Hatun Sürücü (Almila Bagriaci) wird in ihrer Ausbildung zur Elektroinstallateurin von ihrem Ausbilder Bekir (Ozgür Karadeniz) unterstützt / Mathias Botor
Bezahlt ihren Traum von der Freiheit mit dem Leben: Hatun „Aynur“ Sürücü / Mathias Botor

Sandra Maischberger über ihren Film „Nur eine Frau“ - „Man sollte den Begriff Ehre nicht mit einem Mord in Verbindung bringen“

Um 20.15 Uhr zeigt das Erste den Kinofilm, den Sandra Maischberger über Hatun Sürücü produziert hat, die 2005 von ihrem jüngsten Bruder erschossen wurde, weil sie mit der Familientradition gebrochen hatte. Als Islamkritik versteht die TV-Moderatorin ihn nicht. Doch wie passt das zu ihrem Plädoyer für die Befreiung der Frau?

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Frau Maischberger, Ihr Film „Nur eine Frau“ wird rückblickend von der toten Hatun Sürücü erzählt. Sie sagt: „Ich war ein Ehrenmord, der erste, der richtig fett Presse hatte.“ Warum war es Ihnen so wichtig, diese Geschichte  für das Kino zu erzählen? 
Diese Geschichte hat sich das Kino selber gegriffen. Es gab schon unheimlich viel Material zu dem Thema, unter anderem zwei hervorragende Dokumentarfilme, es gab Interviews und Reportagen. Es haben sich alle, wirklich alle, zu dem Fall geäußert. Nur eine Stimme fehlte, die der jungen Frau, die sich nicht mehr äußern konnte, weil sie tot unter einer Plane lag. 

Ihr Film hat ihr diese Stimme zurückgegeben. Welchen Vorteil hat diese Perspektive?
Es hat den Vorteil, dass wir mit der Larmoyanz brechen, die die Opferperspektive häufig mit sich bringt. Man kann eine junge lebenslustige Frau zu Wort kommen lassen, die uns mit der ihr eigenen Rotzigkeit über emotionale Klippen führt. Der  Film ist aber auch eine Reaktion auf das Gerichtsurteil. 

Inwiefern?
Für den Mord wurde ja nur der jüngste Bruder verurteilt, die beiden älteren Brüder wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Aber es gibt Aussagen, vor allem die der Kronzeugin, die von einer Beteiligung der Brüder erzählen. Diesen Tathergang wollten wir  dem gerichtlichen Urteil gegenüberstellen, um zu zeigen: Es könnte auch so gewesen sein. Das können Sie nur mit einem künstlerischen Kniff machen, wenn Sie es mit der Stimme aus dem Jenseits tun. 

In einem Interview haben Sie mal gesagt, der Begriff „Ehrenmord“ sei ein falscher Begriff. Warum? 
Man sollte das Wort „Ehre“ nicht mit einem Mord in Verbindung bringen. Das wäre ja eine Legitimierung des Mordes, wenn man so will. 

Man kann den Begriff ja in Anführungszeichen setzen. 
Ich sage jetzt immer ein so genannter Ehrenmord. Dann ist zumindest schon mal ein Bild da, und man weiß in etwa, in welche Richtung diese Tat geht. Aber wenn man anfängt, darüber nachzudenken, dürfte man ihn eigentlich nicht übernehmen. 

Der Film zeigt aber, dass Hatuns Mörder, ihr jüngster Bruder, tatsächlich unter massivem Druck stand, das zu retten, was man in diesen Kreisen unter Ehre versteht. Die Familie wurde wegen Hatuns Lebenswandel von anderen geächtet, und als jüngster Bruder sollte er die Rolle als Familienoberhaupt übernehmen, weil der Vater in die Türkei zurückgekehrt ist. 
Die Brüder sind ja auch nicht von Grund auf böse, sie sind gefangen im Korsett ihrer Tradition. Sie sehen keine andere Wahl. 

Aber einem der Brüder ist es doch gelungen, sich aus diesem Korsett zu befreien. 
Aber die Befreiung aus so einer Tradition erfordert unheimlich viel Kraft. Nicht jeder bringt diese Kraft auf. Die anderen drei Brüder sind ihr erlegen. Von zweien wissen wir, dass sie sich vor und auch noch nach dem Mord politisch radikalisiert haben. Sie waren in Berlin unter den Einfluss einer salafistischen Zelle geraten.  

Die Mutter von Hatun Sürücü lebt heute als Witwe in Kreuzberg mit ihrer Tochter und einem Sohn, der durch das Verbrechen psychisch krank geworden ist. Was, glauben Sie, denkt sie, wenn sie den Film sieht? 
Wir haben bewusst alle Vornamen in diesem Film geändert bis auf den von Hatun, die ja von ihrer Familie nur Aynur genannt wurde. Wir können nur ihre Sicht erzählen, bei den anderen Familienmitgliedern ist es eine Annäherung. Ich glaube nicht, dass die Mutter diesen Film mit ruhiger Seele sehen kann. Ich frage mich, ob sie ihn überhaupt sehen kann. 

Im Film erscheint sie als diejenige, die den meisten Druck auf die Kinder ausübt. 
Ich glaube, dass auch sie verzweifelt ist. Der Film erzählt ja auch davon, dass Aynur einen ihrer Brüder des sexuellen Missbrauchs beschuldigt hatte. Er musste die Wohnung der Familie dann tatsächlich verlassen. Daran sieht man, dass die Eltern nicht immer nur auf einer Seite standen. Sie sind auch Getriebene – und schwankend. 

Die Mutter hat in einem Interview gesagt, sie habe erst aus der Zeitung von diesem Film über ihre Tochter erfahren. Warum haben Sie nicht mit ihr selber gesprochen?
Der Fall war ja schon gut dokumentiert, die Autoren Matthias Deiß und Jo Goll haben ausführlich mit der Familie gesprochen. Von daher haben wir weder sie, noch die Brüder kontaktiert, die heute in Istanbul leben. Ich bin mir nicht sicher, ob wir diesen Film hätten drehen können, wenn wir es gemacht hätten. 

Die Sürücüs leben seit den siebziger Jahren in Deutschland. Wie kann es eigentlich sein, dass sie nach 30 Jahren immer noch in ihrem eigenen Paralleluniversum leben – und nicht nach deutschen Gesetzen? 
Unsere Hauptdarstellerin Almila Bagriacik, die fünf Jahre alt war, als sie mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland kam, sagte mir, dass es unter diesen Einwanderern auch die gibt, die nicht so sehr die Kultur oder die Tradition aufrechterhalten wollen. Vielmehr versuchen sie, die Vergangenheit festzuhalten. Und das geht eben nicht. Das führt dazu, dass Menschen sich in der Diaspora viel stärker auf religiöse Wurzeln beziehen, die in der Heimat vielleicht gar nicht so wichtig waren. Das dient der Identifikation in einem fremden Land. 

Muss man auch der Mehrheitsgesellschaft ankreiden, dass sie es versäumt hat, Menschen wie die Sürücüs zu integrieren?
Sicherlich. Jemand, der den Nachnamen Özgür trägt, findet immer noch schwerer eine Anstellung als jemand, der den Namen Müller trägt. Da spielen viele Dinge zusammen. Jetzt sind aber wieder neue Zuwanderer gekommen in einer großen Zahl. Wenn wir die wieder so links liegen lassen wie in den siebziger Jahren, bekommen wir ein massives Problem.  

Sandra Maischberger
Sandra Maischberger / picture alliance 

Eine Schlüsselrolle in Ihrem Film spielen die Moschee-Besuche. Ein Prediger stachelt die Brüder förmlich dazu ein, Hatun dafür zu bestrafen, dass sie nach deutschen Gesetzen lebt und nicht nach islamischer Tradition. Ist das reine Fiktion – oder belegt durch Ihre Recherchen? 
Es gibt zwei Gebetsräume in diesem Film. Das eine ist eine ganz normale Moschee, in der der Vater betetet. Was die Söhne aufsuchen, ist eine radikale Moschee, die mehr mit Ideologie und Politik zu tun hat als mit Glauben. Diese Moschee hat es wirklich gegeben. Die Söhne wurden dort indoktriniert. Nach dem Attentat auf das World Trade Center hat der jüngste Bruder Flugblätter an seiner Schule verteilt, auf denen von einer jüdischen Verschwörung die Rede war. 

Hat die Polizei jemals gegen den Prediger und die Moschee ermittelt?
Das entzieht sich meiner Kenntnis. Die Moschee mit dem Prediger gibt es heute jedenfalls nicht mehr. 

Solche Szenen werden eine Frage aufwerfen, die die Kritiker der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung nicht erst seit gestern umtreibt: Gehört der Islam zu Deutschland?
Mal abgesehen davon, dass ich mich standhaft weigere, von „dem“ Islam zu sprechen. Hier ist die Antwort: Ja. Die Kronzeugin in dem Prozess gegen die Sürücü-Brüder ist eine junge Muslimin, die mit ihrer Mutter die Entscheidung getroffen hat, ihre Existenz aufzugeben, um den Werten in unserem Rechtssystem gerecht zu werden.

Sie meinen die Freundin des jüngsten Bruders, die vor Gericht ausgesagt hat, dass die Familie den Mord gemeinschaftlich geplant hatte? 
Genau. Sie und ihre Mutter leben heute unter einer anderen Identität. Zu den beiden hatten wir keinen Kontakt. Wir haben aber mit ihrer Anwältin gesprochen. Sie hat uns geschildert, wie hoch der Preis war, den die beiden für ihre Aussagen gezahlt haben. Kronzeugen bekommen keine finanzielle Entschädigung vom Staat. Die Mutter musste ihren Betrieb in Berlin aufgeben. Sie und ihre Tochter, so erzählt es die Anwältin, mussten sich vorübergehend mit dem Sammeln von Pfandflaschen über Wasser halten. Das zeigt, dass der Mord nicht eine Frage der Religion war, sondern eine der Ideologisierung von Religion. Ich vergleiche das gerne mit dem sexuellen Missbrauch und der Katholischen Kirche. Dort sagen wir ja auch nicht, dass die Bibel das Problem ist oder der katholische Glaube an sich. Wir müssen uns die Strukturen anschauen, die diese Verbrechen hervorbringen. 

Im Programmheft zu Ihrem Film haben Sie geschrieben, Hatuns „Geschichte steht für den Kampf der Frauen gegen männliche Dominanz und Gewalt. Den gibt es seit Menschengedenken – er verkleidet sich immer nur in neue Riten, Traditionen und Religionen.“ Verharmlosen Sie den „Ehrenmord“ damit nicht? 
Nein, gar nicht. Die Mehrheit der ermordeten Frauen in Deutschland werden von Männern ohne Migrationshintergrund umgebracht. Nur ist unsere Gesellschaft so weit, dieses Verbrechen klar zu verurteilen und inzwischen auch zum Beispiel die Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe zu stellen. Unser Film thematisiert diese Art Verbrechen in einem Kulturkreis, in dem sie teilweise noch legitimiert werden, mit Bezug auf Traditionen. Ich glaube, dass wir es hier mit einem archaischen  Muster zu tun haben, dass Sie in vielen Ländern mit unterschiedlichen Religionen auch in der Gegenwarten sehen können. 

Aber Sie können doch einen Ehrenmord, der religiös begründet wird, nicht auf eine Stufe mit einem Mord stellen, der im Zweifelsfall  im Affekt begangen wird. 
Das habe ich nicht getan. Ich habe nur gesagt, dass auch die Religion diesen Mord nicht begründet. Sie wird nur zur Legitimierung herangezogen. Das ist nochmal ein Unterschied. Wenn wir sagen, es sei nur das Problem der islamischen Religion, kriegen wir ein Problem. Dann nehmen wir alle die in Mithaftung, die sich nicht so verhalten und die genau wissen, dass es falsch ist. 

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Bernd Muhlack | Fr., 17. Mai 2019 - 16:09

In 2014 waren wir als Nebenklägervertreter von Hatice Y. tätig. Die Angeklagten: ihr Vater sowie drei ihrer Brüder.
Letztlich wurden alle zu je 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt; "Verabredung zur Begehung eines Verbrechens sowie wegen Bedrohung. Zwei Brüder saßen bereits wegen anderer Delikte im Gefängnis, der dritte Bruder u der Vater wanderten ebenfalls hinter Gitter. Die beiden hatten keinerlei Reue gezeigt, im Gegenteil sogar bedauert, dass sie ihren Plan nicht umgesetzt hatten! Folglich keine Strafaussetzung zur Bewährung! KORREKT!
Die Krönung: Ein Bruder rief bei seiner Abführung etwas auf türkisch in Richtung seiner Schwester; er sagte: "Wir sehen uns noch, Schwester!"
Inzwischen sind alle wieder auf freiem Fuß u Hatice Y. lebt "anderswo". Ich wünsche ihr ein langes und hoffentlich angenehmes Leben.
Und wenn ich jetzt schreibe, dass man diese Idioten sofort zurück schicken u eine Wiedereinreise verbieten sollte, bin kein Ausländerhasser und schon gar kein NAZI.
AUS!

Hatice ist ja nur ein Beispiel von vielen Frauen, die auch in unserem Land nicht sicher sind vor ihrer vernagelten Verwandtschaft. Der systematische Druck welcher auf die junge Frau ausgeübt wurde kommt im Film gut zur Geltung.

Uwe Ruckriegel | Fr., 17. Mai 2019 - 16:21

Versteht man das, redet man sich auch nicht mehr mit kulturellen Unterschieden und Archaismus heraus.

Dass die Morde an Frauen von den aus islamischen Staaten stammenden Mördern als "Ehrenmorde" legitimiert werden, sollte man schon wissen.

Guckt man in die Geschichte unserer Republik bis in die 1950er zurück, als der Islam hier keine Rolle spielte, versteht man die heutige Rolle des seitdem hier massiv ausgebreiteten Islams.

Christa Wallau | Fr., 17. Mai 2019 - 17:12

Gleichzeitig sagt sie: "Die Söhne (der spätere Mörder und seine Brüder) wurden in der Moschee indoktriniert."

Ja, bitte, was denn nun?

Die Imame, die in vielen deutschen Moscheen - weiterhin n i c h t auf deutsch predigen, beziehen sich doch wohl auf den Koran bzw. die daraus
abgeleitete Scharia, wenn sie ihre Indoktrination
betreiben.
Daß einzelne Musliminnen und Muslime den Mut haben, sich - teils unter Bedrohung für Leib und Leben - aus den Fängen ihrer Religion zu befreien, bedeutet im Umkehrschluß eben n i c h t, daß die
Religion eigentlich friedlich und mit unseren Werten kompatibel ist, sondern beweist das genaue Gegenteil.
Wer dem Islam den Rücken kehrt und ihn kritisiert,
lebt gefährlich! Und das soll alles nichts mit dieser
Religion zu tun haben? Wo sind denn die Verse im Koran, welche zur Toleranz und zur Gnade für die
Abtrünnigen aufrufen???

(oft auch als Abtrünnige bezeichnet) werden Sie, sehr verehrte Frau Wallau, im Koran vergeblich finden! Dort ist nämlich die Apostasie strikt verboten und wird auch juristisch in den meisten islamischen Ländern unter massiver Strafandrohung verfolgt. Ebenso geahndet wird die sog. nicht-islamische Lebensweise; diese ist konservativen Muslimen und Imamen schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Hier bei uns aber garantiert Art. 4 GG nicht nur die Religionsfreiheit, sondern auch die Freiheit von Religion; doch Letztere wird von der überwiegenden Mehrheit der Muslime abgelehnt. Das Selbstbestimmungsrecht für Frauen erfreut sich in muslimischen Kulturkreisen leider auch keiner großen Beliebtheit, sie ist oft der Grund für Gewalttaten bis hin zu den sog. "Ehrenmorden". Diese Tatsachen darf man natürlich nicht isoliert sehen; die Religion trägt hier schon ein gehöriges Maß dazu bei! Deshalb sind Koran und Scharia auch nicht kompatibel zu unserem GG und zu unserer freiheitlichen Werteordnung.

Ziemlich Durchsichtig diese gern genommene Option.
Dann wär das dann also sozusagen nur eine Spielart von Ausübung volkloristischer Traditionen die aktuell allein im Umfeld muslimischer Glaubensangehöriger stattfinden. Kurios!
So darf man wohl als Deutscher heute rechtfertigend wie analog dazu anmerken: Die Nazis formulierten und praktizierten im Zeitraum 1933-1945 auch nur eine Art irrwitzige Germanen-Volkloristik mit einigen "Ausrutschern" die leider Menschenleben kosteten. Noch kurioser!

Maischbergers dümmliche „Verhältnisrechnung“ ist einfach völlig daneben. Offenkundig ist doch für jeden ihr Satz

„Ich vergleiche das gerne mit dem sexuellen Missbrauch und der Katholischen Kirche. Dort sagen wir ja auch nicht, dass die Bibel das Problem ist … .“

nichts anderes als ein Ausdruck von krankhafter zur Gleichmacherei.
Nach dieser völlig abwegigen Einschätzung müßte sie nämlich das folgende Verhältnis notwendigerweise für richtig erachten:
Mord verhält sich zum ideologisierten Islam wie sexueller Mißbrauch zum ideologisierten Katholizismus.

Maria Fischer | Fr., 17. Mai 2019 - 17:55

„Die Brüder sind ja auch nicht von Grund auf böse, sie sind gefangen im Korsett ihrer Tradition.“
„Aber die Befreiung aus so einer Tradition erfordert unheimlich viel Kraft. Nicht jeder bringt diese Kraft auf.“

Es ist einfach nur unfassbar mit welchem Verständnis man diese feigen Morde an Frauen zu rechtfertigen sucht. Das Gleiche gilt für Angriffe auf Juden, Vergewaltigungen in der Silvesternacht, Steinigungen im Iran, Terroranschläge in Paris, in Berlin......
Täter und Mörder mit islamischen sind primär „Opfer“ !
Waren die Nazis auch gefangene ihrer Tradition????? Hatten sie auch keine Kraft sich aus dem Korsett ihrer familiären und politischen Umgebung zu befreien???
Wurden sie vielleicht nicht richtig gesellschaftlich integriert??????

Dominik Roth | Sa., 18. Mai 2019 - 09:54

Antwort auf von Maria Fischer

Man kann von normalen Heranwachsenden die nur ihre Kultur/Religion/Tradition kennen nicht erwarten sich unter Bezug auf ein Ihnen fremdes Wertesystem gegen das eigene Umfeld zu stellen. Ich denke das schaffen nur die Stärksten unter uns und mit 'uns' meine ich Menschen allgemein. Ob man Menschen mit einem solch archaischen Wertesystem in dieses Land lassen und hier gewähren lassen sollte ist eine ganz andere Frage...

Wilfried Düring | So., 19. Mai 2019 - 14:58

Antwort auf von Maria Fischer

Liebe Frau Fischer,
Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen.
Es ist unerträglich, wie in diesem Land Opfer gedemütigt und verhöhnt werden.
Es ist unerträglich, wie in diesem Land Täter verharmlost, entschuldigt, 'gebauchpinselt' - und zu Opfern 'umlogen' werden.
Besonders ärgert mich ein - ursprünglich sinnvolles - Jugendstrafrecht, welches in der Praxis inzwischen zu einem Jugend-StrafVerhinderungs-Unrecht mutiert ist. Mit 14 Schule schwänzen, demonstrieren, protestieren (und randalieren); mit 16 Auto fahren und wählen; und mit 21 vor Gericht dann - als 'junger Mensch' - für die Anwendung des 'Jugendstrafrechts' und mildernde Umstände plädieren.
Zum Kotzen!

Gerhard Schwedes | Fr., 17. Mai 2019 - 18:18

Respekt, dass Frau Maischberger sich für den Film so sehr ins Zeug gelegt hat. Dennoch will ich bezüglich des Interviews mit ihr meine Kritik loswerden. Warum wird wieder einmal der Islam verharmlost. Nein, der Ehrenmord hat mit dem Islam, mit der Religion, nichts zu tun, sagt sie. Ich vermute, dass dahinter wieder einmal eine Schutzbehauptung, genauer eine Selbstschutzbehauptung, steht, damit sich Frau Maischberger nicht mit Morddrohungen herumschlagen muss. So ist das mit dem Islam. Er verbreitet so viel Angst. Bekanntlich heißt "Islam" auch "Unterwerfung" und nicht "Frieden", wie so oft von Muslimen behauptet wird. Hat Frau Maischberger etwa noch nie etwas über die Gewaltsuren des Koran gehört? Ich nehme ihr das nicht ab. Wir sollten schon etwas mehr Zivilcourage haben und Ross und Reiter nennen. Wenn tiefgläubige Muslime nicht gewalttätig werden, dann halt trotz des Koran und nicht wegen des Koran.

Romuald Veselic | Fr., 17. Mai 2019 - 21:28

im Text geschlagen werden...!
"Die Brüder sind ja auch nicht von Grund auf böse, sie sind gefangen im Korsett ihrer Tradition. Sie sehen keine andere Wahl".
Na klaro.
Auch die Roten Khmer waren nicht von Grund böse, sie waren gefangen im Korsett ihrer Ideologie - mit Karl Marx als Paten.
Natürlich waren sich die Verbrecher-Brüder dessen bewusst, wie dt. Strafrecht funktioniert. Deshalb wurde dem jüngsten Brüder alles in die Schuhe geschoben. Um das System gegen das System auszunutzen.
Ich glaube, ich höre bis hierher, wie sich die "Ehren"-Mörder in Deutschland kaputtlachen.

Lisa Werle | Fr., 17. Mai 2019 - 21:49

Es gehört in Deutschland nicht viel Mut dazu, diesen Film zu machen. Mut hätte allerdings dazu gehört, diesen Film auch als das zu benennen, was er sein muss: Kritik am Islam!! So viel Mut hatte Maischberger dann doch nicht. Denn Islamkritiker müssen in unserem ach so humanitären und vor allem devoten Land rund um die Uhr polizeilich geschützt werden, weil ihr Leben bedroht wird: Ralph Ghadban, Hamed Abdel-Samad, Necla Kelek, Seyran Ates, Ahmad Mansour und viele andere. Aber all das hat natürlich gar nichts mit dem Islam zu tun. Was ist das, Frau Maischberger? Blindheit oder Feigheit? Ich tippe auf letzteres, denn so blind kann man nicht sein.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 18. Mai 2019 - 11:27

Antwort auf von Lisa Werle

Ich stimme allen Kommentatoren hier zu. Ihnen im besonderen Maße Frau Werle, weil Sie für mich etwas deutlich aussprechen, was auch meine Denkweise trifft. Frau Maischberger hat keinen Mut, sie braucht ihn nicht, das was sie letztlich sagt, ist gerade noch im Rahmen dessen, was öffentlich gesagt werden kann, ohne das man braun angestrichen wird. Das Thema und die Herangehensweise erzeugt mediale Aufmerksamkeit. Die Schlussfolgerungen und Aussagen von Frau M. sind doch sehr angepasst. Sie will ja auch künftig die "richtigen" Leute in ihrer Talkshow haben und sich nicht rechtfertigen müssen, islamophob zu sein. Das Thema zeigt aber auch die gesamte Heuchelei links-grüner Ideologie. Alles und jeden rein holen und hier lassen, aber Frauen vor Gewalt eben dieser religiös geprägten Familien nicht schützen können. Man braucht sich nicht wundern, das Zeugen, geschundene Frauen nicht aussagen. Sie haben Angst vor dem Arm der Familie. Die Politik hat weggeschaut, weil noch nicht selbst betroffen

Klaus Dittrich | Fr., 17. Mai 2019 - 22:27

Ich habe mir diesen Film am letzten Montag im Yorck-Kino in Kreuzberg angesehen. Ein wirklich guter Film, der mich weniger zum Nachdenken – den Fall hatte ich in den Berliner Medien intensiv verfolgt -, sondern vielmehr zur Wut anregte. Wut darüber, dass Menschen, die hier eine zweite Heimat namens Deutschland gefunden haben, so abwertend (ich drücke mich höflich aus) über Deutsche und deren Lebenskultur urteilen.
Wer übrigens glaubte – ich gehörte nicht dazu -, dass in dieser Filmvorführung zumindest teilweise türkische Bürger sitzen würde, hatte sich getäuscht. Mehrheitlich waren ältere deutsche Frauen vertreten.
Fazit: Ein empfehlenswerter Film!

dieter schimanek | Sa., 18. Mai 2019 - 09:34

.....im Islam der Frau zugestanden wird ist bekannt. Unsere Kämpfer für die Frauenrechte wissen das auch. Trotzdem behaupten diese Leute: "Mit dem Islam, hat das alles nichts zu tun." Todesstrafe, Steinigungen, Ehrenmorde, Stockhiebe, Folter und weitere verbrecherische Strafaktionen für ungehorsame Frauen sind an der Tagesordnung. Auch unliebsame Journalisten und Andersdenkende, dürfen mit persönlichem Einsatz an diesen Ritualen teilnehmen. - Und genau von diesen Leuten wird der Islam verteidigt bis zur Selbstverleugnung.

Diese Aussage nervt langsam! Wenn die irdischen Vertreter einer Religion Verbrechen begünstigen, kann man doch nicht sagen, es hat mit der Religion nichts zu tun. Mit was, sollte es sonst etwas zu tun haben?
Hat nicht der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung die katholische Kirche angesichts des Spitzentreffens im Vatikan aufgefordert, jahrhundertealte Machtstrukturen zu überdenken. Das durch den Zölibat, eine "schwierige Sexualmoral", ausgeprägt wurde. Er hat somit eindeutig die Strukturen in der Katholischen Kirche angegriffen. In der Bibel steht ja auch nichts vom Missbrauch.
Aber mit dem Islam tut man sich schwer in der Kritik und versucht durch alle möglichen Hintertüren, Entschuldigungen zu suchen. Realitätsverlust ist ja auch ein gravierendes Zeichen des neuen Zeitgeistes. In Bezug auf den Islam nimmt, die Betrachtungsweise politischer Betrachter , immer mehr den Sachverhalt einer Psychose an. Das Denken erscheint zusammenhangslos und ohne innere Logik.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 18. Mai 2019 - 10:25

was sind Sie doch für eine kluge, behutsame und einfach bezaubernde Frau.

Frau Sehrt-Irrek, ich gehe davon aus, dass Sie Ihr Posting ernst meinen.

Nein, ich habe nichts gegen Frau Maischberger, ich kenne sie ja gar nicht.
Jedoch bin ich meist nicht mit der Art ihrer Moderation einverstanden; sie ist selten objektiv, lässt nur ihre eigene Meinung gelten.
Andere Zeitgenossen halten Frau Maischberger eben für toll und zwar genau deswegen, weil sie ihrer Meinung sind.
Ein Antagonismus.
Diese Interviews mit Altkanzler Schmidt sind ihr riesiges Pfund, mit dem Sie wuchern kann, jedoch ist ja vor "lauter lauter" fast aus dem Sessel gerutscht; ein Sessel hat eine Lehne, man muss nicht vorne auf der "Kippe" (Schmidt der Kettenraucher)rumhampeln. Lassen wir das!
Wissen Sie Frau Sehrt-Irrek, ich erinnere mich an eine "bezaubernde Jeannie", ich erlebte sie als Kind gar noch in s/w!
"Meister, was kann ich für dich tun?" Genau das ist die Frage des öff-rechtl. TV an die Regierung.
& Anne Will und Frau Dr. Merkel sind als kongeniales Team nicht zu toppen, gell?!

Christoph Kuhlmann | Sa., 18. Mai 2019 - 13:35

Es gibt alle möglichen Auslegungen. Wer sich eine Übersetzung des Koran aus Saudi-Arabien herunterlädt und mit dem türkischen Gegenstück vergleicht, bekommt den Eindruck es handele sich um zwei verschiedene Bücher. Das Problem ist halt, dass die Zentren der Auslegung in vomodernen Gesellschaften liegen, die sich als extrem Entwicklungsresistent erwiesen haben. Während große Teile der Welt zum freien Westen aufschließen, verharren sie in Armut wenn nicht gerade das Öl den Wohlstand fördert. Es ist aber gerade die Prägung durch die Industrialisierung, welche die alten Traditionen entmachtete. Die Emanzipation fängt bei der Geldbörse an. Insofern ist der Prozeß der Individualisierung an Erwerbschancen jenseits der Familie gebunden. Die Religion bewahrt die Tradition. Entscheidend aber sind die materiellen Grundlagen des Einzelnen. Wenn sie die Möglichkeit zu Autonomie und Selbstbestimmung bieten wird sich der Individualismus früher oder später gesellschaftlich durchsetzen. Hoffentlich ...

Wolf-Dieter Hohe | Sa., 18. Mai 2019 - 15:58

Vom "Religionsverbrechen der Schwachen" abgesehen -frei nach Maischberger Interview- interessierte mich - würde mich die Finanzierung des Filmes interessieren. Frau M. ist nicht die Erste die mit aus dem ÖR Bestand "teuer" gemieteten Ausrüstungen inkl. Fachpersonal Filme produziert. Übertragungsrechte sind im eher Kleingedruckten nachzulesen.
Für einige derer ist "ihr" TV Job inzwischen zum Mindestlohn ausgeübter Nebenberuf.
Diese Fragestellung ist gestattet, auch wenn ich an solcher Stelle das Gleiche täte. Die Frage gilt dem System. Die faustschen Abhängigkeiten sind so oder so gegeben.
Mit dieser Brille sollte dieser Film auch gesehen werden. Wusste bis dato nicht, dass hinter diesem Film mindestens indirekt ihr Arbeitgeber steht.
Das Ganze ohne bei der Mutter vorzusprechen.
Ob die ermordete Hatun Sürücü sich selbst so gesehen hat ? Dialoge und Intonation wurden schließlich ausgedacht - Brille "M"
Hätte ihn mir sicher angesehen.
Nach dieser Aufklärung definitiv nicht.

Hans Krüger | Sa., 18. Mai 2019 - 17:11

An diesen Fall von einem sogenannten Ehrenmord kann ich noch genau erinnern und an meine Betroffenheit darüber.Jetzt als gibt es einen Kinofilm von einer bekannten Fernsehfrau darüber.Der etwas unglückliche Bundespräsident Wulff hat in seiner Neujahrs Ansprache den Satz gesagt ,Der Islam gehört zu Deutschland . Ich frage mich immer wieder wie das mit unserem Weltbild und unseren Gesetzen vereinbar sein soll . Der Islam ist ist keine friedlich Religion ,eher eine rückständige ,lieblose Ideologie . Das sagt ein bekennender Christ oder bin jetzt schon Rassist wenn ich den Islam kritisch sehe?

Ja, ja, Herr Wulff hätte diesen Satz besser und geschickter durch seine Schreiber formulieren lassen sollen. Mit keiner Silbe wurden die vielen mosaisch-glaubenden Bürgerinnen und Bürger erwähnt, die hier in Deutschland seit Jahrhunderten lebten und es kulturell, musisch, wissenschaftlich bereicherten, bis . . .
Diese gehören zu Deutschland, auch wenn eben gerade eine ideologisch-bornierte Barbarei sie auslöschen wollte - und das europaweit. Diese Menschen sind und sollten nie vergessen werden - denn sie gehören und sind Deutschland.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 19. Mai 2019 - 19:57

Männern gegen Frauen archaisch ist.
Wenn ich an "Fred Feuerstein" denke, dann nicht.
Die Frauen in Europa hatten meiner geringen Kenntnisse nach immer eine hohe Stellung.
Dass Religionen gerne bei Adam und Eva beginnen, bzw. der Erschaffung der Welt dürfte weit verbreitet sein.
Ich kenne mich "beim" Islam nicht recht aus, um dort eine besondere Zurechtweisung der Frau ableiten zu können.
Sind also diese Männer in Tradition befangen oder in einer erst späten Auslegung ihrer Religion.
Mich erschreckt der späte Zeitpunkt des islamischen Selbstbildes seit Khomeini.
Andere Religionen waren nie an so einem Punkt oder entwickelten sich über die Jahrhunderte weiter.
Ich finde schön, dass sich Frau Maischberger um die Probleme, die wir mit dem islam haben kümmert, dazu aufruft, sich darum zu kümmern, weil es Menschen sind, die Deutschland aufgenommen hat, die unsere unmittelbaren Nachbarn sind.
Ob der Erklärungsansatz stimmt, ich zweifle, aber von Verständigung will ich nicht lassen.

Gerd Smieszkol | Mo., 20. Mai 2019 - 09:53

Frau Maischberger stellt die Situation recht diferenziert dar, bis zu dem Punkt, an dem Sie behauptet, dass die (islamische) Religion diesen Mord nicht begründet. Das stimmt so nicht. Die Ideologie dieser Religion fordert absolute weibliche Unterwürfigkeit ein. Und an vielen Stellen DIREKT zum MORD an "UNGLÄUBIGEN" auf. Wer das verleugnet, hat sich mit dem Islam an sich noch nicht gründlich befasst. Und um Reaktionen vorzubeugen: Die Bibel (NT und AT) tut das in dieser Vehemenz nicht, obwohl das AT natürlich auch etliche Hardcore Dinge anführt. Allerdings nennen wir unsren Kulturkreis ja nicht umsonst christlich...

Daniela Wagner | Mo., 20. Mai 2019 - 10:09

wenn Sie schon ein so brisantes Thema bearbeiten, dann doch bitte auch konsequent bis zum Ende. Wie viele Morde wurden denn bisher von Einheimischen begangen, die eine ähnliche Motivationslage hatten? Diese Art der "Traditionspflege" ist doch eindeutig religiös motiviert. Und zwar vom Islam. Zu behaupten, es hätte nichts mit dieser Religion zu tun, ist völlig absurd. Und Ihr Beitrag zu diesem Thema somit irrelevant, weil Sie nicht die nötigen Schlüsse ziehen. Wollen Sie uns ernsthaft glauben machen, dass diese Morde nur wieder ein Beispiel von männlicher Macht sind? Das ist sicherlich ein Teilaspekt, aber eben leider nicht die gesamte Wahrheit. Bei diesen sogenannten Ehrenmorden spielen eben auch religiös indoktrinierte Frauen/Mütter eine große Rolle.

Obwohl ich sehr viel zu der Thematik aufgrund eigener Erfahrungen zu sagen hätte, enthielt ich mich eines Kommentars. Sie liebe Frau Wagner haben aber sehr präzise umrissen, um was es eigentlich geht! Denn die Hintergründe sowie die einzelnen Motivationslagen außer acht zu lassen bzw. auszublenden, führt eben zu solchen mit Irrtümern besetzten Verkürzungen und Analysen. Was die Beteiligung der Mütter, Großmütter,deren Motivation und die daraus entstehende "treibende Kraft" im Sinne einer Tradition betrifft, sollte man sich einmal mit dem grausamen Thema der "Beschneidung" von Frauen näher befassen. So fern man es aushält wird einem schnell klar wie die unterschiedlichen Mechanismen ineinander greifen. Und natürlich eine weitere Brisanz in der Diskussion erlangen, da wir natürlich über die Einwanderung auch mehr mit dieser fürchterlichen Praxis konfrontiert werden. Die sich wie die sog. Ehrverteidigung natürlich im Geheimen und von uns scheinbar unbeachtet ausbreitet. Alles Gute! MfG

Markus Michaelis | Mi., 29. Januar 2020 - 20:22

Viele Kommentare sagen, dass es doch um eine Kritik des Islam gehen müsste. Ich sehe einen anderen Aspekt. Eine Kritik am Islam scheint mir müßig, weil D so groß ist und der Islam soooo groß ist. Hier sollte der Schwanz nicht versuchen mit dem Hund zu wackeln.

Maischberger betont die Kronzeugen, die sich für *unser* Rechtssystem eingesetzt haben. Maischberger vertritt glaube ich die verbreitete Sicht, dass unser Rechtssystem (und andere Begriffe) für universelle Werte steht, denen sich alle Menschen anschließen. Das ist denke ich zu weit weg von der realen Buntheit der Welt und das ist für mich der bedeutendere Punkt.

Der Islam kann sicher zu D gehören - dann können aber anderer Dinge nur unter Mühen dazugehören, weil eben nicht alles einfach zusammenpasst. Auch gibt es nicht die universellen Werte, die den Islam legitimieren, weil er damit kompatibel ist - das würde, aus Sicht des Islam, die Dinge wohl auf den Kopf stellen. Das gilt auch für viele andere Denkweisen in der Welt.

Helmut Bachmann | Do., 30. Januar 2020 - 12:17

Antwort auf von Markus Michaelis

ist eben unseres. Und das ist auch gut so. Ich weiß, manch einer fantastasiert bereits von der einen Welt, in der alle glücklich nebeneinanderher leben. Dort ne Steinigung und nebenan ne Klimademo. Bloß keine kulturelle Dominanz derer, die schon länger hier leben. M.E. ist das unreflektierter Wahnwitz.

Romuald Veselic | Do., 30. Januar 2020 - 08:10

vulgärer, primitiver Ausdruck, um das begangene Verbrechen, auf ein Level zu hieven, weil damit die Tat, als notwendige, zu verstehende Diagnose klingt.
Es ist die abscheulichste Selbstjustiz und Lynchen, die der Hexenjagd glich. Denn damals hielten sich die "Hexen" nicht an Dogmen der aktuellen "Tradition", oder waren einfach denunziert. Irgendwelche "Traditionen" müssen über Bord gekippt werden, weil sind barbarisch sind u. nicht zu entschuldigen. Das hat mit der Integration nichts zu tun. Es ist Zivilisationsfeindlich. 18 Monate für "Ehrenmord" ist Stigmatisierung/verbale Schändung der Opfer. Nur in D wird darüber philosophiert, warum dies und jenes, mit Kultur zu tun hat. Ehrenmord hat keine kulturelle Basis. Falls doch, dann ist's Antikultur (!).

Dann kann jemand das "Argument" vorbringen, und sich etwas ausdenken; dass seine "Ehre" davon abgeleitet wird, dass man die "Ehrenmörder" auf die gleiche Art beseitigt.

Ellen Wolff | Do., 30. Januar 2020 - 09:16

„Ich sage jetzt immer ein so genannter Ehrenmord. Dann ist zumindest schon mal ein Bild da, und man weiß in etwa, in welche Richtung diese Tat geht. Aber wenn man anfängt, darüber nachzudenken, dürfte man ihn eigentlich nicht übernehmen.“
Ich kenn wirklich niemanden, der den Begriff „Ehrenmord“ auch nur ansatzweise missversteht. Der Begriff steht doch eindeutig dafür, dass es sich um archaische, menschenverachtende, durch ebensolche Ideologien begründete Taten handelt, die durch nichts zu rechtfertigen oder zu relativeren sind. Diese Wortklaubereien um Begriffe, diese Suche nach dem einzig ruchtigen Sprachgebrauch, diese kleinkarierte Zerrederei lenkt doch zu häufig nur von den eigentlichen Themen ab. Und die meisten sind sehr gut in der Lage, Begriffe innerhalb des Kontext richtig einzuordnen. Viele sind jedoch auch sehr gut darin, anderen durch Wortklauberei Böswilligkeit zu unterstellen, die so nicht vorliegt.

Brigitte Miller | Do., 30. Januar 2020 - 11:03

Es wurde eigentlich schon alles gesagt, nur soviel: Frau Maischberger hat sich offenbar weder mit dem Koran noch mit dem Religionsstifter und seinem Werdegang und seinen "ewig" gültigen Empfehlungen befasst.

Helmut Bachmann | Do., 30. Januar 2020 - 11:52

Ich glaube die ganzen Relativierer haben enorme Angst vor dem Islam. Und damit meine ich den real existierenden, weitverbreiteten Islam vom terroristischen über den politischen bis hin zum frömmelnden Kopftuchislam. Alle sind politisch, alle werten "Ungläubige" ab, alle halten die Demokratie und westliche Werte für unerheblich. Die Muslime, die ich kenne, die liberal, säkular, laizistisch sind, sind eine nicht erkannte, teils verfolgte, bedauernswerte kleine Minderheit.
Es wäre auch schön, wenn mit dem Märchen von der Schuld der Mehrheitsgesellschaft Schluss wäre. Die Haltung des "Die-gehen-wieder" hat nichtmuslimische Migranten in den 70ern nicht davon abgehalten sich zu integrieren. Und damals wusste man weniger über die Religion als heute, sie hat weniger Ablehnung erfahren. Hat trotzdem nicht funktioniert.

Werner Gottschämmer | Do., 30. Januar 2020 - 19:56

Aufklärerisch, Erhellend, Informativ, die Gesellschaft weiterbringend, Scheuklappen frei, Konsequent, zu Ende gedacht, auf das wesentliche bezogen, das Ei oder die Henne??? Usw. Usf.

Ging es der Autorin nur um Unterhaltung? Sieht nicht so aus, sonst wäre Sie wohl kaum interviewt worden, bzw. hat es freundlich angenommen.

Nein, das ging es wohl um mehr, viel mehr! Also mit derm Anspruch die Menschen zu informieren, in Spielfilmform. Und dann wird halt kein Schuh draus, denn dann müsste die islamische Erziehung und Religion auf die Anklagebank. Den Weg geht Sie aber nicht, und will es wohl auch nicht!

Dann, ist der Film nutzlos!