Absturz Konjunktur Abschwung
Deutschland ist auf dem Weg in den wirtschaftlichen Abschwung / picture alliance

Rezession in Deutschland - Auf geht’s! Abwärts geht’s!

Deutschlands Wirtschaft steht vor der wohl größten industriellen Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Die derzeit schwächelnde Konjunktur wird dabei noch das kleinste Problem sein. Doch die Große Koalition wirkt ohne Plan und Willen

Bastian Brauns

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Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

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Daniel Stelter

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Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

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Als Lars Feld in der Bretagne ans Telefon geht, macht er sich Sorgen um Deutschland. Er ist das im Grunde gewohnt. Sich Sorgen zu machen, gehört zu seinem Beruf. Als einer der fünf Wirtschaftsweisen berät der Ökonomieprofessor vom Walter-Eucken-Institut in Freiburg die deutsche Bundesregierung – und die höre eben nicht immer auf ihn, sagt er. Dennoch sei er bislang meistens entspannt geblieben, sagt Feld, besonders hier an der südlichen bretonischen Küste, auf der Île-Tudy, die genau genommen eine Halbinsel ist. Zwei seiner erwachsenen Söhne sind mit dem TGV angereist. Er selbst kam mit dem Auto aus Freiburg hinterher. Endlich hat er mal Urlaub. Der 53-jährige Ökonom schwärmt davon, dass hier am Atlantik die Wellen am höchsten sind.

„Mit der Konjunktur verhält es sich, wie in dem Song ,Spinning Wheel‘ von Blood, Sweat & ­Tears beschrieben: What goes up, must come down“, sagt Feld. Auf Perioden wirtschaftlichen Aufschwungs mit starker Nachfrage, guter Auftragslage und hohen Gewinnen der Unternehmen folgt meist ein Boom, bei dem Produktionsauslastungen erreicht oder sogar überschritten werden. Danach aber kommt die Rezession, der Abschwung. Die Nachfrage bleibt hinter der möglichen Produktion zurück. Die Unternehmen müssen sparen. Arbeitsplätze gehen verloren. Am Tiefpunkt folgt die Depression – kaum Nachfrage, die Arbeitslosigkeit erreicht Höchststände. So weit, so normal.

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Gisela Fimiani | Mi., 28. August 2019 - 17:54

Ein sachlicher Beitrag, zu dem man (zu) viel sagen könnte. Ich beschränke mich auf die Frage: Wer sind die Entscheidungsträger, die das Viele tun, das es zu tun gibt. Herr Gabriel, der in Regierungsverantwortung nichts unternahm? Frau Merkel, die „situationsgerecht agieren“ will? Damit hat das Land Erfahrung. Auch von Herrn Merz, immerhin CDU Mitglied, hat man, außer Allgemeinplätzen nichts gehört. Es bedarf der Denkkraft und des Mutes, sowie des Bewusstseins der Verantwortung für Land und Bürger. Auch unsere Wirtschaftsträger reden der Regierung nach dem Munde, um sich dann über das Regierungshandeln zu beklagen. Wo ist hier der Mut zur qualifizierten Kritik? Feigheit und Bequemlichkeit zeichnen unsere Verantwortungsträger aus. Sachliche, rationale Kritik an schlimmen Zuständen unterbleibt seit langem. So bleibt uns der tiefe Fall nicht erspart. Das mangelnde Interesse am „Wohlergehen“ unseres Landes ist tragisch. Es wird bisher erfolgreich durch Phrasen kaschiert.

Denkkraft, Mut und Verantwortung für die Bürger in einem Satz zu fordern, ist dass nicht zuviel verlangt! Man trägt schon schwer an der Verantwortung, der eigenen Partei den Platz am Trog zu sichern. "SATIRE"!
Die Zeit wird knapp. Zumal einem Bericht in der SHZ von heute zur Folge : Sitzungen des BT nach dem Willen von "5 der 6 Fraktionen künftig bis 22Uhr anstatt wie bisher 19Uhr dauern, zusätzlich soll es zwei Sitzungstermine im Jahr mehr geben. Dafür sollen die Diäten von heute 3944 Euro auf 6250 Euro im Monat steigen.

Hätte nichts dagegen, wenn bei den Sitzungen was bei raus kommen würde und nicht nur der politische Gegner, was nicht nur auf die AFD bezogen ist, sondern auf alle Parteien gleichermaßen zutrifft, diffamiert werden soll.
Ich Frage mich auch, welche Fraktion tanzt da aus der Reihe. Kritiker dieser Partei werden eine Begründung haben. Man kann leicht dagegen sein - wenn man es nicht verhindern kann. Auch wenn es abwärts geht, geht es für einige aufwärts.

Norbert Heyer | Mi., 28. August 2019 - 17:54

Wir haben viele gute Jahre hinter uns. Solche Zeiten sollten genutzt werden, Infrastruktur zu verbessern und Digitaltechnik auszubauen. Wir haben im Norden Windmühlen errichtet, die Strom in den Süden leiten sollen. Leider sind erst 10 % der benötigten Stromtrassen erstellt ... wir schaffen sichere Energie ab, verlassen uns auf die Natur und unsere Nachbarn, das ist einfach nur abenteuerlich. Die Autoindustrie hat betrogen und die Politik hat nichts ausgelassen, um zusätzlich nachzutreten. Fahrverbote für minimale Überschreitung willkürlicher Grenzwerte haben Autofahrer nicht nur verunsichert, sondern auch neuwertige Fahrzeuge entwertet. E-Autos sind in der Herstellung weniger personalintensiv und wichtige Komponenten (Batterie) können wir nicht liefern. Verbrennerautos sind nach wie vor wesentlich flexibler, aber VW will voll auf Elektroautos umsteigen. Kameras, Elektronik und Chemie, schon lange sind wir hier nicht mehr führend. Jetzt kommen echte Probleme auf unsere Gesellschaft zu.

Ernst-Günther Konrad | Do., 29. August 2019 - 10:40

Wie schon oft zugegeben, mir fehlt beim Thema Wirtschaft der fundierte Hiuntergrund. Alles aber was Sie schreiben, kann ich größtenteils nachvollziehen und es klingt für mich auch logisch. Das macht Sie aber eben auch verdächtig Herr Stelter. Wer logisch denkt und erklärt, der nutzt seinen gesunden Menschenverstand und der ist derzeit nicht gefragt. Lieber setzt man auf Beraterverträge und läßt für die Gallerie einen Bericht der Wirtschaftsweisen erstellen. Papier das dann keiner liest und mangels Sachverstand selbst bei einem derzeitigen Wirtschaftsminister verpufft.
Altmaier stellt seinen Plan vor. Der Focus und andere Medien machen große Aufmacher daraus. Es wird der Eindruck erweckt, als käme jetzt die Lösung aller Probleme. Nur das Hauptproblem, einen alles verhindender Koalitionspartner und ein grüngefärbter Bundesrat, sowie blockierende andere Fachminister - Heil, Scholz, Schulz -, die werden alles daran setzen, beste Lösungen zu verwässern und parteipolitisch zu nutzen.
So what

Susanne Dorn | Do., 29. August 2019 - 16:18

Der Crash…

…wird und MUSS kommen, damit auch die letzten „Huldiger“ der rot-grün-sozialistischen Planwirtschaft und Ökodiktatur endlich aufwachen.

Deutschland ist das einzige Land der Welt, das über einen so enorm starken MITTELSTAND (Familienunternehmen!!!) verfügt, dem dieses Land seinen Wohlstand und die wirtschaftliche Stabilität zu verdanken hat. Er ist nach wie vor das Potential und die Stärke unseres Landes!

„Es sind 1.307 Unternehmen, die mit ihren jeweiligen Produkten zu den Top-Drei im Weltmarkt gehören. Deutschland ist mit Abstand der größte Pro-Kopf-Exporteur weltweit.„ (Quelle: Prof. Hermann Simon - Morning Briefing Gabor Steinhart vom 19.2.2019).

Diese Unternehmen müssen wir unterstützen und die aus Deutschland ausgewanderten, bestens ausgebildeten deutschen Fachkräfte zurückholen, die der Mittelstand so dringend sucht.

Susanne Dorn | Do., 29. August 2019 - 16:20

Da wir aus der Erfahrung wissen, was Markwirtschaft ist und wie Marktwirtschaft funktioniert, können wir auf diesem Wissen aufbauen, aber nur mit einer neuen, fähigen, gut (aus-)gebildeten Politikergeneration.

Unsere Werte und Tugenden: Tradition, Zusammenhalt, Fleiss, Bildung, Wissen, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Eifer, eiserner Wille und Erfindergeist werden dieses Land auch durch diese schwierige Krise führen. Davon bin ich fest überzeugt, denn wir haben es in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen…