Ein Smartphone als Guillotine.
Der Kampf um die Deutungshoheit hat mit neuen Waffen begonnen / Illustration: Le.Blue

Political Correctness - Der Kampf um den Kanon

An Universitäten werden zunehmend missliebige Meinungen unterdrückt und Professoren an den Pranger gestellt. Jetzt traf es in Hamburg Bernd Lucke. Die Hochschulen verlieren damit ihre Funktion als Orte kritischer Auseinandersetzung und demokratische Kultur. Unser Titel vom Juni 2019

Alexander Kissler

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Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Als die Frankfurter Ethnologie-Professorin Susanne Schröter eine Konferenz unter dem Titel „Das islamische Kopftuch – Symbol der Würde oder der Unterdrückung?“ an der Goethe-Universität plant, war sie sich nicht sicher, ob sie den Raum voll bekommen würde. „Das Thema ist ja nicht ganz neu“, sagt sie ein wenig kokett, „wir diskutieren schon seit 20 Jahren über das Kopftuch.“ Doch dann, wenige Wochen bevor die Konferenz am 8. Mai beginnen soll, bricht über Schröter ein Shitstorm herein. Sie sei eine „antimuslimische Rassistin“, liest sie im Internet über sich, und dass sie mit ihrer Konferenz gegen den Islam hetzen wolle. Auf Instagram und Facebook kursiert der Hashtag #schroeter_raus. Sie soll ihre Professur verlieren.

Die Anfeindungen gegen Schröter haben die Frankfurter Kopftuchkonferenz landesweit in die Medien gebracht. Die Anmeldungen übersteigen die Platzkapazitäten um ein Vielfaches, vor der Tür stehen Einsatzwagen der Polizei. Kurz vor Beginn lädt Schröter zur Pressekonferenz. Ein wenig verdattert steht sie vor rund 20 Reportern, sechs Mikrofonen und vier Fernsehkameras und erklärt, warum ihre Konferenz keine muslimischen Frauen diskriminieren soll. „Wir haben zu der Konferenz auch zwei Frauen eingeladen, die das Kopftuchtragen ausdrücklich befürworten“, sagt Schröter. Man wolle lediglich eine wissenschaftliche Diskussion führen. An ihrer Seite sitzen die Universitätspräsidentin Birgitta Wolff und die AStA-Referentin Fatma Keser. Einige Studenten wollten Schröters Forschung zum Islam grundsätzlich verhindern, glaubt Keser. Wolff appelliert an die Wissenschaftsfreiheit.

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helmut armbruster | Mi., 29. Mai 2019 - 15:00

Da kann gar nichts verloren gehen, weil es diese demokratische Kultur nie gab.
Wir müssen uns nur ein bisschen erinnern.
Bis vor wenigen Jahren noch, gab es eine ganze Menge Tabuthemen. Presse, Rundfunk, Medien, ja selbst die Polizeiberichte haben diese Tabus respektiert. So z.B. in der berüchtigten Sylvesternacht in Köln, als die Polizei im Polizeibericht zunächst unterschlagen hat, was wirklich geschah und wer die Täter waren.
Hätten wir wirklich jemals eine demokratische Kultur gehabt, dann hätte es so etwas niemals geben dürfen, dann hätte es möglich sein müssen frei und objektiv über alles zu schreiben und zu berichten, mit der einzigen Einschränkung, dass man niemanden beleidigen darf.
Genau so war es aber nicht.

Das würde, in Konsequenz, bedeuten, dass es beispielsweise eine solche auch in diesem Forum nicht gibt.
Natürlich kann man hinterfragen, wie gut oder schlecht es um die politische Debattenkultur in diesem Forum steht. Kommen unterschiedliche Meinung mindestens gleichgewichtig oder entsprechend dem Wahlverhalten zum Zug, oder wird das Forum von Minderheiten dominiert? Wie halten es die Vertreter der Mehrheitsmeinung mit anderen Meinungen? Wird Toleranz gezeigt oder immer nur eingefordert, wenn man selbst kritisiert wird?

Es ist eigentlich Normalität stets da, wo man besonders gerne k r i t i s c h hinschaut, auch Kritikwürdiges zu finden, während man den eigenen Horizont als tadellos, die politische Brille als ungetrübt, das eigene Urteilsvermögen als brillant und das eigene Verhalten als tadellos einschätzt.
Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber keiner kann beanspruchen, seine eigene, oft von Wunschdenken und Vorurteilen verformte Realität als einzig richtig zu preisen.

. . . Ihre Worte: " Das würde, in Konsequenz, bedeuten, dass es beispielsweise eine solche auch in diesem Forum nicht gibt ..." veranlassen mich zu der Frage, warum beziehen Sie sich hier ausschließlich auf das Forum u. nicht auf den Artikel, in dessen Zusammenhang das Thema der "fehlenden demokratischen Kultur" angesprochen wurde? Gehe ich richtig in der Annahme, daß Ihnen mehr daran gelegen ist, hier in der Forums-Ecke einzelne Kommentatoren zur Rede zu stellen, einzelne Kommentatoren gegen Andere aufzuwiegeln, oder geht es Ihnen wie auch den meisten Anderen darum, hier zielgerichtete, sachliche Meinungen zu verschiedenen Artikeln des CICERO abzugeben.- Bis jetzt konnte ich noch keinen zielführenden, sachlich-orientierten Beitrag zu dem "Professoren-Dilemma" an deutschen Hochschulen von Ihnen lesen, oder hab' ich vielleicht etwas übersehen? Einen schönen Tag noch . . .

..muss sich, da werden Sie mir zustimmen, immer ins Verhältnis zu diesem Beitrag setzen. Wenn der vorherige Schreiber also meint, es gäbe bei uns - ich nehme an, er meint grundsätzlich - keine demokratische Kultur, betrifft das natürlich auch Foren wie dieses. Sie fühlen sich getroffen? Oder wie soll ich mir Ihre Angriffslust erklären?

Jetzt kann ich mit Ihnen wochenlang, vermutlich ergebnislos, diskutieren, ob denn der Beitrag, auf den ich mich beziehe, in der Tat als sachgerecht und zielgerichtet zu beurteilen ist, so wie sie das offensichtlich tun. Denn ansonsten hätten Sie ja Ihre Kritik anderswo platziert! Ich verstehe ihn allerdings durchaus als Breitseite gegen eine in unserem Land - wie ich finde - durchaus vorhandene demokratischen, überwiegend liberalen demokratischen Kultur.
Damit, dass daraus meine Schlüsse ziehe, werden Sie wohl leben müssen! Auch wenn Ihnen diese Schlüsse nicht gefallen.

Sie sind auch nicht politisch farblos. Das es verschiedene Meinungen gibt, umso besser. Ihre Güns & Linken sind auch eine Minderheit. 20% Grünnies für Deutschland ist ein EU-Extrem, ergo nicht repräsentativ bei einer Anzahl v. 750 Abgeordneten. Mehrheit der EU-Länder, wo Grüns keine Rolle spielen, wird es nie zulassen, dass D-Grüns mit ihrer Demagogie, Oberhand gewinnen. Wetten wir?
Auch die Anzahl der Chinesen im Vergleich zu Weltbevölkerung, ist eine Minderheit. Ebenso die Islamgläubige sind eine Minderheit, im Vergleich zu den Nichtmoslems.
Dass Sie sich das Recht nehmen, über andere zu Urteilen (nicht positiv), ist okay. Sie sollten es aber ebenso zulassen, dass die gleichen Maßstäbe auch Ihnen gegenüber angesetzt werden.
Sie erinnern mich an Radio Jerewan aus der Kaltkrieg-Ära.
Frage an Radio Jerewan: "Hat Herr Lenz immer recht?"
Antwort: "Im Prinzip ja, wenn er gut über uns (Radio Jerewan) redet."
Alles Gute im Agitpropaganda Dorf.

Soweit ist ihr End- Plädoyer völlig i.O. Leider nur in theoretischer Sicht, die Praxis sieht (wie wir hier lesen) ganz anders aus.
Der eigne Horizont ist vielen so wichtig, dass sie schlicht jedes Faktum ausblenden.
Und das ist hauptsächlich in Kisslers Satz zu finden: "Das zugrunde liegende Muster sei „eine um sich greifende Feigheit“ auf verschiedenen Ebenen,...".
Hintenrum angreifen, direkte Konfrontation meiden!
Aber auch Mitgezogene erkennen langsam...siehe Shell-Studie 2019, wie der Hase läuft. Das die Meinungsfreiheit schwindet, ein aufgeputschtes Klima einiger Möchtegern-Schlauer, nicht zur Lösung von Problemen beiträgt.
MÖGEN ES MEHR WERDEN!

Willy Brand soll eine Geliebte gehabt haben. Es wurde gemunkelt, nie zur Schlagzeile in der Presse erhoben. Es war tabu bei der Presse so etwas zu berichten. Das Privatleben der Politker und der in der Öffentlichkeit stehenden Menschen wurde weitestgehend geschützt, es stand in erster Linie die Politik eines Politkers oder das Wirken eines VIP im Rahmen seiner beruflichen Darstellung im Vordergrund. Inzwischen haben wir amerikanische Verhältnisse. Es wird nur noch mit Dreck geschleudert und die Medien machen mit. Was früher "Das neue Blatt" oder die " Bunte" erledigt, heute füllt es ganze Seiten ehemals seriöser Presse. Spiegel, Stern oder andere Medien, da gab es noch seriöse Berichterstattung und Investigativjournalismus, der nicht nur auf die reine Zerstörung von Menschen ausgerichtet war. Heute via Twitter und Instagram wird aus Parteisitzungen heraus "Verrat" betrieben, die Presse schneller informiert, als die betroffenen selbst es wussten. Alles zum Zwecke der Meinungsmache.

Ich erinnere mich an einen Bericht (eher Homestory) aus der ganz frühen politischen Zeit Bernd Luckes. Sein Wohnzimmer mit Häkeltischdecke wurde gezeigt,- was die Biedernis herausstellte? Er wurde beim Spaziergang mit seiner Familie abgelichtet, die Frauen in längeren Röcken, sollte wohl ein bestimmtes christliches Weltbild in den Blick rücken. Das Ganze hinterliess bei mir keinen Geschmack von fairer Berichterstattung. Später kam es noch schlimmer bei Plasberg, als er zu kontaminierten Begriffen regelrecht verhört wurde. Dann wurde er, ich glaube es waren Fans eines Kölner Fußballvereins, Stationen vor seinem geplanten Ausstiegsort aus dem Zug geekelt. Nein, das ist nicht nur ein Klima an den Hochschulen, was nicht ok ist, es sind besonders Teile der Presse, die zu den Vorgängen schweigt. Man braucht zu diesem zur Debatte stehenden Vorgang nur mal die unterschiedlichsten Blätter (z.B. Spielgel) vergleichen. Ich nannte diese 2 Medien exemplarisch, weil Sie sie oben erwähnten.

Markus Michaelis | Mi., 29. Mai 2019 - 16:28

„Wissenschaftlich gesehen ist eine Aussage wie ,Der Islam gehört nicht zu Deutschland‘ dem Kultur-Rassismus zuzuordnen, da diese Aussage von einer Unvereinbarkeit von Kulturen ausgeht."

Das scheint mir kritisch: Wissenschaft soll beschreiben, was ist. Kaum jemand wird aber bestreiten, dass es eine faschistische Kultur gab, die mit z.B. der jetzigen Kultur in D unvereinbar ist.

Auch liegt leicht ein gewisser Rassismus in der Aussage alle anderen Kulturen müssen vereinbar sein, weil wir damit voraussetzen, dass alle anderen Kulturen mit uns vereinbar sein müssen - ohne diese gefragt zu haben.

Es scheint mir etwa, dass sehr viele islamische Kulturen sich selber als unvereinbar mit dem derzeitigen Wertekanonen an deutschen Unis sehen würden.

Es scheint mir eher um eine normative Setzung für die gewünschte Gesellschaft zu gehen. Jede Gesellschaft hat und braucht Normen, aber warum sagt man das dann nicht?

Welche Normen das sind, ist durchaus strittig. Da können Sie, je nach politischem Standpunkt, zu völlig konträren Ergebnissen kommen.

Markus Michaelis | Do., 30. Mai 2019 - 11:24

Antwort auf von Gerhard Lenz

@G.Lenz Natürlich sind Normen strittig. Das ist ja das Problem in einer globalen Welt und bei Veränderungen in der Gesellschaft, dass man (andauernd) neu diskutieren muss, was für die eigene Gesellschaft der nicht diskutierbare Bereich ist (an sich schon ein schwieriger Spagat) - und es dabei aushalten, dass in der immer kleiner werdenden Welt andere Gesellschaften andere nicht diskutierbare "Grundnormen" haben.

Wie wollen Sie das denn diskutieren? Und wenn Sie es tun, zu welchen Ergebnissen soll das führen?
Es geht doch wohl eher um einen bereits existierenden Wertekanon. Dieser ist, da bin ich mir sicher, in Hochschulen am demokratischen Gedanken orientiert. Fraglich ist jetzt, ob man Raum einräumt für Diskussionen, die diesen Wertekanon in Teilen oder gänzlich in Frage stellen könnte.
Wobei selbst dieses "in Frage stellen" doch oft ein subjektives, wiederum diskutierbares Ereignis darstellt. Letztendlich müssen Sie sich auf Kriterien eignen, die von einer Mehrheit entschieden werden. Insofern ist Demokratie immer auch die Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit. Inwiefern die Minderheit dann noch zu Wort kommt, wird von dem Rahmen bestimmt, der zuvor wiederum von einer Mehrheit definiert wurde.

gabriele bondzio | Fr., 31. Mai 2019 - 11:37

Antwort auf von Gerhard Lenz

um einen bereits existierenden Wertekanon."...erstrebenswerte oder moralisch gut betrachtete Eigenschaften bzw. Qualitäten, sind eindeutig im Abklingen. Der Respekt vor anderen Menschen sinkt überall. Ich kann mich erinnern, dass mal Lehrer, Polizisten, Ärzte usw. respektabel behandelt wurden.
Heute werden sie angegriffen bespuckt und bepöbelt.
Hier, im Fall des Artikels, regelrecht aus dem Untergrund fertig gemacht. Meist von Leuten, die ihnen intelligenzmäßig nicht das Wasser reichen können.
Wenn so die Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit aussieht...
„Man darf die Wahrheit nicht
mit der Mehrheit verwechseln“ sagte Jean Cocteau/franz.Schriftsteller, Regisseur und Maler)

Tonicek Schwamberger | Do., 30. Mai 2019 - 16:29

Antwort auf von Gerhard Lenz

... ja, Sie haben Recht, diese Normen sind strittig und, ob Sie's glauben oder eben nicht, ich setze mir meine eigenen Normen, mit und durch meinen noch funktionierenden Verstand. Und selbstverständlich, auch da gebe ich Ihnen Recht, berücksichtige ich dabei auch meinen politischen Standpunkt, selbst unter dem Vorbehalt konträrer Ergebnisse.- Nach dem Lesen dieses Artikels bin ich froh und glücklich, heute nicht mehr an einer solchen Universität studieren zu müssen - während meiner Studienjahre, Mitte der 70er, gab es solche politischen Diskriminierungen wie hier genannt, nicht. Und, ja, einen offenen, ja, sogar einen sehr offenen Meinungsaustausch hatten wir, und das auch in teilweise sehr konträrer Hinsicht.
Einen schönen Tag noch . . .

...Sie setzen sich Ihre eigenen? Dann müssen Sie damit leben, das andere das auch tun. Oder beanspruchen Sie ein Monopol? Ernsthafter: Normen werden Ihnen von der Gesellschaft vorgegeben - was richtig und meistens gut ist - damit man einigermaßen harmonisch zusammenlebt. Ganz zu schweigen von Gesetzen natürlich, die auch für Sie verbindlich sind. Und wenn Ihnen diese Normen nicht behagen, dann werden Sie - je nachdem, um welche Normen es sich handelt - evtl. ganz schönen Ärger bekommen, entweder mit der Exekutive infolge eines Gesetzesverstoßes, oder wegen anti-sozialen Verhaltens mit Ihrer sozialen Umwelt. Was nichts zu tun hat mit Ihren individuellen Werten, die Sie nach Lust und Laune pflegen können - sofern sie nicht in einer Handlung zum Ausdruck kommen, die in offenen Widerspruch zu den genannten Normen stehen. Welche politische Meinung an einer Universität vorherrscht, hat übrigens mit Normen gar nichts zu tun. Und erst einmal auch nichts mit Diskriminierung.

Bernd Muhlack | Mi., 29. Mai 2019 - 17:34

Ein hervorragender Artikel! Ich habe ihn sofort an die Teilnehmenden meines Freunderinnenskreises geleitet.
Ich studierte in den 80ern an der Ruperto Carola in HD Jura. Eine sehr gute Uni u ein schönes Städtchen mit Unmengen Kneipen. Obwohl ich kein Burschenschaftler war, hatte ich natürlich den "Großen Kneipenschein"; ein must-have!
Solch einen Unsinn wie im Artikel beschrieben gab es zu dieser Zeit nicht, ganz im Gegenteil!
Prof. Dr. Ulmer (exzellenter Gesellschaftsrechtler) erhielt einen Ruf nach Bonn: ein spontaner abendlicher Fackelmarsch der Juristen bewog ihn, in HD zu bleiben.
Wenn man sich die zunehmend spinnerten Zeitgenossen in Parteien, Verbänden sowie den "Moral-Organisationen" so anschaut, dann, ja dann schreibe ich dazu besser nichts, gell?
Zitat: „Wenn ich genau weiß, was das Gute ist, hat der andere nur noch die Möglichkeit, sich dazu zu bekennen. Entweder er wird bekehrt, oder er wird ausgeschlossen.“
To be with us or against us, there is no in-between Bush jun

Gerhard Schwedes | Mi., 29. Mai 2019 - 19:40

Dass es Ideologen schon immer gegeben hat, ist ja zur Genüge bekannt. Warum aber steckt die Mehrheit der normal Empfindenden, der Menschen mit klarem, gesundem Menschenverstand den Kopf in den Sand? Warum gibt es Universitätsleitungen, die den ganzen totalitären Quatsch mitmachen? Warum schweigt die Politik der etablierten Parteien dazu, obwohl sie genau mit diesem Verhalten immer mehr an Zustimmung verlieren? Warum lässt man Professoren wie Herrn Barberowski und Herrn Münkler nicht bloß seitens der Universitätsleitungen, sondern auch seitens vieler Medien völlig im Stich, obwohl die Journalisten, die sich doch mit dem Vorwurf der Lügenpresse schweren Anfeindungen ausgesetzt sehen, hier einmal beweisen könnten, dass sie demokratisches Profil zu zeigen vermögen? Woher kommt all dieses Duckmäusertum unter den Deutschen? Hat am Ende dieses Verhalten, das man den Deutschen schon immer nachgesagt hat, wie die Gene der eiszeitlichen Mammuts die Zeiten überdauert? Wann hat der Spuk ein Ende?

... stellen sich andere auch - wie ich z.B.
Ich bin zu dem Fazit gelangt, daß die Hauptursache für das beklagenswerte
Duckmäusertum (von einer gewissen genuinen Volksmentalität einmal abgesehen)
in folgendem besteht: Durch jahrzehntelange Indoktrination wurde den
deutschen Staatsbürgern das Selbstbewußtsein aberzogen und durch ein
Schuldbewußtsein ersetzt. J e d e Diskussion muß auch 70 Jahre nach Kriegsende noch berücksichtigen, daß "die" Deutschen das mörderische Hitler-Regime zugelassen bzw. unterstützt haben und daß es daher eine besondere deutsche Verantwortung für alles gibt, was auf der Welt "schief" läuft.
Diese pathologische Haltung, die jegliches gesundes und notwendiges
Selbstbewußtsein (inkl. Patriotismus) vermissen läßt, kann nur zu falschem Denken und Handeln führen.
Deshalb funktioniert die rabiate Schlammschlacht gegen die AfD ja auch so
reibungslos - außer im Osten, der ehemaligen DDR, wo den Leuten dieses Schuldbewußtsein eben n i c h t implantiert wurde.

Herr Lucke sei nicht nur (leicht) angegriffen worden, sondern die ganze Veranstaltung sei dadurch verhindert worden und er habe mit Polizeischutz rausgeführt werden müssen.
Da frage ich mich: Warum werden diese Leute nicht sofort rausgeworfen, Hausverbot, Exmatrikulation?
Auf welcher Grundlage bestimmt ein kleiner Mob, was an Universitäten noch gesagt werden darf und durch wen?

Was hat das mit Demokratie zu tun, derer sie sich so rühmen?

Kann ihnen nur zustimmen werte Dame.
Die Pflege dieses Schuldbewusstsein, die Vererbung auf nachfolgende Generation ist zweifelsohne ein politisches Steuerungselement, bis hin zur Gängelung, in unser Republik.
Die Sippenhaft war aber auch ein Element Nationalsozialistischer Politik. Nur wer will das wahrhaben im politischen und medialen Mainstream, dass er sich hier so nah am Alten bewegt.
Nicht anders verhält es sich hier mit der Aktion gegen Lucke an der Uni Hamburg, das liegt auf einer Ebene mit der Bücherverbrennung im Nationalsozialismus.

Ernst-Günther Konrad | Do., 30. Mai 2019 - 13:32

dann können wir besser gesteuert werden. Zu nichts mehr eine konkrete Meinung, Moral nur dann, wenn es der eigenen Ideologie nützlich ist. Ausbildung und Wissenvermittlung nur soweit, wie es den ideologischen Konzepten dienlich ist. Da stören aufrechte, charakterstarke, klar in Rede und Aussage, der ideologie entgegenstehende Menschen. Haltung ist, wer meine Ideologie stützt. Klimawandel ist durch Menschen gemacht, das hat festzustehen. Da wird nichts mehr hinterfragt, geprüft, eigenes Wissen abgerufen. Jeder ist sich selbst der nächste. Klare Meinung muss vertreten werden, das will heute keiner mehr. Warum? Man ist schnell geächtet, läuft Spießrouten im Kollegenkreis, der Nachbarschaft, bei Freunden und Bekannten. Früher wurden solche gradlinigen Menschen bewundert und unterstützt, wie Herr Muhlack so schön in seinem Post beschreibt. Heute wird nur noch gefragt, hilft mir das? Bringt mir das Ärger am Ende?
Wenn AN und AM schon keine Verantwortung übernehmen, warum Rektoren der UNI.

Christoph Kuhlmann | Mi., 19. Juni 2019 - 07:46

Dumme ohne viel Aufwand Wirkung erzielen können. Sie müssen nur Nachplappern und und sich nicht umfassend informieren. Problematisch wird es, wenn bei der Stellenvergabe der intellektuelle Horizont nur noch eine untergeordnete Rolle spielt und die Absolventen solcher Fakultäten dann die Redaktionen fluten, oder gar als Sachverständige vor Gericht auftreten. Die Vielzahl rechtskräftig wegen sexuellem Missbrauch der eigenen Kinder verurteilter Väter, die diese niemals unsittlich berührten, mag als Beispiel gelten. Inzwischen gibt ja die Entdeckung, dass Kinder die eigene Fantasie mit der Erinnerung verwechseln können.

Die Folgen dieser Entwicklung sehen wir in den USA. Ein Präsident, der einen Großteil der Medien ignoriert, die an Parteilichkeit kaum zu überbieten sind, weil er nicht bereit ist sich den ideologischen Scheuklappen des Establishments anzupassen. Das heißt für alle rechts der Mitte und für die Mehrzahl der Menschen die selbständig denken gibt es keine Wissenschaft.

Stefan Jurisch | Do., 17. Oktober 2019 - 12:12

in den Führungspositionen an den Unis inzwischen genau dieselben linken Figuren sitzen, wie die, die durch ihre Intoleranz gegenüber unliebsamen Veranstaltungen auffallen. Ich lebe in Siegen und habe diese Sache recht detailliert mitbekommen und war erschrocken, wie arg das inzwischen geworden ist. Dieses permanente Unterbinden eines offenen Diskurses ist inzwischen derart krass geworden, dass selbst Leute wie Lucke, der ja nun nachweisbar primär Ökonom ist und wegen stark steigender rechter Tendenzen aus der AfD austrat, heute als Wegbereiter der Rassisten gleich in Mithaftung genommen wird.
Es braucht einfach wieder mehr liberale und sachliche Menschen, die sich einfach mal trauen, wieder etwas mehr Ar... in der Hose zu zeigen und sich diesem intoleranten linken Irrsinn entgegen stellen, ohne dass das Pendel dabei gleich ins andere Extrem ausschlägt. Ein Land, in dem wir gut und gerne leben? Ich persönlich jeden Tag ein bisschen weniger.

Genau das was Sie sagen, schrieben schon viele hier in den vergangegen Monaten anlässlich verschiedener Artikel mit ähnlichen Themen. Die tragen alle Röcke, da braucht's keinen A... in der Hose. Weicheier, die jetzt nicht mal erkennen, dass die Antifa offen und unverblümt bestimmt, welcher Professor, wann und wo, was sagen darf und was nicht.
Man stelle sich vor, Gruppen vom rechtsextremen Rand hätten verhindert, dass ein Professor seine Vorlesung hält. So war es eben nur Lucke, der böse AFD-Gründer. Ich sage, das alles rächt sich noch.

Hartmut Seinsch | Do., 17. Oktober 2019 - 16:34

Das Klima der Hexenverfolgung hat sich schon seit einigen Jahren an amerikanischen und deutschen Universitäten etabliert. Auffällig dabei ist, dass die Hexen jeweils diejenigen Professoren sind, die die von linken Studentengruppen propagierten Positionen zu allen möglichen Themen aus dem sozialen, politischen oder philosophischen Bereich sachlich diskutieren wollen. Der naturwissenschaftliche Bereich war bisher immer ein Hort der unangefochtenen sachlichen Diskussion (auch wenn Naturwissenschaftler gegen herkömmliche Irrtümer anzukämpfen hatten), bis der Club of Rome die Büchse der Pandora öffnete und die (düstere) Zukunft auf dem Planeten Erde zum Thema der Geo-Wissenschaften machte. Nimmt man beide Entwicklungen zusammen, so sieht man, dass die marxistische Sicht der Dinge mit Hilfe der political correctness auch die Debatte über den Klimawandel erzwungen hat. Schon allein dieser Trend sollte uns bei der Einschätzung des "menschengemachten" Klimawandels vorsichtig machen.

Klaus Peitzmeier | Do., 17. Oktober 2019 - 17:08

Unqualifizierte, beleidigende Äußerungen gab es doch immer. Jeder weiß doch, daß Herr Lucke keine "Nazisau" ist und Renate Künast keine sonstwas Widerliches. Es geht doch manchen nur darum, andere kaputt zu machen. Früher wie heute. Das Besorgniserregende ist doch die Tatsache, daß der Staat nicht nur nicht mehr dagegen vorgeht, sondern wie im Fall Künast und Lucke keine Anstalten unternimmt dagegen vorzugehen, sondern durch Nichtstun oder Sanktionierung das KAPUTTMACHEN befeuert.
Wo soll denn das enden, wenn nicht im Chaos?
Auf der einen Seite wird die Verrohung von Sprache u Handeln durch die sog. sozialen Netzwerke kritisiert, auf der anderen Seite wird das Recht immer lascher ausgelegt. Das kann doch nicht gutgehen.