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Die deutsche Umwelthilfe ist nicht überall beliebt / picture alliance

Deutsche Umwelthilfe - Große und hehre Ziele

Die deutsche Umwelthilfe hat in der Gesellschaft einen guten Ruf. In Politik und Wirtschaft allerdings ist sie unbeliebt. Denn sie klagt und mahnt ab. Was sie betreibt, erinnert an Kopfgeldjäger im Wilden Westen, schreibt Alexander Grau

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Umwelthilfe ist eine großartige Sache. Wer möchte nicht der Umwelt helfen? Auch wenn nicht immer klar ist, ob die sich überhaupt helfen lassen möchte. Aber egal, schließlich geht es bei der Umwelthilfe weniger um die Umwelt als um den Menschen. Und glückliche, zufriedene Zeitgenossen mit einem guten Gewissen sind durchaus ein Wert an sich. Sage also keiner etwas gegen Umwelthilfe.

Wenn es da nicht den Verein gleichen Namens gäbe. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), so ihr offizieller Name, wurde 1975 gegründet und hat nach Angaben der aktuellen Lobbyliste des Bundesanzeigers 414 Mitglieder. Zum Vergleich: Die deutschen Skatvereine sollen 23.000 Mitglieder haben, die sind aber nicht so einflussreich.

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Yvonne Pfeiffer | Sa., 6. Juli 2019 - 11:02

Ein " Verein zur Gewinnmaximierung" wie alle Abmahnvereine unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit. Strafbewehrt Abmahnen und dann bei jedem Verstoß die Beträge aus dem Verstoß kassieren. Eine Gelddruckmaschine !

Wilhelm Maier | Sa., 6. Juli 2019 - 16:31

Antwort auf von Yvonne Pfeiffer

"Die drei Anrainerstaaten Ägypten, Türkei und Italien sind verantwortlich für zwei Drittel der Kunststoffabfälle, die in die Umwelt gelangen."-
Quelle: https://www.sn.at/panorama/international/das-mittelmeer-versinkt-im-pla… © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2019
Plastik ist doch kein Problem. Problem ist ein verbrecherischer Umgang mit Plastik.-
Von 24 Millionen Tonnen der jährlich in den Mittelmeerländern anfallenden Plastikabfälle werden 6,6 Millionen Tonnen unkontrolliert beseitigt...
NGO`s haben da an und in "diesem Müll"!! ja wirklich kein "Gewinnmaximierung"...
In diesem Plastikmüllspiel...

Christa Wallau | Sa., 6. Juli 2019 - 11:24

Die "Umwelt-Blockwarte" der DUH passen wunderbar ins Bild unserer deutschen Gesellschaft, in der seit Jahrzehnten(jetzt rasant zunehmend) fanatische Organisationen die gesamte politische Agenda bestimmen.
Sog. "Nicht-Regierungs-Organisationen"
treiben die deutsche Politik erfolgreich vor sich her: Ob sie "Greenpeace", "Sea-Watch", "DUH" oder "Fridays for Future" heißen: Sie alle schwingen sich auf zu moralischen Diktatoren über die Deutschen, die sich zum größten Teil alles klaglos gefallen lassen bzw. noch begeistert Beifall klatschen.
Wer sich davon angewidert u. bedroht fühlt, gilt
als mieser Typ - verachtenswert,"rechts", asozial.
Sei's drum.
I c h will n i c h t von selbsternannten Heilsbringern bevormundet werden! Vielmehr wünsche ich mir sehnlichst eine Regierung (Politiker) mit ausgewogenen Programmen u. vernünftigen Zielen, die dem Treiben der fanatischen Kleinst-Organisationen rigoros Einhalt gebieten.
Schwindet die Hoffnung darauf immer mehr?
Es sieht ganz so aus.

Kurz, ICH AUCH NICHT, liebe Frau Wallau! Jedoch werden sich unser Beider Hoffnung bezüglich einer sagen wir "aufmerksameren" Mehrheit unserer Mitbürger erst wohl dann bewahrheiten, wenn es nicht nur einzelnen Gruppen wehtut sondern die Gesamtheit trifft! Ich denke in dem und anderen Zusammenhängen auch oft an die im Widerstand geschulteren Franzosen und ob oder wie lange sich da "unsere" Politiker wohl an der Macht halten könnten? Die bekehren im Gegensatz zu uns sogar moderne "Sonnenkönige";-)! Napoleon, schon wieder ein Franzose, wenn auch mit korsischen Wurzel, bewies mit seiner Einschätzung und Bewertung deutscher Charakteristika großen Spürsinn. Für einen General unabdingbar! Alles Gute! MfG

NGOs treiben die Politik nicht vor sich her, liebe Frau Wallau -
die sind (!) Politik. Regierungshandel(n) findet m.E. längst
quasi nur noch als Outsourcing statt. NGOs & KO, sowie im
Prinzip das völlig illegitime EUropa läßt man sowas wie die
"gewünschte Drecksarbeit" machen, so daß man ansonsten
Unschuldsmiene und in Unschuld gewaschene Hände prä-
sentieren kann. Und um dem Ganzen noch die Narrenkappe
aufzusetzen, faseln genau diese "Politiker" immer wieder
besonders gerne von "Demokratie". Aber was erwarten wir?
Leere Köpfe produzieren halt allemal lediglich Worthülsen.
Wenigstens das ist irgendwie logisch/stringent.
[das Fatale aber: Hülse an Hülse - und hält doch. Eigenartig]

Verehrte Frau Walllau,
Ihre Hoffnung, daß sich Politikerinnen und Politiker mehrheitlich (!) für Ihre Hoffnungen und Wünsche einsetzen werden, dürfte sich nicht erfüllen. Gerade bei den Abgasmanipulationen deutscher Autohersteller, also einem Betrug an Autokäuferinnen und Autokäufern, zeigte sich exemplarisch, daß die Großkonzerne, also "das große Geld" immer Recht hat und Kundinnen und Kunden als Bittsteller überwiegend den Kürzeren ziehen.
Mich wundert in diesem Zusammenhang, daß sich der ADAC als Lobbyorganisation deutscher Autofahrerinnen und Autofahrer nicht frühzeitig für ihre Klientel stark gemacht hat.
Da lob` ich mir die Deutsche Umwelthilfe, die im übrigen nicht - wie immer wieder behauptet - Gewinnmaximierung betreibt, sondern als Organisation nach dem Vereinsrecht gar keine Gewinne erzielen darf. Dies nur zur Richtigstellung.

Interessante Wortwahl: "Blockwarte", "Diktatoren", "fanatisch"...

Die meisten Menschen in Deutschland denken da wahrscheinlich an jene Stunden im Geschichtsunterricht, in denen es um die NS-Zeit ging. Sie denken an die DUH und FFF.

Lass ich mal auf mich wirken...

sehr geehrter Herr Hügle, stammt aus dem Artikel von Herrn Grau.
Ich zitiere ihn praktisch. Er spricht von "Umwelt-Blockwarten", und ich finde diesen Begriff sehr zutreffend, wenn ich an so manche Leute denken.

Im übrigen haben viele Oekologie-Vertreter offenbar kein Problem damit, daß durch eine bestimmte Zuwanderung die Umwelt in D keineswegs sauberer wird. Ich denke da z. B. an Sinti und Roma im Raum Duisburg.
Deutschland ist jetzt schon sehr dicht besiedelt und damit der Boden versiegelt. Aber das hindert viele Umweltaktivisten nicht daran, für noch mehr Einwanderung zu plädieren.

Im übrigen: Glauben Sie ernsthaft, daß mit den Nazis der Fanatismus ausgestorben sei?

...Frau Wallau!
Dass Herr Grau (der in diesem Zusammenhang auch den sehr eigenartigen Vergleich mit "Kopfgeldjägern" bemüht) diesen Begriff benutzt, heißt ja nicht, dass es dadurch besser wird. Polemik ist durchaus legitim im Meinungsstreit, aber ich finde, speziell Vergleiche mit der NS-Zeit extrem problematisch. Ich verstehe diese Vergleiche vor allem dann nicht, wenn sie von jemandem angestellt werden, der zu einer Partei gehört, die sich vehement gegen Vorwürfe wehren muss, sie sei von Rechtsextremen unterwandert - und genau das der eigene Bundesvorsitzende inzwischen eingeräumt hat.
Wo genau sehen Sie bei der DUH "fanatisches" oder "diktatorisches" Gebaren?

Zum Blockwart hat Ihnen ja schon Frau Wallau geantworter. Die Begriffe " Diktatoren" und "fanatisch" gab es bereits, da dachte noch niemand an die NS-Zeit. Mir fallen öfter Ihre Kommentare auf, bei denen Sie sich gerne an Begriffen abarbeiten und diese offenbar nach Ihrer Vorstellung umdeuten oder als politisch unkorrekt versuchen einzuordnen. Bleiben Sie doch einfach wertungsfrei und argumentieren Sie inhaltlich. Dann klappt's auch it dem Nachbarn.
Sie dürfen ja gerne eine eigene Meinung haben und hier vertreten. Das ist absolut gewünscht. Nur Sprachpolizisten braucht das Forum nicht.

Kai Hügle | Mo., 8. Juli 2019 - 14:10

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Die Frage ist nicht, ob es diese Begriffe schon vorher gab, sondern ob sie geeignet bzw. angemessen sind, die DUH zu beschreiben. Fakt ist, die DUH ist einer von unzähligen Vereinen/NGOs, die im Sinne des Pluralismus ihre Interessen in den politischen Prozess einbringen. Es ist deshalb vollkommen abwegig, hier von einer Diktatur zu sprechen. Fanatismus ist eine Eigenschaft, die man bei Sektenmitgliedern oder Anhängern totalitärer Ideologien beobachten kann. Ich sehe so etwas weder bei der DUH noch beim BDI noch beim VDA. Ich vermute, mit der Verwendung solcher Begriffe will man eine Auseinandersetzung auf der Sachebene bewusst vermeiden.

Halten wir mal fest: Die Deutsche Umwelthilfe klagt die Einhaltung bestehender Gesetze ein. Wer das verwerflich oder fanatisch findet, hat ganz offensichtlich ein grundsätzliches Problem mit unserem Rechtsstaat. Davon abgesehen hat jeder in Deutschland im Rahmen der Möglichkeiten die Freiheit, für seine politischen Ziele zu demonstrieren. Und das ist gut so,auch wenn der oder die Einzelne diese Ziele nicht teilt. Sowas nennt man dann Demokratie..

Ulrich Jarzina | Sa., 6. Juli 2019 - 14:58

Dass die DUH einen gesellschaftlichen guten Ruf genießt kann ich, zumindest für mein Umfeld, so nicht bestätigen. Hier sehen viele das Thema Umwelt-, bzw. Klimaschutz inzwischen als archimedischen Punkt, über den unsere Welt aus den Angeln gehoben und einer undemokratischen und letztlich sogar menschenfeindlichen Politik der Boden bereitet wird.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 6. Juli 2019 - 15:52

Wollte die CDU nicht der DUH die Gemeinnützigkeit entziehen? Wer hat ihr die überhaupt erteilt?Warum wurde denn nicht schon längst die NGO die gesetzlichen Möglichkeiten beschnitten?
Hat sich die Politik mit dieser DUH nicht bewusst und gewollt einen scheinbar "legitimes" Werkzeug gegen die Autobranche geschaffen? Wenn etwas durchgesetzt wird, dann nicht offen durch die Politik, sondern mit dem versteckten Arm der DUH.
Verbraucherschutz? Wer schützt die Verbracuher vor dieser Einrichtung? Für mich, ich fahre keinen Diesel, dennoch kann ich es nachempfinden, für die Dieselfahrer machen sie das wohl nicht. Für die Wirtschaft sicher auch nicht. Für den Arbeiter bei den Autobauern auch nicht. Für den Steuerzahler der von seiner hart verdienten Mark, oh Verzeihung von seinem Euro's Steuern abführen muss, die u.a. der DUH zufließt, für die sicher auch nicht. 414 Mitglieder bestimmen über 82 Mil. Menschen. Die Politik könnte, will aber gar nicht handeln. Man will es so. Das ist verwerflich.

Norbert Heyer | So., 7. Juli 2019 - 10:03

Das die DUH so erfolgreich gegen die Freiheiten und Interessen eines ganzen Volkes agieren kann, ist einzig und allein die Schuld des Gesetzgebers. Dieser Verein der „Gemeinschädlichkeit“ nutzt lediglich Nachlässigkeiten und Schwachpunkte der gesetzlichen Vorgaben aus, um sein Werk der persönlichen Bereicherung durchzuführen. Würde Herr Laschet wirklich einmal seinen starken Worten auch Taten folgen lassen, würde er auf entsprechende Gesetzesänderungen drängen. Aber Frau Kanzlerin hat ja schon mit Rücksicht auf hüpfende Kinder die neue Marschrichtung vorgegeben: Klimaziele erreichen, CO-2 Steuer mit Erstattung? einführen und 2030 können wir dann kontrollieren, ob die Ziele erreicht wurden. Eines ist jedenfalls klar: Wenn diese Steuer tatsächlich mit den jährlichen Steigerungsraten eingeführt wird, sind wir zum anvisierten Zeitpunkt - zumindest die dann noch Lebenden - arm und pleite. Na ja, wenn es denn der Umwelt dient, ist
alles andere zweitrangig, auch wenn uns kein
Land folgt.

Klaus-Peter Götze | So., 7. Juli 2019 - 13:07

Das ist auf den Punkt gebracht! Das vor-sich-her-Treiben geht so lange gut, bis die Wirtschaft im Eimer ist. Auf dem besten Wege sind wir schon; es hat bereits einige Stromabschaltungen bei Unternehmen, die auf die Frequenzstabilität des E-Netzes angewiesen sind, gegeben. Die Entschädigungen hierfür tragen wir alle über die Netzentgelte. Irgendwann muss die Regierung handeln! Nach meiner Ansicht sollte man das wirklich die Grünen mal machen lassen; denn dann werden sie sich so schnell entzaubern, wie einst Herr Trittin bei den Gorleben-Demos. Auf die Auseinandersetzungen mit den NGOs sollten sich Frau Baerbock und Herr Habeck jedenfalls schon mal vorbereiten. Salbadern wird dann nicht mehr helfen!

helmut armbruster | So., 7. Juli 2019 - 18:18

diese DUH ist nur ein e.V., also ein zivilrechtlich geregelter Zusammenschluss Gleichgesinnter.
Er hat nicht die Aufgabe sich in Staatsangelegenheiten einzumischen und Hoheitsaufgaben wahrzunehmen. Das ist Sache der Regierung und des Parlaments.
Und trotzdem ist es so weit gekommen, dass dieser e.V. uns bald vorschreiben wird, was wir tun und lassen dürfen.
Wozu haben wir ein Umweltministerium? Und ein Innenministerium? Nicht diese Ministerien treiben den Umweltschutz voran, sonder die DUH.
Das ist verkehrte Welt. Das ist etwa so wie wenn ein Verein für äußere Sicherheit der BRD, bestimmen könnte, was für unsere militärische Sicherheit nach außen getan werden muss und was nicht. Und das BM für Verteidigung steht daneben und schaut tatenlos zu.

Wolfgang Beck | Mo., 8. Juli 2019 - 13:26

Thema Abmahnungen: ein ganz heißes Eisen - Ausgangspunkt aller Überlegungen: Wir sind ein demokratischer Rechtsstaat, d.h. wir sollten es sein: Was erwarten wir von einem solchen? Daß die Rechtspflege Sache der Gerichte ist. Mittels Abmahnregelung wird die Rechtspflege jedoch teilweise an private Organisationen und Rechtsanwälte ausgelagert, d.h. die Abgemahnten werden der Willkür und der Raffgier dieser Leute ausgeliefert; das hat mit Rechtsstaatlichkeit absolut nichts mehr zu tun. Der Verdacht liegt nahe, daß diese Regelung eingeführt wurde, um Rechtsanwälten eine zusätzliche Einnahmequelle zu verschaffen. Konkret: Zahllose kleine Online-Händler wurde wegen kleinster Gesetzesverstöße in existenzielle Notlagen gebracht.