Kevin Kühnert
Warum lässt sich seine Partei von einem 29-jährigen Studenten herumtreiben? / picture alliance

Kevin Kühnerts sozialistische Thesen - Tiefschlag für die SPD

Juso-Chef Kevin Kühnert plädiert im „Zeit“-Interview dafür, den Kapitalismus zu überwinden. Erstaunlich daran ist vor allem eines: Dass es ihm damit gelingt, die Diskurshoheit bei den Sozialdemokraten zu erobern

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Der Vorsitzende der Jungsozialisten in der SPD hat der Zeit ein Interview gegeben, und seither scheint die Revolution unmittelbar vor der Tür zu stehen. Tatsächlich formieren sich derzeit Kampfverbände aus aufwieglerischen Jusos und tausenden radikaler Gesinnungsgenossen, um von Kevin Kühnerts Berliner Heimatbezirk Tempelhof-Schöneberg in Richtung Regierungsviertel zu ziehen und die Große Koalition zur Abdankung zu zwingen.

Überhaupt liegt in ganz Deutschland plötzlich die Lust auf eine andere Gesellschaftsordnung in der Luft, seit die Menschen gestern Kühnerts Visionen in sich aufgesogen haben. Der ist zwar mit seinen 29 Jahren schon reichlich alt, vor allem im Vergleich zur Klimaaktivistin Greta Thunberg. Aber die politische Erfahrung, auf die der Juso-Chef bei seinem Kampf gegen das kapitalistische Ausbeutungssystem bauen kann, wird ihm noch von Nutzen sein. Es geht los, Freunde, die Erlösung ist nah!

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Günter Johannsen | Do., 2. Mai 2019 - 14:18

Mit dieser ehrlich beeindruckenden Bemerkung hat der unerfahrene - zu DDR-Zeiten noch gar nicht lebende - Genosse Kühnert der SPD einen Bärendienst erwiesen. Eigentlich kann man ihm dafür nur danken: Nun wird tatsächlich deutlich, was schon in Thüringen zur Hochzeit der SPD mit der LINKEN (unter der führenden Rolle der SED?!) abzusehen war: es geht in die Richtung der programmatischen Zielvorgabe des großen Vordenkers der SED/LINKEN, Erich Honecker: "Vorwärts nimmer, rückwärts immer!"
Kommunismus ist aber nicht das, was die Menschen, die das am eigenen Leib erleben mussten, wirklich wollen! Aber ich denke, dass war die passende Wahlwerbung für eine nach links-außen getrifteten SPD!

Ich halte das für verfrüht. Es ist nicht nur Kühnert, der den sozialistischen Traum träumt, der Boss der Grünen sprach von Verstaatlichung, als Lösung der von der Politik verursachten Immobilienkrise in Berlin. Wenn man innerhalb weniger Jahre mehrere Millionen Einwanderer ins Land holt und die nicht in der Provinz leben wollen - verständlich - dann ist eine folgende Immobilienkrise in den Großstädten nur natürlich. Hinzu kommt, dass die Jusos für ihre Neosozialistische Politik bekannt sind. Also, jetzt gibt es halt auch den Linkspopulismus, neben dem Rechtspopulismus. Übrigens, wir haben auch den Populismus der Mitte - das sind die Geldgeschenke, die die Regierung vor Wahlen auswirft. Ob das Geld auch tatsächlich vorhanden ist oder ob es nur geborgt ist, zeigt sich dann - wie in Griechenland - erst Jahre später.

Das Schwedenmädel mit 16 ist zu jung, der Jungsozialist mit 29 zu alt - in Abwandlung von Robert Lemkes Standardfrage bei "Was bin ich?" und ohne auf Kühnerts altbackenen Vorschlag einzugehen, lieber Herr Marguier: Welches Alter hättens denn gern?

Die meißten DDR Kinder hatten & haben einfach keinen Bock auf den zentralistischen Sozialismus(oder Auswüchse unter anderen Namen), wie Sie es so schön, Herr Johannsen auf den Punkt prachten. Durch das beschäftigen mit den "w" (wo, wann, wer, weshalb, warum, wieviel) brachte für mich persönlich die Erkenntnis, dass der Mauerfall kein Zufall war, sondern geplant war.
Auch das handeln der Frau Merkel ist nicht aus Machtstreben entstanden. Meistens ist die Wahrheit viel schlimmer, als man denken kann.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Gioms noch heute in verantwortungsvollen Posten sitzen? Wenn auch in der DDR vieles nicht funktionierte, aber diese "Black-Box" funktionierte ausgezeichnet.

Ernst-Günther Konrad | Do., 2. Mai 2019 - 14:46

"Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los!" spricht der Zauberlehrling in Goethes Werk. Die SPD nimmt in ihr Programm als großes Ziel den demokratischen Sozialismus(wieder) auf und nun sagt es einer laut und schon beginnt das Hauen und Stechen. Schön, das Kevin jetzt Spießrutenlaufen lernt am eigenen Leib, so wie er seinerzeit bei Maaßen den Zauberstab glaubte schwingen zu können. Hervorragend , dass er das in einem großen Interview der Zeit anvertraute, was er denkt und will. Die Offenbarung der "versteckten" Ziele der SPD, sie sind ausgesprochen und jetzt? Außer dem Marktschreier des SPD -Kahrs- hört man von der übrigen SPD was? Ja, nichts, wer will da auch was sagen. Steht im Programm, wer liest das schon? Die Grünen und Linken reiben sich die Hände. Die Noch-Konkurrenz SPD begeht politisch Suizid und niemand musste da Hand anlegen. Schulz, Nahles, Scholz, Barley taten schon viel für den politischen Abstieg, Kevin aber, der schießt den Vogel ab.

Dieser ist genauso eine faustdicke Lüge, wie ein " demokratischer Faschismus " eine Lüge wäre. Der Lügenbegriff soll nur das Ziel verschleiern und harmlos wirken - das Ziel ist Neo-Stalinismus, gegen den Chavez-Venezuela ein Kindergeburtstag ist.

Heißt das jetzt nicht "demokratischer Liberalismus", was der Kevin und andere "Liberale" wollen? Also, Verstaatlichung und Vergesellschaftlichung sind seit neustem "Liberalismus"? Problem ist nur, dass die Liberalen (USA) so weit nicht gehen wollen, die stoppen bei einer sozialdemokratischen Politik. Das heißt, die "Liberalen" von SPD, Grüne und Linkspartei sind halt doch nicht die Liberalen (Deutschland), sondern Sozialisten (Deutschland, USA). Da entlarvt Kevin also das Name-Grabbing der Linken.

"seh ich den Alten gern ...", so Mephisto in FAUST 1 ...

Welche Rolle die Zeitschrift "ZEIT" seit länger als 20 Jahren für angeblich Intellektuelle "spielt", weiß ich aus meinem Bekanntenkreis. Auf ein Gegenargument meinerseits war der Anspruch, mein Gegenüber habe aber "mehr Recht" auf Wahrheit diese "Aussage": Ich abboniere seit 10 Jahren die "ZEIT" ... ! -

Mit "Dem Alten" meinte Goethes Teufling im Unterschied zur kommunistischen Weltanschauung mutmaßlich aber weder Karl Marx noch dessen Statue aus Ex-MAO-China in Trier, sondern etwas Anderes.

Die "IDEE" des Kommunismus ist so unsterblich wie die Sucht nach "Weltverbesserung" oder dem "Jungbrunnen": Weg mit den Alten, sie behindern uns!

Junge "Revolutionsgarden" im MAO-CHINA führten alte, gebildete Chinesen an den Haaren mit Selbstbezichtigungspappe um den Hals durch Pekings Straßen.

Wes GEISTES Kind sind Junggrüne und JUSOS?

Ingo Kampf | Do., 2. Mai 2019 - 14:52

Dieser Mensch hat noch nie wertschöpfend gearbeitet. Aber verteilen und sozialisieren kann er. Was reitet diesen Jüngling im entscheidenden Wahljahr der SPD den Gnadenschuss zu versetzen?
Wünscht er sich katastrophale Wahlergebnisse für die SPD, um dann an der Spitze derer zu stehen, die die Trümmer zusammenfegen?

Es ist leider nicht zu übersehen, große Teile der dt. politischen Klasse haben nichts gelernt, können nix produktives leisten, aber das Geld anderer Leute ausgeben, das können diese Versager.

Henning Magirius | Do., 2. Mai 2019 - 15:10

Zu recht fordert Kühnert konsequenterweise das Ziel „demokratischer Sozialismus“ des aktuellen SPD-Parteiprogramms endlich in Angriff zu nehmen. Sein konkreter Vorschlag Enteignung der BMW-Eigentümer und Abschaffung des Wohneigentums zumindest zu Vermietungszwecken bedeutet Abschaffung der sozialen Markwirtschaft. Damit ist nicht nur Kühnert sondern die gesamte SPD aufgrund ihres Parteiprogramms ein (Beobachtungs)Fall für den Verfassungsschutz - sollte dieser überhaupt noch wissen, dass das Grundgesetz auch Abgrenzung zu den 2 sozialistischen deutschen Diktaturen 1933-45 und 1949-90 war und ist.

Gerhard Lenz | Do., 2. Mai 2019 - 16:40

Antwort auf von Henning Magirius

...Kühnert ist ein törichter Idealist, der sich durch seine Sozialismus-Träume selbst ins politische Abseits gestellt hat. In Deutschland gibt es keine Mehrheiten für sozialistische Experimente.

Gleichwohl ist Ihre Schlussfolgerung völlig falsch.
1. Enteignungen sind auf der Grundlage des Grundgesetzes durchaus möglich.
2. Die soziale Marktwirtschaft ist erklärtes Politikziel aller demokratischen Parteien, aber sie steht nicht in der Verfassung.
3. Nirgends im SPD-Programm ist der demokratische Sozialismus festgeschrieben. Wäre er es, dann stünde er nicht automatisch in Konflikt mit unserer Verfassung.

Die Situation ist also völlig anders als beispielsweise bei der AfD, wo man möglicherweise mehr oder wenig grundsätzlich das demokratische System der BRD in Frage stellt.

Selbst ein Kühnert fordert nirgends eine Abschaffung oder Einschränkung des Systems.

Jürgen Keil | Do., 2. Mai 2019 - 17:42

Antwort auf von Gerhard Lenz

Törichter Idealist? Ich würde sagen, törichter Sozialist. Ob er ein junger sozialistischer Eiferer ist, oder ob er eine klobige Form, um Aufmerksamkeit zu buhlen, praktiziert? Egal. Ja, solche nach Außen irrlichternde Typen gibt es eben nicht nur in der AFD. Das war jetzt keine Schadenfreude, Herr Lenz!

Wilfried Düring | Do., 2. Mai 2019 - 17:43

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nein Herr Lenz, Sie irren.
Der SPD-Generalsekretär Klingbeil hat sich verharmlosend vor seinen Juso-Lümmel gestellt. Er teilte uns mit, daß Kühnert 'nur' 'gesellschaftliche Utopien' formuliert habe. Das Furchtbare ist: Wenn im sonstigen Leben Gescheiterte(*) 'Idealisten' anfangen 'gesellschaftliche Utopien' zu Lasten fremder Menschen zu formulieren, wird es gefährlich. Lernen wir aus der Geschichte!
1923 formulierte ein Polit-Krimineller seine 'Utopie' von der Auslöschung der jüdischen Menschen in Europa - die 20 Jahre später auf entsetzliche Weise Wirklichkeit wurde. Zu Millionen Toten führte auch die 'Utopie' der steinzeitlichen Bauernkommune der Khmer in Kambodscha.
Kühnert ist kein Idealist. Er ist ein Extremist und ein Feind!
Und je eher und konsequenter er auf Dauer ausgeschaltet wird, desto geringer sind die Kollateralschäden für Rechtsstaat und Demokratie.

(*) Herr Kühnert hat mit fast 30 Jahren noch immer keinen Berufs- oder Hochschulabschluß erworben.

Die CDU/CSU und die FDP sollten die SPD umgehend auffordern, ihr Verhältnis zu Rechtsstaat und Eigentum grundsätzlich und dauerhaft zu klären. Solange die SPD sich von Kühnert und seinen Hintermännern im Parteivorstand (z.B. Stegner) nicht konsequent trennt, ist die SPD aus meiner Sicht nur noch bedingt eine demokratische Partei. Die Jusos sollten zur Selbstauflösung aufgefordert werden (wie das bei einigen Landesverbänden der 'Jungen Alternative' ja aus guten Gründen inzwischen erfolgt ist)!
Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, sollten CDU/CSU und FDP sogenannte 'gesellschaftliche Bündnisse' verlassen (an den SPD oft genug federführend beteiligt ist). Mit Extremisten und Radikalen kann und darf es keine Bündnisse geben!
Außerdem sollte die CDU/CSU die Koalition mit der SPD im Bund umgehend beenden und alle gemeinsamen Koalitionen mit der SPD auf Landesebene ebenfalls aufkündigen. Kühnert und Stegner und die Jusos wollen 'den Krieg'. Sie sollen ihn haben!

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 2. Mai 2019 - 19:32

Antwort auf von Gerhard Lenz

Bundesrepublik m.E. nach solche Töne und zurecht wird diese Thematik in der SPD länger diskutiert als in der CDU.
Ich dachte jedoch, dass die SPD wohl mit dem Godesberger Programm stärker in Richtung soziale Demokratie als demokratischer Sozialismus ging, halte das auch für den eigentlichen Kern der Sozialdemokratie, die evtl. nicht so ein Freund der Klassenkämpfe war, sondern mit-staats-tragend.
Aber bis zu dieser Gleichberechtigung war es ein langer Weg und deshalb sind solche Ideen sehr wohl gelitten in der SPD.
Nun wurde die SPD in der DDR zwangsvereinigt mit den Kommunisten und das Sagen hatten dort evtl. eher die Kommunisten.
Hoffentlich sind die Thesen intelligenter gestaltet, als in der Öffentlichkeit kolportiert. Kühnert kann dazu Rede und Antwort stehen und wird sich der Diskussion in der SPD stellen müssen.
Aber dem "vorsintflutlichen" Begehren der Grünen nach Enteignungen muss man nicht noch systematisch die Krone aufsetzen wollen.
Gesellschaftliche Verpflichtung!

Der Blick in die Geschichte zeigt oft überraschendes. Nicht nur das Union und SPD nach 45 sehr linke Wirtschafts-Programme hatten und Ludwig Erhard anfangs wohl ziemlich alleine stand, auch ist daran zu erinnern, dass die vielen Millionen deutsche Flüchtlinge aus Osteuropa zwangsweise in andere Leute Wohnung gesetzt wurden. Ich kenne das aus der eigenen Familie, deren einer Teil das so erlebt hat. Damals bedeutete "Vergemeinschaftung" tatsächlich etwas, es sollte die Not von Millionen lindern. Heute geht es darum, dass die Wohnung in Szenevierteln zu teuer geworden ist und man etwas dagegen tun will, um dort bleiben zu können. Außerhalb der großen Städte ist die Situation nämlich meist genau andersherum, da stehen die Wohnungen oft leer.

sozialistischen Gedanken oder anderweitigem Gedankengut nicht gleich an Massenmorde gedacht, die andere daraus ableiteten?
Mich stört doch nur, wenn Merkel sich evtl. mal wieder jeden Beitrag zur Diskussion spart, die SPD auflaufen lässt und dann vlt. genau aus IHREM BEITRAG, über viele Ecken von einem Journalisten Merkels weiser Letztbeschluss vorbereitet wird.
Es geht evtl. genau um teils verständliche Versäumnisse aus der Zeit des Leerstandes und der jetzt von der Kanzlerin so geschaffenen Überbelastung.
Statt vorne zu stehen, steht Merkel gefühlt für mich immer hinten, es sei denn, sie kann sich in Szene setzen.
Auf dem Weg dahin, konnte man dann Thilo Sarrazin, das DIW, den Juso-Chef Kühnert, den Sozialismus und die GroKo abräumen?
Vor allem werden aber evtl. en passent staatliche Eingriffe nur durch Nennung gesellschaftsfähig gemacht, die bei der SPD und den Linken verteufelt werden können, bei Merkel und den Grünen dann göttliche Weihen erhalten?
Es ist etwas faul hier?

Jürgen Schrinner | Fr., 3. Mai 2019 - 12:23

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sehr geehrter Herr Lenz,

um mich in der komplizierten politischen Welt orientieren zu können, ergreife ich gerne die Gelegenheit, von Ihnen darüber Aufkärung zu erlangen, inwiefern man bei der AfD " ... das demokratische System der BRD in Frage stellt". Sie würden mir durch eine verständliche Antwort sehr weiterhelfen!

Nicht noch eine "fundierte" Argumentationsdauerschleife über die Verfassungsfeinde!
Denn mit Ihrem Verzicht auf Aufklärung, würden Sie mir und einigen Mitkommentatoren sehr, sehr weiterhelfen!;-)
Alles Gute! MfG

Karla Vetter | Fr., 3. Mai 2019 - 19:27

Antwort auf von Gerhard Lenz

die Abschaffung des System fordern Jusos nicht. Aber dessen Ü b er b e r w in d u n g.

Marianne Rutamm | Sa., 4. Mai 2019 - 14:50

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nein, Herr Lenz, SIE irren. Selbstverständlich ist der "demokratische Sozialismus" im Programm der SPD festgeschrieben. Nachzulesen im Hamburger Grundsatzprogramm der SPD vom 28. Oktober 2007, Seite 16: "Der demokratische Sozialismus bleibt für uns die Vision einer freien, gerechten und solidarischen Gesellschaft, deren Verwirklichung für uns eine dauernde Aufgabe ist."
Also: Bitte nichts unterschlagen, nichts unrecherchiert behaupten, keinen Euphemismus.

Yvonne Walden | Do., 2. Mai 2019 - 16:50

Antwort auf von Henning Magirius

Was Henning Magirius schreibt, scheint inkonsistent. Zunächst einmal: Die Soziale (oder kapitalistische) Marktwirtschaft wird in unserem Grundgesetz an keiner Stelle erwähnt. Das Stichwort "Enteignung" aber sehr wohl (Artikel 15 Grundgesetz). Dort ist zwar von "Vergesellschaftung" die Rede, denn "Enteignung" klingt zu martialisch. Früher war der Artikel mit "Sozialisierung" überschrieben. Wie dem auch sei, Fakt ist, daß Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel (siehe BMW) zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft (Genossenschaftseigentum o.ä.) überführt werden können. Deshalb könnten wir den Spieß auch umdrehen: Wer diese verfassungsgemäße Möglichkeit der Vergesellschaftung von Großkapital in jedweder Form mißachtet, ist ein Verfassungsfeind. Oder etwa nicht?

Sehr geehrte Frau Walden, als " schriftstellerischer" Arzt mit etwas juristischen "Erbteilen" geht meine Frage vermutlich fehl:

"Weshalb muss ich einer Patientin das JURISTENDEUTSCH der Ablehnung eines Behindertenanspruchs seitens eines Versorgungsamtes, das 10 plus 10 nicht zusammen zählen kann, überhaupt verdolmetschen?"

Eine Frau, die wie ich bereits mit 15 Jahren gegen das damalige "Jugendschutzgesetz" sozusagen verstoßen hat, weil sie damals schon nebenbei arbeitete, muß nun meinerseits in meiner "Sprechstunde" nicht entmutigt werden.

Bei "GRASS" gegen "Biermann" plädiere für "Gegen Volksverarschung!" -

Blechtrommeln kann jeder. - KEVIN "allein in der SPD" ist allerdings weder dümm- oder dämlich, sondern dem ZEIT-Geist geschuldet.

Das "Nach-Denken" hat den Nachteil, daß es einer gewissen Anstrengung bedarf.

Mit "Schreiben nach Gehör" werden LeserInnen sowieso überfordert ... (Pardong, Madame) ...

gerhard hellriegel | Do., 2. Mai 2019 - 15:33

Die kapitalistische wirtschaft ist ständig auf der suche nach ausbeutungsmöglichkeiten - das ist kein böser wille, sondern spielregel. Auf der einen seite hat uns das wohlstand beschert, auf der anderen gefährdet es unsere lebensgrundlagen.
Die idee war ja, dass die politik die wirtschaft kontrolliere, es sieht aber eher so aus, als habe die wirtschaft die politik korrumpiert. Das kapital erpresst die politik. Wie reagieren die finanzmärkte, was macht der dax?
In brüssel sitzen 50.000 lobbyisten, was glauben Sie denn, was die treiben? Wo ist denn da transparenz? Wenn die wirklich alle abgeordneten informieren wollten, dann wäre doch eine webseite, auf die ALLE zugriff haben, das zeitgemässe mittel.
Dort könnten sie ihre argumente ausbreiten, auf nachfragen antworten usw. Das wäre ein demokratisches verfahren. Stattdessen suchen sie das persönliche gespräch - ja, ja.
Das problem ist also nicht der reichtum, sondern die undemokratischen einflussmöglichkeiten des kapitals.

Manfred Westphal | Do., 2. Mai 2019 - 19:41

Antwort auf von gerhard hellriegel

Herr Hellriegel,
Sie haben nicht erwähnt, dass mind. 25% dieser Lobbyisten NGOs, Politiker, polit. Stiftungen, Sozialverbände, Religionsgemeinschaften, Spendensammler usw. vertreten, also nicht das "böse" Kapital, aber gerne an den kapitalistischen Töpfen der Steuergelder teilhaben wollen.

Christa Wallau | Do., 2. Mai 2019 - 15:59

Die Ergebnisse von Verstaatlichung kann man gerade gut in Venezuela sehen, falls einem die Situation in der DDR 1989 nicht mehr bewußt sein sollte. Totale Pleiten!
Wenn in dieser Lage der SPD nichts anderes
einfällt als die alten, untauglichen Rezepte, so darf man wohl konzidieren, daß sie endgültig mit ihrem Latein am Ende ist.
Die Linken - allgemein - sind argumentativ auf dem absteigenden Ast. ABER: In Deutschland sitzen sie noch in allen entscheidenden Positionen, vor allem in den Medien. Und von dort aus führen sie einen erbitterten Machterhaltungs-Kampf - mit allen Mitteln! Die Abwehrschlacht wird unter dem Banner "KAMPF GEGEN RECHTS" geführt.
Unentwegt beschwört man zu diesem Zweck die Schreckensbilder der NAZI-Herrschaft vor 70 Jahren herauf. Jede Abweichung von links-grünen Dogmen müsse unausweichlich in die erneute Katastrophe führen. Mit dieser ANGST wird Politik gemacht!
Dies ist lächerlich u. erbärmlich, aber es stößt leider noch immer auf sehr viele offene Ohren.

...der letztendlich nur zum Zweck hat, für die Rechte, genauer gesagt Frau Wallaus AfD, die Trommel zu rühren.
Warnungen vor bzw. Erinnerungen an die NS-Zeit als Mäntelchen für sozialistische Politikbestrebungen? Gehts noch absurder? Selbst wenn man Herrn Kuhnerts sozialistische Träume ablehnt, bedeutet das noch lange nicht, die durchaus bestehende Bedrohung von Rechtsaussen als nicht existent abzutun. Wer solches versucht, der handelt offensichtlich interessenorientiert, aber nicht unbedingt im Interesse des demokratischen Gemeinwesens.
Zu Ihrer Aufklärung: Staatliche Betriebe existieren überall - selbst im des Sozialismus unverdächtigen AfD-Paradies' eines Viktor Orbans. Verstaatlichungen sind durchaus im Rahmen des Grundgesetzes vorstellbar - wer damit gleich Zustände wie in der DDR heraufziehen sieht, argumentiert auf fast schon absurde Weise realitätsfeindlich.
Solche Kommentare erinnern wieder daran, wie sinnvoll es ist, dass der VS die AfD als Prüffall eingestuft hat.

Zur ihrer Info: Das Verwaltungsgericht Köln hatte es dem BfV, ENDE FEBRUAR UNTERSAGT, in Bezug auf die AfD zu äußern oder zu verbreiten, diese werde als „Prüffall“ bearbeitet o. dies zu bezeichnen!!! Für Fälle der Zuwiderhandlung wurde ein Bußgeld angedroht.
Scheint ihnen, Herr Lenz ,aber nicht zu intressieren oder ist ihnen durch die Lappen gegangen.
Bei diesen o.g. Artikel geht es um K. Kühnert & die SPD. Aber wäre ja zu kurz gedacht, also muß die AfD mit ins Boot genommen werden.
Gibt es eigentlich Kommentare von ihnen, wo die AfD nicht die Hauptrolle oder zumindest eine Nebenrolle einnimmt?
Gibt es denn, eine anerkannte AfD-Phobie?
Ehrlich: auf Dauer ermüdent & Langweilig!

Als Bundes-Besser-Deutscher haben Sie in 'Dunkel-Deutschland' (Zitat Ex-Bundespräsident Pfarrer Dr. Gauck) doch nicht gelebt. Ich werde Ihnen die 'Enteignungen' in der roten Dikatatur der DDR/SBZ einmal erklären.
1946 fing es an. Enteignung der 'Nazi- und Kriegsverbrecher'. Selbtredend entschieden die Kommunisten und die Sowjets wer Verbrecher war. Rechtsstaatliche Kriterien und Verfahren - Fehlanzeige!
Nebenbei enteignete man den Großgrundbesitz und nannte das verlogenerweise 'Demokratische Bodenreform'. Auch Betriebe von Widerständlern und NS-Opfern waren betroffen. 1953 erfolgte die Enteignung der Hotels und Pensionen entlang der Ostseeküste ('Aktion Rose'). Ab 1958 gründete man LPG'en und zwang die Bauern diesen beizutreten (das sogenannte 'Bauernlegen'). Damit löste man eine Massenflucht der Landbevölkerung nach dem Westen aus - und mußte irgendwie reagieren. Im August 61 handelte man: Bau der Mauer.

Im August 61 handelte man: Bau der Mauer.
Seitdem wurde an der Mauer und der innerdeutschen Grenze 'auf Menschen geschossen, wie anderswo auf Hasen' (Zitat Lothar Loewe). Nach einer kurzen Phase der wirtschaftlichen Konsolidierung (*), die 1965 mit Suizid Erich Apels endete, ging es weiter. Diesmal traf es die kleinen Handwerks- und privaten Kleingewerbebetriebe, welche ab 1970 enteignet und in PGH's gezwungen wurden.
Die Kurz-Darstellung macht deutlich: Wenn die Enteignungslawine rollt, ist es zu spät. Wir müssen uns HEUTE wehren - alle !

(*) Neues Ökonomischen System der Planung und Leitung (NÖSPL)

Vielen Dank werter Herr Düring für Ihren in aller "Deutlichkeit" verfassten Beitrag zu Enteignungen von Bürgern für Bürger. Als Westdeutsche war mir die "Staatsgewalt", die dabei in Anwendung kam vor Ihrer Schilderung nicht so bewusst. Obgleich ich bei meinem ersten Berlin-Besuch als Erwachsene auf einen noch erhaltenen Wachturm am Todesstreifen kletternd, die Sicht des Todesschützen einnehmend, eine gruselige Ahnung davon bekam, was es bedeutet unter einer solchen Staatsmacht leben zu müssen. Unter anderem deshalb konnte ich mir auch anfänglich nicht erklären, wie unsere Mitbürger aus dem Osten nach der Wende etwaige Folgeparteien dieses sozialistischen Unrechtsregimes dennoch wählten. Inzwischen und mit Blick zurück auf politisch westdeutsche Begebenheiten nach dem Krieg, zumindest was "politisch geprägte Rest-Gesinnungen" betrifft, kann ich kein objektives Urteil mehr darüber fällen. Politik muss aber m.E. alle Seiten in Neutralität abwägen und hin zur gesunden Mitte führen! MfG

Oh ja, Herr Düring, auf den Punkt gebracht. Ergänzend möchte ich in Erinnerung bringen, das such bei den Grundstücken es Enteignung gab, und nicht nur bei den Bauern. Für das beseitigen der Trümmer in Dresden wurden finanziell die Hausbesitzer belastet. Da diese meist selbst nichts hatten, wurde es vom Staat verrechnet! So kommt man zu Volkseigentum!!!!
Ein weiteres Hauptproblem waren "die noch nicht überzeugten Kommunisten"(die Mehrheit der Bevölkerung). Enteignungen würden damit begründet, das Sie "Nazis" waren und somit schnell an Posten & Produktionsmittel kam. (Sehen Sie "nur zufälliger Weise" eine Parallele zu HEUTE?) Das wenige, was nicht als Reparationszahlung nach Rußland ging, ging zu ca.80 %(?) in sogenanntes Volkseigentum über. In den 68-er Jahren begann die zweite Enteigungswelle & in den 80-er Jahren wurden noch die gut funktionierenten halbstaatliche Betriebe in die Großkonzerne - Sorry - Kombinate eingegliedert. Die Folgen habt ihr selbst im "Westen" fühlen" müssen.

Karlheinz Wehner | Fr., 3. Mai 2019 - 11:51

Antwort auf von Dieter Erkelenz

Aber nein, Herr Lenz ist wohl selber ein kleiner Belzebub.

Sehr richtig erkannt! Herr Kühnert hat wohl einige Jahrzehnte verschlafen. Das Experiment DDR ist kläglich gescheitert. Es hat sich zwar eine herrliche Solidarität und ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt, dass in der Marktwirtschaft nicht so vorhanden sein kann. Aber es hat sich trotz der DDR und wegen ihr entwickelt. Die Wirtschaft wird im Kommunismus nie gewinnen, die Schöpferkraft des Mittelstandes wird vernichtet. Wir Ossis haben es doch erfahren. Wir wollen die rot-grünen Experimente niemals wieder. Darum wird auch die AFD gewählt, denn die CDU ist zu weit nach Links gedriftet, sie unterscheidet sich nur unwesentlich von SPD und den Grünen. Diese Ansichten des Jusos sind im Osten abgewählt. Es gab sicher Dinge ,die Bewahrens wert gewesen wären, aber Volkseigene Betriebe gehören sicher nicht dazu .Dieser Ansatz des Jusos ist purer Unsinn und wird die Wählbarkeit der SPD der 10% Marke weiter zu treiben

Ich glaube nicht das die AfD von dieser Diskussion profitieren wird, eher das Gegenteil. Nicht wenige Wähler sind von Linkspartei und SPD zur AfD gegangen, weil sie die Staatsknete nicht mit Einwanderern teilen wollen. Das heißt aber nicht das diese Wähler wirtschaftlich nun rechts stehen. Was auch immer "rechts" oder "konservativ" bei Wirtschaftsthemen ist. Ich vermute eher das es der AfD bei diesem Thema wie der SPD geht: sie kann sich nicht entscheiden.

Willy Ehrlich | Do., 2. Mai 2019 - 16:00

Es wird mal wieder interessant sein, zu beobachten, was denn die Mainstream-Presse (zu der inzwischen auch die ZEIT gehört) aus den Verlautbarungen von KK macht. Unterstützen? Zerfetzen? Relativieren? Meine Vermutung ist: Totschweigen.

Schon schlimm genug, dass die ZEIT das Interview geführt und veröffentlicht hat.

Yvonne Walden | Do., 2. Mai 2019 - 17:18

Antwort auf von Willy Ehrlich

Dazu nur eine Bemerkung: Totschweigen ist das exakte Gegenteil einer "freien Presse", und Pressefreiheit ist hierzulande zumindest in unserem Grundgesetz ein Grundrecht, auch wenn dies vielfach mißachtet wird. Schon vergessen, Herr Ehrlich?

Bernd Muhlack | Do., 2. Mai 2019 - 18:03

Antwort auf von Willy Ehrlich

Zitat: "Schon schlimm genug, dass die ZEIT das Interview geführt und veröffentlicht hat."
Herr Ehrlich: genau das ist Meinungsfreiheit!
ZEIT-Online überfliege ich täglich und bei dem Wissenstest bin ich meist "ziemlich gut".
Ein jeder möge das lesen, zur Kenntnis nehmen, was er, sie, es will!

DIE ZEIT, die Alpen-Prawda? Es gab bessere Zeiten!

Herr Ehrlich, ich gehe einmal davon aus, dass weder Sie, noch ich und die meisten der Foristen einen KK ernst nehmen, nicht wahr?

Willy Ehrlich | Do., 2. Mai 2019 - 18:37

Antwort auf von Bernd Muhlack

Nein, ich kann KK wirklich nicht ernst nehmen.

Die Meinungsfreiheit stelle ich nirgendwo in Frage. Das "schlimm genug bezieht sich auf den Ärger, den sich die Mainstream-Presse mit diesem Interview selbst beschert hat.

Und "totschweigen" werden wesentliche Teile der Medien dieses Thema. Ich nicht.

Wolfgang Tröbner | Fr., 3. Mai 2019 - 08:55

Antwort auf von Bernd Muhlack

Man sollte einen Kühnert ernst nehmen, sogar sehr ernst. Es könnte sich eines Tages als katastrophaler Fehler herausstellen, solche Menschen nicht ernst zu nehmen. Dann könnte es allerdings zu spät sein. Wehret den Anfängen!

Das Problem Kühnert ist inzwischen leider ein Problem der SPD und der Bundesregierung! Gestern hat sich die SPD-Spitzenkandidatin zur Europa-Wahl Frau Barley (im Gegensatz zum Juso ohne Berufsabschluß eine 'Dame von Welt' - immerhin promovierte Juristin mit viel Berufserfahrung und zusätzlichem französischen Abschluß) zum Sachverhalt geäußert.
Von ihr hätte ich ein deutliches und unmißverständliches Wort der Kritik erwartet; denn die noch amtierende Frau Justizministerin ist per Amt verpflichtet, das Recht und den Rechtsstaat zu schützen und zu verteidigen. Anstatt ihren Juso-Lümmel abzumahnen, hat sie ihn aber gestern per Interview in Schutz genommen.
Ich stelle fest:
Frau Barley ist eine Justizministerin, die geltendes Recht zur Disposition stellt. Sie hat ihr Versprechen gebrochen, welches sie uns allen per Amtseid gegeben hat! Gut merken für den 26.05. !
Wenn Frau Merkel ihren Amtseid ernstnimmt, muß sie Frau Barley entlassen - und damit die Koalitionsfrage stellen.

Sorry, Enteignungen sind ein gängiges Mittel. Das wird z.B. beim Autobahnbau oder beim Bau von ICE-Trassen gemacht. Auch beim Kohleabbau wird enteignet. Geht auch nicht anders, wenn man nicht größere Bauvorhaben durch den Widerspruch Einzelner sich abwürgen lassen will. Man muss also konkret fragen, ob z.B. die Vergesellschaftung von BMW nützlich ist oder nicht. Die andere Frage ist, wer das Geld dafür geben soll, denn Entschädigung muss bezahlt werden. Werden also die BMW-Beschäftigten zusammenlegen und Frau Klatten ausbezahlen? Oder soll das der Steuerzahler machen? Und wer wird dann das Unternehmen führen, der Betriebsrat? Gewerkschaftsunternehmen hatten wir in Westdeutschland nach dem Krieg (Banken, Immobilienunternehmen, Einzelhandel), gingen alle Pleite.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 13. Mai 2019 - 13:45

Antwort auf von Robert Müller

Sie wären eine Bereicherung für die Cicero-Redaktion, vielleicht nur aus deren Geldmangel heraus nicht möglich?
Jedenfalls ist wieder einmal IHRE DARSTELLUNG genau die, die ich in der öffentlichen Diskussion eher weniger wahrnahm.
Gleichwohl ist die Idee, BMW zu verstaatlichen als schlichte Idee zu wenig, wenn es Formen der Mitbeteiligung/Mitbestimmung lange gibt, z.b. über Aktien, gibt es bei VW nicht auch Vorzugsaktien für Mitarbeiter und dann noch den Einfluss des Landes Niedersachsen?
Letzteres ergibt sich aber evtl. aus der Geschichte von VW.
Gesellschaftliche oder staatliche Beteiligungen kann man also diskutieren, wenn es ein solches dringende Interesse seitens der Gesellschaft/des Staates geben würde.
Ansonsten haben wir das Modell der sozialen und freien Marktwirtschaft, das große Unternehmen nicht verbietet, sondern ermöglicht.
Ich würde das eher fördern im Sinne der Möglichkeit für Alle, Kapital für Alle, kontrolliert natürlich, aber nicht als Aufsicht durch alle.

helmut armbruster | Do., 2. Mai 2019 - 16:27

für mich schwer zu begreifen, dass diese Kühnerts aus der Vergangenheit nichts gelernt haben.
Die Abschaffung des Kapitalismus, die Errichtung der klassenlosen Gesellschaft, die Enteignung von Produktionsmitteln, die Diktatur des Proletariats und noch einiges mehr aus diesem Werkzeugkasten, haben keine 100 Jahre gedauert, sind krachend gescheitert und haben vermutlich an die 100 mio Todesopfer gefordert (von den vernichteten Hoffnungen und Lebensläufen ganz zu schweigen).
Die SPD sollte diesen wild gewordenen Fantasten aus der Partei ausschließen und wegen Gemeingefährlichkeit ständig beobachten.

Bernd Muhlack | Do., 2. Mai 2019 - 17:42

"Ehrgeiz ist ein Begriff, den ich auf mich nicht anwenden würde; natürlich lag mir an öfftl Anerkennung, aber die Antriebskraft lag woanders. Die Antriebskraft war typisch für die Generation, der ich angehörte: Wir kamen aus dem Kriege, wir haben viel Elend u Scheiße erlebt im Kriege, u wir waren alle entschlossen, einen Beitrag dazu zu leisten, dass all diese grauenhaften Dinge sich niemals wiederholen sollten in Deutschland. Das war die eigentliche Antriebskraft.
„wer noch niemals einen Krieg erlebt hat,all das Elend, die Grausamkeit gesehen hat, der weiß nicht, von was er spricht, nein, das weiß er nicht!“
„Willen braucht man, und Zigaretten!“
Helmut Schmidt: 23.12.1918 - 10.11.2015

Ich bezweifle sehr stark, dass Kevin Künast diesen u weitere SPD-Urgesteine überhaupt kennt!
Ich würde jetzt gerne einige „Wehner-Zitate“ absondern. Reden/Schreiben ist Silber, Schweigen ist Gold!

Hallo Kevin, Freigang ist zu Ende; 18:00, Einschluss!

Und Angela M. turnt in Afrika herum!!!

Ernst-Günther Konrad | Do., 2. Mai 2019 - 17:45

Jetzt fordert der Präsident des SPD-Wirtschaftsforums Michael Frenzel gar seinen Parteiausschluss. Der SPD General erkennt in Kühnerts Aussage keine Forderung der SPD.
Stimmt, gefordert hatte es bisher keiner.
Aber in der Einleitung des Parteiprogramms steht:
"Den Menschen verpflichtet, in der stolzen Tradition des demokratischen Sozialismus, mit Sinn für Realität und mit Tatkraft stellt sich die deutsche Sozialdemokratie in der Welt des 21. Jahrhunderts ihren Aufgaben." Zitatende.
Nun fordert es der Jusovorsitzende, also der Parteinachwuchs. Kühnert hatte also nicht nur eine fixe Idee, er hält sich insoweit nur an die Einleitungsworte des derzeit gültigen Parteiprogramms. Seinen Rücktritt zu fordern, mag zwar für den Moment die Personalie Kühnert klären, aber nicht das Problem dieser Aussage im Parteiprogramm. Vorsicht. Nirgends wird die Wirtschaftsform im GG festgeschrieben. Der Wähler hat es zu entscheiden, ob er eine solche Partei und Wirtschaftsform will oder nicht.
Uffpasse

Yvonne Walden | Fr., 3. Mai 2019 - 10:30

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Was mich stört: Alle Welt kritisiert die Vorstellungen des Juso-Vorsitzenden zur Durchsetzung sozial-gerechter Verhältnisse. Aber kaum jemand, eigentlich niemand legt eigene Vorschläge auf den Tisch, wie unsere angeblich so soziale Marktwirtschaft reformiert werden kann, um allen Menschen in gleicher Weise zu dienen und die Klassengesellschaft zu überwinden. Es geht nicht ohne eine konsequente Reform der kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsform. Das wissen wir alle. Deshalb sollten diejenigen Politikerinnen und Politiker, die zu gleichen Erkenntnissen gelangt sind wie Kevin Kühnert und andere, endlich zukunftsweisende Konzepte formulieren. Die SPD insgesamt ist gefordert. Sie sollte sich ohne wenn und aber zu den Forderungen ihres Juso-Vorsitzenden bekennen und nicht weiterhin als unzuverlässige Wackelpeterpartei fungieren.

Ich bin der Meinung, die Bundesregierung sollte die ordoliberalen Prinzipien, die sie in der Eurokrise anderen Ländern gepredigt hat, selber beherzigen. Ein ganz wesentlicher Punkt wäre, dass auch alle Unternehmen Steuern zahlen und nicht nur die kleinen, die sich nicht an der Steuer vorbei drücken können. Ein weiterer Punkt wäre die Subventionen zu kürzen, zuletzt sind die wieder mächtig gestiegen.

Was mit ordoliberal nichts zu tun hat, mir aber am Herzen liegt, wäre das mehr in die Zukunft investiert wird und weniger in aktuelle Sozialprogramme. Die größten waren zuletzt die Masseneinwanderung und die zu deren Bewältigung aufgelegten Programme. Das reicht von mehr Wohnungen, über mehr Lehrer, Polizei und Verwaltungsmitarbeiter bis zu den Beschwichtigungsprogrammen für die eigenen Kernwähler. Mit dem Konjunktureinbruch steht die Entscheidung an, ob man sich demnächst verschulden oder weniger ausgeben will. Man wird sehen ob Merkel sich das antun will oder ob sie vorher geht.

dieter schimanek | Do., 2. Mai 2019 - 18:54

...finde ich prima. Als erstes die öffentlich Rechtlichen. Danach die Lügenpresse, wir müssen unbedingt auf den Level von Erdogan kommen. Die Bonzen Fabriken werden in kleine Häppchen aufgeteilt, jeder bekommt ein paar Schrauben und wenn dann noch etwas übrig bleibt, wird der Rest verlost. Karl Marx war ein fähiger Vordenker, seine Jünger sind es leider nicht, da ist Denken reine Glückssache. Das Dilemma ist die Differenz zwischen Theorie und Praxis also der Mensch. Geht es um Moneten und die Macht, wird schnell der Nachbar umgebracht.

Henning Magirius | Do., 2. Mai 2019 - 20:13

Danke, Herr Kühnert, dass Sie darauf hingewiesen haben, was wirklich im „SPD“-Parteiprogramm steht. Wie die kurze Geschichte der Moderne seit 1917 lehrt, sind Demokratie und „Sozialismus“ unvereinbar, da krachend dutzendfach in allen Kontinenten dieser Erde gescheitert (Sowjetunion bis Venezuela). Jetzt wissen wir, die „SPD“ ist doch die (einstmals und immer noch verbotene) KPD. Oder kann jemand hier im Forum in tausend Zeichen den Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus definieren? Wenn das Kurt Schumacher mitbekommen hätte...

Gisela Fimiani | Do., 2. Mai 2019 - 21:29

„Olaf Scholz mit seinem pragmatischen Mitte-Ansatz.....“ ist ein Euphemismus. Deshalb ist kein glaubwürdiges Paroli zu erwarten.

Lisa Werle | Do., 2. Mai 2019 - 22:11

Wir haben in Deutschland nicht nur eine Kanzlerin, die ohne Not eine sog. Energiewende ausgerufen und kolossal in den Sand gesetzt hat.
Wir haben nicht nur eine Kanzlerin, die 2015 einen grandiosen Fehler gemacht und es seither weder geschafft hat, diesen zuzugeben, noch den Fehler wirkungsvoll zu korrigieren.
Wir haben nicht nur einen Wirtschaftsminister, der sowas von keine Ahnung von Wirtschaft hat, aber mit dieser Leerstelle dabei ist, unseren Mittelstand zu schädigen.
Nun haben wir oben drauf auch noch Juso-Kevin, ein verwöhntes Söhnchen, das von Steuergeldern lebt und es nicht geschafft hat, sein Studium zu beenden, aber sich dazu berufen fühlt, eines unserer besten und solidesten Unternehmen in eine VEB umzuwandeln – und damit Tausende Mitarbeiter und Aktionäre mal eben zu enteignen (ist anscheinend das Wort der Stunde).
Ich habe die Nase gestrichen voll von von diesen politischen Dilettanten - und von Sozialismus sowieso (Nationalsozialismus, DDR-Sozialismus - es langt).

Norbert Heyer | Fr., 3. Mai 2019 - 07:07

Herr Kühnert hat ganz offen gesagt, das er den Sozialismus der untergegangenen DDR neues Leben einhauchen möchte. Enteignungen scheinen auch für die Grünen das richtige Mittel der Zukunft zu sein. Festgemacht an der Wohnungsnot: Wer hat den massenhaft Sozialwohnungen verkauft, staatliche oder gewerkschaftliche Wohnungsgesellschaften aus Geldnot verscherbelt, wer denn die Migration mit Millionen von Neubürgern ausgelöst? Jetzt ist also der Kapitalismus daran schuld, wenn Politik versagt. Das von vielen befürchtete Szenario, eine grün-rot-rot Koalition auf Bundesebene mit Herrn Habeck als Kanzler, Frau Nahles als
Außenminister, Herr Kühnert als wichtiger Minister für Wirtschaft oder Finanzen und wen auch immer von den ganz Linken - ich höre lieber auf, bevor mir ganz schlecht wird. Auch das so etwas überhaupt denkbar ist, verdanken wir unserer Kanzlerin. Sie hat mit ihrer Politik der Beliebigkeit Raum gelassen, dass solche Albträume überhaupt möglich sind. Jetzt sind die Wähler am Zug.

Henning Magirius | Fr., 3. Mai 2019 - 07:36

Kühnerts Forderung nach Abschaffung des Privateigentums (z.B. tausender Altionäre von BMW) an Unternehmen und des Privateigentums hunderttausender an Immobilien ist nur möglich, wenn Deutschland aus der EU austritt. Denn der freie nationenübergreifende Besitz eines jeden EU-Bürgers an Unternehmen und Immobilien ist Systemgrundlage dieser EU seit Gründung und millionenfache Realität. Es sei denn Kühnert gelingt es alle anderen 27 Regierungen in der EU von seinem kommunistischen Projekt zu überzeugen. Dass dieser Aspekt in der Diskussion noch nicht angesprochen wurde, zeigt wie nationalistisch in Deutschland politische Debatten geführt werden, insbesondere auf der linken Seite.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. Mai 2019 - 08:40

Lese gerade die Mainstreammedien - Bild - u.a. Klein Kevin hat nachgelegt. Er meine alles genauso, wie er es gesagt habe und wirft den Kritikern eingeengtes Denken vor. Nahles will nichts zum Thema sagen, alle anderen "großen" SPD-Führer verharmlosen, beschwichtigen, realtivieren, aber widersprechen bis auf Frenzel, der den Parteiausschluss fordert nicht.
Ich finde es gut, das Kevin bei seiner Meinung bleibt und sie nochmals klar bestätigt. So braucht Herr von der Lieben im DLF nicht wieder den kleinen Kevin interpretieren. Bin mal gespannt, welches Talkformat sich des Themas widmet und wer dann da auftreten darf.
Ich finde, Kevin sollte bei den Jusos bleiben, der hat wenigstens "Haltung" und das vor den Wahlen, was er betont. Er kann dann Parteivorsitzender werden von einer Partei unter 5% und sich einem Leben in der Bedeutungslosigkeit bequem machen. Da fällt mir ein, von was will er leben? Er hat keinen Beruf. Er könnte zu den Linken oder Grünen wechseln und dort "wirken".

Klaus Funke | Fr., 3. Mai 2019 - 08:43

Ich glaube bei Herrn Kühnerts Auslassungen weder an Naivität, noch an ideologische Geisterfahrerei. Die Wahlen drohen und die SPD leidet an Profillosigkeit. Da kommen Kühnerts Phantastereien gerade recht. Im linken/ultralinken Lager gilt es Stimmen zu fischen, vielleicht auch ein paar von den Anarchogrünen. Ansonsten ist die Diskussion in den Medien fast eine vorgezogene Sommerlochdiskussion. Indes, man spürt im linken Lager werden Thesen gekocht, von dort wird die Gesellschaft befeuert. Kühnerts "Vorschläge" sind auch das Ergebnis einer immer stärker werden Linksorientierung, die letztlich vom Kanzleramt ausgegangen sind. Typisch für die derzeitige deutsche Presse- und Medienlandschaft: Hysterie als Konversationsform. Ansonsten sind Herrn Kühnerts Visionen nicht einen Pfifferling wert. Er soll mal Frau Wagenknecht befragen. Die ist da längst drüber weg. Weitere Debatten sind künstlich, unnötig und lenken nur ab vom Dilemma der SPD und der Linken.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. Mai 2019 - 13:44

Antwort auf von Klaus Funke

Ich glaube bei Herrn Kühnerts Auslassungen weder an Naivität, noch an ideologische Geisterfahrerei. Und damit tun Sie gut dran. Kühnert lässt einen Testballon steigen und die SPD-Spitze ohne Profil, hofft auf eine wie auch immer geartete Wende in der Partei. Ich denke nur, der Testballon ist beim ersten Anstieg geplatzt. Der Zeitpunkt ist tatktisch einfach nur dümmlich, so wie die Forderung Kühnert's selbst. Vor den Wahlen eine solche Diskussion über die künftige wirtschaftliche Ausrichtung vom Zaun zu treten, ist aktive Wahlhilfe für die AFD.
Insofern gehört Kühnert der AFD-Hosenbandorden wider den tierischen Ernst. Oh, bringe ich da gerade was durcheinander? Egal, Kevin sollte den Vorsitz der 5% Partei Demokratische Sozialistische Partei = SPD bekommen, die hatten bislang nur die Buchstaben falsch aneinander gereiht. Ich bin schon mal dafür.

Daniel Steger | Fr., 3. Mai 2019 - 14:00

Achtung aufgepasst: Völker Europas “hört die Signale, auf zum letzten Gefecht...” gemäß diesem unserem Motto hat das Kompetenzteam der Sozialdemokraten Deutschlands (SPD) unter Teamleiter Kevin Kühnert eine Theorie entwickelt, wie Europa zu neuer Größe wachsen kann: Vergesellschaftung allen Privatbesitzes!

Ähnliche Theorien in der Vergangenheit sind zwar gescheitert, aber das lag wohl einzig und allein an deren stümperhafter Durchführung. Das Kühnert-Team wird die ganze Sache für Sie kompetent erledigen!

Übrigens: um der Diffamierung unseres Führungsmitglieds Kühnert entgegenzutreten: Herr Kühnert hat seine zwei gescheiterten Universitätsversuche nicht seiner Unzulänglichkeit zu verdanken, sondern er wollte sich schnellstmöglich für die gute Sache engagieren und hat damit in unserer Partei das adäquate Umfeld gefunden: sicher kam ihm auch eine kaum mehr vorhandene Personaldecke zugute!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 3. Mai 2019 - 19:55

Nahles hat sich zwei Tage später doch endlich geäußert. Wie selbstverständlich erklärt sie, das man doch über alles reden kann und nicht jede angebotene Lösung übernommen werden muss. Auch die übrigen SPD-Größen versuchen zu beschwichtigen, die ganze Sache irgendwie aus der Presse zu bekommen. Echter Widerspruch, klare Ansage sieht anders aus. Da war man im Umgang mit Maaßen regelrecht gnaden- und kompromisslos. Da wurde ein Mensch öffentlich gedemütigt. Die Gewrkschaften jedenfalls haben klare Aussagen getroffen, für sie ist eine SPD nicht mehr wählbar. Mal gespannt, wieviel SPDler in der Gewerkschaft ihr Parteibuch und ihre Posten zurück geben, ob es für soviel Chrakterstärke reicht?
Habe ich gerade das Wort Charakter und SPD in einem Satz benutzt? Naja, es gibt sicher auch noch den wahren Sozialdemokraten, der ehrlich und anständig an der Parteibsasis miterleben muss, wie seine Ideale täglich weniger werden. Ohnehin dürfte der Mitgliederstand der SPD sehr übersichtlich werden.

Inge Meier | Sa., 4. Mai 2019 - 16:49

Bisher hat man kaum etwas von ihm gehört und nun ist er Schlagzeile in allen Medien. Mit Radikalität fällt man einfach auf, nicht immer positiv aber das ist auch nicht wirklich nötig und wie Herr Maguier ja auch andeutet er hat sich den Diskurs erobert.

Juliana Keppelen | So., 5. Mai 2019 - 15:51

endlich gibt es wieder Diskussionen in unserem politisch scheintoten Körper. Kaum läßt ein Jusovorsitzender (seit wann werden Jusovorsitzende und ihre Ideen ernst genommen oder wurden politisch umgesetzt?) seinen Gedanken freien Lauf helle Aufregungen in allen Medien landauf-landab und der scheintote Körper fängt an zu zucken. Ach was hätte ich mir diese heftigen Diskussionen und Aufregungen gewünscht über diverse Merkel Aussagen und das auseinandernehmen ihrer hohlen Phrasen. Danke Kevin, danke Greta, auch Dank an Gauland die wenigsten noch zu ein paar Zuckungen in unserem Land führen. Allerdings frage ich mich ob dieser Aufregung um Kevin nicht wichtigere Entscheidungen und/oder diskussionswürdigere Themen (absichtlich) auf der Strecke bleiben.