Rumen Radew, Steinmeier und Herbert Salber
In der EU haben vor allem Männer das Sagen, die nichts Neues zu sagen haben / picture alliance

Die alten weißen Männer der EU - Getriebene sind nicht sexy

21 Staatspräsidenten der EU haben vor kurzem einen gemeinsamen Wahlappell veröffentlicht. Ihr Dokument strotzt nicht gerade vor gedanklicher Innovation. Vielmehr bestätigt es das Klischee vom ewiggestrigen, alten, weißen Mann

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Alte weiße Männer haben’s schwer. Denn alte weiße Männer fahren Diesel, lieben ein gutes Steak und finden Yoga albern. Deshalb hadern alte weiße Männer mit der neuen Zeit. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, sind alte weiße Männer schuld am Zustand der Welt, an Krieg, Artensterben und Klimawandel, an Unterdrückung und Diskriminierung. Kurz und gut: Alte weiße Männer sind von gestern.

Die Zukunft hingegen ist jung, bunt und divers. Und diese Jungen, Bunten und Diversen werden eine Welt bauen, die so viel besser ist als die der alten weißen Männer, die sich an überholte Privilegien klammern und in ihrer bräsigen Bequemlichkeit die Zukunft verspielen. Deshalb muss alles neu gedacht werden: unser Miteinander, unsere Ökonomie, unser Umgang mit der Welt.

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gabriele bondzio | Sa., 11. Mai 2019 - 10:47

Die Ikonen unserer Tage, welche die Sockel besetzen, haben leider wenig Ahnung vom gesamtges.Vorgängen. Sie sind lediglich gut im aufblasen von Themen, die keiner von ihnen bis zum bitteren Ende durchdacht haben sollte. Da lassen sich noch immer Menschen vom reichen DE überzeugen. Obwohl längst festgestellt ist, dass das geldwerten Vermögens (Medialwert) der Bürger(siehe Global Wealth Report) weit hinter Griechenland, Frankreich, Italien liegt. Wer wollte bitteschön als Fachkraft in ein Land einwandern, solange er von einem der höchsten Steuersätze in der EU gnadenlos abgezockt wird! Hochmotivierte junge Menschen in DE, die noch denken können, werden die Koffer packen. Nach DE zieht es höchstens Menschen, die Versorgung erwarten. Und wenn ich mir dann noch das Postengeschacher in der EU betrachte, es wird nicht gewählt, es wird ernannt. Und der ausdrückliche Volkswillen (siehe Uploadfilter) missachtet. Ist das Denken in Alternativen, gedankliche Innovation?

Christa Wallau | Sa., 11. Mai 2019 - 11:35

... scheinen mir innovative u. gleichzeitig vernünftige (= zu Ende gedachte und an den Realitäten orientierte) Vorstellungen für die zukünftige EU zu entwickeln.
Daß mitunter zwei Schritte zurück angebrachter sind als ein Schritt vorwärts (z. B. vor einem drohenden Abgrund) - diese Weisheit haben
allem Anschein nach Alte wie Junge völlig vergessen.
Mit dem Slogan "Mehr Europa!" werden nur die
falsch eingeschlagenen Wege weiter beschritten, die jetzt schon in hochgefährliche Bereiche
geführt haben, in denen - über kurz oder lang - das ganze EU-Projekt zum Einsturz gebracht werden kann, z. B. durch die unsolide Geldpolitik.
Viele Kompetenzen, die D an die EU abgetreten hat, wurden nicht erfolgreich gemanagt. Man schaue nur auf die Asylpolitik! Warum also um Himmels willen noch mehr Aufgaben an die EU übertragen?
Zu diesem Thema hat Bernd Lucke gerade ein Buch geschrieben ( Titel: "Systemausfall" ), in dem er
gute Vorschläge für vernünftige Veränderungen in der EU macht.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 11. Mai 2019 - 13:40

Ihre perfekte Analyse zeigt genau das Problem der EU-Politik(er): Immer weiter auf bestehenden Pfaden, bloß nicht prüfen, ob der Weg richtig ist.
Die EU wurde nach dem Krieg als Wirtschaftsunion gegründet. Die Lenker dieser Union haben sie immer weiter ausgebaut, ohne die Zustimmung ihrer Bevölkerungen einzuholen. Selbst bekannte, ablehnende Haltungen oder Abstimmungen wurden „zum Wohle der Menschen“ übergangen. Dabei wuchs die EU immer schneller, sowohl an Ländern als auch an Aufgaben und auch die (sozialen) Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten wurden größer. Das alles ist schädlich für eine Solidarität der Mitglieder untereinander.
Was wird davon besser, wenn die (trägen,) alten Männer durch junge, dynamische Frauen ersetzt werden? Was fehlt ist eine Analyse, politischer Weitblick und eine realistische Zukunfts-Strategie. Da zeigen uns die alten Männer in China mit ihrer Erfahrung gerade, wie man so etwas macht.

Günter Johannsen | Sa., 11. Mai 2019 - 14:39

Ich erwarte jetzt, die Grün-Linken zu überwachen und zum Prüffall zu machen. Es muss vom Verfassungsschutz geprüft werden, wieviel RAF noch in der Grünen Partei steckt. Und: wie verfassungsfeindlich ist grün-linkes Klientel, das Menschen mit eigener Meinung jetzt schon körperlich angreifen lässt und Nazimethoden wieder salonfähig macht! Die Hitler-Partei nannte sich nicht zufällig National-SOZIALISTISCHE-Arbeiterpartei. Heute drohen Antifa-Linksfaschisten Restaurants mit Zerstörung, wenn sie AfDler bedienen. Kennen wir das nicht schon aus längs überwunden geglaubten Zeiten: "Juden werden hier nicht bedient!"??? Wo, Herr Haldenwang, sind ihre Aktionen gegenüber der tatsächlichen Gefahr für Leib und Leben: den Antifa-Linksfaschisten??!
Und: Wer SOZIALISTISCHE Methoden (Enteignung/Verstaatlichung) einfordert, sollte auf seine Verfassungsmäßigkeit überprüft werden: Grüner Prüffall JETZT! Und: Die Antifa JETZT Verbieten & Geldhahn zu, nicht noch staatlich finanzieren mit unseren Steuern!

Günter Johannsen | Sa., 11. Mai 2019 - 14:45

Die gnadenlose Hetzjagd gegen die AfD geht weiter ohne Unterlass! Die linke "Moral-Elite" will eine Partei mundtot machen, die noch als einzige Partei den Willen und die Meinung des Souveräns (des Volkes) vertritt. Kritik an der Politik der früheren FDJ-Sekretärin und heutigen Kanzlerin wird nicht zugelassen, sondern abgestraft! Man sanktioniert aber nicht nur die AfD, sondern das gesamte denkende Volk mit eigener Meinung. Will man uns schon wieder das eigenständige Denken aberziehen? Das ist die relevante Frage, die uns mit SED-Methoden aufgezwungen wird! Während die Gesinnungsschnüffel-Stiftung mit IM-Victoria an der Spitze weiterhin mithilfe von Steuergeld unsere Gesellschaft mit kommunistisch-linker Ideologie infiltrieren darf, will man der einzigen wirklichen Oppositionspartei AfD die Luft zum Atmen abdrehen: Demokratie in Deutschland im Sinkflug!

Bin voll einverstanden mit Ihrem Kommentar!!Wie die öff.—rechtl. Medien und alle anderen Parteien und hohe Kirchenvertreter mit der AfD umgehen hat mit Demokretie gar nichts mehr zu tun. Das ist Volksverhetzung pur.Weil man keine Argumente hat,wird diese Partei bekämpft mit z.T. faschistischen Methoden.Unfaßbar. So habe ich mir nach 40 Jahren in der DDR Freiheit und Demokratie nicht vorgestellt.Das Schlimmste in der DDR war für mich das Lügen überall,und ich brauchte schon in der Grundschule erheblichen Mut,ab und zu meine eigene. Eignung laut zu sagen.Bekannte erzählen mir von ihren Kindern und Enkeln,daß diese genau sortieren,was sie in der Schule sagen,und was lieber nur zu Hause.Wie DDR.allerdings—noch—mit vollen Supermärkten,guten Autos usw.—nicht zu verachten. Ein Kollege traute sich erst dann,an einer völlig harmlosen AfD—Demo teilzunehmen,als er nicht mehr im öff. Dienst arbeitete.Vorher hätte er Angst um seinen Job. Kein Einzelfall.Ichbin traurig und zornig.

Heinz Maier | Sa., 11. Mai 2019 - 16:01

oder auch keine, haben nicht nur Juncker, Macron, Trump, Putin und die Mullahs, sondern auch Merkel
und Greta. Die einen verfolgen den Machtwahn des
19. Jhdts, siehe Erklärung der Europäer in Sibiu: „Wir bekräftigen unsere Auffassung, dass wir in dieser immer unbeständigeren und schwierigeren Welt geeint stärker sind.“ Also Phrasen und Flugzeugträger. Die anderen projizieren ihre Panik
auf die Umwelt. Die großen Probleme sind aber
- aberwitzige, weltweite Rüstung,
- wahnwitzige Bevölkerungsexplosion,
- mittelalterliche, religiöse Aufladung,
- rücksichtsloser Ressourcenverbrauch und
Umweltschädigung,
- weltweite Okkupation aller Machtpositionen
durch letztlich Menschenfeinde.
Wer sich nur einen Punkt herauspickt,
kann nichts lösen.

Sie beschreiben, wie auch die Vorkommentatoren insgesamt alle irgendwie das gleiche Problem und ich bin uneingeschränkt Ihrer aller Meinung, was die Analysen betrifft und ihre Schlussfolgerungen.
Mir fällt das Sprichwort ein: "Wo eine Wille ist auch ein Weg."
Die derzeitige Ideologie hat den Willen, dass nur ihre "Haltung" die richtige ist und deshalb auch der Weg alternativlos ist.
Die Politik will nicht alternativ denken. Sie will ideologisiert ihr Ding machen. Das sorgt für Machterhalt und Pfründesicherung. Wie sie das umsetzen, wird in einem Podcast bei Tichy zum Thema Presse und Politik bestens von den Herren Tichy, Matussek und Prof. Kepplinger erklärt.
So funktioniert letztlich die derzeitige Politik in Deutschland und letztlich auch europaweit. Prof. Kepplinger kommt am Ende zu dem Ergebnis, das eine Veränderung nur durch einen "Knall" zu erreichen ist und sieht dies im Zusammenhang mit dem Untergang des Finanzsystems.
Ich fürchte, Herr Prof. Kepplinger wird recht haben.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 13. Mai 2019 - 18:55

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

So stark hätte ich dagegen nicht anlaufen können, als dass ich da weiter hätte schreiben können.
Ich hoffe doch sehr, dass es keinen Knall geben wird.
Alarmismus löst keine Probleme.
Gute Analysen und Konzepte drängen sich zwar auch nicht sofort auf, aber viel hängt eben auch von den realen machtpolitischen Verhältnissen ab, was man dann je umsetzen kann.
Welche Kriege werden geführt werden etc.....

Liebe Frau Sehrt-Irrek, ich gehe davon aus, dass sie den Podcast gesehen und gehört haben. So untrschiedlich kann man dann aber die Inhalte subjektiv ein jeder für sich bewerten. Herr Prof. Kepplinger hat weder Alarmismus noch einem Krieg das Wort geredet. Er hat lediglich seine persönliche Einschätzung wiedergegeben, dass er eine grundlegende Änderung der derzeitigen Politik nur bei einer 180 Gradwendung "Knalll" von mir formuliert, eine Hoffnung gibt, die Symbiose zwischen Presse und Politik aufzulösen. Das uns eine wie immer geartet "Revolution" bevorsteht, sagt er an keiner Stelle. Er schätzt es vielmehr so ein, dass als "friedliche" Wende eben nur durch einen Zusammenbruch der Finanzsysteme helfen kann, politisch neu zu anzufangen. Das kann ein ejder selbst bewerten, wie er das sehen möchte. Ihre Interpretation habe ich jedenfalls so nicht gehört.

Christoph Kuhlmann | So., 12. Mai 2019 - 16:49

regiert, die kaum einer demokratischen Kontrolle unterliegen, dafür aber dem Einfluss aller möglichen Lobbyisten. Dabei kommt selten etwas heraus, das im Interesse der Mehrheit der EU-Bürger liegt. Insofern lassen mich die neuen Parteien am rechten Rand hoffen. Entweder sie koordinieren sich und ihre Politik und sind damit nicht mehr ganz so national oder sie rufen den Wählern in Erinnerung, dass das Projekt Europa in erster Linie zur Wahrung des Friedens auf diesem geschundenen Kontinent ins Leben gerufen wurde. Der Ausweg liegt einzig und allein in einer demokratischen Kontrolle der europäischen Institutionen und der entsprechenden Transparenz. Wer hat was entschieden und zu verantworten. Wir kommen um einen europäischen Focus der Medien nicht herum. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass diese von zahlreichen Menschen als höchst tendenziell und voreingenommen gelten. Das heißt Meinungsfreiheit in der gesamten Breite und deren Verbreitung entsprechend der Ergebnisse der Europawahl.

Heidemarie Heim | So., 12. Mai 2019 - 18:42

das es auch nichts nützt 21 DWEMs in einträchtiger Runde in ein EU-Rats-Hinterzimmer zu stecken und zu glauben, dieser kurz andauernd periodische Ortswechsel ins Internationale, brächte Diese dazu, ihre ureigenen nationalen Ziele und die ihrer Wähler ad acta zu legen. Oder einem EU-Parlament, besetzt auch mit eigenen nationalen Kombattanten das letzte Wort zu überlassen. Genau so wenig wie das beim "Bestimmen" des Kommissionschefs der Fall ist. Bleibt doch letztendlich die Frage, ob es mit den "Zeitgeistigen" und ihren Absichten besser stünde mit der Hinterzimmer-Politik in der EU. Ich wage da mal vorsichtige Zweifel. Denn die "Kampfphrasen" dieser Meinungstruppe kommt mir in Teilen ebenso gestrig vor. Der bis heute verleugnete Reformbedarf auch innerhalb dieser EU-Institution, die u.a.auch den gemeinen EU-Wähler abschrecken dürfte,ist von beiden m.E. nicht zu stemmen. Denn selbst über die einfachsten Rezepten wird man sich von Chefkoch zu Chefkoch nicht einig. Weiter Schmalhans!

Gisela Fimiani | So., 12. Mai 2019 - 23:59

Es gibt diese „alten weißen Männer“ tatsächlich. Ebenso gibt es die „alten verlogeneren Ideologien“, deren Überleben durch eine vermeintlich „neue Klasse“ gesichert wird, deren Denken sich von dem der „DWEM“ in Wirklichkeit kaum unterscheidet. Beide eint die Alternativlosigkeit im Denken. Die Verlogenheit der „alten weißen Männer“ zu Recht zu geißeln, verstellt aber auf tückische Weise den Blick auf eine „neuen Klasse“ von Vertretern alter „verlogener Ideologien“. Die Unfähigkeit dieses „Sowohl als Auch“ zu erkennen, vernagelt das Denken in Alternativen, weil man die Alternativlosigkeit im Denken jener „neuen Klasse“ bereits für die Alternative hält. Eine perfide Strategie, den Bürger erfolgreich zu hintergehen.