Also, nach den Kriterien, die hier genannt werden, müsste ein Kanzler neu erschaffen werden. Aber Frau AKK, ich bitte Sie alle, Amtmännin ja, aber doch nie MP, Verteidigungsminister oder, Gott bewahre, Kanzler.
Ist Deutschland noch zu retten? Da wäre mir Stegner oder Schulz mit Frau Kipping lieber, also echte DDR.