Meyers Blick auf... - ...Seenotrettung

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler über das Dilemma der Seenotrettung im Mittelmeer

Frank A. Meyer spricht über die Situation im Mittelmeer.

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Ernst-Günther Konrad | Mo., 5. August 2019 - 12:29

Alle Ihre Videos die ich in den letzten Monaten genießen durfte, sind für sich eine Wohltat an Vernunft und gesundem Verstand. Viele Kommentatoren lese ich hier, die wir alle, vieles von dem dem was Sie sagen Herr Meyer, oft, sehr oft zu dem ein oder anderen Artikel geschrieben haben.
Sie sprechen von Völkerwanderung, einige Afdler sprechen von Umvolkung. Egal, wie man es nennen mag, man hilft letztlich weder den Migranten, noch ihrem Land damit, dass man sie hier aufnimmt. Lese heute gerade in der Bild, dass ein betrunkener Auotfahrer mit Kleinkindern an Bord seine Familie aufs Spiel gesetzt hat. Helle Empörung bei einigen Medien inzwischen, obwohl das schon immer mal vorgekommen ist. Wie kann der Mann seine Kinder in Gefahr bringen? Wie kann eine Mutter mit Kleinkindern, diese auf einem Schlauchboot in Gefahr bringen? Wie kann ein Vater seine Familie verlassen und sie allein zurück lassen? Wie kann es sein, das sich im Mittelmeer sog. Seenotretter als Helfer von Schleppern betätigen?

Christa Wallau | Mo., 5. August 2019 - 13:18

lieber Herr Meyer.
Diese Gedanken, die Sie hier äußern, wurden von unzählig vielen vernünftigen Menschen in D schon längst geäußert. Nur: Die etablierte sog. Elite wollte sie aber partout nicht hören,
erst recht nicht die voreingenommenen, links-grünen Journalisten - jedenfalls die meisten!
Man kann jetzt wirklich beim besten Willen nicht so tun, als habe es keine Warnungen vor
den Folgen einer Ideologie der "offenen Grenzen"
und der - wie Sie es zu recht nennen - "Völkerwanderung" gegeben.
Die Argumente, die Sie hier nennen, sind seit Jahren bekannt.

Was unbedingt kommen müßte, wäre ein UMDENKEN bei denen, die bisher in die falsche Richtung gelaufen sind u. weiter laufen.
Aber danach sieht es nirgendwo in D aus.
Diese Leute müßten ja dann zugeben, daß die verhaßte AfD W a h r h e i t e n ausgesprochen hat, für die man sie verunglimpft und als "Nazis" bezeichnet hat. Aus dieser Falle kommen die Befürworter der offenen Grenzen nicht ohne Gesichtsverlust heraus. Das ist die Crux.

Wird man nicht, bzw. erst wenn es existentiell wird, wie Sie liebe Frau Wallau zu recht bemerken! Man steckt weiterhin den politischen Kopf in den Sand und spielt auf Zeit um seine mangelnde Entschlusskraft und Unfähigkeit wieder Herr der Lage zu werden, zu verschleiern. Als die Hauptmitverursacher der mittlerweile nicht mehr zu übersehenden Schwächen nationaler wie auch der EU-Politik, sehe ich unsere Medien, die in der Mehrzahl ihre Kontrollfunktion dreingaben. Aber auch unseren normalen Mitbürgern, die sich von einer Minderheit unserer Gesamtgesellschaft im eigenen Denken beeinflussen und dergestalt manipulieren lassen, kann ich die Verantwortung nicht absprechen. Einmal alle 4 Jahre das wählen, was man schon immer gewählt hat und hinterher nur nöhlen das man aber was anderes versprochen bekommen hat reicht mittlerweile für den gewohnten Erhalt unserer Demokratie nicht mehr aus. Und dann ist u.U. ein Gesichtsverlust das kleinste Problem was wir haben! Alles Gute! MfG

der Begriff der „Falle“ trifft es auf den Punkt.

Eine selbst gestellte Falle. Erst die in Teilen naiv – dümmliche Willkommenskultur, gipfelnd im himmelschreiend dämlichen Bahnhofsgeklatsche und nun steckt man drin.

Den Mut zur Umkehr, den Gesichtsverlust in Kauf nehmend, das Scheitern der „offene Grenzen – Politik“ erklärend hat niemand.

Also flüchtet man sich in moralische Überheblichkeit.

Dieses Dilemma kann nur im Wahllokal entschieden werden.
Die gegenwärtig dieses Land an die Wand fahrende politische Clique muss zum Rückzug gezwungen werden auf demokratischem Wege.

Ein leichtes Zucken gibt es schon bei Germany's next Topp – Sozi.
Mit Robert Maier bewirbt sich jemand, der neue Wege in Sachen Migration und Sicherheit gehen und Missstände in diesem Land ansprechen will. Immerhin. Gemessen am Zustand dieses Haufens eine Revolution.
Man darf gespannt sein.

Tomas Poth | Mo., 5. August 2019 - 16:42

Europa besteht aus 47 Staaten, davon sind derzeit 28 in der EU organisiert!
Kolonialherren in Afrika waren England, Belgien, Frankreich, Italien. Deutschland nur kurzzeitig von 1984 bis 1919.
Die Herkunftsländer der Migranten sind die ehemalige Kolonien, der Engländer, Belgier, Italiener und Franzosen.
Warum muß sich Europa da etwas an das Bein binden???
Wenn man auf "Schuld und Sühne" argumentiert dann betrifft es nur die vorher erwähnten 4 Länder!!!
Ganz davon abgesehen das dieses "Schuld und Sühne" Konstrukt einen faschistoiden Kern hat, die Sippenhaft!!!

Denjenigen, die Schutz und Hilfe in Europa suchen, ist ziemlich gleichgültig, welche Staaten ehemalige Kolonialmächte waren.
Es geht um humanitäre Hilfe. Und da ist auch Deutschland in der Pflicht, wenn Humanität bei uns noch einen Stellenwert hat.
Es war schon tragisch, wie der italienische Staat schon vor Jahren allein gelassen wurde, als erste Migrantinnen und Migranten in Lampedusa um Asyl baten. Auch die deutsche Bundesregierung hat sich nicht aktiv für eine gesamt-europäische Lösung des Problems eingesetzt.
Es ist immer wieder die Rede davon, daß sich Europa in Afrika wirtschaftlich stärker engagieren sollte, um die Lebensverhältnisse dort zu verbessern und Fluchtgründe gar nicht erst aufkeimen zu lassen.
Was ist bisher geschehen? Jedenfalls nichts grundlegendes. Deshalb fällt uns in Europa das Migrationsproblem immer wieder auf die Füße, ob wir wollen oder nicht. Wir in Europa brauchen als alternde Gesellschaft diese jungen Menschen. Wann setzt sich diese Erkenntnis durch?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 5. August 2019 - 20:06

Herr Meyer sehr nachdenklich gemacht hat.
Er rechnet sonst wirklich mit einem Wiedererstarken des Faschismus.
Das tue ich eigentlich nicht, weil wir doch ganz andere Voraussetzungen haben als damals, insbesondere eine viel höhere Vergesellschaftung, sogar weltweit durch die Globalisierung, den Handel, das Reisen, die Medien, unser Wissen über uns und unsere Geschichte.
Ich finde es aber gut, dass Herr Meyer mit seinen BEFÜRCHTUNGEN nicht hinter dem Berge bleibt, sagt man so?
Dann sage ich auch meine, ich sorge mich, dass sich keine Ordnung mehr wird halten können, erst recht keine allgemein akzeptierte.
Wer überlebt hat Glück gehabt oder die Mittel dazu, vielleicht nicht zu knapp dann den Willen dazu, aber Faschismus wäre darauf bezogen fast eine Staatsform?
Ich tippe auf gesellschaftlichen Niedergang, überspitzt Verwahrlosung und Leute hinter Mauern und auf bewachten Eilanden, die sich das leisten können.
Die, die das wollen, vermögen es nicht, die es vermögen lässt man nicht?

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 6. August 2019 - 09:27

schwere Sorgen um.
Ich werde vor allem über seine Sicht auf einen evtl. bevorstehenden Faschismus nachdenken.
Seine Sorgen sind aber breiter aufgestellt und lassen auf konstruktive verantwortliche Politik hoffen.
Ich sorge mich zwar auch, aber meine Hoffnungen sind größer, weil ich konstruktive Politik noch aus der alten Bundesrepublik en masse kenne.
Es war abzusehen, dass es einen langen Übergangsprozess des Zusammenwachsens der zwischenzeitlich beiden deutschen Staaten geben würde, aber ich bin zuversichtlich, dass sich dieser Prozess seinem Ende nähert.
Ich plädiere für politische Kultur, Perspektiven und fähige Umsetzung, um ihn im Innern ganz und gar unbeschadet zu vollenden.

Markus Michaelis | Do., 8. August 2019 - 10:46

Was mich interessieren würde, wäre die historischen Verantwortung Europas auszuloten. Wie alle Dinge hat es widersprüchliche Aspekte. Einerseits steht Europa (+USA, Japan) für historisch den größten Teil der Klimagase (nicht mehr heute und weniger in Zukunft). Die Untaten Europas in Kriegen, Kolonialisierung, rassistischen Weltbildern, Sklavenhaltung sind nicht wegzureden, waren damals aber auch nicht ungewöhnlich. Europa war aggressiver aber in erster Linie technisch fähig.

Es war aber auch Europa (mit den USA als damals Ableger), das Wege aus diesem Denken herausgefunden hat - mit ausreichend selbst zugefügtem Leid für die Massen.

Europa hat technisch, medizinisch, weltanschaulich einen Weg in die Moderne geschaffen, den jetzt alle wollen (nicht 1-zu-1). Die meisten Menschen heute sind nur durch europäische Technik/Medizin ernährbar und auf der Welt. Früher wusste es niemand besser. Ist die Schuld Europas so einseitig? Und: treten Zuwanderer in die Schuld mit ein?