Die Lamahirtin Nieves Gutian mit einem Lama im Arm
Die Lamahirtin Nieves Gutian trägt die Folgen des Lithiumabbaus / Nicolas Pousthomis

Elektroautos - Der Schatz der Puna

Elektroautos sollen das Klima retten. Doch für deren Akkus müssen Tonnen von Lithium abgebaut werden. In Südamerika wächst nun Widerstand gegen die Folgen der globalen Verkehrswende

Susanne Goetze Porträt

Autoreninfo

Susanne Götze ist freie Journalistin aus Berlin. Seit 2002 schreibt sie über Umwelt- und Klimathemen. Foto: Christian Ender

So erreichen Sie Susanne Götze:

Der Schatz der argentinischen Puna liegt in fußballfeldgroßen Wasserbecken. Symmetrisch sind die türkisfarbenen Pools auf einer Hochebene zwischen zwei Bergketten angeordnet. Unter der sengenden Hitze der Höhensonne fällt der darin befindliche weiße Schleim langsam zu einer kreideartigen Masse aus. Das feinkörnige weiße Pulver wirkt unscheinbar. Doch Lithiumkarbonat ist „weißes Gold“, einer der begehrtesten Rohstoffe der Welt.

Salar de Olaroz in der Provinz Jujuy ist eine solche „Goldgrube“. Hier befindet sich eine der größten Minen für Li­thiumabbau in Argentinien, gelegen in der Salzebene im Nordwesten des Landes auf knapp 4000 Metern Höhe. Die Luft hier hat wenig Sauerstoff, kräftige Böen wehen zwischen den nackten Gebirgskämmen. In dieser Einöde lagern Hunderttausende Tonnen Lithium im Untergrund – gelöst in Salzschlacke. Das sogenannte „Lithiumdreieck“ an der Ländergrenze zwischen Chile, Bolivien und Argentinien birgt laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bis zu 70 Prozent der weltweiten Lithiumvorkommen.

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Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 17. Mai 2019 - 17:38

seine Schätze teuer bezahlen lässt.
Vor allem, um die Anwohner dort mindestens zu entschädigen, wenn nicht zu bereichern und um Vorsorge für die Umwelt, sowie Nachhaltigkeit beim Abbau zu gewährleisten.
Wer weiss, was der technische Fortschritt noch mit sich bringt.
Vielleicht geht es irgendwann auch synthetisch?

Liebe Frau D. Sehrt-Irrek,
ich möchte Sie nicht beleidigen, da ich ihre sachliche Art der anderen Meinung sehr schätze.
Aber wie kommen Sie zu der Annahme, das der "Lebenswertverlust" der hiesigen Bevölkerung bezahlt wird!!!
Leben Sie zu sehr in einen goldenen Käfig? Sorry.
Oder war das "teuer bezahlen" nur für die "ganz oben" wie bei den "Gewerkschaftsbossen", die ohne Risiko wie ein Arbeitsgeber sich ihre Taschen füllen.
Aber es ist die typische Diktatorenmoral, die unter dem Deckmantel der Demokratie, des Humanismus, der Liebe, der Angst & vielen weiteren Moralargumente sich persönlich & seine Steigbügelhalter in den "Himmel zu heben & um Macht anzuhäufen, um andere zu erniedrigen bzw. demokratisch zu versklaven. Ich habe z.B. noch nirgend wo gesehen, gelesen oder gehört, egal auf welchen Kontinent, dass wir wirklich "in Einklang mit der Natur" ihre Schätze ernten & bewußt verwerten. Dies bleibt erst einmal ein Traum.
Als SPD - Mitglied müssten Sie es wissen. LG

Christoph Kuhlmann | Sa., 18. Mai 2019 - 04:49

keine Fördermittel für Elektrofahrzeuge verschleudert, bevor der nachhaltige Abbau der Rohstoffe für die Batterien nicht sichergestellt ist. Ich frage mich, wie die Politiker dazu Stellung nehmen, welche die Elektrifizierung fordern. Auch sollten Brennstoffzellen und eine Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren gleichrangig als Alternativen in Betracht gezogen werden. Wenn erst jedes Jahr Millionen von Batterien recycelt werden müssen, deren Giftstoffe das Grundwasser verseuchen, ist das Lamento auch hierzulande groß.

Ernst-Günther Konrad | So., 19. Mai 2019 - 06:57

In der deutschen Politik hat sich bereits die grüne Ideologie festgesetzt, dass der Klimawandel menschengemacht ist und damit will man Wahlen gewinnen. Wie und wo Ersatzstoffe herkommen ist den Grünen egal. Hauptsache Angst erzeugt, die Wirtschaft zerstört und nebenbei auch ganze südamerikanische Völker und Landschaften nach grünen Vorstellungen zerstört. Ich sah gestern im Fernsehen eher zufällig eine Sendung zur Entsehung des "modernen" Menschen. Da wurde ganz dick und breit berichtet, dass das Aussterben der Neanderthaler auf einen damaligen Klimawandel zurück zu führen sei. Ups. Die Neanderthaler haben mit ihren "Autos" soviel CO² erzeugt, dass sie selbst ihr aussterben verursachten? Es gibt unzählige Bücher zur Geologie, zur Klimaforschung und vergleichbaren Sachthemen. Überall wird davon gesprochen, dass es seit Entstehen der Erde etliche Male zu verschieden Klimazyklen mit Veränderungen kam. Das wird alles ausgeblendet, damit wir hier "sauber" atmen können. Grüner Egoismus.

Horst Kessler | Fr., 24. Mai 2019 - 14:07

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

sie haben recht,die Grünen sind die Rattenfänger des 21.Jahrhunderts.Wer den Grünen widerspricht wird den Umweltzerstörern zugeordnet.Die Panikmache dient nur dazu die Grünen an die Macht zu bringen.

Wolfgang Schuckmann | Do., 20. Juni 2019 - 10:50

Schön zu wissen, dass wir in Zukunft die Umwelt wenigstens beim Autofahren nicht mehr belasten. Soweit das Narrativ der Grünen. Für mich stellt sich die Frage für wieviele Auto´s der Welt denn die Ressource reicht. Für alle Chinesen, Inder, Americans od. auch Europäer, ganz abgesehen Von Afrika? Eher nein, oder? Also nur eine schöne Mär bzg. unserer Automobilität, eher ja.
Vielleicht ist das Ganze ja aber auch nur für uns gedacht, die Wohlhabenden, die sich das auch wirklich leisten zu können glauben.
Aber ich möchte Niemand beim Träumen stören, denn das machen die Fakten später ganz von selbst. Wer will schon gerne als Ruhestörer funkieren, Gott bewahre.
Glauben täte ich das Engagement diesen netten Leuten von den Grünen dann, wenn sie für wenigstens alle ihre Mitglieder ein Fernreisenverbot aussprechen würden. Andernfalls bei Erwischen Rauswurf aus der geliebten Partei. Da fängt bei mir Glaubwürdigkeit an. Ich hoffe auf viel Lithium.