Transparent: Deutscht uns nicht voll
Für manche scheint „deusch“ ein Synonym für „böse“ zu sein / picture alliance

Deutschland - Ewiger Weltmeister des Bösen und Schlechten

Egal ob beim Antisemitismus, beim Klimaschutz, bei der Migration oder bei der Integration. Wenn etwas schlecht läuft, fühlen sich die Deutschen immer für alles schuldig und verantwortlich. Das ist an sich ehrbar, ist aber zur Obsession geworden.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Vergangenes Wochenende feierten auch in Deutschland wie jedes Jahr muslimische Israelhasser den Al-Quds-Tag, um wie jedes Jahr dem Ziel der Auslöschung Israels zu huldigen. Der Schandtag bot abermals Anlass über zunehmenden Antisemitismus in Deutschland zu debattieren.

Und hier wird es kurios. Denn, ja: Es gibt seit langem widerlichen Antisemitismus in diesem Land, und es ist eine Schande, dass schon seit Jahrzehnten jüdische Einrichtungen Tag für Tag von der Polizei geschützt werden müssen. Denn, ja: Es gibt widerlichen Antisemitismus von linksaußen und rechtsaußen in diesem Land. Ebenso klar aber ist, dass der Anstieg des Antisemitismus in jüngster Zeit mit der muslimischen Migration zusammenhängt und einer damit einhergehenden Radikalisierung. Jedenfalls spricht bei Benutzung des gesunden Menschenverstands alles dafür, dass es da einen kausalen Zusammenhang gibt.

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Öncü-Tüncher | Di., 4. Juni 2019 - 08:55

Warum heißt Helfen bei uns, Selbstverletzung? Wie viel Eigenverletzung verträgt ein Land? Warum können Menschen nicht mit gesundem Verstand und Gewissen zusammen leben? Warum kann ein Rechtsstaat von einigen wenigen so ausgehöhlt werden und der Allgemeinheit schaden? Warum müssen manche sich Feindbilder erschaffen? Warum duldet so etwas die Regierung, schaut lange lediglich zu, zeigt irgend wann mal einen mahnenden Finger und greift nicht konsequent ein. Ihr Kommentar, Herr Schwennicke, ist so sehr auf den Punkt gebracht. Warum schaffen unsere Entscheidungsträger und andere Medien nicht diesen "Weitblick" und diesen offenen Umgang? Wer sich selbst auf Dauer zerstört, zerstört auch alles andere mit sich.

Wolfgang Tröbner | Mi., 5. Juni 2019 - 11:09

Antwort auf von Öncü-Tüncher

Warum wohl ist es für die Politiker (und das gilt für CDU, SPD, Linke und Grüne gleichermaßen) besser, wenn das regierte Volk den ganzen Tag mit schlechtem Gewissen herumläuft? Warum werden auch ständig Gegensätze zwischen alt und jung, Ost und West etc., konstruiert? Die Antwort ist ganz einfach. Wenn das Volk (angeblich) selber will, dass die Steuern steigen, dann lässt es sich halt besser regieren, oder?

Ernst-Günther Konrad | Di., 4. Juni 2019 - 09:10

Ich bin 62 Jahre, nach dem Krieg geboren. Ich habe keinen einzigen Menschen getötet und lehne die Nazi-Ideologie ab. So geht es uns nach dem Krieg geborenen doch fast alle. Dennoch wurde das Schuldprinzip immer weiter vererbt. Die Jugend heute kann damit nichts anfangen. Ihre Großeltern, die vielleicht noch etwas sagen könnten aus unmittelbarer Betroffenheit sind Tod. Unsere Generation hat keine unmittelbare Erlebniswelt mehr. Unsere Eltern sprachen darüber oder sie schwiegen in der Mehrzahl, aus welchen Gründen auch immer. Die heutigen "Nazi's" sind keine Kriegsteilnehmer. Es sind verblendete Menschen die einem vergangenen Verbrechersystem huldigen, das niemand von uns heute lebenden verursacht hat. Ja, gegen Antisemitismus egal von welcher Seite muss entgegen getreten werden. Wenn wir schon im eigenen Volk solche Idioten haben, müssen wir sie uns nicht noch ins Land holen. Aber die ewige Schuld braucht die Politk, wenn die Argumente fehlen, umd AFD und die Wähler braun anzustreichen

Ich bin übrigens auch 62 Jahre alt und kann das auch so voll und ganz teilen was sie schreiben.Meine Wahrnehmung über unsere Elterngeneration ist das diese stumm waren und traumatisierte aus der Kriegszeit das wirkt noch in uns hinein das Trauma die Nazizeit ! Das Foto mit dem Banner das diese jungen Leute da durch die Straßen tragen ist ungeheuerlich ,naiv und echte Dummheit!

Sie sehen es richtig, das Schweigen nach dem Krieg. Es hat u. a. eine Ursache, die ich Ihnen gerne erzählen möchte. Mit 10 Jahren wurde man automatisch in die Hitlerjugend aufgenommen. Austreten war erlaubt. Doch wer traute sich diesen Schritt zu, denn am folgenden Tag erschien bei den Eltern die Gestapo zu einer "freundlichen Befragung". Welches Kind wollte seine Eltern dieser Tortur aussetzen, um dann aus der Familie herausgenommen zu werden und dann bei linientreuen Volksgenossen sein Leben zu verbringen. Bei uns daheim galt die Absprache, dass alles was in den vier Wänden erzählt wurde, das Haus nicht verlassen darf. Und wer am 8. Mai 1945 noch lebte fand sich in einer Besatzungszone wieder. Keiner wusste damals wie es weiter geht. Man schwieg, das hatte man gelernt. Mich schauert heute, wenn ich lachende Jugendliche höre, die zur Zerstörung auf rufen. Zerstörung einmal in Gang gesetzt, endet immer in einem Trümmerhaufen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 4. Juni 2019 - 09:18

Deutscher zu sein, Nationalstolz zu zeigen, mit Fähnchen zu winken und selbst unsere "Heilige" mutiert zum Deutschsein nach ihrer Lesart.
Danach aber wird, wie zu Weihnachten der Baumschmuck, schnell wieder der Nationalstolz eingepackt. Heimat, Wurzeln, Familie, Herkunft, Nationalhymne, christliche Religion usw., alles gefährliche Begriffe, das könnte beim "Deutschen" zu Übermut führen, die zaubern am Ende wieder einen aus der Tasche, der die Welt erobern will.
Nur haben wir da nicht schon längst jemand, der über Klima, Euro und einer unsäglichen Globalisierungspoltik, die Weltherrschaft anstrebt? Ich kenne kein Volk der Erde, dass sich selbst so geißelt und selbstverleugnet, wie es die Deutschen tun. Wenn dann noch eine Partei mit Heimat nichts anfangen kann und ein Habeck erklärt, er habe sich mit der Wiedervereinigung nie auseinandergesetzt, ihn habe das nicht interessiert, dann frage ich mich: Wer wählt so jemand und welches Volk vertritt der Mensch? Nur die Grünwähler?

Stefan Jurisch | Di., 4. Juni 2019 - 09:29

Entspricht genau meiner Sicht der Dinge. Aber wehe, Sie sagen das im privaten Rahmen in etwa genau so, wie in dem Artikel, so kann es Ihnen - je nach Umfeld - passieren, dass Sie ganz schnell mit der Nazi-Keule gehauen werden...

doch einfach zurück oder lassen die Leute wortlos stehen! Lassen Sie auf jeden Fall erkennen, dass Sie die Schläge keinesfalls einstecken! Nur nicht den Kopf einziehen oder klein beigeben. Mit Argumenten werden Sie da kaum kommen können, das erlebt sicher jeder in Gesprächen. Das Beste wird dann sein, jeden so zu lassen und das Thema zu wechseln.

helmut armbruster | Di., 4. Juni 2019 - 09:30

Was heißt das genau? Meint Herr Schwennicke das Land oder die Bewohner des Landes?
Meiner Meinung nach kann ein Land keine Schuld tragen. Das Land ist ein politisch-administratives Konstrukt und daher nicht schuldfähig.
Die Bewohner wären schuldfähig, aber man müsste jedem Einzelnen eine Schuld nachweisen können.
Das geht bei einem Zeitraum von über 100 Jahren und einer Bevölkerung von 80 Millionen ganz offensichtlich nicht.
Daher greift man pauschal zum Vorwurf der Kollektivschuld.
Das würde aber bedeuten alle heutigen Bewohner Deutschlands wären kollektiv schuldig für Fehlverhalten und Verbrechen seit dem Jahr 1900.
Und das ist offensichtlicher Unsinn.
Wer trägt also die Schuld an was???

Richtig, wer trägt die Schuld an was? UND? Alle Zugezogenen, die einen deutschen Pass bekommen, sind die dann auch automatisch an der "deutschen Schuld" beteiligt?
Wenn schon Deutsch, dann aber auch mit allen Konsequenzen.
Ich bin 52 Jahre alt und in der Schule haben wir 2 ganze Jahre die nazi-Zeit durchgekaut. Inklusive dem Film NACHT UND NEBEL, der bei dem ein oder anderen bis heute traumatische Folgen hat. Nein, ich trage für diese Zeit keine Schuld. Und ich werde auch keine Schuldgefühle generieren. Warum auch. Ich muss mich darum kümmern das so etwas nie wieder passieren kann und das mache ich in dem ich Freundschaften weltweit pflege und zeige das die Deutschen nicht schon genetisch bedingt Nazi sind. Was für ein Schwachsinn.

Petra Führmann | Di., 4. Juni 2019 - 09:36

Herr Schwennicke. Mehr muss man nicht sagen. Meine erste Reaktion war, mir die Teilnehmer der "Demo" auf dem Foto einmal etwas genauer anzusehen; es ist immer wieder die übliche Alters- und Personengruppe. Sie halten sich für die Besten und Intelligentesten der Welt... Vielleicht erkennen sie mit zunehmendem Alter und Lebenserfahrung, dass die Welt nicht so einfach und einseitig ist, wie diese Leute das als einzige Wahrheit annehmen. Bis heute weiß ich nicht mal, was genau diese Leute sagen und bezwecken wollen; allen ein schlechtes Gewissen einreden und auf ihre Denklinie bringen? Auf diese Weise?

udo dreisoerner | Mi., 5. Juni 2019 - 09:26

Antwort auf von Petra Führmann

Das Plakat zeigt ja schon wie die Demonstranten gestrickt sind. Von einer heilen Welt träumen mit aggressiven Plakaten dafür werben. Von Demokratie träumen, aber selber total intolerant sein. Denn sie wissen nicht was sie tun...

Markus Michaelis | Di., 4. Juni 2019 - 09:47

Das ist ein wichtiger Punkt, den Schwennicke anspricht, und wenn die Gesellschaft sich damit nicht ehrlicher beschäftigt, hat er ein hohes Potential viel Schaden anzurichten.

Neben der Gefahr der moralischen Überhöhung und einer reduzierten Weltsicht: Bei Migrationsthemen scheint es mir eine Mischung aus "Dinge nicht sehen wollen" und der Angst über gewisse Dinge die Kontrolle zu verlieren, wenn man sie offen anspricht. Inzwischen vielleicht nicht ganz unberechtigt. Das Diskutieren bestimmter Themen kann man sich nur noch als harte Konfrontation vorstellen - was sich auf die Dauer selbst erzeugt und verfestigt.

Ellen wolff | Di., 4. Juni 2019 - 09:49

„Es sieht fast so aus, als achteten viele, die sich an der öffentliche Debatte beteiligen, darauf, dass der Weltmeistertitel des Bösen und Schlechten unbedingt in deutscher Hand bleiben müsse. Um sich daraus eine Warte moralischer Erhöhung zu bauen.“

Und das kann einem echt Angst machen.

gerhard hellriegel | Di., 4. Juni 2019 - 10:10

Sehr einverstanden - mit einer ausnahme:
In der abendländischen tradition gilt, dass man für die eigenen taten verantwortlich ist, nicht aber für die anderer. Konsequenz: ich bin für die untaten meiner vorfahren eben nicht verantwortlich. Das gälte so nicht, wenn der sohn des bankräubers sich zwar von seinem vater distanzierte, aber die beute nicht herausrückte. Kann sein, dass andere daraus vorteil gezogen haben, ich nicht. Schließlich könnte es an deutscher kultur liegen, die ich mit der muttermilch übernommen hätte. Ich habe aber keinen speziellen "virus teutonicus" gefunden. Und den allgemeinen, den damals üblichen habe ich nicht übernommen. Also, nochmal: ich bin weder für die judenvernichtung noch für zwei weltkriege verantwortlich. Selbstverständlich leugne ich nichts und selbstverständlich bin ich mir des traumas der opfer bewusst und nehme darauf rücksicht.

Maja Schneider | Di., 4. Juni 2019 - 10:48

Dieser verstellte Blick auf die Realität als Folge des deutschen Selbsthasses wird bewusst weiter von der Politik und bestimmten Medien geschürt, Beweis dafür sind die neusten Umfragen bei den Wählern. Vielen Dank, lieber Herr Schwennicke, für Ihre klaren Wort, denen man in jeder Hinsicht nur zustimmen kann.

Urban Will | Di., 4. Juni 2019 - 11:04

Nach dem Lesen der Überschrift und der Einleitung habe ich mir etwas mehr erwartet zu diesem Thema, aber das wird nicht der letzte Beitrag hierzu gewesen sein.

Im dritten Absatz, Herr Schwennicke, liefern Sie selbst ein Beispiel einseitiger und somit unguter Schuldzuweisungen. Wir Deutschen haben einen Weltkrieg angezettelt, den Zweiten. Beim Ersten waren wir Teil einer Gruppe, die ihn anzettelte. Die Alleinschuld kann man uns nicht anlasten.

Es gibt den nicht eindeutig zuzuordnenden, markant – provokante Satz, dass die Deutschen den Juden Auschwitz niemals verzeihen würden.
Das trifft die Problematik ganz gut.

Eine Gedenkkultur, die sich fast ausschließlich als „Schuldkultur“ auslebt, wird niemals das erreichen, was sie vielleicht will.
Sie wird niemals alle Menschen einer Nation in kollektivem Schuldbekenntnis vereinen und somit Platz schaffen für Verschwörungstheorien und letztendlich zu Uminterpretationen. Mit vielleicht fatalen Folgen.

Urban Will | Di., 4. Juni 2019 - 11:05

Die deutsche Schuld diente auch als eine der Begründungen für den Merkelschen Jahrhundertfehler einer unkontrollierten Zuwanderung. Deren uneingeschränkte Akzeptanz war Pflicht im Elitensalon.

Gipfelnd in dem naiv – dümmlichen Bahnhofsgeklatsche.
Die vom eigenen Gutsein besoffenen Blumenkinder merkten nicht einmal, dass sie die wirklichen Kriegsopfer unter den Ankommenden mit ihrem dämlichen Geklatsche sogar verhöhnten.

Der „Weltmeistertitel des Bösen und Schlechten“ als Grundstein für die „Warte moralischer Erhöhung“ ist eine sehr treffende Umschreibung.
Wir vergessen hierüber die Notwendig, den Verstand auch da zu nutzen, wo es aus nachvollziehbaren Gründen nicht ganz leicht ist.
Eine Gedenkkultur muss offen und schonungslos, aber auch realistisch und allumfassend sein. Niemals einseitig.

Ein „Sonderweg“, führt mit großer Wahrscheinlichkeit in die falsche Richtung.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. Juni 2019 - 09:13

Antwort auf von Urban Will

ein bisschen unter dem Banner "Umerziehung" arbeitet und dann doch evtl. so einiges aus der DDR mitnehmen konnte.
Ihre eher "markigen Sprüche" "Multi-kulti ist gescheitert" empfand ich als falsch und bei ihr aufgesetzt, wie eigentlich alles, was mit der Tradition der CDU, besonders der CSU in der Bundesrepublik verbunden war.
So erlebt denn die Bundesrepublik von der Spitze her einen evtl. radikalen Umbau?
Wenn ich nur eine Sekunde lang glauben könnte, dass Merkel händeln kann, was sie geschehen lässt und in die Wege leitet, ich würde mich wohler fühlen.
Groß "denken und planen", so sah das für mich in der DDR aus.
Ich glaube Frau Merkel, dass SIE SICH BEFREIT FÜHLTE durch die friedliche Revolution in der DDR, aber vielleicht haben sich doch noch viele aktiv befreit, die evtl. in der DDR nicht nur nicht ganz nach oben kommen konnten?
Deren radikalen Teile bereiten mir Sorgen, aber insgesamt glaube ich an die verantwortete Intelligenz in überhaupt der gesamten Bundesrepublik.

Christa Wallau | Di., 4. Juni 2019 - 11:23

Seit Jahren ist dies meine Rede, lieber Herr
Schwennicke: Die heutige deutsche Haltung, sich für alles und jeden auf der Welt nicht nur verantwortlich, sondern - bei Nicht-Erbringen sofortiger Abhilfeleistung - s c h u l d i g zu fühlen, ist eine pathologische Entwicklung der Nachkriegszeit, die uns bereits viele Fehlentscheidungen beschert und
enorm viel Volksvermögen gekostet hat.
Ich sehe darin eine Fortsetzung des offenbar unausrottbaren, typisch deutschen Drangs nach wahnhafter Größe u. Singularität. Im sog. "dritten Reich" wollte man der Welt beweisen, daß Deutschland stark u. brutal sein Ideologie u. Macht behaupten kann, während es jetzt - beim totalen Gegenprogramm - darum geht, daß die Deutschen sich als die Demütigen, die"Guten", sozusagen als Moralapostel der Welt aufspielen.
Beide Haltungen sind ungesund und völlig unvernünftig und müssen katastrophal enden.

Durch die vielen Migranten könnte sich die Lage in D verändern. Ob zum Besseren, steht allerdings
dahin...

Es wäre ehrlicher wenn Deutschland sich gegenüber den wirklichen Opfern seiner grässlichen Schandtaten in Russland, Polen, Griechenland, Israel,Italien etc großzügig sein würde und sie und ihre Nachkommen wenigstens materiell entschädigen würden. Das wäre teuer aber richtig, aber gegenüber diesen Menschen und ihren Nachkommen ist man beinhart. Aber gegenüber den Migranten der dritten Welt ist man großzügig bis zu Plünderung des Sozialstaats. Verstehe das wer kann.

Yvonne Pfeiffer | Di., 4. Juni 2019 - 11:32

Sei haben recht Herr Schwennicke ! Und ich keine weiteren Fragen...........

Norbert Heyer | Di., 4. Juni 2019 - 11:38

Wir haben zwei Weltkriege verloren, den ersten aber nicht angezettelt, sondern sind nach dem Attentat in Sarajevo auf die Linie von Österreich eingeschwenkt. Sie sehen, auch hier kommt wieder der Schuldkomplex zum Tragen. Tatsache ist, dass man uns nach WK II jegliches Selbstvertrauen, Heimatliebe und Selbstbestimmung aberzogen hat. Wir waren ein treuer Verbündeter der USA, die DDR bei den Russen. Dann kam die unerwartete Wiedervereinigung und der neu gebildete Staat musste erst zusammenwachsen. Den neuen Krisen der Welt begegneten wir ausschließlich emotional, mit großem persönlichem Engagement und vergaßen dabei unser Recht auf Selbstbestimmung. So sind wir in der EU beliebt wegen der Kostenübernahme, bei Migranten wegen der bedingungslosen Einreise, bei radikalen Interessenvertretungen für unser Verständnis. Das soviel Großzügigkeit ausgenutzt und belächelt wird, ist allen klar, nur eben den Deutschen nicht. Sie geben alles, auch ihr letztes Hemd, bis zum Untergang mit gutem Gefühl.

Hallo Herr Heyer,
sie haben die Problematik der Deutschen treffend auf dem Punkt gebracht-dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Außer vieleicht:
Der WK 2 war aber auch eine Folge des Versailler-Vertrages (s.a. Der Schlafwandler von C. Clark).
Manchmal denke ich, die Menschen in D. laufen den ganzen Tag im Büßergewand einher und geißeln sich dabei mit Freude (Masochisten) um der Welt zu beweisen, dass wir zu den "Guten" gehören und damit alles überhöhen
(Klimagesetze. Flüchtlingskrise usw.)um ja in einem guten Licht darzustehen.
Aber nicht nur in D. (Herr Schwennicke) werden oder müssen(leider) jüdische Einrichtungen beschützt werden. Gehen sie mal nur nach Venedig(ein Bsp. von...), da wird im ehem. "Ghetto" die Synagoge Tag & Nacht bewacht!
Und die Grünen (Habeck, Roth, KGE...) sind gut darin, uns ein schlechtes Gewissen einzubläuen und bei Wahlen auch noch davon zu profitieren!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. Juni 2019 - 09:39

Antwort auf von Roland Völkel

die europäischen Länder vielleicht sogar vorneweg Deutschland?
Ich bin sicher, dass Deutschland alle Klippen gemeistert hätte, selbst den Versailler Vertrag, wenn nicht die Weltwirtschaftskrise dazwischen gekommen wäre und eine "eher nicht so helle Leuchte" wie Adolf Hitler und weitere Vordere der Nazis.
Die Einmal?-Wähler der Nazis halte ich eher für meist Verzweifelte, aber die intelligenten Eliten setzten evtl. schon auf die Reichswehr, um alles zum Guten zu wenden, wodurch ihnen, wie evtl. Hindenburg gar nicht auffiel, wer da hochkam.
Hitler und Getreueste haben die Welt dann in Schutt und Asche gelegt und zwar in 12 Jahren?
So schnell konnten die Eliten nicht gegensteuern.
Sie gehen immer noch in Sack und Asche.
In anderen Ländern wären Leute wie Hitler WEGEN DER ELITEN nur schwer an die Macht gekommen?
Deutschland hatte man radikal in bester Absicht umgebaut?
Wir! haben die Weltfinanzkrise gegengesteuert und werden alles Ungemach schaffen...
Wir dürfen an uns glauben!

Heidemarie Heim | Di., 4. Juni 2019 - 12:31

zu benutzen ist scheinbar nicht nur völlig aus der Mode in Politik,Medien und Teilen der Gesellschaft gekommen, sondern wird zunehmend mit der oben beschriebenen Obsession bekämpft. Das erschreckende Ergebnis zeigt sich in den immer größer werdenden Gräben und den massiven Auseinandersetzungen um Meinungs-Deutungshoheit in unserer Gesellschaft. Ich habe mittlerweile ernste Bedenken was die weitere Entwicklung oder eine mögliche Eskalation der derzeitigen Umstände betrifft. Herr Schwennicke hat sich ja allein schon mit oben benannten Punkten nach heutiger Lesart auf gesellschaftspolitisches Glatteis begeben, indem er reale Fehlentwicklungen benennt! Noch haben er und wir die Freiheit dazu, wenn auch inzwischen mit einigen Blessuren behaftet! So gesehen müssen wir uns langsam aber sicher m.E. in erster Linie nicht nur um das wettertechnische "Klima" wieder mehr kümmern, sondern die inzwischen krassen Fehlentwicklungen in unserem ureigensten Demokratie-Freiheitsverständnis angehen. MfG

Gisela Fimiani | Di., 4. Juni 2019 - 12:47

Es geht zuvorderst um die „moralische Erhöhung“. Der Weltmeistertitel in Sachen Moral wird mit Zähnen und Klauen verteidigt, bis hin zu Selbsthass und Selbstzerstörung.„Erfüllung“ ist nur in der romantischen Hordenmoral zu finden. Diese Gruppen-Egomanie muss sich nicht mit der Realität auseinandersetzen und den schwierigen, uneindeutigen und anstrengenden Weg der Problemlösung gehen. Sie muss nicht begreifen, dass es die vollkommene Demokratie nicht geben kann, denn dies erforderte Demut und Realitätsbewusstsein. Diese Fähigkeit wohnt der infantilisierten, ideologisierten Gesellschaft nicht inne. Letzterer ist es um das Wohlfühlen in der eigenen romantischen Utopie zu tun.

Hans Page | Di., 4. Juni 2019 - 13:04

Hat ein psychologisches Problem, aus seiner Geschichte verständlich, aber nicht ganz. Auch andere Nationen haben schlimme Verbrechen begangen, gegenüber dem eigenen Volk oder anderen, ich nenne nur Japan, China, Russland, GB, Belgien, Kambodscha, Rwanda, USA und andere. Aber der Unterschied zu anderen Nationen ist dass die Deutschen ihre Verbrechen zelebrieren, in meiner Sichtweise ohne Demut und Scham, sondern dem irren Stolz die schlimmsten Verbrechen gegen die Menschheit begangen zu haben. Und das ist widerlich und pervers da diese geschichtliche Verantwortung benutzt wird die in dritter Generation nachgeborenen zu beherrschen. Man geht sogar so weit, diese geschichtliche Verantwortung den Zugereisten über zu stülpen und wundert sich dass diese meinen mit dem Volk der Mörder und Verbrecher nichts gemein zu haben. Deutschland ist deutlich gegenüber Trump, aber nicht gegenüber Iran oder Türkei. Da übt man sich in kultureller Toleranz. Verstehe das wer kann, ich kann es nicht.

Bernhard Jasper | Di., 4. Juni 2019 - 14:58

Antwort auf von Hans Page

Herr Schwennicke, Ihr Beitrag spiegelt Ratlosigkeit wider.
Lassen wir das einmal mit dem kulturellen oder kollektiven Gedächtnis. Wer das auslöschen will, will auch deutsche Geschichte auslöschen und auch „Chaos und Ordnung“ ist nicht so furchtbar neu.

Ich wollte Ihnen eine Frage stellen. Was käme wohl dabei heraus, wenn man heute die Gesellschaft polemisch nach ihrer Vorstellung von „Stadt“- der Nukleus der Gesellschaft- befragte? Ich glaube nämlich, dass diese keine einheitliche Vorstellung von „Stadt“ hat, sondern nur von Stadtinszenierung. Der Selbstdarstellung, dem Sich-unterscheiden-Wollen wird Raum gegeben.

Die Zeiten ändern sich jedoch (siehe Wahlergebnisse). Menschen verlangen wieder nach den übergreifenden Dingen, nach dem großen Konsens, könnte man formulieren (auch wenn es nicht an jedem Ort zum Tragen kommt, wie hier auf cicero-online). Die lebendige und heterogene Stadt (Gesellschaft) bringt jedoch vielfältige "Blumen zum Blühen".

Gisela Fimiani | Di., 4. Juni 2019 - 16:19

Antwort auf von Hans Page

Ihrer Einschätzung, Herr Page, stimme ich zu. Darüberhinaus stellt sich aber die Frage, warum das „psychologische Problem“ sich derzeit vehement Bahn bricht? Wer instrumentalisiert dieses Problem zu seinem Nutzen? Was ist das Ziel? Cui bono?

Willy Ehrlich | Di., 4. Juni 2019 - 15:13

Wie hat der alte Churchill noch gesagt:

"Wer mit 20 keine Kommunist ist, hat kein Herz und wer mit 30 immer noch Kommunist ist, hat keinen Verstand."

Das gilt derzeit für die Klimaschützer. Und der Kommunist heiße jetzt: "Antifaschist".

Dennis Staudmann | Di., 4. Juni 2019 - 15:40

eine ehrbare menschliche und damit auch gesellschaftliche Charaktereigenschaft ist, wenn sich jemand sofort schuldig bekennt. Allerdings kennt jeder im privaten oder beruflichen Umfeld Menschen, die sich bereitwillig schuldig fühlen bzw. bekennen und auf entsprechende Situationen oder Ereignisse zu warten scheinen. Zumeist fehlt es diesen an Selbstbewusstsein, welches natürlich noch weiter sinkt, weil Andere auf ein solches Verhaltensmuster dadurch reagieren, dass sie einer solchen Person mit immer weniger Respekt begegnen. Deutschland wird auch oft mitleidig oder kopfschüttlelnd belächelt. Wirklich beängstigend finde ich allerdings die Sucht nach der Schuld, die man hier beobachten kann. Nachdem auch der letzte Historiker davon abrückte, dass Deutschland die alleinige Schuld am Ausbruch des 1. Weltkrieges trägt, reagierten viele hier fast panisch. Sofort wurde ein neues Thema gesucht. Ab diesem Zeitpunkt war Deutschland die brutalste Kolonialmacht, die es jemals gab.

darf "Rechten" kann ich leider nicht abbügeln.
Den Eindruck hatte ich auch und es ging vor allem scheints darum, dass Deutschland zu zahlen hat.
Dabei habe ich nicht unbedingt das Gefühl, dass es sich um Leute handelt, die wirklich kolonialisiert worden wären.
Die Art der Darlegung von Schuld überzeugt mich auch nicht immer, vor allem, wenn ich sehe, dass anderen Ländern, Hauptsache im interesse der Anklagenden und das verständlich, doch teils mehr Freiraum zugestanden wird.
Ich baue darauf, dass sich in Europa eine Art common sense des Miteinander-Umgehens entwickelt.
Wunderbar, wenn durch faire Geschichtsbetrachtung das auch für andere Regionen möglich wird.
Ich halte den Schuldansatz nicht für geeignet, vertrauensvoll Gesellschaften zu begründen.
"Du sollst Dich nicht entschuldigen. Du sollst nur sagen, wie es kam".
Das wird lange Zeit in Anspruch nehmen.
Es wird nicht leicht für Deutschland, aber Schuld taugt m.E. nicht zur kategoriale Erfassung deutscher Geschichte.

Juliana Keppelen | Di., 4. Juni 2019 - 17:29

von der Meisterin der moralischen Erhöhung geführt wird die stets im Ausland mit dem erhobenen moralischen Zeigefinger auftritt (jüngstes Beispiel Harvard) ist geradezu verpflichtet moralisch über den Anderen zu stehen (wenn ihr kein freundliches Gesicht macht ist das nicht mehr mein Land). Das kann aber, weil oft Realität und Wunschdenken kollidieren, zu der Krankheit führen bei der man sich selber verletzt. Das Problem anstatt gut regiert zu werden eher mit der Moralkeule bedroht oder erschlagen zu werden hat irgendwie unser Selbstbewusstsein deformiert.

nun heisst es aber bei Kant "Sapere Aude", Befindlichkeit und sei es eine noch der höchsten Töne und Anstrengungen wäre bei ihm wohl durchgefallen.
So krass bin ich nicht einmal.
Aber wer Befindlichkeit höchsten Ausmasses evtl. grundsätzlich über Krieg ausleben könnte - nun ja evtl. in Richtung "Aggressiver Humanismus", es dient ja dem Guten und zu Bush reiste und wie ich empfand in vollster Emphase, dei dem bin ich hellhörig, wie bei Trump auch.
Aggressiv wird selten gut!
- Churchill war nicht aggressiv, sondern überlegt, wie man an evtl. seinem Ausspruch `We slaughtered the wrong pig.. ´erkennen kann? -
Vielleicht nicht einmal mit Absicht, sondern nur in Unfähigkeit zu konstruktiver Politik?
Ich warte auf politische Klugheit als Voraussetzung moralischen Handelns und bin sicher, dass solche Menschen frei verantwortlich entwickeln können und Wege zeigen, statt geleitet zu werden.
Ich war mit Gabriel/ Schäuble in etwa zufrieden.
Merkel lief mit?
Achtet auf Klugheit und Liebe

Christoph Kuhlmann | Mi., 5. Juni 2019 - 09:49

Diese Leute, die sich für alles schuldig und verantwortlich fühlen nerven extrem. Das schlimme ist, sie machen die Probleme damit größer als sie sind. Man kann sich mit Migranten zusammenleben wenn man nicht dauernd über Migration und die Eigenschaft des Migranten an sich nachdenkt. Durch die Politisierung dieses Themas werden Gräben erst aufgerissen, die im Alltag oft keine Rolle spielen. Da kann man das dann positiv oder negativ bewerten. Das Thema spaltet multikulturelle (also nicht monokulturell migrierte) Kreise. In diesem Zusammenhang kann man auch das Entstehen einer europäischen Kultur erleben, die ich als sehr angenehm empfinde. Dasselbe ist es bei der Erderwärmung, erst werden nachhaltige Energien Subventioniert, gleichzeitig die Kernkraftwerke abgeschaltet und zahlreiche Braunkohlekraftwerke gebaut. Es ist klar, das Klimaziele so nicht zu erreichen sind. Die Ausgaben für Forschung und Bildung werden auch zusammen gestrichen in der mittelfristigen Finanzplanung ...

Carola Schommer | Mi., 5. Juni 2019 - 12:15

Schuld meint in unserem Kulturkreis die persönliche Vorwerfbarkeit. Zu dem Konstrukt einer Kollektiv-oder Erbschuld wollen wir doch nicht wieder zurück, oder ?