Angela Merkel bei ihrer Rede in Harvard
Angela Merkel lächelt selbstzufrieden über sämtliche Medienkanäle aus Harvard herüber / picture alliance

Große Koalition - Und was ist mit Merkel?

Nach der Europawahl 2019 geht es in den Medien um den Rücktritt der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles, um den Youtuber Rezo und über Klimapolitik. Nur Angela Merkel, die Chefin der Regierung in Aufruhr, kommt in der Debatte nicht vor. Wie kann das sein?

Autoreninfo

Frank A. Meyer ist Journalist und Kolumnist des Magazins Cicero. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Ringier-Verlag und lebt in Berlin.

So erreichen Sie Frank A. Meyer:

Verglichen mit den vorherigen Europawahlen fiel die CDU/CSU von rund 35 Prozent auf rund 28 Prozent zurück, ihr Koalitionspartner SPD von rund 27 Prozent auf rund 15 Prozent. 

Diese Zahlen illustrieren kalt und klar das aktuelle Desaster der deutschen Regierung.

 Und was bewegt die deutschen Medien?

Viel Geschwätz, nur nicht über die Kanzlerin

Es wird geschwatzt über den jungen Webvideo-Produzenten Rezo, einen Social-Media-Rebell, der mit seinem Youtube-Auftritt die CDU/CSU zerstören wollte. Es wird geschwärmt von der Greta-Thunberg-Bewegung Fridays for Future, die zur Rettung des Weltklimas Panik säen möchte. Es wird gelästert über die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, die sich mit einer Äußerung zur Reglementierung von digitalen Wahlkampagnen verstolperte. Es wird gehöhnt über die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles, die nun zurücktreten musste.

Ja, in den deutschen Medien ist dieser Tage allerhand los.

Kein Begriff, kein Name wird ausgespart, der die Leser- und User-Seelen aufzuwühlen verspricht. 

Oder doch? 

Ein Begriff, ein Name fällt nicht in diesem medialen Getümmel um die Europawahlen: Angela Merkel, die Chefin der Regierung, kommt in der aufgeregten Debatte nicht vor. Die Inhaberin der politischen Richtlinienkompetenz ist kein Thema. 

Zwar lächelt sie selbstzufrieden über sämtliche Medienkanäle aus dem amerikanischen Harvard herüber. Die Elite-Universität hat sie mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. 

Die geografische Distanz entspricht der medialen Ferne: Kein Blatt, kein Sender, keine Plattform zieht die Verliererin dieser Wahlen – die Verantwortliche für das katastrophale Resultat – zur Verantwortung. 

Wahltag ist Zahltag – eigentlich

Man stelle sich die Regierung einer wachen Demokratie nach einer solchen Niederlage vor: Sie würde von den Journalisten der demokratischen Medien in Haftung genommen, auf die Bühne gezerrt, ätzenden Fragen ausgesetzt, schonungsloser Kritik unterzogen – dekonstruiert! 

Die Chefin oder der Chef einer solchen Regierung hätte den Wählern – vermittelt durch unbestechliche Journalisten – Tag und Nacht Rede und Antwort zu stehen. 

Wahltag ist Zahltag. In der Demokratie. Im demokratischen Deutschland mit dem modernsten freiheitlichen Grundgesetz der Welt jedoch machen die Journalisten einen ehrfürchtigen Bogen um die Bundeskanzlerin – und wenn sie sich ihr doch mal nähern, dann unter Bücklingen und nur, um sich so rasch wie möglich dienerhaft rückwärts zu entfernen. 

„Embedded Journalism“ aus Deutschland

In der deutschen Demokratie ist alles zulässig, nur nicht Kritik an der Frau, die seit 14 Jahren regiert – und nun von ihren einstigen Wählern die Quittung für offensichtliche Fehlleistungen erhält: für eine irrlichternde Umweltpolitik, für eine fahrlässig abgetakelte Bundeswehr, für den Verzicht auf eine Europastrategie, für das Verschlafen digitaler Zukunftspläne – vor allem für das angerichtete Migrationschaos

Letzteres sollte man sich noch einmal gesondert vor Augen führen: Im Juli 2015, einen Monat vor der mutwilligen Grenzöffnung, standen CDU und CSU in der Wählergunst bei 42 Prozent, die Sozialdemokraten bei 25 Prozent – die rechtspopulistische AfD bei drei Prozent. 

Der deutsche Journalismus, einst bewundert als Bollwerk gegen jedwedes Begehren des Büttels und nie der Verehrung Mächtiger verdächtig, ist heute das, was man auf Englisch „embedded journalism“ nennt – eingebettet in die Riten und Regeln der Regierungsmacht. Im Bett.

Dieser Text erschien zuerst im Schweizer Blick

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christa Wallau | Mo., 3. Juni 2019 - 12:16

... daß man sich als Journalist freiwillig mit ihr "ins
Bett legt"???
Ich glaube, es ist das,was Christoph Schwennicke hier einmal als die Merkel'sche Verführungsmasche schlechthin beschrieben hat: Sie gibt sich als "Kümmerin", als besorgte Vertreterin jedes Einzelnen.
Sie vermittelt jedem Gesprächspartner das Gefühl, daß sie sich s p e z i e l l für ihn interessiert, indem sie - über ein erstaunliches Gedächtnis verfügend - bei fast allen, die sie für wichtig und einflußreich hält, in einem Gespräch an deren persönliche Situation anknüpfen kann.
So konnte sie sich ein "Mutti-Image" zulegen u. sich damit praktisch unangreifbar machen!

Derart geschickt wie Merkel hat dies niemand anderer über Jahre durchzuziehen vermocht, weil nämlich kaum jemand so frei ist von jeglichen inhaltlichen Prinzipien wie sie - ein absolutes
politisches Chamäleon!
Zu einer General-Abrechnung mit ihr ist aber bisher kaum ein Journalist ehrlich u. mutig genug. Daher wird sie weiterhin in Ruhe gelassen.

..was Sie von Ihr halten, und dass das weniger als Nichts ist, weiss man längst bis "hinterm" Ural, ist also unwesentlich.
Tatsächlich wird Frau Merkel nach wie vor von vielen Deutschen als unverzichtbar an der Spitze unseres Staates angesehen.
Selbst wenn man weder ihre politische Meinung teilt noch sie gewählt hat muss man zugeben, dass ein Nachfolger auch nur annäherndem Formats nicht in Sichtweise ist.
Die Harvard-University feiert sie, das Cicero-Online-Forum, wie üblich, mehrheitlich verdammt sie.
Das kann jeder nach Gütdünken beurteilen.

Jürgen Keil | Mo., 3. Juni 2019 - 15:05

Antwort auf von Gerhard Lenz

Zitat Wikipedia!
"Als Troll wird bezeichnet, wer absichtlich Gespräche innerhalb einer Online-Community stört.[3] Die Provokationen sind in der Regel unterschwellig und ohne echte Beleidigungen. Auf diese Weise vermeiden oder verzögern Trolle ihren Ausschluss aus administrierten Foren."

Oder meinen Sie die kollektive Aburteilung von Frau Merkel - wobei dann jede Gegenstimme als die eines Trolls "identifiziert" wird.

Nun ja, mit der Demokratie haben es die AfD und ihre Anhänger wohl nicht so sehr.

Christine Lamine | Di., 4. Juni 2019 - 14:21

Antwort auf von Gerhard Lenz

Der SPDler Johannes Kahrs sagte „Hass macht hässlich“. Sie, Herr Lenz, scheinen förmlich von Hass auf die AFD und ihre Wähler zerfressen zu sein. Das spürt man bei jedem Ihrer Kommentare. Sie selbst scheinen auch nicht gerade der wahre Demokrat zu sein, denn Sie verstehen die Demokratie nur so, wie Sie sie verstehen wollen.

Trolle (nord. für Unhold, Riese, Zauberwesen) sind Schaden bringende Geisterwesen.
( Quelle: Wiki: zur Definition von Trollen bei "Herr der Ringe") Egal, welche Defintion man nimmt, in jedem Fall Mitmenschen mit einem sehr hohen Symphatiewert ........,
(Ironie off)

und die in jeder Diskussion vorbringt.
Man wächst an seinen Erfahrungen, auch wie man etwas darlegt.
Nicht jeder beginnt mit Klarnamen, was hier beim Cicero aber gefordert ist.
Ich fand nur gut, dass Suchmaschinen bei den Pseydonymen nicht greifen, wird noch kommen?
Dann, dass ich nicht wußte mit wem ich spreche, eine faszinierende Erfahrung.
Zuletzt und zuerst aber fand ich eine moderierte Form nicht nur als Kritik, auch als Schutz wichtig und den Diskussionszusammenhang incl. Artikel.
Herr Lenz goutiert das m.E. noch zu wenig, aber das wird noch.
Da Herr Strache jetzt juristisch gegen die Videomacher vorgeht, sag ich mal, dass er jetzt Wichtigeres zutun hat.
Dem Forum sage ich: "Lasst Euch auf den Pott setzen"!
Mir geschehen mit der Sendung " Almost Daily E 369 Deutsch Rap. Rocket Beans TV, eine klare Empfehung von mir!
`Wir würden rechtzeitig etwas gegen "Sexismus, Rassismus etc." sagen, wenn wir nicht prekär beschäftigt wären.´
Würde und Haltung für Alle
SHAME on us

Frau D. Sehrt-Irrek, ihr Kommentar genüßlich und korrekt & das, obwohl wir nicht immer die gleichen Auffassungen haben. Zumal wir auch unterschiedliche Lebenswege hatten und haben. Aber dies wäre ja auch langweilig, nicht wahr?
Deswegen bin ich so gerne hier und lese auch die vielen erquicklichen Kommentare.
PS: Einziger Wermutstropfen: Schafft es "der gute Gedanke" nicht hier hinein, ist er leider weg ÷)
Danke dir, Cicero

Bernd Muhlack | Mo., 3. Juni 2019 - 16:51

Antwort auf von Gerhard Lenz

Zitat: "Selbst wenn man weder ihre politische Meinung teilt noch sie gewählt hat muss man zugeben, dass ein Nachfolger auch nur annäherndem Formats nicht in Sichtweise ist." Zitat Ende.

Absolut zutreffend Herr Lenz! Jede/r Andere hätte es besser gemacht; dieses Merkel-Format ist in der Tat nicht annähernd erreichbar. Und zwar im Negativen!

Noch eine Anmerkung zu Harvard: ich glaube Dr. Helmut Kohl hatte etwa zwei Dutzend dieser eher fragwürdigen Huldigungen.

Herr Lenz, ich teile fast nie Ihre Meinung, jedoch ist sie sehr "diskursfördernd"; weiter so!

Gerhard Lenz | Mo., 3. Juni 2019 - 17:53

Antwort auf von Bernd Muhlack

Auch Sie haben das Rech auf Ihren ganz persönlichen Irrtum!

Yvonne Pfeiffer | Di., 4. Juni 2019 - 08:00

Antwort auf von Bernd Muhlack

Die abgelesene Rede von Merkel war eher auf dem Niveau von KIKA oder die Sendung mit der Maus. Ausser im deutschen TV und einigen Merkel Jublern im "Blätterwald" war es weltweit keine Meldung wert.

Alfred Kastner | Mo., 3. Juni 2019 - 18:15

Antwort auf von Gerhard Lenz

Es gibt ein rätselhaftes Paradox namens Angela Merkel. Seit Jahren führt sie die Liste der beliebtesten Politiker an. Andererseits hat eine Bundesregierung selten ein derart desolates Bild abgegeben wie die derzeitige Große Koalition unter Führung Merkels. Aber auch die früheren Koalitionen unter ihrer Führung hinterließen häufig alles andere als einen guten Eindruck. Merkel steht auf wundersame Weise über dem Ganzen, so als ob sie mit all dem nichts zu tun habe. Das ist bestens bewährte „Methode Merkel“. Merkel hat in den vergangenen 19 Jahren ein sehr dichtes Machtnetz gesponnen, in dem sich nun auch AKK verheddert hat. Ich habe keinen Zweifel, dass Merkel sich im Falle von Neuwahlen "mangels Alternativen" erneut zur Verfügung stellen wird. In Anbetracht des drohenden Machtverlustes wird die CDU geschlossen hinter ihrer „Retterin“ stehen. Ich habe in den vergangenen nahezu 40 Jahren noch nie für die Grünen gestimmt. Im Falle einer erneuten Kandidatur Merkels würde ich es aber tun.

Gisela Müller | Mo., 3. Juni 2019 - 19:43

Antwort auf von Gerhard Lenz

Welches „auch nur annähernde Format“? Sie kann nicht reden, sie kann nur opportunistische Entscheidungen treffen, sie denkt von sich selbst, sie sei die „Grösste“, sie hat Deutschland in all den Jahren NUR geschadet, nix verbessert, nix wirklich vorangebracht... Die - mir - unerklärliche „Abstinenz“ der Medien in punkto Frau Merkel spiegelt m. E. nur den desolaten Zustand dieses Staates, dieses Landes, dieser Demokratie, der Medien, usw. wider.

Gottfried Meier | Mo., 3. Juni 2019 - 22:22

Antwort auf von Gerhard Lenz

Früher gab es viele herausragende Politiker in einer Generation: Kohl, Strauß, Schmidt, Brand, Barzel, Geißler, Genscher, Schiller usw.. Haben Sie sich schon Mal gefragt, warum es heute nur eine Politikerin von Format gibt? Wobei ich bezweifle, dass die Kanzlerin dieses Format, das sie ihr zuschreiben tatsächlich hat. Ihre Bilanz ist schlecht und mir ist sie seit Jahren hauptsächlich als Meisterin der Worthülsen ausgefallen ist, siehe zuletzt in Harvard.

Ronald Lehmann | Mi., 5. Juni 2019 - 07:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

Herr Lenz, es gibt nur ganz wenige Personen in der Geschichte Deutschland, wo über Generationen hinweg diese an ihren Folgen ihrer Entscheidungen zu kauen haben.
Für mich persönlich (!!!)ist Sie der Ausdruck der niederen Seite des Menschen und der Antichrist in Person.
In welcher Ihrer jeweiligen Grundsatzentscheidungen innnerhalb kürzester Frist (!!!) hat Sie weder ihr Volk gefragt, noch wurden Kursregulierungen vorgenommen!?
Jede Ihrer Entscheidungen hat Sie bewußt mit viel Überlegung vorgenommen.
Und dies nicht nur in der Grenzöffnung ohne Kontrolle.
Beim Atomausstieg nach dem Zunami oder der Fiskalpakt.
Und unüberlegte & nicht ausgegorene Themen ( und moralisch alle Grünen) wie Diesel, Klima werden moralisch & gedanklich von ihr unterstützt und es wird damit Öl ins Feuer geschüttet. Nein, weder den Flüchtlingen wird geholfen - noch dem eigenen und erst Recht nicht für Europa. So sieht keine Hilfe & Hoffnung aus. Seit Luther war unser Land noch nie so gespalten.
Gott helfe uns

wird, so ist Merkel m.E. nicht, weder im Guten noch im Schlechten.
Ihr Problem ist evtl. ihre Kluft von Wollen und Können.
Wenn Sie solche Angst haben, dann wird Gott Ihnen helfen, nicht weil sie richtig liegen würden, sondern weil Gott Angst spürt und niemandem wünscht.
Was auch immer das oder der oder die ist bzw. wäre, Gott ist Erlösung und die verspürten viele selbst angesichts eines Gottes am Kreuz.
Hoffentlich sind wir heute weiter und nehmen uns gegenseitig an in unserem Fehlen, in unseren Ängsten, aber auch in unserer Fähigkeit, etwas Kluges und Liebevolles auf die Beine zu stellen.
Versuchen Sie einfach einmal zu überlegen und zwar ohne Ressentiment und Abwehr, wie hätten Sie auf die Probleme reagiert, wie Abhilfe geschaffen.
Wenn Sie mir dann erzählen, mit Waffen, bin ich froh, dass die CDU und die SPD, ich kann Merkel auch nicht leiden, aber das tut nichts zu der Sache, dass beide mithilfe anderer Parteien verantwortliche Politik versuchten auf die Beine zu stellen!

1. Flüchtlinge kommen nicht wie die Jahre zuvor in das System der Sozialhilfe, damit Geld kein Anreiz ist.
2. Da alle Smartphones besitzen, werden Apps in Ihrer Sprache entwickelt, wo Sie sich jeden Tag werden bilden können, um Ihr Land in die moderne Zeit zu bringen.
3. Einreise nur mit Dokumenten. Welcher keine besitzt wird kaserniert, bis eine Bestätigung der Echtheit der Angaben erfolgt ist.
4. Öffentliche Reden dürfen nur in Deutsch gehalten werden
5. Nach dem Zunami hätte ich alle Größen der Vertreter der Energiewirtschaft eingeladen, wo rechentschaftlich über die Ergebnisse gesprochen & diskutiert wird!
6. JEDER 0.1%-PUNKT ENERGIEEINSPARUNG & vor allem Energiespeicherung (!!!) wird mit Steuergeschenken und/oder großzügige Geldprämien belohnt, weil Forschung eben auch Zeit & Geld kostet.
7. Relevante Entscheidungen werden durch vorheriger öffentlicher Arbeit der Argumentation der Vor/Nachteile-Sicht in Volksbefragungen abgestimmt.
8. Und vieles mehr Frau D. Irrek-Sehrt

Mich interessiert kein "Mutti-Image" und keine Verführungsstragegie - Frau Merkel ist keineswegs "praktisch unangreifbar", sie wird nur von den Mainstreammedien nicht angegriffen. Die tendenziell linksgrünen Medien sind schon lange nicht mehr objektiv, wollen auch gar nicht objektiv mehr berichten, sondern aktiv Politik machen, und stützen aktiv durch Huldigung oder Nichtangriff die linksgrüne Kanzlerin, die nur pro forma der CDU angehört.

ist es nicht eher so, dass Herr Meyer zu einer Generalabrechnung ausholt und das Forum sich überlegt, wie es das "bebildern" kann?
Ich hoffe sehr, dass meine Haltung auch "hinterm Ural" in Washington DC gelesen wird.
Ich finde, dass Frau Merkel als CDU-Kanzler falsch macht/sagt, was man sich denken kann, dass aber CDU und SPD ganz manierliche Politik aufs Parkett gebracht haben.
Aber nein, Andrea hört lieber auf die "Häme/Kritik" aus Medien/eigener Partei, als zu sehen, dass der Koalitionspartner ihr Brücken baute noch und nöcher und Habeck meines Wissens nicht etwa den Rücktritt von Nahles forderte.
Politiker, die des Wortes würdig sind, machen das eigentlich nicht (mehr).
Wer hat Nahles dazu gebracht SPD-intern die Vertrauensfrage zu stellen, in der SPD, die Parteivorsitzende, wie manche sagen, eher verschleisst als ihnen zuträgt?
Dann war ein Misstrauen möglich durch mangelnde Zustimmung.
Tut keinem weh, erreicht aber zumindest bei sensiblen Politiker*innen seinen Zweck?

Gerhard Lenz | Mo., 3. Juni 2019 - 17:52

Antwort auf von Dorothee Sehrt-Irrek

Gerade wurde bestätigt, dass in Kassel der CDU-Politiker Lübcke ermordet wurde. Wegen seiner verständnisvollen Haltung in der Flüchtlingspolitik erhielt er Morddrohungen aus der rechtsextremen Szene. Geht es jetzt wieder los mit politischen Morden, wie in der Weimarer Republik?

Mal abgesehen von Ihrer schon sehr unterschwelligen Frage, habe ich eine ganz andere:
Was unterscheidet rein "politisch" insistierte Morde von denen eines Anis Amri???

Eine mögliche Antwort: Von denen gibt es inzwischen schon sehr viel mehr!!!

Aber das ist ja nach Ihrer Lesart AfD-Hetze. Ob es real ist, diese Frage stellt sich für solche Wirklichkeitsverleugner dann einfach nicht mehr.

Gerhard Lenz | Di., 4. Juni 2019 - 11:11

Antwort auf von Wolfgang Brauns

Oder wollen Sie einen Mord, der möglicherweise dem rechten Spektrum zuzuordnen ist, mit den geschehenen islamistischen Gewalttaten relativieren?

Eins ist doch wohl sicher: Islamistischer Terror ist eine Bedrohung, er muss bekämpft werden, er wird aber nicht diesen Staat zu Grunde richten.

Das genau möchten aber rechte Extremisten. Und die Geschichte zeigt, dass eine solche Entwicklung genau so angefangen hat: Mit der Ermordung verhasster Politiker - die, so die rechte Propaganda - für die "Judenrepublik" standen.

Jetzt hat es einen Politiker getroffen, der für eine humane Flüchtlingspolitik eintrat, und dafür Morddrohungen erhielt.
Sollte es sich tatsächlich um einen politisch motivierten Mord handeln, sind die Parallelen offensichtlich.

...als zu erwarten sind die Reaktionen des rechten Lagers auf den Mord an dem CDU-Politiker.
In irgendwelchen "neutralen" Medien bejubeln Rechtsextremisten angeblich den feigen Mord.
Auch AfD-Accounts berichteten wohl von dem Verbrechen, ergänzt mit einem Zitat des Toten aus dem Jahr 2015, in dem er für ein friedliches Zusammenleben mit Flüchtlingen wirbt und all denen, die Nächstenliebe und christliche Werte nicht teilen, empfiehlt, das Land zu verlassen.

Nach seinem Interview wurde er in diversen "Aufklärungs-Medien"als Volksverräter bezeichnet und erhielt Todesdrohungen.

Weimar lässt grüßen.

Robert Müller | Di., 4. Juni 2019 - 22:20

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ich habe die selbe Geschichte im heise-Forum gelesen, offenbar wird die schon kräftig rumerzählt. Ist das selbe wie mit dem Video zu Chemnitz. Dann werden wir demnächst auch Merkel auf diesen Zug aufspringen sehen, weil das Ziel ja die Mittel heiligt. Es ist nur so, dass es aus dem Wald heraus schallt, wie zuvor hinein gerufen wurde. Der linke Hass wird mit rechtem Hass beantwortet und umgekehrt und die Mitte verteilt sich nach rechts und links - was wir genau so bereits sehen. Eigentlich ist das die Lehre aus Weimar.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 4. Juni 2019 - 10:32

Antwort auf von Gerhard Lenz

an Herrn keil geschrieben, der hoffentlich veröffentlicht wird, deshalb traue ich mich Ihnen zu sagen, dass ich das erwartet habe und erst überzeugt bin von einem rechten Hintergrund, wenn der dezidiert nachgewiesen wird.
Nein Herr Lenz wir leben nicht in der Weimarer Republik, sondern in Zeiten international - auch lancierten - politischen Terrors.
Wir hatten einige für mich merkwürdige Todesfälle in Deutschland, ich zähle auch den Selbstmord des Grünenpaares oder das Attentat auf Schäuble bzw. Lafontaine dazu. Damit kann man Politik machen. Und wenn diese Täter es aus freien Stücken machten, können sie es aber doch gelernt haben.
Ich denke nur Leute, die Politik kennen, bemerken die Unterschiede.
Wenn etwas zu gut passt, kann es ausgedacht sein.
So unwichtig ich bin, ich habe mich innerlich von meiner Familie verabschiedet als ich anfing zu schreiben.
Ich bin ein freundlicher Mensch, aber nicht blöd.
Politik sollte kein Vabanquespiel sein, sondern ZURECHENBAR
WO IST MERKEL?

Auch bei Lafontaine oder Schäuble gab es politische Hitzköpfe als Täter - auch wenn diese dann leichtfertig als lediglich "psychisch instabil" beschrieben wurden; die politische Motivation blieb außen vor.
In Köln und Hamburg gab es Angriffe auf demokratisch gewählte Politiker, die eine liberale Flüchtlingspolitik vertraten.
Drohungen gegen Politiker in allen politischen Lagern sind angeblich mittlerweile Alltag. Rechte Gewalttäter fühlen sich oft durch entsprechend giftige Rhetorik, auch im Bundestag, legitimiert - sie fühlen sich einer angeblich "guten" Sache im Dienste der Deutschen und des Vaterlandes verpflichtet; sie handeln, anstatt "nur" zu reden. Die Bekämpfung des Rechtsextremismus' muss deutlich intensiviert werden - immerhin scheint nach dem Weggang eines Herrn Maaßen beim Verfasssungsschutz ein mehr als überfälliges Umdenken stattgefunden zu haben. Nur weiss ich ehrlich gesagt nicht, was eine Frau Merkel da noch anders oder besser machen könnte?

Sehr geehrte Frau Sehrt-Irrek, danke, für Ihr stetes Bemühen um begründete Darlegungen zu den einzelnen Themen hier.
Und das hat, auch wenn man nicht zu den gleichen Schlüssen kommt, immer was mit Denken und erst recht mit Nachdenken zu tun. Insofern sind die "Stänkereien" eines Kommentators hier halt so selbstentlarvend.
Allein schon die Erwähnung einer Morddrohung bringt ihn nur zu einem möglichen Schluss. Das ist nicht nur denkfaul, sondern das Gleiche, was er dann bei anderen gaaanz schlimm findet.
Ihre Nachdenklichkeit um bestimmte Todesfälle könnte man noch um die Namen Möllemann, Barschel und Rohwedder erweitern.
Aber im speziellen Falle verwundert doch schon die lange Distanz zwischen Morddrohung (2015) und "Ausführung".
Solange konnten ja nicht einmal die Strache-Stricher warten!

Eine ihrer Stärke ist unser erarbeites Geld. Ab damit nach Brüssel.
Ihre Devise: "Wer zahlt schafft an"!!! Koste es was es solel"! Ihre Macht kostet
unsere Gegenwart,die Zukunft der folgenden Generationen. Apokalypse für
unser Land. Das wissen wir schon längst.
Ihre Raffinesse:
"Ihre Gesprächspartner wissen nie, was sie denkt"
Als Nachtrag meine ewige Frage:
Was finden die Männer an ihr? Im eigenen Staat sind sie stark: Dieses Mal
bleibe ich stark. Aber was mache ich wenn Merkel mich erpresst? Die Staats-
kassen leer, Streiks sind geplant!! Doch wieder Küßchen links, Küßchen rechts.
Die Umarmungen häufen sich, ebenso die 4-Augengespräche. Die Streiks
sind gestrichen. Vorläufig!!!

von/für Deutschland. **Zu einer General-Abrechnung mit ihr ist aber bisher kaum ein Journalist ehrlich u. mutig genug.** Und auch viele Wähler sind dazu nicht bereit. Sie sind davon überzeugt, dass es niemanden gibt, der besser Deutschland regieren könnte. Sie verschließen die Augen und Ohren und wählen sie weiterhin, denn die meisten dieser Wähler werden sich nicht mehr mit dem Chaos auseinander setzen müssen, den Merkel angerichtet hat.

Bei all den Argumenten, die hier beleuchtet werden, erkundet keiner die Aussage von Frau Merkel: Sie denkt vom Ende her. Kein Journalist noch andere wissen, wie dieser politische Endzustand, aus dem sie ihr handeln ableitet, ist. Also bleibt nur die Beobachtung ihres Handelns. Handelt sie, wie sie im Eid zugesagt hat, zum Wohle des deutschen Volkes?

Hans Krüger | Mo., 3. Juni 2019 - 12:23

Einen Bruch der grossen Koalition wäre für mich das einzig richtige und Frau Dr. Merkel geht in den
Ruhestand.Die Ausgangslagen für die sogenannten Volksparteien sind bescheiden und der Höhenflug der Grünen wird auch nicht von Dauer sein ,den die Grünen sind auch nicht bei den Menschen und ihren alltäglichen Probleme.

... betr. des Euhestandes für Frau Dr Merkel bin ich ganz bei Ihnen, so schnell als möglich.- Was den deutschen "eingebetteten", regierungstreuen Journalismus betrifft, denke ich mal, dieser hat Frau Dr Merkel schon abgeschrieben, geistig in den Ruhestand versetzt, also in keinster Weise noch einiger Worte würdig.-
Manchmal sehe ich Frau Dr Merkel in einer Schweitzer Almhütte ihren Ruhestand verbringen, bewacht u. umzingelt von etlichen Sicherheitsleuten, und nicht ihre Adresse preisgebend - manch ein Bürger des von ihr solang regierten Landes könnte sich aufschrecken u. peinliche Fragen stellen - aber es sind ja nur meine Träume.

Eine Almhütte, wo auch immer, lieber Herr Schwamberger,
das hätte katastrophale Folgen - für die Natur. Ein Merkel-Sitz
bliebe nie und nimmer geheim. Und jetzt stellen wir uns alle
die quasi logischen Folgen vor: ein neuer Wallfahrtsort wäre
die harmloseste Variante. Noch ist der Lenz da, der Sommer
steht vor der Tür und nicht zuletzt die möglichen milden
Herbsttage. Das verspricht nahezu grenzenloses Strömen -
Publikumsströme. Auf mittlere Sicht werden Einkaufszentren
entstehen und weitere infrastrukturelle Maßnahmen. Lieber
möge die gute Frau noch lange wirken. Die Zeit nach dieser
Diregentin kann ich mir nicht mal mehr als Chaos vorstellen.
Das ist dann die finale Auflösung. Es wird vollbracht sein.

dass ich überhaupt auf Ihr Statement reagieren kann, ist immerhin einer der ganz wenigen Lichtblicke im bundesdeutschen Blätterwald, vom Nicht-Printbereich ganz zu schweigen. Dafür verbindlichen Dank an die Adresse der Herausgeber und der Autorenschaft von CICERO, die sich nicht an die impliziten Regeln der selektiv-kritischen Berichterstattung halten, die man nicht zuletzt auch als Verbeugung der Branche vor der unterstellten geistigen Fitness des noch politikinteressierten allgemeinen Publikum sehen kann und darf.

Frau Merkel hat gegen so viele Gesetze verstoßen, aber kein Staatsanwalt ermittelt.

Das ist ein Skandal!
Das ist die Aufgabe des Rechtsstaates!
Mit fallen da ein:

Schlepperparagraph
Machtmißbrauch
Geheimnisverrat (Frau AKK nimmt unberechtigt an der Morgenlage im Kanzleramt teil)
Maineind - Sie hat mit dem Amtseid gelogen, es wurde ein riesiger Schaden angerichtet

Hätten wir einen Rechtstaat, müßte Ihre Leibwache (Bundespolizisten) diese Frau in das nächste Untersuchungsgefängnis bringen.

Erst ein Ermittlingsrichter kann dann entscheiden. (Der darf aber kein PArteibuch haben, niemals in einer Partei Mitglied gewesen sein)

Das ist grober Unfug. Eine Strafbarkeit von Frau M. behaupten nur zweifelhafte AfD-Juristen wie Stephan Brandner, die sich entweder wider besseres Wissen in demagogischer Absicht hervortun und/oder von Strafrecht nichts verstehen. Ich vermute, daß beides (Demagogie und Unkenntnis) zusammentrifft. Im Strafrecht gilt "nullen crimen, nulla poena sine lege". Und das ist seit dem 18./19. Jahrhundert ein Kernsatz von Rechtsstaatlichlichkeit. Anders formuliert: Es gibt keinen einschlägigen Straftatbestand, folglich keine Strafbarkeit. Unreflektierte Vergeltungsphantasien haben im Strafrecht nichts zu suchen. Der Ruf nach einer Bestrafung von Frau M. begegnet gewöhnlich in AfD-nahen Online-Postillen, gelegentlich leider auch hier. Und hier wie dort liegt die Unsinnigkeit auf der Hand.

Sie klingen aufgeregt und erzeugen den Eindruck als hätten Sie vom Strafrecht Ahnung. Nicht immer steht alles im StGB. Es gibt auch sog. strafrechtliche Nebengesetze. Schon mal gehört? Das Aufenthaltsgesetz ist z.B. ein solches. Dort gibt es Straften nach § 96 Aufenthaltgesetz. In § 96 Aufenthaltsgesetz werden strafbare Handlungen, die durch Anstiftung und Beihilfe, natürlich i.V.m. 25,26 StGB als strafbar definiert. Allgemein Schleuserkriminalität. Wer öffentlich Menschen anstiftet, aus ihrem Land die Flucht in den Geltungsbereich dieses Gesetzes ohne gültige Ausweispapiere zu unternhmen, könnte z.B. Schleuser sein. Zumindestens wären einschlägige Vorschriften zu prüfen. Also ganz so abwegig ist die Argumentation eines möglichen strafbaren Verhaltens nicht. Weniger aufgregt und sachlich hilft weiter in der Diskussion.

Stefan Saar | Di., 4. Juni 2019 - 13:57

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Da ist von „Anstiftung“ oder „Beihilfe“ die Rede, und jeder Laie meint zu wissen, was das ist. Deshalb fallen viele auf das verantwortungslose Gerede von Brandner & Co. herein. Empfehle die Lektüre eines gängigen Kommentars zum StGB. Davon abgesehen: Die Strafanzeigen gegen Frau Merkel sind legion, keine einzige hat zu einer Anklage geführt, und zwar mit recht aus den genannten Gründen. Gottlob geschieht Strafverfolgung nicht nach „gesundem Volksempfinden“. Das hatten wir schon. Bin übrigens nicht mit allen von Frau Merkel getroffenen Entscheidungen einverstanden, nur: strafbar ist sie nicht.

die AfD ist mit ihrem Versuch, Frau Merkel gerichtlich zu belangen, krachend gescheitert.
Selbst Kritiker an Frau Merkels Flüchtlingspolitik, wie z.B. der auch von AfDlern gern zitierte ehemalige Verfassungsrichter Di Fabio, sahen bislang keine Grundlage für ein strafrechtliches Vorgehen.

Juliana Keppelen | Mo., 3. Juni 2019 - 13:08

Nun Volker Pispers hat schon vor Jahren festgestellt "Frau Merkel wird mit der Regierung gar nicht in Verbindung gebracht".

Christa Wallau | Mo., 3. Juni 2019 - 16:06

Antwort auf von Juliana Keppelen

S I E (Dr. Angela Merkel) ist letztlich d i e Verantwortliche für gesamte Politik des
letzten Jahrzehnts mit alle ihren katastrophalen Fehlleistungen, aber es gelingt ihr
auf phänomenale Weise, daß die meisten Menschen sie n i c h t damit in Verbindung bringen und zur Rechenschaft ziehen.
Das macht ihr so leicht niemand nach.
Das ist eine einzigartige Leistung.
Wenn sie dafür in Harvard geehrt worden wäre, dann hätte ich laut Beifall geklatscht.
Aber dem ist ja nicht so.
Man würdigte sie dort vor allem deshalb, weil sie in den USA als Gegenmodell
zu Trump und als dessen vornehme Kritikerin hochstilisiert werden sollte -
also vor allem aus innenpolitschen Gründen: Wahlkampfhilfe für die Demokraten.

Mit ihrer "staatsmännischen" Rede in den USA können wir Deutschen uns die Wände zukleistern.
Nur: Wir ha b e n nichts davon!
Hier herrscht das Chaos, das s i e, die große "Kümmerin", angerichtet hat.

..habe ich durchaus was von Frau Merkel - politische Stabilität, von Ihnen vermutlich als Stillstand missverstanden.
Und überhaupt haben Sie doch in Frau Merkel einen perfekten Dauer-Sündenbock. Merkel-Hass bestimmt doch als dauerhaftes Grundrauschen die Diskussion in diesem Forum.
Mehr noch: Solange Pappnasen mit "Merkel-muss-weg-Pappschildchen" durch die Gegend laufen, wird sie auch viele Stimmen aus anderen politischen Lagern bekommen - als Galionsfigur des demokratischen Deutschlands gegen rechtsextremistische Anfeindungen.

Aber diese politische Stabilität die sie loben ist Stillstand und in weiten Bereichen sogar Rückschritt. Die AfD wurde nur möglich durch die Politik Merkels, die AfD ist und war zunächst ein Sammelbecken für entäuschte CDUler die sich in ihrer Partei nicht mehr auskannten und den vielen Pirouetten der Wendehalsdame nicht mehr folgen konnten und auch nicht wollten. Diese Dame hat es fertig gebracht ihre Partei zu Spalten unser Land zu spalten und die EU zu spalten bis hin zum Brexit. Alle Regenten die sich nicht genug von unserer Regentin distanziert haben wurden inzwischen abgewählt. Außenpolitisch nimmt sie keiner mehr ernst und die Beliebtheit unseres Landes haben wir beim ESC gesehen 0 Punkte vom Publikum. Da machen die paar Harvard Studenten das Kraut auch nicht mehr fett.

Merkel hat im Rahmen der Verleihung ihrer Ehrendoktorwürde mit US-Präsident Donald Trump, ohne ihn namentlich zu nennen, scharf abgerechnet.
„Lügen nicht als Wahrheiten verkaufen“ war ein weiterer merkeltypischer Allgemeinplatz. Glaubwürdiger wäre allemal gewesen, sie hätte Trump die Leviten persönlich gelesen. Ein Sprichwort besagt „wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst“.
Kritik an Donald Trump ist zweifellos berechtigt.
Für die drei Finger, die auf Merkel selbst zeigen, kann sich jeder, der dieser Politikerin kritisch gegenübersteht, selbst entsprechende Attribute ausdenken.
Einerseits lässt sich Merkel immer noch als „humane und standhafte Flüchtlingskanzlerin“ feiern, andererseits hat sie mit ihren Flüchtlingsdeals dafür gesorgt, dass Flüchtlinge, beispielsweise in den libyschen Camps, unter vielfach menschenunwürdigen Bedingungen „leben“ müssen. Insider sprechen sogar von "KZ-ähnlichen Verhältnissen" in diesen Lagern.

Nun grüßt der Lenz wieder mit weiterem Schwachsinn. Stabilität. Ich schildere Ihnen mal Fakten zur Stabilität. Infrastruktur kaputt. Energiewende in den Sand gesetzt. Kanzleramtsmeineid. Eurospaltung. Pflegenotstand. Bundeswehr marode. Brexit mit verschuldet. Atlantische Allianz wackelt, Eurasien Sanktionen Unsinn schaden der Industrie, Dieselskandal ohne Folgen, Rechtsbrüche wie Dublin, Schengen, steigende Armut und Altersarmut, schlechteste Sozialhilfe nach Lettland, steigende Gewalt durch Migranten, fehlende Sozialwohnungen, keine Legitimierung öffnen der Grenzen, Asylmissbrauch, Deutschland Suppenküchenland, Tafelstaat, höchste Stromkosten, 2 höchste Steuer. Nennen Sie mir ein Statement, was sie richtig gemacht hat und ich verpflichte mich, Ihre AFD Neurosenbehandlung zu zahlen. Das Gute, Sie müssen die ganze Sche…. auch mitertragen...

Auch die Titanic hatte eine Galionsfigur und ist untergegangen, weil der Kapitän es nicht wahr haben wollte, einen Eisberg gerammt zu haben.
Unser Untergang mit Merkel zieht sich noch etwas hinaus, wird aber trotzdem unvermeidlich kommen. Wer wird der letzte sein, der das Licht ausknipst und die Tür schließt?

mario felizzi | Mo., 3. Juni 2019 - 13:15

"Wahltag ist Zahltag – eigentlich"

Dieser Tag (Zahltag) wird kommen, Herr Meyer! Einige Jahre zu spät, aber er wird kommen.
Dafür wird die Rechnung riesig!

Sie reden wohl von der großen Abrechnung, die in vielen rechten Köpfen herumspukt. Oder anders ausgedrückt: Von der großen Revanche, ja vielleicht so gar Rache...

Marianne Schad | Mo., 3. Juni 2019 - 17:10

Antwort auf von Gerhard Lenz

Normalerweise lese ich Ihre Beiträge nicht mehr, da Sie mir zu einseitig sind. Es wundert mich jedoch, dass Sie keinen eigenen Beitrag bringen, sondern nur den Foristen antworten und natürlich nie zustimmend oder konstruktiv, sondern zersetzend und ätzend. Macht Ihnen das Freude, ich stelle Sie mir vor wie den Miesepeter Stegner, der sieht auch nicht nach Lebensfreude aus.

Gerhard Lenz | Mo., 3. Juni 2019 - 17:58

Antwort auf von Marianne Schad

Ich weiss ja nicht, wieviele eigene Kommentare Sie hier einstellen, im Augenblick sehe ich keine. Allerdings kann ich nicht damit dienen, mich dem üblich-plumpen Merkel-Bashing anzuschliessen.

Christa Wallau | Mo., 3. Juni 2019 - 18:08

Antwort auf von Marianne Schad

... bitte tun Sie sich das Nachdenken über den Herrn nicht mehr an.
Es ist vollkommen nutzlos. Er wird seine Motive haben, unentwegt Menschen
anzugreifen, die nicht seiner Meinung sind, aber diese sind m i r völlig wurscht.

Wie hat irgendein Kabarettist mal gesagt (Ich glaube, es war Karl Valentin):
"Der is net amol wert, daß ma ihn ignoriert."

Wenn ich den Namen lese, trällere ich vor mich hin: "Veronika, der Lenz ist da,
die Vögel singen trallala.." und scrolle weiter zum nächsten Kommentar.
Herzliche Grüße
C. W.

Dieter Erkelenz | Di., 4. Juni 2019 - 06:16

Antwort auf von Marianne Schad

Sehr gut Frau Schad,
sehr viel Ehr' für einen Mitmenschen, der hartnäckig versucht, den Teufel mit
Beelzebub auszutreiben, jedoch damit die Diskussion in diesem Forum farbig! anreichert.

Roland Völkel | Di., 4. Juni 2019 - 20:20

Antwort auf von Marianne Schad

Hallo Frau Schad,
ich hab es gänzlich drangegeben, die Hetztiraden des Herrn Lenz zu lesen und erst recht nicht zu (Gegen-)Kommentieren.
Und eigene Beiträge von ihm? Dazu müsste er ja Informationen bzw. Recherche treiben!
Nein, lieber jeweden (also fast jeden) Kommentar, der nicht seiner verblendeten Sichtweise entspricht, Provokativ (& meistens Persönlich) und Beleidigend beantworten.
Kurzform: Agent Provocateur

Ernst-Günther Konrad | Mo., 3. Juni 2019 - 13:25

Sie sagen es Herr Meyer. Statt in den USA eine Ehrendoktorwürde mit einem beschämend nichtsausagenden Rede entgegen zu nehmen, wäre ihr Platz in Deutschland. Nur, warum schonen die Medien sie so? Die einen haben ihr viel zu verdanken, mancher ihren Posten, nicht viel Arbeit mit ihr und wenn, kann man die selben Worte wiedergebn, wie beim letzten Mal.
Zum anderen haben sie Angi ja in den Himmel gehoben und zur Unberührbaren erklärt. Bei Kritik müssten sie sich selbst hinterfragen, ihre Rolle in der Vergangenheit, warum sie einen Kult aus ihr gemacht haben.
Eine hat jedoch gewagt sie zu erwähnen. In der FAZ hat Edo Reents getitelt: " Festgemauert in den Phrasen" und übt schon leichte Kritik an Merkel.
Aber ansonsten Herr Meyer haben Sie wieder mal Recht. Merkel findet im Ausland statt. In Deutschland brennt die Hütte und sie hält Vorträge über Feuerwehrschläcuhe und ihre Funktion bei Bränden. Einfach nur lächerlich, was sie da an Phrasendrescherei von sich gibt.
Presseversagen

Petra Führmann | Mo., 3. Juni 2019 - 13:35

wie immer ein vortrefflicher Kommentar. Wenn Sie nun noch eine Erklärung für das unsagbare Verhalten der Medien für mich hätten... Zudem sind es ja nicht nur die Medien, es scheint noch genügend Leute zu geben, die Merkel alles nachsehen und sie weiterhin anhimmeln, die ihre fatalen Fehler einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Ich verstehe die Welt einfach nicht mehr, und das seit langem. Hoffentlich kommt nun irgend etwas in Bewegung.. man mag fast glauben, jedwede Veränderung wäre besser als ein Weiter so.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 3. Juni 2019 - 15:55

Antwort auf von Petra Führmann

Merkel-Politik gutheissen und jeden "in die Tonne kloppen", die sagen wir als Sozialdemokraten den von Herrn Habeck geworfenen Ball in Richtung Enteignung aufnehmen?
Mit den Grünen will Merkel evtl. koalieren, SPD`ler darf man "Verbrecher" nennen, wenn sie sich Sozialisten nennen, ab in die Tonne zu den Faschisten?
Nahles sollte mal bei der Friedrich-Ebert-Stiftung schauen, wie evtl. die SPD demontiert wird.
Nun würden die Grünen evtl. enteignen wollen, wie ginge Merkel damit um?
Ersteinmal macht sie mit ihnen die Politik, die mit der SPD schon vereinbart war und dann könnte die freundliche Übernahme der Grünen bevorstehen, wenn die nicht begreifen, wen man enteignen darf und wen nicht? In etwa keine Besitzer, besser alle Arbeitenden?
Die Grünen werden schon kuschen, wenn Merkel wieder CDU-Politik fährt?
Merkel passt NICHT in die SPD, in die CDU als Vertreterin einer mittleren Klientel?
Ja, aber das macht noch keine CDU, die sich auf keine Bevölkerung bezieht, PRIVAT?

Ernst-Günther Konrad | Mo., 3. Juni 2019 - 16:10

Antwort auf von Petra Führmann

Schauen Se sich das Video bei Tichy's Einblick mit Prof. Kepplinger an. Da wird Ihnen geholfen werden. Alles Gute und nicht verzweifeln. Solange wir zweifeln, leben wir. Nur die Nichtzweifler leben in einer ideologischen Welt, schmerzfrei und realitätsfern und sind im Denken dem Tode geweiht. Alles Gute.

Gerhard Lenz | Mo., 3. Juni 2019 - 16:34

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

T.E., da ist AfD-Linie sicher, nicht grundlos war man von der AfD zum Kongreß der "neuen Medien" (übersetzt: AfD-gewogener Medien aus dem rechten bis rechtsextremen Spektrum - der Verfassungsschutz beobachtete) eingeladen.

Joachim Nöbel | Di., 4. Juni 2019 - 07:09

Antwort auf von Gerhard Lenz

Herr Lenz,
Jedem seine Meinung. Passt schon. Aber ich frage mich jedes Mal, wenn ich die Kommentare hier durch lese, an was sie konkret ihren AfD-Hass fest machen? Ich denke manchmal, sie müssen sich hier abreagieren, weil sie zu alt für die Antifa sind?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 3. Juni 2019 - 16:42

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

wenn man in den Kommentaren Merkel vorgeführt bekommen möchte, aber das Wohin ist nicht mein Ding, da bin ich nun mal SPD aus Überzeugung, ohne die teilweise klugen Überlegungen bzw. Analysen in einzelnen Artikeln in Abrede stellen zu wollen.
Wenn man über bestimmte Bereiche etwas wissen will, muss man sich entsprechend informieren.
Die Financial Times Deutschland las ich mal eine Weile, die NZZ jetzt ab und zu durch Gelegenheit.
Wir hatten früher zig Zeitungen und Zeitschriften und es tat gut.
Manchmal liest man beim politischen "Gegner" den richtigen Dreh, aber er dreht mal zu wenig oder zuviel, bzw. unterlässt wichtige Stellschrauben.
Nicht selten bekommt er nur die Hälfte mit, achtet nicht umfassend auf die Folgen.
Schon öfter klargestellt, ich bin schwerpunktmäßig in der SPD, der Rest ist Treue und Respekt und Liebe zu unserem System einer parlamentarischen Demokratie für eine nicht eindimensionale Bevölkerung, nach dem Motto, wer Demokrat ist bestimme ich.
Aber Debatte

Markus Michaelis | Mo., 3. Juni 2019 - 14:07

"eingebettet in die Riten und Regeln der Regierungsmacht"

Herr Meyer, diese Einbettung sehe ich eher anders herum. Was der Regierung fehlt ist das "Repräsentative" in unserer Demokratie. Dabei greift man natürlich den Wählerwillen auf, setzt ihn aber zusammen mit spezieller Interessenvertretung der Wahlgewinner (könnte etwa im Moment mehr Klimaschutz sein), Expertenwissen, Auslandsaspekten, langfristigen Aspekten, allgemeinen Konsenskriterien, Macht- und Machbarkeitsfragen etc. in Politik um und versucht dafür so gut es geht zu überzeugen.

Die Regierung jetzt hat sich aus meiner Sicht zu lange und zu sehr in den Willen der führenden Schichten (oft vertreten durch die Medien) eingebettet und das Repräsentative etwas schleifen lassen. Man ist jetzt dem Wählerwillen ausgesetzt, der gerade eine scharfe Volte von Migrations- und Gesellschaftsthemen zum Klimaschutz gedreht hat. Da haben die Parteientanker Mühe zu folgen.

Da kommt mir ein Gedanke.. Vielleicht hat man das Klima-Thema deshalb so dankbar aufgenommen, um vom Migrationsthema abzulenken und wegzukommen, das auf einmal nicht mehr wichtig erscheint. Bisweilen habe ich den unguten Eindruck, dass die Macht der Medien weit größer ist als die der Bevölkerung (angeblich wird die Demokratie ja immer wieder und nur von den Populisten bedroht) und die der Politik, über der stehen ja immerhin die Lobbyisten und Konzerne und andere Gremien.
Man möchte einige fragen: Was genau ist nach Ihrer Definition Demokratie? Und wo und wie genau wird sie von den "Populisten" bedroht oder soll gar abgeschafft werden?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. Juni 2019 - 14:42

Antwort auf von Petra Führmann

weil sie gelesen werden, jeden Tag und man kann nur lesen, was auch geschrieben wird. Wer sitzt schon im Bundestag und verfolgt Debatten?
Aber, es gibt alle Mittel sie auf unsere parlamentarische Demokratie zu verpflichten und es scheint mir nicht nötig.
Wer seine Meinung, seine Informationen lesen möchte, wird seine Zeitungen machen müssen oder die für ihn passenden lesen können.
Mich sorgt die `Spaltung Deutschlands´ und nicht so sehr, dass nicht alle irgendwo lesen könnten, was ihnen wichtig ist.
Ich kenne Politik aus dem Westen vor allem als Zusammenführen, wenigstens Berücksichtigen.
Es tut mir auch leid, dass ich das veränderte politische Klima vor allem mit Frau Merkel in Verbindung bringe.
Sie kann m.E. vor allem nicht Versöhnung, Ausgleich und Zusammenführen.
Ich bin sicher, dass es andere Politiker gibt in allen Parteien, auch solche wie Merkel.
Inhaltlich kann ich den "Rechten" nicht recht geben, ihre Klagen, nur solche lese ich mir immerhin durch.
Schönheit heilt

die in die Zeitungen schauen, um zu überprüfen, wann die Regierungen zu ihrer Politik aufschliessen.
Der Politisierungsgrad ist in Deutschland gestiegen, Politiker müssen also nicht nur überhaupt erklären können, sondern im Sinne ihrer je politischen Akteure unter den Wählern handeln können.
Die jeweilige führende Intelligenz ist vermehrt auf der Strasse, was leider ein bisschen gegen deren Vertretung in den Parteien und darüber im Parlament spricht.
Unsere parlamentarische Demokratie sollte klug agieren statt reagieren zu müssen, wie in den letzten Jahren unter Merkel.
Die Strasse und das Netz """be-herrschen""" die Politik in Deutschland.
Und damit das nicht auf Europa übergreift, sollten handlungsfähige Politiker in der EU gewählt werden, die nicht nur der Strasse oder dem Netz ihren/seinen Lauf lassen, bis sie sich zu Politik tragen lassen, wie m.E. Merkel.
Politische Köpfe aus demokratischen Wahlen statt mediale Projektionen von dazu NICHT-Gewählten.
Demokratische Politik

Norbert Heyer | Mo., 3. Juni 2019 - 14:31

Das ist nicht verwunderlich, das die Hauptverursacherin des derzeitige Chaos in keinster Weise zur Rechenschaft gezogen wird. Sie hat das perfekte Meisterstück der Tarnung und Täuschung abgeliefert: Hinter der Maske der biederen, mütterlichen Frau mit religiösem Hintergrund und hohen moralischen Grundsätzen versteckt sich der Politprofi, der knallhart, rücksichtslos und emotionsbefreit die selbstgesteckten (geforderten?) Ziele gegen alle Widerstände rigoros durchsetzt. Mit der Übernahme von grünen und sozialdemokratischen Wünschen hat sie es geschafft, durch Ausschaltung fast jeglicher Opposition, ohne große Einwände sämtliche für das deutsche Volk katastrophalen Fehlentscheidungen durchzuziehen. Bei den Politikern und auch den Journalisten geht die nackte Angst um, durch berechtigte Kritik an ihrer Person den gutdatierten Job zu verlieren. Im gleichen Stil hat auch Herr Kauder ihr den Rücken freigehalten. Wohlverhalten war demnach für alle das Gebot der Stunde, ansonsten ging’s bergab

Im Sinne Macchiavellis hat sie a l l e s richtig gemacht.
Sich so lange an der Macht zu halten und dabei neben dem Volk auch
noch die meisten Journalisten hinters Licht zu führen sowie faktisch
vom eigenen Wohlwollen abhängig zu machen,
das ist ein m a c h t politisches Meisterstück!

Und natürlich werden die Genasführten und Betrogenen, die das Spiel inzwischen durchschauen, auch jetzt noch nicht offen zugeben, wie sehr sie der Kanzlerin auf den Leim gegangen sind. Das käme ja einem Offenbarungseid gleich. Also dauert es noch eine ganze Weile, bis Merkels Kartenhaus endlich zusammenstürzt.
Und zwar sang- und klang- bzw. geräuschlos - als hätte es nie existiert.
Wir werden es erleben: Eine Abrechnung erfolgt nicht; denn es gab viel zu viele
Mitläufer und Profiteure...

Ich bin völlig bei hnen. Was sie gerade zu perfektioniert hat, unsere Nichtgenannte ist der Umstand, dass immer andere ihre Ideen und Entscheidungen nach außen vertreten, sie selbst nie substanziell in Diskussionen tritt, sondern ihre Klatschhasen und ihre "Kinder", sowie die sie anhimmelnden Journalisten ihre Arbeit machen läßt. Selten bis gar nicht, hört man von ihr unmittelbar eine Aussage, die nicht schon vorher, von ihren willfährigen Lakaien unters Volks gebracht wurden. Wenn sie dann irgendwann etwas redet, sind die Fakten schon geschaffen. Wenn sie etwas gut kann, dann ihre Marionetten prächtig bewegen. Da ist sie einsame Spitze, das muss man ihr lassen.

Urban Will | Mo., 3. Juni 2019 - 14:46

und der bemerkenswerteste Satz darin: „Man stelle sich die Regierung einer wachen Demokratie nach einer solchen Niederlage vor“

Ja wer schläft denn da schon so lange?

Die unschöne deutsche Tradition des Duckmäusertums vor den jeweiligen Regierungen wurde unter Merkel ins Dekadente gesteigert.

Gottseidank haben die Journalisten noch keine exekutiven Befugnisse, aber Politiker schon und dazu gehört auch mal ein Sturz des Regierungschefs.
Die Merz – Rückkehr sorgte für einen leichten Hoffnungsschimmer, aber der verpuffte schnell. Merz ist zu lahm geworden.

Es gibt sie wohl, die Kritik der Journalisten an Merkel, aber sie kommt bei der Dame nicht an. Die schwebt in ihrem eigenen Kosmos.

Wo bleibt eine wirklich fundamentale Kritik an der brav hinter ihr her trottelnden CDU?
Die hätten vermutlich mal einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten nötig und es kann doch nicht sein, dass so ein YouTube – Bengel es ist, der ihn ausführt.

Hier hat die vierte Gewalt ordentlich versagt.

Urban Will | Mo., 3. Juni 2019 - 15:43

CDU – Gurkentruppe.

Wie gesagt, mit Merzens Rückkehr meinte man einen leichten Hauch von Widerstand spüren zu dürfen.
Aber er wurde weggemerkelt und AKK auf den Thron geklatscht. Die Matrone hat sich mal wieder durchgesetzt.
Wer redet noch von der Show namens „Werkstattgespräche“?
Alles nur noch zum Lachen.

Merzens viel älterer ehemaliger Parteikollege Gauland ist es, der früh schon merkte, was da an der Spitze stand.
Trotz seines hohen Alters hat er die Kraft, ihr entgegenzutreten und tut dies mit hervorragenden Reden im Bundestag und anderswo. (Jetzt warte ich auf die „Vogelschiss“ – Keule, Herr L)

Mit der AfD ist seit langem endlich wieder eine Opposition im Bundestag und darüber sollte man froh sein, anstatt mit unqualifizierten, stereotypen Gerede auf sie einzuprügeln.
Ja, auch die machen Fehler, aber auch ihnen sollte man – wie allen anderen – die Gunst gewähren, solche zu begehen dürfen.
Rechts - konservativ ist nicht rechtsradikal.
Wann kommt das endlich mal an.

Danke, lieber Herr Will, für Ihre beiden guten Beiträge.
Das Versagen der "vierten Gewalt" im Staate Deutschland besteht darin, daß sie die
totale Ablehnung bzw. Diffamierung der AfD durch die Regierung und alle Altparteien massiv unterstützt, anstatt neutral darüber zu berichten und deren Programm zu analysieren.
Daß die bestehenden Parteien einen neuen Konkurrenten niederzuknüppeln versuchen, ist zwar unfein, aber noch verständlich. Wenn jedoch die Medien zu 90% dabei mithelfen, dann ist das ein Skandal, ein totales Versagen.

Bezieht sich Ihre Aussage bzgl. Herrn Lenz auf mich?
Es ist in der Darstellung hier eine Antwort auf mein Kommentar zu werten.

Wenn nicht, dann müssen Sie nicht weiterlesen.

Ich akzeptiere Herrn Lenz voll und umfänglich in all seinen Meinungen und Einstellungen.
Teilen tue ich so gut wie keine, aber das tut nichts zur Sache.

Meine Andeutung im zweiten Kommentar (die "Vogelschiss" - Keule), auf die Sie sich vermutlich beziehen (?), war ein kleiner Seitenhieb, da nach meiner Aussage bzgl. der guten Reden von Gauland - das meine ich wirklich so - eigentlich einen kleines "Shitstürmchen" von seiner Seite zu erwarten wäre.

Es blieb noch aus, aber vielleicht hat er es noch nicht gelesen.

Jürgen Keil | Mo., 3. Juni 2019 - 15:44

Frau Merkel ist eine begnadete Taktikerin, aber eine lausige Strategin. Mit kurzfristigen, vermeintlichen Problemlösungen hat sie sich eine Unfehlbarkeits-und Nichtersetzbarkeitsaura von eben diesen links-grünen Ergebenheitsjournalisten um ihren Blazer weben lassen, und sie weben noch immer, mit grünem Faden. Sie hat sich geschickt einen hörigen Hofstaat geschaffen. Die Ergebnisse ihrer lausigen Strategie, Migration, Ausstieg aus Kohle und Kernkraft, "Verkehrswende", Zerstörung der Parteienlandschaft, werden für uns noch sehr teuer werden.

Mann Keil, wovon reden Sie denn. Merkel steht seit wann an der Spitze dieses Staates? Sie dürfen Ihre Weigerung, auf AfD-Linie überzuschwenken, nicht als Versagen verstehen. So was nennt man "moralisch gefestigt und charakterstark". Was Merkel auch bei Nicht-Merkel-Wählern beliebt macht.

Elisabeth Zillmann | Mo., 3. Juni 2019 - 17:19

Antwort auf von Gerhard Lenz

Merkel moralisch gefestigt und charakterstark??? Wenn Sie mal vergleichen,was diese Dame offiziell von sich gegeben hat bezüglich Migration (Multikulti ist gescheitert,auch wenn man uns jetzt in die rechte Ecke zu schieben versucht,die Migration muß begrenzt,gesteuert werden....) ,Atomkraft (den schon vereinbarten langsamen Ausstieg wieder zurückgenommen,im Hauruck,aus wahltaktischen Gründen,dann genauso Hauruck den plötzlichen Ausstieg veranlasst,was uns Steuerzahler viele Milliarden kosten wird),jetzt Kohleausstieg,und keiner weiß,wo die Energie verläßlich herkommen soll,und und und.Dazu die arrogante Ignoranz gegenüber ihrer eigenen Partei (diese beschließt die Abschaffung des Doppelpasses mit großer Mehrheit auf dem Parteitag,und A.M. Sagt am selben Tag ,daß sie das nicht interessiert,Sie nicht dafür ist. Von den Abermilliarden Kosten für die sog. Eurorettung,für die Millionen Migranten,darunter viele Tausende Schwerkriminelle,mal ganz zu schweigen.Zum Wohl des do. Volkes???

Jürgen Klemz | Mo., 3. Juni 2019 - 20:54

Antwort auf von Gerhard Lenz

Werter Herr Lenz, statt Mann Keil heißt es immer noch werter Herr Keil, soviel Zeit vor lauter Ereiferung sollten Sie als 150 prozentiger, politisch korrekter, vorbildlicher Staatsbürger doch wohl aufbringen!

Ines Schulte | Mo., 3. Juni 2019 - 21:48

Antwort auf von Gerhard Lenz

Eine kleine Auswahl :
2009: „ es wird mit mir keine Mehrwertsteuererhöhung geben“
2010: „ der Ansatz für Mulitkulti ist gescheitert, absolut gescheitert“
2017.: - Ehe für alle. Merkel stimmt mit roter Karte dagegen. In Harvard gratulierte man ihr gerade zur Einführung der Ehe für alle.
Wie man diese geistig-moralische Wendemanöver nennt, indem man eine Einsicht hat, und dann das Gegenteil tut, überlasse ich Ihnen...

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. Juni 2019 - 11:36

Antwort auf von Ines Schulte

und achte zunehmend, vor allem seit sie führen soll und sich nicht mehr ausruhen kann bei Schäuble, Lammert & Co auf diejenigen, die ihr zuarbeiten ohne eigene Vorstellungen formulieren zu können.
Ob etwas intelligent formuliert und gut hergeleitet bzw. belegt ist, das kann ich manchmal ganz gut erkennen.
Es ist nicht viel, es reicht leider nicht für konstruktive Politik, aber für das beobachtete Niveau dann vielleicht doch.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal Sinn ergeben könnte, leben lassen wird man mich doch hoffentlich auch als "Geringste unter dem Mond und der Sonne"?

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. Juni 2019 - 11:50

Antwort auf von Ines Schulte

ohne CDU-Maximen zu verletzen an ausreichend Geld kommen kann? Begründen konnte sie es schon gar nicht?
Das machten die Koalitionspartner und da es dann für die CDU/CSU, die wahrscheinlich sehr wohl Konzepte hatte, bei den Machtverhältnissen im Bundestag nie dazu reichte Merkel selbst zum Rückzug zu bewegen, "klebte sich" dann Merkel auf die Konzepte der Koalitionspartner?
Wir haben schon seit langem keine liberale bis konservative intelligente Politik mehr, aber noch konnte sich die intelligente Politik der Koalitionspartner durchsetzen.
Bei KGEs "Heiligsprechung" von Greta? überlegen vielleicht doch ein paar Menschen mehr, ob sie das wollen oder auf Kompetenz und Konzepte setzen.
Vielleicht gar bei den Grünen?
Nur wird es keine intelligente grüne Politik geben, wenn Merkel nicht mehr an der Spitze der CDU/CSU ist?
Da bin ich gespalten, denn intelligente Politik m.E. trotz Merkel finde ich schon gut.
Andererseits melden sich kluge und grün etc. denkende CDU´ler et al zu Wort:)

"... aber noch konnte sich die intelligente Politik der Koalitionspartner durchsetzen."

Ist das Ihr Ernst?
Nur ein paar Zustände, die Deutschland bei intelligenter Politik nicht hätte:

- die höchsten Strompreise weltweit
- mehr als 50% baufällige Brücken (sowohl bei Bahn und Straße)
- eine einsatzunfähige Bundeswehr
- eine überbordende Bürokratie, die nur die Großbetriebe "stemmen" können
- eine digitale "Wüste"
usw. usf.

Dabei habe ich mich wirklich nur auf ein paar Missstände beschränkt, die man direkt mit Politik ändern kann. Noch nicht einmal die anderen "harten" Themen, bei denen es einer "mitziehenden" Gesellschaft bedarf.
Übrigens ist das in meinen Augen Deutschlands größtes derzeitiges Defizit. Die Gesellschaft im Ganzen, selbst die, die sich auf der "richtigen" Seite wähnen, hat keinen "Drive"!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 5. Juni 2019 - 16:57

Antwort auf von Wolfgang Brauns

Man machte gute SPD-Vorschläge und für meine Beurteilung kappte Merkel die CDU-Antwort.
Wie Herr Paetow - manchmal schaue ich rein - ziemlich aufgeräumt bemerkte, wurden diese Vorschläge sofern sie Neuland darstellten, vom Bundesverfassungsgericht nachträglich legitimiert.
Als Konzept wundert mich das schon von Konservativen, andererseits haben "die" ja auch Erfahrungen wie "l´état c´est moi"?
Da passt Merkel evtl. ganz gut sowohl mit DDR als auch "ihrem" jetzigen Stil.
Es hat evtl. nur überhaupt nichts mit Liberalen und Konservativen der alten Bundesrepublik zutun.
Adenauer mochte diesen sogenannten preussischen Stil nicht und die DDR schon gar nicht, aber deshalb werden für Merkel Reden geschrieben, in denen sie die erste Dienerin des Staates ist und das wäre in der parlamentarischen Demokratie?
Ein bisschen rechtsstaatliches Handwerk stünde einer Konservativen gut zu Gesicht.
Die SPD lieferte die Ideen, sie konnte nicht noch die Durchsetzung bestimmen, die CDU auch nicht?

Ronald Lehmann | Do., 6. Juni 2019 - 12:30

Antwort auf von Gerhard Lenz

In der braunen Zeit waren bis 80% des Volkes hinter dem Führer.
Sie sehen also, ihr Vergleich hinkt sehr, wenn man auch beide nicht vergleichen sollte.
Aber mit moralisch gefestigt habe ich so bei Frau Merkel mehr wie Probleme. LG

...da hat sie im der SED Kaderschmiede wohl sehr gut aufgepasst und gelernt und dann dies in ihrer Regentschaft 180%igt umgesetzt. Das muss man ihr lassen!
Haben sie jemals irgend etwas von der Physikerin A. Merkel in wissenschaftlichen Bereich (Forschung ö.ä.) gehört ? Nada!
Aber im Agitprop (Kunstform aus Agitation & Propaganda) hatte sie sicher ihr Steckenpferd gefunden?
Ich sehe schon die Zeit nach ihrer Abdankung vom Thron.
Die einen (Journalisten, ÖR) werden Loblieder auf sie niederprasseln lassen und ihre doch "gute" Kanzlerschaft in Himmel loben.
Die "Anderen" werden ihr den Spiegel vorhalten wg. ihrer desaströsen Politik und sich rein waschen, da sie es schon immer gewußt haben, dass AM eine krasse Fehlbesätzung als K. war.
Für mich wird es die "bleiernde Zeit" gewesen sein. Stillstand auf der ganzen (politischen) Ebene in einer immer sich schneller drehenden Welt!
Vertane Zeit

@ Herr Lenz: immer wieder interessant, was Sie so alles lesen in anderen Beiträgen. Wenn Sie diese überhaupt lesen...

Es Merkel als Charakterstärke anzurechnen, dass sie nicht auf AfD – Linie umschwenkte, ist lachhaft.

Nun denn, um mal mit Clausewitz zu argumentieren:

Mit Taktik geht man in ein Gefecht, da ist Merkel sehr gut und fegte jeden Gegner hinweg.

Strategie ist langfristiger, sie bestimmt den sinnvollen Einsatz der einzelnen Gefechte zum Erreichen des Zieles.
Ausgehend vom „Ziel“ des Machterhalts wäre sie als gute Strategin einzuordnen.

Das klar vorgegebene „Ziel“ eines Kanzlers – siehe Amtseid – ist aber ein anderes.

Somit ist sie ist durchaus eine lausige Strategin. Ihr „Ziel“ war niederträchtig.

Lange Regierungszeit ist keine Auszeichnung, Merkel ist die unfähigste Person, die je dieses Amt innehatte.
Leider hat ein ebenso unfähiges Umfeld in ihrer Partei und anderswo sie viel zu lange gewähren lassen.
Beides werden Historiker einst bestätigen.

Wilfried Nauck | Mo., 3. Juni 2019 - 16:23

1. Zwei Legislaturperioden sollte ein Kanzler(in) regieren dürfen, mehr ist vom Übel!
2. Dieses unsägliche Listenwahlrecht gehört abgeschafft, es sollte wie bei Kommunalwahlen keine Vorzugsbehandlung auf der Liste geben, denn diese trimmt die Kandidaten auf "Wohlverhalten" der Partei gegenüber.
3. Das Grundgesetz sollte nicht nur gefeiert, sondern auch befolgt werden. Sehen Sie sich Artikel 16a GG an: Da steht klar drin, dass kein Asylrecht in Deutschland besteht, wenn aus sicherem Drittland eingereist wird. Wenn die Kanzlerin sich darüber hinwegsetzt, dann sehe ich Feiern zu Ehren des Grundgesetzes als Kindergeburtstagsfeiern an!

Ernst-Günther Konrad | Mo., 3. Juni 2019 - 16:23

Wenn die SPD ihre Herbstentscheidung über die Groko vorzieht und sich dort die Groko-Gegner durchsetzen, gibt es Neuwahlen. Dann ist AM Geschichte. Annalenchen hat ja schon gesagt, dass die Grünen als unmittelbare Austauschpartner nicht zur Verfügung stehen. Geduld ist angesagt. Die Selbstzerstörung wurde eingeleitet, nur die Waffenart steht noch nicht fest.
Wir leben doch in aufregenden Zeiten oder. Es ist uns vergönnt Teil der Geschichte zu sein. Wann haben sich in Deutschland schon mal zwei Parteien zeitgleich das Licht ausgeschossen?

Es gibt also auch grüne politische Kultur und nicht nur richtige grüne Überlegungen.
Dann sehe ich keine wirklichen Probleme.
Das Klima können wir nun mal auch nicht wegdiskutieren.
Eiszeit bei 10 mal so hoher CO2 Konzentration?
Da kam vielleicht gar nichts durch und nichts raus?
Ich bin mir eben nicht sicher, aber wie der eine Kommentator schrieb, niemand Intelligentes ist gegen Klimaschutz, höchstens gegen Hysterie.

Gisela Fimiani | Mo., 3. Juni 2019 - 16:28

Wir erleben eine Demokratie, die im Begriff ist sich freiwillig abzuschaffen. Die Bürger sollten aufwachen um zu erkennen, dass eine demokratische Regierungsform ihr Bestehen nicht garantieren kann. Die Demokratie ist nur so gut, wie die Demokraten, die sie verteidigen.

Thorsten Kiefer | Mo., 3. Juni 2019 - 17:48

Man sollte sich auch klar machen, dass nur noch 13,9% aller Wahlberechtigten die Kanzler(in)partei CDU gewählt haben. Also weniger als jeder Siebte.

Bernhard K. Kopp | Mo., 3. Juni 2019 - 18:49

Solange die Bildung einer GroKo von zwei Wahlverlierern parlamentarisch, routinemässig möglich ist, und nicht nur für eine Rest-Legislaturperiode bis zu Neuwahlen, oder in besonderen nationalen Notlagen, solange hat der Wähler keine Wahl. Die Wahlergebnisse von 2017 waren für beide die schlechtesten seit 1949. Merkel bleibt trotzdem Frau Bundeskanzler. Wenn nach einer Wahl nach 2 Monaten nur eine Dreier-Koalition geht, aber nicht zustande kommt, dann wären Neuwahlen das kleinere Übel.

Romuald Veselic | Mo., 3. Juni 2019 - 21:01

mit ihrer Haltung, sich gleichwohl von dem Bevölkerungskern entfernen, wie die Politiker, die davon überzeugt sind, alles besser zu wissen und ihren Posten nicht räumen wollen.
Die Elite-Universität XY hat Angela M. mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Eine Belobigung einer Raumpflegerin, egal wo, wäre für mich interessanter.
Der mentale Verfall wächst exponentiell. Man sieht es am Verteilen der Nobelpreise. Die Naturwissenschaften kann man nicht politisch bestimmen, wenn braune/rote Agrarfläche nicht grün werden will. Die restlichen N-Preisen sind subjektiv-politisch-korrekt dosiert. Deshalb, um es nicht mehr so peinlich erscheinen, biete ich eine mögliche Lösung vor, dem N-Preis-Komitee: Führt auch einen N-Preis fürs Nichtwissen. Um auch den "Anderen" und "Ahnungslosen", ein Gefühl vom Verstehen und Berechtigung zu vermitteln.

Gerhard Schwedes | Mo., 3. Juni 2019 - 23:12

Auch wenn es nicht mehr en vogue ist, von Völkern und Völkerpsychologie zu sprechen, manchmal kann ein Blick in diese Richtung halt doch helfen. Und da stellt man verdutzt fest, dass davon noch eine ganze Menge durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte wabert. Da stößt man dann rasch auf den Mythos von der Nibelungentreue. Einen Hagen im Nebelungenlied verlässt man nicht, auch wenn er noch so viel auf dem Kerbholz hat. Lieber bis zum letzten Bluttropfen kämpfen. Und vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges hielt man in Treue fest zur morschen k.-u.-k.-Monarchie, obwohl dies gar nicht im deutschen Interesse lag. Mit Stalingrad war der Krieg eindeutig verloren. Trotz Jalta hätte es nicht wenig Verhandlungsmasse gegeben. Aber die Generäle tanzten den Totentanz bis zum Ende noch mit. Etwas Ähnliches geschieht nun mit der Kanzlerin und ihrem Gefolge. Die Italiener haben ihren sacro egoismo, die Engländer ihren Realitätssinn, die Franzosen ihre diplomatische Kunst - wir haben den Durchhaltewillen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 4. Juni 2019 - 09:29

Herrliches Satirebild. War der Karikaturist heimlich bei der Heiligsten in den Gemächern? ich wusste gar nicht, das heilig gesprochene, über dem Gesetz und der Welt stehende Menschen kein Zölibat leben.
Naja, wieder was dazu gelernt.

Beate Weikmann | Di., 4. Juni 2019 - 14:50

Wenn man sich die Amtszeit von Frau Merkel ansieht war es Anfangs so als hätte die CDU verstanden auch Frauen nach einer Männerherschafft zu akzeptieren. Frau Merkel fuhr auf der geebneten Fahrbahn von Schröder und Riester fast lautlos in den Erfolg des Aufschwungs. Wie eine schwarze Witwe ließ sie alle "sterben" die ihr gefährlich wurden und durch ihre Erfahrungen in der DDR präzisierte sie die Lenkung der Menschen bis zur Perfektion. Die Bürger waren so eingelullt das sie noch nicht einmal merkten wie eine Demokratie fast im Alleingang zu einem Einheitsbrei verkam. In diesem Zug wurde die SPD verschluckt und alle Anderen die auch nur annähernd anderer Meinung waren. Mittlerweile ist Frau Merkel so weit weg von Deutschland und ihrer eigentlichen Aufgabe das es schon viel Phantasie braucht um noch zu erkennen für was Sie gewählt wurde. Wir haben keine kritische Presse mehr und keine Politiker mit Charisma.

Ingo Thomsen | Di., 4. Juni 2019 - 18:51

Ein sehr lesenwerter Artikel unter faz.net von Edo Reents über die Kanzlerin: "Festgemauert in den Phrasen"

Harald Kropp | Mi., 5. Juni 2019 - 13:31

Ich wäre dankbar, wenn mir seitens der Redaktion einmal ein praktisch handhabbarer Hinweis gegeben werden könnte, nach welchen Kriterien sich die Veröffentlichung von Leserbriefen richtet.
Während einige Damen und Herren hier sicherlich zu Dauerkommentatoren gerechnet werden können, konnte ich bislang noch nicht eine Veröffentlichung eines meiner Kommentare feststellen.
Es geht hier nicht um persönliche Eitelkeit, sondern um freie Meinungsäußerung. Und zwar auch unter Beachtung der NEtikette. Hier scheint nach für mich nicht nachvollziehbaren Maßstäben gesiebt zu werden. Aber nach welchen?

Sehr geehrter Herr Kropp,

in unseren Regeln zu den Kommentaren steht auch: „Darüber hinaus behalten wir uns eine Auswahl der Kommentare auf unserer Seite vor.“
Wir löschen auch Kommentare, die zu unverständlich geschrieben sind, vielleicht nichts mehr zum Thema beitragen, unangemessene Sprache verwenden, gewaltverherrlichend sind, etc.
Warum Ihre Kommentare gelöscht wurden, kann ich Ihnen leider nicht genau sagen, da die gelöschten auch für uns nicht mehr einsehbar sind.

Mit besten Grüßen
Christine Zinner

Lieber Herr Kropp,

vielleicht tröstet es Sie, auch die Seite 2 meines Kommentars wurde nicht ver-
öffentlicht. Eben diese Seite war wichtig zur Komplettierung und Sichtweise
meines Artikels.

Ihre Kommentare, meine Kommentare basieren immer auf Ciceros Netiquette.

Erstaunlicherweise werden regelmäßg, teilweise sich unterhalb der Gürtellinie
bewegende Äußerungen, veröffentlicht.

Meinungsäußerung hin oder her. Die Würde des Menschen darf nicht verletzt
werden. Auch nicht von Personen mit frühlingshaftem Namen!
Dennoch ist Cicero für mich wichtig. Ja, unverzichtbar.