Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt zum Westbalkan-Gipfel
Ähnlich wie bei Napoleon neigt sich Angela Merkels Macht langsam dem Ende zu / picture alliance

Angela Merkel - Wie der späte Napoleon

Die französischen Präsidenten werden gerne mit Napoleon Bonaparte verglichen. Doch momentan lässt sich eher Angela Merkel mit dem Kriegsherrscher Europas vergleichen. Ihr Vorgehen hat aber einen hohen Preis. Europa steht vor einem neuen Wiener Kongress.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Dem französischen Präsidenten wird gerne und wenig originell nachgesagt, ein kleiner Napoleon zu sein. Bei Emmanuel Macron ist das im Zuge seines Aufbäumens gegen Manfred Weber als neuen EU-Kommissionspräsidenten auch wieder passiert. Dabei legt die typischen Eigenschaften des kleinwüchsigen Korsen, der zum Herrscher über Europa wurde, die deutsche Bundeskanzlerin an den Tag. Die wahre Bonapartistin der Neuzeit heißt Angela Merkel. Sie versteht das Machtspiel, das Spiel mit Personal und inhaltlichen Positionen wie jener Mann, der sich einst eigenhändig zum Kaiser krönte.

Entgegen landläufiger Meinung war Napoleon nicht in erster Linie ein kriegslüsterner Feldherr. Sondern vor allem ein genialer Taktiker der Macht, der Personen stets für seine Ziele instrumentalisiert hat und in seinen Positionen immer quecksilbrig blieb. Von seiner untreuen Ehefrau Josephine trennte er sich nur deshalb nicht, weil sie ihm nach seiner Rückkehr aus Kairo nützlich war, Kontakte in die französische Gesellschaft hinein für einen weiteren Aufstieg zu knüpfen. Um nicht in die Klemme eines Heinrich VIII. von England zu kommen, verweigerte er ihr so lange eine kirchliche Hochzeit, bis diese notwendig wurde, um den Papst zu seiner Kaiserkrönung nach Paris zu bekommen. Er verbündete sich weder mit dem Lager der Royalisten noch jenem der Revolutionäre, während deren Sturm auf die Bastille er im fernen Korsika weilte wie Angela Merkel beim Mauerfall in der Sauna.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 8. Juli 2019 - 11:06

Frau von der Leyen gewählt wird.
Es gab im Ernst die Verständigung von Macron und Orban?
Dann kann das wohl nicht viel mit Frau Merkel zutun gehabt haben, ausser, dass sie eifrig "telefonierte"?
Ein brillanter Artikel und ich sehe es auch so, dass die Neuordnung der EU jetzt das Wichtigste ist.
Das kann mit Frau von der Leyen, Macron und Orban gelingen.
Die Idee, ganz Osteuropa zu "Dunkeleuropa" zu machen wäre aber wohl nicht einmal Napoleon eingefallen.
Es fällt schwer, Napoleon so negativ zu beurteilen, wie es ihm m.E. zusteht, da Frankreich nicht wenig Größe aus ihm zieht.
Leider fällt mir der oder die wahre Größe im Gegensatz zu Napoleon nicht ein.
Ich empfehle, Herrn Prechts profundes Wissen "anzuzapfen".
Vieles war noch in Kreisen der Aristokratie erdacht worden, woraus die bürgerliche Gesellschaft sich formierte (Precht in "Jung & Naiv"), da hatte dann aber die Revolution gründlich "aufgeräumt".
Ich empfehle dringend, die gesellschaftlichen Grabenkämpfe zu mildern.

Ich schätze Ihre Kommentare, liebe Frau Seert-Ihrek. Immer eine Freude, sie zu lesen. Indes mit Ihrer Precht-Begeisterung kann ich mich nicht anfreunden. Gewiss, er ist ein begnadeter Redner und Moderator, aber das Format, das Sie ihm zusprechen, hat er nicht. Er ist der André Rieu der Philosophie. Leider, nicht recht ernst zu nehmen. Und wer ihn zum Non-Plus-Ultra erhebt, tut sich keinen Gefallen... Aber sonst, (fast) alles unterschriftsfähig, was Sie anmerken. Danke.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 8. Juli 2019 - 13:12

Antwort auf von Klaus Funke

seien wir froh, dass er sich möglicherweise (noch) nicht in den Kreisen bewegt, die ihm WISSENSCHAFTLICH offen/nahestünden.
So kann er unkonventioneller mixen.
Um das wissenschaftlich aufzubereiten, nun ja..., jedenfalls "erwarte" ich das von ihm.
Für mich ist er ein überzeugender Nachfolger Sloterdijks.
Und es wäre nett, wenn er bei gewissen Schwierigkeiten, die Gewerkschaften zu denken oder mit denen zu sprechen, nicht geich auf deren Überflüssigkeit schlösse.
So schnell ändert sich die Welt nicht, dass es nicht reflektiert/begleitet werden könnte.
Er ist sehr schnell. Ich halte ihn für umfassend gebildet.
Geschwindigkeit kann aber auch schnelleres "Altern" bedeuten.
Ich habe nicht die leiseste Absicht, mich für sonstwen schneller zu verbrauchen.
Da ist Precht evtl. noch nicht "eitel"/bedacht genug.
Irgendwann fehlt er dann?
Dazu ist er zu wichtig

gehört jetzt vielleicht nicht unbedingt hierher, und ich weiss auch nicht, ob man ihn wirklich als "Autorität" in politisch-gesellschaftlichen Fragen sehen sollte. Richtig ist, dass er zu vielen Dingen eine Meinung hat, und damit oft aus dem engem Rahmen, den sich Philosophen setzen (siehe Sloterdijk), ausbricht. Noch dazu redet er verständlich, bei Philosophen keine Selbstverständlichkeit. Ich habe ihn mal in einer Diskussion über das allgemeine Grundeinkommen mit einem Politiker der Linken erlebt, und war nicht wirklich überzeugt von seiner Argumentation. In Kollegenkreisen wird er oft als "oberflächlicher Popstar" kritisiert, und die meisten akademisch auftretenden Philosophen würden wohl kein gutes Haar an ihm lassen. Er hat sich aber sicher den Verdienst erworben, Philosophie für eine breite Masse interessant zu machen. Und er bewegt sich auf einem ganz anderen Niveau als beispielsweise ein Marc Jongen mit seiner völkisch durchtränkten Pseudo-Philosophie.

herbert binder | Di., 9. Juli 2019 - 12:24

Antwort auf von Klaus Funke

"Können wir denn nichts für dich tun, oh großer P.?"
"Doch, geht mir aus meiner Sonne!"
Ein ins Eigene verliebt Seiendes.
Eine Schallplatte.

Frankreich mit ihm genug Schattenseiten kennengelernt hätte.
Er überzog Europa mit seiner Famile zum Ruhme Frankreichs, vlt. sogar seine Heirat mit einer österreichischen Prinzessin und seinem blaublütigen Sohn.
Aber selbst Cäsar war für Rom evtl. nicht mehr tragbar, als Kleopatra mitsamt gemeinsamem Sohn in Rom erschien.
Die Zeiten haben sich geändert, womit dies kein Problem mehr wäre.
Nun verbinde ich Merkels Politik mit der Reise zu Bush jr., um die Bereitschaft zum Irakkrieg zu beteuern, mit Russland-Sanktionen, was zwar harmlos klingt angesichts Napoleons Feldzug gegen das Land, nicht aber verbunden war mit einer Stärkung der Ukraine - ich vermute, dass Napoleon keinen Unterschied sah - auch nicht mit einem Erstarken der Osmanen, bei Merkel Erdogan oder der Stärkung afrikanischer Interessen IN Europa oder der der USA in Form der "Clinton-Gruppe".
Kurz Napoleon ermächtigte sich selbst, nicht alle außer Europa, wie evtl. Merkel kombiniert mit "Europa in Bring-Schuld"?

helmut armbruster | Mo., 8. Juli 2019 - 11:19

Napoleon war ein Genie und ein Mann der Tat. Und er hatte immer die Interessen Frankreichs im Blick.
Merkel ist weder ein Genie, noch eine Frau der Tat und was deutsche Interessen sind, weiß sie gar nicht.

..zu vergleichen, ist schon ein wenig abenteuerlich. Aber zunächst zu Napoleon: Kann ein guter Taktiker - das Prädikat "genial" hat er sicherlich in Russland verspielt - nicht durchaus auch kriegslüstern sein?
Überhaupt: Napoleons Stärke war hauptsächlich der Schwäche der noch jungen französischen Republik zu verdanken. Ansonsten gibt es durchaus nicht durchgehend Grossartiges über ihn zu berichten: Angeblich war er gut in Mathematik (was seine taktischen Fähigkeiten erklären mag), aber miserabel geisteswissenschaftlichen Fächern, ja selbst in Französisch. Für seine Heimat Korsika interessierte er sich nicht besonders, er hatte (wie ein Trump) starke narzisitische Züge und letztendlich konnte er im Grunde nur eins: Krieg führen, was ihn schliesslich einen Platz in der Verbannung sicherte.
Da muss man Frau Merkel dann doch eine ganz andere intellektuelle Qualität zubiligen, auch wenn es in Deutschland Menschen gibt, die angeblich mit ihrer Politik nicht einverstanden sind.

nicht angeblich sondern t a t s ä c h l i c h ! Bitte bleiben Sie objektiv.

Gerhard Lenz | Mo., 8. Juli 2019 - 17:47

Antwort auf von Alfred Zielinski

Aber warum wird dann die CDU beinahe konstant die stärkste Partei im Land, mit einer unumstrittenen Angela Merkel?

Hubert Sieweke | Di., 9. Juli 2019 - 13:00

Antwort auf von Gerhard Lenz

auf die CDU Wahlplakate malen.... trotzdem bekäme diese Partei noch immer viele Wähler, meist aus den ländlichen Idyllen.

August Klose | Di., 9. Juli 2019 - 15:35

Antwort auf von Gerhard Lenz

...wird z.Z. von so ungefähr 70% der Wähler nicht gewählt

Von mir aus können Sie aus Frau Merkel eine Göttin machen, aber niemals bin ich bereit, das Wort "intellektuell" anders als mit dem Zeichen # mit ihr in Verbindung zu bringen.
Ist gar nichts mehr sicher vor ihr in den Augen ihrer Jünger, wie Sie einen darstellen, wenn man mich fragt?
In gewisser Weise bin ich mir manchmal unsicher in Bezug auf eine Bewertung von Frau Merkel, sie ist doch ein bisschen weit weg für mich, nicht aber bei ihren Jüngern, was dann regelmäßig den Ausschlag gibt.
Aber natürlich Respekt

Herr Armbruster, wie Sie richtig zitieren:
„Merkel ist weder ein Genie, noch eine Frau der Tat und was deutsche Interessen sind, weiß sie gar nicht.“
Trotzdem muss man anerkennen, dass es Frau Merkel 14 Jahre lang geschafft hat mit SEHR WENIG viele Bürger ( und natürlich die Presse) zu täuschen und so einen Status zu erlangen der ihr in keiner Weise zusteht.
Hoffen wir auf ein schnelles (politisches) Ende.

Klaus Funke | Mo., 8. Juli 2019 - 11:19

Ja, lieber Herr Schwennicke, so könnte man Merkel sehen, festgemacht an einer Handvoll Äußerlichkeiten. Indes, ich bestreite, dass Merkel das Niveau des Korsen hat. Dazu ist sie einfach zu ungebildet. Freilich Kälte und Kalkül werden ihr immer wieder nachgesagt. Vielleicht war ihr Zittern der Anspannung geschildert, die sie im Umfeld der Brüsseler Entscheidungen angefallen hatte. Man weiß, sie kaut unter solcher Anspannung auch mal an ihren Nägeln. Ja, ihr Waterloo wird kommen, ob jetzt oder später, es ist ihr gewiss. Allen Machtpolitikern schlägt irgendwann die Stunde. Und, es stimmt, es ist Frau Dr. Merkel immer um die Macht, kaum um Inhalte und Positionen gegangen. Womöglich kommt es so - und dies wäre eine weitere Ursache für ihr angespanntes Zittern - dass UvdL nicht gewählt wird und man sie dann, Frau Merkel, "in der Not" darum bittet, den Posten zu übernehmen. Wenn dies ihr Kalkül war, so wäre Machiavelli gegen sie ein Waisenknabe. Was aber ist der Preis? Alles hat einen Preis!

Ernst-Günther Konrad | Mo., 8. Juli 2019 - 12:31

Antwort auf von Klaus Funke

Was könnte der Preis sein? Möglicherweise ihre Gesundheit. Wenn es ihr das wert sein sollte? Ihr Zittern war mit Sicherheit keine Aufregung, dafür ist sie zu routiniert.

Brigitte Simon | Mo., 8. Juli 2019 - 12:58

Antwort auf von Klaus Funke

Ich bezeichne diesmal Herrn Schwennickes Artikel mit "phänomenal"!
Ja, Merkel wie sie leibt und lebt. Wie heißt es zu Recht:"Gottes Mühlen
mahlen langsam, aber sie mahlen". Bei dieser Aussicht werde ich gläu-
big. Sie wird ihr Waterloo erleben, da gebe ich Ihnen Recht, lieber Herr
Funke. Jedoch schlimmer kann das nicht werden als dieses, in dem wir
bereits leben. Wie schon häufig von mir geschrieben, habe ich Angst
vor dem, was wir nach Merkels Abgang erfahren. Unsere Leidensgrenze
ist noch nicht erreicht.

Christa Wallau | Mo., 8. Juli 2019 - 11:38

Klasse, lieber Herr Schwennicke!
Für diese Formulierung möchte ich Ihnen ausdrücklich danken.
Sie haben damit die Haupteigenschaft der deutschen Kanzlerin, Dr. Angela Merkel, auf den Punkt gebracht!

Der Vergleich mit Napoleon ist zwar weit hergeholt, aber erstaunlich zutreffend.
Wenn man von den Millionen Toten absieht, die dieser auf dem Kerbholz hat, dann kann man
mit Fug und Recht behaupten:
Wie Napoleon letztlich Frankreich in den Ruin getrieben hat, so hat Merkel in
Deutschland ganze Arbeit geleistet, was die
Zerstörung der politischen Landschaft und die Verunsicherung der Bevölkerung anbetrifft.

Die Frage ist: Wird Deutschland n a c h Merkel
ähnliche Chancen zur Erholung bekommen wie Frankreich nach Napoleon? Ich bzweifle das.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 8. Juli 2019 - 11:47

Es wiederholt sich alles im Leben sagten die Altvorderen und sie hatten natürlich recht. Herrlich ihr Vergleich Herr Schwennicke. Hoffentlich werden Sie noch zu Talkshows eingeladen, nach einem solchen trefflichen Vergleich. Was UvdL anbetrifft wird derzeit gerade heftig die Werbetrommel gedreht. Gerade die deutschen Medien sind bemüht, ihre Unfähigkeit als Fähigkeit darzustellen und zeichnen mit netten Bildchen mit ihren Kindern beim Schwimmen und der Aussage, dass sie keinen Alkohol trinkt, das Bild der netten kompetenten Mutter. Nur, was nimmt sie ein, bei der vorhandenen mangelnden Selbstkritik und dem eklatanten Realitätsverlust?
Da sie nicht trinken soll, fällt also Relaitätsverlust mangels Dilirium aus. Naja und Drogen? Nee, das glaube ich nicht, so sieht sie nicht aus. Vielleicht ist es ihr eigener Röschenduft, der sie täglich benebelt und die tollen "Erfolge" bei der Einführung von Kitas an den BW-Standorten und dem Panzer für Schwangere, der sie so besonders befähigt.

Klasse, Herr Konrad. Danke! Ja, das werden UvdL´s bleibende Verdienste sein: Kitas an den BW-Standorten, schmucke Frauen-Uniformen, Spielplätze und Sandburgen - tolle Beweise für die Fähigkeiten einer Verteidigungsministerin. Wenn ein Betriebsleiter seine Firma in solchem Zustand hinterlässt, landet er vor Gericht. Nicht so bei einer wie UvdL. Indes, das Kaderkarusell kreist und Merkel kassiert die Fahrkarten...

Heidemarie Heim | Mo., 8. Juli 2019 - 14:02

Denn zumindest die "SPD"-Fraktion, sowie auch die beleidigten "CSU-ler" im EU-Parlament werden nach dem gespitztem Mund weder den Pfiff ausstoßen, noch den eigenen Kugelfisch platzen lassen. Nicht nachdem Frau AKK national eine "massive Koalitionskrise" zur Sprache brachte, die hier ansässige EVP-Partei sofort Frau Dr.vdL als Weberersatz akzeptierte, aus GR ein deutliches Wahl-Winke-Winke mit Zaunpfahl kam für die Sozialisten, die mediale Unterstützung zur Korrektur erster "Aufgeregtheiten" läuft, sowie das von Frau Dr.med.vdL. zu ihrer Wahl verschriebene Spitzenkandidaten-Modell-Rezept für die Zukunft Linderung der Leiden verspricht! Dies und einiges mehr lassen mich zumindest ahnen, das es für den EU-Rat nicht so heiß serviert werden wird, wie es gekocht wurde;-)! We shall se! MfG

Norbert Heyer | Mo., 8. Juli 2019 - 15:56

Frau Merkel ist rein äußerlich, in ihrem Auftreten und mit den der jeweiligen Situation angepassten Reden eher eine durchschnittliche Erscheinung. Gerade mit dieser Grundhaltung und einem von keinen Skandal erschütterten Lebenslauf hat sie es geschafft, sich sehr lange an der Macht zu halten. Jetzt geht es aber auf Waterloo zu: Sollte Frau van der Leyen nicht ins höchste politische Amt der EU gewählt werden, wäre das eine Zäsur für die Kanzlerin. Sie hat es mit einer verqueren, moralisch-evangelisch geprägten Gesinnung geschafft, sich ihre Position über fast alle Parteien hinweg zu erhalten. Konkurrenten wurden befördert oder kaltgestellt, Erdogan wird hofiert, Trump verunglimpft, Macron hingehalten. Sie hat alle mit Tücke und Hinterlist überlebt und wird jetzt von ihren vielen, schwerwiegenden Fehlentscheidungen zu Lasten ihres eigenen Volkes eingeholt. Nein, diese Frau war keine Kanzlerin für die Menschen hier, sondern nur eine kalte Frau mit eisernem Willen zur Selbstbehauptung.

Bernd Schiebener | Di., 9. Juli 2019 - 10:26

Antwort auf von Norbert Heyer

Auftreten und Reden unterdurchschnittlich. Schröder hat ihr mit Hartz 4 den Aufschwung bereitet und auf Grund der guten wirtschaftlichen Entwicklung konnte sie tun und lassen was sie wollte. Hauptsache Bayern München wird Meister und der Bierpreis steigt nicht. Was sie geleistet hat steht an jedem Scheißhäuschen, nämlich 00 !

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 9. Juli 2019 - 12:31

Antwort auf von Norbert Heyer

Frau Merkel erlebte zwar nicht ihr Waterloo mit Frau AKK - Gott sei Dank kann man sie bislang, wie ich sagen würde vor allem wegen des Koalitionspartners SPD, nicht mit vielen Kriegen in Verbindung bringen, aber AKK war eine Niederlage für Frau Merkel und das würde auch Frau von der Leyen sein.
Alles Frauen der CDU-Politik
Allerdings Herr Tauber als vielleicht zukünftiger Verteidigungsminister könnte auch verbal schon eher nach Frau Merkels Geschmack sein?
Man lasse sich nicht täuschen durch die politischen Figuren, in deren Schatten sie sich gerne stellt oder die sie um sich schart.
Frau Merkel hat wohl viele Anhänger, aber eher weniger "Alikes" in allen gehobenen Bereichen, incl. Politik.
Da passt es mit Napoleon, dessen Entourage sicherlich nicht wenig dazu beitrug, dass sich die unterschiedlichsten gehobenen Kreise gegen ihn verbündeten?
Andere gaben ihre Irrtümer zu.
Mir aber wichtig, dass Europa weiterentwickelt wird, von mir aus allseits kritisch, aber keine Restauration

Wolfgang Schneiderei | Mo., 8. Juli 2019 - 19:14

Ein bisschen viel Anlauf, lieber Herr Schwennike, um das politische Ende von Frau Dr. Merkel zu beschreiben. Sie wird sich leider nicht daran halten.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 9. Juli 2019 - 12:36

Antwort auf von Wolfgang Schneiderei

:)
Da Frau Merkel politisch "nirgends" hinkann, in Deutschland aber jetzt zu Kinder- und jugendbewegungen wichtig! AUFSCHLIESSEN kann, wird sie uns noch lange erhalten bleiben, wenn nicht in der Politik, dann als Leiterin einer Stiftung im Sinne der Obamas.
Das wäre jedenfalls ein gutes Vorbild!

Gisela Fimiani | Mo., 8. Juli 2019 - 20:18

Frau Merkel hat nicht nur von Napoleon gelernt, sie hat sein Machtgebaren perfektioniert. Deshalb wird sie kein Waterloo erleben, denn Frau v.d. Leyen wird die jeweiligen Agenden der Gegner auf das Verschlagenste bedienen. Ich fürchte, Sie unterschätzen den absoluten Willen zur Erlangung höchsteigener Macht der beiden Damen, Herr Schwennicke. Hier, wie bei Napoleon, sind Narzissten in ihrem Element.

Christoph Ernst | Mo., 8. Juli 2019 - 21:42

Schimmernd, scheinbar metallisch-solide, dabei flüchtig und hochtoxisch. Das passt auf Merkel, insofern ein sehr treffendes Bild. Ob man sie mit Napoleon vergleichen sollte, weiß ich nicht. Der hat Europa als Modernisierungsdiktator nicht nur bergeweise Leichen, sondern auch einiges an Positivem hinterlassen.
Merkel teilt mit ihm die exklusive Treue zur eigenen Macht.
Ansonsten sieht ihre Hinterlassenschaft weit weniger erfreulich aus. 2005 stand Deutschland noch vor der Frage, ob es den Wettstreit mit Asien würde meistern und seinen Wohlstand in die zweite Hälfte des Jahrhunderts retten können. Das hat sich inzwischen erübrigt. Wie viel Merkel kaputt gemacht hat, werden erst die nächsten Jahre zeigen. Ich halte sie für den mit weitem Abstand zweitschlechtesten deutschen Kanzler der letzten 100 Jahre.

Christoph Kuhlmann | Di., 9. Juli 2019 - 03:47

Der Wunsch Angela Merkel nach Helena zu verbannen scheint mit nachvollziehbar. Denn auch wenn ihre Erfahrung enorm sein muss, glaubt man Arthur Wesley Wellington, ist Erfahrung ja die Summe der Fehler, die man begangen hat, hat Merkel die CDU von einer staatstragenden Partei in ein Zeitgeist geprägtes Nirvana geführt, welches ihr größtmöglichen Handlungsspielraum gibt. Leider geht das zu lasten jeder Glaubwürdigkeit. Man ist nicht mehr sicher vor Überraschungen. Das aber war einmal das wesentliche Motiv diese Partei zu wählen. Wir werden sehen, ob von der Leyen vom EU-Parlament gewählt wird. In der EU konnte man bisher sicher sein, dass im Zweifelsfalle die Interessen von Konzernen und Nichtmitgliedern der EU den Interessen der EU-Bürger vorgezogen wurden, wenn es sich nicht gerade um Agrarimporte handelte. Vielleicht erleben wir da in Zukunft auch das Moment der Unberechenbarkeit. Das wäre zur Abwechslung mal eine positive Überraschung.

Hubert Sieweke | Di., 9. Juli 2019 - 12:57

der CDU einst mit dem Aufstieg dieser Dame aus der Uckermark einschlich, wird in nächster Zukunft offen zu Tage treten. Nie gab es eine Täuschung dieser Größenordnung. Nichtmal "des Kaisers neue Kleider" passt hier, denn die Hülle Merkel, die weitestgehend von der Feigheit ihrer Partei und von der Sesselpflege vieler ihrer Claqueure getragen wurde, wird sich als Trugschluß erweisen.
Sie hat bisher NUR reagiert, auf den Mainstream, diue Umfragen und die Feigheit ihrer Konkurrenten. Nun, am Ende, fällt sie mit großer Geschwindigkeit, dann alle erkennen, die Frau nichts positives zustande brachte.