FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache spricht am 01.03.2017 beim Politischen Aschermittwoch in Osterhofen (Bayern).
Unter Druck: Österreichs Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) zeigte Flagge gegen Rassismus / picture alliance

Rassismus in der FPÖ - Von Ratten und Migranten

Weil er Migranten in einem Gedicht mit Ratten verglichen hat, musste der stellvertretende Bürgermeister der österreichischen Stadt Braunau, Christian Schilcher (FPÖ), von seinem Amt zurücktreten. Sogar seine eigene Partei hat den Politiker fallen gelassen – wenn auch erst auf Druck des Kanzlers

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Braunau ist ein pittoreskes Städtchen in Oberösterreich, 17.1000 Einwohner. In Braunau steht das Geburtshaus von Adolf Hitler, aber das ist nicht der Grund dafür, warum Braunau an Ostern wieder in den Fokus der Medien gerückt ist. Braunau wird heute von der FPÖ regiert, aber wie weit ist die FPÖ von Hitler entfernt? Diese Frage hat ein Bericht im österreichischen Standard aufgeworfen. 

Gerade wurde bekannt, dass Braunaus stellvertretender Bürgermeister Christian Schilcher (FPÖ) nicht nur von seinem Amt zurückgetreten ist und die Partei verlassen hat, sondern auch die Regierungskoalition auf die Probe gestellt hat. Corpus Delicti ist ein Gedicht, das der lyrik-affine Politiker an Ostern im Parteiblatt der FPÖ Braunau veröffentlicht hatte. Er hat es einem Nagetier „mit Kanalisationshintergrund“ gewidmet: der Stadtratte. 

„Tief unten, dort in meinem Stollen, 
wo wir Ratten leben wollen;
wo nur wir zu Hause sind, 
Rattenvater, Rattenkind,
ICH wohn' hier mit meiner Frau
Rattenmutter und genau 
so, wie wir hier unten leben;
müssen and're Ratte eben,
die als Gäst' oder Migranten;
auch die, die wir noch gar nicht kannten,
die Art zu leben mit uns teilen!
Oder rasch von dannen eilen!" 

Dieses Gedicht, das in weiteren Strophen auch ein Bekenntnis zur Heimat fordert und sich gegen die „Vermischung von Kulturen und Sprachen“ richtet, hat die Frage aufgeworfen, was für ein Menschenbild die FPÖ hat, die in Österreich zusammen mit dem Koalitionspartner ÖVP eine Regierung bildet. Wurden Ratten nicht schon im Dritten Reich als Synonyme für Juden verwendet?  Und war es jetzt wieder legitim, Menschen mit Ratten zu vergleichen, um gegen Migranten zu hetzen? 

„Ja“, befand Schilcher. „Ich wollte schlicht aus Sicht eines Tieres, das eine Stadt von unten beobachtet, Veränderungen beschreiben, die ich und andere durchaus zu Recht kritisieren.“ „Nein“, befand Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). „Die getätigte Wortwahl ist abscheulich, menschenverachtend sowie zutiefst rassistisch und hat in Oberösterreich und im ganzen Land nichts verloren.“ Als Reaktion darauf gab Vizekanzler Heinz-Christian Strache den Rücktritt von Schilcher bekannt. Ein Machtwort – und seine Folgen. 

 

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Erich Schulze | Di., 23. April 2019 - 17:27

Er bezeichnet nicht Ausländer als Ratten, sondern alle Menschen, auch sich selber und seine Familie. Insofern kann von Rassismus gar keine Rede sein. Ist aber natürlich eine Steilvorlage für jeden Empörungswilligen. Ausländer=Ratte=Skandal und das auch noch in Braunau am Inn lautet da der Pawlowsche Reflex.

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. April 2019 - 18:57

Antwort auf von Erich Schulze

Sie haben zwar recht, das er letztlich alle Menschen so einstuft, aber was er letztlich damit assozieren wollte ist für mich nicht zu rechtfertigen. Gerade ein FPÖ-Politiker dessen Partei ohnehin der Hang zu Nazigedanken unterstellt werden, müssen genau das nicht machen. Das schadet Kurz und allen Konservatven, die ohnehin schon unter Generalverdacht durch den Mainstream gestellt werden.

gabriele bondzio | Mi., 24. April 2019 - 10:38

Antwort auf von Erich Schulze

Fokossiert man die Ratten in Bezug auf Ausländer ist es peinlich. Und so soll es auch sein, der Rest soll untergehen und der Verfasser auch.
Nicht das erste und bestimmt nicht das letzte mal, dass eine ungerechtfertigte Fokossierung zu Empörungswellen führt.
Meist von Leuten, die nur den "erklärten Text durch die Presse" kennen, das Orginal nie gelesen haben.
Daher sollte jeder "rechts" gerichtete Text von jedem "rechts-lastigen" Autor vorsichtig mit Worten sein, die er in mit-Bezug auf Ausländer oder Nazi-Vergangenheit setzt.

Wolfgang Richter | Mi., 24. April 2019 - 14:57

Antwort auf von Erich Schulze

Er bezeichnet alle Menschen, auch seine Familie, als Ratten.
Wo ist da Rassismus

Albert Schultheis | Mi., 24. April 2019 - 15:53

Antwort auf von Erich Schulze

Also jetzt mal ganz ehrlich: Es ist kein schönes Gedicht, auch kein starkes und aussagekräftiges. Und wenn es aus der konservativen Ecke kommt, dann ist sowas einfach fahrlässig und unklug von dem Verfasser. Aber dennoch muss man ganz entschieden feststellen: Das Gedicht ist nicht rassistisch!
Der Autor stellt im Wesentlichen fest, dass er selber mit seiner Familie ein Rattenleben führt - man könnte ihm daher höchstens einen "Auto-Rassismus" vorwerfen, aber so etwas gibt es nicht. Dass er im Nachgang die anderen um ihn herum ebenfalls in die Rattenspezies mit einbezieht, kann ebensowenig als rassistisch bezeichnet werden, weil das Ettikett der Rattenzugehörigkeit kein diskriminierendes (also unterscheidendes) Merkmal darstellt.
Das alles mag spitzfindig klingen, aber so viel Aufmerksamkeit sollte man einem "Gedicht" (na ja) zukommenlassen, bevor man es als rassistisch einstuft und für den Verfasser nachhaltige Urteile spricht. Aber ein solches Minimalniveau überfordert offenbar.

Michael Völler | Do., 25. April 2019 - 16:49

Antwort auf von Erich Schulze

Sie vergessen zum einen, dass die Symbolik, dieses Gedicht vom Bürgermeiter von Hitlers Geburtsstadt zu veröffentlichen mehr als deutlich ist?

Und mir sticht sofort die Verbindung zwischen Ratten und Migranten ins Auge, ich weis nicht mit welchen Denkmustern Sie sozialisiert wurden, aber in meinem Augen ist jdas eine solche offensichtlich rassitische Hetze...... die ja auch in den weiteren Stellungnahmen nochmals deutlich eingeräumt, da helfen alle netten Worte drumrum nichts......auch der von Ihnen hier in Abrede gestellte Bezug zu Migranten wurde auch nochmals deutlich hervorgehoben.

Und dass die Ratten schonmal für den tödlichsten Rassismus, der genau von einem Sohn dieser Stadt ausging ist natürlich Zufall .... wahrscheinlich genau wie das Gas in Mein Kampf und in Auschwitz

Aber Manche Leute können anscheinen sogar mitten in Auschwitz, Dachau und Buschenwald in Gedenkstätten auch wahrscheinlich keine schlechten Dige erkennen, wenn SIe nur entsprechend sozialisiert wurden.

Robert Freitag | Di., 23. April 2019 - 18:08

Ekelhaftes "Gedicht", der Rücktritt war fällig. Aber , liebe Redaktion, was hat die AfD damit zu tun? Das Aufmacherbild suggeriert, dass es um einen AfD-Politiker geht, dabei handelt es sich doch um die FPÖ!

Günter Johannsen | Di., 23. April 2019 - 19:39

Antwort auf von Robert Freitag

Foto und Titel suggerieren einen Zusammenhang zur AfD … und das sollte der Cicero nicht tun. Ist aber wohl keine Absicht gewesen, meine ich!
Dennoch ist gerade jetzt dieses Gedicht nicht angebracht, wo es 1. auf die Wahlen zugeht und 2. auf so eine Steilvorlage (auch wenn sie völlig anders gemeint war - nicht jeder versteht eben jeden Rext!) für die selbsternannte linksliberale Elite …
Gut gemeint ist immer noch das Gegenteil von gut!

Christa Wallau | Di., 23. April 2019 - 20:12

Antwort auf von Robert Freitag

Wenn es um die "Rechten" geht, dann werden eben gern alle
über einen Kamm geschoren. Äußert sich irgendein unbedeutender Lokalpolitiker in Klein-Tupfingen so, daß man dem "rechten, braunen Gesocks" mal wieder
ordentlich am Zeug flicken kann, dann gehen in Deutschland alle Sirenen an, im Blätterwald herrscht Sturm, und das Fernsehen bringt Sondersendungen.
Das hat Methode - seit Jahren.
Nicht daß irgendjemand annehmen sollte, daß ich die Ratten-Vergleiche eines
unbedeutenden Vize-Bürgermeisters in Braunau gut fände, aber was hat das mit der
gesamten FPÖ oder gar der AfD in Deutschland zu tun?

Genau: NICHTS!

Vergessen wir niemals: Wir haben in D eine Bundestagsvizepräsidentin (!), die hinter einem Schild "Deutschland, du mieses Stück Scheiße" hergelaufen ist!
Ist sie etwa jemals von den GRÜNEN oder den anderen Altparteien aufgefordert
worden, ihr Amt niederzulegen???
Wenn schon, dann bitte a l l e gleich behandeln. Sonst "riecht" man die
Absicht meilenweit und ist verstimmt.

...in ihrem eigenen Kreisverband umschauen. Dort gibt es Typen, die auf Facebook erbärmlich schändliche Sprüche posten.

Wenn so was nicht mehr vorkommt - und das anzunehmen ist völlig illusorisch, porträtiert es doch einen bestimmten Teil der AfD - dann können Sie so tun, als wäre die AfD eine normale, akzeptable Partei.

Frau Wallau.
Diese Aktion von Claudia Roth und vor allem die „Nicht“ - Reaktion der Altparteien – Clique zeigt die in vielen Teilen unserer politischen Landschaft herrschende Doppelmoral.
Ein ganzes Land gleichzusetzen mit einem „Stück Scheiße“ blieb komplett folgenlos. Sie wurde sogar wiedergewählt.
Andere, unbescholtene Abgeordnete wählt man nicht, weil sie einer bestimmten Partei zugehören, deren Einzug ins hohe Haus man offensichtlich nicht zu akzeptieren bereit ist.
Das riecht nicht nur, das stinkt zum Himmel.

Die Gleichsetzung einer Gruppe von Menschen mit Ratten ist unanständig und zu verurteilen.

Die aus der Luft gegriffene Gleichsetzung unbescholtener Politiker mit Nazis – wer es vergessen haben sollte: einer der größten Verbrecher – Gruppe der Geschichte – ist hingegen nicht nur OK sondern politisches Alltagsgeschäft.
Keinen stört's.
Man braucht es nun mal, wenn einem sonst nichts mehr einfällt.

Gerhard Lenz | Mi., 24. April 2019 - 10:58

Antwort auf von Robert Freitag

...die AfD würde sich in irgendeiner Weise von solchen Sprüchen distanzieren? Da können Sie Gaulands berühmte 1000 Jahre warten, und dann ist das immer noch nicht passiert.
Ein Meuthen wird doch nicht müde, die Partnerschaft und Freundschaft zur FPÖ zu betonen. Diese FPÖ war doch bis vor kurzem der rechtsextremistischen Identitären Bewegung innigst verbunden - nicht grundlos werben Letztere jetzt um Verständnis für die FPÖ.
Der Hetzer war doch nicht irgendein abgehängter Dorftrottel, der, wie die ganzen "Benachteiligten und Belogenen", irgendwie zu einer rechtspopulistisch/ rechtsextremistischen Partei wie der FPÖ gefunden hat - er war schon mal Funktionsträger.
Und auch in der AfD ist es - angeblich - schon mal vorgekommen, dass man Menschen mit Migrationshintergrund ähnlich verunglimpft hat.
Ob AfD oder FPÖ ist völlig egal - das Menschenbild, bestimmte Minderheiten betreffend, ist in beiden Parteien ähnlich beschämend.

es ist aber halt auch - nicht angeblich, sondern sicher - wie oben beschrieben, vorgekommen, dass man ein ganzes Land als "mieses Stück Scheiße" bezeichnet hat, neben der Äußerung des Wunsches, dass es "verrecken" soll.
Eine Grüne war's.
Wenn Sie schon fordern, dass sich die AfD von Sprüchen der FPÖ distanzieren soll, dann hätte ich drei einfache Fragen:
Finden Sie den obigen Vergleich (D - Stück Scheiße) passend?
Wie ordnen Sie ihn ein im Verhältnis zum Vergleich Menschen und Ratten?
Sollten sich dann nicht mindestens SPD, CDU und Linke (neben den Grünen natürlich) hiervon distanzieren? Die österreichischen Grünen nach ihrer Logik dann ja auch...
Ach ja... vom längst fälligen Rücktritt Roth's ganz zu schweigen.

..bis Sie schwarz werden Herr Will, der Herr Lenz ist doch gar nicht bereit zum Nachdenken. Ich habe schon drauf gewartet, bis sich Herr Lenz wieder zum AfD Bashing meldet.

Na, Herr Lenz, haben Sie immer und ständig wie alle, nur das eine Zitat von Gauland(Vogelschiß) und von Höcke(Mahnmal der Schande) auf Lager, oder haben Sie da noch mehr?

Sie wissen doch genau, dass Frau Roth das nie gesagt hat, auch wenn ihr der rechte Rand das zu gerne anhängt. Fake news - oder schlichte Verleumdung.

Urban Will | So., 28. April 2019 - 14:51

Antwort auf von Gerhard Lenz

dass Roth diese Sprüche nie selbst "gesagt" hat, aber sie lief - das sind keine fake News, das können Sie wirklich nicht behaupten - hinter einem entsprechenden Banner her bei einer Demonstration.
Ist es - nach Ihrer Logik finde ich keine andere Lösung - also so, dass man sich Dinge nur dann zuschreiben lassen muss, wenn man sie ausspricht?
Na dann möchte ich Sie mal hören, wenn - sagen wir - eine Gruppe von AfD - Funktionären schweigend hinter einem Banner her spaziert, wo beispielsweise so ein Rattenvergleich draufsteht.
Ist dann ja in Ordnung, oder?

Eine echt entwaffnende Logik im besten Sinne, deswegen werden Sie auch von dem Adressaten keine sachlich begründete Antwort bekommen. Er kann nicht zugeben, dass er ständig mit mindestens zweierlei Maß misst, obwohl, der Begriff "messen" wäre da schon zu viel der Ehre. Messen ist immer der Versuch, etwas mit Werten klar zu bestimmen. Für diesen Fall das genaue Gegenteil.

Heidemarie Heim | Di., 23. April 2019 - 18:09

Und ich würde fast behaupten wollen, das die von diesem Kommunalpolitiker benannten Nager mit ihrem Vermögen einer nahezu unheimlichen Anpassungsfähigkeit an das jeweilige Umfeld, mehr Instinkt und Verstand haben als dieser. Was das allerdings mit dem Menschenbild einer gesamten Partei zu tun haben soll wie im Artikel geschrieben, erschließt sich mir nicht. Auch das hier gezeigte Titelbild dazu, hinterlässt zumindest bei mir den Eindruck, das man als Leser nicht umhinkommen soll, gewisse Parallelen zu ziehen. Ob unter Druck oder nicht was die Entfernung dieses unsäglichen "Rattenlyrikers" betrifft,hatte man vom Vizekanzler unseres Nachbarn Österreich kein "neutrales" Bildnis zu Händen? Oder reagiere ich mittlerweile etwas dünnhäutig geehrte Redaktion?
Möglicherweise bewegt sich mein Kommentar dazu aber auch in jenen "unterirdischen" Gefilden, wie ein Mitkommentator hier schon befand?
Ich erwäge wie die von mir geschätzte Frau S.-Irrek demnächst eine "Haftpflicht" MfG abzuschließen

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. April 2019 - 19:07

Antwort auf von Heidemarie Heim

Nein liebe Frau Heim, ich denke Sie sind nicht dünnhäutig. Ich unterstelle mal dem Autor des Artikels, dass er im Archiv, auf die Schnelle, einfach nur die falsche Auswahl getroffen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es kein Bild von diesem Vizebürgermeister gibt, bei Reden vor der FPÖ oder neutrale Ablichtungen. Auf der Homepage der Stadt Braunau ist ein solches neutrales Bild, falls eines gebraucht wird.
Dieses Bild derzeit im Cicero so belassen, wäre nicht neutral.

Ines Schulte | Di., 23. April 2019 - 21:58

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Lieber Herr Konrad. Den Artikel zum Bild habe ich mir gar nicht angetan. Schon der Zusammenhang mit Foto und Überschrift genügte, um der Presse ein vernichtendes Zeugnis an Parteilichkeit und auch Böswilligkeit zu unterstellen. Das war kein Zufall!
Egal, wo man politisch steht. Das ist einfach unterirdisch!

Andreas Müller | Mi., 24. April 2019 - 17:28

Antwort auf von Ines Schulte

ich stimme Ihnen zu! Solche Irreführung ist nicht anständig und des Cicero nicht würdig!

Ernst-Günther Konrad | Do., 25. April 2019 - 11:16

Antwort auf von Andreas Müller

Sie haben beide Recht. Ich dachte mit einem diplomatischen Brückenbau den Cicero redaktionell zu einer Erklärung oder zum Austausch des Bildes zu veranlassen. Scheinbar ist das eingestehen eines Fehlers doch schwieriger als ich mir dachte. Schade.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 24. April 2019 - 10:04

Antwort auf von Heidemarie Heim

denn texten und veröffentlichen würden, benötigen Sie keine Versicherung.
Bitte lesen Sie noch einmal mit Bedacht.
Es ist keinesfalls ausgemacht, dass das lyrische Ich identisch mit dem Autor sein soll.
Hier schreibt eine Ratte.
Dass er aber diese Perspektive wählt, spricht evtl. für die "Verborgenheit"/"das Unterirdische", das sich in diesem Text Bahn bricht.
Für genau das könnte man auf die Idee kommen, den Autor für umgangssprachlich, im Jargon als eine <-""K...""-> zu verzeichnen, denn mit menschlichen Maßstäben hat das nichts mehr zutun.
Liebe Frau Heim, ich bin entsetzt.
Ein Bürgermeister schreibt so etwas?
Liebe Frau Heim, bitte kommen Sie gar nicht erst auf die Idee, sich "unterirdisch" zu bewegen.
Da die FPÖ in Österreich keinesfalls derart unter "Verdacht" gestellt ist wie evtl. in Deutschland, ist es ganz offen unterirdisch,verabscheuenswürdig oder gar "Lokalkolorit"?
Schlussszene "Der 3.Mann"
Das Bild des Cicero ist möglich, weil Strache Redner der AfD war!

Zunächst mein Dank an Alle, die auf meinen Kommentar antworteten! Eine Nacht darüber geschlafen sowie Ihr aller Zuspruch lassen mich neu gewappnet;-) in den Diskurs gehen. Ich freue mich auf den weiteren persönlichen Austausch mit Ihnen!
Ebenso mit den Cicero Redakteuren! Schönen Tag allen Anwesenden! MfG

Gerard Lenz | Mi., 24. April 2019 - 11:06

Antwort auf von Heidemarie Heim

Vielleicht, dass nur in Parteien wie der FPÖ oder AfD solche Typen geduldet werden, in Ämter gewählt werden, umjubelt werden - so lange sie nicht in der Öffentlichkeit auffallen, erst dann ist die angebliche "Bestürzung" da...

Sprüche wie die des Durchgeknallten zeugen leider von einem Denken, in dem Menschen mit Migrationshintergrund de-humanisiert, entmenschlicht werden. Jeder teutsche Schäferhund steht bei diesen "Verteidigern christlicher Werte" im Ansehen höher, als der Migrant aus einem arabischen Land.

Auch ein Gideo wie ein Maier oder ein Räpple oder wie auch immer sie heissen mögen sind, trotz besch..eidener Sprüche, noch immer Mitglieder.

Und dann gibt es Initiativen, wie den Stuttgarter Aufruf, die sich dafür einsetzen, dass das auch so bleibt.

Ich weiß nicht zu welcher Altersgruppe Sie gehören werter Herr Lenz, jedoch weiß ich aus vergangener Zeit, das das von Ihnen angesprochene Problem mit "enttarnten" ,den Grundsätzen einer Partei entgegen laufenden radikalen Mitgliedern, nichts seltenes ist. Was glauben Sie, wohin die ganzen Echtzeit-Nazis nach Weltkrieg II politisch entfleucht sind? Wer in der Justiz, später in der Verteidigung die Stellen besetzte? Und Sie finden das abscheuliche Instrumentarium der Dehumanisierung beileibe nicht nur am rechten Rand. Wenn Sie sich bitte mal die Toten linken RAF-Terrors und deren Helfer palästinensischer Herkunft und umfassender Mithilfe von DDR-STASI in Erinnerung rufen möchten. Oder den Umgang linker Extremisten was Polizeibeamte betrifft bei Krawallen. Angesichts der wahrscheinlich durch die IS-Terrororganisation begangenen "Entmenschlichungen" gegenüber "Ungläubigen" oder einer sog. "Köter-Rasse" ist mir Ihre Aufzählung bzw. Zurechnung leider zu eindimensional. Alles Gute! MfG

Entschuldigt Vergangenes etwa die menschenfeindlichen Äußerungen von Politikern aus AfD oder FPÖ? Wohl kaum.

Heidemarie Heim | Do., 25. April 2019 - 18:05

Antwort auf von Gerhard Lenz

Also ist das islamistische "Ostermassaker" an Ungläubigen ein so what?
Ist klar, "menschenfeindliche Sprüche" bergen natürlich ein immens höheres Gefahrenpotential für`s Seelenheil. Sorry, sollte ich Sie mit meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit gelangweilt haben! MfG

Ernst-Günther Konrad | Di., 23. April 2019 - 18:15

So wie ich Böhmermanns "Ziegenficker" verurteilt habe, weil er für mich das Recht auf Meinungsfreiheit,obwohl ich Erdogan nicht mag, überreizt hat, so ist auch eine solche Aussage nicht hinnehmbar. Mir ist es auch egal, wer mit welcher politischen Gesinnung solche Vergleiche provoziert. Migranten sind Menschen. Ja, ich beschwere mich auch, dass nur wenige berechtige Asylanten kommen und die meisten eigentlich nur besser leben wollen und das ohne Ausweise. Das AM durch ihre Willkommenskultur das Ganze ausgelöst hat. Mir ist es nicht egal, wer ggfls. wann mit Ratten andere Menschen bewusst und gewollt öffentlich verächtlich macht. Ob das Nazijargon ist oder nicht. Diese Form von Mensch - Tiervergleich ist abschätzig, zumal Ratten als Tier von den allermeisten Menschen als eklig empfunden werden. Kurz hat richtig reagiert. Der FPÖ-Vizebürgermeister ging deutlich zu weit. Deshalb ist sein Rücktritt nur folgerichtig. Sein Verhalten ist Wasser auf die Mühlen der Kritker der Konservativen.

Helmut Bachmann | Di., 23. April 2019 - 22:55

Scheinbar ist die Empörungslust auch hier angekommen. Liest keiner das "Gedicht" wenn es denn schon abgedruckt ist? Oder ist es zu schwer zu verstehen? Es werden eben nicht bestimmte Menschengruppen mit Ratten gleichgesetzt und andere nicht.

Yvonne Pfeiffer | Mi., 24. April 2019 - 08:00

Was hat das mit der AfD zu tun ??? Auch über die Feiertage sollte man den Verlag nicht Praktikanten überlassen.....sie strapazieren langsam meine Geduld.

Liebe Diskutanten. Ich finde es schlimm, wie auch hier offen rechtsextreme und menschenverachtende Äusserungen relativiert und damit bagatellisiert und verharmlost werden.
Haben wir denn aus der Vergangenheit nichts gelernt?
Die Afd wird stattdessen mal wieder als Opfer dargestellt . Irgendwann wird von „Lügenpresse“ und „Systemmedien“ gesprochen und geschrieben. Ich sage WÄHRED DEN ANFÄNGEN!
Ich freue mich auf eine klare Stellungnahme der Diskutanten in diesem Forum

Stimmt was mit ihrer Wahrnehmung nicht, Herr Preuß?
Wo finden sie denn hier "menschenverachtende Äußerungen" oder "Verharmlosung von Rechtsextremen Texten"? Ihre Linksfaschistische Propaganda darf hier entlarvt und kritisiert werden … ist es das, was sie schlimm finden??? ich hingegen finde es sehr gut und richtig! Es gab und gibt nicht nur rechten Faschismus, sondern aktuell auch Linksfaschismus, der mindestens genauso gefährlich und mörderisch ist!
Wollen sie uns rotbraune Propaganda allerorts zumuten? Keinesfalls wird eine echte Demokratie irgendeinen Faschismus zulassen und auch nicht eine wirklich unabhängige Wochenzeitschrift. Wenn sie so Anspruchslos sind und Verherrlichung der linksextremen Einheitssuppe SED/PDS lesen wollen, müssen sie sich das SED/PDS-Organ "Neue Deutschland" abonnieren. Dort finden sie Texte zur Selbstbefriedigung, wenn sie das "erbaut"!

Herr Preuße,
bringen Sie mal ganz konkrete Beispiele an denen wir Ihre Aussage messen können - ohne das FPÖ-Gedicht. Gerne auch Beispiele für die üblichen Vorwürfe wie "Nazi", "rassistisch", "rechtsradikal" etc. Sie wissen schon, was ich meine...
Es bleibt Ihnen überlassen, Ihre Gehirnwindungen auch mal nach links zu drehen, fällt Ihnen da auch etwas ein? Bin gespannt.

Aber bitte: Im Hinblick auf a l l e extremen Richtungen!

Da gibt es nämlich vielfachschon keine "Anfänge" mehr, sondern gewaltige "Auswüchse"!!!
Die "Anfänge" im links-grün-extremen Denken liegen längst
hinter uns. Dieses Denken hat sich massiv in der BRD eingenistet u.
blüht u. gedeiht prächtig!
Das gilt auch für den militanten Islam, dessen "Anfänge" in D vor Jahrzehnten starteten u. jetzt die von den Islamisten u. Salafisten erhofften Früchte tragen.

Nur bei "rechtsextremen" Gedankengut, das es natürlich auch in allen Ländern immer gab und heute noch gibt, wird in Deutschland hysterisch aufgeschrien und
und "Alarm" gegeben, sobald irgendeine Schmiererei eines Voll-Idioten an einer
Moschee/Synagoge auftaucht oder jemand ein blödes Gedicht verfaßt.

Also nochmals, zur Klarstellung:
Weder ich noch irgend ein anderer Kommentator hier beim CICERO möchte
i r g e n d e i n e extreme Richtung in Deutschland dulden!
Es geht um AUSGEWOGENHEIT in der politischen Landschaft!

Welcher Art soll diese sein, werter Herr Preuße, wenn Sie ihrerseits hier querbeet solche "Geschütze" wie "offen rechtsextrem", "menschenverachtendes Relativieren" in die Runde werfen. Ich habe aus der Vergangenheit folgendes gelernt: Speziell aus der bei Diktaturen immer eingesetzten "Propaganda",das ein wichtiges Merkmal derselben war, die Situation zu überzeichnen und Begriffe wie Hass geradezu inflationär benützt wurden um ins Massenhirn einzudringen. Ebenso inflationär die heutigen Versuche, Ängste vor einer immerhin ins Deutsche Parlament gewählten Partei zu schüren, indem man alles und jeden diskreditiert, der sich nicht links davon positioniert. Um sich dann darüber zu wundern das sich beide Seiten aneinander aufschaukeln? Das ein Aufeinandertreffen und der Austausch politisch sehr unterschiedlicher Lager mit beiderseitiger Toleranz und der nötigen emotionalen Zurückhaltung dennoch funktioniert, dafür ist der Cicero ein, so finde ich zumindest, gutes Beispiel. Alles Gute! MfG

Jürgen Keil | Mi., 24. April 2019 - 13:27

Diese Gedicht ist abscheulich und dumm. Das kann man nicht tolerieren. Genauso wenig wie die Büttenrede aus Mainz vom 1.3.19, in der Trump als Kanalratte bezeichnet wurde. Ich hatte mich damals in einem Leserbrief beschwert. Die Antwort der ARD, Frau Wollenweber, (Auszug): "Die Sendung, die Sie kritisierten, ist als Satire und Karnevalssitzung angelegt. Zu den Eigenschaften dieses Genres gehört, bewusst Grenzen zu überschreiten,...".
@W. Preuße. Es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. In beiden Fällen ist dies aber geschehen. Eine Bagatellisierung ist in diesen Fällen abzulehnen. Ansonsten halte ich es für legitim, auch rechtskonservative Meinungen auf Cicero zu äußern. Diskutanten des gesamten politischen Spektrum äußern sich auf Cicero. Das ist gut so. Auf Sachlichkeit ist zu achten. Satire sollte erlaubt sein!

sie bringen es auf den Punkt. Auch ich hatte Mainz eine E- Mail wegen" Kanalratte Trump "geschrieben ,mit dem selben lapidaren Ergebnis. Jedes Begeben ins Tierreich bei Vergleichen mit Menschen oder ihrem Verhalten , kann ins Auge gehen. Besonders wenn man aus Braunau ist.Dass die Toleranz gegenüber linksfaschistischem Gedankengut größer ist ,ist mir als ehemaliger Juso-Vorsitzenden klar .Der Spruch" :Wer mit 20 nicht links ist hat kein Herz ,wer es mit 40 noch ist -keinen Verstand", hatte bei mir damals leider nicht gewirkt .Ich war sicher schon weit übe 60 als mir das aufging ,aber lieber spät als nie! Es besteht also vielleicht noch Hoffnung beim einen oder anderen Forumsteilnehmer

dass Sie in diesem Zusammenhang auf die Büttenrede aus Mainz vom 1.3.19 hinwiesen, in der Trump als Kanalratte aus Washington bezeichnet wurde.
Johlenden Applaus gab es dafür seinerzeit im Publikum. Unter den applaudierenden und sich kaputtlachenden Gästen befanden sich nachweislich auch hochkarätige Politikerinnen und Politiker der SPD und anderer Altparteien. Die Ratte aus Washington sollte auf Vorschlag des bekannten Redners in den Kanal getrieben und dann der Kanaldeckel zugeschweißt werden. Besonders erheiternd empfanden die Gäste die folgende Schlusspointe » Und wenn du aus dem Schacht dann hörst, dass er laut ruft ›America first!‹, dann müssten wir all‘ vor Entzücken – in jedem Haus die Spülung drücken!« . Die große Empörung über diese Unverschämtheit blieb allerdings in diesem Fall - wie immer - aus.

Elisabeth Ellermann | Mi., 24. April 2019 - 13:49

Es ist Wahlkampf - Hier wird, leider auch im Cicero, "Bilderframimg" betrieben. Schade.

Uwe Lehnert | Mi., 24. April 2019 - 21:44

Es kommt halt schon darauf an, wer was sagt. Ein Sozialdemokrat darf selbstverständlich AfD-Mitglieder als Ratten bezeichnen.

„Sie gehören wieder dorthin, wo sie herkommen und zwar in ihre Rattenlöcher.“ Raed Saleh über die AfD auf der SPD Klausurtagung in Warnemünde am 18.01.2019. Raed Saleh ist Berlins SPD-Fraktionschef. Mehr dazu hier zum Beispiel:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/staatsanwaltschaft-berlin-afd-und-ra…