Robert Maier (SPD), Mitgründer und Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, steht vor einem Bürogebäude in Berlin-Mitte. Der 39-jährige Start-up-Unternehmer hat heute seine Kandidatur für den SPD-Vorsitz bekanntgegeben. Der Sohn der langjährigen Bundestagsabgeordneten und Finanzpolitikerin Ingrid Matthäus-Maier wohnt mit seiner Familie in Berlin.
Tritt an, um den Linksrutsch in der SPD und den Rechtsruck im Land zu verhindern: Robert Maier / picture alliance

SPD-Parteivorsitz - Was hat Thilo Sarrazin richtig gemacht, Herr Maier?

Sein Name tauchte auf wie aus dem Nichts. Der Berliner Startup-Unternehmer Robert Maier will neuer SPD-Vorsitzender werden und die Themen innere Sicherheit und Migration zu seinem Schwerpunkt machen. Daran aber sind schon andere Genossen gescheitert

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Robert Maier ist Startup-Unternehmer und Gründer der Shopping-Plattform Ladenzeile, die er im vergangenen Jahr verkauft hat. Seit 2011 hält Springer eine Mehrheitsbeteiligung. Er ist Mitgründer und Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums.

Herr Maier, auf einer Skala von 0 bis 10, wie attraktiv ist die SPD für die Wähler?
Uiiih, ich würde sagen, sie liegt bei 3.
 
Trotzdem haben Sie Ihre Kandidatur für den SPD-Bundesvorsitz angekündigt. Warum tun Sie sich das an?
Aus Überzeugung, weil ich möchte, dass es wieder eine 10 wird. Ich bin der Ansicht, dass wir den Rechtsruck und den Zulauf zu rechten Parteien stoppen müssen. Dass wir die wirtschaftliche Stärke unseres Landes mit ökologischer, ökonomischer und sozialer Vernunft erhalten müssen. Ich glaube, dass die SPD die einzige Partei ist, die das in dieser Ausgewogenheit in der Vergangenheit hinbekommen hat.

Gab es für Ihre Entscheidung, in die Politk zu gehen, ein auslösendes Erlebnis?
Als Andrea Nahles als Bundesvorsitzende zurückgetreten ist, kam ich gerade von einer längeren Reise nach Berlin zurück. Ich hatte danach das Gefühl, alles, was jetzt in der SPD passiert, geht in Richtung Linksrutsch. Das halte ich für falsch.

Juso-Chef Kevin Kühnert träumt davon, Unternehmen zu verstaatlichen. Sind Sie so etwas wie der Anti-Kühnert?
Anti-Kühnert würde ich nicht sagen. Aber ich bin gegen Verstaatlichung – bis auf wenige Ausnahmen, wo  Unternehmen in öffentlicher Hand für die Daseinsvorsorge die bessere Variante sind. Wir brauchen einen Markt, der sozial und reguliert ist. In der Geschichte hat man nur selten gesehen, dass staatliche Unternehmen für die Menschen besser sind als private.

Auf der Liste der SPD-Mitglieder, die sich bislang um den Bundesvorsitz beworben haben, stehen außer dem Gesundheitsexperten Karl Lauterbach nur Leute, die außerhalb der Partei kaum einer kennt. Spricht das nicht gegen den Job?
Es ist schon bezeichnend, dass diejenigen, die durch die SPD groß geworden sind, ein solches Desinteresse am Parteivorsitz an den Tag legen. Das wundert mich, ehrlich gesagt. Und ich glaube, es schadet der Partei. Das Verfahren – mit großer Hoffnung gestartet – droht zur Farce zu werden, weil sich alle zurückhalten, die Rang und Namen haben.

Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig hat gesagt, es zeige, wie „ausgebrannt“ das Spitzenpersonal sei. Was glauben Sie, woran liegt es?
An unterschiedlichen Dingen. Aber sicherlich auch daran, dass viele nicht „können“, weil sie sich dazu erst mal einen Partner oder eine Partnerin suchen müssten. Es ist ja nicht so, dass es da schon unzählige natürliche Teams gäbe. Die müssen ja auch erst mal zueinander finden. Das macht die Sache nicht leichter.

Die meisten anderen Kandidaten für den SPD-Bundesvorsitz treten als Pärchen auf, Sie allein. Haben Sie auf die Schnelle keine Partnerin gefunden?
Ich habe gar keine Partnerin gesucht. Ich würde das auch nur in Erwägung ziehen, wenn ich eine hätte, von der ich wüsste, dass wir in die gleiche Richtung marschieren und ein starkes Team bilden. Da ich ja eher neu in der Politik bin, habe ich so jemanden aber nicht.

Sie klingen nicht, als wären Sie darüber traurig.
Bin ich auch nicht. Ich glaube, dass die Debatte über die Doppelspitze von den eigentlichen Problemen der SPD ablenkt. In jedem Interview wird man danach gefragt. Das ist ja ein regelrechtes „Dating“. Ich glaube, dass eine Einzelperson genauso erfolgreich sein kann wie eine Doppelspitze – egal, ob Mann oder Frau. Viel wichtiger ist, dass die Inhalte und die Persönlichkeit stimmen.

Haben die Grünen mit ihrer medien-affinen Doppelspitze die Preise verdorben?
Bis zu einem gewissen Grad schon. Ich finde es falsch, diesem Trend hinterherzuhecheln in der Hoffnung, dass man womöglich etwas vom Ruhm abbekommt. Die Wähler wollen doch, dass man Politik aus Überzeugung macht.

Gesine Schwan ist noch zu haben. Haben Sie schon Kontakt aufgenommen?
(lacht) Genau darum geht es eben nicht. Nur um dem Wunsch der Parteiführung zu entsprechen, mit jemanden eine Doppelspitze zu bilden, den man nicht kennt. Abgesehen davon glaube ich, dass es durchaus auch inhaltliche Differenzen zwischen Frau Schwan und mir geben würde.

Gewählt werden soll die neue Doppelspitze erst Anfang Dezember. Kann es sich die SPD angesichts ihrer schlechten Umfragewerte leisten, sich damit so lange Zeit zu lassen?
Das ist tatsächlich ein langer Zeitraum. Man hat fast sechs Monate keinen gewählten Vorsitzenden beziehungsweise keine gewählte Vorsitzende. Brauchen die Kandidaten wirklich 23 Auftritte, um sich vorzustellen? Würden nicht auch fünf Veranstaltungen reichen? Man kann die doch auch streamen.

Einige Bundesländer wie NRW und Baden-Württemberg haben noch Ferien. Rennt Ihnen die Zeit davon?
Das stimmt. Für mich wäre es besser gewesen, wenn die Frist bis zur Kandidatur nicht schon am 1. September abläuft. Ich brauche das Quorum von 5 Unterbezirken. Das könnte eng werden, aber ich bin zuversichtlich.

Den Namen Maier haben viele noch nicht gehört. Dabei sind Sie der Sohn von Ingrid Matthäus-Maier. Öffnet Ihnen das eine Tür – oder sind Sie „der Sohn von“?
Weder noch. Meine Mutter ist zwar Parteimitglied. Sie hat aber schon lange keine führende Position mehr in der Partei. Ich bin mit meinen 39 Jahren natürlich selbstbewusst genug, um das ohne die Hilfe meiner Mutter zu machen. Natürlich wird sie jetzt manchmal angerufen. Es gibt einige, die sagen: „Hey, ich find das toll, dass dein Sohn das macht. Kann ich irgendwie helfen?“ Aber in Summe ist das minimal.

Kinder versuchen, sich von Ihren Eltern abzugrenzen, auch politisch. Nie mit dem Gedanken gespielt, in eine andere Partei einzutreten?
Nein, ich war nie in einer anderen Partei. Ich finde, dass „meine SPD“ eine großartige Partei war und es in vielen Bereichen auch heute noch ist. Ich habe die Hoffnung, dass sie zu alter Stärke zurückkommt.

Was zeichnet denn die SPD aus?
Sie stand bei den wichtigen Fragen in der Geschichte immer auf der richtigen Seite. Sie hatte große Vorsitzende, die richtige Entscheidungen getroffen haben – teilweise auch gegen den Zeitgeist. Ich erinnere nur an die Haltung im Nationalsozialismus, die Ostpolitik von Willi Brandt oder an Helmut Schmidt mit seiner Entscheidung für den Nato-Doppelbeschluss. Oder an Gerhard Schröder, der seine Kanzlerschaft geopfert hat, um die Agenda 2010 durchzusetzen.
 
Die SPD ist eine klassische Arbeitnehmerpartei. Sie sind Unternehmer. Ist das nicht ein Interessengegensatz?
Nein, denn wenn wir eine starke Wirtschaft haben, geht es auch den Menschen besser, die in dieser Wirtschaft Arbeit haben.  

Aber doch nicht im Niedriglohnsektor. Reicht der Mindestlohn von 9,19 Euro aus?
Nein, der muss erhöht werden. Wir müssen darauf achten, dass das Vermögen einigermaßen gerecht verteilt ist. Deshalb bin ich auch für die Erhöhung einer Erbschaftssteuer. Es gibt Schätzungen, dass im Jahr 400 Milliarden Euro vererbt werden. Das Aufkommen aus der Erbschaftssteuer liegt aber nur bei ca. 6 Milliarden. Wenn man auf die Erben jetzt nur eine Steuer von zehn Prozent erheben würde, wäre man schon bei 40 Milliarden. Das wäre viel Geld, das man in die Sicherheit, den Klimaschutz, in Innovationen und in soziale Leistungen investieren könnte – zum Beispiel für Kinder oder Schulen.    

Sie leben mit ihrer Familie nicht weit vom Görlitzer Park. Können Sie mit ihren beiden kleinen Kindern da noch spazierengehen?
Das schon. Aber geht man da gerne hin? Ich nicht mehr. Ich gehe heutzutage beispielsweise viel lieber in den Tiergarten als in den Görli. Dort entstehen solche Situationen eher nicht. Aber das ist traurig.

Sie spielen auf die afrikanischen Drogendealer an, die an jeder Ecke stehen – mit dem Segen der Bezirks. Hat der Staat in Kreuzberg vor der Drogenkriminalität kapituliert?
Kapituliert? Ich weiß nicht mal, ob die Grünen in Kreuzberg das nicht teilweise sogar positiv sehen. Die grüne Bezirksbürgermeisterin hat gesagt, sie wolle nicht, dass die Dealer verschwinden, denn danach könnten ja auch noch andere Gruppen verdrängt werden. So etwas macht mich fassungslos.

Die Berliner SPD ist gerade dabei, härter gegen Clan-Kriminalität vorzugehen. War das für Sie auch ein Anreiz, selber in die Politik zu gehen?
Die Berliner SPD ist weder inhaltlich noch organisatorisch nahe an dem dran, was ich mir vorstelle. Dass unter der Regierung von Michael Müller allerdings jetzt deutlich mehr gegen die Clan-Kriminalität getan wird, finde ich sehr positiv. Die SPD hat aber in der Vergangenheit zu lange zugeguckt, wie Kriminalitätsschwerpunkte entstehen, unter denen auch Polizisten und Polizistinnen leiden.

Der Partei laufen die Wähler davon, weil sie das Thema Innere Sicherheit vernachlässigt hat. Mit der Flüchtlingskrise sind die Ängste gestiegen. Warum tut  sich die Bundes-SPD so schwer damit, anzuerkennen, dass es strengerer Regeln für die Aufnahme von Zuwanderern bedarf?
Für mich ist das auch nicht nachvollziehbar. Als Andreas Nahles als SPD-Bundesvorsitzende einmal sagte, es sei klar, dass Deutschland nicht jeden aufnehmen könne, wurde ihr vom Berliner Landesverband vorgehalten, das sei rechte Rhetorik. So etwas geht an der Realität der Menschen vorbei.

Die SPD-Schiedskommission Charlottenburg-Wilmersdorf hat Thilo Sarrazin gerade ausgeschlossen. Braucht die Partei jetzt einen neuen Hardliner?
Thilo Sarrazin hat Dinge angesprochen, die wir in der Partei zumindest hätten offen diskutieren müssen. Gewisse Themen wie die Ausführungen zur Genetik hätte ich an seiner Stelle aber weggelassen. Laut der Schiedskommission hatte Herr Sarrazin zudem Auftritte mit der FPÖ. Sowas ist auch für mich kaum erträglich.

Womit hatte Herr Sarrazin denn Recht?
Na ja, dass es häufig Menschen aus bildungsfernen Schichten sind, die nach Deutschland kommen. Das muss man ansprechen und diskutieren dürfen, ohne ins rechte Lager gestellt zu werden. Und auch, dass sie eben auch öfter eine andere Kultur der Auseinandersetzung „pflegen“ und unsere Gesetze und Werte eben nicht immer hundertprozentig verstehen und/oder teilen.

Spielen Sie auf Verbrechen wie den Schwertmord in Stuttgart oder den Terroranschlag auf den Breitscheidplatz an?
Ja, unter anderem. Ich denke, dass solche Vorkommnisse massive Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Menschen haben. Zwar haben wir insgesamt glücklicherweise ja eher abnehmende Kriminalitätszahlen. Aber die gefühlte Unsicherheit ist sehr hoch. Und Sicherheit ist ein Grundbedürfnis. Wenn der Staat dieses Gefühl der Sicherheit nicht wieder herstellen kann, sinkt das Vertrauen in ihn, was zu einer weiteren Wählerwanderung nach rechts führen kann. Dass der Rechtsstaat konsequenter vorgehen muss gilt übrigens auch 1:1 für den rechtsextremen Bereich.

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gabriele bondzio | Fr., 9. August 2019 - 09:55

So viel Optimismus ist eigentlich bewundernswert. Allerdings ist der Vertrauensverlust der SPD so weitläufig eingefleischt. Das Herr Maier besser beraten wäre, eine neue Partei zu gründen. Den schon die Überwindung der inzwischen vertieften Vorurteile gegen die SPD, würde jede Menge "Kraft" erfordern.Natürlich reichen 9,19 Euro Mindestlohn nicht weit. Aber wenn ich beispielsweise lese, dass die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr zu genommen hat. Besonders betroffen war das Baugewerbe, das eigentlich Konjunktur haben müsste. Kann man nachvollziehen, dass die finanzielle Decke bei Unternehmen immer dünner würde.
Auch seine Aussage zur Migration, "...öfter eine andere Kultur der Auseinandersetzung „pflegen“ und unsere Gesetze und Werte eben nicht immer hundertprozentig teilen"... ist Quatsch hoch zehn! Sie können diese nicht teilen, weil sie unter anderen Werten/Gesetzen aufgewachsen sind. Und gehen daraus in DE dorthin, wo ihre Werte/Gesetze schon Lebensraum einnehmen.

Klaus Peitzmeier | Fr., 9. August 2019 - 10:18

Der Herr Maier scheint ja, was die Einstellung angeht, einen akzeptablen, klaren Verstand zu haben. Aber wieso kann er glauben, dies in der SPD umsetzen zu können, was er da sagt? Das läßt doch gleich wieder an selbigem zweifeln. Die SPD ist auf totalem ROT/ROT/GRÜN Kurs. Da paßt der Herr Maier doch gar nicht rein.

Ich stimme Ihnen zu, Herr Peitzmeier.
Eine derart (relativ) vernünftige Einstellung, wie sie Herr Maier hier vertritt, hat keine Aussicht auf eine Mehrheit in der SPD.
Gerade eben hat sich ja die RLP-MInisterpräsidentin Dreyer (z. Zt. eine der Übergangsvorsitzenden der SPD) für ein Zusammengehen mit der LINKEN ausgesprochen. In diese Richtung dürfte sich die SPD also wohl eher bewegen.
Zwar hat sie dort m. E. erst recht keine Überlebenschance, aber sei's drum.
Alles würde besser in Deutschland, wenn sich CDU/ CSU dazu
durchringen könnten, die AfD als "normale" Konkurrenz zu betrachten und bereit wären, mit ihr Koalitionen einzugehen.
Dann hätten die Bürger eine klare Wahl: Sozialisten oder Konservative.
Die Grünen bzw. die FDP würden dann Zünglein an der Waage spielen können,
und das wäre in Ordnung.
Solange das nicht geschieht, bleibt uns die elende "Eierei" erhalten, mit der sich
die Altparteien die Situation in D schönreden und n i c h t s bewirken außer
Klima-Hysterie.

Ich weiss jetzt zwar nicht, was das mit der möglichen neuen SPD-Spitze zu tun hat. Aber um als normale Konkurrenz ernst genommen zu werden, müsste die AfD erst mal ihren Ton ändern, sich Politikfähigkeit aneignen, einen Großteil der Mitglieder rauswerfen, und sich ein wirklich konservatives Programm geben.

Davon ist die AfD zur Zeit Lichtjahre entfernt, im Gegenteil - die Mobilmachung des Flügels lässt erkennen, dass die AfD noch weiter (wenn das überhaupt noch geht) an den rechten Rand rutscht.

Es liegt an der AfD, eine normale, seriöse Partei zu werden. Solange aber Hoecke & Co die AfD lediglich als politischen Teil einer Bewegung sieht, deren Ziel "Systemveränderung" ist, wird das nix.

Da wird die AfD höchstens vom Verfassungsschutz "anerkannt", als demokratie- und verfassungsfeindlich.

Günter Johannsen | Mo., 12. August 2019 - 17:04

Antwort auf von Gerhard Lenz

der glaubt alles, was schwarz auf weiß geschrieben steht. Es muss nur das richtige "Staats-Organ" herausgegeben haben. "!Neues Deutschland" war das "Partei-Organ" der SED und "SZ" gehört jetzt auch dazu. Dem glaubt man alles … ? Wie gesagt: Wo der christliche Glaube aus dem Haus geworfen wurde, kommt er als Aberglaube zur Hintertür wieder herein. arxismus-Leninismus war die Ersatzreligion für die Genossen, denen das Leben viel vorenthalten hatte - sie brauchten halt ihr "Opium fürs Volk"! Heute erklären die Gün-Linken die Prophetin Greta zu ihrer System-Heiligen … "und das Volk, so viel wie Sand am Ufer des Meeres, und zogen herauf und lagerten sich... !"

Herr Lenz, man darf an die AfD keine höheren Anforderungen stellen als an sämtliche Altparteien.
Diese dürfen ungestraft anständige Bürger, welche durch ihre Leistungen und Steuern das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden als Nazies und Mütter, welche den wichtigsten und ehrbarsten Dienst an unserer Gesellschaft erbringen, als Heimchen am Herd beleidigen, welche das Kindergeld in Chips und grosse Flachbildschirme stecken und ihre eigenen Kinder so sehr vernachlässigen, daß die Betreuung in Versandhäusern besser für die Kinder sei. Begriffe wie Herdprämie, Bildungsfernhalteprämie oder gar Verdummungsprämie haben keine Empörung ausgelöst.
Wie massiv die Masse der Bevölkerung von Politikern und den einschlägigen Medien verhöhnt und verleumdet werden ist schier unerträglich. Dies rechtfertigt verbale Entgleisungen von AfDlern nicht, stellt sie aber nicht außerhalb dessen, was wir sonst von Parteipolitikern zu ertragen haben.
Zumal jede Opposition von ihrer scharfen Zunge lebt.

Liebe Frau Wallau, & Herr Peitzmeier, ich kann und muß mich ihrer Meinung nur voll anschließen!
Der alte Dampfer SPD muss Grundsaniert werden (wie die Gorch Fock) und auf der Kommandobrücke muss neues Personal ran.
Der "Jungspund" Meier hat aber auf diesen "rostigen" Kahn keine Chance. Warum?
Er scheint zu wissen, was die ehem. Wähler wollen, diese Ideologen aber weiter auf den Eisberg zusteuern und damit dem Untergang geweiht sind. Schade!
Er müßte wirklich eine "Neue SPD" ( so wie es die Labour Party in GB gemacht hat) ins Leben rufen.
P.S. Wenn jetzt Wahlen in Rheinland-Pfalz anstehen würden, könnte die MP Malu Dreyer Adieu sagen. Mit den Linken koalieren? und dazu noch die Grünen?
"Gute Nacht Freunde, was ich jetzt noch zu Sagen hätte, dauert eine Zigarette und einen Dreifachen (Schnaps) im Stehn"
Der Letzte macht bitte das Licht aus!

Mit dieser Agenda hat er nicht die geringste Chance, Parteivorsitzender zu werden. Er kann froh sein, dass er nicht wie Sarrazin mit einem Parteiausschlussverfahren überzogen wird.

Yvonne Walden | Fr., 9. August 2019 - 14:38

Antwort auf von Gottfried Meier

Wer Sympathien für den SPD-Dissidenten Thilo Sarrazin zeigt, sollte kein Vorstandsamt innerhalb dieser Partei anstreben.
Sarrazin verkörpert eine konservativ-verkrustete Haltung, so daß die Mehrheit der Parteimitglieder nicht bereit ist, einen solchen Weg mitzugehen.
Der SPD bleibt künftig nur eine Kooperation mit der LINKEN und den GRÜNEN. Ansonsten würde sie in der Wählergunst noch weiter abdriften. Das sollte auch ein Robert Meier wissen und berücksichtigen.

Mensch Frau Walden, ich kann ihnen nur zu 100%igt zustimmen. Wenn die SPD mit der Linken & den Grünen eine Kooperation eingeht ist IHR (SPD) Gang in die Bedeutungslosigkeit nicht mehr weit!
Da ihrer Meinung die "Mehrheit der Parteimitglieder...mitzugehen nicht bereit sind... den Dissidenten..." ("Die Partei hat immer Recht")zu folgen hoffen sie wohl der Wähler würde dies tun?
Träumen sie weiter!

Für manche GenosseInnen ist es wohl besser, wegzuschauen, um nicht zu sehen, was nicht sein kann, weil es nicht dein darf?! Mit Thilo Sarrazin hat diese untergehende SPD einen ihrer letzten Denker und Menschen
mit Rückgrat verloren! DAS ist die Wahrheit!
Sie und einige übriggebliebenen Naiv-Gutmenschen rennen einer SPD hinterher, die längst ihre zweite "Zwangsvereinigung" freiwillig mit der SED/LINKEN "unter deren führender Rolle" vollzogen hat. Wer das nicht sehen will, läuft mit einer rosaroten Brille umher. Die einst stolze SPD unter Schumacher, Brandt und Schmidt gibt es nicht mehr, weil sie an die die kommunistische Einheitsfront verkauft wurde. Wovor Willy Brand die SPD schon 1948 warnte, ist nun ein weiteres mal eingetreten dank ihres schwachen und substanzlosem Führungspersonals! Wer in diesen Abwärtsstrudel nicht hineingezogen werden will, sollte sich schleunigst von diesem ziel- und orientierungslosen Haufen verabschieden, sonst geht er mit im knallroten Sumpf unter!

Ich frage mich, was Sarrazin in der SPD hält. Der Mann klingt längst wie ein AfD-Rechtsaussen, tritt bei der FPÖ auf, hat auch sonst keine Berührungsängste mit Rechtsextremisten.
Ich verstehe ja, dass ihm die AfD wahrscheinlich zu schmuddelig oder krawallig ist...Dennoch sollte er sich und seiner Noch-Partei einen Gefallen tun - er kann mit der heutigen SPD nichts anfangen, und umgekehrt will sie ihn nur noch los werden. Und was Wahlen angeht: Sarrazin ist garantiert der L E T Z T E, der der SPD auch nur eine einzige Stimme bringt. Im Gegenteil: Wahrscheinlich treibt er den Einen oder Anderen auch noch zu Grünen oder Linken.

Günter Johannsen | Mo., 12. August 2019 - 11:54

Antwort auf von Gerhard Lenz

es gefällt den Real-Sozialisten nicht, wenn Zeitzeugen der SED- und MfS-Verbrechen immer und immer wieder die Menschen daran erinnern, was vor 1989 in der kommunistischen Diktatur ein Menschenleben wert war. Nur der unterwürfige Schleimer und SED-Genosse war ein Mensch, der Wertschätzung erfuhr. Andersdenkende und Menschen mit eigener Meinung - Menschen die mit dem eigenen Hirn denken - galten als lebensunwertes Leben und konnten bedenkenlos von den Stasi-Schergen "zersetzt" werden!
Wie sich die Zeiten doch ähneln …. Heute werden Menschen, die mit dem eigenen Hirn denken, mit der Nazi-Keule zersetzt!

Also Entschuldigung Frau Walden, das, was Sie da schreiben belegt doch nur, dass Sie die Bücher von Sarrazin gar nicht gelesen haben. Sobald sich ein SPD affiner Mensch mit dem angeblichen Dissidenten Sarrazin beschäftigt, kommt in aller Regel nicht mehr als die üblichen Politiker-Stanzen und Sprechblasen. Ich habe bisher in dieser ganzen Auseinandersetzung um Sarrazin nicht ein einziges Mal – ich wiederhole: nicht ein einziges Mal – gelesen, wo Sarrazin in seinen Tatsachenbehauptungen falsch liegen soll. Bemerkenswerterweise hat gerade Helmut Schmidt in einem Interview mit Frau Maischberger ausdrücklich gesagt, dass Sarrazin in vielem Recht hat. Wird Schmidt jetzt posthum ausgeschlossen? Und jetzt kommen Sie daher und sondern nur noch das schon 1000 mal gehörte, von Parteiapparatschiks abgesonderte Blabla ohne materiellen Kern ab. Wer soll eigentlich der Adressat Ihrer Ausführungen sein?

Norbert Heyer | Fr., 9. August 2019 - 10:33

Herr Maier vertritt SPD-Positionen wie zu Mamas Zeiten - damit ist er für die meisten SPD-Mitglieder unzählbar. Keine Verstaatlichungen sind für die meisten in dieser Partei nicht mehr vorstellbar, geht doch immer noch die (falsche) Mär um, dass der Staat es schon am besten
regelt. Sie sind teilweise linker als die alten SED-Kader im neuen Gewand, mindestens so grün wie die Shootingstars - aber das Allerwichtigste fehlt: Ein eigenes Profil, eine neue Ausrichtung. Die SPD war Arbeiterpartei und soziales Leitbild, davon sind nur noch kümmerliche Reste erhalten. Sie haben nicht einen einzigen Kandidaten/Kandidatin, mit Charisma und Überzeugungskraft, nichts, absolut nichts, was den Wähler inspirieren könnte, diese ausbrannte Truppe zu wählen. Diese Partei hat sich um Deutschland einst Verdienste erworben, sie war fester politischer Bestandteil. Heute hat sie abgewirtschaftet, allein das langwierige Suchen nach Kandidaten für den Schleudersitz spricht Bände. Die SPD wird untergehen.

Heidemarie Heim | Fr., 9. August 2019 - 10:37

Nicht nur Sie Herr Maier! Vor allen Dingen muss man solche Aussagen, wie die der grünen Bezirksbürgermeisterin nur mal als Raucher in Kontext stellen, um den wahren Irrsinn solchen (Nicht)-Vorgehens zu hinterfragen. Nach mit Strafe bewehrtem Rauchverbot in Lokalen und öffentlichen Gebäuden,der Abschaffung von Raucherabteilen in Zügen usw., wurde ja auch schon "angedacht",das Rauchen im Außenbereich der Lokalität zu verbieten. Demnächst dann auf Parks usw. auszuweiten,während man "besorgt" ist um afrikanische Rauschgiftverkäufer und mögliche andere Gruppen (wahrscheinlich Abhängige die sich prostituieren müssen und ihre Freier!?),die im Görli dann ihrem Geschäft nicht mehr ordentlich nachgehen könnten?Von den rosa Bereichs-Markierungen soll man ja inzwischen abgekommen sein.Man erkennt den Wahnsinn oder soll ich sagen Wahnwitz?
Im Übrigen tut es mir leid Herr Maier! Aber nach diesen allzu "normalen" Antworten auf die Fragen von Frau Hildebrandt sehe ich schwarz für Sie!
Glück auf!

Urban Will | Fr., 9. August 2019 - 11:05

wird, wenn er überhaupt antreten darf, natürlich nicht die Spur einer Chance haben, leider.

Aber es tut ein wenig gut, lesen zu dürfen, dass ein sich zur Führung stellender Sozialdemokrat solche Worte spricht.

Am meisten beeindruckt hat mich der Ausdruck „soziale Vernunft“, dazu hätte ich gerne mehr gehört.
Der Begriff „Vernunft“ scheint mir ja schon länger beerdigt in diesem Land.

Ebenso die SPD als traditionelle Volkspartei.

Wenn er Maier Politik gestalten will, muss er sich eine andere Partei suchen.

Die SPD ist nicht mehr das, als was man sie beständig immer noch hinstellt.

Sich auf ihre Traditionen, Werte oder gar Geschichte zu berufen, wirkt nur noch lächerlich.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 9. August 2019 - 11:16

Nettes Interview und sicher ein "Neuer", der zumindestens mal nachgedacht hat, bevor er hier schreit. er mag sicher gute Absichten für die SPD haben, er verkennt aber die parteiinterne Inquisition. Schon allein das er zu Sarrazin eine differenzierte Meinung hat, dass er doch tatsächlich die innere Sicherheit und Migration diskutieren will, dieses Vorhaben hält er nicht lange durch. Die SPD-Intriganten lauern schon. Da wollen einge nach gaaaanz weit links laufen, da ist einer der an der Leine zurück zieht nicht gewünscht.
Auch er wird, wie alle anderen auch scheitern am Innenleben der SPD. Die "Alt-SPDler" haben es schon für sich geschnallt. Bloß nicht nach vorne, da bis du ganz schnell oben und fällst noch schneller herunter. Die Ostwahlen werden denen die letzte Ölung verpassen.
Raus aus der Kleiko, ins Kloster und die innere Einkehr üben, nachdenken, mit neuen Leuten langsam wieder einen Neuanfang wagen und vor allem, hört Euren ehemaligen Wählern zu und diffamiert sie nicht.

dieter schimanek | Fr., 9. August 2019 - 12:24

Maier jun. sollte mal seine Mutti fragen wie es gemacht wird, die wußte das nämlich. Die wußte auch wann es Zeit war zu gehen und da sie was richtiges gelernt hatte, war das auch kein Problem. Als Frau mit Köpfchen, wäre sie in der heutigen SPD völlig fehl am Platz. Der Sohnemann sollte seinen Wunsch Job besser nochmals überdenken.

Beate Weikmann | Fr., 9. August 2019 - 12:25

der spätestens zweite Kommentar immer heißt „ damit den Rechten nicht zugespielt wird“ , und das nächste die Erhöhung der Erbschaftsteuer ist. Wird sich in der politischen Landschaft gar nichts ändern. Es ist an der Zeit für eigene Visionen für Leidenschaft und vor allen Dingen für Ehrlichkeit und Kritikfähigkeit. Es wurden auch noch nie so viel Steuern wie im Moment eingenommen und es reicht immer noch nicht? Mehr ist den Menschen nicht mehr zuzumuten egal in welcher Form. Es wäre an der Zeit die Bürger zu entlasten und die vereinnahmten Steuergelder zielgerichtet einzusetzen. Viele Themen liegen brach der jetzigen Regierung ist es egal und die anderen sehen sie nicht und blasen nur ins alte Horn.

Heidrun Schuppan | Fr., 9. August 2019 - 15:51

Antwort auf von Beate Weikmann

die Besteuerung der Renten zurückzunehmen – damit sich Rentner auch mal in ein Café setzen können, um ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee zu genießen. Ein Blick über die Grenze zu den Niederlanden zeigt, dass das ernsthaft möglich ist. Ich meine, für die Rentner.

Manfred Bühring | Fr., 9. August 2019 - 13:27

Mit Herrn Maier setzt sich das "Rumgeeiere" um das, was das Gros der Bürger umtreibt, nämlich die negativen Folgen der umgezügelten Zuwanderung mit faktischer Aushölung unseres Asylrechts und schleichender Demontage unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, fort. Die dänischen Sozialdemokraten machen es vor, aber unserer SPD fehlen hier die "Eier" für einen Kurswechsel.

Ingo Kampf | Sa., 10. August 2019 - 22:54

Herr Maier gehört dazu und auch der auf der Liste in Rheinland Pfalz als Nachrücker von Frau Nahles vorgesehene Joe Weingarten. Der hat es sich mit den Genossen verscherzt, weil er einige von den hier hineinkommenden Asylanten als Gesindel bezeichnet hat. Sarrazin ist auch noch in der SPD und Gudio Reil ist gleich in die AfD gewechselt. Aber die Leute, die für Recht und Ordnung sorgen wollen und gravierende Fehlentwicklungen ansprechen, haben in der ideologisierten SPD keine Chance. Die SPD hat sich von rechtschaffenen einfachen Arbeitnehmer weit entfernt. Der letzte, der diesen Typus verkörpert hat, war Müntefering. Aber an dem hat schon die Juso-Tante Andrea rumgemäkelt. Jetzt ist sie selbst raus. Die SPD hat zwei Lager und wird sie kaum integrieren können. Stegner und die Seeheimer, das geht nie. Herr Maier ist mutig - aber er wird den Niedergang der SPD nicht aufhalten können. Nach den Wahlen in Ostdeutschland kommt die Schockstarre und dann der Abstieg in Richtung 5%.