Anschlag Sri Lanka Colombo Ostern
Zerstörte Kirche in Colombo / picture alliance

Terroranschläge Sri Lanka - Ausgangssperre und zahlreiche Festnahmen

Hunderte Menschen sind auf Sri Lanka am Ostersonntag durch Terroranschläge getötet und verletzt worden. Die Täter suchten gezielt Kirchen und Hotels als Ziele aus. Inzwischen gab es zahlreiche Festnahmen. Die Aufklärung der Hintergründe dauert an

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Bei mehreren Anschlägen auf insgesamt drei Kirchen und drei Hotels sind auf der Insel Sri Lanka am Ostersonntag nach bisherigem Stand mindestens 215 Menschen getötet worden. Darunter sind nach bisherigen Erkenntnissen auch 32 Ausländer, davon Bürger aus Indien, den USA, aus Großbritannien,Portugal, China, den Niederlanden, Belgien und der Türkei. Mehr als 500 Menschen wurden außerdem laut Angaben von Krankenhäusern vor Ort teilweise schwer verletzt.

Ob sich auch Deutsche unter den Opfern befinden, versucht das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes und die Botschaft in der Hauptstadt Colombo herauszufinden. Nach den sechs Explosionen folgten einige Stunden später laut Nachrichtenagenturen zwei erneute Anschläge, diesmal auch in einer Wohngegend.

Das Auswärtige Amt gab Warnhinweise und rief deutsche Urlauber dazu auf, sich bei ihren Familien oder Freunden in Deutschland zu melden.

Ein Bekennerschreiben derjenigen, die die Anschläge verübt haben, fehlt bislang. Die Hintergründe sind demnach noch nicht  geklärt. Nach Angaben des Verteidigungsministers Ruwan Wijewardene handelt es sich aber um einen terroristischen Vorfall, der von extremistischen Gruppen verübt worden sei. Derweil hat es 13 Festnahmen gegeben, die allesamt Staatsbürger Sri Lankas betreffen.

Vor zehn Tagen bereits hatte Sri Lankas Polizeichef Pujuth Jayasundara vor möglichen Selbstmordanschlägen insbesondere auf Kirchen durch eine islamistische Gruppierung namens NTJ gewarnt. Die Informationen dazu seien von einem „ausländischen Geheimdiensts“ gekommen. Die Regierung in Sri Lanka verhängte infolge der Anschläge eine Ausgangssperre.

Wer die aktuellen Entwicklungen verfolgen möchte: Die Reuters-Journalisten Ranga Sirilal und Devjyot Ghoshal berichten fortlaufend über den Kurznachrichtendienst Twitter (in englischer Sprache).

Regierungs- und Staatschefs aus aller Welt, sowie Vertreter aller Weltreligionen verurteilten die Anschläge aufs Schärfste und drückten ihre Anteilnahme aus. In seiner Ostermesse im Vatikan äußerte sich auch Papst Franziskus zu den Anschlägen auf Sri Lanka.

Cicero verfolgt für Sie die aktuellen Entwicklungen und wird gegebenenfalls weiter berichten.

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Christa Wallau | Mo., 22. April 2019 - 01:12

Die einzigen Menschen, die fanatisierten
Attentätern muslimischen Glaubens Einhalt
gebieten könnten, wären die führenden Gelehrten und Imame dieser Religionsgemeinschaft, ihre
geistigen Führer.
Warum hört man keine klaren Worte von ihnen, und zwar aus a l l e n muslimischen Ländern?
Wieso predigen sie ihren Gläubigen nicht unaufhörlich, in Frieden mit anderen Religionen zu leben, so wie es z. B. der Papst tut?
Wieso "reinigen" sie den Koran nicht von den
unsäglichen Suren, die "Ungläubige" (nach muslimischem Verständnis) mit Tieren auf eine
Stufe stellen?

So lange, wie der Islam nicht eindeutig ein friedliches Miteinander predigt, ist ihm n i c h t
zu trauen. Deshalb gehören Muslime nicht nach
Europa, jedenfalls nicht in wachsender Zahl, wie dies gerade in Deutschland durch eine verantwortungslose Politik möglich geworden ist.

Ich w i l l keine Toleranz gegenüber Intoleranten
dulden und erwarte diese Haltung auch von
meiner Regierung.

Schon ist sie zur Stelle, um auch diese Tragödie politisch auszuschlachten. Ja, in dieser Hinsicht ist auf die AfD Verlaß!
Aber kommen wir mal zum Punkt: Wo übt unsere Regierung denn Toleranz gegen Intolerante?

denn Toleranz gegen Intolerante"? lieber Herr Lenz? Wer ist für Sie der Intolerante?
Nachdem Sie Alles wissen, können Sie sich die Frage selbst beantworten. Sie ma-
chen mich richtig neugierig.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 22. April 2019 - 10:59

würde Frau Merkel und ihre Regierungsmitglieder sagen. Der Islam gehört zu Deutschland und in Sri Lanka machen sie knapp 10 % aus, neben Buddisten 70% und Hinduisten und Christen, fast gleich groß wie die Moslems.
Ich verurteile noch heute die Christen für ihre gewalttätigen Zwangschristianisierung. Ich verurteile die radikalen Islamisten für ihren Religionskrieg, den sie bis heute grausam und unmenschlich durchführen. Sri Lanka ermöglicht allen Gläubigen verschiedner Konfessionen ein Leben nebeneinander. Und was machen die radikalen Islamisten? Sie bringen Leid und Zorn auf ihre Religion. Mag es den einzelne Moslem überall in der Welt geben, der friedlich lebt, doch sind die Religionsfanatiker gerade im Islam, mit ihren unterschiedlichen Auslegungen, Auslöser von Gewalt und Terror. Es sei der erste islamistische Anschlag dort liest man. Ich hoffe nur, das Sri Lanka ihr geltendes Recht anders umsetzt, wie unsere deutsche Justiz und Migrationspolitik. Mein Mitgefühl gilt den Opfern.

.der friedlich lebt. Den gibt es. Hier z.B. im örtlichen Döner-Laden. Oder man könnte das Kopftuch-Mädchen in der Bäckerei nennen. Oder den Zahnarzt aus dem Iran...Zu behaupten, friedliche Muslime wären die Ausnahme, Terroristen aber die Regel, ist zutiefst diskriminierende Hetze, geeignet, Muslime kollektiv auf die Anklagebank zu setzen. Religion hat wiederholt und überall auf der Welt als Begründung für Gemetzel gedient. Es gibt zweifellos erheblichen Reformbedarf in der islamischen Welt. Man mag Religion - jeder Art - als Anachronismus bezeichnen, der den Menschen mit Wunschvorstellungen zu mannigfaltigen, irrationalem, manchmal gewalttätigem Verhalten verleitet. Gleiches kann jedoch für jede Art von Extremismus gesagt werden: Vor kurzem erschoss ein Fanatiker, der an die Überlegenheit der weißen Rasse und den "Krieg gegen den Islam" glaubte, in Neuseeland 50 unschuldige Muslime.Wo immer sich Verrückte zu Kämpfern gegen Andersgläubige ernennen, sind die Folgen gleich furchtbar.

Hallo Herr Konrad,
ich muss Ihnen leider etwas widersprechen denn die Zwangschristianisierung Südamerikas geschah ja vor über 500 Jahren. Die Spanier & Portugiesen wollten die Indigenen zum "wahren" Glauben bekehren und nicht vernichten! Vor allem durch die mitgebrachten Krankheiten löschten sie ganze Volksstämme aus. Keiner wollte den Völkermord. Er passierte dennoch.
Was in Mittel- und Südamerika geschah, war Raub- und Kreuzzug in einem. Für den Menschen des 21. Jahrhunderts ist das schwer nachvollziehbar. Dies ist nicht Entschuldbar-sicher.
Aber kein westl. Staat trägt in seiner Staatsflagge ein Schwert oder Dolsch wie SA. Viele isla. Staaten haben den Halbmond in ihrer Staatsflagge.
Und der Islam hat sich ja nicht gerade friedlich ausgebreitet. Länder und Völker wurden "Zwangislamisiert"
Aber von den "Ungläubigen" Waffen, Sprengstoff, Autos, Handys, Internet usw. benutzen, dass geht durch aber alles andere wird "verteufelt"! Welch ein Hohn!

da haben Sie so gesehen natürlich recht. Habe ich etwas unsauber formuliert. Nur sehe ich grundsätzlich keinen Unterschied, ob Religionen Andersgläubige wegen ihres Glaubens töten und zwangsweise versuchen auf Linie zu bringen oder eine Religion sog. "Heiden" die Beglückung bringen wollen. In allen Fälle sind die Mittel, Gewalt und Terror, das gilt es aus welchem Motiv auch immer heraus, abzulehnen.