Proteste in Hongkong
Hongkongs kreativer Protest ist ein leuchtendes Beispiel für cleveren Aktivismus / picture alliance

Proteste in Hongkong - Mit diesen Taktiken tricksen sich die Hongkonger zur Revolution

Was derzeit in Hongkong passiert, gleicht immer mehr einer Revolution. Vor allem die Selbstorganisation Hunderttausender Demonstranten beeindruckt. Die lassen sich selbst von der täglich wachsenden Bedrohung aus Peking nicht einschüchtern. Eine fernöstliche Lehrstunde in zivilem Ungehorsam

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Jannik Wilk ist freier Journalist in Hamburg. 

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Not macht erfinderisch, heißt es. Und in Not sehen sich Hunderttausende Menschen dieser Tage in Hongkong: Seit zwei Monaten rumort es in der ehemaligen britischen Kolonie. Millionen Menschen gehen auf die Straße und liefern sich inzwischen immer öfter Straßenschlachten mit der Polizei. Die Hongkonger wollen längst nicht mehr nur ein Auslieferungsabkommen mit Festland-China verhindern, dass die pekingtreue Hongkonger Regierung durchzuwinken plante. Das Gesetz, das Regierungschefin Carrie Lam inzwischen aussetzen ließ, um die Wogen zu glätten, war nur der Anlass für eine immer stärker werdende revolutionäre Stimmung. Eine Wende, die erst am Anfang zu stehen scheint.

Die Machthaber im fernen Peking versuchen diese zu verhindern – und wirken vor den Augen der Weltöffentlichkeit scheinbar machtlos. Aber auch nur scheinbar. Denn es ist abzusehen, dass China im Falle Hongkongs ernst machen würde. Militärisch. Die Volksbefreiungsarmee ließ schon mal ein marzialisches Video drehen, steht schon an den Grenzen der Sonderverwaltungszone, in Shenzhen, fährt reihenweise gepanzerte Fahrzeuge vor. Eine erste Drohgebärde in Richtung Hongkong.

Für die Bewohner der zweitausend Kilometer entfernten Millionenmetropole beginnt es, gefährlich zu werden. Polizeigewalt ist zu sehen, mutmaßlich bezahlte Schlägertrupps prügeln die Bewohner zusammen unter den Augen untätiger Ordnungskräfte, auch von Einschränkung der Pressefreiheit und Berichterstattung ist die Rede, von Schwerverletzten und ja, sogar von Toten: Mehrere Menschen warfen sich aus den Fenstern der Hongkonger Wolkenkratzer, aus Verzweiflung. In ihren Abschiedsbriefen klagen sie über die Regierung ihrer Stadt. Aus Angst vor dem Ende der Demokratie gingen sie bis in den Tod.

Gewiefte Taktiken bringen die Oberhand

Aber die Geschichte der stadtweiten Protestwelle ist nicht nur eine von Tod, Gewalt und Repression. Vielmehr ist sie eine von Mut und Zusammenhalt, ja gar von großer Menschlichkeit. Mit Klugheit und Gemeinschaftssinn wehren sich die Hongkonger in einem zivilen Ungehorsam, einem Aktivismus, der weltweit für Aufsehen sorgt. Die Protestler entwickelten eine Schwarmintelligenz, mit der die harte Hand Pekings nur schwer umgehen kann. Die Kommunistische Partei wird nervöser, setzt angeblich schon heimlich Sicherheitskräfte vom Festland in Hongkong ein.

Die zusätzlichen Beamten sind auch nötig: Denn Dank einer Handvoll gewiefter Taktiken gewinnen die Bürger momentan die Oberhand. Wie die Hongkonger zivilen Ungehorsam durchsetzen und dabei sogar staatlicher Repression trotzen, zeigen ein paar Beispiele, die der Fotograf und Autor Antony Dapiran für die Webseite New Statesman zusammengetragen hat:

1. Wie Bruce Lee aus dem Grab heraus als Inspiration dient

Eine chinesische, ja sogar eine Hongkonger Legende, die bereits tot ist, wirkt weiter in ihrem Heimatland: Kampfsport- und Filmlegende Bruce Lee. Zwar wurde Lee in San Franciscos Chinatown geboren. Allerdings stammt seine Familie aus Hongkong, wo er 1973 auch starb. Lees Ideale waren immer freiheitlicher, demokratischer und humanistischer Natur. Er sah sich gern in der Rolle des kleinen Mannes, der gegen eine höhere Kraft ankämpfte. So eignet sich Lee nicht nur bestens als Symbol des Hongkonger Widerstandes. Auch seine Lebensweisheiten finden hier Anwendung.

Lee riet seinen Schülern, zu denen viele Prominente gehörten, einst: „Sei wie Wasser. Leere deinen Geist, sei formlos, gestaltlos“. Das Zitat wurde zum Bonmot von Unnachgiebigkeit und Anpassungsfähigkeit, und noch heute kann man Lee diese Worte in Aufnahmen sprechen hören. Das taten wohl auch die Hongkonger Protestler, meist junge Menschen, die noch Helden haben, so wie Lee. Sie übertrugen dessen Lehren auf ihre Demonstrationen: In der Regel meiden sie festgelegte Strategien, wenn sie in Massen durch die Straßen marschieren. Es wird ein hochbeweglicher, agiler Stil des Widerstands gepflegt. So lernten sie, wie sich eine Kundgebung blitzschnell in einen Marsch wandeln kann. Wie ein Marsch unvermittelt die Richtung ändert, ohne Absprache. Wie man den Fokus einer Protestaktion bestimmt, während diese schon läuft. Kleine Guerillagruppen der Protestierenden kapseln sich manchmal ab und legen ein Regierungsgebäude, einen Hauseingang lahm. Immer in Bewegung, stets flexibel, bereit für den nächsten Moment. Flüssig wie Wasser. Bruce Lee wäre stolz. 

2. Kopflos zum Sieg

Wenn möglich, erstickten repressionistische Regimes in der Menschheitsgeschichte drohende Revolutionen bereits im Keim. Wie sie das schafften? Die Rädelsführer einsperren, mundtot machen, bestechen oder sie aber gleich umbringen. Ohne sie ist eine Bewegung orientierungslos, inspirationslos, so der Gedanke. Hongkonger Freiheitskämpfer und Protestführer wurden in der Vergangenheit aggressiv verfolgt. Joshua Wong, der noch vor drei Jahren die „Umbrella-Bewegung“ der Millionenstadt anführte, wurde erst vor Kurzem aus dem Gefängnis entlassen. Andere sitzen immer noch hinter Gittern, so wie die Anführer Benny Tai und Chan Kin-man, die der Hongkonger „Occupy Central“-Bewegung ein Gesicht gaben.

Die Hongkonger wissen das. Dass so etwas passiert, wollten sie diesmal von vornherein verhindern. Also agieren sie führerlos, gesichtslos, quasi kopflos. Natürlich gibt es Freiwillige und Koordinatoren mit Megaphonen und Walkie Talkies. Anführer sind sie aber nicht. Anhänger der Proteste betonen, dass eine führerlose Bewegung nicht etwa an fehlender Führung krankt, sondern das Kollektiv ermutigt, sich zu engagieren. Der Widerstand verschwimmt dann in den tausenden Gesichtern, den Hunderten Köpfen der Märsche, die sich durch die Straßen ziehen. Pekings dicke Pranken bekommen die Bewegung so nicht recht zu fassen. Verhaften sie einen Demonstranten, ersetzt ihn der nächste. Die Hongkonger haben genug Leute. Sie lassen sich nicht einfangen.

3. Das Internet – für Hongkonger kein Neuland 

Auch im Internet wissen sich die Protestler zu bewegen. Es ist die Heimat der jungen Aufmüpfigen. Es gibt hunderte Gruppen in verschlüsselten Messenger-Diensten wie Telegramm, die größten von ihnen bestehen aus zehntausenden Usern. Hier organisieren sie sich, teilen Inhalte miteinander, stimmen in organisierten Umfragen über die nächsten Schritte ab. „Open Source“-Protest nennt man das hier.

Mit der Technologie lassen sich Botschaften und Anweisungen schnell untereinander verbreiten. Dazu nutzt man neben Messengern auch das Apple-Tool AirDrop, mit dem sich per Daumendruck Daten zwischen tausenden Mobiltelefonen teilen lassen. Dem Tool liegt Bluetooth-Technologie zugrunde. Bei den Protesten bricht nämlich nicht selten das Handynetz zusammen. Mit Airdrop ist das egal. Man kann sich weiter organisieren, Marschrouten teilen, Treffpunkte und Uhrzeiten weitergeben.

4. Wortlos kämpfen

Die Hongkonger haben über die Jahre gelernt, dass sie im Zusammenstoß mit der chinesischen Polizei, die inzwischen brutal agiert, gute Ausrüstung benötigen. Manchmal gleicht die vorderste Linie eines Protestmarschens im Angesicht eines Polizistenblocks in Vollmontur einer Frontlinie. Von Gummigeschossen über Knüppelschläge bis hin zu Reizgasen geht es dort gefährlich zu. Ein Lehrer erblindete fast, weil die Beamten vorsätzlich auf die Köpfe der Demonstranten zielen, eine andere Demonstrantin hatte vor wenigen Tagen weniger Glück: Sie ist von nun an auf einem Auge blind. Nicht selten laufen in den vordersten Reihen die Greise, damit die Polizisten sich aus Respekt davor hüten, auf die Demonstranten einzuprügeln.

Dagegen kann man sich nur wappnen, wenn man allerhand Alltagsgegenstände kreativ zur Verteidigung einsetzt, darunter: Helme, Regenschirme, Kabel, Augenbinden, Asthmaspray, Einpackpapier, Marker, Scheren. Für jedes dieser Werkzeuge gibt es Handzeichen, die in einer eigens erdachten Zeichensprache angefordert werden können.

Brauchen die jungen Männer an der Front etwa neue Masken, heben sie die Hände auf Augenhöhe, als schauten sie durch ein Fernglas. Dann wissen die Leute in den hinteren Reihen, die eine Versorgungsstraße bilden, was benötigt wird. Brauchen Sie vorne Helme, wandern die Arme auf die Schädeldecke. Manches Mal gibt man auch ein Kärtchen, ein Schildchen, auf dem die entsprechende Handbewegung abgebildet ist, zu den Versorgungsdepots durch. Die wissen dann, was sie auf den Weg schicken müssen. Bis zu einem Kilometer sind diese menschlichen Lieferketten lang und sehen von oben recht beeindruckend aus. 

5. Verkehrskegel gegen Tränengas

Seit 2016, dem Jahr der „Umbrella-Bewegung“ in Hongkong, wurde der Einsatz von Tränengas in der Stadt allzu alltäglich. Die Hongkonger lernten auch hiermit umzugehen. Schießt eine Tränengasbombe in die Menge, preschen aus dem Nichts junge Männer mit Verkehrskegeln hervor, die sie sofort auf die kleinen Rauchgranaten stellen: So entsteht ein kleiner „Schornstein“, der das Gas in den Himmel leitet. Jemand anderes gießt dann Wasser in den Kegel und löscht damit die Granate. „Feuerwehrleute“ nennen die Hongkonger das. Ist mal kein Verkehrskegel zur Hand, weichen sie auf feuchte Handttücher aus, oder aber ein junger Protestler wirft die rauchende Patrone zurück in in die Reihen der Polizisten.

6. Crowdfunding und Internationale Unterstützung

Auch wenn es nicht so aussieht: Die Hongkonger brauchen Unterstützung aus aller Welt. Das wissen auch sie. Auch eine Protestbewegung muss finanzielle Mittel haben, um entsprechend agieren und reagieren zu können. Seit Wochen werben junge Chinesen für die Revolution, starten Crowdfunding-Aktionen, schalten ganzseitige Anzeigen in Zeitungen auf dem gesamten Globus, schreiben Blogeinträge. Mit einer Spendenaktion erreichten sie in wenigen Stunden über 600.000 britische Pfund. So finanzieren sie den Widerstand, samt Werbeaktionen. Aufrufe werden in dutzende Sprachen übersetzt und verbreitet, auch in deutschen Städten sieht man Aufkleber, die markige Sprüche wie „Stand with Hong Kong“ verbreiten. Sogar in der New York Times, im Guardian, in Le Monde oder der Süddeutschen Zeitung fand man ihre Aufrufe. Auch diese Woche sollen wieder große Anzeigen in großen Zeitungen weltweit erscheinen. Um diese bezahlen zu können, haben die Demonstranten erneut innerhalb kürzester Zeit rund zwei Millionen Dollar gesammelt.

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Klaus Funke | Di., 13. August 2019 - 09:35

Tja, Herr Wilk, es scheint, als hätten Sie gut recherchiert. Das ist die eine Seite. Die andere, sie schreiben parteiisch - und das ist schlecht. Man erfährt, wem Ihr Herz gehört. Das sollte ein guter Journalist niemals erkennen lassen. Was bei Ihnen fehlt: Die entscheidende Frage - wem nützten die Proteste in Hongkong? Woher kommt wirklich das Geld? Spenden aus dem Internet? Ist das alles? Es geht indes offenbar darum, China an einer verwundbaren Stelle zu treffen. China - Sie schreiben "Machthaber", "Die harte Hand Pekings - alles Begriffe aus dem Kalten Krieg. So formulierte schon John Forster Dulles vor 50 Jahren - China wird mit konfuzianischer Weisheit und, wo es angebracht ist, mit gewohnter Härte reagieren. Im Grunde haben die Protestler keine Chance, denn sie haben keinen wirklichen Plan und sind im Volke nicht beliebt. Freilich, Ärger und Wut gibt es gegen jede Regierung. Aber das reicht nicht. Wer hat Interesse an einer Schwächung Chinas? Das ist die Kernfrage, Herr Wilk!

..stochert wieder im nicht vorhandenen Nebel. Wer China scwächen will? Soros, wer sonst! Oder doch eher die deutschen Grünen? Oder Angela Merkel? Ernthafter: Ein seriöser Kommentar sieht anders aus.

Nur ungern antworte ich einem ehemaligen DDR-Funktionsträger. Ihre Antworten sind leider von einer unerträglichen Ignoranz und blinden Polemik durchdrungen, dass es mich anwidert. Am besten, sie verkneifen sich Ihre Antworten. Mein Blutdruck steigt sonst...

Andreas Zimmermann | Mi., 14. August 2019 - 01:51

Antwort auf von Klaus Funke

Werter Herr Funke, ich teile Ihre Einschätzung bezüglich Herr Lenz nicht. Herr Lenz ist weder ein Blockwart noch ein ehemaliger DDR-Funktionsträger, sondern ein völlig untadliger Vertreter des betreuten Denkens. Das können sie zum Beispiel daran sehen, das er kaum eigene Beiträge auf Artikel liefert sondern immer nur auf bereits gepostete reagiert und diese immer versucht im Sinne von Angela Merkel umzudeuten.
Sehen sie ihn doch bitte als das an was er ist, ein Gradmesser wie richtig Sie mit ihren Beitrag wahrscheinlich liegen. Wenn sich also Herr Lenz bei Ihnen meldet, dann ist alles in Ordnung! Wirklich kein Grund für steigenden Blutdruck... machen Sie sich ein Bier auf, trinken Sie auf Ihr großen Glück und genießen Sie die Show! Der Mann ist wie ein Ritter aus längst vergangener Zeit und in seinem Kampf gegen Windmühlen einer der Besten seiner Zunft – wirklich unglaublich - ein absoluter Profi! :-)

Zitat: "Herr Lenz ist weder ein Blockwart noch ein ehemaliger DDR-Funktionsträger, sondern ein völlig untadliger Vertreter des betreuten Denkens."

Natürlich sagt ein solcher Kommentar hauptsächlich etwas über den Autor aus, Herrn Zimmermann. Jeder halt so, wie er kann.

Dennoch finde ich es erstaunlich: Kommentare von mir wurden schon gelöscht, obwohl sie im Vergleich zu diesem weit freundlicher gehalten waren.

Es kommt doch wohl nicht darauf an, WER beleidigt?

...dass Sie hier einen eigenen Kommentar gestartet haben...Wer im Glashaus sitzt sollte sich also ruhig verhalten - falls er das kann.

Im Übrigen ist Ihr Kommentar deutlich: Wer im Ursprungskommentar Verschwörerisches entdeckt, ist also automatisch Anhänger Merkels?

Donnerwetter. Solcher Schluss zeugt von höchstkomplexen Gedankengängen und einer ausgefeilten Analyse- und Kombinationsfähigkeit. Darauf muss man erst mal kommen.

Wie gehabt. Unterkomplexe Antworten auf komplexe Sachverhalte.

Ich dachte, verehrter Herr Lenz, Sie wären nur ein AfD-Analyst? Jetzt staune ich, dass Sie mich "Verschwörer-Funke" einzustufen in der Lage sind. Was sind Sie doch für ein Schlauberger. Denn ich bin tatsächlich ein Verschwörungs-Theoretiker. Ich bilde mir zum Beispiel ein, dass Sie, hochverehrter Herr Lenz, einer von der ganz alten und noch nicht ganz ausgestorbenen Spezies der sozialistischen Geheimdienstler wären, die bloß die Seite gewechselt haben und sich jetzt auf forsche Systemunterstützung spezialisiert haben. Ein Systempraktiker also. Immer auf der richtigen Seite. Leider habe ich zu DDR-Zeiten solche Leute schmerzhaft erdulden müssen und kenne diese Typen ziemlich genau. Die Narben spüre ich noch heute. Sie ähneln denen, lieber Herr Lenz, zum Verwechseln. Leider bin ich aber eben ein Verschwörungsfanatiker. Überall sehe ich Verschwörungen. Manchmal aber entdecke ich auch welche...

Sie bestätigen in vielen Sätzen meine in wenigen Sätzen getroffene Vermutung. Wie schön, dass Sie anhand dieser wenigen Worte meine angebliche DDR-Vergangenheit entdeckt haben, von der ich leider bislang selbst nichts wusste.
Nun denn, ich darf Ihnen versichern, Sie haben nicht nur meine Einschätzung Ihrer Person bestätigt, Sie haben mich auch glänzend amüsiert.

Aber weiter so. "Entdecken" Sie weitere Verschwörungen..._Denn solche geben durchaus Zeugnis ab...

Klaus Funke | Mi., 14. August 2019 - 12:49

Antwort auf von Gerhard Lenz

Auch wenn man mich wegen der Nettiquette-Regeln nicht veröffentlichen sollte, ich muss Ihnen sagen, dass ich mich von einem wie Ihnen nicht beleidigen und angreifen lasse. Die Artikel und die Foren hier bei CICERO zeichnen sich durch Seriosität und Meinungsvielfalt aus. Sie, Herr Lenz, ziehen das Niveau herunter, und zwar auf das billigste, das es geben kann. Wer sind Sie, dass Sie es wagen können, die Meinungen und Standpunkte anderer zu kritisieren und herabzuwürdigen? Man kann eine andere Meinung haben, aber man hat die der anderen zu respektieren. Und das ist eben das DDR-Niveau, das ich Ihnen attestiere, nämlich intolerant und rechthaberisch und beleidigend zu sein. Sie sollten sich schämen. Der User hat Recht, wenn er sagt, dass Sie immer nur auf die Kommentare anderer unflätig, unhöflich und herabwürdigend reagieren. Eigene Kommentare las ich von Ihnen noch nie. Ich werde mich bezüglich Ihrer Flegeleien jetzt an die Redaktion von CICERO wenden.

Gerhard Lenz | Mi., 14. August 2019 - 13:17

Antwort auf von Klaus Funke

der Cicero lebt von bzw. braucht Kontroverse und unterschiedliche Meinungen (sonst verkäme er zum eindimensionalen Parteisprachrohr). Seriosität ist wichtig, durch Argumentation und Fakten gestützt - für krude Verschwörungstheorien gibt es genug Platz auf den einschlägigen Enthüllungswebseiten der sogenannten neutralen Medien und hat hier - m.M. - nichts zu suchen. Schliesslich ist der Cicero ein seriöses Organ.

Sie müssen wohl damit leben, dass man solche Verschwörungen als das bezeichnet, was sie sind. Da gibt es auch keinen Grund zur Aufregung. Stattdessen sollten Sie lieber Fakten dafür liefern, dass es sich nicht um reine Erfindungen Ihrerseits handelt. Wenn Sie Kritik grundsätzlich als Beleidigung ansehen, kann ich Ihnen allerdings nicht helfen. Ausserdem: Wer schreit, hat grundsätzlich Unrecht.

Kirsch | Mi., 14. August 2019 - 13:30

Antwort auf von Klaus Funke

Lieber Herr Funke, lieber Herr Lenz,

Herr Lenz hat nicht explizit beleidigt. Sicher war sein Kommentar bissig, was nicht sein muss. Sie aber, Herr Funke, tragen hier zum Streit ebenso bei (z.B. DDR-Vergangenheit). Beide sind unterschiedlicher Meinung, und das darf man auch zum Ausdruck bringen. Herr Lenz schießt sicher ab und an über das Ziel heraus, wie Sie oder andere auch, bleibt aber meist sachlich. Herr Lenz, wir können verstehen, wenn es Sie bei einigen Kommentaren in den Fingern juckt, bitte behalten Sie aber einen respektvollen Ton bei.

Sie stellen richtig fest: CICERO steht für Meinungsvielfalt. Herr Lenz ist eine der wenigen Stimmen, die wir in den Kommentarspalten bei Cicero finden, die auch mal eine konträre Meinung zu den meisten hier vertritt. Oft wird Herr Lenz für dafür angefeindet, und trotzdem kommentiert er hier weiter. Über diese Vielfalt freuen wir uns natürlich als Debattenmagazin. Das heißt nicht, dass er eine Sonderbehandlung erhält!

Gerhard Lenz | Mi., 14. August 2019 - 16:05

Antwort auf von Kirsch

Da fühlt man sich doch ins Kindesalter zurückversetzt, wo jemand einem auf die Finger klopft und sagt, man soll sich benehmen - das war jetzt übrigens nicht bösartig, sondern eher "schelmisch" gemeint.
Natürlich schiesst man mal über das Ziel, bissige, ja beleidigende Kommentare findet man hier öfter, aber eben nicht nur hier, sondern sind leider in den sozialen Medien Alltag geworden.
Schlimm finde ich allerdings, wenn Meinung und Person vermischt werden...wenn ich Herrn Funkes Äußerung als "Verschwörung" bezeichne, halte ich Herrn Funke ja nicht gleich für einen militanten Skinhead oder Nazi. Während er dagegen meint, er müsste mir gleich eine bestimmte "Vergangenheit" andichten....
So far so good, end of story.

Ich hätte nicht geglaubt, dass Sie meine relativ forsche Erwiderung auf Herrn Lenz´ens Boshaftigkeiten veröffentlichen würden. Sie taten es. Das fordert mir große Achtung ab. Danke! Meine Erwiderung an diesen Herrn wird indes die Ausnahme bleiben. Solche persönlichen Duelle bringen bekanntlich nichts. Vielleicht springen mir noch ein paar Foristen zur Seite. In der letzten Zeit hat sich ja hier bei Ihnen eine treue Schar gebildet. Eine Gemeinschaft, wie Robert Schumann einst sagte, die sich zu allen Zeiten aus verwandten Geistern bildet. All das wärmt mir das Herz. Leider gehört Herr Lenz nicht dazu. Er ist vielmehr derjenige, von dem Friedrich Schiller in seiner Ode an die Freude sagt, dass er sich weinend aus unserem Bund stehlen sollte. Ein Misanthrop nämlich, der offenbar Freude daran hat, andere zu verärgern und zu beleidigen. Er muss das mit sich selber abmachen... auf alle Fälle, lieber CICERO, bedanke ich mich, egal, ob Sie nun diese 3. Erwiderung auch noch bringen...

Ernst-Günther Konrad | Mi., 14. August 2019 - 11:29

Antwort auf von Klaus Funke

Ich springe Ihnen bei Herr Funke. Ich denke mal die meisten hier tun es gedanklich. Ich kann Ihnen nur anraten, sich auf die bewusst emotionalen Provokationen des Herr Lenz nicht einzulassen. Es ist, wie es Herr Zimmermann auch sieht, er sucht sich nur gezielt Kommentatoren aus, deren Inhalt ihm irgendwie die Möglichkeit eröffnet gegen die AFD zu schreiben und dabei gerne auch soweit geht, die Kommentatoren anzugreifen. Ich mutmaßte schon öfters, dass er ein Behördenvertreter ist. Egal, mein Eindurck ist, er will hier unbedingt versuchen, das jemand "braun" entgleist. Dabei wäre das unsinnig, das käme nicht durch beim Cicero. Aber dennoch scheint ihm viel daran zu liegen, echte und vermeintlich von ihm verortete AFD-Wähler zu " entlarven".
Machen Sie es so wie ich, amüsieren sie sich ob seiner untauglichen Versuche und antworten Sie ihm nicht mehr. Er will nicht diskutieren, er will provozieren. Solange er niemand beleidigt, darf er das. Also um es mit H. Zimmermann zu sagen. Prost.

Klaus Funke | Mi., 14. August 2019 - 14:13

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Sie haben Recht, lieber Herr Konrad und auch die anderen, die mit mir solidarisch sind. „Es waltet zu allen Zeiten ein geheimes Bündnis verwandter Geister – schließt den Kreis enger, die Ihr zusammengehört!“, sagte einst Robert Schumann. Dabei wollen wir es belassen. Ich werde dem Herrn, dessen Name ich fortan nicht mehr nennen mag, hier nicht mehr antworten. Sei es drum. Danke CICERO für die Friedenspfeife. Ich machte einen Zug daraus und reiche sie weiter an alle, die guten Willens sind. Streiten und argumentieren wir weiter. CICERO ist ein hervorragender Platz dafür. Erhalten wir ihn uns... für Provokateure und Rechthaber ist er nicht gedacht. Denn, klar muss sein: Es gibt niemanden auf Erden, der immer und ständig Recht hat, es sollte Meinungspluralität geben. Das ist echte Menschenart.

Herr Lenz, weshalb greifen Sie in einer unerträglichen Art und Weise andere User an?
Wissen Sie nicht, dass Soros und seine Stiftung die "Jungen Grünen" und deren Bewegung erheblich unterstützt? Wissen Sie nicht, dass Soros -ich glaube der letzte Protest in Hongkong war vor 2 Jahren- die Meldung durch die Medien ging, er habe als ein "Zeichen der Solidarität" diese gelben Regenschirme gesponsert? Man muß China und sein Vorgehen nicht gut finden, aber Einmischung in die inneren Angelegenheiten hat noch nie Gutes gebracht. Ich empfinde den Artikel des jungen Herrn nicht gut. Er sollte sich , falls er weiter über dieses Land schreiben möchte, näher mit der Geschichte Chinas + der Mentalität der Menschen befassen + vor allem eine Reise in die einzelnen Landesteile unternehmen. Ich habe Bekannte, die dort als Deutsche im IT-Bereich beruflich tätig sind. Deren Wahrnehmung sind konträr zu den meisten Zeilen in diesem Artikel. Schade! Ich hatte eine tiefgründigere Erörterung erwartet.

Gerhard Lenz | Mi., 14. August 2019 - 11:44

Antwort auf von Karin Busch

Eher erheiternd. Da habe ich schon ganz andere Angriffe erlebt.

Und wie ich sehe, stehen Sie an Herrn Funkes Seite, haben tatsächlich Soros als den "ewigen Bösewicht" und Urheber auch dieser Unruhen erkannt.

Interessant, weil entlarvend, wenn jemand, der SO argumentiert, eine tiefgreifende Erörterung einfordert.

Und gleichzeitig faktenfrei Verschwörungsweisheiten als Wahrheit präsentiert.

gabriele bondzio | Di., 13. August 2019 - 10:12

einer überragenden Anzahl von Menschen, zeichen diesen Freiheitsgedanken aus. Sie sehen ihre Identität gefährdet, es geht um ihr Sein oder Nichtsein. Die ehemalige, britischen Kronkolonie Hongkong soll gänzlich unter die Fuchtel der chinesisch-komunistischen Machthaber gestellt werden. Das wäre das das Ende der Meinungsfreiheit und des freien Denkens. Und die Etablierung der Bürgerüberwachungsmaschinerie, wie wir sie aus erschreckenten Nachrichten aus China kennen. Das System erfasst, wie der Bürger politisch denkt und hat für Abweichungen vom politisch Korrekten einen breiten Strafenkatalog zur Hand. Ein Gesprächs zwischen D. Precht und Habeck, legt ja auch die Meinung offen. In welches Habeck das chinesiche System als effizienter in der Umsetzung von Maßnahmen beschreibt.
Die Salami-Taktik, eingeschränkter Meinungsfreiheit, hat ja auch in DE längst begonnen.

Johan Odeson | Di., 13. August 2019 - 10:13

Und unsere Linke nebst Regierung schweigt. Dass ist eine Revolution, so gar nicht nach ihrem Geschmack, richtet diese sich doch gegen die sozialistische oder gar kommunistische Regierung. Der eigene sozialistische Systemwandel geht doch in die Gegenrichtung und ist grün getarnt. Außerdem ist man ja selber ganz doll beschäftigt im Abwehrkampf gegen das drohende Abrutschen Deutschlands in den Nationalsozialismus. Da kann man sich nicht auch noch um HK kümmern.

Urban Will | Di., 13. August 2019 - 10:52

bräuchten die Demonstranten sicherlich auch politische Unterstützung.

Die stets ihre „Werte“ wie eine Monstranz vor sich her tragende EU bleibt überraschend still.
Bei Kritik in Richtung Trump ist man da schneller. Ist halt Mode.

Die Duckmäuserei gegenüber der chinesischen Regierung ist schwer erträglich.

So macht man sich noch mehr unglaubwürdig.

Jens Rotmann | Mi., 14. August 2019 - 08:19

Antwort auf von Urban Will

Geht der Export deutscher und europäischer Waren ins Reich der Mitte weiter zurück, werden die EU Bürokraten wieder frecher ! Vor vor allem, wo jetzt bald eine "EX Kriegsministerin" unerschrocken an der Spitze marschiert. Da wird der chinesische Drache den Schwanz einziehen und sich fürchten.
Sie machen sich unglaubwürdig ? Waren sie den schon mal glaubwürdig ? Da muss ich doch mal mein ca. 55 jähriges Tagebuch durch kramen, ob ich das irgendwas in dieser Richtung vermerkt habe. Das habe ich gefunden : Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.....

Urban Will | Di., 13. August 2019 - 10:54

die Überschrift sollte lauten:

Neben einer finanziellen...

Dominik Roth | Di., 13. August 2019 - 12:05

Herr Wilk, vielen Dank für diesen wunderbar geschriebenen und informativen Bericht!

Na ja. Wie im Text geschrieben, stammt der inhaltliche Teil aus dem Bericht im NewStatesman. Nach dem was ich im Internet gefunden habe ist Antony Dapiran ein Banker und Schriftsteller, der in Hongkong arbeitet (jetzt vielleicht nicht mehr). Ich erinnere mich, dass es hier im Cicero vor kurzem einen anderen Bericht von einem Hongkonger gab, der aber blabla war, anders als der Text hier. Also, der Dank gehört Antony Dapiran (und eventuell auch ein finanzieller Anteil an diesem Cicero-Text).

Kirsch | Mi., 14. August 2019 - 11:08

Antwort auf von Robert Müller

Lieber Herr Müller, 

"Lediglich" die Techniken der Hongkonger an sich sind Beobachtungen von Herrn Dapiran. Es ist auch keine direkte Übersetzung. Der Text selbst und alles darum herum selbst stammt von Autor Jannik Wilk. 

Einen schönen Gruß

Ihre CICERO-Redaktion

Gerd Kistner | Di., 13. August 2019 - 20:31

Auf Bildern in den ZDF- Nachrichten sieht man, daß die Demonstranten den Knüppel aus dem Sack geholt haben und ihn so richtig zivil ungehorsam tanzen lassen. Von der Antifa lernen heißt siegen lernen, blöd nur, daß die Chinesen sich nicht von deutschen Erfahrungen beeindrucken lassen werden.

Horst Weber | Mi., 14. August 2019 - 10:37

Heute ist bei t-online zu lesen, dass China 2 US-Kriegsschiffen die Zufahrt in den Hafen von Hongkong verwehrt hat.-
Was haben jetzt hier wieder die USA mit ihrer Kriegsmaschinerie zu suchen ? Wollen sie neben all den anderen Pulverfässern, die sie vor dem Iran und diversen anderen Ländern installiert haben nun auch ein bisschen China provozieren ?
Irgendwann überreizen sie in ihrem Großmachtgepränge das Spiel.-
Vielleicht soll US-Militär den Demonstranten in Hongkong Rückhalt gegen China vortäuschen.-

Herr Funke redet zwar von Profiteuren der Unruhen in Hongkong.

Er legt sich aber nicht fest, wer das genau sein soll.

Noch nennt er irgendweise Beweise für seine Gedankenspiele.

Sie haben völlig Recht, lieber Herr Weber. Man muss nur die internationalen Nachrichten verfolgen, nicht die deutschen, und sofort wird klar, wer hinter diesen Krawallen steckt. Die "Demonstranten" (klar in Videos zu sehen) ziehen z.B. mit der US-Flagge los, denn die USA sind ja "der Hort der Freiheit!". Schon lange "kümmern" sich die USA um die Oppositionsbewegung in Hongkong. Vermittels Hongkong, dem Pfahl im Fleische Chinas, soll China destabilisiert werden. In den Sudelküchen der CIA ausgetüftelt. Nur ganz Naive oder US-Sympatisanten wie unsere Kanzlerin, die kaum aus dem Urlaub die US-Standort in Deutschland super findet, schwafeln von einer "Freiheitsbewegung". Nein, das sind keine Verschwörungstheorien. Man muss sich nur umfassend informieren und nicht auf die deutschen Medien vertrauen. Im Übrigen ist das alles nicht neu. Der CIA fällt nichts Kreatives ein. Nach diesen Szenarien, auch Farbrevolutionen, werden immer wieder Systemumstürze versucht.

Sie haben völlig Recht, lieber Herr Weber. Man muss nur die internationalen Nachrichten verfolgen, nicht die deutschen, und sofort wird klar, wer hinter diesen Krawallen steckt. Die "Demonstranten" (klar in Videos zu sehen) ziehen z.B. mit der US-Flagge los, denn die USA sind ja "der Hort der Freiheit!". Schon lange "kümmern" sich die USA um die Oppositionsbewegung in Hongkong. Vermittels Hongkong, dem Pfahl im Fleische Chinas, soll China destabilisiert werden. In den Sudelküchen der CIA ausgetüftelt. Nur ganz Naive oder US-Sympatisanten wie unsere Kanzlerin, die kaum aus dem Urlaub die US-Standort in Deutschland super findet, schwafeln von einer "Freiheitsbewegung". Nein, das sind keine Verschwörungstheorien. Man muss sich nur umfassend informieren und nicht auf die deutschen Medien vertrauen. Im Übrigen ist das alles nicht neu. Der CIA fällt nichts Kreatives ein. Nach diesen Szenarien, auch Farbrevolutionen, werden immer wieder Systemumstürze versucht.

Juliana Keppelen | Mi., 14. August 2019 - 15:32

und hoffe, dass die "Freiheitskämpfer" in Hongkong Hollywood nicht mit der Realität verwechseln. Denn in der Realität ist es nicht immer so wie in den Hollywoodfilmen wo grundsätzlich der/das Gute gewinnt. Und wer in den Filmen die Guten sind das weiß man natürlich schon vorher.