19.07.2019, Baden-Württemberg, Freiburg: Teilnehmer halten während einer Fridays for Future Demonstrationein Plakat mit der Aufschrift "Schützt das Klima sonst muss das Faultier sterben" in die Höhe. Nach Polizeiangaben nahmen mehr als 7000 Schüler an der Demonstration teil.
Sanktionsfrei Unterricht schwänzen, um das Klima zu retten? / picture alliance

„Fridays for Future“ - „Es gibt Gesetzesverstöße, bei denen man die Augen zudrückt“

In Baden-Württemberg dürfen Schüler den Unterricht unentschuldigt für Demos von „Fridays for Future“ schwänzen. Einen Bußgeldbescheid hob die Stadt Mannheim nach Protesten wieder auf. Die CDU-Kultusministerin Susanne Eisenmann ist empört über den Koalitionspartner

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Die Schule zu schwänzen, kann teuer werden. Wie hoch ein Bußgeld dafür ist, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. In Baden-Württemberg, das ist seit der vergangenen Woche bundesweit bekannt, beträgt das Schwänzer-Bußgeld 44,25 Euro pro Stunde. Nicht jedoch, wenn man als Grund angibt, man sei dem Unterricht unentschuldigt ferngeblieben, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.

Dann nämlich, das hatte die Stadt Mannheim als erste Kommune in Deutschland entschieden, hat das Schulschwänzen keine Konsequenzen. Einen von der Schulleitung veranlassten Bußgeldbescheid, den das Ordnungsamt an vier Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Mannheim verschickt hatte, hob die Stadt noch am selben Tag wieder auf – nachdem Medien bundesweit über den Fall berichtet hatten und die Bewegung „Fridays for Future“ gegen die Strafmaßnahme protestiert hatte. Die Begründung dafür erscheint fadenscheinig. Die Bescheide seien zwar „formal korrekt, aber nicht geboten“ gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung des Mannheimer Ordnungsamtes.  

Kultusministerin ist düpiert

Woher und warum dieser plötzliche Rückzieher? Die Stadt Mannheim wird von Grünen regiert. Bei der Kommunalwahl im Mai hatte die Partei mit 24,4 Prozent der Wähler die meisten Stimmen errungen. Ist die Kommune vor den bundesweiten Protesten der „Fridays for Future“-Bewegung eingeknickt? Der Pressesprecher der Stadt bestreitet das. Anruf beim grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Was sagt er dazu, dass das Ordnungsamt in Mannheim schulschwänzenden Anhängern des Greta-Thunberg-Fanclubs ganz offiziell einen Freibrief ausstellt? Sein Sprecher will den Fall nicht kommentieren. Er verweist an die zuständige CDU-Kultusministerin: Susanne Eisenmann.

Sie hatte das Bußgeld vergangene Woche in einem Interview mit dem SWR-Hörfunk verteidigt. Schulpflicht sei Schulpflicht, hatte sie mit Blick auf den grünen Koalitionspartner gesagt. „Ziviler Ungehorsam heißt auch, Konsequenzen zu tragen.“ Dass ihr die Behörde in den Rücken gefallen ist, hat sie düpiert. „Es gibt Gesetzesverstöße, bei denen man die Augen zudrückt und solche, bei denen das Recht durchgesetzt wird“, schreibt sie in einer Email auf Anfrage von Cicero. „Diese Sichtweise ist in einem Rechtsstaat sehr unglücklich.“

Pädagogischer Umgang mit Streiks

Ihr grüner Koalitionspartner in Baden-Württemberg sieht das anders. „Bußgelder sind kein sinnvoller Umgang mit dem Klimastreik Fridays for Future“, heißt es in einer Pressemitteilung der baden-württembergischen Landesvorsitzenden Sandra Detzer und Oliver Hildenbrand. „Die Schülerinnen und Schüler gehen freitags mit Recht auf die Straße. Ihnen ist schmerzlich bewusst: Um das Klima zu retten, bleibt nicht mehr viel Zeit.“ Das Problem seien nicht die protestierenden Schülerinnen und Schüler. „Unser Problem sind jene Verantwortlichen bei Union und SPD, die etwas ändern könnten, es aber nicht tun.“ Man plädiere deshalb für einen „pädagogischen Umgang mit den Streiks.“

Dabei sind Schulen in Deutschland politisch zur Neutralität verpflichtet. Darauf hatte sich die AfD berufen, als sie in Berlin und anderen Bundesländern Online-Pranger freischaltete, auf denen Schüler linke oder grüne Lehrer anschwärzen konnten, denen eine politische Einflussnahme unterstellt wird. Vor allem Grüne hatten dagegen protestiert.

Schulleiterin am Pranger

Jetzt verteidigen sie die Aufhebung des Bußgeldes für die Mannheimer Gymnasiasten. Ein Bußgeld sei nur das letzte Mittel, um Schulschwänzer zur Räson zu rufen, „wenn vorherige Maßnahmen von Seiten der Schule vor Ort keinen Erfolg zeigten“, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Ähnlich argumentiert der Pressesprecher der Stadt Mannheim. Der Leiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, Silke Herr, unterstellt er in einer Pressemitteilung, sie habe nicht alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente ausgeschöpft.

Die aber bestreitet diese Darstellung. Die Schüler hätten nicht nur einmal gefehlt, ohne – wie in solchen Fällen üblich – eine Entschuldigung der Eltern abzugeben, sondern mehrmals. Es hätte jedes Mal Aufklärungsgespräche mit Eltern und Schülern gegeben. Ohne Erfolg. Sie selbst hätte die Schwänzer daraufhin ans Ordnungsamt gemeldet: „Ich hab als Schulleiterin gehandelt. Schulen haben sich politisch neutral zu verhalten.“

Man hätte sie gerne gefragt, wie sie damit umgeht, dass die Stadt Mannheim nicht die Rechtsverletzung, sondern deren Ahndung nachträglich sanktioniert hat. Doch eine Anfrage des Cicero bleibt unbeantwortet. Wie sie Schüler jetzt vor den Folgen unentschuldigten Schulschwänzens warnen soll, da ihr die Stadt Mannheim die Sanktionsmittel entzogen hat, ist unklar. Die Familien der Schüler wird es freuen. Sie hatten vorher öffentlich erheblichen Druck ausgeübt. In einem offenen Brief an den Mannheimer Morgen hatten sie geschrieben: „Wie kann eine Schule, die sich nach Sophie und Hans Scholl (Gründer der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, Anm. der Red.) benennt, so mit Kindern umgehen, die sich politisch interessieren und engagieren?“

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Paul Baumann | Di., 23. Juli 2019 - 08:24

Natürlich werden alle möglichen Gesetzesverstöße massenweise immer wieder ignoriert...
So etwas nennt sich dann Deeskalation

Jürgen Sauer | Di., 23. Juli 2019 - 13:45

Antwort auf von Paul Baumann

Wenn geltendes Recht nicht mehr angewand wird, ohne ansehen von Person, Weltanschaung etc. haben wir de Fakto ein Abschaffung des Rechtstaates.

Damit Endet für mich ebensfalls die Pflicht Bußgelder oder Steuern zu zahlen.

Weil das Recht nicht mehr allgemeingültig für jeden gilt, hört es auf zu existieren.

Thomas Neumann | Mi., 24. Juli 2019 - 16:32

Antwort auf von Paul Baumann

Das ist keine Deeskalation, sondern Parteiproporz. Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine PEGIDA-Demonstration mit Jugendlichen und Kindern in - sagen wir mal - Dresden nicht so viele Versteher hätte, obwohl sich die "lieben Kleinen" da ja auch "nur politisch interessieren" und dafür werben, dass ihre Kultur (nicht nur die Umwelt) nicht von einigen wenigen Gutmenschen verschenkt wird.
Es ist, wie immer: kommt der Staat nicht mit Gesetzen durch, dann wird einfach nachgegeben. Radfahrer in München: die fuhren jahrzehntslang gegen die Einbahn. Irgendwann hat mal einer versucht, das in Griff zu bekommen - vergebens. Also fahren jetzt überall die Radler erlaubt gegen die EInbahnstraße, die aber damit formaljuristisch und faktisch keine mehr ist (was aber immer noch da steht).
Aber GEZ oder fünfzig Cent Steuern nicht bezahlen: da kommt der (ÖR) Gerichtsvollzieher - und das ziemlich schnell. Armes Deutschland.
Übrigens: vielleicht könnten die Kids am Donnerstag noch gegen den Brexit stimmen..

Stefan Jurisch | Di., 23. Juli 2019 - 08:43

jeder in diesem Land beinahe alles machen, was er will, ohne dafür belangt zu werden.
Okay, das ist noch etwas übertrieben, aber im Kleinen fängt es doch an. Warten wir doch einfach ab, bis es das erste Mal in den Bereich von Straftaten geht, die dann als ziviler Ungehorsam verklärt und nicht geahndet werden. Zumindest dann, wenn Grüne ihre Finger mit im Spiel haben.
Aber wehe, es gäbe eine Gegenbewegung. Diese Schüler bzw. deren Eltern würden wahrscheinlich noch am selben Tag in bar mit Bußgeldern belegt.
Langsam aber sicher überschreitet dieser ideologisch geprägte Politik jegliche vernünftige Grenze und diffamiert die, die zum klaren Denken aufrufen, als Idioten. Ich bin gespannt, wann mich allein meine vorsichtig abwägende und hinterfragende Vorgehensweise (auch in anderen Belangen) bereits zum - keine Ahnung - zum Klima-Nazi machen wird, obwohl ich eher umweltbewusst lebe.

Sehr gut, Herr Jurisch.

So schnell kann man zum "Unmenschen" gestempelt werden, wenn man die
herrschende politische Meinung partout nicht teilen will.
Allmählich wird es - Gott sei Dank - mehr Leuten bewußt, wie sehr sie in ihrem Denken gegängelt werden (sollen).
Leider sind es bei weitem aber immer noch nicht genug Bürger, die kritisch aufhorchen und beginnen, ihren eigenen gesunden Menschenverstand zu reaktivieren.
Fast möchte ich hoffen, daß es nach der nächsten Wahl zu einer grün-rot-dunkelroten Regierung kommt, damit man in den darauf folgenden Jahren an den wirtschaftlichen Folgen deutlich erkennen kann, auf welchem Irrweg sich Deutschland befindet.
Bei den meisten Menschen lösen erst drastische Eingriffe in ihre Lebensqualität
und in ihren Geldbeutel Abwehr-Reaktionen aus.

Es wird also wohl noch eine ganze Weile dauern, bis schlimme Umstände uns aus
dem grün-roten Alptraum befreien. Jedenfalls gilt für mich: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

gerhard hellriegel | Di., 23. Juli 2019 - 09:12

Warum bußgeld nur für vier? Ohne ansehen der person? Haben wirklich nur vier schüler in mannheim protestiert? Bedeutet "politische neutralität", dass man nach gutdünken einzelne herausgreifen darf? Bedeutet politische neutralität, dass der eine schulleiter so und der andere so entscheiden kann? Rädelsführer? Ein exempel statuiert? Warum hält das kultusministerium sich bedeckt, statt alle schulen auf eindeutige rechtslage und regeln zu verpflichten?

Günter Johannsen | Di., 23. Juli 2019 - 12:30

Antwort auf von gerhard hellriegel

Das Vertrauen in die, welche sich für Demokraten ausgeben, ist längst tot. Selbsternannte Moral-Elitäre haben ihr Vertrauen gänzlich verspielt. Das erkennt man am Wahlverhalten des Souveräns! Wer permanent das Volk ignoriert und sich und seine Partei für das Volk ausgibt, bekommt die Quittung und wird geschasst!
Sowas kommt von sowas: Politikverdrossenheit macht sie breit - und ohnmächtige Wut auf Politiker und deren Hofberichterstatter, die sich als Volkspädagogen aufspielen. Der Cicero ist eines der wenigen Polit-Magazine, wo kritische Kommentare noch veröffentlicht werden. Wie lange noch? Die einseitig grün-linke Propaganda durchzieht nun fast alle Medien. Neuerlich wird schon das Ausland mit einbezogen: die "Neue Züricher Zeitung" trifft es nun zuerst, weil deren Journalisten sich erlaubt haben, jene unsägliche "Rackete" zu kritisieren. Wo wird es enden?
Ich habe das schon einmal erleben müssen … vor 1989!

Durch Ihren Kommentar kam mir in den Sinn, dass die Wahl des derzeitigen Präsident in den USA aus einer ähnlichen Medienlage und ähnlichen Verhältnissen bei den gewählten Gesetzgebern resultierte.

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. Juli 2019 - 09:56

Das Ordnungswidrigkeitenrecht kennt kein Merkmal "sinnvoll". Das ist genau der Zerfall der Rechtsordnung. Deshalb verliert der Staat und seine Institutionen immer mehr an Akzeptanz. Behördliches Ermessen wird durch politischen Einfluss gedehnt bis zum zerplatzen.
Autofahrer werden durch ganz Deutschland gejagt, wenn 15 € eingetrieben werden sollen, weil sie zu schnell gefahren sind. Wer als Falschparker nicht zahlt und den Fahrer nicht preisgibt, den ereilt sogar ein Kostenbescheid.
Okay, werde jetzt immer falsch Parken und sagen, war bei einer Klimademo, das ist wichtiger als die StVO.
Die Schulleiterin durfte Ihnen nicht antworten Frau Hildebrandt. Das macht die Presseabteilung des Schulamtes oder das Ministerium. Diese "strenge" und "böse" unpolitische Schulleiterin wird sich sicherlich einiges anhören müssen. Immerhin hat sie das ganze doch tatsächlich nach Recht und Gesetz in Gang gesetzt und jetzt dieses Theater. Sie hätte halt einen Stuhlkreis mit allen bilden sollen.

"Verliert der Staat und seine Institutionen immer mehr an Akzeptanz". Da gibt es leider nicht mehr viel zu verlieren, lieber Herr Konrad! Haben Sie sich gestern die Spiegel Online-Reportagen mit den "Rechtserklärungen einer Richterin" zu dem Thema Raser-Rennen mit tödlichem Ausgang, die Urteile dazu, die Revisionen, die Fassungslosig-Hilflosigkeit der Opfer usw. angesehen? Oder der Beitrag mit dem noch im Gerichtssaal völlig ausrastenden Clan-Oberhaupts, der völlig offen das Gericht und insbesondere den Oberstaatsanwalt Knissel? bedroht, sollten sie sich noch einmal einfallen lassen seinen Sohnemann dem Recht zuzuführen. Die vom Gericht nicht anerkannte "Misch-DNA-Spur" vom möglichen Täter in der Hosentasche des totgeschlagenen Opfers, Mitglied einer anderen Familie, führte dazu, das er und sein natürlich völlig unbescholtener Nachwuchs das Gebäude verließen. Wo dann die Drohungen noch deutlicher frei in die Kamera gebrüllt wurden! Mein Vertrauen in die Rechtsordnung? Bei mir passè! FG

Gisela Fimiani | Di., 23. Juli 2019 - 10:20

Die Ungeheuerlichkeit der Anmaßung, sich auf das Beispiel der Geschwister Scholl zu berufen, ist unerträglich. Diese unvergesslichen Helden kämpften für Freiheit und Verantwortlichkeit, für ihr und unser Menschentum. Die ungeheuerliche und unmenschliche Gewalt der Despotie brachte sie zum Schweigen. Was der Vergleich dieser wahren Vorbilder mit den derzeit als „Helden“ Bezeichneten zu tun hat,, kann derjenige ermessen, der die Geschichte der Weißen Rose und das Schicksal dieses Freundeskreises kennt. Kultur-historisch eklatante Unbildung und opportunistische Willkür scheuen nicht davor zurück, diese Menschen zu instrumentalisieren und sie damit zu demütigen, zu erniedrigen, zu desavouieren. Hier entlarvt sich die Niedertracht derer, denen jedes Mittel recht zu sein scheint, die eigene Ideologie durchzusetzen und die Gleichheit vor dem Recht Aller zu relativieren und auszuhöhlen. Der Geist der Weißen Rose geht zu Schanden. Schauderhaft.......

Dazu wollte ich auch noch etwas schreiben Frau Famiani. Hatte nur keine Zeit. Lese nunmehr Ihren Kommentar und den von Herrn Hohe und kann nur sagen, sie haben beide recht. Würde das ein Kritiker sagen, wäre das Rauschen im Blätterwald als Donnerhall wahrzunehmen. Danke.

Ihrem Kommentar möchte ich voll und ganz zustimmen. Wer zwischen der "Weißen Rose" und dem Verstoß gegen ein Schulgesetz glaubt, eine Parallele ziehen zu müssen, zeigt, dass er/sie von den tatsächlichen Repressalien der Nazi-Diktatur nichts verstanden hat. Ich kann nur den Kopf schütteln über so viel Geschichtslosigkeit, Arroganz und - ja - Narzissmus. Dass die Stadt Mannheim einknickt, macht sprachlos.
Meine Sympathie und Solidarität gilt der Schulleiterin.

Zumal: Die Geschwister Scholl und Freunde wurden nicht mit einem Ordnungsgeld belegt, - Sie zahlten mit ihrem Leben.

Schaurig zu sehen, daß sie nun mit ihrem Namen dafür herhalten müssen, daß Schüler eine kleine Geldstrafe herumzukommen. Wie billigst.

Bitte: Nennt diese Schule um, meinetwegen in Baerbock-Habeck-Scbule!

helmut armbruster | Di., 23. Juli 2019 - 10:36

"Den Gesetzen gehorchen wir nur deswegen um frei sein zu können (Pro Cluentio LIII, 146)"
Es lohnt sich darüber ein bisschen nachzudenken.

dieter schimanek | Di., 23. Juli 2019 - 11:47

....Gesinnung hat bleibt straffrei. Mal abwarten, wie weit das noch geht. Die deutsche Regierung macht es vor, Rechtsbruch ist an der Tagesordnung und wird mit Moral legitimiert. Dann dürfen das Andere auch, immer vorausgesetzt: "Der Zweck heiligt die Mittel."

Wolf-Dieter Hohe | Di., 23. Juli 2019 - 12:52

@Frau Fimiani
>>>>Die Ungeheuerlichkeit der Anmaßung, sich auf das Beispiel der Geschwister Scholl zu berufen, ist unerträglich. <<<
Genau das ist der Punkt im Heute.
Es zeigt auch die geistige Tieffliegerei bzw. das "Atemlos" gedroschene Phrasenniveau der politisch wie öffentlich rechtlich beauftragten und bezahlten Verwalter des Deutschland benannten Verwaltungsbezirks.
Verwaltung in Realzeit.
Mehr ist es wohl nicht.
Mehr war es vielleicht auch nie.
Ein Ineinandergreifen von zahllosen Zahnrädern.
Das nachfolgende Zahnrad dreht - zwangsläufig- in die Gegenrichting.

@ Frau Fimani
Nachtrag zu soben
Ich meinte natürlich bzw. muss natürlich heißen
"...das "Atemlos" gedroschene PhrasenSTROH (nicht -niveau)
konnt` ich nicht unkorrigiert lassen

Klaus Peitzmeier | Di., 23. Juli 2019 - 12:53

Mit den GRÜNEN geht`s immer Richtung Bullerbü. Jetzt auch in Baden-W. Alles soft, alles cool, alles Pippi Langstrumpf. Millionen werden für Käfer-,Echsenumsiedlung u "Lerchenfenster" verteilt. Kein Stress u Leistung in der Schule. Stattdessen Ringelpietz u Inklusion. Das Niveau läßt sich tatsächlich immer noch verGRÜNEN, also verkindischen. Verbrecher werden eingehegt, nicht abgeschoben. Das Klima wird durch Kinderdemos u Heuchelprozessionsflieger wie Georg Kössler, Claudia Roth u Katharina Schulze gerettet. Und wenn man glaubt es geht nicht noch alberner, dann kommen Renate u Katrin um die Ecke.

Klaus Peitzmeier | Di., 23. Juli 2019 - 12:56

Mit den GRÜNEN geht`s immer Richtung Bullerbü. Jetzt auch in Baden-W. Alles soft, alles cool, alles Pippi Langstrumpf. Millionen werden für Käfer-,Echsenumsiedlung u "Lerchenfenster" verteilt. Kein Stress u Leistung in der Schule. Stattdessen Ringelpietz u Inklusion. Das Niveau läßt sich tatsächlich immer noch verGRÜNEN, also verkindischen. Verbrecher werden eingehegt, nicht abgeschoben. Das Klima wird durch Kinderdemos u Heuchelprozessionsflieger wie Georg Kössler, Claudia Roth u Katharina Schulze gerettet. Und wenn man glaubt es geht nicht noch alberner, dann kommen Renate u Katrin um die Ecke.

Manfred Sonntag | Di., 23. Juli 2019 - 15:35

In unserer Demokratie werden Gesetze und Vorschriften von den entsprechenden Volksvertretungen des Bundes, Landes oder den Gemeinden beschlossen. Jeder geht davon aus das sie befolgt, bei Nichteinhaltung aber sanktioniert werden. Aber was passiert hier? Hier erfolgt eine totale Demontage unserer demokratischen Grundlagen. Wie schrieb doch die NZZ kürzlich: „Der hässliche Deutsche trägt keinen Stahlhelm mehr – er belehrt die Welt moralisch“. Zutreffender kann man das gar nicht sagen.

Bernd Muhlack | Di., 23. Juli 2019 - 16:28

Zu diesem Thema las ich einen Beitrag auf WO, finde ihn jedoch leider nicht mehr. Solch ein "abhandenkommen" ist ja der neue Trend, nicht wahr?
Jedenfalls war der Autor der Ansicht, dass sich ein bußgeldbewährtes Vorgehen gegen diese vier Schüler schon deshalb verbiete, weil die Schule "Geschwister-Scholl-Gymnasium" heiße!
Die Schule müsse sich ihrem Namen gerecht zeigen und Demonstrationen, Einsatz für Demokratie zulassen, gar fördern.

Ich sag mal: mein lieber Scholli!

Um es mit dem ollen Hans Dieter Hüsch zu sagen: "Die Realität ist ja viel kabarettistischer als ich sie darstellen kann, haha, haha!"

Ich denke täglich, es kann nicht noch blöder kommen … und täglich irre ich mich, werde eines besseren (schlechteren) belehrt.

Herr, schmeiß doch endlich Hirn vom Himmel!!!

"Hirn ist alle, ab jetzt gibt KLIMA & Co.!"

Roland Hunecke | Di., 23. Juli 2019 - 17:02

Antwort auf von Bernd Muhlack

Leider ein unerfüllbarer Wunsch, Herr Muhlack:
1. der "Herr ist evtl. "divers" - fehlerhafte Anrede - Annahme verweigert.
2. der "Himmel" ist unbewohnbar geworden - dank NOx und CO2.
3. die Gedanken sind frei, jedoch die Gehirne sind leer!

Ich will mehr solcher Kommentare Herr Hunecke. Die einen können die derzeitige Politik nur im Suff ertragen, die anderen mit Humor.
Das mit dem Suff ist mir zu anstrengend, lachen mag ich immer noch. Danke

Dennis Staudmann | Di., 23. Juli 2019 - 16:40

Offensichtlich ist es eben nicht so, dass vor dem Gesetz alle gleich sind. In der links-grünen Welt entscheidet die politische Einstellung und Haltung des "Täters", ob dieser zu bestrafen oder vielleicht sogar zu bejubeln ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Schüler, die gegen sogenannte Quereinsteiger demonstrieren, weil diese keine pädagogische Ausbildung haben, ebenfalls keine Strafe zu erwarten hätten. Wenn Parteien anfangen, den Gleichheitsgrundsatz auszuhöhlen, ist es nicht mehr weit bis zum Ende der Demokratie. Zwangsläufig drängt sich mir erneut der Vergleich mit der DDR auf. Auch da war es so, dass Schüler mit einer "lupenroten" Herkunft, einem grossen und abrufbereitem Repertoire an gängigen Losungen und Phrasen und in ständiger Jubelbereitschaft beste Chancen auf Abitur und Studium hatten. Ausrutscher wurden dann eher belächelt als bestraft. Merkel ist ein Paradebeispiel dafür, dass der Charakter eines angepassten Mitläufers auch nach 1989 sehr nützlich sein konnte.

Josef Olbrich | Di., 23. Juli 2019 - 16:41

Wer das Dritte Reich miterlebt hat, weis was es bedeutete gegen die Diktatur zu sein. Er setzte sein Leben ein, um das Unrecht anzuprangern. Welche eine Anmaßung, wenn heute in unserer freiheitlichen Demokratie, dieser Einsatz mit den Event "FfF" verglichen wird. Und Schüler, die in einer Schule dieses Namens lernen, sollten begreifen, das Freiheit schneller verspielt werden kann, als diese wieder zu erlangen.

Sigelind Berckhemer | Di., 23. Juli 2019 - 17:11

Bin gespannt, ob in den Sommerferien in
Baden Württemberg auch so fleißig für das
Klima demonstriert wird....

Thomas Neumann | Mi., 24. Juli 2019 - 17:01

Antwort auf von Sigelind Berckhemer

... werden oder würden nicht funktionieren, denn da müssen die Heli-Mums mit dem SUV zum Shopppen, damit die Kids bei den Demos ordentlich ins Bild können. Also das Selfie-Bild von der Demo bei FB oder "insta", nicht Bild-ung.

Vorschlag während der grünen Welle (solange sie noch anhält):
Montag - Demo gegen Rechts.
Dienstag - Demo gegen Missbrauch durch Kirchen
Mittwoch - Demo gegen Baumsterben im CZ-Grenzgebiet
Donnerstag - Demo für Individualrechte vor (All-)Gemeinrecht
Freitag - reserviert für 'Fridays for future'
Samstag und Sonntag zur freien Gestaltung. Demonstriert wurde auch genug. Das Wochenende ist lernfrei zu halten.

Früher, also in der Zeit, wo eine deutsche Ausbildung noch Weltruhm hatte, lief das so:
Montag bis Samstag: 8-14 Uhr Beschulung für uns, die heute "alten, weißen Männer" (und hier gerne unterschlagenen Frauen).
Deshalb können unsere Kids heute gemütlich statt Beschulung zur Demo gebracht werden. Gute Arbeit, Babyboomer!

Norbert Heyer | Di., 23. Juli 2019 - 17:47

Je weiter die Klima-Hysterie voranschreitet, desto schriller müssten bei den noch Zurechnungsfähigen die Alarmglocken läuten. Wir haben Schulpflicht - wer unentschuldigt fehlt und / oder zu Protestveranstaltungen geht, muss mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Bleiben diese aus beginnt man, den Rechtsstaat zu schleifen. Wenn Gesetze nur angewendet werden nach Gutdünken oder zur Sanktionierung unlieber Maßnahmen und Aktionen, erodiert der Staat schneller, als uns lieb ist. Was macht man, wenn es den hüpfenden Kindern einfällt, am Montag für Klimamigranten zu streiken, für deren vermeintliches Recht auf ungebremste Einwanderung mit Familiennachzug? Schließlich muss man ja Haltung zeigen. Streiken für eine angeblich gute Sache ist aber keine Haltung, sondern nur angepasste Gesinnung. Lernen unsere Kinder in den Schulen nur noch linke Lebensvorstellungen und Gender-Ansichten kennen, von Realität und Berücksichtigung auf das, was möglich ist, nichts-absolut nichts mehr? Da hilft nur beten.

Dieter Freundlieb | Di., 23. Juli 2019 - 18:20

Zwischen 1978 und 2005 habe ich in Australien an einer Universität gelebt und gearbeitet. Nach meiner Pensionierung ging ich - etwas zögerlich - wieder nach Deutschland zurück. Immerhin war Deutschland für mich noch mein Heimatland.

Das erste, was mir auffiel, war die zwischenzeitlich ins beinahe unermesslich gesteigerte 'German Angst'.

Allmählich wurde mir immer klarer, wie sich Deutschland zum Schlechteren verändert hatte. Wenn ich mir jetzt die völlig irrationale und hyper-moralisierende Klimahysterie und deren absehbare politische Folgen vor Augen halte, würde ich am liebsten wieder auswandern. Kaum jemand, außer bei EIKE, wagt es, der Mainstream-Meinung des IPCC und dem Potsdamer PIK zu widersprechen.

Nichts ist, wie immer wieder behauptet wird, in der AGW-Theorie wissenschaftlich 'bewiesen', zumal es in den empirischen Wissenschaften ohnehin keine wirklichen Beweise gibt. Einzig mein Alter (80) hält mich zurück, Deutschland jetzt noch einmal den Rücken zu kehren.

Hans Krüger | Di., 23. Juli 2019 - 18:44

Die Wogen schlagen mächtig hoch in den Kommentaren. Unser aller Kanzlerin hat diese Demos für gut befunden in ihrer verschachtelten Ausdrucksweise. In ihrem Amtseid hat sie geschworen die Gesetze zu achten und diesen Geltung zu verschaffen. Die Kanzlerin missachtet geltendes Recht! Irgend wie nichts Neues in unserem Land und für unsere Kanzlerin.