Angela Merkel und Peer Steinbrück beim damaligen TV-Duell
Blick von oben: Die Schere zwischen Volk und Volksvertretung wird sich weiter öffnen

Flüchtlingskrise, Brexit, BER - Floskeln lösen keine Probleme

Kisslers Konter: Mögen die Herausforderungen noch so groß und neu sein: Politiker reagieren darauf mit den ewiggleichen, alten Floskeln. So züchten sie jenen Politikverdruss, den sie beklagen.

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

So erreichen Sie Alexander Kissler:

Das Hyperventilieren der politischen Klasse vor der britischen Volksabstimmung über einen Austritt aus der Europäischen Union hat einen Grund: Es handelt sich um eine Volksabstimmung. Das Volk, der garstige Lümmel, ist unkalkulierbar. Womöglich entscheidet es sich nach der grauenhaften Ermordung der Labour-Abgeordneten Cox aus Stimmungsgründen gerade so gegen einen „Brexit“, wie es sich zuvor aus Stimmungsgründen für einen „Brexit“ entschieden hätte, wer weiß das schon. Die Politikprofis müssten dann die Launen der Laien, die sich souverän schimpfen, ausbaden.

Wahr bleibt: Politiker sorgen für Politikverdruss. Es sind nicht in erster Linie die angeblich immer komplexer werdenden politischen Prozesse, die globalen Interdependenzen – beides gibt es natürlich –, die einen Keil treiben zwischen Souverän und Repräsentanz. Nein, es sind die exponenziell zum wachsenden Grad dieser Verflechtungen ansteigenden Versuche der Beauftragten, der Stellvertreter, der eigentlich nur abgeleitet Handelnden, ihren Auftraggeber, das Volk, von einer tieferen Einsicht in die politische Materie fernzuhalten. Wir leben im Zeitalter der behaupteten Transparenz und der praktizierten Intransparenz, der geforderten Partizipation und der habituellen Exklusion. Der kommende Bundestagswahlkampf wird es belegen. Er wurde nun vom CDU-Generalsekretär Peter Tauber mit der Aussage eröffnet: „Wir wollen das Land voranbringen.“

Ja nun, ei wie, echt? Die Wählerschar soll sich zur Merkel-Partei bekennen, nicht weil, wie vor drei Jahren, die Kanzlerin treuherzig versichert, „Sie kennen mich“, was anno 2016/17 wie eine Drohung klänge, sondern weil die seit 2005 regierende Partei „das Land voranbringen“ will? Wer hat sie bisher daran gehindert? Mit Sätzen aus dem Fertigbaukasten für Nachwuchsstrategen wird der Wähler in den Status eines vergesslichen Kleinkindes versetzt. Vermutlich werden die Mitbewerber sich in Sachen Inhaltsleere nicht lumpen lassen und ihrerseits das einzig Richtige zu tun versprechen, soziale Gerechtigkeit en gros, beste Bildung für alle, Friede, Freude, Klimaschutz.

Auf komplexe Probleme mit unterkomplexen Phrasen zu antworten, hat sich parteiübergreifend durchgesetzt. Die Floskelroutine regiert. Da redet Frau Merkel von „Herausforderungen“ in diesen „spannenden Zeiten“, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass als Resultat der von ihr mitverschuldeten Migrationskrise soziale wie fiskalische Spannungen zunehmen, die öffentliche Sicherheit erodiert und der Staat vor bisher 400.000 unerledigten Asylanträgen, 150.000 unregistrierten Asylbewerbern und einer unübersehbar weiter nachdrängenden Menschenmenge kapituliert, mehr oder weniger und meistens mehr.

Ebenso groß kann die Diskrepanz zwischen Tun und Meinen auf der Länderebene sein, in Berlin zumal. Als wäre nicht bereits jede weitere im märkischen Sand versenkte Steuermilliarde, jedes weitere im Inkompetenzwirrwarr vertane Jahr Rücktrittsgrund genug, beharren die oberaufsehenden Politiker auf ihrer strukturellen Nichtverantwortlichkeit für das BER-Desaster. Sie freuen sich gewiss über die aktuelle Wendung der Skandalgeschichte: Erst im Oktober, erst nach dem Berliner Landtagswahlkampf, soll bekanntgegeben werden, ob der nächste Eröffnungsverschiebungstermin auf das Jahr 2018 lauten soll. Die eskalierte Nonchalance, mit der die Hauptstadt regiert wird und wie sie sich im Flughafenprojekt unüberbietbar manifestiert, ist Symptom einer allgemeinen Entkoppelung von Amt und Verantwortung. Ließe sich sonst ein Staatsversagen zur Herausforderung, ein Milliardengrab zum Fatum aufhübschen?

Ach, vergeblich das Klagen und Schimpfen. Die Schere wird sich weiter öffnen zwischen Volk und Volksvertretung, welche opak bleibt und geschlossen und im Milchglasblick auf Wirklichkeiten gefangen. Wer aber wie Beelzebub das Weihwasser das klare Wort, den sachlichen Streit fürchtet, der züchtet jene Launen, die er beklagt.

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Christa Wallau | Do., 23. Juni 2016 - 13:21

Sie werden wieder des unnützen Jammerns und Schimpfens geziehen werden, lieber Herr Kissler - genauso wie wir alle, die wir bei der Politik dasselbe beklagen wie Sie:
Floskeln statt klarer Worte,
Reden statt Handeln,
Beschönigen statt realistischer Beschreibung
von Zuständen.
Sie haben selbstverständlich recht.
So i s t es! Bloß: W i e können wir
Bürger das ändern?
Ich fürchte, das schaffen wir nicht alleine, da wir auf die Mithilfe vieler Zeitgenossen überhaupt nicht mehr zählen können, weil die sich längst an das leere Geschwätz gewöhnt haben.
Was wir dringend brauchen, sind Journalisten und Moderatoren, die scharf nachfragen bei allem, was die Politiker von sich geben, die keine Floskeln mehr durchgehen lassen, sondern sofort als solche aufspießen.
Aber woher nehmen? Die allermeisten sind doch längst wohlig eingebunden in den elitären Kreis
der Etablierten. Wer hat da den MUT zur
direkten Attacke...?

Ich meinte mit "direkter Attacke" keinen Artikel, den man lesen kann, sehr
geehrte Frau Kindler. Was mir vorschwebt, ist eine Demaskierung von Floskeln
in einem direkten Gespräch, etwa einem Interview. Dazu gehört tatsächlich
ungeheurer Mut! Wenn Sie jemand direkt ins Gesicht sagen, daß er gar nichts
Konkretes von sich gegeben, sonder nur hohle Worte geäußert hat und sie
nachfragen, was das alles denn eigentlich bedeuten soll, dann wird er/sie
nicht gerade erfreut sein und vielleicht sogar beleidigt das Gespräch abbrechen. Ob nach einem solchen Vorfall überhaupt noch ein Politiker bereit
wäre, mit dem entsprechenden Journalisten zu reden, ist die nächste Frage.
Aber immerhin gäbe es damit einen Anfang vom Ende des "Wischi-Waschi" bzw.
der ewig gleichen Floskeln...

Den Politiker direkt fragen, wie er sich das konkret vorstellt, weniger Fehler, nämlich die Floskeln hervorheben, eher konkrete Forderungen stellen.
Mut braucht man keinen mehr, wenn man sich vergegenwärtigt, dass wir in einer Demokratie leben, wo jeder sagen kann, was er meint (wenn es nicht die Freiheit des anderen angreift und verletzend ist). Es gibt immer welche im Publikum, die konkrete Fragen unterstützen, und welche, die vielleicht buuh rufen. Aber damit ist mir ja nichts passiert. Jeder Mensch ist ein Unikat. Punkt. Und jeder Mensch ist anders. Und: "nobody is perfekt". Mit dieser Haltung kann man schlicht und mit Zivilcourage fragen und beantragen und fordern. Nur Mut!!

Barbara Kröger | Do., 23. Juni 2016 - 13:49

Es geht weder um Politikverdrossenheit, noch um bestimmte Launen. Die Menschen erkennen mit Schrecken, dass eine unfähige Gruppe politscher Entscheidungsträger, von Elite kann man da nun wirklich nicht sprechen, dieses Land ruiniert. Noch versucht die Berliner Käseglocke mit den nicht von ihr erarbeiteten Steuergeldern die Probleme in Deutschland und Europa zu vertuschen. Aber was funktioniert denn noch in diesem Land? Offene Grenzen, ohne irgendein erkennbares Konzept zum Thema Integration, militärische Auslandseinsätze der Bundeswehr an allen möglichen Plätzen dieser Welt, politische Arroganz und völlige Selbstüberschätzung gegenüber den anderen europäischen Ländern. Nicht zu vergessen die Desaster der nicht zu stemmenden Großprojekte Berliner Flughafen und Stuttgarter Bahnhof. Deutschland droht seinen bisherigen technischen Standard zu verlieren. Auch ein Ergebnis der allgemeinen Bildungsmisere.
Mit einem „Wir schaffen das“, sind diese Probleme nicht zu lösen!

Genau meine Meinung, vielleicht sogar leicht untertrieben ,es geht nur noch um Machterhaltung und den eigenen Geldbeutel zu füllen.

Alexander Jung | Do., 23. Juni 2016 - 13:53

In den letzten ca. 8 Monaten hat sich die Kritik durch das Establishment zu einer Art Ritterschlag erinnert.
Viele denken: Hmm, wenn dieser Politiker oder jener Journalist von ganz oben bekämpft wird, dann ist an ihm vielleicht was dran.
Wir erleben eine, überüberfällige, Abkehr von der politischen Korrektheit hier zu einer echten Debatte.
Empfohlen sei hier das Werk: "Social Justice Warrios Always Lie" von Vox Dae.

Werner Kaunzner | Do., 23. Juni 2016 - 14:04

Über einen ehemaligen Landsmann aus Merkels Heimat gab es einen Witz:
1948 standen wir am Rande eines Abgrundes; heute sind wir einen Schritt weiter.
In diesem Sinne bringt Frau Merkel nicht nur das das Land voran, sondern auch die EU.
Wie wäre die Stimmung in GB, wenn sie nicht die Willkomenskultur propagiert hätte?
In GB hat man für Gefühlsduselei/Gutmensschentumwenig Verständnis, man hat auch keinen Schuldkomplexwegen der Vergangenheit. Und in England gilt noch immer: Richtig oder falsch, England ist mein "mothercountry".
Patriotismus wird in England nicht verteufelt und als "rechts" diskriminiert.

Unter Frau Merkel hat sich Deutschland zum Deppen der Welt zurück entwickelt. Vielleicht nicht zum Deppen, aber zum nützlichen Idioten.

Frank Müller | Do., 23. Juni 2016 - 14:33

Für nichts verachte ich einen Politiker mehr, als für Sätze wie "die Welt wird komplexer und wir müssen sie dem Wähler erklären." Ich habe das Gefühl, dass dieser Satz seit den Krisen um Euro und Migration unüblich oft verwendet wird.

Nur warum? Vier Vorschläge:

1) Politiker wissen, dass jederman die Zusammenhänge verstehen und die Probleme benennen kann. Nur sind die Lösungen dieser unpopulär und keiner will der Erste sein, der sie ausspricht (z.B. entweder Transferunion oder Euroaustritt).

2) Politiker sind abgehoben und glauben tatsächlich, dass Wähler prinzipiell weniger intelligent sind als sie selbst.

3) Politiker verstehen die komplexen Zusammenhänge selbst nicht, können dies aber nicht zugeben, denn wer bräuchte sie dann noch?

4) Politiker haben einen langfristigen Plan, den sie dem Wähler aber nicht mitteilen wollen. Deshalb wird dem Wähler vermittelt, dass sein Intellekt ohnehin nicht ausreicht. Sozusagen eine Aufforderung still zu sein.

Eberhard Kleiner | Fr., 24. Juni 2016 - 14:57

Antwort auf von Frank Müller

Variante 3 scheint mir die wahrscheinlichste, wobei ich befürchte, dass Variante 4.1. (Politiker haben KEINEN langfristigen Plan, was sie dem Wähler aber nicht mitteilen wollen. Deshalb wird dem Wähler vermittelt, dass sein Intellekt ohnehin nicht ausreicht. Sozusagen eine Aufforderung still zu sein.) auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit hat.

Antworten

Thomas Nuszkowski | Sa., 25. Juni 2016 - 18:43

Antwort auf von Frank Müller

Ein Zusammenhang sei zu komplex heißt im Klartext nichts anderes als: Ich bin damit überfordert. Streng betrachtet gibt es keine komplexen Probleme. Es gibt nur damit mehr oder weniger überforderte Menschen. Wenn Politiker zunehmend solche Floskeln verwenden, dann wird es entweder Zeit, bessere zu wählen oder sich auf einen Abstieg seines Landes einzurichten.

franz wanner | Do., 23. Juni 2016 - 14:49

die letzten 3 Absätze schmälern die Fülle der gelungenen Absätze zuvor.
Der Kern des Artikels wäre noch auszudeuten, aber eben nicht an Beispielen, sondern als Prinzip.
Dann wäre der Artikel nicht nur wichtiger Hinweis, dann wäre er sogar aktiver Beitrag.
"Es sind nicht in erster Linie die angeblich immer komplexer werdenden politischen Prozesse, die globalen Interdependenzen – beides gibt es natürlich –, die einen Keil treiben zwischen Souverän und Repräsentanz."
Richtig ist doch, die Bürger "verstehen nicht", etwa weil sie dumm sind, sondern weil Ihnen die Komplexität vorenthalten wird, weil sie mit verbalem Brei nur beruhigt werden: was dann berechtigten Zorn entfacht.

Schabert Albert | Do., 23. Juni 2016 - 14:53

Sehr geehrter Herr Kissler!
Die beklagte Politikverdossenheit,die sich aus der Wahlbeteiligung ableiten lässt, hat ein Ende.
Zumehmend sehen sich Bürger wieder durch eine neue Partei in ihren Interessen vertreten.Deren Wähler kommen, nicht wie denen vorgeworfen wird,nur von rechts.Es viele ehemalige Nichtwähler die eine neue Heimat gefunden haben.
Albert Schabert

Karola Schramm | Do., 23. Juni 2016 - 14:58

CDU-Generalsekretär Peter Tauber eröffnet Wahlkampf mit der Aussage: „Wir wollen das Land voranbringen.“

Was heißt eigentlich "das Land" in dieser Drohung ? und wohin will man es bringen so ganz ohne Namen.

Diesen Dschungel der falschen Worte, der Lügen und Verdrehungen, der künstlich erzeugten Krisen, der Allgemeinplätze - kann man nur mit einer Machete der klaren und deutlichen Worte begegnen. Was kann DE, was will DE in der EU sein ? Krieger oder Partner ? Mit Merkel bleiben wir Krieger, das ist sicher und sind wir schon jetzt.

Glaubt die CDU tatsächlich noch, dass ihre Stunde wieder zurückkommt und Merkel mit ihrem losen Mundwerk wieder Kanzlerin von DE werden wird ? Eine Frau, überangepasst, die gewissenlos sich mit Stasi und Diktatur gemein machte, die DE und die halbe EU auf den Kopf stellte und deren Verarmung voran trieb, noch bei der Bevölkrung eine Chance hat ?

Für wie dumm & seelisch frigide halten uns die Parteien, Merkel und Co eigentlich ?

Das werden wir bei der nächsten Bundestagswahl sehen, wenn Mutti Merkel wieder die Mehrheit bekommt. Vielleicht mithilfe der Grünen, die sie ja schon fleißig umgarnt, und der unauffällig wiedererstarkten F.D.P.
Die Blockpartei wird einfach nur ein bißchen größer. Ändern wird sich nichts.

Tomas Poth | Do., 23. Juni 2016 - 15:14

Zutreffend formuliert, der Rabauke der Mutti das Leben so schwer macht, der nicht die Suppe auslöffeln will die sie ihm gekocht hat. Iss Kind oder es setzt was.

Peter T. | Do., 23. Juni 2016 - 16:10

Vor allem scheinen sie einigermaßen rationale Journalisten dazu zu zwingen, Selbstverständlichkeiten schreiben zu müssen.

Der Autor hätte außerdem ruhig einmal kritisieren können, wie die Lückenpresse nach der Ermordung von Jo Cox exakt das tat, was sie ihren ideologischen Gegner vorwirft: Nämlich Profit aus dem Tod zu schlagen.

So gab ZDF-Schauspieler und AtlantikBrücken-Mitglied Klaus Kleber sich und seine angeblichen Europafreunde (in allen Hautfarben, Geschlechter und Alter) ganz staatsmännisch, die sich besorgt gaben und minutenlang Blumensträuße einblendeten, während er die BREXIT Befürworter (dann natürlich nur weiße Männer) erst einblendete, als es wieder um "Hass im Wahlkampf" ging.

Die Lückenpresse wurde sogar zur kurzzeitigen Lügenpresse, als sie behauptete, der Mörder hätte "Britain First" gerufen. Eine Sache, die bis heute nicht nachgewiesen werden wurde, die von Augenzeugen abgestritten wird.

Haben Sie da Quellen?
Das ist nun wirklich hochbrisant.

Lückenpresse ist treffend, alleine, was die Nichtberichterstattung in Syrien, die Bildredaktion der "Willkommenskultur" zeigt, geht es nicht nach grossen Verschwörungen, sondern nach Begriffen wie "Narrativ", "vermuteter Lesererwartung".
Begriffe, die mir ehem. Auslandskorrespondenten einigermaßen hilflos als Begründung für die unhaltbar unkritische Sprachregelung syrischer "Freiheitskämpfer" nannten. Heute heissen diese Leute "Terroristen" . Sofern sie nicht zu Verbündeten erklärt wurden.

Dieselben Journalisten übrigens, die unverhohlen tendenziös dem Leser ihre Meinung überhelfen wollen (Welt, Spiegel), sind erstaunt, dass ihr Geschäftsmodell nicht mehr trägt. Guten Morgen.

Figuren wie Klaus Kleber schlicht als AtlantikBrücken-Mitglied zu bezeichnen und somit in die Nähe der USA zu stellen. Dieser Mann steht für alles wofür die USA und ihre Bevölkerung NICHT stehen. Er betreibt linksgrüne Propaganda für Rentner und wird dafür noch vom Staat alimentiert.

Dimitri Gales | Do., 23. Juni 2016 - 17:41

Die Menschen in Europa und in den USA sind stark an Politik interessiert, aber verachten die meisten Politiker oder sehen ihrem Treiben resigniert zu. Heutzutage ist Politik eine Karriereleiter geworden; aber anders als in der Wirtschaft kann man, wenn man es geschickt anstellt, selbst bei einer Serie von Flops überleben und wiederkommen.
Das einzige Geschäftskapital, das ein Politiker zur Verfügung hat, sind die Wählerstimmen. Darum geht es auch nur, daher werden die Diskurse auf die Hoffnungen und Erwartungen der Menschen ausgerichtet. Die Wahrheit wird dabei meistens ausgeblendet. Bisher klappte das, denn der Wohlstand in Europa liess bis vor einiger Zeit keine grösseren Krisen aufkommen. Aber jetzt stehen epochale Wechsel bevor.

Werner Kaunzner | Do., 23. Juni 2016 - 22:48

In der DDR, der Heimat der Bundeskanzlerin wurde ein Witz kolportiert.
Walter Ulbricht sagte: 1948 standen wir am Rande eines Abgrundes, jetzt sind wir einen Schritt weiter.
Frau Merkel hat Deutschland und die EU voran gebracht - in Richtung Abgrund.
Nicht nur GB befürchtet, durch Merkels Fehlverhalten in seiner Souveranität einbeschränkt zu werden,d.h. Flüchtlinge aufnehmen zu müssen, die Frau Merkels Quasi-Einladung gefolgt sind.
Die Briten neigen nicht zum Gutmenschentum ; sie haben keinen mea-culpa-Komplex wie deutschen Roten und Grünen. Churchil sagte, die Deutschen hat man entweder auf den Knien oder an der Gurgel. So, wie Frau Merkel die EU (Ungarn, Polen) unter Druck setzt, könnte es auch GB ergehen. Wenn GB die EU verlassen sollte, ist das auch Merkels Werk.
Frau Merkel hat fertig - sie sollte zurücktreten, bevor sie Deutschland komplett an die Wand gefahren hat.

paul peters | Fr., 24. Juni 2016 - 05:24

gnadenlos gut geschriebener konter wieder einmal.
leider setzt sich die mehrheit des wahlvolkes lieber den mainstream-medien aus, die das parteienhandeln regierungskonform im alternativlos-duktus begleiten.
man ist fast schon geneigt zu vermuten, dass viele transparenz-forderer dieses im grunde gar nicht wollen, weil man sich mit dem dann sichtbaren nicht auseinandersetzen will oder kann.

Dallmann | Fr., 24. Juni 2016 - 10:34

Der Autor trifft mit seiner Analyse voll ins Schwarze. Die sog. "Eliten" meinen, das Volk sei dumm. Offenbar haben sie aus der Geschichte nicht allzu viel gelernt, sonst wüssten sie es besser.
Nun es kommt wie es kommen muß: Wer häufig "demokratiewidrig!" GEGEN den erklärten Willen der Bevölkerungsmehrheit (z.B. Flüchtlingspolitik), oder gegen die Interessen erheblicher Teile der Bevölkerung (Verarmung, prekäre Arbeitsverhältnisse, nicht zum Leben reichende Renten, etc.) "regiert", bekommt irgendwann die QUITTUNG dafür präsentiert. So ist es auch RICHTIG!
In diesem Verhalten der sog. "Eliten" steckt nichts geringeres als MACHTMISSBRAUCH. Das MUSS Folgen haben!

Frank Lustigmann | Fr., 24. Juni 2016 - 10:56

Populisten wird ja immer vorgeworfen, dass sie einfache Antworten auf komplizierte Fragen liefern. Damit halten sich Tauber und Co. gar nicht mehr auf, sie geben einfach gar keine Antworten mehr - und kommen damit sogar durch.

Bernd Fischer | Fr., 24. Juni 2016 - 11:05

am Tag nach dem "Brexit" haben die Floskeln der Politiker wieder Hoch­kon­junk­tur.

Dallmann | Fr., 24. Juni 2016 - 11:08

Herr Kissler hat - wieder einmal - direkt ins Wespennest gestochen. Chapeau!
In diesem Zusammenhang sollte man sich auch an Urban Priol, den begnadeten Satiriker erinnern.
Dieser hatte einst in einem seiner glorreichen Auftritte die sog. "Eistütchen" erschaffen.
Gemeint sind damit die WÄHLER als spiegelbildliches Pendant zum Floskel-Politiker.
Im Rahmen eines - eingeblendeten - Trailers zu seiner Sendung hatte er Softeis goutierende Seniorinnen danach gefragt, WIE bzw. WONACH (also nach welchen Kriterien) sie wählen gehen.
Nichtssagende Allerweltssprüche von einer "sympathisch vom Plakat lächelnden Kanzlerin" standen dabei HOCH IM KURS!
Dieser Priol-Beitrag trifft das PROBLEM spiegelbildlich auf den Punkt.
ALLES hat eben seinen GRUND.

Ihrer geschätzten Argumentation kann ich folgen - doch ist sie veraltet - d.h. nicht mehr aktuell. "Diese Art Wähler" wird jeden Tag - ob beim Einkauf - beim Arzt etc. an die verfehlte Flüchtlingspolitik erinnert. Das Problem ist jeden Tag auf der Straße zu sehen und nicht mehr mit leeren Phrasen der GROKO zu toppen.

Gabriele Tesche | Fr., 24. Juni 2016 - 13:13

Wenn die EU wirklich an demokratischen Entscheidungsprozessen interessiert wäre, würde es zu Fragen, die Alle betreffen, Volksabstimmungen geben! Weil Regierungen kommen und gehen, aber die Bevölkerung den Unsinn der regierenden Kaste immer auszubaden hat. Volksabstimmung würde allerdings voraussetzen, daß man sich für unsere Meinung wirklich interessiert!

Peter Voit | So., 26. Juni 2016 - 15:14

Zu dem, was Alexander Kissler in dem Artikel "Floskeln lösen keine Probleme" konkret anführt, etwa den Spruch des CDU-Generalsekretärs Peter Tauber - "Wir wollen das Land voranbringen" - etwas ebenso Köstliches aus einem Interview mit dem CSU-Politiker Manfred Weber.

Frage: "Was ist das große Thema für die Bundestagswahl? Die Antwort des CSU-Politikers Weber: "Das Bedürfnis nach Sicherheit. Den Menschen in Deutschland geht es gut. Aber Themen wie Syrien, Putin, Terror oder die Flüchtlingsströme treiben sie um. Die Leute sehnen sich nach Sicherheit und dafür sind Angela Merkel und Horst Seehofer Garanten."

Garanten wie schon im September 2015? Und der Bock wiederum als Gärtner?

Hans- Jürgen Schulze | Mi., 29. Juni 2016 - 17:41

Eindrücke von deutschen Politikern sowie Journalisten in „….tisch“ Form

Als hoch interessierter Zuhörer von Phönix „Bundestag“ und allen politisch aktuellen Berichten, einschlägigen Presseorgane, hier ein Beitrag einer besonderen Stilrichtung:

Meine akustischen Wahrnehmungen einzelner Redner in den Ausführungen sind hektisch, kritisch, mal poetisch, mal drastisch auch fanatisch, chaotisch, logistisch ,
in verschiedenen Beiträgen auch narkotisch dargestellt. Obwohl manch „Vorlesung“, poetisch, gigantisch auch egoistisch aber nie so magnetisch, dass ich am Sessel kleben blieb.
Ja, ging es um Hetze gegen eine bestimmte Partei, waren die Auswahl der Verben von nazistisch, atheistisch, zionistisch, faschistisch, fatalistisch , gaullistisch, anarchistisch, islamistisch, extremistisch, (ich könnte noch 30 tisch Worte hinzufügen) und unästhetisch vorgetragen.

Erkennen Sie bitte eine gewisse satirische Realität in meinen Zeilen. Selbstkritisches Schmunzeln ist erlaubt.

Hans- Jürgen Schul