Die Führungsriege der Grünen vor der Europawahl
Die Grünen können derzeit vor Kraft kaum laufen / picture alliance

Grüne im Höhenflug - Rot-rot-grüne Träume, schwarz-grüne Realitäten

Viele Grüne halten ihre Partei immer noch für eine linke Partei, träumen von Bündnissen mit SPD und Linken. Dabei liegt die Zukunft der Partei in der Mitte. Dort suchen viele Wähler eine neue politische Heimat

Autoreninfo

Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

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Die Grünen können vor Kraft derzeit kaum laufen. Bundesweit liegen sie in allen Umfragen derzeit bei über 25 Prozent und bei mehreren Instituten auch vor der Union. Schon wird öffentlich die Frage gestellt: Kann Habeck Kanzler? Auch in den Ländern hält der Höhenflug an. In Berlin etwa sind die Grünen laut Forsa mit 26 Prozent stärkste politische Kraft, neun Punkte vor der Linken. Würde in Berlin jetzt gewählt, könnte die Öko-Partei den Regierenden Bürgermeister stellen.

Die schmerzliche Erfahrung aus Berlin 2011

Wie schnell politische Spekulationsblasen platzen können, das konnten die Grünen vor acht Jahren in der Hauptstadt allerdings auch erleben. Im Sommer 2011 träumten sie nach der Atomkatastrophe in Fukushima schon einmal vom Einzug ins Berliner Rathaus. An der Spitze einer grün-roten oder grün-rot-roten Landesregierung. Noch sechs Monate vor der Wahl lag die Partei in Umfragen bei 30 Prozent, doch dann begann der Wahlkampf. Die Bürgermeisterinnenkandidatin Renate Künast kam bei den Wählern nicht an, außerhalb der grünen Hochburgen in Kreuzberg und Schöneberg hielt sich ihre Beliebtheit in Grenzen. Dazu schauten sich die Wähler nun genau hin, was die Partei mit der Stadt vor hatte und wie sie in ihrer Hochburg Kreuzberg bereit regierte. Von da an ging es bergab. Am Ende waren die Grünen froh, dass ihnen 17,6 Prozent blieben. Zum Regieren reichte das nicht, die Grünen mussten in die Opposition unter einer Großen Koalition. 

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Christa Wallau | Mi., 12. Juni 2019 - 19:24

... ist die große UNSICHERHEIT.

Außer den Fanatikern (Dies sind Gott-sei-Dank die wenigsten!) ist sich niemand sicher, wie es in der deutschen Politik weitergehen soll oder überhaupt könnte. Wir sind in - dank Merkel - einer ziemlichen Sackgasse gelandet.
Die Leute starren erwartungsvoll auf die Politiker, und diese blicken verunsichert zurück auf's Volk.
Am ehesten wissen alle noch genau, was sie auf jeden Fall n i c h t wollen, aber darüberhinaus sieht's finster aus.
Da gibt es jede Menge Wünsche und Träume auf allen Seiten, aber keine durchdachten und erklärbaren, schlüssigen Programme. Jeder hält sich daher bedeckt und gibt - außer Sprechblasen bzw. hohlen Phrasen - nichts Konkretes von sich.
Tut es trotzdem mal einer, wie z. B. Kühnert, dann
erkennt man gleich: Es sind nur uralte Rezepte, die
neu angepriesen werden sollen, obwohl sie erwiesenermaßen nie funktioniert haben.
Ein trauriger Zustand!
Es muß endlich wieder Schwung in den Laden kommen - so oder so!

Clara Schwarze | Mi., 12. Juni 2019 - 20:48

Schwarz-Grün ist in Wirklichkeit kein Gewinner-Projekt. Es ist eher die Fortsetzung eine ohnehin bedenklichen Entwicklung einer reinen Elitenpolitik, in der unteren Schichten nicht mehr vertreten sind und Grüne und Union sich ungünstig in Weltrettungs-Fantasien beeinflussen. So etwas ist auch kein "Projekt der Mitte", sondern wird eher in eine Art Deutschen Neo-Konservativismus ausarten.
Politiker, die berauscht von der eigenen Moral, keine Regeln mehr für sich akzeptieren. Auf die Dauer werden sich auch die Wähler beider Seiten abkehren.

Norbert Heyer | Do., 13. Juni 2019 - 05:47

Bei den letzten Wahlen wurden die beiden Volksparteien vom Wähler abgestraft, besonders bei den Wahlen für die EU. Die Menschen merken instinktiv, dass von Union und SPD keine Impulse für eine zukunftsträchtige Politik ausgehen. Sie wurden bestraft für ihre Migrationspolitik, fehlende Präsenz in Klimafragen und wegen ständiger Missachtung des Wählerwillens. Die Grünen sind zwar in Fragen der Zuwanderung und Migration, Beschränkung des Individualverkehrs und Persönlichkeitsrechte sowie radikaler Umsetzung ihrer Industriepolitik viel rigoroser als die Altparteien, aber das scheint den Wähler nicht zu stören. Die Grünen werden tatsächlich als Partei der Mitte wahrgenommen, obwohl sie lupenreine, radikale Linkspolitik im Mantel der Naturverbundenheit praktizieren. Wie es dieser Partei gelungen ist, mit einem Pseudothema die Altparteien in Panik zu versetzen, nötigt Respekt ab. Aber fast alle Medien unterstützen sie und schwimmen mittlerweile auf dieser Welle Seite an Seite mit den Grünen

Bernhard Jasper | Do., 13. Juni 2019 - 08:06

Antwort auf von Norbert Heyer

Herr Seils, die „Mitte“ wird von der Lage und Struktur bestimmt. Unter statischen Gesichtspunkten ist die (parteipolitische) „Mitte“ nicht zu beschreiben, sie ist immer dynamisch gekennzeichnet, sie befindet sich immer in einer sozialen Flugbahn, in einer Aufstiegs- und Abstiegsphase (Fortschritt oder Regress). Die „Mitte“ hat jedoch auch ein konstitutives Moment, nämlich die Integration in eine Struktur mit einer bestimmten Lebensform.

Will man heute diese Struktur definieren, muss man ebenso zwischen Großstadt und ländlichem Raum (Provinz, Kleinstadt, Dorf) unterscheiden. Es sind auch die Einstellungen zur Welt und Verhaltensmerkmale, die durch ökonomische, soziale und kulturelle Merkmale bestimmt werden. Beispiel: Das Ressentiment entspricht einer niederen Stellung in der Sozialstruktur. Prägend sind auch ökonomische Unsicherheit und Zukunftsängste. Und mit „Werten“ ist immer eine soziale Ordnung gemeint, die sich auch wandeln kann- Wertewandel.

Bestimmte Parteien passen nicht mehr zu bestimmten Lebensformen. Sollten sich diese Parteien nicht modernisieren, werden sie bedeutungslos. Das gefällt natürlich nicht den politischen Parteien („Leben wie in einer Blase“), ebenso wenig den Massenmedien. Im Konsumverhalten deutet es sich jedoch schon länger an und da ändert sich gerade auch der Trend in der Markenbildung.

Langjährige Bindungen (haben lange getragen) werden von der Generation Y (sprich Why) und Z aufgelöst. Diese Generation ist nicht mehr mit den großen Ideologien aufgewachsen, ist individualisiert und wird wahrscheinlich auch die neuen gesellschaftlichen Akzente setzen- denn es gibt keine ewigen Werte.

Heidemarie Heim | Do., 13. Juni 2019 - 16:35

Antwort auf von Bernhard Jasper

In Bezug auf politische Parteien, die dem nachkommenden Wählerklientel nichts mehr sagen, gebe ich Ihnen recht werter Herr Jasper. Was unser Konsumverhalten und das unserer Kinder und Enkel betrifft und das "hausen" mit den Ressourcen unseres Planeten zur Befriedigung stets steigender Ansprüche, haben die Politik und wir als Gesellschaft gründlich versagt. Sie sagen,es gäbe keine ewigen Werte. Bezogen auf die politischen Gegebenheiten gebe ich Ihnen abermals recht. Doch auch das moderne Individuum bleibt ein soziales in einer wertegebundenen Gesellschaft, die sich z.B. in immer größer werdenden Teilen eben einen Lebensraum in der Großstadt, Nähe Arbeitsplatz schlicht nicht mehr leisten kann. Genau so wenig wie den Bioladen oder den E-SUV. Man mag zwar ohne die großen Ideologien aufgewachsen sein, aber ist dank verfehlter Wohnungspolitik bescheidener dran als Eltern und Großeltern in ihrem "Gelsenkirchener Barock";)
Ich war mit 17 aus dem Haus und fand problemlos eine eigene Bude! MfG

Bernhard Jasper | Fr., 14. Juni 2019 - 10:07

Antwort auf von Heidemarie Heim

Frau Heim, bedingt durch meine erwachsenen und berufstätigen Kinder (Leistungsträger), habe ich ja nicht nur diesen „abstrakt/theoretischen“ Zugang, sondern auch eine unmittelbare Beziehung zu dieser Generation (Haus der offenen Tür für den Freundeskreis meiner Kinder aus den unterschiedlichen Regionen der Republik).

Allgemein gesprochen durchwandert diese Generation als Noch-nicht-Seßhafte die Stadt (Uni-Städte). Gruppen, die jedoch auch wissen, dass sie dort berufsbedingt nicht sesshaft werden. Prinzipiell muss man davon ausgehen, dass verantwortlich für Städtewachstum nicht die biologische Vermehrung der Stadtbevölkerung ist sondern die Wanderungsbewegung. Verschiedenen Zielgruppen werden Lebensmöglichkeiten in der Stadt eingeräumt. Die Kostenniveaus jedoch können zu einer gefährlichen Tendenz führen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (mit Kindern), ist heute eine der größten Herausforderungen. Diese Generation erwartet aktives Handeln.

Manfred Gimmler | Do., 13. Juni 2019 - 17:11

Antwort auf von Bernhard Jasper

Vor dem Hintergrund exponentiell zunehmender Marketingkampagnen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen ist und bleibt es empfehlenswert, scharf zwischen „modern“ und „modisch“ zu unterscheiden. Das gilt insbesondere für die „Generation Y“ und die „Generation Z“.

John Leontop | Di., 16. Juli 2019 - 11:09

Antwort auf von Manfred Gimmler

@grimmler. Es ist kaum besser auszudrücken. Das beste Beispiel ist Panzer Uschi.

Die Mitte ist ein Konstrukt zwischen zwei konstanten diametralen Punkten = also zwischen Rechts und Links. Nur Rechts oder auch Links können aber zwischen der physiakalischen Mitte abdriften und im Raum varieren und somit die Mitte verschieben. D.h. die Mitte ist nicht mehr der Mittelpunkt der ursprünglichen Mitte da die horizontale Fliehkräfte sich von der Fixmitte verschoben haben.
Hinzu kommen noch die sozialen Fliehkräfte, welche mit den asymetrischen Auf-und Abstiegskräften kolidieren können. Dieses Gemisch der unkontrollierten Gemengenlage hat eine deintregrative Sogwirkung auf die soziale Mitte.
Fazit: Die Mitte der ursprünglichen Metropole verlagert sich in den ländlichen Raum und trifft hier auf niedrigen Niveau der urbanen reponsiven Landbevölkerung. Dazu kommt noch das geistige Niveau dieses Urvolk, welches mit den kosmopolitischen Ideal des Metropolitans sozial nicht äquavalent ist.
Der Wertewandel ist ständig in rudimentaler Bewegung.
Nix ixt mehr Fix.
Nada.

Bernhard Jasper | Fr., 14. Juni 2019 - 11:14

Antwort auf von Roland Völkel

Richtig Herr Völkel, es ist ein Relationssystem wie in der Geometrie. Die „Mitte“ stellt eine Beziehung zu „links“ und „rechts“ her, die dann eine Art System bilden, eine Art soziale Formationen. Ich beziehe mich hier auf die Soziologie, die soziale Formationen beschreibt und behandelt- als System betrachtet.

Systeme können empfindlich von Veränderungen abhängen, dass langfristige Vorhersagen unmöglich werden. Man spricht dann auch von chaotischem Verhalten. Manchmal bildet sich Ordnung allerdings ganz von allein. Obwohl die Ebenen aufeinander aufbauen, bildet sich auf höherer Ebene Struktur, die auf unterer Ebene noch nicht vorhersehbar war. Wissenschaftler sprechen von Emergenz, dem Auftreten neuer, nicht voraussagbarer Qualitäten beim Zusammenwirken mehrerer Faktoren.

P.S.: Mit ihrer Definition von „Metropole“ und „Urvolk“ liegen Sie jedoch völlig falsch. Die Landbevölkerung war historisch betrachtet ökonomisch immer abhängig von der Stadt.

Herr Jaspers,
mit meiner Definition der Mitte gaben sie mir ja im Großen & Ganzen recht.
Das sie meine Gedanken bezüglich der urbanen Landbevölkerung nicht teilen - Ansichtssache!
Aber mit ihrer Aussage:"Das Ressentiment entspricht einer niederen Stellung in der Sozialstruktur." kann ich wiederum überhaupt nicht leben.
Denn damit verunglimfen sie eine Bevölkerungsschicht, die in ihren Augen nicht die geistige Vollkommenheit darstellt! Und qualifiziere diese damit auch ab.
Dies kann man auch Rassismus im weitesten Sinne nennen.
Oder auch:" Wir hier oben, ihr da unten"

helmut armbruster | Do., 13. Juni 2019 - 08:52

das kann es doch nicht gewesen sein.
Koalitionen enttäuschen am Ende alle, die Wähler, die Parteien und die verbliebene Opposition.
Die Ergebnisse von Koalitionsregierungen sind mager und dürftig. Sie schaden letztendlich dem Land.
Also warum nicht darüber nachdenken wie man stabilere und umsetzungsfähigere Regierungen erreichen könnte. Es sollte kein Tabu sein über ein anderes Wahlrecht eine andere Form der Regierungsbildung nachzudenken.

Bernd Schiebener | Do., 13. Juni 2019 - 09:40

Der Höhenflug der Grünen sind zunächst mal nur Prognosen und der Ausdruck von Protest gegen die Groko und Merkel. Zudem haben sie nur ein Thema - das Klima und da wird bald die Luft raus sein. Spätestens nach dem nächsten "Großereignis", Finanzkrise, Terror, neue Flüchtlingsströme, oder Einbruch der Konjunktur.

Horst Weber | Do., 13. Juni 2019 - 10:28

Ich glaube nicht, dass politisch interessierte Menschen derzeit eine "neue politische Heimat" suchen.
Vielmehr sucht man in all dem unverbindlichen Geschwätz unserer Polit-Kaste irgendwo einen Hoffnungsschimmer für eine wirksam bessere Politik.
Es ist eigentlich überdeutlich, wie wunderbar die Vorstellung der jüngeren Politikergeneration auf die eigenen Einkommensverhältnisse als Abgeordnete oder Höheres gerichtet ist. Ein typisches beispiel ist die Frau Barley, die mit ihrem Blendax-Lächeln - mal eben - ihr Ministeramt in der Gerderobe ablegte, um gemütlichst im Europaparlament evtl. ein noch höheres Einkommen ersitzen zu können.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Reduktion von Politiker-Diäten und Gehältern eher zu einer ernsthaft besseren Politik führen würde, als das derzeitige Schlaraffenland.
Im Grunde juckt es keinen der etablierten Politiker,
wie das Volk die Politik empfindet. Man kennt sich aus mit den Partei-Werbetechniken. Das soll reichen.-

Sigelind Berckhemer | Di., 18. Juni 2019 - 13:08

Antwort auf von Horst Weber

Die Pensionen und vor allem deren Anwartschaften gehören auf den
Prüfstand.
Bei Allen - Abgeordnete, Minister, Kanzler - sollte nach 2 Legislaturen
Schluss sein.
Nach zwischenzeitlicher, anderweitiger Arbeitsbetätigung könnte man
sich wieder zur Wahl aufstellen lassen.
Unsere Kreissaal, Hörsaal ohne Abschluss, Plenarsaal -Politiker, könnten
dann Ihre Pensionen nicht mehr „ ersitzen“.
Außerdem gehören die Listenmandate abgeschafft.
Aber: welcher der „Politiker“ sägt den Ast ab auf dem er sitzt....
.... nur eine kleine Ergänzung Ihres Stimmigen Kommentars

gabriele bondzio | Do., 13. Juni 2019 - 10:41

Könnte in der Mitte liegen, Herr Seils. Aber dafür sind viele Programmpunkte der Grünen viel zu radikal. Und auch auf die Grünen würde:"...Außenpolitisch nicht verlässlich, finanzpolitisch unseriös", in Großem Maß zutreffen.
Bei Interviews ist oft zu erkennen, dass sie geistig in einem selbstgerührten-naiven Gutmenschentum dahin driften (siehe besonders Göring-Eckardt) und in eine Scheinwelt abtriften.
Man kann sicher sehr gut die Sinne von Kindern/Jugendlichen benebeln. Ob das aber bei gestandenen Erwachsenen klappt?
Dazu noch die Tatsache, dass jede Meinung welche von ihriger abweicht, in die Nazi-Ecke gestellt wird, ist nervend und schon eine Obsession.
Überall in Welt schüttelte man den Kopf über die Schuldgrandiosität der Deutschen und den damit verbundenen Größenwahn, die Welt zu retten.

@gabriele bondzio:
"die Tatsache, dass jede Meinung welche von ihriger abweicht, in die Nazi-Ecke gestellt wird, ist nervend und schon eine Obsession"
Dieses ist aber nicht nur bei den Grünen zu beobachten und ist für mich ein Kennzeichen (zumindest) der Ignoranz (oder Furcht vor guter Argumentation) bei etlichen Parteien anzutreffen.
Bei meinen (vergangenen) Aktivitäten bei den Piraten musste ich erkennen, dass solche "Meinungen" ein Kennzeichen für das Leben in der berühmten Filterblase war, in der es auch schon mal als unsittlich angesehen wurde, wenn nur der Wunsch oder gar die Absicht angesprochen wurde, sich eingehender mit den Themen anderer Parteien und deren Diskussionen zu befassen, also einen Weg zum Verständnis anderer Meinungen (eben außerhalb dieser Blase) zu suchen.

sind nach meiner Meinung wie Kinder. Sie wollen ein neues Spielzeug und werden es auch bekommen, da sie ausdauernd mit den Füßen auf den Boden stampfen. Wie teuer es ist und wer das bezahlt, interessiert sie nicht die Bohne.
Die Grünen sind derzeit der einzige Liebling, den die Medien haben. Sie können nur entzaubert werden, wenn sie nicht belegen können, wie ihre Ideologiegespinste finanziert werden.
Mir persönlich scheint es, nach diesen Höhenflugprognosen der Grünen, dass den Wählern die Steuern und Abgaben noch immer nicht hoch genug sind, denn sie lechzen förmlich nach dieser Partei.

Ernst-Günther Konrad | Do., 13. Juni 2019 - 11:16

Was, außer Umwelt und hier speziell "Klima" haben die Grünen den tatsächlich inhaltlich differenziert zu allen anderen wichtigen Themen zu bieten? Viel lautes Geschrei, mit Klima die anderen Parteien niedergeschrien und sonst?
Der Erfolg der Grünen ist auf dem Misserfolg, der Unfähigkeit der Altparteien zurück zu führen. Wenn es konlret wird, kommt allenfalls ein Verbot, aber differenzierte Darstellung zu Sachthemen?
Die schwarz-grünen Regierungen leben deshalb relativ geräuschlos, weil es die Grünen perfekt verstehen, zwar mitzuregieren, aber im Ernstfall immer die Schwarzen als Macher vorzuschieben.
Sie selbst stehen für fast nichts selber ein, sondern schwimmen im schwarz-grünen Meer mit.
Die grünen schreien oft links, in der Regierung sind sie dann aber doch sehran sich selbst denkenden und auf den Erhalt ihrer Macht konzentriert und kompromissbereit. Der derzeitige Hype ist nur dem "Klimathema" zu verdanken. Würde das entschärft, brechen die Grünen zusammen. Nur wer macht's?

Verbote, ist das "zweite Standbein" der eloquenten Grünen lieber Herr Konrad, neben ihren seligmachenden Klimahype.
Ihr neuester Gag: Die Grünen wollen Online-Versandhändlern wie Amazon verbieten, neuwertige Waren nach deren Rücksendung zu vernichten. Lt. KGE ist dies eine "Perversion der Wegwerfgesellschaft".
Richtig ist aber: nur rund 4 Prozent der zurückgeschickten Artikel landen im Müll, gut 79 Prozent werden direkt wieder als A-Ware verkauft und weitere 13 Prozent als B-Ware. Weitere 3% werden an industrielle Verwerter verkauft oder an gemeinnützige Organisationen gespendet.
Aber glauben sie nicht, dass dies eine eigene Denke ist! Denn Frankreich will als erstes Land der Welt die Vernichtung unverkäuflicher Konsumgüter wie Kleidung und Elektroartikel gesetzlich verbieten; diese sollen stattdessen recycelt oder gespendet werden.
Dies ist schon bei Lebensmittel der Fall, diese dürfen in F. seit 3 Jahren nicht mehr vernichtet werden.
Typisch Grüne-wir schaffen das (auch)!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 14. Juni 2019 - 10:59

Antwort auf von Roland Völkel

Was Sie da schreiben erinnert irgendwie an die Diskussionen aus den 1970er Jahren, damals gab es den sog. "Butterberg". Und wie ist er entstanden. Durch staatliche Eingriffe über Subventionen und "Wirtschaftslenkung". Naja, grüne haben kein Gedächtnis. Die haben an der Stelle nur Moral. Wir sind ja ewig gestrige. Die suchen ständig neue Themen um zu reglementieren und moralische Überhöhung zu erlangen. Nur wer hoch hinaus will, fällt besonders tief und schmerzhaft. Schönes Wochende allen.

Christine Lamine | Fr., 14. Juni 2019 - 18:05

Antwort auf von Roland Völkel

die Grünen wollen die Flugreisen auf maximal 3 pro Jahr und Person beschränken. Muss jemand öfter fliegen(Geschäftsreisende) kann er sich den erforderlichen Flug von demjenigen kaufen, der seinen Etat noch nicht ausgeschöpft hat. Wie mit Umweltderivaten entsteht auch hier ein Handel der nur auf Lügen basiert, aber nicht zur Senkung der Flugreisen führt. Fliegen soll laut grüner Doktrin nur noch Privilegierten gestattet sein.

Sigelind Berckhemer | Di., 18. Juni 2019 - 20:27

Antwort auf von Christine Lamine

Ist es wenn eine bayrische Grüne zum Eis essen nach Kalifornien fliegt....
Die meisten Grünen sind eh nur grün angestrichen....

...vielleicht Rudi Carell mit seinem Hit von 1975 „Wann wir‘s mal wieder richtig Sommer.‘ Text: Wir brauchten früher keine große Reise, wir wurden braun auf Borkum oder Sylt...
D i e Chance für die Zukunft, Fliegen ist out. -

Ernst-Günther Konrad | Fr., 14. Juni 2019 - 11:01

Antwort auf von Ines Schulte

Ja, der würde wieder "Am laufenden Band" moderieren, und auf dem Band würden die unfähigen Politiker laufen und Aufgabe der Kandidaten ist es dann, denen Namen und Parteizugehörigkeit zu erraten. Da könnten wir hier im Forum alle mitmachen denke ich.

Beate Weikmann | Mi., 26. Juni 2019 - 17:13

Wie sehr sehnen sich die Wähler nach Veränderung das mittlerweile alles möglich ist.
Keine Massentierhaltung, kein immer mehr und mehr. Keine derart soziale Ungleichheit , ein Umdenken einer Leistungsgesellschaft die noch nie so viel Burnout Patienten hatte. Schneller, höher, weiter ohne Rücksicht auf Verluste. Auf der anderen Seite immer mehr Konzentration auf ein paar wenige Global Player die am besten für jede Sparte ein bis zwei Unternehmen hat; als Antwort des Westens auf die chinesische Staatswirtschaft. Dafür werden die“Großen“ großzügig von den Lasten den alle anderen zu tragen haben, weitestgehend befreit. Auch das immer noch in Krieg mehr investiert wird als in den Frieden und das auf anderen Kontinenten unsägliche Zustände herrschen an denen die Wirtschaftsriesen einen Hauptanteil haben, all das haben viele einfach satt. Ob die Grünen die Erlöser dieser Misere sein werden, wird sich zeigen.