Eine Aufnahme der Erde aus dem All
Für den frühen Zeitpunkt des Erderschöpfungstags sind maßgeblich die Industrienationen verantwortlich / picture alliance

Erdüberlastungstag - Mein Hemd, dein Rock

Heute ist Erdüberlastungstag: Die Ressourcen der Welt für unseren Bedarf sind für dieses Jahr aufgebraucht. Der Begriff Nachhaltigkeit wurde so zum religiös gefärbten Schlagwort, das praktisch verhindert, wofür es theoretisch einsteht

Autoreninfo

Peter Strasser ist Philosoph und schrieb u. a. „Gehirn ohne Geist – Die Vertreibung des Menschen aus der Wissenschaft“.

So erreichen Sie Peter Strasser:

Nachhaltigkeit – das ist mittlerweile eines jener Schlagworte, deren bloße Erwähnung einen Impuls der Zustimmung auslöst: Jawohl, was wir brauchen, ist mehr Nachhaltigkeit, und zwar in so ziemlich allen Lebensbereichen. Unsere Produkte sind zu schnelllebig, unsere Technologien zu wenig umweltbewusst, unsere sozialen Beziehungen zu sehr auf rasches Glück ausgelegt. Wir sind gegenwartsfixiert, der Kapitalismus benötigt ständiges Wachstum, das ohne Marktüberhitzungen immer weniger zu haben ist, und unsere Politik tut bloß scheinheilig generationenbewusst, während sie für den populistischen Erfolg alle Zukunftsbedenken über Bord wirft.

Dieser Klagekatalog ließe sich im Namen der Nachhaltigkeitsforderung noch beliebig erweitern, zumal dann, wenn wir uns bewusst machen, dass es nicht mehr lange dauert, bis die Menschheit die Acht-Milliarden-Grenze überschritten haben wird. Daraus geht unmittelbar hervor: Anstelle der begrenzten, sachlich wohlumschriebenen Forderung, nachhaltig zu handeln – etwa in der Bewirtschaftung regionaler Bodenkulturen –, ist mittlerweile vielfach ein Bündel von Forderungen getreten, die auf globale Dynamiken abstellen.

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Norbert Heyer | Mo., 29. Juli 2019 - 15:08

Eines muss man den Vertretern der neuen Lehre lassen: Sie haben die Fähigkeit, ihre Ansichten und Vorstellungen von allen Seiten einseitig zu beleuchten. Der Erdüberlastungstag ist eine weitere Stufe, die Hysterie der Menschen weiter anzuheizen und das „schlechte Gewissen“ bei allen Entscheidungen zu hinterfragen. Es wird immer eine Illusion bleiben, für alle Menschen annähernd gleiche Lebensbedingungen zu schaffen, die in den Industrieländern der westlichen Welt Standard sind. Warum ist das so? Sind manche Völker leistungsbereiter oder -fähiger? Wollen ärmere Länder nicht aus der Armut heraus, sondern lieber von Entwicklungshilfe leben. Wenn dann aber -politisch gewollt - eine Angleichung erzwungen werden soll wird folgendes passieren: Es wird allen schlechter gehen, Verteilungskämpfe und Unruhen nehmen zu und erreichen damit genau das Gegenteil vom Gewünschten. Gleichheit ist eine Illusion, für die es auch einen anderen Namen gibt: Kommunismus. Deren Erfolge sind hinreichend bekannt.

Roland Völkel | Di., 30. Juli 2019 - 16:46

Antwort auf von Norbert Heyer

Hallo Herr Heyer,
sie schreiben: "Es wird immer eine Illusion bleiben, für alle Menschen annähernd gleiche Lebensbedingungen zu schaffen..."
Dies ist aber nicht das Hauptproblem, wie ich finde sondern der ernorme Bevölkerungszuwachs. Von jetzt aktuell sieben Milliarden Menschen auf neun im Jahre 2050. Wie soll das gehen, diese alle ausreichend mit Nahrung, Wasser etc. zu versorgen.
Abgesehen von den enormen Landverbrauch der dafür benötigt wird.
Die Welt sollte sich "Gesundschrumpfen". Weniger ist Mehr!
„Wir können schon sieben Milliarden Menschen nicht ausreichend versorgen, wie sollen wir denn neun Milliarden ernähren?“-Dies ist ein Zitat von Joel E. Cohen, amerikanische Wissenschaftsverband AAAS .
Lesen sie mal den Thriller von Sebastian Fitzek: "Noah".
Der macht einen schon Nachdenklich!

Beate Weikmann | Mo., 29. Juli 2019 - 18:17

Wir haben 1987 nicht schlecht gelebt. Würden wir nicht so viel wegwerfen wäre für die anderen genügend da. Würden Lebensmittel nicht an der Börse gehandelt würden nicht so viele vernichtet und ein jedes Land könnte genug anbauen um seine Bevölkerung zu ernähren und auszutauschen. Die Elektrogeräte haben lange gehalten und man hat Wert auf Qualität gelegt. Heute ist nur noch Quantität gefragt. Wenn die Nachhaltigkeit bei den Eliten dieser Welt so gefragt wäre wie die Kriege und die Menschen im Vordergrund stünden, dann könnte alle Kraft dafür verwendet werden die Ungleiche in die Gleiche zu stellen.

Steffen Loos | Di., 30. Juli 2019 - 09:55

Seitdem der Erdüberlastungstag vom 31.Dezember immer weiter ins Jahr zurückreicht hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt. Das ist die Grundlage aller Probleme, denn immer mehr Menschen streben mehr Wohlstand an. Diese Tatsache findet in den Medien keine Erwähnung. Da wird lieber an den Symptomen herumgedoktert. Das eine wachsende Weltbevölkerung im direkten Zusammenhang mit Rohstoffverbrauch, Flächenverbrauch, Umweltzerstörung und Abfallproduktion stehen wird scheinbar ignoriert. Da können wir noch so nachhaltig sein, in der Summe wird der Verbrauch nicht zurückgehen. Die gerne propagierte "Klimakatastrophe" ist dabei unser letztes Problem. Im Gegenteil, ein kälteres Klima würde den Rohstoffverbrauch weiter anheizen.

Sie haben Recht Herr Loos:
Hauptfeind Nr.1 bei "nichtgelungene Strategiespiele":
Bevölkerungsexplosionen.
Über 80% unter 18 Jahren wo hauptsächlich der Islam verbreitet ist (wie speziell in Indien dies man sehen kann). Aber auch Pakistan, Jemen uvm..
2. Der effektive Umgang mit Rohstoffen & seine Wiederverwertung.
Woran konnte man früher einen Deutschen erkennen:
Er hat sein Senf -oder Ketchupglas ausgewaschen ;-)
Wie nachhaltig lebte unsere Generation in D.:
Die allermeisten Frauen konnten mit Nadel & Faden umgehen.
Reißverschlüsse, gut erhaltene Stoffe sowie Knöpfe wurden wieder verwendet. Die Müllmengen waren mehr wie klein,weil wir in Ost wie West in keiner Wegwerfgesellschaft lebten. Die WWG wurde erst durch die VEB/ Monopole gegründet & auf einmal mußte (!!!) "die Frau(en)" arbeiten gehen, damit das Geld reichte.
Kinder kamen zur ideolog. Abrichtung in den Kindergarten.
Später kommt das Fernsehen & die PC-Spiele dazu. Und alles so, das immer wieder neues gekauft werden muß

Teil 2 Ja, Bevölkerungswachstum & Wirtschaftswachstum ohne Grenzen & die Nachhaltigkeit der früheren Gererationen bleibt auf der Strecke.
Aber Vorsicht: Sozialismus/ Kommunismus hat nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern dort kommen die unguten Eigenschaften der Menschen zu Tage (übrigens wie auch im Monopolkapitalusmus zB. Börse/ AG).
Eigentlich müßte die freie Marktwirtschaft wie eine Zelle wirken. Ab einer bestimmten "Größe" muss sich ein Wirtschaftsunternehmenwegen des finanziellen Druckes (je Größer das Unternehmen, je höher die Steuern)wie in der Natur teilen & diese wird in den Anfängen gestützt, damit die Fundamente gestärkt werden können. Aber dieses System würden alle machtliebenden Menschen hassen, den dadurch entfiel die Lobbyarbeit & die Aufsichtsräte.
Und vor allem der Import (vor allem aus Asien), der uns seit diesem Jahrtausend den Wohlstand & die Nachhaltigkeit des D. Volkes brachte ;-)
Träumt weiter, den der Krug hat schon einen Riss :-( Ihr
Nimmerklug MFG

Werter Herr Lehmann, ich kann das alles unterschreiben, was sie da ausführen. Ich habe ein nachhaltiges Ziel für mich ausgegeben. So will ich das nicht haben und ich werde dies auch nachhaltig immer wieder denken, sagen und schreiben.
Danke für Ihren guten Kommentar.